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Dresdner Journal : 12.05.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-05-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189305128
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18930512
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18930512
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1893
-
Monat
1893-05
- Tag 1893-05-12
-
Monat
1893-05
-
Jahr
1893
- Titel
- Dresdner Journal : 12.05.1893
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* Belgrad, 10. Mai. Nach einer der „P. L." zugehenden Meldung wird die radikale Partei in einer der ersten Sitzungen der Skuptschina den Antrag stellen, die bekannte Resolution, betreffend die Aut- weisung der Königin-Mutter Natalie, sowie dat Ge setz bezüglich det Fernbleiben» de» gewesenen König» Milan ron Serbien außer Kraft zu fetzen. Die ein stimmige Annahme diese» Anträge» seilen» der Skupt- schina wird al» gewiß angesehen. Die Nachricht, daß die Skuplschina für die Eltern de» König» lebenS- tüngliche Pensionen zu votieren beabsichtige, entbehrt der Begründung Eine solche Anregung fei von keiner Seite erfolgt und werde überdies, wie man versichert, mit den Wünschen der Eltern de» König» nicht in Einklang stehen. Die Regierung hat beschlossen, der Königin-Mutter bei ihrer Rückkehr nach Belgrad einen osfiziellen Empfang zu bereiten. * Sofia, 10. Mai. In sämtlichen bulgarischen Donaustädten werden große Vorbereitungen für den Empfang de» Prinzen Ferdinand und seiner Ge mahlin getroffen. In Widdin und Lompalanka wird eine feierliche Begrüßung stattfinden. Sistowo, wo der Prinz mit seiner Gemahlin morgen erwartet wird, hat sich zu einem besonder» festlichen Empfange gerüstet. Sämtliche Minister, viele andere offizielle Persönlich keiten und eine große Menschenmenge au» ollen Teilen de» Landes sind herbeigeeilt, um den Prinzen an dem Orte, wo er mit seiner Gemahlin bulgarischen Boden betritt, zu begrüßen. Die Stadt ist prächtig beflaggt, Triumphbogen wurden errichtet und alle Häuser legten festlichen Schmuck an. Der Prinz wird mit ferner Gemahlin noch einem Aufenthalte von mehreren Stun den die Weiterreise nach Tirnowo antreten Die De putierten, welche sich zur Tagung der großen Sobranje dahin begeben, wurden auf ihrem Wege von dtr Be völkerung lebhaft begrüßt. — Über Konstantinopel wird gemeldet: Die noch bestehenden Differenzen zwischen dem bulgarischen Exarchen, Msgr. Joseph, und der bulgarischen Re gierung, betreffend den Metropoliten Clement, dürften eine friedliche Lösung finden Die Antwort aus Sofia aus das letzte Schreiben des Exarchen in dieser Angelegenheit besagt, daß die Untersuchung gegen den Metrcpoliten noch nicht vollkommen be endigt sei und daß die bulgarische Regierung nicht zögern werde, die Sache vor die ordentliche Synode in Sofia zu bringen, fall» sich ergeben sollte, daß das Vorgehen Clements vor das kirchliche Gericht gehöre. Aus dieses Schreiben hat Msgr. Joseph noch nicht geautwvltet. Es kann aber als wahrscheinlich an genommen werden, daß der Exarch weiter keine Oppo sition mehr machen werde, da die bulgarische Re gierung bereit ist, seine Wünsche in gewissen in der Schwebe befindlichen kirchlichen Fragen zu berücksich tigen. ES ist ferner nicht zu übersehen, daß gerade der Metropolit Clement schon durch seine frühere Haltung gegen die bulgarische Regierung kompro mittiert ist, sodaß e» nicht rätlich erschien, sich für ihn zu sehr einzusetzen. Der Exarch bat schon bei anderen Anlässen gezeigt, daß er gegen Msgr. Clement von einigem Mißtrauen erfüllt rst, indem er z. B. stets seinen Einfluß dahin geltend machte, daß der unruhige Metropolit nicht zum Mitgliede der ordent lichen Synode gewählt werde. Schließlich hat auch die Vergeblichkeit des russischen Protestes gegen die Abänderung der Verfassung, sowie die Vermählung des Prinzen Ferdinand, welche im Lande selbst mit Begeisterung ausgenommen und auch im Aus lande so vielfach mir Sympathie begrüßt wurde, nicht verfehlt, auf den Exarchen einen nachhaltigen Eindruck zu machen, wie schon aus seinen Beglückwünschungs depeschen aus Anlaß der Vermählung der Prinzen zu ersehen war. * Athen, 1l. Mai. Der griechische Minister plisident Trikupis hat, wie c» heißt infolge des ungünstigen AuSgang» der - gegenwärtigen Anleihe- Verhandlungen, dem Könige seine Demission an geboten. Eine Entscheidung über dieselbe ist noch nicht erfolgt, doch hat der König heute vormittag Sotiropulo empfangen und mit demselben eine längere Unterredung gehabt, die sich auf die Bildung des neuen Kabinetts bezog. Morgen wird Sotiropulo wiederum vom Könige empfangen werden. Dresdner Nachrichtm vom 12. Mai. * Vorprüfungen für den höheren technischen Ltaats- -ienst im Bausache In Gemäßheit der „Vorschriften über die Ausbildung und Prüfung für den höheren tech nischen Staatsdienst im Bausache" vom 1. Juli 1888 ——— „Ihr Fräulein Tochter hat vollkommen Recht", be stätigte Volkmar mit einer so nachdrücklichen Betonung, daß der andere erstaunt aufblickte. „Ihre Idee ist für den hier vorliegenden Fall durchaus unbrauchbar. Und wenn eS Ihnen genehm ist, werden wir über haupt auf alle Bezüglichkeiten verzichten. Die Alten haben ja zum Glück den Olymp so reich bevölkert, daß wir schon einige Gestalten herausfinden werden, bei deren Anblick niemand in Versuchung geraten wird, eine taktlose Anspielung zu vermuten" „Nun, wenn auch Sie dieser Meinung sind, muß ich mich wohl fügen", erklärte der Kommerzienrat mit einem kleinen Seufzer. „Ich bin zwar, wie gesagt, ein großer Verehrer der schönen Künste; aber ich habe bi» jetzt niemals so recht Zeit gehabt, mich ein gehender mit ihnen zu beschäftigen, und ich bin darum, wie man zu sagen pflegt, auf diesem Gebiet ein Laie geblieben. Mit meiner Tochter ist das etwa» ganz andere». Sie kennen sie ja bereit» — nicht wahr?" ,,Jch erfreute mich bisher dieser Auszeichnung nicht, Hierr Kommerzienrat." „Wie? — Ist eS möglich? Melanies Be wunderung für Sie gründet sich also einzig auf Ihre Bilder? — Nun, ich meine, Sie können deS- dalb nur um so stolzer auf diese Bewunderung sein. Aber ich muß Sie natürlich gleich mit ihr bekannt machen. Sie werden erstaunt sein über ihr feine», t-nstlerlsche» Verständnis Er klingelte und erteilte dem Diener den Auf- trog, da» gnädige Fräulein zu rufen Al» sie wieder allein waren, fuhr er — sichtlich froh, bi» zu diese« haben bei dem König! technischen Prüfungsamte in den Taften vom 1. bl» mit 4 Mai d I unter Vorsitz de« Geh. Rat Häpe die ersten diesjährigen Vorprüfungen im Beratungssaale der König!. Technischen Hochschule statt- gefunden. Gemeldet hatten sich zu är Vorprüfung 9 Studierende: 1 für das Hochbaufach und je 4 für da» Ingenieur- und für da» Maschinenbaufach Der Stu dierende de» Hochbaufaches hat di« Vorprüfung bestanden. Beim Jngenieurbaufache hat 1 Studierender die Vor prüfung bestanden, 2 haben nicht bestanden, 1 hat die Prüfung versäumt. Beim Maschinenbaufache ist 1 Stu dierender von der Vorprüfung zurückgetreten, 1 konnte wegen Mangels des Nachweise» über die vorher abzu- leistend« praktische Thätigteit nicht zugelassen werden; von den zur Vorprüfung Zugelastenen hat einer „mit Aus zeichnung" bestanden, der andere in 7 Prüfungsfächern bestanden, in zweien dagegen die Vorprüfung zu wieder holen » Gelegentlich seiner 150jährigen Jubelfeier errichtet die Ehrlichsche Stiftung auf ihrem Grund stücke hinter drr Turnhalle de» Schulgiundsiück» (Bloch mannstr 4), mit der Front nach der Grunaerstrahe. ein neue» große» Gebäude. Gelegentlich der heutigen Grund steinlegung zu demselben wurde vormitrogs 10 Uhr ein Festgottesdienst auf dem Neubauplatze abgehalten. An demselben nahmen außer der Lehrerschaft viele Schüler, sowie die früheren hier wohnhaften Schüler und Schü lerinnen teil. Als Ehrengäste waren anwesend Se. Excellenz der Hr. StaatSminister v Seydewitz, der Prä sident des Landeskonsistoriums Oberkomistorialrat v Zahn, Oberkonsistorialrat a D Jentsch, die Inspektion des Ehr- lichschen GestiflS: Sup. Konsistorialrat O. Dibeliu«, Ober bürgermeister vr. Stübel, Stadtrat vr. Nake (Verwalter des CchulomtS), Etadtrat Baumeister Kaiser (Verwalter der Stiftung), ferner Geh Hofrat Ackermann, Stadtrat Heische!, Stadtverordnete Seyffarth und Hertzsch, weiter Bezirksschulinspektor Schulrat Eichenberg, Stadtschulkom- missar vr Prietzel, Mitglieder des Kirchenvorstandes der JohanniSkirche, des SchulauSschusseS, viele Geistliche. Direk toren und Lehrer. Glockengeläut« der Johanniskirche leitete die Festlichkeit ein, sowie der allgemeine Gesang des Chorals: „Lobe den Herrn, den mächtigen König der Ehren'. DiePredigt hielt Hr. Konsistorialrat Sup 0. Dibelius über den Evangelientext: Matth 9.13 „Gehet aber hin und lernet was da» se,: Ich habe Wohlgefallen an Barmherzigkeit und nicht am Opfer." Gesang des Chorals: „Laß mich dein sein und bleiben" leitete zur Grundsteinlegung über. Hr. Direktor Stift?Prediger Schubert verlas zunächst die in den Grund stein zu legende Urkunde. In derselben ist gesagt, daß das neue JubiläumShauS dazu dienen solle, 50 Waisen kinder aufzunehmen und Wirtschaftsräume für 100 Kinder zu bieten Es werde damit der Verwirklichung des letzten Willens des Johann George Ehrlich näher getreten, der auf Grund seiner Fundationsurkunde vom 13 Oktober 1742 seine Schul- und Armenstiftung 1743 errichtete. Dieselbe hatte ihre erste Unterkunft in dem vom Stifter unweit der von ebendemselben erbauten Lazarett- oder Stiftskirche erbauten Hausgrundstück an der Stiftsstraße. 1880 wurde sie auf ein zum Schulgut gehöriges Land stück (ihre jetzige Stelle) verlegt, aus dem ein Gebäude für die Schulklasten, Betsaal und Wohnung für die beiden Stiftsgeistlichen, sowie eine Turnhalle errichtet wurden Die Schule ist eine höhere Volksschule und wird demnächst 5 Knaben- und 5 Mädchenklaffen für 250 Kinder nn Alter von 10 bis 15 Jahren enthalten. Der Stiftungsurkunde find Mitteilungen über Jnsp-.ktion.Lehrerkollegium, Bauleitung — Planung und Obe,leitung Architekt Schertz — angesügt. Der Schluß der Urkunde lautet: „Der Herr wolle ein StiftungShauS erstehen lasten, wo arme und ihrer nächsten Erzieher beraub.« Kinder al» fromme Christen und gute Menschen zu ihrcm eigenen Heile und zum Wohle des Vaterlandes erzogen werden." Das Schriftstück trägt die Unterschriften der ersten Vorsteher der Stiftung, der Herren Superintendent v. Dibelius und Oberbürgermeister vr. Stübel. Der erstgenannte Hr Superintendent gab die ersten Hammerschläge auf den Grundstein. Ihm folgten die Herren: Staatsminister v Seydewitz, Excellenz, Präsi dent des Landeskonsistoriums v. Zahn, Oberbürgermeister vr. Stübel, geh. Hofrat Ackermann, Schulrat Eichenberg, Pastor Kühn (Vertreter drr Kirchgemeinde), Architekt Sä ertz, Stadt,at Maurermeister Adam, Bauführer Schlichtner und StiftSprediger Direktor Schubert Gebet und Seaens- spruch und der allgemeine Gefang „Der ewig reiche Gott" beschlosten um 11 Uhr die erhebende Feier. Nachmittags 4 Uhr findet ein feierlicher SchulaktuS statt in der Turn halle des Gestlsts — Durch den Baumeister gelangte die Abbi düng des geplanten Neubaues zur Verteilung. j- Vorgestern nachmittag 2 Uhr wurde aus dem TrinitatiSsriedhof« der Rechtsanwalt Oberjustizrat vr. Wilhelm Michael Schaffrath unter außerordentlich zahl reicher Teilnahme von Berufsgenosten, Justizbeamten, Ver tretern der Stadt, Mitgliedern des Direktoriums und Aufsichtsrates der sächsisch-böhmischen Dampfschiffahrts gesellschaft, der SocietätSbrauerei und vielen Freunden bestattet. Kostbaren Blumenschmuck, bestehend aus Lorbeer - kränzen und Fächerpalmen mit WidmungSschleifen, hatte eine größere Anzahl Körperschaften am Sarge niederlegen lasten, so die zweite Ständekammer «inen Schmuck mit grün-weißen, die Stadtvertretung einen solchen mit schwarz- gelben, die Anwaltskammer einen mit blau-gelben Atlas- schleifen u. s w. Die Gedächtnisrede hielt Hr Garnison - Prediger Diakonu» Heinemann, welcher ,n Anknüpfung an da« HimmelsahrtSevangelium den Trost der Kirche spendete und den LedenSgang de» Entschlafenen, sowie die edlen Charakterzüge desselben schilderte Im Auftrage der An waltskammer, deren Vorsitzender vr Schaffrath eine lange Reihe von Jahren gewesen ist, widmete Hr Justizrat Hänel einen Nachruf. Gleichwie die Feier mit Gesang eröffnet wurde, bewegte sich auch der Zug unter den Klängen eine« Choral« an das Grab, an dem Gebet und Segen sowie Gesang die Trauerseier beschlosten. — vr. Schaffrath wurde 1814 in Schöna bei Schandau geboren, er langte eine Freistelle auf der Fürstenschule St. Afra, stu diert- in Leipzig Jura, habilitierte sich alsbald an der dortigen Universität al» Privatdozent und widmete sich der junsnschen Schriftstellerei. Als Advokat und Mitglied der städtischen Körperschaften wirkte alsdann Schaffrath einige Jahre in Neustadt bei Stolpen, bi» er sich dauernd hier m Dre«den ul» Rechteanwalt niederließ. Als Mitglied, Vizepräsident und Präsident hat er lange Zeit der zweiten Ständekammer angehört und sich als Mitglied des Stadtverordnetenkollegiums, der sächsischen Anwalts kammer und de» Dresdner Anwaltvereins vielfache Ver dienste erworben « Der Personenverkehr auf dem Böhmischen Bahnhof galt am gestrigen HimmelsahrtStage in erster Reihe dem Reicker Rennplatz. ES wurden an den Fahr kartenschaltern 1590 Stück Fahrkarten verkauft, und zwar 874 der II. und 716 der III. Wagenklaste. Die Besucher wurden mittels drei Conderzügen dahin befördert, auch nahm ein nachfolgender Sonderzug nach Schandau noch eine große Anzahl auf. Von Berlin hatte mittags ein Sonderzug 223 Personen herbefürdert, welche direkt nach dem Rennplatz fuhren, und zwar 22 Personen in I, 121 in II. und 80 in UI. Wagenklaffe. Auf dem Leipziger Bahnhof stellte man 5 Eonderzüge, nach den Lößnitzstationen waren 2290 Fahrkarten verausgabt worden, in Radebeul 560 und in Kötzschenbroda 411 Stück nach Dresden. — Auf dem Friedrich st ädter Bahnhof mußte man bei einem Verkauf von 1729 Fahrkarten nach Cossebaude und den umliegenden Stationen 2 Sonder züge einstellen. - Vom 15. Mai d. I. ab werden von DreSden-Alt- stadt und Friedrichstadt direkte Fahrkarten für Personen züge nach der Station Dahme über Cossebaude Elster werda ausgegeben, die von Altstadt au« II. Klaffe 7 3 M, III. Klaffe 4,8 M., von Friedrichstadt aus 7,2 bez. 4,8 M. kosten Von Friedrichstadt aus werden auch Rückfahrkarten zu 11,6 M und 7,9 M für II und III. Klaffe mit 3stägiger Giltigkeit ausgegeben, welche bei der Rückfahrt nach DreSden-Altstadt benützt werden können. - Aus Anlaß des St. Johannisfestes in Prag wird am 15. d Mts von Tetschen ein Vergnügungs zug zu ermäßigten Preisen abgelaffen. Rückfahrkarte II. Kl. 5,64 fl, IIl. Kl. 2,82 fl. Man fährt aus Dresden-Alt stadt 7 Uhr 10 Min. vormittags ab, aus Tetschen 8 Ubr 53 Min. vormittags, in Prag erfolgt die Ankunft I Uyr 5 Min nachmittags Die Rückfahrkarten haben vierzehn- tägige Giltigkeit. Näheres besagen die Plakate. o Nach Wien wird am 20. Mai d. Js. aus Anlaß de» Pfingstfestes von Tetschen aus 4 Uhr 53 Min. nach mittags ein Sonderzug zu ermäßigten Preisen abgefertigt, welchem man sich von Dresden aus 2 Uhr 15 Min. nachmittag« anschließen kann. Rückfahrkarten, II. Kl. 14,20 M, III Kl 7,10 M , haben vierzehntagige Giltig keit, bei Schnellzügen sind zur Rückfahrt Ergänzungskarten zu lösen Die Ankunft erfolgt in Wien am Pfingst sonntag 7 Uhr 53 Min. vormittag«. Nähere- besagen die Plakate. ck Dem Rechnungsabschluß der Allgemeinen Brand- versicherungSgesellschaft Sächsischer Lehrer auf da« Jahr 1892 entnehmen wir folgende Angaben: Die Ein nahme betrug 58 318 M, die Ausgabe 11971 M, so daß ein Kaffen bestand in der Höhe von 46 347 M. ver blieb. DaS Reservevermögen betrug 85 953 M. Im Rechnungsjahre sind 474 neue Mitglieder mit 1802380 M. Versicherungssumme eingetreten, 363 Mitglieder verlän gerten ihre Versicherungen (1817130 M), 509 Mit glieder erhöhten iyre Versicherungssumme um 984 010 M und 55 Mitglieder verminderten sie um 61250 M Nach Abzug der durch Tod u. a U. aus der Gesellschaft AuSgeschiedencn ergab sich für den Jahresschluss ein Be stand von 7224 Mitgliedern mit 36 178 170 M Ver sicherungssumme Der Vorsitzende des Verein» ist der Direktor H. Böhme in Leipzig-Plagwitz, der Kassierer der Direktor B Kunze in Leipzig-Thonberg. — Die elektrische Bahn Schloßplatz-Blasewitz ist in der Schienenanlage ziemlich ferüagestellt und man hat die an den Straßenfe ten aufgestellten Ständer teil weise schon mit Drähten verbunden. Das Elektrizitätswerk am Tatzberg ist bis auf den Dampsfchlot vollendet. Die Aufstellung der Maschinen wird in Kürze erfolgen und bald darauf, man hofft in zwei Monaten, der Betrieb der neuen Linie eröffnet werden * Nächsten Sonntag, den 14. Mai, beginnt der Turnverein für Neu- und Antonstadt-DreSdeu sein diesjähriges Sommerturnen mit einem Schauturnen von vormittags 11 Uhr bi» gegen 1 Uhr. * In der soeben erschienenen Nr. 2602 der „Illu strierten Zeitung" befindet sich außer verschiedenen Ab bildungen, welche Scenen von den Feierlichkeiten anläßlich der silbernen Hochzeit des Italienischen KönigSpaareS dar stellen, u. a auch eine wohlgelungene bildliche Wiedergabe von der neuen Elbbrücke zwischen Loschwitz und Blasewitz, die für die hiesigen Leser der genannten Zeitschrift von besonderem Interesse sein wird. -- Die letzten warmen Tage und die wiederholten Niederschläge haben die Vegetation ungemein gefördert und das Frühlingsbild, welches die Natur un« bietet, ge staltet sich von Tag zu Tag bunter und reizvoller. So hat seit einigen Ta .en der türkische Flieder (k^riogn vul «ari«) seine duftenden Blüten erschlaffen unv da« grüne Gezweig mit den bläulich-lilafarbenen, rötlichen und weißen Rispen überdeckt. Auch die Kastanien haben ihren weißen bez roten Blütenschmuck entfaltet. Auf den Saat feldern sind die Halme hoch getrieben und schon zeigt der Winterroggen, der seinen guten Stand trotz der langen Trockenheit behauptet hat, die Ähren. Lingesaudks. vonl IrUls.un, MV/ei O 8LVVO8. Ledlslrook Nsser, rrsuell8trL88e 8 u. 10. vresäuer kkercke-Kennen >ST3, 14. ZL»S, MliiiiittiiM 2^ litt. Tolslissloi'ketniek mit SM- Henri "«8 V knvssss lli-es«1ner- Lnmes .Isglki-ennen. 2 Lki-vnpi-eioe un«I SSVO IM. VEVseienneiSen. I. kreis vom Lldreedtsberz. äerreiM««. 17VV H. ll. IIiMM killmtrer Sanäiesp. 4ZÜV S. w. lorjtrdiirger Iseäreimeii. 2ÜVV ll. IV von Soiilni«» 280V »X. VI 1>oo»-ll!onnvn. >200 IA. I^ILlLO »inck LU «MmLooizzKon an den beicannteu A«nlro«l§ooäolle»l LI» staben; UogONpIM^LO jeäoest nur im 1 VlvSomIooSl». 28, I. 147« Punkte gelangt zu sein — mit vermehrter Lebhaftig keit fort: „Alle», wa» die künstlerische Seite der Sache be trifft, werden Sie allein mit meiner Melanie abzu- machen haben. Ich habe dem Kinde nach dieser Rich tung hin unumschränkte Vollmacht gegeben, und ich bin sicher, daß Sie von ihr die fruchtbarsten Anreg- ungen empfangen werden. Sie selbst ist eine Künst lerin im besten Sinne des Wortes und — ah, da bist Du ja, mein Kind! — Nun, e» wäre wohl nicht in der Ordnung, wenn ich in Deiner Gegenwart fort führe, Dein Lob zu verkünden." Er hatte sich beim Eintritt der jungen Dame rasch erhoben, und Herbert Volkmar war mit gemesse ner Höflichkeit seinem Beispiel gefolgt Die warmen väterlichen Empfehlungen waren gewiß nur darnach angethan gewesen, von vornherein ein wenig günsti ge» Vorurteil gegen Fräulein Melanie in ihm zu er wecken; aber er war doch viel zu sehr Künstler, al» daß ihn der Anblick ihrer Schönheit nicht trotzdem mit lebhafter Bewunderung erfüllt hätte. Von der bezaubernden Lieblichkeit jener Unbekannten freilich, für die er da» Martyrium diese» verhaßten Auftrage» auf sich genommen, hatte die Tochter de» Kommerzienrat» nicht». Ihre Schönheit war von einer ganz anderen, stolzeren und wohl auch be- rauschend eren Art al» die knospenhafte Holdseligkeit und Anmut jene« kaum zur Jungfrau erblühten Kinde». Und ihre bei aller scheinbaren Einfachheit doch mit dem höchsten Raffinement gearbeitete HauStvilette, welche jedem Reiz ihrer prächtigen Figur zu vollster Wirkung verhalf, ließ Herbert Volkmar die Verschieden heit zwischen den beiden weiblichen Erscheinungen nur noch deutlicher zum Bewußtsein gelangen Gewiß wäre er im Zweifel gewesen, welcher von ihnen er al» Maler hätte den Vorzug geben sollen und sein Urteil wäre zuletzt wohl doch zu Gunsten des Fräulein Melanie Ellinger gefallen —, von dem Entzücken aber, da» er gestern gefühlt hatte, von jener Begeisterung, die ihn zu jedem Opfer bereit gemacht, spürte er dieser blendenden Schönheit gegen über nicht da» Allergeringste. (Fons folgt.) Refidenztheater. Von der Gesellschaft de» Wiener Karltheater» unter Direktion de» Hrn. Karl Blasel wurde am IO. Mai eine Posse in 3 Akten und 4 Bilden von Theodor Flamm „Die Hetzjagd nach einem Menschen" aufgeführt. Da» Wesen de» Stücke» wird vielmehr durch Beweglichkeit und Unruhe, die durch alle Stockwerke tobt, gekennzeichnet, al» durch wirkliche Komik humoristischer Situationen. Wo solche versucht werden, geschieht e» oft in zu ge waltsamer und unwahrscheinlicher Weise, um einen ungestörten scenischen Genuß bieten zu können Für den von bewunderungswürdiger Ausdauer und heiterer Stimmung beseelten Hauptdarsteller Hrn. Blasel, der da» gehetzte Menschenwild vorführt, bringt da» Stück ganz ungewöhnliche Anstrengungen mit sich. Ungewöhnlich durch Frische und Drolligkeit ist aber auch de» genannten Künstlers Darstellung. Sie hat ihm wohlverdienten Beifall eingetragen und wurde von Frl. Augustin, einer Modistin, dem Hau»knecht Hrn. Rakowitsch und Eulalia, Frl. Lina Stengel, durch eine lebendige Haltung der betreffenden Rollen mit bestem Erfolg unterstützt. Der Wiener Lokalton kam der Gesamtwukung der theatralisch wüsten Haltung des Ganzen zu gute. O. B. * Sonnabendvesper in der Kreuzkirche, nachmittags 2 Uhr. I) Orgelvorspiel zum Choral „Komm', heil'ger Geist" von Johann Sebastian Bach. 2) „Oowine exumU orationem menm", Mo tette von C. G. Reißiger. 3) „Der Herzog unsrer Seligkeit ist heut' erhöht zur Herrlichkeit", alter HimmelfahrtSgesang sür Mezzo-Sopran und Orgel begleitung (op. 6 t Nr. 5) von Oskar Wermann, ge sungen von Frl. Elisabeth Sievert, Konzertsängerin, hier. 4) „Gott hat alles wohl gemacht", Altarie mit obligatem Violoncello und Orgel von Joh Seb. Bach (Bearbeitung von Oskar Wermann), gesungen von Frl. Helene Kohlrausch, Konzertsängerin au» Straß burg; da» Violoncello hat der König!. Kammermusiku» Hr. Carl Hüllweck gefälligst übernommen. 5) Psalm 23 für Chor, Solostimmen und Orgel von Eduard Grell. * Die Musikakademie sür Damen undElementar- klavierschule von B Rollfuß hier befindet sich von Ende September d. I. ab am Ferdinandplatz (Ein gang: Ferdinandstroße 6). Der zukünftige Inhaber dieser blühenden Spezialschule für höhere» Klavierspiel, Hr. Pianist Gustav Schumann, wird vom I. Oktober ab al» vollziehender Direktor, Hr. Professor B Roll- fuß al» artistischer Leiter genannter Akademie und Elementarschule vorstehen; da» gesamte bi»herige aus gezeichnete Lehrerperional bleibt auch ferner in dieser geschätzten Anstalt thätig.
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