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Dresdner Journal : 15.05.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-05-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189305151
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18930515
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18930515
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1893
-
Monat
1893-05
- Tag 1893-05-15
-
Monat
1893-05
-
Jahr
1893
- Titel
- Dresdner Journal : 15.05.1893
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W und zu regeln gewußt Selbst ein Freun o der Arbeit, ist er ein keuv UnlLfpöeI(6 ^6U6 vl0U8SN Oh, ein Zufall meinte Volkmar verlegen, (Forts solgt.) winnen?" Wa ¬ rr n Herren geh. Fischer, Prof. vast er Besucher u S n da» lliche -alte, ndin ; die d auf fragt licher »nnte, junge rkord war FU» von nur t. nem alte, tchle men über dem hten, e er blich ,ern ;en- „Weun sie Dir fo begehrenswert erscheint, warum hast Du Dich dann nicht bemüht, ihre Gunst zu ge- „Eeine Tochter? — Fräulein Melanie? — hast also bereit- ihre Bekanntschaft gemacht?" „Ja!" „Nun? — Und die- lakonische Ja ist alle-, , sich da« Freunde Der aber J-mail Pascha, liegt. E» wird nun al- wahrschein lich angenommen, daß die Hierherreise des Khedive zu einer Zeit stattfinden werde, wo Ismail Pascha nicht an den Ufern des Bosporus weilt. vtxarrsrr - Srosso - SssoüLtt 3« 3« von aoä c>,»rr«n «n-l« Ul,»»»-Impvsi«» lu n>,«->,»<»» sich eu- raß erie >m- »e sen. de» gen üve Helm-, UmN-, rillsis mü «iiem Unteereugs rr in :n jawohl — ich selbst! Doktor Rudolf Winkler, Arivatdozent dir Kunstgeschichte, Schriftsteller und berühmter Ästhetiker in »pe. — Was hat Dich denn da eben fo gewaltig in Anspruch «nommen? — Darf man - vielleicht auch sehen? — Voh tausend, seit wann bist Da denn unter dieAoti- pititensammler gegangen, mein Junge?" „ich erstand das Bild für ein Geringes bei — bei einem Trödler." Die Lüge war ihm ersichtlich nur schwer über die Lippen gekommen. Der dunkelbärtige Doktor drückte seinen Zwicker auf die Nase und sah das alte Gemälde mit deni Interesse eines Sachverständigen an. „Bei einem Trödler — so?" fragte er gedehnt. „Und e- sollte natürlich ein kostbarer alter Italiener sein — nicht wahr?" „Nein, nein! — Der Mann maß der Tafel durch aus keinen Wert bei. Ich fagte Dir ja schon, daß ich nur sehr wenig dafür gezahlt habe." Er machte Miene, das Bild von der Staffelei her ab zu nehmen, um es an seinen alten Platz zu stellen; aber der Doktor hinderte ihn daran. „Laß doch stehen —" meinte er, „e- ist da ja niemandem im Wege und vielleicht macht es mir Ver gnügen, gelegentlich einmal einen Blick darauf zu werfen. — Übrigens habe ich Dich nur heimgefucht, um Deinen Bericht entgegenzunehmen. Hast Du eS wirklich fertig gebracht, Dich in die Höhle de» Löwen zu begeben?" „Sofern eS der Kommerzienrat Ellinger ist, dem Du die unverdiente Ehre diese» Vergleiche- anthust — ja! — Nachdem ich den Auftrag einmal über nommen hatte, mußte ich mich doch mit ihm be sprechen." „Natürlich! — Und wie hat Dir der Mann ge fallen " „Ich würde ihn für einen ungebildeten Empor- c- r- n -- n m 1- lß d- ch zu d, .s- n- irr >ei la ut sie >8- nd be- mf in !dS WS cht Hst rte ive Run aber nahm er es wieder vor, fetzte es auf eme Staffelei und rückte es in diejenige Beleuchtung, velche er für die vorteilhafteste hielt. „Steinitz hat recht: eS ist eine wertlose Sudelei", murmelte er; aber er wandte trotzdem nicht sogleich Mieder den Blick davon ab, und je länger er eS be trachtete, desto mehr schien irgend etwas an dem so hart verurteilten Werke seine Aufmerksamkeit zu fesseln, kr war ja fast nur das schmale, bleiche Madonnen- mtlih, da; leidlich erkennbar aus dem unbestimmten Dunkl des Bildes hervortrat-, aber gerade in diesem Gesicht, das ihn anfänglich so reizlos und unschön zedünkt hatte, mußte sich ihm jetzt mehr und mehr neurrbauten FestsoalS mit einem BacchuSzuge bemale." Du Du über sie zu sagen hast?" „WaS sollte ich von ihr sagen? — Sie ist eben ihres Vater- Tochter." „Wenn Du damit ausdrücken willst, daß sie sein M Gruß die Rechte rntgegenstreckend. schüttelte kräftig die dargebotene Hand und sagte heiter: geh. Schulrat vr. Vogel, geh. Oberbaurat a D. Canzler, geh. Hofräte Rektor Pros. vr. Heyn al? Vertreter der hiesigen Königl. Technischen Hochschule und Direktor der Kunst akademie und.Kunstgewerbeschule zu Leipzig Geh. Hofrat Prff. vr. Rieper, die Herren Amtshauptleute geh RegierungS- rat vr. Schmidt-DreSden-A, v. Rumpelt-Glauchau und Mrz-Chemnitz, Obergendarmerieinfpektor v Heygendorfs, Oberbürgermeister vr. Stübel, Direktor Regierungsrat Prof- Berndt mit zahlreichen Vertretern der Technischen Lehranstalten zu Chemnitz und einer Abordnung von Lchülcrn der letzteren, Direktor Hosrat Prof. Graff mit vielen Lehrern der Kunstgewerbefchule zu Dresden, zahl reiche Gewerbeinspektoren, Direktoren und Lehrer der Bau gewerkeschulen, Direktor der Sächsischen Bank Kommerzien rat Heuschkel, sowie endlich Vertreter sämtlicher HandelS- and Gewerbekammern, de« sächsischen JnnungSverbandes, der Technischen Deputation, der Technischen Hochschule, de« Landeskulturrat«, der Rentenversicherungsanstalt, de« Archi tekten- und Jngenieurvereins, des Gewerbrverein«, de» Tonkünstlerverein», zahlreiche Industrielle und Gewerbe treibend«. Zahlreiche Fächerpalmen, viele Lorbeerkränze und Palmenbouquets mit Atlasschl.-isen, auf denen EingesaMes. U llUnrLklSilDr o» 1Uk.u», d L-ustre-, ^kvvL0t 8rt^. Lvdlslrovk-Leyer, rrsnenslrasLe 8 u. 1v. v. Schlieben an der Spitze von zal, Offizieren, die Herren Kreishauptleute Leipzig und Schmiedel - Zwickau, die Regierungsräte v. Bosse, Vr. Roscher, ein Großer Part und Lieraarten Der Maien Dracht: 1455 Hochachtungsvoll psliuerk. stand nach Kräften gestützt und, selbst eine fachmännische Autorität, die Interessen der Großindustrie fürsorglich ge wahrt. Er ist nun von uns gegangen — aber die Seg nungen seines Wirkens, sie sind uns verblieben als schätz bares Vermächtnis. Wir wollen er ihm treu bewahren dieses Vermächtnis zum Sezen unseres Volkes, zum ehrenden Andenken an den, der uns diese Segnungen erringen half. Sein Andenken wird in allen Kreisen in Ehren bleiben. Das ganze Land dankt, das ganze Sachsenvolk dankt ihm vom Throne ab bi« herab zum schlichten Arbeiter in der einfachen Werkstatt. Nimm zuletzt auch unseren Dank, Du treuer Mitarbeiter, der Du in der Berufsgenossenschaft uns so lieb und wert geworden bist Deine liebe, lehr reiche Stimme wird uns nun nicht mehr erklingen, aber Dein Geist wird in un« fortleben. Lebe wohl! Lede wohl!" Unter Vorantritt von Beamten, welche den kostbaren Blumenschmuck und das Ordenskissen trugen, bewegte sich der lange Zug unter Choralgesang an das in der zweiten Abteilung de« Friedhofs befindliche Grab. Nachdem der niste de« Zwickauer Cteinkohienbergbaurevier« un allgemeinen. Hiernach gab Hr. Bergverwalter Georgi Mitteilungen über Schmiervorrichtungen für Förderhunte-Achsen und Lager und die Kosten der Schmierung bei den verschiedenen Ein richtungen. Der Hauptinhalt aller Vorträge wird im Organ des Vereins „Der Civilingenieur* veröffentlicht werdei. In der Zeit zwischen den Abteilungssitzungen und der Gesamtsißung war Gelegenheit geboten, den städtischen Markthallenbau auf dem Antonsplatze zu besichtigen. Nach der Gesamtsitzung fand gemeinschaftliche Tafel statt, bei welcher der erste Trinkspruch feiten des Vereinsvorsitzenden auf Se. Majestät den König ausgebracht wurde — Für heute ist ein Ausflug nach Schöna, HerrnSkrelschen, Ed- mundsklamm, Stimmersdorf und Ramwiese in Aussicht genommen. « Von Leipzig au« wird aus Anlaß des Pfingst festes ein Sonderzug zu ermäßigten Preisen nach Dresden über Riesa abgelasten: am 1. Pfingstseiertag ab Leipzig 3,30 vormittags, ab Wurzen 4,9 vormittags, in DreSden-Neustadt 6,54 vormittags, in Dresden-Altstadt 7,11 vormittags mit Weiterfahrt nach Schandau Es kosten 2 Tage giltige Rückfahrkarten 4,50 M für v , 3 M. für vl Klasse, solche mit 6tägiger Giltigkeit 7,50 Mark bez. 5 Ri. Rian kann am ersten Feiertage mit jedem Personenzug über Riesa auf die 2tägige Rückfahr karte die Heimfahrt antreten; am zweiten Feiertage nur mit dem Sonderzuge: 10,5 nachmittags aus Dresden- Altstadt, 10,20 nachmittag« aus Dresden-Neustadt. Die 6täaigen Rückfahrkarten gelten für alle Personenzüge über Riesa; Zuschlagskarten sind der beiden Sorten unzulässig. a Der gestrige Verkehr auf den hiesigen Bahn höfen war abermals sehr lebhaft. Auf dem Böhmischen Bahnhof nahm der Reicker Rennplatz als Reiseziel das Hauptinteresse in Anspruch. Ein Sonderzug von Berlin brachte zwar gegen den Himmelfahrtstag eine geringere Anzahl von Besuchern, umsomehr jedoch der diesem billigen Zug vorausgegangene Schnellzug, welcher unterwegs eine zweite Maschine zu Hilfe nehmen mußte. An den Fahr kartenschaltern waren 1909 Fahrkarten nach Reick veraus gabt worden, 1077 Stück der ll. und 832 der Hl. Wagenklasse, oder mehr gegen den HimmelfahrtStag 203 bez. 116 Stück Der Leipziger Bahnhof fertigte 6 Sonderzüge ab, da nach den Lößnitzstationen 2601 Fahr karten verkauft worden waren; Radebeul setzte 710 und Kötzschenbroda 358 Stück nach Dresden ad. Auf dem Frredrichstädter Bahnhof wurden 6 Sonderzüge ein gelegt, auf dem Schlesischen Bahnhof genügten die fahrplanmäßigen und die Lokalzüge Die Nützlichkeit dieser letzteren zeigt sich auf allen hiesigen Bahnhöfen immer von neuem; der Betrieb ist gesicherter und geregelter, die Betriebsbeamten werden mit der außergewöhnlichen Zu sammenstellung von Transportmitteln nicht mehr über hastet und den Reisenden kommen diese Umstände eben falls in mannigfacher Weise zu gute. * In der Musikalienhandlung von Richter u Hopf, Pragerstraße, ist zur Zeit ein lebensgroßes Porträt des Kantors und Musikdirektors Friedrich Baumfelder ausgestellt. Das Bild ist in Kreidetechnik ausgeführt vom Maler und Photographen Oscar Rothe, Schäfer- straße 37. Rudolf, daß es nicht die angenehmste Stunde meine» LebenS war, welche ich da in seinem Hause zu brachte." „Bah! — Du bist allzu bedenklich! Es würde traurig um die Kunst bestellt sein, wenn sie jede Unter stützung zurückweisen müßte, die aus nicht ganz sauberen Händen kommt. Und dieser Ellinger ist noch nicht einmal einer von den Schlimmsten Daß die Unter nehmungen, an denen er zu einem reichen Manne ge worden ist, für die armen Aktionäre so unglücklich endeten, war vielleicht nur zum kleinsten Teile seine Schuld. Wären alle so vorsichtig gewesen wie er, so würde vermutlich niemand zu Schaden gekommen sein/ „In den Zeitungen urteilte man weniger wohl wollend über ihn." „Ah, man muß nicht gleich alle- glauben, waS in den Zeitungen steht. — WaS für eine Aufgabe hat er Dir denn gestellt?" „Seine Tochter wünscht, daß ich den Plafond des Dresdner Nachrichten vom 15. Mai. -j- Vor der Überführung nach Rudolstadt fand gestern nachmittag *45 Uhr im Sterbehause, Parkstraße 7, im engeren Kreise die Einsegnung der irdischen Hülle Ihrer Durchlaucht der Prinzessin Elisabeth von Schwarz burg-Sondershausen statt. An den im hohen Kuppej. saale ausgebahrten, mit prachtvollen Blumen umgebenen und bedeckten, vom Glanze der Kerzen umstrahlten Sarg traten unter leisem Orgelspiel die nächsten Anverwandten und Mitglieder verschiedener Fürstenhäuser, sowie Staat«- und Hosbeamte des durch den Todesfall in tiefe Trauer »ersetzten Fürstentums Nachdem der Bachsche Choral „Wenn ich einmal soll scheiden" verklungen war, vollzog Hr. Pastor vr. Apfelstedt Leubnitz, ein Unterthan de» Fürstentums und der Beichtvater der hohen Entschlafenen, unter Anknüpfung an deren Konfirmationsspruch die Ein segnung. Redner schilderte das Leben der Hohen Ent schlafenen als das einer demütigen Christin; ausgerüstet mit Tugenden des weiblichen Herzens, mit Sanftmut, Liebe und Geduld, Freundlichkeit, Wohlthätigkeit, Barm- Herzigkeit und Menschenliebe habe sie sowohl in der Heimat wie hier in Dresden durch die Bethätigung solcher Eigen schaften viel Gute« gestiftet, manche Thräne getrocknet und sich den Dank Ungezählter erworben; nun werde ihr nach unserm Glauben, ter tief in ihrem Herzen gewurzelt habe, auch Gnade am Throne des himmlischen Vaters und die Krone der Gerechtigkeit als Lohn zu Teil werden. Mit der Motette: „Sei getreu bis in den Tod" fand die Feier ihren Abschluß Der Trauerzug — den vom städtischen Leichenwageninstitute gestellten Leichenwagen be- gleiteten Wachsfackeln tragende Mannschaften zu beiden Seiten — bewegte sich hierauf durch die Parkstraße, Lüt tichau- und Wienerstraße nach dem Böhmischen Bahnhofe. Dem Leichenwagen folgten unmittelbar dorthin: Durch- ' laucht Prinz Leopold von Schwarzburg-Sondershausen mit dem Staatsminister und Vorstand der Abteilung für den Fürstlichen Hof, Excellenz Petersen und Kammerherr v Rüxleben, Ihre Hoheiten die Herzöge Adolph Friedrich und Heinrich von Mecklenburg-Schwerin mit dem militärischen Begleiter Premierlieutenant v. Etzel, Se. Durchlaucht Fürst von Schönburg-Waldenburg, Prinz Ernst von Schönburg-Waldenburg nebst Gemahlin und dem Prinzen Friedrich, die Hofdamen der Ver ewigten, Baronesse v. BischoffShausen und Freiin v. Dallwigk u. v. a. Prinz Leopold, der StaatSminister Petersen, Exc., und Kammerherr v. Rüxleben, sowie die beiden Hosoamen begleiteten die Leiche vom Böhmischen Bahnhofe aus nach Rudolstadt. ÜW K«M, MUM vorm. kmtt »lekter. Begründet 1825. tbls Ibrenü««, Ecke Teestraße 1. Residenztheater. An dieser Bühne wurden am Sonnabend, den 13. Mai die Vorstellungen der Wie ner Karl-Theatergesellschaft unter Leitung des Hrn. Direktor- Blas el mit der Wiederholung der Wimmerschen Lokalposse „Die Gigerln von Wien" geschlossen. Die freundliche Aufnahme der schon besprochenen Vorstellung dieses Stückes stand im Einklang mit der Thatsache, daß es der wackeren Gesell chaft gelungen ist, durch ihr hiesiges, wenn auch zu vielseitige» und von ihrer eigentlichen schauspielerischen Force oft ab- fchweifendeS Auftreten unserm Publikum doch wieder jenen erreichbaren Grad von Natürlichkeit in Sprache und Spiel zur Anschauung zu bringen, auf welchen man mit Recht und mit mehr Eiser als bei uns von feiten der besseren Wiener Borstadt bühne stets hinarbeitet. Wir sollten uns mehr daran gewöhnen, von allen Darstellungen des heutigen Tage» eine ähnliche Leben-Wahrheit von unsern Schauspielern mit unerbittlicher Strenge zu verlangen. Die- würde nicht nur den guten, sondern ganz besonder- auch den vielen recht herzlich schwachen Stücken zum Vorteil gereichen, welche nun einmal vom Jahre-spielplan keine- Theater- ganz zu verbannen sind. Sollten die Gäste künftig nach Dresden zurück- kehren, so wird e- ihnen leichter al- diesmal werden, der Geschmackvcrschiedenheit Rechnung zu tragen, dir zwischen Nord- und Süddeutschland nicht nur von Hause au- stattfindet, sondern sich auch im Laufe der Zeit litterarisch fest begründet hat O. B. Inschriften Zeugnis von der Wertschätzung de« Ent schlafenen ableqten, umgaben den Sara, zu dessen Haupte ein Ordenskissen mit den zahlreichen Aus zeichnungen niedergelegt worden war. Nachdem die Feier vom Friedhosschore mit Choralgesang eröffnet worden war, hielt Hr Konsistorialrat v. Kühn die Gedächtnisrede. Derselbe führte auS, warum mit den Familienglievern auch das Hohe Königshaus, seine AmlS- genossen und das ganze Land trauere. Aut den Ver storbenen könne man da» Wort anwenden: „Ich will dich segnen und du sollst ein Segen sein". Da« Leben und Wirken des Entschlafenen stellte er in da» Licht de» Gotte»- warte»: „Ich muß wirken, so lange es Tag ist, e» kommt die Nacht da niemand wirken kann". Die» fei die Losung Böttcher« gewesen, der, ausgerüstet mit klaren Biick, Ener gie de» Willen» und einer Arbeitsfreudigkeit geschafft und gewirkt habe, nicht um vor der Welt zu glänzen, sondern beseelt von dem tiefen sittlichen Ernst der Aufgabe, die zu lösen ihmLebenSzwrck gewesen sei Demütig und bescheiden sei er geblieben auch in hoher Ehrenstellung. Mit dem Hinweis, daßfür ein so gesegnete» WirkenderLohn am Throne Gotte« nicht ausbleiben werde, tröstete der Geistliche die Trauergemeinde. Hierauf trat Se. Excellenz der Hr. StaatSminister v. Pietzsch an den Sarg und widmete dem Entschlafenen folgenden Nachruf: „Der Herr ruft oft die Bewährtesten von uns ab zu einer Zeit, wo wir meinen, daß wir sie am wenigsten missen können. So ist auch an diesen Getreuen der Ruf ergangen, der seinem zeitlichen Wilken unter uns ein Ziel und Ende setzt. Er war unter den Getreuen der Ge treuesten einer. Dieses Zeugnis ihm noch bei seinem letzten Gange auszustellen, ist mir ein wahre« Herzens bedürfnis. Ich stelle es ihm aus im Namen und aus drücklichen Auftrage feines König!. Herrn, dem er treu aedient; ich stelle es ihm au« im Namen des ganzen Lande», welches seinen Heimgang tief betrauert; ich stelle es ihm aus im Namen seiner Freunde und Mitarbeiter, die schmerzlich den Verlust de» treuen Bcrufsgenossen empfinden. Wenn mir nun noch eine Zuschrift zugegangen ist, nach welcher der Bundesrat des Deutschen Reiches gestern in seiner Plenarsitzung das Andenken des Entschlafenen geehrt und seiner hohen Verdienste für Zwecke unseres weiten Vaterlandes gedacht hat, so hieit ich es für meine Pflicht, auch dieses ehrenden Zeugnisses an dieser Stelle Erwähnung zu thun. — Eduard Tyeodor Böttcher hat nach Beendigung seiner akademischen und praktischen Stu dien daS Gebiet des öffentlichen Wirkens zunächst nn Jahre 1852 unter Übernahme einer selten erfolgreich gewordenen Lehrthätigkeit bei der gewerblichen Schule und den staatlichen Lehranstalten zu Chemnitz betreten und dieses später mit der Vorstandschaft dieser Anstalten verbundene Lehramt mit allem Eifer bis zum Jahre 1876, bis zu dem Zeitpunkte innegehabt, wo ihn ein ergangener Ruf als vortragender Rat in das Ministerium des Innern an diejenige Stelle brachte, von welcher aus er schließlich unter Übernahme der Leitung der Abteilung für Ackerbau, Handel und Gewerbe im Jahre 1887 bis zu seinem letzten Atemzuge gewirkt und geschaffen hat in emsiger und erfolgreicher Thätigkeit für die höchsten Inter essen unseres wirtschaftlichen Lebens. So ist sein amtliches Wirken in eine Zeit gefallen, innerhalb deren sich auf dem ihm übertragenen Arbeitsgebiete ein Um- und Aufschwung der wirtschaftlichen Verhältnisse vollzogen hat, wie ihn wohl kaum eine Zeit zuvor gekannt hat. In voller Er kenntnis der besonderen Schwierigkeit der dadurch gestellten Aufgaben, aber auch im vollständigen Verständnis der Art ihrer Lösung hat der Entschlafene zum Glück und Segen unseres Volkes und unseres engeren und weiteren Vater landes zu rechter Zeit an derjenigen Stelle gestaneen, welche einzunehmen wohl niemand für würdiger, niemand für berufener hätte erachtet werken können. Mit einem reichen Schatze des Wissens ausgestattet, vertraut mit den Bedürfnissen und Interesse der industriellen und gewerb lichen Kreise, fußend auf einer weitgehenden Erfahrung, hat er die großen wirtschaftlichen Fragen unserer Zeit m wohlverstandenem Interesse der heimischen Arbeit zu ordnen Ebenbild sei, so muß ich Dir widersprechen. Ich bin ihr oft genug in Gesellschaften begegnet, um ein Urteil über sie zu haben, und ich behaupte, daß sie nicht nur kömmling gehalten haben, wenn ich nickt gewußt hätte, da- schönste, sondern auch da« klügste junge Mädchen daß er etwa» Schlimmere- ist. Tu darfst mir glauben, in unserer guten Gesellschaft ist." eekl 8ek^arr6 SSri IN SIR - 8L ü 50 »'s., wclche im vorigen Jahre so großen Beifall fanden und enormer Nachsrage sich zu erfreuen hatten, empfehle trotz Steigerung des Rohmaterials wieder zum alten Preise. Herren-Locken von 15 Pf., Kinder Strümpfe von 40 Pf. an- -j- Eine nach vielen Hunderten zählende, den verschie densten Kreisen angehörige Trauerversammlung bekundete vorgestern nachmittag durch ihre Teilnahme an dem Be gräbnis der irdischen Hülle des Geh. Nates Eduard Theodor Böttcher, AbteilungSdirektorS im König!. Mini sterium des Innern, wie allgemein beliebt und hochverehrt der Verblichene in seinem früheren wie in seinem letzten Wirkungskreise gewesen ist. Der um 3 Ühr auf dem Trinitatisfriedhofe angesetzten Bestattungsfeier wohnten u. a. bei: Se. Excellenz der König!. Preußische Gesandte Graf v. Dönhoff, sowie Ihre Excellenzen die Herren StaatSminister v. Thümmel, v Rietzsch und StaatSmmister a. D. Minister des Kömgl. Hause« v. Nostitz Wallwitz, snner die Herren Geh. Räte v. Charpentier, Jäppelt, päpe, vr. Petzoldt, vr. Diller, Heymann und Geh Rat a. D. Schlömilch, des weiteren die Herren Generalmajor v. Schlieben an der Spitze von zahlreichen höheren Offizieren, die Herren Kreishauptleute v. Ehrenstein- Passionschoral „Wenn ich einmal soll scheiden" verklungen, sprach der Geistliche noch ein letzte« Abschiedswort, ein Gebet und den Segen und bald darauf senkten sich unter den Klängen des Liede« „Unter allen Wipfeln ist Ruh" Blumen und Erdschollen als letzter Liebeszoll in das Grab eines Mannes, dessen Wirken und Schaffen unver gessen bleiben werden k. Der Sächsische Ingenieur- und Architekten verein hielt am 14. d. Mt» seine 133. ordentliche Hauptversammlung in den freundlichst hierzu über lassenen Hörfälen der König!. Technischen Hochschule ab. In der Gesamtsitzung, Vorutzniker Hr. Finanzrat Frhr. v. Oer, wurden in der Hauptsache Vereinsangelegcnheiten behandelt, von denen hervorgehoben werden mag, daß die diesjährige Wanderversammlung des Verbandes deutscher Architekten- und Jngenieurvereine eingetretener Hindernisse halber nicht in Mannheim, sondern in Straßburg statt finden wird und daß im laufenden Jahre von Abhaltung einer Sommcrversammlung des Sächsischen Ingenieur- und Architrktenverein» abgesehen werden soll Zum Fonds für ein in Berlin herzustellendes Denkmal für den Professor der Architektur Böttcher wurde ein entsprechender Beitrag gestiftet. V^remsmitglieder, welche die ColumbuS-WeltauL- stellung in Chicago zu besuchen gedenken, können Legiti- mationskarten vom VereinSsekretär beziehen, welche vom Vorstande des Verbandes deutscher Architekten- und Jn- genieurvereine dem sächsischen Vereine zur Verfügung gestellt worden sind. Zum Schlüsse hielt Hr. Prof. Scheffler einen Vortrar über den derzeitigen Stand (Organisation, Zweck und Ziel) der technischen Hochschulen unter Zugrundelegung des von Felix herausgegebenen Hochschulkalenders. — Be züglich des in dcn vorher abgehaltenen Abteilungssitzungen Behandelten ist nachstehendes zu berichten: In Abteilung I für Eisenbahn-, Straßen-, Brücken- und Wasser bau, Vorsitzender Hr. Betriebsoberingenieur vr. Fritzsche, berichteten die Herren Bauinspektor Baurat Otto Klette und Regierungsbaumeistcr Winter unter Erläuterung einer großen Anzahl Zeichnungen und eine» Modells über die zur Ausführung bestimmten Entwürfe für den neuen Personenhauptbahnhof in DreSden-Altstadt. Hr. Winter behandelte den Unterbau und Oberbau, wobei zur Be urteilung der Größe des neuen Personenhauptbahnhofs erwähnt werden mag, daß derselbe 6 Durchgangsgleise und 11 KopsstationSgleise erhalten wird, während hiernach Hr. Klette die Hochbauten erläuterte, welche unter Zu grundelegung der im vorigen Jahre durch öffentliche Kon kurrenz unter deutschen Architekten erlangten Projekte mit mancherlei Abänderungen geplant worden sind. In Ab teilung II für Maschinenbau, Vorsitzender Hr. Gewerbe rat Schiffner, sprach Hr. Geh RegierungSrat Prof vr. Hartig über Einrichtungen zur Untersuchung des elastischen Verhaltens der Konstrukiionsmaterialien und beschrieb hierbei vorzugsweise die zur Untersuchung stabförmiger Festkörper geeigneten Apparate sowie deren Benutzung zur Ermittelung des Elastizitätsmoduls von Portland zement und anderen Mörtelbindemitteln. In Ab teilung III für Hochbau, Vorsitzender Hr. Oberbaurat Nauck, gab Hr. Stadtbauinspektor Bernhardi Mitteilungen über den Neubau der Dreikönigsschule in Dresden-Neustadt und übernahm sodann die Führung bei der freundlichst gestatteten Besichtigung der Räume derselben. In Ab teilung IV für Berg- und Hüttenwesen, Vorsitzender Hr. Bergrat Ehrhardt, hielt Hr. Direktor Neukirch einen Vortrag über die im Steinkohlenwerke des Oberhohndorf- Schader Steinkohlenbauvereins in den Jahren 1891 und 1892 zur Ausführung gelangten Wasserhaltungsbauten, insbesondere Abdämmungen, sowie über die Wasserverhält- nne Schönheit offenbaren, die ihn umso hartnäckiger Welt, je weniger er sich bi- jetzt noch über ihre eigentliche Natur Rechenschaft zu geben vermochte. So ganz hatte er sich allgemach in die Betrachtung seine» neuen Besitztum» versenkt, daß er sogar ein ziemlich energisches Klopfen überhörte, und sich erst ganz bestürzt umwandte, als der Kreit- lachend mitten in dem Atelier stand. „Rudolf — Du?" fragte er befangen, haar au» der Stirn streichend und dem vr. Böhmert, v. Bose und Prof. Vr. Hartwig, Freund der Arbeitenden geworden, ein Vertrauensmann aller außerdem die Herren geh. Finanzrat v Kirchbach, Kresse auf dem weiten industriellen und wirtschaftlichen Gebiete. Gesetzgeberisch schaffend, aber auch gleichzeitig praktisch beratend und leutselig helfend hat er die Lehrenden und Lernenden gefördert, den Arbeiter- und Handwerker
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