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Dresdner Journal : 12.05.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-05-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189305128
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18930512
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18930512
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1893
-
Monat
1893-05
- Tag 1893-05-12
-
Monat
1893-05
-
Jahr
1893
- Titel
- Dresdner Journal : 12.05.1893
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W108. Freitag, den 12. Mai, abends. 18S3. v«,n»»pr«l»» UGr vr«»6«n ^i«rt«(jLdrUcd « Harb bd kt., bat 4« Latterl. ä«ut»od«u ?o,t»n»t»lt»a rierttl- Mbrllod S Liard; aun^rbalb äe» üeuttcben Kaied« tritt kort- uoä 8v-wp«tnr-t:dl»8 dio»u. Limslos Kummsra: 10 kf. L»da»4t»nn»,x«dvdreor UHr 6«» ttauro erosr ^sipatteoeu 2«ilo dlsin« kvdritt iO?k. Unter ,,kin^«»oät" <ti« 2«il» bv kk. L« Hb«Ilen- unä Ziffern»»t, enttpr. Xut»«rtüaG. Lrsedelnenr ^KUUol» mit Xmruüiiii« ä«r Sonn- a. poierttz» adoncka. ksrniprvcb -/taioklu»»: Ur. I2-K. DresdnerÄMmal. Für di« Getarnt leitung verantwortlich: ^ofrat Gtto Banck, Professor der Litteratur- und Kunstgeschichte. Loondmv von 4udünSIsunxeu arisnürlsr l.»ipri^: ^'r. ^ranckteleer, Lowwis.ivuür äv» Drenliuvr Journal»; Lnindnrr vorUa Vi«u L.,«l Lr«,I»n rrnnktnrt ck. ».! //au«en»tein <- Uo§?rr/ S.rlin-Vi.nH^ndnrx- kr^ I^tprl^ rr^ktnrt ». N. Nünck.n: k»rt» Lonckon S.rUn-krnnktnrt ». ».-«lurl^»rt: l^aud» «e <7o»«rUa: /»iraüüenüanl, Sr.il.n: Lmit , Lnnnovr- v. Lc^u«rirr, S»U» ». S.: Larct «2 60. llvrauaxedor» Lüni^I. Lrpeäitiov äe» vresäoer lourruü». vroacleo, 2vinzerstr. 20. kvrnrprecd -^v.cklnss: Ur. 1LSL. Amtlicher Teil. Dre-de«, 12. Mai. Se. Majestät der König sind gestern Abend 8 Uhr 47 Min. von Sibyllenort in der König!. Villa Strehlen wieder eingetroffen. Dre-dea, 5. Mai. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem in den Ruhestand getretenen vormaligen Oberlehrer am Realgymnasium zu Zwickau, Professor Christian Friedrich Silling, das Ritter» kreuz erster Klaffe des AlbrechtSordenS zu verleihen. Die zum Geschäftsbetriebe im Königreich Sachsen zugelaffene Magdeburger Versicherungs - Gesellschaft gegen Hagel- und begleitenden Wetterschaden führt seit dem 1. Januar diese- Jahre- den Namen „Patria, Hagel Versicherung» Gesellschast a. G- in Magdeburg." Dresden, am 6. Mai 1893. Ministerium des Innern, Abtheiluug für Ackerbau, Gewerbe und Handel. Lod el. Gersdorf. Bekanntmachung. In Gemäßheit der Bestimmungen i» 8 17 Absatz 1 de- Gesetzes, da- Volksschulwesen oetr., vom 26. April 1873 in Verbindung mit 8 2 und 8 1b der Prüf ungsordnung für Lehrer und Lehrerinnen vom 1. November 1877 sind bi- auf Weitere- zu Kom- miffaren für die Schulamtskandidaten-Prüfungen am Seminar I zu Grimma der Seminardirektor vr. Preil daselbst, am Seminar II zu Grimma der mit der Leitung dieses Seminare- beauftragte Oberlehrer Bräter und am Seminar zu Nossen der Seminardirektor Rietschel daselbst erucumt worden. Dresden, am 29. April 1893. Ministerium de- Tultus und öffentlichen Unterricht». ». Seydewitz. Götz. Nichtamtlicher Teil. Uelegrapyische und telephonische Vachrichte«. Marteudad, 12. Mal. (Tel. d DreSdn. Journ.) Se. Durchlaucht der Fürst vou Waldeck Ist heute früh 8 Uhr hier verschieden. Paris, 12. Mai. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Der begeisterte Empfang, der dem General DoddS in Marseille brrritet wurde, veranlaßt mehrere hiesige Blätter zu dem Ausdruck der Besorgnis, von gewisser Seite werde versucht, die Menge für eine neue Art von BoulangiSmuS zu gewinnen. Nom, 11. Mai. (W T. B.) Bei der Be ratung deS MarinebudgetS in der Deputierten- kammrr erklärte der Ministet Präsident Giolitti, seit 1884 habe kein Kriegsminister den Mut ge habt, eine Reduktion der LrmeecorpS vou 12 auf 10 vorzuschlagen. Die Aufhebung deS 11. und 12. ArmeecorpS würde im Inland« sowie im AuSlande als eine moralische und materielle Schädigung der italienischen Armee angesehen werden. Ohne die jetzigen Grenzen der Aus gaben zu überschreiten, könne man 12 Armer- cor-S beibehalten, doch müsse man für die Ver besserung der militärischen Erziehung deS Landes sorgen. Hierauf wurde die Generaldebatte ge schlossen und die Sonderdebatte begonnen. Palermo, 12. Mai. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Gestern nachmittag 3 Uhr 10 Minuten fand hier Kunst und Wissenschaft. K. Hoftheater. — Altstadt. — Am 11. Mai: „Undine". Romantische Zauberoper in vier Akten. Nach Fouquv's Erzählung frei bearbeitet. Musik von Albert Lortzing. ES ist durchaus passend, daß man seit einiger Zeit det öfteren auf die Lortzingsche Oper zurück greift und sie im Spielplan festzuhalten sucht. Hat der Komponist in dieser Arbeit auch nicht soviel wahr haft schöpferische Kraft entfaltet, al- sie der Stoff mit der Romantik und Geisterwelt forderte, erreicht auch die Musik in mehreren Stücken und vielen Ausdrucks stellen mit behaglich hausbackenem Wesen keinen höheren Grad poetischer und dramatischer SituationSstimmung, so treten doch zahlreiche Nummern, die Duette mit Veit, die lustigen und treuherzigen Lieber und nament lich da» dritte musikalisch gehaltvolle, poetisch konzi pierte und gestaltete Finale mit genügend lebendigem, ansprechendem und schönem Eindruck hervor, um da» Werk auch besonder- mit Rücksicht auf den dafür au»- giebigen Stoff als lockende Ausstattungsoper imRevertoir sicherzustellen Diese Position wird die Bühnenleitung noch verstärken können, wenn sie einzelne Rollen günstiger besetzt und vor allem Frl. Reuther nicht weiterhin in der Titelrolle exponiert. Auch Hr. Hof müller ist schon repräsentativ ungeeignet für den Ritter von Ringstetten und vermindert auch die musikalische Wirkung verschiedener Scenen durch seine hart klingende Stimme, deren Charakter ihn fast ausschließlich auf Rollen im Bnffofiil verweist. Die Stützen der Auf- ein starke» 12 Sekunden anhaltendes Erdbeben statt, welchem 3 Uhr 20 Minuten eia 22 Sekunden währender schwächerer Erdstoß folgte. Schade« wurde nicht avgrrichtet. Auch auf der Insel Ustica wurde gegev 3 Uhr «in starker Erdstoß und ein 7 Eeknadrn anhaltende- wellenförmige» Erdbeben in südöstlicher Richtung nach Trapani hin verspürt. London, 12. Mai. (Tel. d. DreSdn. Journ ) Im Unterhaus« rrklärte Gladstone im Verlaufe der Debatte über die Homerulebill Chamberlain gegenüber, letzterer wisse, daß die beste Waffe die Zeit sei; die Regierung stellte die Finanzen an da» Ende der Vorlage und die Maschinerie der irischen Verwaltung an ken Anfang derselben; mit dem Gegenteil wäre Chamberlain ebevfall» unzufrieden gewesen. Er aceeptierr die Erklär- nvgen der Nationalisten vamen» de» irischen Volke» al» bindend; die Regierung werde di« anderen Punkte später nach ihre« eigenen Er- messen beantworten. Die von Balfour beantragte Lrrtaguvg wurde von Morley btkämpft und mit 304 gegra 260 Stimmen abgelehnt; schließlich wurke die Debatte um Mitternacht vertagt. Hull, 12. Mai. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Zwi schen den Delegierten der Reeder und den Strei kenden fand gestern eine Verhandlung statt; man hofft auf ein« drfriedigknde Lösung de» drohrndrn Konflikt». »tlgrad, 11. Mai. (D. B. Hd.) In ver- schiedrvrn Ortrn dt» Lande» wurden Erderschütter- vagen wahrgevomme». Seit einigen Tagen herrschen hier Nachtfröste, welche bereit» am Obst, namentlich an Pflaumen, viel Schaden angerichtet habe«. Chicago, 11. Mai. lD. B. Hd) Auf dem Mississippi ereignete sich 44 Meilen nvterhalb der Stadt Cairo (Illinois) b«i der Wolfmsel ein schreck licher UvglückSfall, indem der Kessel de» Dampfer» „Ohio" explodierte. Die Zahl der Toten ist noch nicht gevan festgestrllt, dürfte aber einige 20 be- tragen. Mehr al» 30 der Passagiere und di« Bemannung sind, schwer verwundet, »ach d«« Ver einigten Staatkv-Marinehospital gebracht worden. Dre»deu, 12. Mai. Die Kirchenpolitik in Ungarn. 11 Der Kampf um die Ausgestaltung der kirchen- politischen Verhältnisse Ungarns ist dieser Tage auf einem Gebiete ausgenommen worden, auf welchem er nach der Lage der Dinge ein ganz eigenartiges Ge präge gewinnen muß. Da- ungarische Magnatenhaus hat nun in förmlicher Weise in diesen Kamps ein gegriffen. Der mächtige Gegensatz zwischen den Auf fassungen dieser Körperschaft und den Tendenzen der zweiten Kammer ist seit einer Reihe von Jahren nicht so schroff zur Geltung gelangt, wie durch jenes Ein greifen Im Abgeordnetenhause ist die Heimstätte der liberalen Bestrebungen, der Hort deS freiheitlichen PrinzipeS; dort herrscht ein dauernder reger Wechsel verkehr mit den breiten Volksschichten und dort findet jede Regierung, welche eine liberale Politik befolgt, die nölige Unterstützung, die man als eine dem Volks- willen unmittelbar entlehnte bezeichnen darf. Diese Sachlage wird durch die Parteiverhältnisse des Unter hauses nur mittelbar berührt. Die Gegner des Kabi netts können ihre Opposition nie und nimmer unter rückschrittlichen Schlagworten ins Werk setzen; sie müssen, wie wir an dem Beispiele des Grafen Apponyi sehen, stets die liberale Fahne hochhalten, wenn sie die Fühlung mit dem Volke nicht verlieren wollen und eben hieraus ergiebt sich die Kleinlichkeit der An griffe, die immer nur aus Grund mühseliger Wort führung sind gegenwärtig die Herren Perron, Erl und Decarli, sowie Frl. Friedemann (Bertalda). Die Aus stattung der Oper glänzt durch einen geschmackvollen Reichtum in Dekorationen, scenischen Einrichtungen, Kostümen rc. Der festliche Tanz im zweiten Akt ist eine feine, anmutige Produktion der Frl-. Hosschüller und König, der Herren Köller und Rothe und des Balletcorps. Hr. Prof. Rappoldi spielte da» Violin- solo in der Balletmusik meisterhaft. — Da- Haus war nur mäßig besucht. » Spezialberichte über die Verwaltung der Köuigl. Sammlungen im Jahre 1892. (Fortsetzung.) 5. Porzellansammlung. Bei den Ankäufen wurde in erst:« Linie auf die Ver vollständigung der Altmeißner Abteilung da» Augenmerk gerichtet. Für diese Abteilung wurden an Gruppen, Figuren und Geschirren im ganzen 26, zum Teil au» mehreren Gegenständen bestehende Nummem, käuflich erworben, von Erzeugnissen anderer deutscher Fabriken 2, für die chinesische uns japanesische Abteilung ebenfalls zw:i. Hrrvorzuheben aus diesen Ankäufen sind: An Altmeißner Gruppen und Figuren: 1) Stehender, an einem Biumstamm lehnender musizie render Dudelsackpfeifer in weißem, mit violettem Bande und gelben Blumen geschmücktem Hute, gelber Weste, ärmellosem roten Rock, engen weißen Beinkleidern, schwarzen Schuhen unv weißem Mantel, zum Teil mit Gold dekoriert Ohne Marke 2) Kleine Figur: fitzend« Dam« in violettem M eder, buntgeblümtem weißen Kleide, geldlicher Schürze, gelben Hackenschuhen und grauer Pelzmütze, deren grüne« Futter zipfrlartig herabhängt; fie spielt mit beiden Händen d« spalkeret gegen die Regierung unternommen werden können. Da- Magnatenhaus aber ist eine Welt für sich. In jenen bedeutsamen Augenblicken, in welchen der nationale Patriotismus, die Hingebung für dar Herrscherhaus bethätigt werden mußten, standen die ungarischen Pair- jederzeit an der Seite ihrer vom Volke erwählten parlamentarischen Genossen. Inmitten der mächtigen liberalen Strömung bildet aber das Oberhaus heute und schon seit geraumer Zeit ein Bollwerk, das von den Fluten nur umflossen, nicht gebrochen werden konnte. Man hat jugendliche Mitglieder deS magyarischen Hoch adels in die Gesellschaft der ehrwürdigen Politiker entsendet, vielleicht um dem scheinbar alt gewordenen Körper frisches Leben zu verleihen — der Versuch blieb aber erfolglos, denn gerade dieser Nachwuchs bekannte sich alsbald mit überraschendem Eifer zu den streng konservativen Anschauungen, die im Oberhause als zum guten Tone gehörig gelten. Seit geraumer Zeit wurde in den Kreisen der ungarischen Hocharistokratie der Kampf gegen die kirchen politischen Reformpläne der Regierung gepredigt. Aus den Landschlössern wurde in vertraulichen Kon- ventikeln, meist unter Zuziehung geistlicher Berater die Durchführung dieses Kampfes erörtert und nun hat man denselben durch eine weit ausgreifende De batte im Oberhause in aller Form begonnen. Die Grafen Szapary und Dessewffy, zwei hochangesehene Mitglieder des alten magyarischen Stammadels, rich teten mit feuriger Beredtsamkeit die heftigsten An griffe gegen das Kabinett, dessen Wirken als ein ver derbliche- und rechtswidrige- bezeichnet ward. Der eine der beiden Sprecher forderte die Verhängung eine- MißbilligungSverdikteS über die Regierung, der andere schloß seinen Kampfruf mit dem Anttage, daß dem Ministerium da- Budget verweigert werden solle. Noch vermag man nicht zu beurteilen, welche» Schicksal diesen Vorschlägen beschieden sein mag. Die Wahr scheinlichkeit spricht dafür, daß die Bndgetverweigerung der fromme Wunsch eines frommen Kavalier- bleiben wird, daß aber da- Tadelsvotum die Häupter der ungarischen Minister binnen kurzem treffen dürfte. Dies wird kein vernichtender Schlag sei». Die leiten den Staatsmänner Ungarns können in Bezug auf die Fragen der liberalen Politik, insbesondere aus die Kirchenangelegenheiten unmöglich gleichzeitig die Zustimmung der zweiten Kammer und daS Wohl- wollen deS Oberhause- erwerben. Sie wissen, daß sie sofort dem Sturze preisgegeben waren, wenn fie in dieser Alternative die gebrechliche Stütze der Maa- natenkammer suchen und in Gegensatz zu dem Av- geord.ietenhause treten wollten. — Sie sind daher da rauf angewiesen, die Verstimmung der Parrs über sich ergehen zu lassen und diese Verstimmung allein hat bisher noch keinem ungarischen Kabinett den Untergang gebracht. Von sachlicher Bedeutung für daS Resormprogramm der Regierung ist die Haltung der Magnaten daher insoweit, als die längst vorausgesetzte Annahme neu bekräftigt erscheint, daß jenes Programm erst auf verfassungsmäßigem Wege zur Durchführung gelangen kann, wenn die Verhältnisse in der ersten Kammer durch zwingende Einflüsse oder durch zahlreiche Neu ernennungen von Mitgliedern im Laufe von Jahren gänzlich geändert werden. Von einer unmittelbaren Rückwirkung auf die Lage der Regierung kann über haupt nicht die Rede sein — sonach sind die De batten des Oberhauses heute nur als Kundgebungen bevorzugter Kreise von ernsterem Belange, ohne daß die praktische Tragweite dieser symptomatischen Kund gebungen überschätzt werden darf. Wenn man aber trotzdem aus dem Verlaufe der jüngsten Redeschlacht Folgerungen hinsichtlich der augenblicklichen Lage ziehen will, so sind Anhalts auf ihrem Schoße ruhende sogenannte Bauernleier. Ohne Marke. 3) Junge Mutter in grünem Ärmeljäckchen, aus gerafftem weißen Kleide, zerrissenem graubraunen Unterrock, weißem Kopftuch und gelben Pantoffeln; si: trägt um den Nacken, an einem Riemen hängend, eine muldenförmige Wiege vor sich, in welcher ihr Kinv liegt. Schwrrter- marke. 4) Amorette in weißem, violett dekoriertem Häubchen und violettem Pudermäntelchen, in der Linken ein Puder- dörchen haltend und mit der Rechten das Gesicht sich pudernd. Schwertermarke. 5) Nacktes Kind, mit Teilen der schwarzen AmtStracht eine» Geistlichen über dem Arme, und um den Hals und mit schwarzem Muffe. Schwertermarke 6) Tänzerpärchen mit rücklings verschlungenen Armen, da» Dämchen in violettem Mieder, violett und gelb ge streiftem Rock und gelblicher Schürze, das Herrlein mit weißem Hütchen, in grünen Kniehosen und weißem rot- karrierten Rock Mit Punkt neben den Schwertern. v An Altmeißner Geschirr: 7) Böttger-Thee- kännchen, braun, mit hohem, einem Untersatze ähnelndem Boden und aufgepreßten Blumenzwrigen, Blüten und Blättern. Mit eingepreßter Marke, welche einer chinesischen frei nachgebildet ist. 8) Große weiße Terrine mit frei mosellierten Figuren, zum sogenannten Schw anenseroice gehörig. Die auf drei geschnönelten Füßen ruhende in Gestalt herabrieselnden Wasser« gerippte Terrine ist von emer Guirlande um- argen, mit zwei Cartouchen geschmückt und trägt al« Hankel zwei in Muscheln stoßende Tritonen. Auf dem Deckel über Wellen Amphitrite im Muschel»»gen sitzend, welcher von zwei über den Deckel hinauSraqenden Sch oa in, gezogen wird, während ihn hinten zwei Tritonen schieben. Auf dem linken der ziehenden Schwäne reitet ein kleiner Triton, welcher in «in Muschelhorn stößt punkte hierfür immerhin vorhanden. Es ist nämlich in hohem Grade auffällig, daß die katholischen kirch lichen Interessen in jener Debatte nur von den weltlichen Rednern mit dem Aufgebote der stärksten polemischen Kraftleistungen vertreten wurden, während der einzige geistliche Sprecher, der Bischof von Grob wardein, in seinen Darlegungen das sachliche Gebiet nicht verließ und die Grenzen der Mäßigung nicht überschritt. Nicht minder auffällig ist es, daß der berufenste Anwalt der katholischen Interessen in Un garn, der Fürstprimas Vaszaty, jede Beteiligung an dem Wortkampfe vermied. AuS diesen Einzelheiten könnte man den Eindruck gewinnen, die kirchlichen Faktoren hätten die Absicht, vorläufig die äußerste Friedensliebe zur Schau zu stellen und die Einleitung des Kampfes den weltlichen Bundesgenossen anheim zu geben, um ein späteres Eingreifen als ein notgedrungenes und nur nach langem Zögern unternommenes erscheinen zu lassen. Ist dem Lande der StephanLkrone wirklich ein Kultur kampf beschieden, so wird von Seite der Kirche sicher jene Taktik befolgt werden. Damit ist aber noch nicht gesagt, daß die heutigen Vorgänge einzig unter dem erwähnten Gesichtspunkte zu beurteilen seien. Der ungarische Fürst primaS ist unermüdlich in dem Be streben, die aufgetauchten Gegensätze auf dem Wege der Versöhnung und Vermittelung zu beseitigen. Er kann darauf zählen, daß man ihm in den höchsten Kreisen Wiens für diese Bemühungen Dank weiß; er darf außerdem annehmen, daß die Buda-Pester Re gierung selbst sicherlich nicht gewillt ist, eine friedliche Lösung der Schwierigkeiten zu vereiteln, wenn auch die ungarischen Staatsmänner gezwungen sind, ihr Programm m der ursprünglichen Form vollkommen aufrecht zu erhalten, so lange die Versöhnungsversuche nicht zu greifbaren Ergebnissen geführt haben. Ein gedenk all' dieser Erwägungen mag der ungarische Kirchenfürst die Hoffnung hegen, daß es ihm auch gelingen werde, seine Oberen in Rom zu Zugeständ nissen zu bestimmen, welche als Grundlage eines Aus gleiche- dienen könnten — eine Hoffnung, die durch manche in Rom selbst wahrnehmbare Vorgänge einige Berechtigung erhält. So darf man denn gerade unter dem Eindrücke der jüngsten stürmischen Debatte de- Buda-Pester Oberhauses den Gedanken nicht völlig abweisen, daß trotz der Schlachtrufe der klerikalen Hochadeligen noch nicht alle Keime einer friedlichen Austragung der Gegensätze erstorben seien. ———.— GOßt-zejchichtt. Lrr-den, 12. Mai. Ihre Majestät die Königin hat Sich in Sibyllenort bei einem Fall im Garten eine leichte Handverstauchung zugezogen und ist ge- zwungen, die Hand in der Binde zu tragen. Infolge dessen konnte Allerhüchstdieselbe Se. Majestät den König nicht nach Dresden begleiten. Se Majestät der König nahmen im Laufe des heutigen Vormittags die Vorträge der Herren StaatS- minister und der Departementschess der König!. Hof staaten sowie einige militärische Meldungen im Resi denzschlosse entgegen. Se. König!. Hoheit der Großherzog von Hessen und bei Rhein, Höchstwelcher heute abend 8 Uhr 20 Minuten hier eintrifft, wird aus dem Böhmischen Bahnhofe von Sr. Majestät dem König und den Prinzen des König!. Hauses empfangen. Am Bahn hofe wird die Generalität, sowie eine Ehrenwache vom Schützenregiment Nr. 108 mit Hornistenzug und Hornistencorps Aufstellung nehmen. Eine Eskadron des Gardereiterregiments reitet als Ehren Eskorte vom Bahnhöfe die Pragerstraße, Seestraße, Altmarkt, König Johannstraße, Moritzstraße, Neumarkt Augustus- straße, Schloßplatz bis an daS Königl. Residenzschloß vor und hinter dem Wagen Sr Königl Hoheit. ») Soupwre (Terrine) mit geschlungenen Henkeln über bunten Masken, samt Deckel und Untersatz, alle» mit bemalten Blumenzweigen belegt, deren Blüten und Blätter in eigentümlich wirkender Weise nur an ihren Rändern bemalt sind, und mit dazwischen eingemalten Streublumen geschmückt. Deckel und Untersatz tragen das Wappen deS nachmaligen kursächsischen Wirklichen Geheimen Rats und Vizekammerpräsidenten Johann Christian v. Hennicke und zwar noch ohne die 1741 erlangte Freiherrnkrone, welche der ehemalige Besitzer als kursächsischer Konferenzminister im kursächsischen Reichsvikariate von 1745 mit der gräf lichen vertauschte 10) Eine Auswahl aus einem Service, weiß mit gepreßten Blätterornamenten al» Bordüre und reichem Ärabeskenschmuck in Goldmalerei, und zwar Kaffeekanne, Theekanne, Zuckerdose, hohe, henkellose becherartige Taffe mit Unterschale, zwei niedrige, koppchensörmige Taffen mit Unterschalen und ein hoher Deckeibecher, welcher außer der erwähnten Dekoration ring«um noch buntgemalte Chinesen gruppen und auf dem Deckel bunte Blumen und Ara besken zeigt. Mit Schwertermarke teil» über, teil« unter Glasur, zum Teil auch ohne Mark« 11) Vierpassige ovale Deckeldose aus jechrpassiger Unter schale, beide mit bergmännischen Scenen in bunter Malerei und mit goldener Einfassung geziert. Schwerlermarke und goldene« K 12) Soupiere mit geschwungenem Henkel, auf korb- geslechtartig gepreßtem Grunde beiderseits ein gold umrahmte« vierpniflges Medaillon zeigend mit buntgemalten Watteauscenen. Ohne Marke. 13) Teller mit blauer, in Gold dekorierter Resette, welch« von bunten, sogen, indischen Blumen umzogen ist, im Bod«n uns mit vier zwischen blau-goldenem Blattwerk erscheinenden, j« eine« blauen, mit Gold umzogenen Schmetterling umschließenden Medmllon» auf dem blau gegitterten Rande. Bunte Blumenzwerg« auch auf der Außenseite.
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