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Dresdner Journal : 08.04.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-04-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189304084
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18930408
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18930408
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1893
-
Monat
1893-04
- Tag 1893-04-08
-
Monat
1893-04
-
Jahr
1893
- Titel
- Dresdner Journal : 08.04.1893
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U .W London, 7. April. EL ist kaum anzunehmen, daß Gladstone die staatsrechtliche Begründung Homerules in jenen Worten und Betrachtungen durchgesührt habe, die in den telegraphischen Aus- zügrn vorliegen. Homerule für Irland und die Schaffung des Dualismus in Österreich Ungarn bieten so wenig innere Berührungspunkte, daß eine Berufung aus die gedeihlichen Folgen des Dualismus wirkungslos bleiben muß. Auch der Hinweis Gladstones auf die staatsrechtlichen Beziehungen »wischen Schwede» und Siviwegen erscheint als ein Fehlgriff, da die gegen wärtigen politischen Zustände auf der skandinavischen Halbinsel geradezu als eine Warnung vor Homerule für Irland betrachtet werden müssen, falls, was nicht zutrifft, daS Band zwischen Norwegen und Schweden der von Gladstone geplanten Neugestaltung der eng lischen und irischen Verhältnisse gleichen würde. Wie die „Voss Ztg" bemerkt, muß eS peinliches Erstaunen erwecken daß Gladstone daS Verhältnis zwischen den im öffentlichen Dienste. Departement der Justiz. Ta- vom RechlSannali Ernst Konrad bdumd Rüger in D e d u belleidkte Notariat ist durü N Verlegung des Antes und Feststellung nach 8 68 der Rotana'sordnung vom 5 iu>,2 erloschen. britischen Kolonien und dem Muiterlande als An» vreisung Homerules für Irland anführte. DaS heißt Wasser auf die Mühle der Unionisten treiben, die über Zerstückelung der Reichseinheit klagen und sich auf das Wort Tocquevilles berufen, daß jeder große Staat durch die Auflösung in seine Teile zu Grunde gehen müsse. So trübt die Rede Gladstones das Helle Bild Homerules als eines praktischen Versuches, Irland den Frieden, den Engländern die Treue der Iren zu schaffen- Sir Michael HickS-Beach, der nach Gladstone das Wort ergriff, um die Verweisung der Vorlage zu beantragen, unterließ eine eingehende Kritik der großen Rede Gladstones, er begnügte sich mit der Aufzählung der wohlbekannten, ost gehörten Ansichten der Gegner Homerules. Hickr-Bcacki bemerkte im Laufe seiner den Antrag aus Ber- wcrfung dcr Homerulevorlage begleitenden Rede, Gladstone habe die Einwendungen der Gegner der Vorlage gänzlich un beantwortet getanen. Die irische Verwaltung sei durchaus kein Muster der Vollkommenheit, aber diese Vorlage würde in Irland unendlich mehr M ßwirtschast und Ungerechtigkeit er zeugen, als dies bislang der Fall mweien sei. Die Vorlage würde weker eine au> rein iii'che Angelegenheiten beschränkte, autonome Leuielatur Herstellen, noch die Obergewalt des Reichs- xarlaments sicherstellen; keine irische Legislatur würde sich die Beschränkungen, die ihr die Vorlage ausertege, gejallen lassen. Die Vürgichastcn sür den Schutz der protestantischen Minderheit, die viel mächtiger sei, als d reu Gegner wähnt-n, dcr Staats beamten und der Grundbesitzer, seien durchaus wertlos ; das Veto der Krone sei nutzlos; e>nc irische Legislatur würde nur Unheil anrichien, Hantel und Industrie lahmlegen; bankvrüchige Zusläi de würden folgen, den britischen Sieuerzahlern würden neue Lasten ausgebürdcl werden. Wertlos seien auch die Bürg schaften sür den Schutz der Finanzen Englands. Die Bei behaltung der achtzig irischen Abgeordneten würde dazu sühr n, daß deren Unterstützung von der Regierung durch beständige Darlehen und Kreor e an Irland erkauft weiden, daS Rcichs- packament in einen Zustand der Ohnmacht geraten würde. Die Vorlage verdiene Verwerfung wegen teS Unheils, das sie dem Reiche »usügen rü ste, selbst, wenn sie Irland bewiedigte. Sie wmde jedoch nur jene Klasse von Irländern zusrudensiel!«.!, die sie zum Stützpunkt sür wrftere Agitation machen wollen. An dcr weiteren Debatte, die vor nur spärlich gefülltem Hause stattfand, beteiligten sich zumeist nur die Gegner der Vorlage. Verschiedene irische Unio nisten erklärten, die Protestanten Ulsters würden den Gesetzen einer irischen Legislatur den Gehorsam ver weigern. Heute wird die Erörterung fortgesetzt. — Bei einer gestern in Bristol abgehaltenen Protestkundgt bung gegen die Homerulevor lage erklärte der Herzog von Devonshire, der eigentliche Kampf gegen die Homerulevorlage würde nicht im Unterhause, sondern in den Wahlbezirken ausgefochten werden, weil Gladstones Partei bei den letzten Wahlen nur durch die rücksichtslosesten Ver sprechungen, höchst falsche Darstellungen, sowie dadurch, daß sie Homerule geflissentlich in den Hintergrund schob, Stimmen gewann. Die Unionisten hätten daher recht, wenn sie sich weigerten, das Verdikt der Wahlen als das des ganzen Landes anzuerkennen. Die Unions akte habe die Eigenart eines internationalen Vertrags und könne nicht ohne reisliche Erwägung und Zu stimmung aller daran Beteiligten aufgehoben werden. Tie Homerulesragc müsse durchaus nochmals dem Verdikt der Wähler unterbreitet werden. -b. In der nächste» Montag, den 10. d. Mts., stattfindenden Sitzung des König! Sächsischen Altertu wsvereinS, der letzten dieses Winters, wird Hr. Reaischulobeilehrer Oskar Speck aus Pirna über Johann Siegmund von Liebenau, den tapferen Verteidiger Pirnas gegen die Schweden (1639), einen Vortrag halten. * In der Musikakademie B. Rollfuß be ginnen die Unterrichtskurse sür daS Sommerhalbjahr am Montag, den 10. April. „Erkältung." „Jecermann spricht von Erkältung als krankmachender Ursache, was aber Erkä'tung eigentlich sei, davon schweigen selbst sie besten Lehrbücher'! Dieser Ausspruch von Elarns findet sich al« Motto aus dem Titelblatte eines medizinischen Buche», betitelt: .Erkältungskrankheiten", verfaßt von einem der an. gesehensten praktischen Ärzte Dresden« au« dem zweiten Viertel diese« Jahrhundert«, des lW R Küttner, erst vor kurzem in hohem Älter gestorben. Die damalne 11812) pathologische Auffassung, welche durch den Titel charaktensiert ist, wurde zwar schon durch die anowmisch- physiologische Schule gründlich widerlegt, indes enthält los Bvch doch eine in unserer Zeit sehr wohl angebracht; Warnung vor zu einseitiger Betrachtung der Krankheiten als etwa« „parasitisch Eingepflanztes", wie die Vorrede sagt Trotz der seitdem fortgeschrittenen Erkenntnis, daß die Mehrzahl der fieberhaften Krankheiten auf einen para sitären Ursprung zurückzuführen ist, auf einen erkannten oder angenommenen Mikroorganismus (baorllus coeoa«, kpuillu»), beherrscht doch jetzt mehr al« je die Redensart: „er hat sich erkältet oder er leidet an einer Erkältung" da« Denken und Sprechen der Menschen Die« würde elcichgiltig sein, denn „Ramen sind nur Dunst-, wenn Departement deS Kultus und öffentlichen Unterricht-. Zu befetzcn: die beiden Lehrerstelleu zu Grünbach, Kollalor: das Kdnigl Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterricht- Einkommen der ersten Stell«: I0»v M Fixum, ivv M. persönliche Zulage, 7v M. für kirchendienstliche Ber- r ch-i ngen, vv M. für Foitbilvuugsfchulunlnricht, rvv M. für Heizung der beiden Schulzimmer und frei« Wohnung Die Frau des Lehrers erhält ev-muell 6ö M für Handarbeit-unter richt Die zweite Stelle gemährt tsvo M Fixum und freie Wohnung im Schulhaufe für rineu unverheirateten, für einen verheirateten Bewerber daqegcn lü0 M W'hnungSgeld Ge suche sind bis zum 2L April an den Köaigl. Bezirk-schulin- fpeklor vr. Putzger in Auerbach rinzureichen Im GesldäftSberriche des evangelisch-lutherische« LankeSkonslstortumS sind oder weiden demnächst folgende Stellen erledigt: das P'ariamt zu Glösa (Chemnitz) — Klasse Vll — Kollaior: daS evangelisch lutherische Landes- lonsist rium; da- Diakonat zu Mittweida (Rochlitzl — Klasse I — Kollator: der Sladtrat zu Miltreida; da Pfarr amt zu Gesau (Glauchau) — K-asse l — Kollator: Se Er laucht Clemen- Graf v. Schönburg H nterglauchau Hierüber ist zur Zeil noch unbesetzt, das Pfarramt zu Leipzig Anger-Üroitendors (Leipzig I) — Klasse II — Kollator: das evangelisch luiher fche Landc-konsiftorium. Dagegen wurden angestellt, beziehentlich befördert: Karl Friedrich Wilbelm Schreiber, DiakonuS in Schönhnde, als Pfarrer in Lbirgersdocf (Oberlausitz); Max Robert Oertel, PrediglamtSkandidat, als Hilfsgeistlicher in Aue (Schneeberg); Paul Georg Teufer, ArchidiakonuS in Mitt weida, als Pfarrer zu Zöblitz (Marienberg); Jol,anneS Benjamin Wilhelm Richter, I. Diakonus in Leipzig-Gohlis, als t. DiakonuS daselbst (Leipzig I). Dresdner Nachrichten vonr 8. April. " Ihre Hoheit die Frau Herzogin zu Schleswig- Holstein und Prinzessin - Tochter Feodore, sowie die Gemahlin des Geheimrats Prof. IW. Esmarch, geb. Prin zessin Henriette von Schlcswig-Holstein-Sonderbur<pAugusten- burg, und deren Sohn besuchten in Begleitung der Hof« damen Freiin v Roeder und v. Cerrini gestern nach mittag auf längere Zeit den Zoologischen Garten. s Zur Bestellung auf zusammenstellbare Fahr scheinhefte ist vom 1 Mai d. I ab ein neues For mular zu verwenden, welches Interessenten an der be treffenden Dienststelle — Wiener Straße — in Empfang nehmen können — Im vergangenen Jahre sind im Bereiche der sächsischen Staatsbahnen 31070 zusammengestellte Fahrscheinhefte ausgegeben worden, wovon die Ausgabe stelle in Dresden 19 801 und diejenige zu Leipzig 11269 Stück ausgefertigt bat Es ist dies ein Mehr von 95 Stück. Für diese Fahrscheinhefte und sür die bei den fremden Ausgabestellen verkauften Hefte ist ein Gesamt betrag von 1201 679 M. (4329 M. melr als im Jahre 1891) auf die sächsischen Staatsbahnen entfallen. o In Königsberg, Stettin, Elbing, Posen und Görlitz finden in dieffm Jahre Kunstaus stellungen statt. Tie sächsischen Staatseisenbahnen ge währen für die Gegenstände, welche unverkauft geblieben sind, frachtfreie Nückbesörderung auch dann, wenn die Rücksendung nicht von dem ersten, sondern von einem der anderen vorgenannten Ausstellungsorte auf dem nächsten Wege an die ursprüngliche Ver andstation und den Aussteller des der Sendung aus dem Hinwege zur ersten Ausstellung beigegebencn Frachtbriefes erfolgt. Dem Frachtbrief für den Rückweg sinv daher der Frachtbrief für den Hinweg an den ersten Ausstellungsort und die Frachtbriefe für die Weitersenbnng von Ausstellung zu Ausstellung beizufügen. — In Selb in Bayern findet vom 15. —17. April d. I eine Geflügelaus stellung statt. Auf den sächsischen Staatsbahnen werden hierzu ine üblichen Vergünstigungen gewährt Kunstnotiz. In die Gemäldeausstellung von Th. Lichtenberg im Victoriahause wurden neu ausgenommen verschiedene Gemälde, Pastelle und 1 Porträtbüste; die bisher ausgelegten Handzcichnunge.i von Franz Stuck wurden durch neue ergänzt. — Im Lokale des sächsischen Kunstvereins im Brühlschen Palais, Avgustusstraße (geöffnet Sonn tags vv" 11—3, Donnerstags von 10—1, an den übrigen Wochentagen von 10—4 Uhr) sind ferner neu aufgestellt: I. Ölgemälde. Männlicher und weiblicher Studienkopf von Gustav Möller, männliche Bildnisskizze von demselben; zwei we bliche Studienköpse von Juncker (Dresden); Landschaften von Gogarten (München), Irmer (Düsseldorf), Prof. Käppis (Stuttgart), Gustao Möller (Dresden) und Schreyer (Blasewitz b. Tr.); Stillleben von Victorine Wolf (Dresden). — II. Hrrbstlandschaft in Gouache von Emil Glöckner (Dresden). — III. Skulptur. Terstatuctte in farbigem Gips, modelliert von Fritz Kretzschmar (Berlin). — Wegen notwendiger Reinigung bleiben die Ausstellungsräume für Montag, den 10, und Dienstag, den 11. April, geschlossen. -I. Die diesjährige Versammlung des Vereins Sächsischer Schuldirektoren wird am 24. und 25. Juni in Colditz abgehalten werden. Die Anmeldung von Vorträgen hat möglichst bald bei dem Vorsitzenden, dem Direktor G:org Richter in Freiberg, zu erfolgen. * Der Sächsische Mühlenverband hält am 14. April, am Tage seines 25jährigen Bestehens, eine Versammlung hiersclbst im Restaurant „Drei Raben" nicht ein naheliegender Gedankenqang von der Krankheit „Erkältung" zum Heilmittel „Wärme" führte, gute Luft und Reinlichkeit höchsten« in den zweiten Rang verweisend. Im Jahre 1849 führten die hervorragendsten Aerzte Dresdens sogar die einzelnen, damals hier zum ersten Riale austrctenden Fälle asiatischer Cholera auf „Er kältung" zurück, so wie Herrmann Eberhard Richter 1848 in Berlin, als er «inen C'oleraanfall hatte, dies auf „Er kältung" schob und sich deshalb im Monat Juni, der kalt und regnerisch war, einen warmen Überzieher kaufte. Wenn ich auf die Frage: woran leidet dieser oder jener? die Antwort erhalte: „er hat sich erkältet", dann weiß ich genau soviel al« vorher, denn er kann Zahn schmerz haben, der Cholera verdächtig sein oder an einem Absceß iin Hals leiden, wahrscheinlich aber meint der Ge fragte. „er hat Schnupfen und Husten", vielleicht die Influenza, obgleich er, zum Überdruß fast, n den öffentlichen Blättern von dem nachgewiesenen JnjluenzabacilluS gehört hat. Grippe oder Influenza ist also eine Infektion'-, vielleicht sogar Kontaaionskrankheit, obgleich mchgewiefencrmaßeu fieberhafter Schnupfen, welcher der Jufluenm ähnlich sieht wie ein Ei dem andern, vereinzelt durch Erkältung ent stehen kann „Erkältung" ist also jedenfalls keine Krank heit, kann aber in einzelnen Fällen Ursache mannigfacher KrankheitSzuslände sein. Hierzu gekört z B der Rheu matismus Diese Bezeichnung ist zwar etwas richtiger al« Erkältung, aber von Ärzten wird das Worr Rheuma tismus bei allen möglichen Schmerzen, ber. Entzündungen mißbraucht, welche sie nicht zu er! äien miss n, sür welche auch der BazilluS noch nicht ßOuueen >ft Es aehört schon ein orthodoxer Anhänger der anatomischen Schule dazu, wie schon lW Küttner m obigem Buche, daß er nicht katarrhalisch und rheumatisch al« gleichbedeutend (synonym) braucht. „Erkältung", die« steht aber fest, kann Beran lafsurg zu einer Krankheit sein, ohne daß sie e« in den meisten Fällen wirkl ch ist Möglich, daß „Erkältung" künftig auch in der deutschen Sprache Schnupfen heißt, (Marienstraße) mit folgender Tagesordnung ab: 1) Bericht über V-rbandSlhätigkeit, Rechnungsablage und Entlastung für 1892' 2) Wahl von drei AuSschußmitgliedern; 3) Vortrag , Uber Zeusragen" von Hrn. Joh I. v d Wvn- gaert; 4) die von dem Landeskulturrat geforderten Be dingungen beim Kleieverkauf; 5) Besprechung über Staffel tarife; 6) die SonntagSarbcit in den Mühlen; 7) offene Fragen. Zu dieser Versammlung haben nicht nur die Mitglieder reS Sächsischen Mühlenverbandes, sondern alle sächsischen Müller Zutritt. An demselben Tage und im gleichen Saale sindo früh 10 Uhr die Jahresversammlung der Müllereiberussgenossenschast, Sektion 17 (Königreich Sachsen und Herzogtum Sachsen-Altenburg', statt. An die Versammlungen schlnßt sich ein gemeinsames Essen an -m Die 18 Sitzung des Kreisturnrates für den 14 Turnkreis (Königreich Sachsen) trat gestern abend 7 Uhr in den ob ren Raumen der „Bayrischen Krone" unter dem Vorsitz des Kreisverlreters, Hrn. Direktor M. Bier, zusammen. Der von demselben erstattete Jahres bericht verbreitete sich in eing hender Welse über die turnerischen Verhältnisse des K.eises, gab ein erfreuliches Bild von dem Leden und Arbeiten tm Gaue. Überall ist ein Erstarken des Kreises nach innen und außen zu beobachten Ganz besonders hob Vortragender die im vorigen Jahre veranstaltete Alpen- und Meerturnfahrt hervor, ebenso berichtete er über die Verhältnisse der UnterslützungS- kasse, für welche sich das Interesse der Vereine ganz be sonders gezeigt habe. Die Bespreche» rg des Jahresberichtes, für welchen dem Bericht erstalter der Dank des K eistiirn- rateS dargebracht wurde, sührte zu dem Beschlusse, dem nächsten Kreisturntage eme Änderung des Grundgesetzes der Unterstützungskaffe dahingehend voczuschlagen, daß dem KreiSturnrate vorbehalten bleiben soll, in drin genden Fällen »ine weitergehende Unterstützung als die festgesetzte zu gewähren Bei Beratung der T igcsorvnung für die bewrstehenve Gauvertreter- und Gauturnwarts- versammlung wurden die von dem Berichterstatter Frohberg ausgestellten B stimmungen für die zweite geleckte Kreis turnfahrt, welche am 20. August d I. staltfinven soll, genehmigt. Diese schlagen die Einteilung des Kreises in 10 Gruppen vor, die an den von ihnen erwählten Treffpunkten allgemeine Freiabungen, Spiele und volks tümliches Wettturnen (Hochsprung, Steinstoßen und Tau hangeln) vornehmen Weiter wurde beschlossen, den oben erwähnten Versammlungen sür das 8. deutsche Turnfest in Breslau im Jahre 1894 die Ausführung eines ge meinsamen Turnens des XlV. Kreises, bestehend in Keulen turnen und Übungen am Neck, vorzuschlagen, wie ihnen auch Anregung zur Veranstaltung von Wetßpielen einzelner Spielveremigungen gegeben werden soll. Im ferneren Verlauf der Sitzung wurden mehrere Übertritte einzelner Vereine genehmigt und eine Anzahl Unterstützungsgesuche erledigt Zur Ausnahme des nächste ' KreiSturntages hatte sich Kirchberg erboten; es wurde dem Wunsche der dortigen Turner entsprochen. Heute vormittag setzte der Kieisturn- rat seine Beratungen fort Dem sich hier anreihenden Turnen dcr Gauvertreter und Gauturnwaite, sowie dem Schlußturnen des vierte» Vorturnerlehrganges wohnten Ne Guuvcrtreter Ler Gauturnwartsv rsammlung bei. —m. Gestern begannen die VermessungSarbeilen des neuanzulegenden Garten parkes au> den Feldern des Ehrlichschen St-fts an ver Canalettostraße. In den nächsten Wochen wird sich daselbst ein reges gärtnerisches Leben und Treiben entfalten. — w Die Gastwirtssachschule, die seit zwei Jahren einen lebhasten Aufschwung genommen und sür die bi« jetzt der Verein Dresdner Gastwirte große Geld opfer in der bereitwilligsten Weise brachte, nimmt ihre Thätigkeit in den nächsten Tagen wieder auf. Zu dem Unterricht in Buchführung, Korrespondenz, Wechsellehre, Warenkunde, Englisch und Französisch treten in diesem Jahre noch besondere Fachkurse im Tafeldecken, Servieren, Chemie der Küche u.s. w. Auch denjenigen jungen Kellnern, Köchen u a, deren Arbeitgeber nicht Mitglieder des Vereins sind, ist die Teilnahme an dem betreffenden Unterricht ge stattet. * Am Abend des 5. April versammelten sich die Teil nehmer der dritten Jahresversammlung des Säch sischen Gymnasialleirervereinü in den „Drei Raben" zu geselliger Unterhaltung, bei welcher Gelegenheit anläßlich der Nachfeier des G.burtSlageS dcS Fürsten BiSmarck ein Telegramm nach Friedrich ruhe gesandt wurde Am darauf folgenden Tage erfolgte bei der Hauptversammlung in der Aula ber Kreuzschule nach Begrüßung u-d verschiedenen Mitteilungen seitens keS Vorsitzenden Hrn Rektor Bernhard zunächst die Verlesung des Jahresberichts durch Schrift führer IW Urbach und des Kassenberichts durch Schatzmeister I)r. Albiecht; des weiteren wurde über einige Änderungen in den Satzungen verhandelt; als Vorort res nächsten Vereinej.'hres bestimmte mrn Freiberg; zu Mitglied rn des neuen Vorstandes wurden gewählt Rektor Franke (1. Vorsitzender), Prof. Kallenberg (st-llvertr Vorsitzender), Prof. Richter (Schatzmeister), Prof. Rachel (1. Schrift führer) und vr. Mucke (2 Schristführei), sämtlich in Frei berg; als Beisitzer sind bestimmt worden IW Hartmann, Obeilehrer Särchinger, IW Urbach und Prof. Angermann — Gegen bi12 Uhhr mittags begannen die Festvorträge in der dicht gesullien Aula der Kreuzfchule Den ersten Vortrag hielt Pros IW Muller-Zittau über die Beziehun gen zum Griechentum in Goethes Faust. Weiter sprach Prof. Dunger über die Frage: Was heißt Sprachdummheiten? Den Schluß der Hauptversammlung b ldete ein Festmahl auf >wr Brühlschen Terrasse Die Reihe der Trinksp.üche eröffnete Rektor Bernhardt mit einem begeistert aufgenommenen Hoch auf Ihre Majestäten den Kaiser und den König; der weiteren brachten Rektor Kämmel und Melzer Toaste aus aus Se. Excellenz den Hrn Staalsminister v Seyde witz und den Geh. Schulrat IW Vogel. — Der Militärverein „Deutsche Kavallerie" hielt am Donnerstag abend, als am Schlüsse des 12. Ver einsjahres, seine Hauptversammlung ab, bei welcher neben der Erledigung dec Neuwahlen auch der Rechen schaftsbericht zur Vorlage kam Der Verein besteht aus 4 Ehrenmitgliedern, 3 außerordentlichen und 350 Mit gliedern An Kraukenunterstützungen gewährte derselbe 1074 M., an Begräbnisgelvern 810 M, insgesamt während dec 12 Jahre seines Bestehens 12175 M, be, 4545 M. Der Bestand der Hauptkasse ist auf 4028 M-, tas Gesamtvermögen überhaupt aus 4287 M angewachsen. Eme besonders hohe Ehre wurde dem Verein im ab gelaufenen Jahre dadurch zu teil, daß Ihre Königl. Hoheiten die Prinzen Johann Georg und Max die Ehrenm.tglied- schast angenommen haben, wie dies bereits früher seitens Sr. Königl Hoheit de- Prinzen Friedrich August geschah * Im Panorama iniernational — Marien straße 22, I, 3 Raben — wird von morgen an sür die kommende Woche eine hier noch nicht gezeigte Bilder abteilung (und zwar die zweite) von Hamburg zur Aueslellung gebracht, die gut gelungene Hafen- und Straßon- momentscenen enthält Eingesandtes. Kaufm. Auskünfte über Europa und Übersee durch Auskunftei W. Schi mmelps eng, Dresden, Schloß straße 3, Berlin, Amsterdam, Paris, London u s w Man verlange Tarif. «u:'.snvimläürik. I btt 55«'i:t7N.<uttr>frn > a .'(> w I'f 'N. itt tl'N kINtl IN«! (sollt'k»LlI-Dkpöt; Ut'IKtU, l^klö 492 ^il' I'i-riMti-. off Lurop. llol. ^inpolKranen, ^inpolri, I I-ntkruei», ^V»»n«I»»rin«u, >»tüncker- n»«I VisoKIrrrnpk», 14«« Kloirolitern, SLristsIl lii Lillarcl-, LoliLtifovstzor-, DeokertboleuotitzurikSQ tük Oas, olelitri.-cbo^ lacht, Karren unck IVtroieuin in emlsedZter dis reiedZter ^vldravrieruilß v. ffMLllüsrvvß voo Lssßrooen ru elektr^e-lem l>icdt. LnLerleseve äLlrtscke, llaürösiseke, itsliLUincko n. ruLsiLedo Lronreo. sparte Knusts«v-rlblieliv IsoxeuMtiincke. k ill)I IK miet von wie im Englischen „colck". Zur Zeit ist es noch nicht so weit. kW 8 x. Deutscher Geographcntag. Aus Stuttgart, 4. April, meldet man der „Franks. Ztg": Heute wurde die geographische Ausstellung, die in den oberen Räumen des Königsbaucs sich befindet, eröffnet. Der unermüdlichen Thätigkeit des Ortsausschusses, an dessen Spitze Graf Karl v. Linden steht, gelang cs, die Ausstellung in kür zester Frist zur Vollendung zu bringen. Sie bietet ein reiches und übersichtliches Bild alles dessen, was in Württemberg in der Kartographie und den verwandten Gebieten geleistet worden ist. Der wichtigste Zweig, die Kartographie, ist historisch geordnet und zerfällt in -wei Abteilungen, die von 1482 bis 1818, sowie von da bis zur Gegenwart reichen. Da fällt zuerst cin schön gearbeiteter Globus des Pfarrers Stöffler von Justingen, spätcien Tübinger Professors, aus. Eine Kopie der berühnften Rottweiler Pirschgcrichtstascl ist von der Stuttganer Firma Lambert u Stahl hergestellt, während da« Öriginck der entsprechenden Tafel von Gmünd aus gestellt ist Eine Reihe älterer Forstkarten schließt sich an. Dann folgen kostbare alte Kartenwerke: der älteste württembergische Londkartendruck, auf Pergament von Leonhard in Ulm im Jahre 1482 hergestellt (Ptolc- mäutzkarten); weiter cine Ausgabe des Ptolemäus von 1486 «Ulm, Holzschnitt) Tann die „Choreograph'« Du calus Wirt» mbergensiS" aus 29 Pergonrentblättern in lincm Band von Oberrat Gadner 1596, die Seekarte v»n Württemberg von ,"h Ramminger 1596, die Etitti- gortcr Awlstafel von vr Georg Gadner 1589 (die ein zige aus dem Lusthau» gerettete) Tie erst« gemessene Karte ist von Heini ich Schickhart, der die Kartenzeichnung aus die trigonomeinst e Messung gründete. Ern gewaltige« Werk ist die altnürtiembergrschr Forstkarte von KriegSrat A Kieser (1680—87)' eine Anzahl der dazu gehörigen 280 Meßtischblätter ist ausgestellt, ebenso liegen d cke Foliant n mit Zeichnungen und Beschreibungen aus. Eme Landtafel von Wangen im Allgäu, hergestellt von Andr. Rauch, stammt aus dem Jahre 1617; sie ist wegen ihrer zierlichen Zeichnungen und der erstmals in Anwendung gebrachten Becgschrasfierungen bemerkenswert; dieselbe Tafel rst 1647 in Kupfer gestochen worden Vom Mippenmaler Ru.olf Mohl rührt eine Karte der Herrschaflen Wolfach, Kislegg, Walosee und Waldburq her Zu erwähnen ist auch die Karte des Herzogtums Württemberg von Pfarrer Majer, 1710 in Gemeinschaft mit dem Nürnberger Ha mann hergestellt Tann Blätter der von 1763 — 95 auf- genommenen Topographie Württembergs, dcr Atlas Moreaus' von Württemberg und Schwabe», die Karte Bohnenbergers mit genauen Triangulationen Mit dem Jahre 1818, wo die Katusterkommission eingesetzt ward, begann eine neue Art der Topographie. Das Katasterbureau und das statistische Landesamt, die Eisenbahndirektion, die Forst direktion, die Ccntralstelle für Landwirtschaft u. s. s. haben ihre kartographischen Schätze zur Verfügung gestellt, deren Besichtigung den Bewei« von dem ununterbrochenen Fort schreiten dieser Wissenschaft liefert Interessant ist auch eine Reliefkarte der Albwasserversorgun ; ferner Villfarth« rusiges Relief der Stadt Stuttgart. Auch Industrielle haben ausgestellt: neben einer Sammlung alter Globen und Vermessungsinstlumente begegnen wir den neuesten Erzeugnissen auf dem Gebiete der astronomischen, Heodä- tischen u. s. w. Messungen. Die Firmen Tasdorpf (Stutt- gait), Ott (Kempten), Ernst Kutter (Stuttgait) und Sickler (Karlsruhe) seien cls Aussteller erwähnt Vergeßen darf auch nicht werden die zur Ansicht gebrachte umfaßende Litteratur, ferner eine Kollektion exotischer Gegenstände, von Württembergern im Auslände gesammelt. Der große Saal de« KönroSbaueS birgt außerdem noch rin« Menge von Objektcn, die in den Rahmen der württembcrgischen Ausstellung nicht paßten; Karten aller Länder, Photo graphien mit Wüstenansichten, ferner IW Holubs Tage- dücher, Rcisesunde u. s. w
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