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Dresdner Journal : 26.05.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-05-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189305261
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18930526
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18930526
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1893
-
Monat
1893-05
- Tag 1893-05-26
-
Monat
1893-05
-
Jahr
1893
- Titel
- Dresdner Journal : 26.05.1893
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An langen Ketten herabhängend« Ampeln mit bunten Glä sern vervreüen matte« Licht In der Mitte de« Zimmer« steht ein verdeckter Tisch; auf ihm befindet sich ein Bassin, in dem ein Feuer glüht und knistert, und dem wohl riechende, süß betäubende Düfte entströmen. Musik, fanft und träumerisch, scheint durch die Decke de« Zimmer« zu dringen. Ring« an den Wänden befinden sich echte, mit kostbaren Teppichen und Fellen bedeckte, niedrige, orienta lische Diwans, und an den Kopfenden derselben stehen kleine, geschnitzte Tischchen, aus denen sich dicke, ungefüge Pfei en m,t sonderbaren Rauchgefäßen oder aber NargilehS, Wasserpfeifen, befinden, und neben jeder dieser Pfeifen steht ein kleines, brennende« Allämpchen An jedem Diwan ist ein drehbarer, buntbemalter, chinesischer Schirm angebracht, um selbst da« matte Ampellicht von dem auf dem Diwan Liegenden abzufchließen In dem Zimmer herrscht Toten stille; ungestört liegen dort vierzehn junge Männer, teil» schlafend, teil« vor sich hinstarrend oder an den Pfeifen, von denen ein widerlich süßer Rauch aussteigt, saugend. Drei orientalisch gekleidete Frauen gleiten lautlos im Zim mer umher. Bald zünden sie eines der Öllämpchen an, bald machen sie sich an den Pfeifen zu schaffen oder bringen den eben erwachten Schläfern kleine Taffen mit Sorbet oder schwarzem Kaffee. Statistik und Volkswirtschaft. * Im Anzeigenteile der heutigen Nummer unserer Zeitung wird ein Prospekt der Preußiscden Eentral-Bodencredrt- Actiengesellschast über eine Subskription aus iS Mill. M. ihrer 4 Zentralpfandbriese vom Jahre 1890 (Auslosung und Kündigung bis 1960 ausgeschlossen) veröffentlicht. Die Sub skription findet am Montag, 29. Mai, und Dienstag, 30. Mai 189» statt. Als SubjkriptionSstelle für den hiesigen Platz ist die Filiale der Leipziger Bank bestimmt. Der SubskripiionskurS ist aus 162^ hp festgesetzt, während der Kurs an der Berliner Börse seit Februar d. IS. nicht unter 103'^ notierte Bis zur Fertigstellung der defin't'ven Stücke werden Jnterimsschrine ausgegeben. Anmeldungssormulare werden kostenfrei bei den vorgenannten Stellen ausgerricht. — Aus dem Abschluß der österreichisch > ungarischen Staatsbahn erzieht sich, daß der Ertrag der Hauptbahn sowie der der Hüttenwerke, Bergwerke und Domänen stark zurückgegangen ist. Der BetriebSüberjchuß der österreichischen Linien stellt sich mit 10 409 967 Gulden um 105S1I9 Gulden niedriger al- im Borjahre. Hiervon kommen noch 1 965 9V8 Gulden besondere Ausgaben in Abzug, von welchen 1 «83 «38 Gulden auf Steuern und 233 098 Gulden auf Beitrag zum PensionssondS entfallen. — Der europäische Markt für denDiamantenhandel war seither ausschließlich London. Nunmehr haben aber die bedrulendsten Antwerpener Diamantcnfirmen im Interesse des festländischen Edelsteingeschäftes auch einen Markt für Roh diamanten in Antw.rpen eröffnet und direkte Verbindungen mrt denIMinenunternehmungen in Kimberlit) (Südafrika) ang> knüpft. Eine erste Sendung im Gewicht von eo ooo Karat oder 10 üz im Werte von 2 Millionen Fres ist bereits eingetroffen. — Für die Bayerische Notenbank wird, wie sich jetzt herausstellt, aus der Insolvenz der Bamberger Firma Heßlein doch ein Verlust entstehen. Die Wechselbestände sind zwar voll ständig vorhanden gewesen und geben zu Bedenken keinen Anlaß dagegen sanden sich Unordnungen in der Kassensührung vor und es dürste die Kaution zur Deckung dcS Defizits nicht voll ständig ausreichen, so daß ein Betrag aus dem Delcrederesonk S entnommen werden muß. — Der Geschäftsbericht der Riebeckschen Montan- werke, Aktiengesellschaft zu Halle a. d. S. konstatiert, daß das Ergebnis deS Jahre- 1892 ein minder günstiges a's im Vorjahre und als man erwartet hat, gewesen ist. Die För derung war um 880 740 bl, der Absatz von Briketts um »2 4»« Doppelzentner, der Vertons von Preßsteinen u» 1 »010»0 Stück, die Gesamteinnahme um 401 »LI M. »rringrr. Der Bruttogewinn beträgt 1 81» »L« M. gegen 2 48ü 437 M. im Borjahre Hiervon »erden abarsetzt al« Abschreibungen «2» OLI M-, Reservesoud »9 L4L M, so daß einschließlich de« Gewinnvortragt« 1131 »L» M. verfügbar bleiben, welch« wie folgt verleili werden sollen: 400 000 M. al« taniiemenfreir Tnidendk, »«b«7 M. Tantieme» an den AufsichtSrat, 700 000 M Stestdividende, 187 971 M. werden aus neue Rechnung vor- getragen Die Gejamldividend« belänft sich somit aus 11 Proz. Die seither bewirkten Abschreibungen betragen insgesamt L74L2S7 M, der Reservefonds erreicht durch die neue Zu wendung den Betrag von 7L9 87L M. Der Jahresumsatz be trug 8 S09 48S M. gegen 8 910 83S M. im Vorjahre. — In Westfalen haben sich »9 Sägewerke zu einar Konvention vereinigt, nur vier Firmen find derselben nicht bei- getreten, welch« uuumehr von der Mehrheit der Werke gemäß regelt werden sollen, inoem sich dieselben verpflichtet haben, die Bermittelung keine« Agenten oder Frachtflößer« in Anspruch zu nehmen, welcher für die betreffende» rier Firmen arbeitet. — In rinrr Zuschrift an den Londoner „Economisl" wird von einem New Korker Finanzmann eiu Irrtum richtig gestellt, welcher in Europa bei der Beurteilung de« Geldwesen« der Bereinigten Staaten begangen wird. Namentlich wird darauf hingewiefen, daß europä-jche Banknoten, fp-ziell die Roten ter Bank von Eng and in keiner Weise Ähnlichkeit baden mit dem Greenback deS amerikanischen Schatzamtes. E stere Noten seien basiert auf einen gewissen Betrag von Metall. Wenn diese Reserve wesentlich geringer werde, so werde eS schwierig sein, sie aus dem Pariwerie zu erhalten, das ameri- krnische Papiergeld aber beruhe ans dem Kredit deS Landes. Sollte selbst der letzte Dollar, der im Staa Sschatz gegen die Noten gehaltenen Reserve demselben entzogen werden, so würde daS Papiergrld trotzdem vollen Pariwert behalten. Käme die Bank von England in solche Lage, so müßte sie ohne weiteres liquidieren und niemand würde sich verpflichtet fühlen, die Ver luste der Noteninhaber zu ersetzen. Die Bereinigten Staaten würden aber nach wie vor ihre Schulden bezahlen. Der Staat könne nie insolvent werden. Aus diesem Grunde bedürfen, die Vereinigten Staaten eines fehr geringen Barvorrat«. Die Bevölkerung wünsche nicht, daß da- im Umlauf befindliche Papiergeld zum größten Teile in Gold umgewandelt werde; in der That befinde sich weder E old noch Silber in der Eirkulation und der einzige Zweck, einen Goldvorrat zu halten, sei der, solche kleine Posten Papiergeld ernzulösen, die gelegentlich präsentiert werden, sowie auswärtige Saldos anszugjeichen und Schulden oder Zinsen ans Ausland zu bezahlen. In dem Aug-nblick, wo diese Schulden abgezahlt sind, schwinde für die Bereinigten Staaten die Notw ndigkeit, einen Goldvorral zu halten. Es dürste deshalb so leicht keine Beldkrffis in den Bereinigten Staaten zu befürchten sein, zumal die Schulden rapid abnehmcn. Der thalsächlich vorhandene Goldvorral im Staatsschätze werde den Wert der StaalSnoten weder erhöhen noch vermindern können. Gegen Ausgab« von BondS vermöchten sich d.e Bereinigten Staaten jeden Betrag von Gold leicht zu verschaffen, sobald sie dessen bedürften und so stehe ihnen nicht nnr alles im Land: befindliche Gold (800000000 Dollars), sondern all-- Gold in der Welt zur Verfügung, und zwar zu weit besseren Bedingungen als Österreich-Ungarn. — In den letzten Tagen hat die Anspannung, welche sich am internationalen Geldmärkte feit einiger Zeit gezeigt hat, etwas nachgelassen. In England hat die Di contocrhöhung der Bank von England die von ihr erwartete Wirkung au«» geübt und hat einen Goldstrom in deren Kassen geleitet. Der neueste Ausweis giebt hiersür den zifsermäßigen Beweis, indem er eine Zunahme deS Barvorrates um 604 000 Pfund Sterling bei einer Abnahme der Wcchselanlagen um 982 000 Psd. Sterl, konstatiert. Die Depositen haben dagegen sich um 689 000 Psd. Sterl, vermindert. Die Staatsguthaben nahmen um 179 000 Psd. Sterl, zu. Der Notenumlauf ist um IS3 000 Psd. Sterl, zurückgegangen, während die Totalreservr sich um 471000 Psd. Sterl, erhöht hat und jetzt mit 13794000 Psd. Sterl. 37A der Verbindlichkeiten gegen 36'^ in der Vorwoche deckt. Auch der Ausweis der Bank von Frankreich bekundet eine weitere Stärkung der Position dies-S Instituts. Dir Zunahme Raggen. Li« Schäden, bk «intettvetze» erlitte» »»d welche die Neubestellung großer Strecken mit Sommerwcize» herbei, führte», falle» »e»tg«r i»« Gewicht,) da letz«ge»a»»te Krvchr- gattuug eine Hauptrolle spielt Da» Geschäft an der Berliner Bürs« »ar teilwei« »in ungemein belebte«. Die Steigerung d«S Roggeupreife» — in den Tagen vom 8. bi« 1«. Mai gewannen sowohl nahe, «ie^tzerbststchteu etwa 10 Mark per Tonne — beeinflußte iklbitredcnd — auch den Weizenmarkt uud steigerte Mai—Juui Wetzen aus 1«S M, den September-Onober Termin auf 170 M Flaue au» wärtige Kurse uud einget-eteue Gewitterregen führten inzwischen eine Ermattung herbei und die Nähe der Festtage brachte Gewinnrealifationeu, sodaß schlieflich sowohl bei Weizen wie bet Roggen ein Rückgang von 4 bi« L M per Tonne zu notieren ist. Unverkennbar fest liegt übrigen« Roggen und waren die Umsätze an letzter Berliner Eonnabeadtbvrfe außerordentlich um fangreich I Die fächfifchen Börsen zeigten — ebenfall« besonders sür Roggen — pa.ke Kauflust. In Dre«den besserten sich die Preise um 4 bi» 5 M per Tonne, während Roagenmehl 0/1 M. 1 — per 100 dg gewannen, Weizen- mehl ebenfalls höher bezahlt, dasselbe gilt von allen Futtcr- artileln. I» Ostthüringen erzielter» hochprima Weizensotten 1S3 b-S 16S M., während bester Landroggeu 148 bi» ILO M. per 2040 Pfund brutto frei Mühle Gera schlank Ab satz faud. 88 Dresden, 24. Mai. (Wildbret- und Teslügel- marltbericht von F. W. Luca», Dippoldiswaldaer Platz im Trompeterschlößchen und große Plauensche Straße 38.) Im Laufe der verflossenen Berichtswoche war der Geschäftsgang aus Anlaß der Festtage ein recht befriedigender, beschränkte sich aber der anhaltend warmen Witterung halber ha'ipifäck-l'ck, auf den Frcitag und Sonnabend. Die Preise sür junges Geflügel, als dit-jährige Käufe, Enten und Hühner waren ziemlich hohe, auch kamen nicht wenige Posten von niederer Güte aus den Markt; trotzdem wurde aber damit geräumt. Recht flotte» Ver- kaufSgefchäft war auch in vorjährigen Truthennen, sowie steierischen Kapaunen und sogenannten Potagehühnern zu bemerken. Junge Tauben waren ausreichend nnd zu mäßigen Preisen vorhanden. Bon Wild waren Rücken und Keulen von Rehböcken sehr ge sucht, doch reichten die Znsuhren dem starken Bedarf gegenüber nicht vollständig aus. Renntiec ist in Keule und Fricandeaus noch f-hr beliebt und wurde vielfach angenommen. Für russi sches Wildgeflügel machte sich weuiger Interesse geltend. Die Preise anlangend, so galten pro Stück: Truthähne 9 bis 11 M., Truthennen S,bo bi- 7,SO M-, junge Gänse «,50 bi» 8 M„ Enten 4 bis L M, französische Poularden « bis 8 M., steierische Kapaunen 4 bis L,ÜO M., Kochhühner 1,75 bis 2,50 M., Brathühner 1,70 bis 2 M., junge Tauben 0,60 bis 0,70 M., alt- Tauben 0,40 bis 0,50 M., Rehrücken 8 bi» 12 M, Reh keulen 6 bis 8 M, Renntierkrulen 10 bis 18 M.. Fricandeaus 3 bis 9 M, Birkhähne 2,L0 bi- 3 M., Birkhennen 2 bis 2,50 M-, Haselhühner 1,60 bi- 1,70 M. Möveneier waren mit 25 Pf. pro Stück zu bezahlen. 88. Dresden, 25. Mai. Aus dem heute adgehaltene» Markte für Kleinvieh waren außer 730 Kälbern und 1102 Schweinen auch 92 Hammel und 9t Rinder oder in Summa 2015 Schlachtstücke zum Berkaus gestellt, von denen 90 Rinder, 92 Hammel, 77 Landschwrine und 180 ungarische Bakonier Überstände vom dieSwöchigen Hauptmarkte waren. DaS BerkaufSgeschäst verzögerte sich sowohl in Kälbern, al- auch in Schweinen, und zwar in erstgenannter Schlachtliersorte deshalb, weil hierin der Austrieb sür einen DonnerSiagSmarkt doch ein ziemlich schwacher war und die Händler aus etwas höheren Preisen bestanden als seither, in Schweinen aber des zu starken Auftrieb» wegen. Die bisherigen Preise von 60 bis 63 M. pro Zentner Schlachtgewicht von Landschweinen eng lischer Kreuzung und von 5k bis 58 M für solche geringerer Sorten waren schwer zu erzielen. Der Zentner lebendes Ge wicht von den ungarischen Bakoniern wurde unter Zubilligung von 40 bi» 45 Psd. Tara pro Stück mit KO bi- 62 M bezahii. Ter Umsatz in Rindern und Hammeln war ein belangloser d«» Koldvorrate« u» 2 400 000 FrcS, steht «in« Lb»ah»e des Silbervorratt- »m 2982 000 Frc«. gegenüber. E» scheint, daß di« Baak von Fra»kr«tch i» d«r vermehr»»» ihre» Golde« keine Pause eintrete» lasse» will und bereit» 1K Milliarden angefam- mett hat. Die Wechfelanlage» find um »»»»»000 F e», zurück- gegangen, ebe»so der Roteuumlaus um »««82000 Frc» Dit Privatdepvsitt» vtrwthrten sich um 4 »9» 000 Frc» Die EtaatS- dtpofittn um 1«4 > 00000 Frc». Da» Dtcknug»vtrhältni» d«- Roitoumlaus» zum Barvorrat stritt sich aus 87,71 * Zur Lage der fächfifchen Wirlwareuiudustrie belichtet die „Lripz Mouattschrift für Ttrtilindaftrie' au» Lhemnitz In den letzten Wochen war unser Markt vo» seiten amerikanischer Käufer überau« park besucht uud man sollte meine», ein große» Geschäft wäre sicher gemacht worden. Leider aber findet man die Käufer fehr zuiückhalteud uud da» hat feinen Grund in de» schon tu der Luft fchwebenden Zoll- veränderunge». D « Unsicherheit, wtlcher Art die Änderungen im Taris sein könnten, wirft ihre Schatten wett Vorau», fodaß man allqemei» die größte Vorsicht wahrnimmt und uur von der Hand in den Mund gekauft wird. Die» bezieht sich sowohl aus Handschuh« wie aus Strumpswaren und in beide» Brauchen wird man gut thun, sich daraus vorzubtrriten, daß wir tiner magrren Ztit entgtgergrbtn, sofort nach Abänderung dt» Tarif- wird dann fteilich ein Sturm lotbrechen nach Ware. Der imitierte Ltderhaudschuh in Flor und Baumwolle wird fehr gern gtkausl und findet allseitig gute Ausnahme. In Slrumps- ware» bildet der I/ISr immer noch den Hauplaliket und dieser wird, wenn auch in nicht so großen Posten, stet-gut gefragt. Trikotagen gehen auch verhältni-mäßig gut. Man ist teil weise heute noch nicht mit Erledigung der Svmmerordre- fertig, fo sehr ist die Fabrik beschäftigt gewesen Für die nächste Saison sind die Ordre- wieder zahlreich eiugegangen, sodaß auch dauernd ein flotter Geschäftsgang zn erwarten bleibt Internationaler Gerreidebericht. Dresden, den 22. Mai 1893. Auch in den letzten 14 Tagen ist der Wunsch der Landwirte nach ausgiebige > Niederschlägen nur teilweis in Erfüllung gegangen, man fürchtet, daß nun auch d r Eintritt feuchter Witterung tue Schäden, welche die an haltende Dürre besonder- dem Roggen zugefügt, nicht voll ständig beseitige': werde und daß der vielfach dünne Stand und die meist kurzen Halme die Hoffnungen aus einen befriedigenden Ernteertrag dieser Frucht wesentlich herabstimmen l Am meisten leiden Futtergewächse unter der Trockenheit, der Haferpreis stieg um M. 10 per Tonne und der Wettstand des HeueS hat sich in den letzten Monaten sogar verdoppelt! Vorstehend geschilderte wenig günstige Aussichten sür die bevorstehende Ernte würden zwriselloS «inen ungleich tieferen Eindruck auf die Stimmung der internationalen Getreidemärtte hervorgebrncht haben, wenn nicht der Weltmarkt noch immer mit den großen Vorräten resp. Überschüssen der transatlantischen 189 l/t 892er Ernten zu rechnen hätte. Freilich darf hierbei nicht unberücksichtigt bleiben, daß die Meldung des landwirtschaftlichen Bureau« in Washington von 75,3 Proz. als Durchjchnittistand deS WinterweizenS per 1 Mai um fo größere Beachtung verdient, als mit obiger Mit teilung gleichzeitig die Nachricht einlies, daß in Kan fas 40 Proz. deS mit Weizen bebauten ArcalS umgepflügt werden mußte, während in Illinois, woselbst der diesjährige Anbau überhaupt «5 Proz. weniger betrug, mindestens ein Fünftel der gehofften Ernte durch Frost zu Grunde ging. Man beziffert in Amerika den Anbauauksall aus nahezu drei Millionen Acre», was bei etwa sortschreitender Verschlechterung de« Saatenstandes in den Vereinigten Staaten von ungemeiner Bedeutung sür die Gestaltung des Weltmarktes fein würde. In England haben häufige Regen die Erntehoffnungen wesentlich gehoben, das Eintreffen der jetzt fällig gewordenen australischen und argentinischen Ladungen trug ebenso dazu bei, dem Lon doner Markte ein flaues Gepräge zu verleihen. Unwesentlich waren die Schwankungen des Pariser MehlmarkteS, da man auch in Frankreich infolge häufigerer Niederfchläge weit gü stiger über die bevorstehende Ernte urteilte al- vor ungefähr Monairsrist. Der bekannte Meyerschc Wochenbericht bringt günstiger lautende Berichte au- Südrußland und zwar besonder- über auf 15000000 Umk vom -Fol»« 1890 (Auslosung und Kündigung bis IWO ansgeschlossen) emtttiert von der Preußischen Central - Bodencredit Aktiengesellschaft auf Grund des Allerhöchsten Privilegiums Er. Majestät des Königs von Preußen vom 21. März 1870. Ter zur Subskription bestimmte Betrag bildet einen Teil der 4prozentigeu ßentrat-Vsaudörief-Knrcihc vom Jahre 1890, welche die preußische Kentrat-Aodeucredit-Lcticngesellschast aus Grund des Allerhöchsten Privilegiums vom 21. März 1870 (Gesetzsammlung von 1870 S. 253 ff.) emittiert. Die Anleihe soll den Betrag derjenigen Darlehensgeschäfte erreichen, welche bis zum Ende des Jahres 1899 abgeschlossen und als Deckung für die Pfandbriefe dieser Emission bestimmt werden. Tie 4prozentigen Central-Pfandbriefe vom Jahre 1890 werden auf den Inhaber ausgestellt und in Stücken von 5000, 3000, 1000, 500, 300, 100 Mark ausgefertigt. Sie sind von seiten der Inhaber unkündbar und werden mit 4 Prozent fürs Jahr bis zum Tage ihrer Tilgung verzinst Die Anleihe wird zum Nennwert im Wege der Auslosung getilgt. Zu diesem Behufe hat die Gesellschaft jährlich wenigstens H Prozent des Nominal-Betrages der Anleihe nebst den aus den cingelösten Pfandbriefen ersparten Zinsen zu verwenden, dergestalt, daß die Tilgung längstens in 66 Jahren, vom 1. Januar 1960 ab gerechnet, vollendet sein muß. Im Monat März jeden Jahres, und zwar zuerst im März 1900, geschieht die Auslosung der zu tilgenden Beträge, worauf nach vorgängiger Bekanntmachung in den Hesellschastsblättern die Rück zahlung der ausgelosten Pfandbriefe am folgenden 1. Oktober regelmäßig bewirkt wird. Vom 1. März 1900 ab bleibt der Gesellschaft daS Recht Vorbehalten, die Auslosung zu verstärken, oder gleichzeitig sämtliche noch nn Umlauf befindlichen Pfandbriefe mit sechsmonatlicher Frist zu kündigen. Die Zinscoupons werden in halbjährlichen Terminen am 1. April und 1. Oktober jeden Jahres nach Wahl der Inhaber in Berlin außer bei der Kasse der preußischen tzentrak-Nodeucredit --ctien- gesellschalt, bei der Direktion der Disconto-Hesellschaft und bei dem Bankhause S. Aleichröder, in Frankfurt a. Al. bei dem Bankhause M. Ä von Kotkschild Söhne, in Löln bei dem Bankhause Jal. Hppenkeim,juu. L ßo. und bei den sonst bekannt zu machenden Stellen cingelöst. Der Betrag von Nominal tSVVVVVV IWsnIr wird in Berlin bei der preußischen Keutral-Nodencredit-Kctiengesellschaft, - - Direktion der Disconto-Hesellschaft und - - Herrn S. Vleichröder, - Frankfurt a. M. bei den Herren M. A. von Rothschild k Söhne, - Cöln bei den Herren Sal. Appenheim juu. L Lo. zur öffentliche» Subskription unter nachstehenden Bedingungen aufgelegt. 1. Die Subskription findet gleichzeitig bei de r vorgenannten Stellen am: vlonkag, Gen 28. unG Vüvnsßag, Gen LV. DVai 1882 während der bei jeder Stelle üblichen Geschäftsstunden, an letzterem Tage bis 3 Uhr nachmittags, auf Hruud des diesem Prospekte öeigedruckte» -nmelduugs-Iormulares statt Einer jeden An meldungsstelle ist die Befugnis Vorbehalten, die Subskription auch schon vor Ablauf jenes Zeitraumes zu schließen und nach ihrem Ermessen die Höhe jedes einzelnen Betrages der Zuteilung zu bestimmen. 2. Der Subskriptionspreis ist auf 102,ro Aro;ent, zahlbar in Reichswährung, festgesetzt. Die Stücksinsen vom Tage der Abnahme bi- zum 1. Oktober 1893 werden bei der Abnahme von dem Prei'e in Abzug gebracht Die Stücke werden mit Zinscoupons für die Zett vom 1. Oktober 1893 ab versehen. 3. Bei der Subskription muß eine Kaution von fünf Prozent dcS gezeichneten Betrage- hinterlegt werden. Dieselbe ist entweder in bar oder in solchen nach dem Tage-kurse zu veranschlagenden Effekten zu hinterlegen, welche die Subskriptionsstelle als zulässig erachten wird. 4. Die Zuteilung wird sobald wie möglich nach Schluß der Subskription unter Benachrichtigung an jeden Zeichner erfolgen. Im Fall; die Zuteilung weniger als die Anmeldung beträgt, wird die überschießende Kaution unverzüglich zurückgegeben. 5. Die Abnahme der zugeleilten Stücke, bez. der dafür auf Grund de- Artikel- 2 Absatz 6 deS Gesellschafts-Statute- zur Ausgabe kommenden JnterimLscheine, kann vom 6. Juni 1898 ab gegen Zahlung dc- PreiseS (2) geschehen. Der Zeichner ist jedoch verpflichtet: Tin Fünftel der Stücke spätesten- bi- einschließlich 20. Juni 1893, Zwei Fünftel - - - - - 24. Juli 1893, Zwei Fünftel - - - - - 24. August 1893 abzunehmen. Für zugeteilte Beträge unter Nominal 10000 Mark ist eine teilweise Abnahme nicht gestattet, und sind solche spätesten- bi- einschließlich 20. Juni l893 ungetrennt zu regulieren. Rach voll» ständiger Abnahme der zugeteilten Stücke wird die hinterlegte Kaution verrechnet bez. zurückgegeben Z-erkin, im Mai 1893. Alingeman«. Schmitdeck. AuKfus. Wir sind beauftragt, Zeichnungen hierauf koffenfrei entgegenzunehmen. Will»!« Ger LelwLlGvr HaolL. — kG^I»»I»VG«»»G»G L. — 1L»L
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