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Dresdner Journal : 30.03.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-03-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189303308
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18930330
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18930330
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1893
-
Monat
1893-03
- Tag 1893-03-30
-
Monat
1893-03
-
Jahr
1893
- Titel
- Dresdner Journal : 30.03.1893
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LI« m t (Vorm. Hlllijrs n. Schüße in Ba jeu: Slvp düchji iüc rotie rende Körper Statistik und Volkswirtschaft. Pakenlltste (ächstschrr Eefinse.-. Mügelkilt durch das Palenlbureau van Otto Wolff, DrcLdcn, Prazerstmße iv, I. Übertragen «n: Leopo.» Ehrlich in Meißen: Gldkaffe waren, hielt der erste Vorsitzende Hr. H. Naue die Eröff nungsansprache, in welcher er zunächst drm Danke gegen über der Erlauchten Protektorin, sowie Sr. Majestät dem lenden FranzosenvvlkeS bis zum Widerwillen über drüssig und rechne r- den Deutschen und ihrem Kaiser lichen Herrscher überaus hoch an, baff sie ihr Benehmen dem südlichen Nachbar gegenüber stets aus dem Fuße vollkommenster Pari'ät eingerichtet hätten. Mit einem Worte, durch alle Beurteilungen, welche der Romfahrt Kaiser Wilhelms in England gewidmet werden, zieht sich als beherrschender Gesichtspunkt daS Bewußtsein der Solidarität wichtiger englischer und Dreibund- interessen. * Konstantinopel, 25. März. Die russische Noteüber die bulgarische Verfassungsänderung hat in den osfizüll n Kreisen der Türkei nicht den geringsten Ei druck gemacht. Die Pforte hat den Inhalt dieser Note zur Kenntnis genommen und wird sich durch dieselbe in ihrer Haltung g-genüber Bul garien in keiner Weise bteinsiussen lassen. Hingegen werden in den türkischen Regierungskreiien, sowie im diplomatischen Corps die Widersprüche, in welche die russische Regierung durch diese Note geraten ist, lebhaft besprochen. Bekanntlich stützt sich Rußland in derselben auf den Berliner Vertrag und bestreitet, daß dieser aus Bulgarien ein erbliches Fürstentum machen wollte. Abgesehen davon, daß ein autonomes Wahlfürstentum wohl in ganz Europa ein Unikum wäre, liegt aber der wesentliche Widerspruch dar n, daß Rußland einerseits den tz 36 der bu garischen Verfassung gegen dessen Abänderung es ja protestiert, anerkannt, diejenigen Paragraphen aber, welche von der Erblichkeit der Fürstenwürde ha deln, wie K 4, 24 und 34 ingnoriert, obgleich die bulgarische Ver fassung mit Hilfe eines kaiserlich russischen Kommissärs zu stände gekommen ist Dieser offene Widerspruch wird, im Falle Rußland, wie hier verlautet, nach vollzogener Verfassung'änderung einen neuerlichen diplomatischen Schritt unternehmen sollte, jedenfalls von delerligter Seite hervwgk hoben werden. In den hiesigen diplomatischen Kreisen bezweifelt man auch, daß die russische Kundgebung iu Bulgarien selbst irgend welchen Eindruck auf die gerrngsügige Oppo sition ausüben wird, die dort gegen das jetzige bul garische Regime besteht, wenn aber doch, dann ge wiß in entgegeugefttztec Richtung, als in St. Peters burg erwartet wird. Es frägt sich nur noch, ob sich der Exarch Msgr. Joseph durch die russische Kundgebung beeinflussen lassen werke. Thatsächlich hat auch Hr v. Nelidow dem Exarchen offiziell die Note zur Kennt nis gebracht Indes Msgr Joseph ist ein viel zu kluger Mann, nm sich dazu verleiten zu lassen, seine frühere Opposition wieder aufzunehmen. Seine schwerige Stellung als türkischer Unterthan und Oberhaupt einer Kirche die auch zahlreiche Gläubige (beinahe k der Gesamtzahl) in den ui mittelbaren türkischen Provinzen zählt, verwehrt ihm geradezu, seine gegen wärtige passive Haltung wieder auftugeben. Außer dem scheint er diesbezüglich der bulgarischen Regierung Zusicherungen erteilt und einen nicht mißzuverstehenden Wmk von der Pforte erhalten zu haben. Änzeigerorrilipung für -ingegM-gene »n? entnommene beidbeinig., Nr. V6o10. — Eüengicßerei u d Maschinenfabrik Dresdner Nachrichten vom 30. März. — Ihre Majestät die Königin beehrten heute die Ofterausstelluna des Hoflieferanten I. Olivier mit Allerhöchstihrem Besuche und geruhten daselbst namhafte Ein käufe zu bewirken * Heute mittag f^1 Uhr wurde in Gegenwart der Erlauchten Protektorin Ihrer Kaiserl. und König!. Hoheit der Frau Prinzessin Friedrich August die Jubi- läums-Gartenbau-AuSstellung der Gartnbaugesell- schaft „Feronia" in der Markthalle am Antonrplatz feierlich eröffnet. Neben der Hohen Protektorin wohnte auch Se. Königl Hoheit Prinz Friedrich August der Er» öffiung der Ausstellung bei; im Gefolge Ihrer Königl. Hoheiten befanden sich Hofmrrschall Frhr. v Reitzenstein, Oberhofmeisterin Freifrau v. Reitzenstein, Excellenz, und Hofvame Frerin v. Ende. Außerdem waren zur Zeit der Eröffnung anwesrnd Ihre Excellenzen der Kaiserl. Königl. Österreichisch - Ungarische Gesandte Graf v. Cho ek sowie die Herren St-atsminffter v. Metzsch und v Thümmel, ferner die Herren Polizeipräsr ent Schwauß, geh. NegierungSrat v. Bosse, Regierungsrat Münzner, Oberbürgern eister l)r. Stübel und Bürgermeister Bönisch, Hofgartend reklor Krause, Prof vr. Drude u a. Ihre Königl Hoheben wurden von dem Vorsitzenden der Kommission der Ausstellung erfurckttvoll begrüßt, worauf die Erlauchte Prottklorin von Hrn. Wo'f forme zwei kleinen Mädchen Bm quets gnäbigst entgegennahm. Nachdem Ihre Königl Hoheiten in den Ausstellungsraum getreten und Friedrich Auzust, ferner dem Königl. Ministerium des Innern, dem Rat der Stadt Dre den, de» weiteren den Cchwestergrsillschaftkn „Flora" und „Dresdner Gästner- verein" u a m Ausdruck gab. Nach einem Rückblick auf die En-wickelungSgefchickte ter „Feronia" schloß Redner mit Lem Wunsche, daß die Ausstellung einen günstigen Verlauf nehmen möge, und erklärte dieselbe für eröffnet. Ihre Königl Hoheiten unternahmen hierauf einen Rund- gang durch die Ausstellung und gaben wiederholt Höchst- ihrrr Anerkennung Ausdruck; nach etwa drewieltelstünbigem Besuche verließen die Höchsten Herrschaft-» dl-Ausstellung. — Die Ausstellung gehört zu den beste», die auf dem Geb ete des Gartenbaues in Dresd°n feit den letzten 2 Jahrzehnten veranstaltet worden sind, jr sie nimmt in Bezug auf geschickte Anordnung, sowie künstlerische Gruppier ung uns Farbenzusammknstellung einen ersten Platz ein. Auf alle die zahlreichen Ausstrllang-gegenstättde ausführ licher einzugehen, ist bei der außerordentlichen Reichhaltig keit ter Ausstellung unmöglich; es kann sich im folgenden nur um eine kurze Zusammenstellung der bemerkens wertesten Sehenswürdigkeiten handeln. Wir treten zunächst in Mn Mittellaum der Ausstellungshalle ein. An beioen Schmalseiten desselben sehen rmr mächtige, bis in die Höhe der Galerie hmaufreichende Palmen- und Bl sttpflanzen- grnppen, ausgestellt von Obergärtner Klein (Königl. Hof gartendircklion, Herzogingartcn), Oskar Liebmann, Wuth u. Ziegenbalg (S riesen) und Mietzich; aus dem Grün dieser Gruppe ragen hervor auf der einen Seite die Büsten Ihrer Mffepälen des Königs und der Königin, auf der anderen die Büsten Sr Kö igl Hoheit des Prinzen Friedrich August und Ihrer Kaiserl. un) Königl. Hoheit der Frau Prinzessin Friedrich August, der Erlauchten Pro tektmrn der Ausstellung. In di sein M ttelbaue befinden sich außer den beiden Blattpflanzcnmrangements noch 7 Grupp n von Pslanzen; die eiste emhält Rosen (Rojsig Liubegast), weiße Hyazinthen (Fnebel-B.rlm), groß» bluinlgeVergi;,melnn:cht(2chnelder Leubnitz),Geranien.Eoeit- Pieschen), Azaleen (Metzsch Dresden), A> ihunum Scherz, un- Eymbidium Lov. (Runde Wandsbick). gefüllte A aleen (Richter, Striesen) Araukarie, (Metzich),Hyaunthen„Moreno (Rülcker) Croton „Al xander 1kl." (Haagström-Wandsdcck), A aleeu (Zabel-Strusen) und weiße Kamelien (Olberg-Striefen). 0» dem zw uen Nuedinl, in dessen Mitte ein Sermg- bluncn aufgest llt ist, sehen wir Hy >z>n'hen (Friebel-Berlin, Rülckcr und Palmsgärtnec Dorn), Nelk n (Muller-Striesen), Aakub-n (Kuntz-Striesen), Ci neianen, Akeley und Ticly- tra (Müller Striesen); die dritte Grupee enthältÄnlhurium (Kleis), Azaleen (Beyw-Strchlen und Haubold), Camel.en (Olberg), Rosin (Metzsch) Clivia (Rilolai-Blasewie), kboeuix pumila und Araukarien (Wuth und Ziegenbalg) sowie Hyazinthen (Rülcker); die vierte: Azaleen (poutioa., Kreu'enbern Striesen) Ncsen (Olberg), Vergißmeinnicht (Lchroen-Reck), Hyazinthen (T.omas) Amaryllis und Rosen (Nagel Striesen), blühenden Flieder (Olberg), Rho dodendron (Liebig-Blasewitz), 9rlmulrr abeonica («klein), Fächerpalmen und Dracänen (Kuntze), Azale n und Ca- melien (Gcyer-Striese-0, Stiefmütterchen (Berthold-Co.ta) und Kzrtus Italien (-Matthä); die fürste: Lunelunu» Veitebi (Haagsttöm), Rhododendron (Lebig), AranthuS (MüUei-Stnese»), A-alcen (Zabel), Aspwi ira und Palmen (Lehmann), Anthurium (Rühle-Gauernitz), Dracänen (Haagsttöm), Flieder (Rülcker); die sechste: Rhododendron (Metzsch). Azaleen (Olberg und (Wootten) Metzsch) Clivien und Araukarien (Liebmann); die siebente: Rhododendron, Camelicn und Azaleen (Seidel-Stliesen), Croton (Haagsttöm), Araukarien (Runde-Wanvsbcck) und Aralien (Heintze Leisnig). In den du ch Säulen von diesem Mittelteile der Halle getrennten Seitenräumen finden wir Gruppen von Laurus t.nus, Palmen, Dracänen und Magnolien (M tzsch); ferner Azaleen (Metzsch), Gen ü'e (Berthold), getriebene Bohnen in Töpfen (Hessel), überwintertes Obst (Stolze- Eiüleben), Primeln (Schroen-Re>ck u-d Schlieben Seidnitz), Alpenveilchen (Bley Striesen), Fuchsien und Pelargonien (Hauboldt Laubegast), Azaleen (Cölestine, Leiser Seidnitz), Niphetorrosen (Müller Striesen), Tropäolum und Stief mütterchen (Dorn), Diclytra (Thomas), Flieder (Müller- Strehlen), Ntvulanium <Geyer Striese ), Caktren (Nikolai), Cypripedien und andere Orchideen (Gunther C^ewi ) Epi- phyllien (Schäme), Helleborus (Rühle Gauernitz), Steinbrech arten uns blaue Primeln (Hans Herrnhut), Farren (Engel hardt), Narzissen uns Tazetten (Rülcker), bunt lätterize Pelargonien und vieles andere. Auf den Galerien haben hauptsächlich Bindereien, Coniferen und Cmdonobst Aus stellung gefunden; aus diese, sowie einige besondere Sehens würdigkeiten nä-er einzugehen, müssen wir uns der be schränkten Zeit wegen für einen zweiten Bericht vorbehalten. Jedenfalls Meist die Ausst.llung so viel des Schönen und Beachtenswerten, daß ein Besuch derselben für den Fach mann wie für jcden Blumenfreund überaus lohnend ist. — Das Osterfest der morgenländischen Christen heit fällt dies Jahr eine Woche später wie das unsere Nächsten Sonntag treten die Anhänger des griechischen katholischen Bekenntnisse; mit der Feier des Palmsonntags in die strenge Fastenzeit der Karwoche ein Aus diesem Anlaß finden in der hiesigen Kaiserl. russischen Gesandt- schastskirche alltäglich vormittags und abends Passions- gotteSdienste, die vom Freitag an mit größeren Zeremonien verbunden sind, statt. Die Feier des Osterfestes wird in der Nacht vom Sonnabend, den 8 April, zu Sonntag, Könige und Ihren Königl. Hoheiten den Prinzen G org den 9. April, mit großen FcstUchk.itsn begangen. — Das jüdische Passahfest fällt die» Jahr mit unserm Ostern zu ammen. Die Vorfeier des Festes wird am Fieitag abend, die rigrutl chen Feiertage werden am Sonnabend und Sonntag begangen König! Konservatorium. Nachdem die JahreSprüf- unarn, ww e die Piüiungk konzrrte de» Königl Konser- vatonum S in D rSren >hr Ende ei reicht haben, sand am Mittwoch, den 29 März, mittags I! Uhr die Schluß- feier vor vtisammeltem Lehreikollegium und sämtlichen Schülern im Saale des Instituts statt. Von den ab gehenden Schülern crdieUen 34 d s Zeugnis der Reife, und zwar: für stlbftändiae Weuerbildung als Komponist: Herien Ludwig und Schneider; für daS Diri- gentenamt: Hr Ludwig ; für die Theoneunt rrichlrertell- ung: Hr Paul; für die Klavierunterrichlsertellung: Fst». v d. Becke, Born, Hagen, Heinze, Politz, Tellerlng, Z-glin, forme Hr. Paul; für dar Organistenamt: Hr. Ludwig; sür Gesanaunter-ichtserteilung: Frls Besthorn, He.er und Schaper; sür selbständige Weitend ldung als Pianisten: Frls Kablcrt, Putnam, sowie Hr Ludwig; sür Solo und Orchesterspiel als Violinist: Hr Hilde brandt; sür Soloipiel als Violinist: Hr Nappoldi; für Oichestcrsp el als Violinist: Herren Lang und L cht nderger; f >r Soloipiel als Violoncellist: Hr Gamper; für Orchester spiel als Oonst: Hr. Frey; sür Orchenerlpiel als Fagot tist: Hr. Noitzsch; für Solo uno Orchesterspiel als Trom peter: Hr Schleching; sür Konz ngefang: Frau Postell und Fils. Beslhorn, Grub, Säaper und Siem; für Opern und Konzertgesang: Hr Gähner; sür Schauspiel: Frls. Beley, Bo-mm, Fischer, Pevresti, sowie Hc Hirsch berg. DaS PreiSzeugnis, die höchste Auszeichnung oer Anstalt, erhielten: Frls Boemm, Wedekind, Walker, so wie die H.rren Gähner und Ludwig Diese Zeugnisse wurden den Betreffenden feierl ch emgehä vigt. Münd liche Belobigungen erholten: Frls Beley Grub, Put- lnam und Stem, sowie die H rren Bachmann, Fey, Hel big, Hirschberg, Lang. Paul Weber und Weidig An Preisen wurden zuerkannt: 1) Die Stiftung Sr. Hoheit des Herzogs von Sachsen Coburg-Gotha (welche di smal der Anlegung sür Blasmstrume >te zufiel) dem Flötisten Walther Koch; 2) die Zinsen der vom Nate zu Dresden ve.watletcn Miß-Stiftung sür Ocaelschüler > em Ocaanruen Georg Nicht»; 3) die Anwarijhajl auf die Anstellung als Grundschullehrer Hrn. Ernst Paul. I , herzlich n Worten verabschiedete Hr Direktor Prof Krantz die ab- aeh-.nden Schüler und sprach ihnen die besten Wünsche für die nunmehr zu betretenden Berusswege aus Mit der Verterlunz der Jahreszeugmsse an sämtliche Schüler endete die Feier. * Ter Verein für Handlungskommis von 1858 zu Han bürg, Bezirk Dresden <Kauf- münnischer Verein) bält am D'nnerstaa, den 6 April, abends 8 Uhr in Meinholds Sälen enrn Familie a- abend ab, bestehend in Vorträgen und Ball. AuS dem Polizeiberichte. Gefunden wurde vorgestern vom Dioschkensührer Franz Psüller in Dro'chke 107 ein Opernglas nit Fulteiat, »om Mrrkrhelser Julius Sickert auf dem Freiberger Platze eine neue grünangestrichene vierrädrige Karre mit Kastenau'jatz, vom Kutjchcr Ernst Scholz gestern ein Ge ldtüs ch che n mit 6 M. und von drei Lehrlingen am 27. d Mtr auf der Caemuber Straße ein Sack Reis Zoologischer Garten. Heule wurde im Zoologischen Garten die erste allgemeine Kaninchenausstellung eröffnet; dieselbe ist als vollkommen gelungen zu bezeichnen Es sind aus allen Gegenden DeutscylanoS Tiere gesandt worden, welche durchaus Anerkennung uno Bew inverung verdienen, Tiere, wie sie in Dressen noch nicht gezeigt woroen sind, in allen Größen und Formen. Dec Ka inchm» züchterverein für Dresden und Umgegen', welcher im vorigen Jahre begründet wu.de, wünscht und Hoffr, mit dieser Ausstellung seine Ziele zu sörvern, w lchr darin be stehen, die Kanirchcnzucht zu heben und zu verallgemeinern und die Bei Wertung des Kaninchens als Schlachtuer zur Lieferung bllli en, gesunden und nahikräftigen Fleisches, sowie brauchbaren Pelzweikes zu fördern. Der Verein hofft in unserem Vaterlande einen Erwerbs weig einzu bürgern, dess'n Wert sich in benachbarten Ländern (Frankreich, Belgien, England) nach Millionen berechnet und ter daselbst in nicht zu unterschätzender Weise zum Wohlstand der Brnölkerung beiträgt. N den den lebenden Tieren sind, vm den Besuchern der Aufstellung die Ver wendung der Kaninchen voll vorzufühcen, verarbeitete Pelz waren des Kaninchenfelles, roh zubereitet und gegerbt, von der Firma „Magazin zum Pfau' (Robert Gaweczka) aus gestellt. Es enthält diese Abteilung unter anderem z. B. von braunem Nastkanin (Seal Imitation) Jacketts, Um hänge, Pelerinen, Müsse, Kragen, H.rren nützen, Damen mützen rc Wir kommen auf die Einzelheiten der Aus stellung später noch zurück hörigen Schranken gehalten werden, denn der Tag fei noch sehr fern an dem die ungeheuerlich-Homerule- vorloge die königliche Sanktion erhallen dürste. Eng- l-nd habe sich gegen Homerule erklärt und werde Uffstr nicht im Sffch lassen. Keine Anstrengungen würden gescheut werden, um die Bande zwischen Eng land und den Loyalisten Irlands stster zu knüpfen. — Nach einem Berichl de- „Dai'y Telegr" auS Bel fast wird die Stimmung in Ulster immer feind seliger gegen Homerule. Tie Bevölkerung scheine sich ouis schlimmste vorzubereittn. Die Mitglieder der loyalen Klubs bewaffnen sich uvd halten dreimal in der Wcche mehrstündige Waffenübungen, vorläufig geheim, späterhin sollen sie indes öffentlich stattfinden. In Be fast, Londonderry und anderwärts macht die Polizei gemeine Sache mit den Anti-Hom rulern Die Behörden ergreifen bereit- umfassende Vorsistt-maß- regrln. Die Verstärkung der Garnison in Belfast und die miliiärische Besetzung verschiedener Städte in den Grafschaften Antrim und Tyrone sind in Aussicht genommen. — M'Huq beantragte in der heutigen Sitzung dks Unterhauses die zweite Lesung der Bill betreffend die Wiedereinsetzung der exmittienen irrschen Pächter in id-e Pach'güter. Lea beantragte die Verwerfung der Bill. Der Sekreiär sü> Irland John Morley erklä te, die Regierung acc pliere da- Prinzip der Vorlage, beanstande aber die Eiittelhetten; dieselbe sei mit der Errichtung eines schiebsrichierlichen Tribunals zur Regelung der streitigen Fiagen einverstanden, aber dieses T'ibunal könne nicht eine Lanökommission, fon- dcrn müsse eine Spezialkommission sein. Auch dürfe das Tribunal nicht gezwungen sein, jeden Pächter wieder einzufetzen, sondern müsse nach Di.kretion ver fahren können. Die Regieiung b.fürworle die zweite Lesu -g und werde, sobald die Homerule-Bill die zweite Lesung passiert habe, ihr bestes thun, um auch die Pächterbill durch die weiteren Stadien zu sördern. Gochen erklärte, da die Negierung das Prinzip der Vorlage angenommen habe, sei eine weitere Erörterung derselben erfordeilich. Die Debatte wurde sodann vertagt. — Die bevorstehende Nomfahrt des Deutschen Kaisers erregt, von Italien abgesehen, kaum irgendwo giößereS Wohlgefallen und herzlichere Sympathien, als in den politischen Kreisen Englands. Gewichtige, man möchte beinahe sagen vuale Interessen des Jnsel- reich-s weisen letzteres selber auf die Psstge freund schaftlicher und bündnitmäßiger Beziehungen zu dem italienischen Nationalstaate hin; es ist daher nur natürlich, daß englische Politiker, welcye den Wert des italienischen Faktors im Rate der Mächte jeden falls eingehend erwogen habrn und sich ein diesbezüg licher Urteil zutrauen, mit Genugthuung vermerken, wie die deutsche Staatskunst von ihrem besonderen Standpunkte zu gleichartigen Ergebnissen gelangt und ihre Handlungen dementsprechend einrichtet. D:e in der Panier Boulevardpresse sich hervonvagenden gc- häffigen Kritiken der bevorstehenden römischen Mo narchentage begegnen jenselts des Kanals nur gering schätzigem Achselzucken. Man ist in London über tue wahre Stimmung der italienischen Nation denn doch genauer unterrichtet als die französische Eifersüchtelei. WaS den Engländern an dem italienischen Volks- empfinden zumeist gefällt, ist dessen rückhaltlose Hin gabe an die Peisönl chkeit Kaiser Wilhelms und da durch mittelbar an den Dreibund. Je unzweideutiger sich ganz Italien auf die Seite der Dreibundrpolitik stellt, wie es in einem der „St. James' Gazette" zur Einsicht und Benutzung verstatteien Privatbriese aus Nom heißt, desto tiefere Wurzeln sch ägt die Abneigung gegen Frankreich. Die ältere Generation in Italien, w lche noch an den Ereignissen von 1848 thälig milgewirkt, fchlrppe allerdings — namentlich in brr Lombardei und Venetien — noch einen Rest von Verbitterung gegen die österreichische Herrschaft mit sich herum; das inzwischen herat-gewachsene jüngere Geschlecht aber fei stärksiens erwärmt für die DreibundLidee. That- fache sei, daß das Bündnis mit den beiden militärischen Großmächten Mitteleuropas dem italienischen Selbst bewusstsein schme-chle und ihm ein Maß von Be friedigung gewähre, wie es in der Pflege der fran zösischen Freundschaft niemals empfunden habe, noch empfinden werde. Die Franzosen hätten ja, wenn sie wollten, recht gewinnende Manieren, aber dabei auch eine sehr verletzende Ast und Weife, anderen Leuten die vor OlimS Zeiten einmal erwiesenen Wohlthaten immer und immer wieder vorzurücken. Italien fei nachgerade dieser herablassenden, gönnerhaften Bevor- m->"d'-ni s-it'-vL des sich über alle Welt erhaben dün- Publttum, aber mehr nur der sollen Gemeinde eines Kunsuempels zu thun haben. Lei solcher sachgemäßen Auffassung hat jeder Be sucher der Ausstellung alle Ursrche, lebhafte Freude zu empfinden über die in der Technik künstlerisch freier wcstende Bewegung der Produktion, über d e Mannig faltigkeit ihrer Leistungen, über die elegante Sicherheit und Klarheit der Auesührung, über die geschickt art- hafie Verwendung des Materials, über die Findigkeit in neuen Einfäürn, über die sinnige Weise, wie man in Vorschulen und Abendschulen das Wissen und Kön nen von verschiedenen Schule,galtungen zu unterstützen und ergänzen verstanden hat. Hier tritt als Lohn nicht nur ein günstiges Rstullat, sondern auch der Gewinn einer immer besser formulierten Lehrmethode hervor. O. B. Dresdner Musikschule. Die letzte PriifungS- Aufsühcung des Institut-, die gestern im Saale des „Tivoli" vor einer ungewöhnlich großen Zuhörerschaft stat'gefundeu hat, stellte sich al- Orchester» und Chorabcnd dar. Zwei Sähe au- Rob. Fuchs' I)llu--Lerenade(Nr 1) leiteten denselben in defriedi- geuder Ausführung seitens der Streicborchesterklasse unter Direktion de- Hrn- KammermusikuS Blumer ein. Eine sorgfältig vorbereitete und durch Sicherheit, Frische und Rundung des Vortrag- wohlgelingende Leistung bot die Orchesterklasse unter Hrn. Prof. Eo. Kretschmer mit der Wiedergabe der „JdomeneuS"- Ouvesti re von Mozart. DaS Hauptstück de- Abend- bildete Mendelssohn« Symphonie Kantate „Lobgesang,, eine Gelegenheitsarbeit di.se- Meister-, welche die Spuren einer solchen raschen Produktion nicht ver leugnet und nur in zwei Chören und im Frauenduett ein höheres Niveau erreicht; namentlich in den beiden Ensemble-ummern glänzt de- Komponisten meisterliche Behandlung de- ChorsatzeS mit effekivollen Klangwirkungen bei stets übe,sichtlicher, fließender Stimmführung. An der von H'.n. Direktor Schneider geleitrten Vorführung beteiligten sich die vereinigten Orchester- und Ehorklassen ter Anstalt und entfalteten nach Maß ihres Könnens größten Eifer sür die dank bare Aufgabe; unter den Solisten trat Hr Hintzelmann (Tenor) mit einer ansprechenden Darbietung hervor. Als einziger Jnstrumentalfolist spielte Hr. Bode (aus der Klaoierklasse des Hrn. Richard Buchmayer) das l is moll Konzert von F. Ries mit zuverlässiger leichter Technik, fluffig in in dem reichen Passagenmerk, gut musikalisch in Auffassung und Gestaltung namentlich des ersten Satzes, welcher den Hörer noch am stärksten anzuziehrn vermag. -v- Litteralur. Der abgeschlossen vorliegende erste Vierteljahrsband 1893 der „Neuen Musik-Zeitungs (Stuttgart, Verlag von Carl Grüninger) bringt wieder eine Reihe Biographien von Sangeskünstlern, Virtuosen und Komponisten, pädagogische Aussätze und kritische Berichte über das musikalische Schaffen der Gegenwart, angenehm unterhaltende Novellen, Humoresken rc. Unter den mit gutau-gesüheten Porträt- geschmückten Biographien steht al- erste eine solche der Violinvirtuosin Rosa Hochmann, einer Schülerin de» trefflichen Wiener Meister- I M. Grün. E« folgt eine biographisch.ästhetische Skizze über den Komponisten Paul Geisler, an dessen Schaffrn sich hohe Erwartungen knüpfen, die namentlich durch ori ginelle Partien in feinen Opern „Ingeborg", „Her- thah „Die Nister von Marienburg" und ,Schiff- biüchig", wie auch in einigen reinen Instrumental- Werken angeregt worden sind Über ein sehr ge- fcbätzeS Mitglied der Hamburger Oper, Frau Marie Wolff-Kauer, über Leben und Bildungsgang dieser vielseitigen und besonders in Koloratuipartien hei mischen Künstlerin erfahren wir einizes Bemerkens- werte aus einer Darstellung von Emil Krause. Einen bedeutenden niederländischen Meister, W F. G Nico lai, der als Direktor dcS Königl. Konservatoriums im Haag viel zur Hebung der Musik in seinem Vaier- lande beigetragen und auch als Komponist, Dirigent und Musikichrlfistellcr Gediegenes geleistet hat und noch leistet, lernen wir deL näheren durch eine zuver lässige Skizze von Arnold Spöll kennen. O Linke steuerte einen im hübschen Plauderton gcbalienen Aufsatz bei über die Berliner Hofopernfängerin Bertha Pierson, die in Dresden als Nach folgerin von Frau Sachse-Hofmeister kurze Zeit thätig gewesen ist und nun zu den hervorragendsten Mitgliedern der Berliner Hosopcr gehört. Den Be schluß der Biographien macht eine Skizze über Leoncavallo von Bernhard Vogel, die sich vorwiegend mit dem Einfluß Richard Wagner- auf das Kunst schaffen der jungen italienischen Tondichter (Veristen) beschäftigt und sich für diese Ausführungen auf Leon- cavalloS Oper „Der Baja,zo" stützt . . . Unter den belehrenden und unterhaltenden Artikeln des Bande» werden die Abhandlung von EccariuS-Sieber „DaS Zusammenspiel im häuslichen Kreise", eine andere „Der Gesang als erstes Mittel der Musikerziehung", „Erne Erinnerung an Niel» W. Gade', „Musik- geschichilichcs" von W. H. Niehl, erue in erstjanre Plauderei , E.n B.luch bei Verdi", , LiSzt als §p ach- ken:er und Schriftsteller", „Zur Erinnerung -m Vincenz Lachner', kritische Vetcachiungen über Moriz Rosenthal und Engen d'Aldert, über Joh Strauß'- neueste Operctte rc. besondere Aafmerftamkeit finden. Die Musikbeilagen enthalt, n gut ausgewählte Klavier stücke von Zierau, Herm. Bendix, v Wilm, E. Bartel, W. Sacks, Lieder von N. Wink.er, Th Äneben und E. Mall.ng sowie ein Violinstuck von L Elbach. — Im kommenden Quartal wird die trefflich geleitete und in ihrem Inhalt so außeroiden.lich manigfallige Zeitschrift eine Wagner Nummer bringen. * Vesper in der Kreuzkirche am Sonn abend vor Ostern nachmittags 2 Uhr. I) Kyrie und Gloria aus der L^-ckur Messe für Chor und Or chester vou Franz Schubert (17 7 - 1828). 2) Christi Auferstehung, III. Teil des Oratorium» „Christus' für Cyor, Solostimmen, Orchester und Orgel von Friedr. Kiel (182l —8.ä). Die Soli haben übernommen Fräulein Louise Ottermann, Festem Marie Fi'cher, Hr. Eduard Mann, Hr. Oswald Hache und Hr. Curt Spranger. Am 1. Feiertage vormit tags 9 Uhr wird in dec Krcnzkicche die Osterkan'ate „Der Herr ist wahrhaftig auserstanden" für Chor, Solostimmen und Orchester von C. L. Drobisch (l803—51) zur Aufführung kommen und am 2. Feiertage vormittags 9 Uhr in der Frauenkirche wiederholt werden Die am 1. Feiertage mittags Hl2 Uhr in der Sophienkirche übliche Musik wird im Gloria aus der ka-ckur-Messe von Franz Schu bert bestehen
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