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Dresdner Journal : 16.05.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-05-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189305162
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18930516
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18930516
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1893
-
Monat
1893-05
- Tag 1893-05-16
-
Monat
1893-05
-
Jahr
1893
- Titel
- Dresdner Journal : 16.05.1893
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W111 Dienstag, den 16. Mai, abends 18M DreMerÄMmal «. O Ernste Tage hat das liberale Kabinett Kunst und Wissenschaft. « R, zu- Ge- ». >o «- ,oB >0 « > «. v mit Be- ^ilui, ll. a. Namen fehlen. Dein Talent mag ein gutes Schwert fein; aber der Arm, der e» führt, kann eine- Tage Verschiebung der für den l4. Mai angesetzten Madrider Gemeindewahlen bi- zum 1. Januar 1d94 zur schleunigen Beschlußfassung vorgelegt und dadurch rn der Kammer parlamentarische Stürme hervor gerufen, die den weiteren Bestand seines Ministeriums in ernster Weise bedroht haben. Er mußte allerdings fest davon überzeugt gewesen sein, daß die Wahlen, wenn sie jetzt zur Durchführung kämen, einen großen Sieg der Republikaner in der spanischen Hauptstadt ergeben haben würden, und daß dadurch die republi kanische Bewegung auch im übrigen Lande eine für die Monarchie äußerst gefährliche Stärkung erfahren haben würde, denn sonst hätte er schwerlich die durch ihre letzten Wahlsiege übermütig gewordenen Republi kaner durch jene Vorlage zum Kampfe herausgefordert. Letztere haben nun diese Gelegenheit mit sichtbarer Freude ergriffen, um der Regierung ihre Widerstandskraft in vollem Umfange fühlen zu lassen und nm dem Lande zu zeigen, daß die Stunde, in der sie mit der Mon archie abrechnen werden, nicht mehr ferne sei. Die Republikaner haben in der Kammer, wählend Dresden, 16. Mai. Die jüngsten Vorgänge in Spanien. winner beneidet." Ter Prioatdozent zuckte statt aller Antwort den Achseln und blieb wieder in aufmerksamer teil sein, wenn es der Regierung gelingen würde, die Aufregung unter den republikanischen Massen auch in den übrigen größeren Städten auf die Dauer zu be- meistern. Hr. Sagasta hat sich diese Aufgabe in zwischen einigermaßen erschwert dadurch, daß er in der Kammer erklärt hatte, die durch den Aufschub der Gemeindewahlen in Madrid gewonnene Zeit zu einer durchgreifenden Reform der kommunalen Wahlordnung benützen zu wollen, wodurch es der republikanischen Partei nach Möglichkeit erschwert werden sollte, sich in den größeren Städten in den Besitz der kommunalln Verwaltung zu setzen. Diese Erklärung mußte einer seits die Republikaner zu einem Kampfe auf Leben und Tod reizen, andererseits gab sie durch die von ihr verursachte Erregung der Volksmassen Veranlassung zu Uneinigkeiten im Schoße des Kabinetts selbst, welche zur Folge hatten, daß die Minister Montero RioS (Justiz), Lopez Domingues (Krieg) und Gonzales (Inneres) ihre Rücktrittsgesuche einreichten. Hier durch sind die Schwierigkeiten der Beseitigung der durch die jüngsten parlamentarischen Slürme verur sachten Störungen in der Staatsverwaltung nicht un erheblich vermehrt worden. besten a In- ergeht dem- sträge itlou, leit in daher Ort. tfion, spese» AlLtter teilen, ellen. »lrden, aeraa. werden sollen, wurde heute im Untrrhause mit 275 gegen 228 Stimmen verworfen. London, 16. Mai. (Tel. d. Dresdn. Journ.) La- Unterhaus lehnte mit 296 gegen 251 Stim men daS Amendement Croß, welche» die Befug nisse der irischen LegiLlatur auf die Unterhaltung der Eisenbahnen, der Kanäle, der Gaswerke und auf ähnliche Angelegenheiten beschränkt, ab. Rew-Castle, 15. Mai. (W T. B.) Der Dampfer „Londoner", von London nach New- Castle unterwegs, ist gestern vormittag nach einem Zusammenstöße mit dem Dampfer „Sheffield" bei Palling untrrgegangev. Alle an Bord ge wesenen Personen worden gerettet, zwei Passagiere erster Klasse, darunter rin Ausländer, sind schwer Monarchie die ihr durch die Republikaner drohende Gefahr abzuwenden, hatte der Minister präsident Sagasta den CorteS einen Antrag auf Lie Madonna deS Botticelli. Novelle von Lothar Brenkendors. (Fortsetzung). trachtung vor dem kleinen Madonnenbilde stehen „Höre, lieber Freund," sagte er nach einem län geren Sctweigcn in ganz verändertem Ton, „Du könntest mir das Ting hier auf ein paar Tage über lassen" »B 7 « »« nB. a «. »VÄ 10« Um von der Für di« Geiamtleitung verantwortlich: Hofrat Dtto Banck, Professor der (itteratur- und Kunstgeschichte »n —_ vgr Vrvoäva viertoisLdrliel» * KO kt., d«t a« Laioorl. ckeuwcben viartat- LkrUeb Z Uar^; aooiorbald 6«, <>^ut»cNeu kaiclra» - koat- uo«l Lterapelruooblas lunru. Lrarelno Hummern: 10 kt. 4« L»um eivor ^sopaltenea 2oil« dlmn« gokriN »0 ?t. Vater ..kiogeoaaät» äi« Loils LV ?L g« l^bsllea- uaä Likkera8L.tr eatopr. XukooklaA. Lrvekeiaear I^Uvb mit XaoaLkwv 6er 8oaa- u. k«iert»<r« »dea^ rorasprscd-Xaooblus,: dir. 12SL. ihm UM. ,La — ja — ja! — Wenn Du mich denn wirklich so wenig kennst, daß es einer solchen Ant wort überhaupt noch bedarf! — Lieber will ich zu Grunde gehen, als daß ich mir den Erfolg um solchen Preis erkaufe — Keine Berühmtheit ist so köstlich und kein Weib ist so schön, daß sie mit der Selbstachtung eines ehrlichen Mannes nicht viel zu teuer bezahlt wären. — Fräulein Melanie Ellinger mag als gute Beute irgend einem Glücksjäger fallen; ich werde gewiß der letzte sein, der den Was ich darunter verstehe, wirst Du begreifen. Man kann den schnöden Mammon gründlich verachten und braucht darum doch seine mächtige Unterstützung nicht zu verschmähen, wenn es gilt, große Ziele zu erreichen. Oder wäre es etwa der Gedanke, daß Du eine schöne und kluge, von vielen leidenschaftlich begehrte Frau als Zugabe mit in den Kauf nehmen sollst, welche Dir die Vorstellung des Reichseins zu einer so uner träglichen macht?" Herbert hatte während der eindringlichen Rede des Freundes an seinem Bilde herumgewischt, ohne ihm ein einziges Mal sein Gesicht zuzuwenden; nun aber warf er Palette und Pinsel in den Kasten und drehte sich mit einer energischen Bewegung nach der oben auf dem Gipfel des Berges wächst, glaubst Du die saftigen Früchte verschmähen zu müssen, welche praktische Leute unten in den Thalern pflücken. DaS mag gut sein für solche, die mit vollem Ranzen wan dern; aber es ist sehr gefährlich für Leute mit leeren Taschen; denn die laufen nur zu leicht Gefahr, auf halbem Wege zusammenzubrechen und zu verschmachten. Dieses „Gastmahl des Plato", an welches Du da seit Monaten gewissermaßen Dein Herzblut verschwendest, wird Tir ohne Zweifel viel Ehre eintragen, wenn Du Mut und Zähigkeit genug hast, eS im Geiste Teir es Entwurfs zu vollenden; dafür aber, daß eS Dir auch Gewinn in klingendem Golde bringen wird, möchte ich mich nicht verbürgen. Es wäre ja am Ende das erste Meisterwerk nicht, für daS sich Jahre und Jahrzehnte lang kein Käufer gefunden. Und wenn ihm nun wirklich ein solches Geschick bevorstände, was wolltest Du dann beginnen? — Glaubst Du wirklich, daß Du zum zweiten und zum dritten Male unter dem lähmenden Drucke von Entbehrungen, Sorgen und Enttäuschungen vollbringen könntest, was Dir in der Vollkraft Deiner vertrauenden Jugend einmal gelang? Dein Achselzucken sieht aus wie ein Ja; aber ich sage auS meiner besseren Erfahrung nein und tausendmal nein! — ES sind schon Hunderte in diesem Kampfe zu Grunde gegangen, die nicht schlechter waren als Tu, urd in der Liste der Opfer, die ich Dir ohne Mühe her- zählrn könnte, würde eS wahrhaftig nicht an großen Amtlicher Teil. Dresden, 16. Mai. Se. Königl. Hoheit der Prinz Georg, Herzog zu Sachsen, hat mit hoher Familie heute die Prinzliche Villa in Hosterwitz bezogen. Dresden, 15. Mai. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht zu genehmigen, daß der StaatSminister für die auswärtigen Angelegenheiten und deS Innern v. Metzsch das ihm von Sr. Königl. Hoheit dem Großherzog von Hessen und bei Rhein verliehene Großkreuz deS Ordens Philipps des Groß mütigen annehme und trage. Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, die erledigte Revierverwalterstclle auf Stein bacher Revier im Forstbezirke Marienberg dem zeit- herigen Forstassessor Georg Ludwig Lomler auf Thalheimer Revier im Forstbezirke Zschopau unter Ernennung desselben zum Oberförster zu übertragen. n echt lerrrn M" die Staatsgewalt übergingen und die Aufregung der Menge in den Straßen immer größer wurde. Die zur Verhütung von gewaltthätigen Straßenkund- gebungen aufgebotene Truppenmacht konnie nur noch mit größter Mühe die Ordnung aufrecht und die Eingänge zu der Kammer für die Volksvertreter frei halten. Daß die Gefahr eines offenen Straßenauf ruhrs von der Regierung wohl erkannt wurde, beweist die am Freitag verfügte Militärbesetzung des Senats- palasteS und vieler anderer öffentlicher Gebäude und die Verstärkung der in Madrid vorhandenen Truppen. Die Unsicherheit der Lage wurde noch offenkundiger, als auch Gerüchte über den Ausbruch von Meinungs verschiedenheiten im Ministerrat und über bereits er folgte Rücktrittskundgebungen seitens einiger Minister verlauteten und als die Straßenmenge zu lärmenden Ovationen vor dem Hause des republikanischen Führers Pi y-Margall sich anschickte. Da raffle sich endlich die Regierung zu einer letzten Kraftanstrengung zusammen, um der höchst be denklichen Lage ein Ende zu machen. Nach spät in der Nacht vorgenommener Beratung zwischen den Führern der monarchistischen Parteien wurde in der Kammer ein Versuch gemacht, den Schluß der end losen Debatten hrrbeizuführen und hierauf sofort zur Abstimmung über die Regierungsvorlage zu schreiten. Der Versuch, im richtigen Augenblicke zur Ausführung gebracht, glückte, und der Schluß der Debatte wurde mit 213 gegen 21 Stimmen durchgesetzt. Mit der selben Stimmenmehrheit gelangte hierauf der Antrag der Regierung, die Verschiebung der Wahlen betreffend, zur Annahme. Groß war die Enttäuschung der zur Zeit der Ab stimmung auf den Straßen demonstrierenden Volks menge. Aber die Entscheidung brachte zugleich auch die erwünschte Klärung der Lage und Kräftigung in die Maßnahmen der Sicherheitsorgane. Zwar leisteten die republikanischen Volkshaufen noch ihr Möglichstes in Hochrufen auf die Republik, aber es fiel der Polizei nicht mehr schwer, die lärmenden Straßen- Politiker zur Ruhe und aus der Nähe des Parlaments gebäudes zu bringen. Die republikanischen Abgeordneten traten gleich darauf zu einer Beratung zusammen, um über weitere Schritte gegen die Regierung und Kammermehrheit schlüssig zu werden. Tas Ergebnis dieser Beratung war die Erklärung ihres Führers in der Kammer, daß seine Gesinnungsgenossen infolge des ordnungs widrig herbeigeführten Schlusses der Kammerverhand lungen über die eben angenommene Regierungsvor lage an der weiteren Thät'gkeit der Kan mer keinen Anteil mehr nehmen würden. Diese Erklärung machte über all den Eindruck, daß die republikanische Parteileitung sich der erlittenen Niederlage und der dadurch in die Reihen der republikanischen Streiter getragenen Ent mutigung voll bewußt ist. Für die monarchische Sache und sür das liberale Kabinett wird daS Fehlen draußen auf den zum Parlamentsgebäude führenden Straßen die Volksmenge durch Kundgebungen aller der Republikaner in der Kammer nur von Vor erledigt. Sein Sohn, A. v. GierS, ist ihm alS Ministerialrat zur Seite gestellt worden. Tirnowo, 15. Mai. (W. T. B.) DieGroße Sobranje ist heute mittag 12 Uhr eröffnet wor den. Lie Thronrede deS Prinzen Ferdinand be sagt, er schätze sich glücklich, sich inmitten der vor nehmsten Bürger Bulgariens zu sehen, welche von dem Volke entsandt seien, um zu einer der für daS Wohl de» Landes wichtigsten Fragen Stell ung zu nehmen. Die ungeteilte Freude des bul garischen Volkes übcr das Ereignis seiner Ver mählung, ebenso wie die ihm und seiner Gemahlin dargebrachten Glückwünsche hätten ihn tief gerührt. Die Deputierten müßten von dem Bewußtsein der hohen Mission getragen sein, zu deren Erfüllung sie daS Volk in die gegenwärtige Große Sobrauje entsandt habe. Er sei überzeugt, daß der Gesetz entwarf über die Abänderung der Verfassung, welcher die Stärkung deS Landes und die Sicher ung seiner Zukunft und seines Fortschritte- zum Ziele habe, mit der größten Aufmerksamkeit und im Hinblick auf die Interessen und die Zukvnft de- Vaterlandes werde geprüft «erden „Und zu welchem Zweck?" fragte Herbert ver- wundert. „Was kann Dich an dem ärmlichen Mach werk so besonders interessieren?^ „Je länger ich es ansehe, desto mehr befestigt sich in mir die Vermutung, daß es die verunglückte Kopie eines guten alten Gemäldes sei oder daß ungeschickte Hände nachträglich daran herumgepfuscht haben. (Fortsetzung folg!.) Nichtamtlicher Teil. Telegraphische und telephonische Wachrichten. Arolsen, 16. Mai. (Tel. d. DreSdn Journ.) Durch Patent vom 14. Mai ist soeben proklamiert worden, daß Fürst Friedrich die Regierung von Waldeck-Pyrmont angetreten habe. WandSdeck, 16. Mai. (Tel. d. DrMn. Journ.) 2« holsteinischen Orte Schiffbek ist ein Arbeiter alS choleraverdächtig erkrankt und gestern gestorben. Zwölf ArbeitSgevoffen deS Verstorbenen wurden sofort in eine Isolierbaracke übergeführt. Die um fassendsten SicherheitSmaßregeln wurden an „Ich! — Ein namenloser Privatdozent? — Man würde mir gut heimgeleuchtet haben! — Du aber, Freund, solltest Dir die günstige Gelegenheit nicht entwischen lassen. Du hast alle Anwartschaft darauf, ein berühmter Mann zu werden, und Du bist ein leidlich hübscher Kerl. DaS sind Vorzüge, die in Fräulein Melanies Augen sicherlich den Besitz eine» großen Vermögens auftoiegen, und wenn der Kom merzienrat auch wahrscheinlich anderer Ansicht ist, so kann sie bei ihm doch ohne Mühe durchsetzen, was sie will." georduet. Paris, 15. Mai. (W. T B.) I« der Lepntierteukammer gelangte der Antrag Reinach, betreffend die Errichtung eines besonderen Mi- uisteriumS für Kolonien, zur Beratung. Gerville- RSache bringt »inen Antrag ein, die Regierung in ersucht«, selbst einen Gesetzentwurf über die Legrüuduug eines KolonialmivtsteriumS aus- suarbrite». Dieser Antrag, welche« auch der UuterstaatSsekretär Delcaffö befürwortete, wurde mit 268 gegen 237 Stimmen abgrlehnt. Darauf wurde der Artikel deS Antrags Reinach, welcher tesagt, daß die Errichtung keiueS Miuisteri»«- eiufach durch Dekret erfolge» köuue, angenommen, der Artikel deS Antrages hingegen, welcher die in Spanien soeben durchlebt. Errichtung einet besonderen KolonialmiuisteriumS "" zu» Inhalt hat, wurde mit 266 gegen 2SS Stimme« abgelebnt. Madrid, 15. Mai. (W. T. B.) Die Re- girrung hat beschlossen, drei Torpedoboote nach Cuba zu entsenden. London, 15. Mai. (W. T. B.) Ein Amen dement von Cavendish zu Paragraph 2 der Ho- mrrnlebill, dahin gehend, daß die Vorlage eine genaue Definition ter Befugnisse enthalte, welche durch dieselbe der irischen Legislatur verliehen verletzt. Die Passagiere und die Mannschaft de» „Lontover" haben ihre sämtlichen Effekten ver loren. Christianis, 15. Mai. (D. B. Hd.) Die Fraktion der Linken dcS Storthinge» soll beab sichtigen, die Apanage de-KöniaS um 86990 Kronen und dir de» Kronprinzen um 50000 Kronrn herab- zusctzen. Ein Vorschlag soll eventuell eingrbracht werden, daß die Aussetzung der Entscheidung in derKonsulatSfrage nur bi» zum Schluß di» jetzigen Finanzjahres gilt. Stockholm, 15. Mai. (D. B. Hd.) Ler König und die Königin treffen heute mittag auS Christianis hier ein, die schwedische StaatSratS- abteilung ist gestern von dort nach hier zurück gekehrt. St.Petersburg, 15.Mai. (D.B.Hd.) Minister v. GierS ist jetzt soweit hergestellt, daß er die Mehrzahl seiner AmtSgeschäfte wieder selbst Refidenztheater. Das „Ensemble-Gastspiel" unter Leitung deS Hrn. Direktor- Fiala begann am 14. und 15. Mai seine Vorstellungen mit dem vier- aktigen Schauspiel von Hermann Sudermann „Die Heimat". Das Stück war vom Hrn. Ober regisseur Valdek sehr geschickt in Scene gesetzt, zeigte eine achtbare Darstellung und wurde am ersten Tage überaus zahlreich, am zweiten beträchtlich schwächer, doch im Verhältnis zu Jahreszeit und Wetter immer hin genügend besucht. Die Richtung des Verfaffers darf als bekannt vorausgesetzt werden ; nach dem Er scheinen seiner „Ehre" und einiger Erzählungen, darinnen sich wiederholt die Tendenz weitgehender und durch da- Talent des Genannten bedenklicher und höchst beklagenswerter Abirrungen von unserer bi- jetzt in der Litteratur geltenden sittlichen Lebens auffassungbefindet, hat einen ebenso großen Kreis ent schiedener Gegner wie leidenschaftlich r Verehrer wach gerufen Die Stimmführer beider Parteien teilen da- Naturell deS Autor- darin, daß ihre Urteile in verblendeter Lobpreisung und einseitiger, oft eng herziger Verdammnis gleichfalls viel zu weit gehen. Ein solcher Kampf ist nun leider da» beste Mittel, „Du bist heut sehr zum Spaßen aufgelegt," sagte Volkmar, indem er sich geflissentlich an semem großen Bilde zu schaffen machte. „Und Du wirst eine ernst hafte Antwort nicht erwarten." „Aber ich spaße durchaus nicht. Wer eigensinnig seine Thür verschließt, wenn er da- Glück auf sich zukommen sieht, an dem wird eS wahrscheinlich auch vorübergehrn. Und ich würde mich doch so herzlich freuen, wenn eS mit voller Glorie hier seinen Einzug hielte. Sieh mal, mein Junge — sehr glänzend sind Awe Aussichten, ehrlich gesprochen, wirklich nicht! Mit all Deinem Idealismus bist Du bl» zum heuti gen Tage ein unpraktischer Monn gewesen und wirst , ... , ... _ , , , e», wie ich Dich kenne, auch bi» an Dein selige» erlahmen, und ich rate Dir darum allen Ernste», Dich Ende bleiben. Weil Du nur dem Lorbeer nachstredst, bei Zeiten mit einer soliden Rüstung zu versehen. Art ihren Willensäußerungen den nötigen Nachdruck zu geben suchte, der Regierungsvorlage gegenüber eine Obstruktionsdebatte in Scene gesetzt, die den Zweck hatte, die Verhandlungen in der Kammer über den Regierungsantrog bis über den 14. Mai hinaus zuziehen und so die Vorlage selbst gegenstandslos zu machen. Von den späten Nachmit- tagSstunden dcS Donnerstags an bis tief in die Nacht vom Freitag auf den Sonnabend folgten die Reden der Volksvertreter ununterbrochen auseinander und es schien, daß es den republikanischen Dauerrednern in der That gelingen werde, die Regierungsabsichten in der angegebenen Weise zu durchkreuzen. Die Lage gestaltete sich für die Regierung sehr ernst, zumcl die Redner bereits zu förmlichen Aufforderungen des Volkes und der Armee zum offenen Aufruhr gegen Lagesgclchlchte. Tret den, 16 Mai. Se. Ezcellenz der Wirkt. Geh. Rat Bär, Chef der Königl. Hoftheater, hat sich zu einem dreiwöchentlichen Kurgebrauch nach Karlsbad begeben. * Berlin, l6. Mai. Se. Majestät der Kaiser begaben Sich am Sonntag abend zu den Beisetzung»- feierlichkeiten nach Bückeburg, wo Allerhöchstderselbe gestern morgen 9 Uhr wohlbehalten eingetroffen sind. Abends gedachten Se. Majestät wieder nach Berlin zurückzukehren. — Der Bundesrat erteilte in der am Freitag unter dem Vorsitz des Vizepräsidenten des Staat» - Ministeriums, Staatssekretärs de- Innern vr. v. Boel- ticher abgehaltenen Plenarsitzung dem Entwurf eines Gesetze-, betreffend die Ersatzverteilung, in der durch den Reichstag abgeänderten Fassung, sowie dem Gesetz entwürfe für Elsaß Lothringen, betreffend da- Pfand recht für die von Bodenkreditgejellschasten ausgegebene« Schuldverschreibungen, wie er sich nach den Beschlüssen de- Landesausschuffe- gestaltet hat, die Zustimmung und erklärte sich mit der vom Reichskanzler vor- gejchlagenen Abänderung deS Statuts für daS Kaiserl. Archäologische Institut einverstanden. Der Anttag Preußens zu dem Entwurf eines Gesetzes über die Gewährung von Beistand bei der Einziehung von Abgaben und Geldstrafen wurde den Ausschüssen für Zoll und Steuerwesen und für Justizwesen über wiesen. Vor Eintritt in die Tagesordnung gab der Vorsitzende unter allseitiger Zustimmung dem Gefühle der Trauer über das am 8. Mai d. I. erfolgte Hin scheiden Sr. Durchlaucht des Fürsten Adolf zu Schaum burg-Lippe Ausdruck und gedachte des Ablebens des Königl. Sächsischen Bevollmächtigten zum BundeSrat, Geh. Rats Boettcher mit ehrenden Worten. — Die „Nordd Allg. Ztg" schreibt: „Die von mehreren Blättern gebrachte Nachricht, es habe in den letzten Tagen im Reichskanzlerpalais eine Versamm lung hervorragender Berliner Bankdirektoren statt gefunden, entbehrt, ebenso wie die daran geknüpften Folgerungen, jeder Begründung." — Zu den Kompromißverhandlungen bringt die „Kreuzzeitung" heute folgende Berichtigung: .Die .Neue Preußische Zeitung" enthält in der Nr 220 vom 12. d. Mts. unter der Überschrift .Deutschland" einen von Berlin, den 12. Mai, datierten Artikel, in dem sich solgende, aus anderen Zeitungen übernommene Mrtieilung findet: .Man hoffte bi« Montag die drffentierenken Freisinnigen zu bewegen, daß si: sich mit diesem (Vorschlag Carolath) begnügten. Sie hatten außerdem, was hier bemerkt sein mag, längst vom Grafeu ^nnadmo ran ^nkllnälxnnxon auürr^rtsr lkommmmouür 6o» Vrvnäuer Journal»; «awdaro v«rUa Vi,a l-eiprig L»,,I Lr«»I»a kraudtnr» ». H-: //aaeenÄern Lvrlm-Vion-Usiudarg- kraze Loipog-rrimllka-t a. U. Müacbou! Huet. kart» tboaäoa Sorlm rnurklurt ». H.-Stattgart: Dai«b« <F 6o., vorUa: /nvaliilenctanz:, Lr»«t»a: »arwovr: 6. «all» a. /. Larct et L'o. Uvrausgederr Lönixl. Lrpeäition 6«, Dresünor äourualo. Droeüen, Zwinßerstr. 2V. I'on»prvcb-^r»otrlu8s: Xr. 1LV5. 8 )«. 75« 7^ Ä rg . » 5 i Die ermaßen !age deS zu der nlassung »t Im eservrert rickelung rte Len end und Man 182,9", , Dori- Rubel- lieb der ^ränkler. r, » land- ditbriese, erände I; reichische -oldrente xl. Lon ,so um. te waren Papicr- ;Trans- augesell- mer be- t Hammer artmann ternehm- inig un- — v,l», -trohsloff
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