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Dresdner Journal : 29.04.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-04-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189304294
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18930429
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18930429
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1893
-
Monat
1893-04
- Tag 1893-04-29
-
Monat
1893-04
-
Jahr
1893
- Titel
- Dresdner Journal : 29.04.1893
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^§98. Sonnabend, den 29. April, abends. 1893. vs,»ss,prsl,r -Rr vrasdeo viertolzLbrlicü «0 ks., dar lattvrl. dsatscksu l'ostanstaltau visrtat- MdMad S ttard; au—vrdi-Ib ds» dvuttcde» ksicks» tritt ko,t- und 8tempsl»u»edla<r bin»», dluuunsrn: 10 1'5. Ludtlndlxuoxs^vdüdrsnr VSr der» K»um eiosr ^««paltsven 2«il« dlsiosr Aodrikt >0 kk. Unter ,, km^e»»ndt" di« 2«il« «0 ?5. 8s» l^dsllsn- und Xitksrniats euttpr. Xukscdttx. Lrsedsluvo: wit Xainsdruv der 8oon- u k'eiertt^« adsnd». kvrnsprscd-Xnscülu»»: dir. 1295. Dres-nerM«mal. ^ür di« Geiamtlettung verantwortlich: Hofrat Otto Banck, Professor der Litteratur- und Kunstgeschichte. Lunabms von Xakümttxnnesn ans^üet», l.«ip»a: /r. Kommi->»io»är de« Ureodner duurmtl»; Lsmkurx >«rlm Vl«n t.e>p,tx S«»«l Lr««I»i> rr«nttnrt o. >t'l'ttAi«,, 8«r!>n-V>«» N^wdur^ kr«^ l.«lpri8-kr«ilkkurt «. R.»ÜLkken: Nxd. ,1/oiu»«/ k»rti ronäon L«rl>ll-kr«llkkort ». U.-SkuUx«rt: /-ai-d« tt L«rUo: /n< <ii«drndanL, Lr»»I»o: ^»i«i /c-d<at5, S-uurovr. (7. Lc/iü««ier, L»U« «. 3.: Larcib ct UÄ. ller»u»xederr XSaigl. Lrpeditioa de» Dresdner louroal». Drordeo, ^«io^orstr. 20. ksrnsprsed-^vsekluss: dir. 1285. Amtlicher Teil. Seiner Majestät dem Könige sind aus Anlaß WS Allerhöchsten Geburtsfestes aus allen Theilen de« Landes von Corporationen und Einzelnen zahl reiche Beweise treuer Theilnahme in mannigfaltigster Form dargebracht worden. Tiefgerührt von diesen Kundgebungen unwandelbarer Anhänglichkeit und aufs freudigste hiervon bewegt, haben Seine Majestät daS Ministerium des Königlichen Hauses beauftragt, allen Slückwünschenden Allerhöchsteren herzlichen Dank hierdurch auSzusprechen. Dresden, 28. April 1892. Ministerium des Königlichen Hauses, von Nostitz-Wallwitz. Dretden, 29. April. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, den Vorstand dcS Amts gerichts Chemnitz Oberjustizrath Eduard Beyer auf sein Ansuchen unter Belassung seines Titels und Ranges in den Ruhestand zu versitzen, die Versetzung des OberamtSrichterS Moritz Robert Schröder in Zittau mit dem Titel und Range eines Oberjustiz- ratheS an dar Amtsgericht Chemnitz, des OberamtS- richterS Hermann August Heinzmann in Chemnitz an daS Amtsgericht Zittau und des LandgerichtSratheS 0r. Ernst Bruno Rudert in Zw'ckau an das Land gericht Dresden zu genehmigen, den LandgerichtSdireklor Arnold Eugen Küttner in Dresden zum Rath beim OberlandeSgerichte, den LandgerichtSrath Paul Otto Uhlemann in Dresden zum Amtsrichter beim Amts gerichte Cdemnitz mit .dem Titel und Range eines Ober amtsrichters, den LandgerichtSrath vr. Max Woldemar Johannes Grenser in Dresden zum LandgerichtS direklor beim Landgerichte Dresden, den AmtSgerichtL- rath Theodor Karl Buhle in Leipzig zum Land- genchtsrath beim Landgerichte Leipzig und den Amtsrichter vr. Karl Rudolph Würck er in Stollberg zum Landrichter beim Landgerichte Plauen zu ernennen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, dem 1. Rathe bei der KreiSbauptmannschaft zu Zwickau Geheimen Regierungsrath Leonhardi die er betene Entlassung aus dem Staatsdienste unter Be lassung seines Titels und Range- sowie mit der ge setzlichen Pension zu bewilligen. Se. Majestät der König haben dem Bäckermeister Alfred Wilhelm Gerasch in Leipzig das Prädikat „Königlicher Hofmundbäcker' Allergnädigst zu ver leihen geruht. 'ZZekanntrnachung, die Anmeldung zu dem an der Königlichen Turnlehrer-Bildungs-Anstalt zu Dresden ab- zuhaltcnden Lehrkursus zur Ausbildung von Turnlehrern betreffend. An der Königlichen Turnlehrer-Bildungs-Anstalt zu Dresden beginnt am 29. Mai a. o. rin Kursus zur Ausbildung von Turnlehrern. Die Theilnehmer an diesem Kursus müssen min destens den vollen Nachmittag jeden Wochentages zur Verfügung haben. Gejucht um Zulassung sind unter Beifügung I) des Geburts- oder Taufscheins, 2) eines ärztlichen Gesundheitszeugnisses, 3) eines amtlichen Zeugnisses über die sittliche Führung, 4) eine- selbstgefertigten LebenSlaufeS, Kunst und Wissenschaft. K. Hoftheater. — Neustadt. — Am 28. April: „Othello", Trauerspiel in 5 Akten von Shakespeare. Wenn eS sich sonst wohl bei Gastspielen nicht selten ereignet, daß man veranlaßt ist, Werke von mittelmäßiger Darstellung und Jnscenierung vorführen zu müssen, um dem fremden Schauspieler eine gewünschte Rolle zu bieten, so gehört erfreulicher Weise die Othellodarstellung nicht zu diesen wenig bevorzugten Darbietungen. Es glänzen darin bei unS zwei vor zügliche Kräfte ersten Range-: Frl. Salbach als DeSdemona und Frl. Ulrich als Emilie, die beide durch ihre Leistungen im hohen Grade zu fesseln ver mögen. Die erstgenannte Künstlerin hat in ihrer Rolle den ganzen poetischen Zauber liebevoll hin gebender Weiblichkeit in anziehendster Weise erfaßt und in diesem holdseligen Seelengemälde des Dichter-, der da- elementar Furchtbare wilder Leidenschaft an da- lieb lichste Walten der Duldung und Treue kettete, eine so be rückende sonnenhelle Wirkung erreicht, daß uns dieselbe zurückträumen läßt in die klassischen Tage unserer Bühne Die Frau Jago- hat keine Ansprache an unser Herz, aber der richtige Weg, den Frl. Ulrich für die ruhige Entwickelung ihre- durch Ge wöhnung, Beinflussung und Zufall automatischen Handelns e.ngeschlogen hat, macht die e Emilie zu einem wohlberechnet organischen Gliede der Trauer spiels. Auch der Iago de» Hrn Wien« ist eine jetzt klarer und wirksamer al» zu Anfang durchgrarbettete Gestalt, bei der e» an sinnvollen Mottvierungen nicht 5) der Zeugnisse über die genossene wissenschaftliche und turnerische Vorbildung bei dem unterzeichneten Ministerium bis zum 15. Mai a. o. einzureichen. Dresden, am 12. April 1893. Ministerium des Cnltus und öffentlichen Unterrichts. von Seydewitz. Götz. Nichtamtlicher Teil. Telegraphische und telephonische Vachrichten. Stettin, 29. April. (Tel. d. DreSdn. Jonrn.) Gegen übermehrfach aufgetauckten Meldungen über einen angeblich hier vorgrkommenen Cholerafall wird zuverlässig mitgrteilt, daß die beobachtete Person nur Brechdurchfall hatte und sich bereits besser befindet. Paris, 28. April. (W T. B.) Der „Ag-nce HavaS" wird auS Tanger gemeldet: Der franzö- fische Geschäftsträger Soubart nahm heute in Gegenwart deS spanischen Konsuls und deS Per sonals der französischen Gesandtschaft die Ent« schuldiguvgen der Aaentrn der spanisch-tran-atlan- tischen Dampfergesellschaft entgegen, welcher Sou- hart kürzlich mißhandelt hatte. Der französische Geschäftsträger hat somit volle Genvgthuung er halten. Pari», 29. April. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Der Senat nahm gestern daS Budget nach den Beschlüssen der Kammer an. Nantes, 28. April. (W. T. B.) Der bei mehreren Gewerben ausgebrochene Streik gewinnt an Ausdehnung. Um die Mittagsstunde durch- zogen gegen 8vvtt Streikende in lärmenden Gruppen die Straßen. Madrid, 29. April. (Tel. d. Dresdn. Journ) Amtliche Depeschen melden auS Cuba, daß dort zwei bewaffnete JnsurgententruppS ausgetreten seien, welche eine Zuckerplantage anzündrtrn und mehrere Herbergen plünderten. L ondon, 28.April. (W. T. B.) Im Unterbaust teilte der Parlamentssekretär deS Auswärtigen- Grey, mit, daß am oberen Shire-Fluß ein von Sklavenhändlern angestifteter Aufruhr stattge funden hat. Der Aufruhr, an welchem sich be sonders zwei große Karawanen beteiligten, wurde von dem Araber Abn Kaka geleitet. Zwei rin- geborene Häuptlinge schlossen sich den Sklaven- Händlern an, der eine zog sich jedoch bald zurück und der andere suchte zur Zeit, alS daS Telegramm üb .r den Aufstand nach London abging, um Frieden nach. Das schnelle Eingreifen des Kapitäns John ston verhinderte eine weitere Ausdehnung dec Revolte. Jetzt sei aus Indien eine Verstärkung der Engländer eingetroffeu; zu Besorgnissen sei kein Anlaß. Christianis, 28. April. (W. T. B.) Der Abg Sverdrup ist beute zum König zu einer Be sprechung über die politische Lage berufen worden. Man glaubt nicht, daß dir Krise vor nächster Woche beendet sein wird; bisher ist nicht be kannt, daß der König mit der Bildung des neuen Kabinetts eine bestimmte Persönlichkeit beauftragt hat. New-York, 28. April. (W. T. B) AlS der Präsident Cleveland heute bei einer Spazierfahrt der ihn mit Beifall begrüßenden Menge dankte, st'kß er mit dem Kopfe gegen tie Decke deS Wagens und erlitt eine Verwundung. Cleveland fehlt und der Cassio des Hrn. Dettmer entspricht denl Eindrücke, der von dieser Rolle im allgemeinen gefordert werden darf. Der Gast, Hr. Kirch vom Mainzer Stadttheater, gab den Othello. Er hat dabei, strengen Anforder ungen gegenüber, weder neue noch bedeutsame Ein drücke geboten; aber es gelang ihm dennoch, die psychologisch und pathologisch gewaltige Rolle so gut darzustellen und szenisch deutlich zu machen, wie man es eigentlich nach theatergeschichtlichen Vorgängen von einem so jungen Manne gar nicht verlangen kann. Er übernahm gelegentlich sein Organ, das bei maßvoller Behandlung genügen und sich egali sieren wird; er fand dabei keine überraschend dämonischen Töne, war niemals erschreckend durch seine Leidenschaft, niemals rührend in der hilf losen Verfinsterung seiner gefolterten Seele: aber er zeigte als Schauspieler einen Hintergrund von Em pfindungen, welcher die Möglichkeit seiner derzeitigen Leistungen überbot. Das war eine günstige Er scheinung. Rechne ich hinzu, daß eine Lösung der Othelloaufgabe überhaupt kein Maßstab für die mo derne Schauspielkunst sein kann, so wirft das Ergebnis dieser Darstellung immerhin ein verhältnismäßig vor teilhaftes Licht auf Streben und Können des Gastes. O. B. K. Hoftheater. Die für morgen (Sonntag) an- gesetzte erste Wiederholung der Oper „Hochzeit« morgen" bleibt, dagegen wird wegen Unpäßlichkeit der Frau Tamil statt „Die Nachtwandlerin" „DaS goldene Kreuz" vorher in Scene gehen. Anfang K7 Uhr. war genötigt, in daS Hotel zurückzukrhren und sich verbinden zu lassen. Später nahm der Präsident den Spaziergang wieder auf, wobei er einige Zeit daS Haupt entblößte, um der Menge zu zeigen, daß die Verletzung keine ernstliche sei. Cleveland reiste kurz vor Mittag nach Chicago. Dresden, 29. April. Aus dem englischen Parlament. Die Menge der von Konservativen und liberalen Unionisten eingereichten Anträge zur Einzelberatung der Homcrulebill sorgt dafür, daß daß Unterhaus auf Monate hinaus mit Stoff für die Verhandlungen der Vorlage in dritter Lesung versehen bleibt. Zu diesen Anträgen, deren Zahl sich voraussichtlich noch ver mehren wird und deren Inhalt wir im tageögeschichtlichen Teile unserer gestrigen Nummer schon gestreift haben, giebt der „Hamb. Corr." folgende sachlich ansprechende Bemerkungen. Gladstone selbst hat zugestehen müssen, daß Irland im Reichsparlament ganz unverhältnismäßig stark ver treten ist. Von 103 hat er daher die Ziffer der iri schen Abgeordneten auf 80 herabgesetzt. Um sich ein kleines Vergnügen zu gewähren, bestimmt er indessen, er, der doch einst viele Jahre hindurch die Universität Oxford im Unterhause vertrat, daß die zwei Abgeord neten der Dubliner Hochschule Hinfort eingezogen werden sollen. Die Mitglieder dieser Hochschule können ja lesen und schreiben. Da sie aber, gleich den An gehörigen aller anderen Universitäten des Vereinigten Königreichs, reichsfnundliche Abgeordnete wählen, so streicht ihnen Gladstone kurzweg daS Recht der Ver tretung. Die 21H Prozent irischer Wähler, die unter priesterlicher Leitung des Lesens und Schreibens un kundig geblieben sind, behalten dagegen das Stimm recht. Irland mit seinen 4 700000 Einwohnern wird also immerhin noch 80 Abgeordnete im Reichsparla- ment haben London mit 5630000 Bewohnern hat deren nur 60. Da ist, wenn die Landesverfassung doch einmal in den Schmelztiegel geworfen werden soll, eine Umgestaltung gewiß ebenfalls nötig. Hr. Kimber schlägt daher vor, für die sämtlichen Teile des Vereinigten Königreiches eine den Bcvölkerungsverhält- nifsen entsprechende Vertretung herzustellen. Hr. Parker Smith beantragt: eS solle, ehe ein Homerulegefetz Rechts! ast erlang", in Großbritannien und Irland eine Volksabstimmung ^Referendum) über die Frage vorgenommen werden, das Gesetz aber nur dann zum Vollzüge gelangen, wenn sich eine Mehr heit dafür sowohl in Großbritannien als auch in Ir land ergebe Die einfache Überlegung zeigt in der That, daß die Durchführung des Gesetzes unter an deren Umständen gar nicht möglich wäre. England wird sich nicht von einer diesseitigen Minderheit und einer im Herzen auf gänzliche LoLreißung ausgehenden irischen Mehrheit nieder-wingen lassen. General Chesney, der an der Erstürmung von Delhi während der Sipoy Empörung teilnahm, fordert mit soldatischer Klugheit, daß ehe ein irisches Parlament in Dublin zusammenkomme, die englischen Truppen aus Irland zurückgezogen und die irische Miliz aufgelöst werde. WaL das wohl bedeutet? Nun, daß, wenn jene Truppen zurückgezogen wären, die wehrtüchtigen Männer von Ulster mit denen, die ihnen an den Leib wollen, schon allein fertig werden würden. Hr. Beckett beantragt: Wenn vier Abgeordnete ans irgend einer der vier Provinzen Irlands die For derung stellen, es solle in ihrem Landesteil eine Volks abstimmung darüber stattfinden, ob er dem irischen Par lament unterworfen sein müsse, so ist eine solche Abstim mung anzuordnen. Erklärt sich die Mehrheit einer Provinz gegen die Unterwerfung, so schuldet sie dem Dubliner Parlament keinen Gehorsam und hat lediglich Spezialberichte über die Verwaltung der König!. Sammlungen im Jahre 1892. (Fortsetzung.) Unter den angetansten Kunstdruckwerken befanden sich 15 alte Holzschnittbücher des 16. Jahrhunderts, von denen jedoch zwei au« modernen Nachbildungen bestanden, eins aus moder nen Abdrückenalter Stöcke bestand, also nur 12 alte Original bücher waren, ferner 3 Kupferstichwerke, 1 Stahlstichwerk und 2 Steindruckwerke Die beiren letzteren sind die „Denkwürdigkeiten au« der brandenburgischen Geschichte" und die „Versuhe auf Stein mit Pinsel und Schabeisen" von Ad. Menzel. Fortgesetzt wurde da« Berliner Galerie merk in Stichen und Radierungen verschiedener Meister. Von den angekauften Titelwerken mit mechanisch ver vielfältigten Kunstblättern sind hervorzuheben: Achtzehn Photogravüren nach Gemälden Han« Thomas mit Text von Henry Thode; „Federspiel«' von Han« Thoma und Heinz Thode; Werke mittelalterlicher Holzplastik und Malerei au» Livland und Estland, herausgegeben von der Gesellschaft für Geschichte und Altertumskunde der Ostsee provinzen Rußlands; Luca Signorelli« Illustrationen zu Dante« Viriva Oommsäia, yerauSgeaeoen von Franz Laver Krau«; da« Photograoürenweit nach Gemälden Arnold Böcklin«; und „Friedrich der Große und die fran zösische Malerei seiner Zeit" von Paul Seidel. Fortgesetzt wurden u. a. die Veröffentlichungen der internationalen chalkographischen Gesellschaft, Reber u BayersdorferS „Klas sischer Bilderschatz", die „ksprockuetions ok priatt in tb« ttritisd Kuaanm", da« Berliner Rembrandt-Zeichnungen- Werk, die Orosvovor Oattar^ kublieatiov», bat Wiener Galeriewerk und das Nachbildung-wert der Berliner Reich-druckerei. 0. Einzelne Photographien und Lichtdruck blätter An Vervielfältigungen diefer Art nach Gemälden, Zeichnungen, Kupferstichen, Holzschnitten u. s. w. wurden Vertreter inS ReichSparlament zu schicken. Selbst verständlich bezieht sich daS auf Ulster DaS sind nur einige Stichproben kommender Er örterungen. Natürlich sind die Antragsteller der Er richtung irgend eines irischen Parlaments grundsätzlich nach wie vor feind. An und für sich wäre es daher vielleicht richtiger, von solchen Antlägen abzu- stehen, obwohl sie mehrfach geeignet sind, den Gegner logisch sck adsurckuru zu führen. Indessen wiegt der Gesichtspunkt vor, man habe der mißleiteten Minderheit in Großbritannien Zeit zum besseren Nachdenken zu geben — zumal da hier bei den letzten Wahlen die Homerulefrage von sehr vielen Gladstoneanern im Hintergrund gehalten und die Massen statt dessen mit allerhand anderen Versprech ungen angelockt wurden. Haben schließlich monate lange Verhandlungen über die Einzelheiten des Gesetz entwurfes stattgefunden und ist er während dessen nicht gescheitert, so wird ihn sicher das Ob rhaus ver werfen. Gute Kenner der inneren Zustände der Gladstoneschen Partei versichern, daß ein beträchtlicher Teil der letzteren geradezu auf diese Verwerfung rechnet. Man braucht nur die grimmigen Rufe gehört zu haben, die gegen Gladstone als den „Landesverräter" von vielen Taufenden in der Londoner Alberthalle, wo gegen 12000 Personen versammelt waren, wieder holt ausgestoßen wurden, um zu ahnen, welche Stürme des Hasses und der Kampfeswut sich erhöben, wenn die UnionSverfassung je wirklich gestürzt werden sollte. Das wissen auch die gemäßigten Anhänger deS Premiers. Sie lassen sich nicht durch die von einem irischen Unterhausmitgliede (Justin M'Carthy) ge schriebenen Leitartikel der „Daily NewS" über die Gefahr hinwegtäuschen. Energielos genug sind sie aller dings, um sich durch die blasse Furcht vor den politi schen Drahtziehern ihrer Wahlbezirke in den Glad stoneschen Pferch hineintreiben zu lassen. Allein sie erwarten, wie gesagt, daß sie das Haus der Lords vor den Folgen ihrer Schwäche schützen wird. Unterdessen fährt „Untted Ireland" mit der ganz n Rappelköpfigkeit des hibn irischen Volkscharakters fort, in Sachen der a swärtigen Politik feine Zukunftsmusik ertönen zu lassen. Das Blatt eröffnet uns ganz ge mütlich, auf welche Seite sich der neue Sonderstaat stellen würde. „Vier Mächte", hören wir da, „giebt es, die die Friedensgruppe bilden; sie heißen: das Vereinigte Königreich, Oesterreich-Ungarn, Deutschland und Italien. Aber mit den Worten „Friedensgruppe" und Kriegsgruppe soll nicht etwa Lob oder Tadel ausgesprochen werden. Ter Wunsch, Streit zu ver meiden, ist durchaus nicht notwendigerweise eine Bürg schaft der Rechtlichkeit. Der Landräuber wünscht ja nichts sehnlicher, als daß man ihn in Ruhe läßt." Nach diesem vielversprechenden Eingang bekommt Teuttchland sofort sein Teil ab. ES hat „die Un gehörigkeit begangen, die alte barbarische Politik des Gcbietsraubes zum Zweck der Bestrafung einer Nieder lage wieder zu erwecken" Frantieich aber hat sich mit Macht zur Rache gerüstet. Es hat an der deutschen Grenze einen gewaltigen, nicht zu durch brechenden Festungsgürtel geschaffen. Und es ist ihm auf der anderen Seite ein mächtiger Bundesgenosse erstanden: Rußland. So despotisch nun diese letztere Macht auch sein möge, so stehe ihr doch das natur gemäße Recht der Ausbreitung zu. Sie sei ein- gcschnürt im Schwarzen Meere, in dec Ostsee und am Persischen Golf. Sie verlange nach Luftlöchern, nach Seehäfen. Und sie muß sie erlangen Frank reich und Rußland zusammen bilden also die Kriegs mächte; aber ihre kriegerischen Ziele haben Berechtigung. So lautet in Kürze die vierspaltige Ausführung. Das ist die auswärtige Politik der irischen Natio- ralisten, wofür da und dort eine liberale Feder in Deutschland eintritt! 561 Blätter erworben, von denen allein 348 al« Pflicht exemplare der Photographien nach Gemälden der Dresvner Galerie von der Firma F. u. O. Brockmann Nachfolger (R. Tamme) abgegeben, 14 anderweitig geschenkt, also nur 199 käuflich erworben worden. Hervorzuheben sind unter den letzteren: 11 Laurentsche Photographien nach Ge mälden de» Madrider Museum«, 5 Braunsche Photo graphien nich Gemälden de« Amsterdamer RrichSmuseum«, 42 Braunsche Photographien nach Gemälden der Uffizien und de« Palazzo Pitti in Florenz, 4 Nayasche und 18 Alinarische Photographien nach Gemälden Giotto« und seiner Schule in Italien und 5 Braunsche Photographien nach Memlingschen Bildern in Brügge. L Handbibliothek. Zwölf Fortsetzungen von Zeit schriften, fech« Fortsetzungen von anderen Lieferung«werken und zwei neu begonnenen Lieferungswerken (unter ihnen E W Moe«' sieonozrapdia ttatava) stehen 69 abge schlossen- Bücher oder Broschüren gegenüber. Von diesen wurden 46 im Buchhandel erworben, 23 teil« von ihren Verfassern, teil« von anderen der der Galerie und dem Kupserstichkabinett gemeinsamen Handbibliothek überwiesen. Hervorgehoben seien von den neu erworlenen Büchern al- ältere Werke: C. L v Hagedorn« „Betrachtungen über die Malerei", A. R Meng«' Werke in einer italienischen und einer deutschen Ausgabe, Iuliu« Pleyer- „Geschichte der modernen französischen Malerei", Ernst Förster« „Peter von Corneliu«", G F. Waagen« „Irsasurss ok ^rt in Orsat Lritain', Clement de Riz' „Kuses» äs Lro vincs" unv D Guilmard« „Das maitrs» aruamsotistss"; al« neu erschienene Werke: Luca Beltrami« Ausgabe de« Oockio« cki Dsovardo da Vinci in der Bibliothek de« Fürsten Trivulzio, Hubert Herkomer« „LkNivß anck msrrotinto «n^raviao", Barbier de Montault« „Draib» ck'loonosrapkiv", Alwin Schultz' „Deutsche« Leden im XlV. und XV. Jahrhundert", Anton Springer« „Albrecht Dürer", und die Selbstdiographi« desselben Kunst gelehrten.
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