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Dresdner Journal : 29.03.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-03-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189303292
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18930329
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18930329
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1893
-
Monat
1893-03
- Tag 1893-03-29
-
Monat
1893-03
-
Jahr
1893
- Titel
- Dresdner Journal : 29.03.1893
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Es Windt h e,d,i remcnllich orcrk»»»', daß in ditlcr vt »> Hang kem Un'eilch «d danach ;» machen s i. ob der betr«ffecdt« v«rsiL,rlr dcr r-a,-fttl-dlia>tn A-a k-nvcisiLcrung nnleilieae oder nicht, das» vnlnedr die Ptisicherunqeanstallen bezüglich beider tkaiegoriei. von ii eisicheUen die g'c'ch n »clupniffe haben. Bezüglich d S Ze punkt--, in w-ll en derariige Maßregeln an- zuoikn n sind, und husichmch ihr» Un sange» bekuhen rach der e-nh lligen Ansich' d-r A-wrse de>, kein» Schranken iür da« E'mcpta der B isicherung-anstaliin, welche in jed m Einzelsalle unur Berücksichiigung aller in Benscht komminden <b sicht-« Punkte intbelrnd re finanzH er und so»ialpolit,icher E wäg« ungen, <u enische.drn Habco ob, wai n und wie sie von dieiem ihrem Richte »rbrauw machen wollen. Bon d n verschiedene-', hieiber ,nr E'öiterung ge'nnglrn Eiveelsrogcn heroarznheben, daü die Versrmmli Ng ich mit der iknsiat krS R ich-vtri'üer- ungtawiea einverstan'en eik är e, wonach ei« Bersicherler zur Duldung einrr hm ürrtlicheiseit- »ur Abwendung drohender Erw.ibeunsäyigkilt aiigrsonntnen Operation n-chl gezwungen werden kai n ibei eingehender B'iprrchung der Frage, beir'ffend dir Verwendung e ncS TeüS drS BerwögenS der Ber- liN crungcanstaltcn zur Herstellung »on Arbeiter' wohnungc» ze gte sich die überwiegende Mehrheit der Ber- trt'>r der Ü ersillrungeonbalit» geneipt, inneihaid der geley- lxLen Gienzen Kai itutteirage zu Gunsten der Förderung deS Baue- von Arb<iie>wohnuogen an/iulegen Ter Ankaus van Vin, dsiücken und die He.nch'ung von Wohnungen in eigener Regie der BnsichnungSanstalten w rde im allgemeinen nicht m Vu-siL» gcnomrnin wc l hieidurch d.r Berwaliunq-apvarat der A stalieii ein ?u venvickelar w iden würde AlS reg'lmöstige F-rm wurde vielmehr die vingabe von Tarlhiicn, ineb-londere an Kommni a veil ände und gemeinnützige Bauges llschaslen, iu- Auqe gesagt TaS ReiiLveisicher il kamt erNärie sich m»t tielin G,un sätz n ,i-vernanlen. E werde nach we vor den aus Errichtung von Arbe'icrwi heutigen zielen en Bestllbungen eine wohin ollende Un eri.ütznng »>ch- ver'agrn; nur >ve de den vc>bk> eiungia Hain» nps.hl'», niit Rücktichl aus den Mangel an Crsahrungen ichrit wnsi und al mählich vorzugeben und bei Bemessung der Tarlihe» die ollgeme'nea si anz'ellen Verdült Nisse Ler bUnss nLrn B rsicheiUng-'anstait zu beri llsichtigen. Allgemein war man unt r Zustimmung tcS Reich vkröcherl Ngs- oml- der Ansicht, nah niat allem die gioßen Siädie und dustr ezentnn, ivndern ach das stäche Land mit Wvh lahris- e niichtun^ei, sur Lie aibcttende Bevölkerung bedacht werden sollen Nach Abschluß dieser BciatlN'g wurden die Ver- bandlui-gen uachniitiags abgeb ochen. H ule vvrmiitag wu:lcn d>e Brraiungen fortgesetzt Sie crstrcckren sich auf svlgende Punllr: Tie aigerege Einsührung rineS einheitlichen Ver- sahrenS bezüglich der rou den Biisicheiung-anstollen vo zu »chniind n Ennver'.ung von B ei ira grma»kc» wurde n chi jü' crsor»erlich erachtet; es wu>de ater a s nolweud g le-eich,kt, iür die Enineitnug ni r so ll e Etrnipil -u ve wriiden, du ch welche die iirkennbarkiit dcr ans d r Maike b-siadl'ilen B->c'chnuugs>i d r 8'k sicheiungsai stall, ter Lohnklasse Uiid dcS LÜ ribeliagiS n>ögl chst men g teciulräcl ligt wi>d. Andernsulls n nrteu lü: d e Be »ttlu-igsardeil^i dcS Rcchn»»gsbur<aus große Schwierigle tcv entstehe». Zur Bein ertrug zu l üi fi^rr Nac! w hlen, sowie anderer soUS zur Wahrung ihun.ilt stcr Gleich» äwbkctt >n der Ver tretung der Arbliigeder und der Versicherten in den Bucjchüsjen der Versict-rung-ansialtcn i.8 'lb Abs. t des Lnvalignäie- und Allirevetsichrrungögeskvkd) wurde die Aus. n-h"e einrr Brstiwmung >» dus Ltaiut vorgejchlogin, wonach beim Amsche den e-n>- oder mehrerer Mnglieder der eine» K rraorie n c si drrrn Ei,ip»ün>ki» ein" der dadurch ,nt- wnd.nen Bisirrenz euijprichcude Anzahl von Mit ludern der ,al sicheren Ua'cgorie nach Bestimmung durch Los sich dcr Alst mniunu zu enthalte» d»t Ter VorsLlaa sand mit d r Maßgabe eie Billigung dir Ler ammlung, daß der Vmsikende dee Aus chusjrs von der Auelo ung oucgrnomwen sein solle. T gegiil n urdc «in A trag, das gle che Versahrin auch bei bloßer iderh nderung cinjklukr L e t eier und iy-er Ersatzmänner e nzulührtv, als der erkennbaren Absicht des tziej- tzgederS wider sp »ch'nd adgelebnt. Eine einheitliche Regelung der Frage, we die gesun- denin Quittungskarlen, Herrn Inhaber nicht sogl ich zu «lmiiieln sind, zu Nehru dein seien, wuide nicht für geboten erachr.t La die Ai gelcgrnheit in d n Lezirk>n der übeiw egenden B-hrzohl der Lersia erungkanstalten den örtlichen Ve hält- »isjeii tt.l'pnchind bereits g>re^elt ist Inzwischen truichlen dr Arweicndiii >hre aus dreum Gidiet gejamn elt,n Erjahr ungeii wciier aus. Es wurden hieraus mehrere prozessuale Frage» aus dem Gebiete deS Neolenslststrllungsvcisahr,nS erörtert. Tadei würd' ollleiiig antklani i, daß bisher in ausreichender Weise seitens b<S Echiedsgerichisvorsitzend'N vor dem Verhandlungs termin eiiie Mitteilung des wesentlichen Ergebnisses schieds- gerio'. Ilichcr B>weieerhelungen an d e Vrrsichirun,saiistallen be- w rlt Waiden ist. Jnsbesondcre habe, so wurde betont, eine MMeillNg des B-weicmaler als dunu siallgejunden, wein die E'hlbuugrn die Annahme nahel-gten, daß nunmehr die Brrsichirungsanslalt srenmllig den erhobenen Rrnleuanspr ich an erkennen werde. Tadu'ch, daß in dieser Weise die Schieds gericht' mit de» Versicherung anstaltli, Hand in Hand ge- gougeu seien, hätten zahlreiche Au pruche zur sieiwilligen An er cunung eelangen vi d Sireitigkeiirn vrrniieden wrrden können. In Anlnupsimg an diese Verhandlungen wuide von Verlrelcrn oinzelie- peußisher Vrrsich.rungka.tstaltn über wiederholt wahr euornmene Veezögeru gen in der Bchand'ung von Be- rusungSsachiN geklagt und dabei daraus h n ew'-seu, daß in der Hauptsache bas langsame Aibeiten einzrluer Scl>edsgerichte aus Mang l in der Organisation der letzt ren und a is den un- eiwüuschl HSufi en Wechsel in d.r Pkrson der Schiedegerichts- voisitzend.n zuiück usübren s i. Beim Ausicuich d.r Meinungen über t^e mit dem jo- g naiivten v rr-z ugsver sa hi en (88 i l? stg dcs 9> validitäls- »i d Altersoeisiche.u u ege ctzeo) gemachten Ersal.rvngen und üb r ö'u iiw i.ien Voizllge dieses Vorsahrens gegenüber der E i-e-chin-'n der -i ä » bo-ch bi, '*rh ir e>"r selb" uing die t.o ..tll. i Äarei, st) wllst Tu v cllciäsl begreifen, daß ich süc immer geheilt bin. Ich wa einmal verlobt und das sollte auch ooS lchte Mal s"in Die Men.ch-'nher-en sind eben verschieden beschossen; das meine hat eine Wm,dx erhalten, die nie ganz Vs!narb n wird. Wenn ich einmal einem Manne mein ganzes Vertrauen, meine ganze Lirbe p schenkt habe und er hat mir dieses (lsxschcnk mit Undank gelohnt, dann vermag in mir kein zweites ähnliches Gefühl mehr anfzulcben, dann bleibt eS tot und begraben. Ja, Marcel hat schwer an m.r gesündigt", kam es schluchzend hervor. „Ich erwidere seine That nicht mit Haß — ich verzeihe ihm, was er au mir gethan — aber die Probe war hart und grausam und —", sie sprang hastig auf und verließ das Zimmer. (Fons folgt) Hvuiql. Kon>'crvatorii m. Der Opernabeud, weiten das Institut gestern al- zehnte PnisungS- Aussühlung — ausnahmsweise nach dem Schluß konz rt - veranstaltete und unter dessen zahlreichen Beiucheln man den Leiter der Koni l. Hoftheaier Wnkl ^e'a. Rat Bär, Exc., bemerkte, bot den Hörern zum Teil sehr treffliche Produktionen verschiedener Opernscenen Mil besonderem Gelingen führten die H'ls Wedekind und Walker -Klasse Frl. Orgeni) die erste Scene der Nicolaijchen Oper „Die lustigen Weiber von Windsor" au-: sie sangen das Duett mit schöner stimmlicher Wirkung, musikalisch fein und schmiegsam und Frl. Wedek nd entsaliete hier, wie auch in der späteren Soloscene, eine entschiedene Begabung für den schauspielenschen Ausdruck de» kecken und humoristisch derben Naturell» der Frau Fluth. allgemeine Ansicht dahm. daß ein ablchl eßender vergleich beider Systeme ,-och versiüht fei. Jedenfalls fei nach den dish-rise» Erlahk 'vgen dem Ein »gSvertallien nicht!» unzwe l-lhaU dcr Verzug zuzuerkenren da eine Veraligemeineiung ticler Maß« rgei -ü" diej'Mg n versilterungsanswlien sich ein k dle, melde bieder ohne Ein-uaSver ahr'N »hätir gewesen sind Jn-befoabere trifft die« für die preußischen VeisicheruazS >nitaNen zu. Die« f'ide» besitzen auch zum Leit fegencreich wi keude Kontrollen« richiunoen, durch w lche schon eine »msanziciche BcilragS- r»lr-ch ung erzielt worden ist. Ueber die Frage, wie die BeitrooSleistung bei ver« fi Reri eit zu erfügen habe, die gle chp itig in ein m dauernden Arbrit-verhtümS u mehr-ce» Arbei g dein steh n (z. B. Bau- Wächter über mehrere beniLbarte » rundstürkr^ ei igle man sich in Ler Ansicht, daß eine solikarist'e Ve'pfl ch ung err «>bei«. geber zur Ve-w idung der geezlichen Aemag-imarken bestehe, »uiow it nicht eiwa da- Arbei > verhält»'- bei dem einen oder anderen Arbeit eber a!S ein -ekeutächl ch - tm Sinne de- Bund Sra Sbeschl-ff s vcm 8s. Dezemb r 1"V1 von dee Ver» sichrrr ng- ps' chi ausgenommen ist De» mehreren Arbeitgebern bleib» ik olSLann übertoff-n sich über die Verteilung Ler Bci- lräzr unter, >nonder zu verstä d-gen. Hiermit war die Tageso duung erschöpft, worauf uv-b eine Koi-serenz der Vorstände derjenigen Ver- sicherungsanstalle.'', die an der Versicherung der See leute bet.iligt sind, unter Teil: a'nie von Verl etern des ReicheverstchecungsamtS stattfand. — Nach dem peaenwärtiaen Stand der Vorarbeiten für den Erl»b der Kaiser! Beio.dnung zur Jnkrast'etzunq der Bestimmungen Ler letzten Gewerbeordnung-Novelle über d»e Sonntagsruhe für Industrie und Hand werk ist es kaum wahrscheinlich, baß die letzteren vor dem Beainn des nächsten Jahre» zur »elt ang gelangen w rden. NM bl ß der Bundesrat h t sich mit den eingehendsten Ausführunesbestimmungen auf diesem Gebiete zu beschäf tigen. Für Betriebe, welche auSschlicßl-ch oder vorwiegend mit durch W'.nd o er unregelmäßige Wasf rkraft bewegten Triebwerken a> beiten, wie Mühten. Schleifereien usw, sowie für Gewerbe, deren vollständige oder teilweise Aus übung an Sonn- und Festtagen zur Befriedigung täglicher oder an diesen Tagen besonders hervor re-ender Bedürf nisse der Bevölk-rurg erforderlich ist, hab,» die hvhercn Derwaltungibehörden Ausnahmen von den allgemeinen Vorschriften zuzulasjen. Da auch auf diesem den ob.ren Verwaltunasbeharden zustehenden Gebiete e.ne au nahms- lose Durchführung der allgemeinen Lonntagsruhebcstimm- ungen mit den größten Nachteilen veibuuven fein würde, so weiden auch hier die eingehendsten Erhebungen ver anstaltet, um rechtieitig Vorbeuaung zu treffen. Auch diese Arbeiten sind umfan rrei er Natur Daß sie alle auss gründlichste vorgcnommen n eiden, liegt inr grö ten Jnt-'r esse sämtlicher m den beteiligten Erwerb-kreijen beschäf tigten Personen — Die „Berl. Pol. Nachr" schreiben: Wenn auS Anlaß des Falles Ahlwardt gegen das Niichswahlrecht zu Felde gezogen wird, so wirs, gleichviel wie man bas- sel e beurteilt, nicht übersehen werken dürfen, daß au- dem Gebiete de« Wahlrechts, wenn überhaupt, cine rasche Abhilfe gegen die beklagten Mißstände schwerlich zu er warten ist. Zunächst erwägenswerter erscheint schon der gleich,alls in dcr Prrsse erörterte Vorschlag, die Dis ziplinargewalt deS Präsidenten und des Reichstags über dcsscn Mitglieder nach dem Beispiele ankerer Staaten zu versäärjen. Allein auch dikjer Ausweg unterliegt mannigfachen Bedeuten und ist vor allem nicht geeignet, das Übel an Ler Wurzel zu ersass'n. Wohl bietet sich, fosem man überhaupt nur zu einer Modifikation des Ver fassungsrechtes bereit ist, hierzu die Möglichkeit a >f einem anderen Wege Worin besteht die Gefahr für das Ge meinwohl in Sachen Ahlwardt? Darin, daß unter dem Schutze der parlamentarischen Immunität (Artikel 30 der Verfassung) von der Tribüne ungestraft die schwersten Verleumdungen ausgesprochen werden können uns daß sie durch die Presse nicht mnder ungestrafl weiter verbreitet wer-en dürfen (Artikel 22) Hr Ahlwardt wäre z. B. in der Lage gewesen, Vie Broschüren, n e'che ihm wieder holt strasrechtl che V,rurte>langen zugezogen haben, in der Forin der Neer im Reichstage straf r> i vorzutragcn, und diese Rese hätte dann als wabrheitsgetreuer S>tzungSie>icht nicht minder strassrei in Broschüren verbreitet werden können. Daß em solcher Mißbrauch der parlamentarischen Immunität, zumal w nn die Verbächligunren sich gegen die fund mertalsten Einrichtungen des Reichs, die Heeres» und Finanzverwaltung, wie gegen die Rechtspflege rich'en, vom Starkpunkte des allgemeinen Wohls dem größten Bedenken un'.er'iegt, ist klar Ebenso aber, daß demselsen alsbald gesteuert werden kann, wenn die erwähnen Ver- fassungsartikcl dahin abgeändert werden, daß durch ehren gerichtlichen Sprach des Reichstages oder einer von ihm bestellten Vertrauenrkommission für den Fall von Verleumdung und gröblichen Ver dächtigungen die Immunität für bestimmte Reden entzogen und zugleich der straffreie Vertrieb dieser Neven beseitigt werden kann. Ohne den richtigen Gebrauch der Redefreiheit im geringsten zu beeinträchtigen, wurde auf diese Weise wenigstens ten schUmmsteu Miß bräuchen vorgcbeugt und dem verletzten Rechtsbewußtsem genügt werden können * W>«l 2X März. Ter ungarische Minister- präsid-nt Or. Wckcrle und der Minister des Innern Hieionynü wurden gestern gleichzeuig-äwn Sr. Majestät Frl. Walk.r wild mit ihrer Eriäuiinng und ganzen Haltung wehr in einsie, lrogiicl e Rvllcn hinciupasscn; in d,r grahcn Kerkerscene dec Fides („Der Pro phet' V. Ak!) die sic gestern wiedergab, erfreute sie nicht nur durch die ungewöhnliche Schönheit und gleichmäßige Kraft ihres tadellos gebildeten Mezzo soprans. sondern auch du'ch die Mannigfaltigkeit ihrer dramatischen Aus rucksfärbungen, die in der Ans- sprache deS mütlerliäcn Fluchs ganz unmittelbar wirknn Frl Sten (Klasse Olto-Alvslcben) v.r- suchte sich mit sreandlichem Eindruck als Zerline („Dan Juan" I Akt! und Adina („Der Likbe-trrnk" I. Akt) Ihre Stimme tst etwas spröde nnd trocken im Kiang, aber beweglich sür den verzierten Gesang; rhr Vortrag nndSp el bekundeten lobenswerte Sicher heit; in der ersten Scene wurde sie von Hrn P ager, in der zweiten von Hrn Gäßmr (Klasse Mann) unterstützt. Ties-.r jnnge.Bassist hat seine kräftige, klaugrchte Stimme mit vortrefflichem Fleiß für die Anforderungen von Busfopartien ausgebildet, die er auch in Haltung, Gesten, Mimik u. s. w. be reits recht gewandt darzustellen vermag. Als Dulcamara und Don Pasquale zeigte er diese Fähig keiten mit bester Wikunq, nachdem er sich zuvor auch al» Marcel im Duett mit Vale tine (,Die Hugenotten") mit einer andersgearteten Partie musi kalisch und schawpielensch korrekt und intelligent ab gefunden hatte. Die Valentine fang Frl Grub (Klaffe Oito-Alv»leben) mit erfreulicher Sicherheit und in der ersten Häljle de» Due t» auch mit manchen feinen Nuancierungen. Hr. Prager (Klaffe Mann) befriedigte in „Don PaSquale" durch Korrekt heit und guten Eifer für seine Aufgabe — Dramatisch dem Kaiser in einer einstündigen Privataudienz empfangen. Bei dersilben handelte e» sich in erster Linie um die Vorlage über die Einsührung der obli gatorischen CivilstbndSiegister für alle Gebmten, Ehtschließungen und To etsälle. Der Minister de» Innern beudsichtigt, drin Adgeordnetenhause tiefen umfangreichen Gesttzenlwurf ehesten» zu unierbreitev, sodaß derselbe noch vor Schluß ter jetzigen Session Gesetzeskraft erlange» kann. Heute finoet ein genuin sanier Ministerrat statt, in welchem da» Heeresbrdget auf Grundlage der im Februar begonnenen Beratungen endgiltig rnlfä ieden werden soll. Landesverteidigung» Minister Baron Fejervary wurde zu drurulben nach Wien beruf n — Der ungarische Ministerpräsident halte gestern eine Besprechung mit dem öfterrerchijchen Fincmzmimstcr, bei der die schwebenden Fragen der Valutoresoim erörtert wurden. Hr l)n. W-kerle und Hr l)r Steinbock sind im Begriffe, die Aktionen zur Goldbeschoffung fortzusetz n. — Heu«e fand unter großer Bele Uguug das Leichenbegängnis des össir- reichische» Politikers und Publizisten l)r. Adolf Fijchhof statt Am Grabe hielt n die Abgeordneien Vrosessor Sueß und Vn. Kronowctter sowie der Piä- sikent des W eier Schriftsteller- und Jcmnalisren- vereins .Concordiah Prostssor Warhonck, R-drn, in welch,n sie die Bldeuluug MS V»rstolbtncn und s iner öffentlichen Wirksamkeit hervorlwben. T*? Paris, 27. März. Tcr Piüsidrn.t Car uso 1 cmpfing H ute die Senatoren und Abcrordnetcn der bretsguischen Tcpartcments, welche ihn ba cn, bei tcm Besuche, den er iür dieses Johr der Bielogne versprochen hat, das grose landwirtschaftliche Früh- lingesest, welches im nächsten Monat in Ouimpcr stanfincen wird, mit srinir Gegenwart zu beehren. Hr Carnot versprach den Be uch uu'.er dem Vw be halt, daß nicht ünvorherpes heue politische Gründe ihn uöngten, seine Reise in cine spätere Zeil zu verlegen. — Obgleich die Wahl Challemel-Lacours zum Scnatsvbmann nicht dem gcriugstcn Zweisel unterlag, so herrschte dcch heute im Luxembourg während der Abstimmung eine ungcwöhnlichr Auflegung. Man haue geglaubt, die Rechte werde noclnrals sür Andreu de Kerdrcl stimmen; sie brgnügte sich abir, -18 leere Zcllcl abzrgrben. 15 Senatoren blirbeir Ccnstans und 5 Magnin treu und Chnllemel Lacour u urde schlicßlich mit 172 Stimmen grnählt. — In der Piovrnz wurden gestern mehrere Wahlen vollzogen, deren Ercebuis sür die Gegner der Republik nicht erfreulich ist. Man wacht auch diesmal die Bemerk ung, daß, wenn die Panawannrrcn dcm Ansehen der Kemmer sehr geschadet Haien, die Tendenzen les oll gemeinen Slin mrechts doch nicht durch sie beeinflußt worden zu sein scheinen. In dem Bezirke von Mvnt- tidrer (Somne) winde der vtistorbcne monarchistische Algeordi ete TeLcaure durch den Republtkanrr Leroy ersetzt, und zwar erhielt der letztere über 80(>0, sein konservativer Nebenbuhler G:as Beaurepaire dagegen nicht 5000 Siin men Die and rcn Wahlen waren zur Eraänzung dcr Generalrä'.e in den Teparternell's Jji re.Charei tk,Haute-Vien'ieundHaute«Sae>: ebest.mmt. Überall wurden Republikaner gewählt, in der Jsvre zwei gemäßigte, in den anderen Bezirken drei radikalere. Ein monarchistischer Bewerber war nirgends ausgetreten; dagegen unterlag in der Haulc-Saüi e ein „RaÜfterter." — Der „Tewps" widerspricht hrute abend ter Be« haupimg, die Ausweis» g des Hrn. Braides urter- bleibe einstweilen. Im Gegrnieil wird Brande» morgen Frankreich verlassen. Ein hiesiges Blatt will in der deuischen Boischait solg- nde Erklärung crhalten haben: „Graf Münster hat sich in die Angelegenheit nicht eingemischt. Tie Botschaften pflegen sich um die Ausweisung ihrer Naiionalangehörigen nicht zu bc- kümm-rn; rur m seltenen Fällcn wird von dieser all gemeinen Regel eine Ausnahme gemacht. Was Hrn. Brandes anlungt, so begnügte sich der Botschaftsrat, den Korrespondcut^n des „Tageblatts" dem Wohl wollen der Regierung zu empfehlen, damit sie ihm einen Aufschub von einigen Tagen behufs Ordnung seiner Angelegenheiten gewähre". — Ter sür morgen in der Kammer angelündigten Juleip-llation über Dahomey wird durch eine heute eingelrvffene Draht meldung des Generals Dodds die Spitze abgebrochen. Dodds ent chuldi t die Seltenheit seiner Mm-ilungen damit, daß die Verbindungen in Tahomcy notwendig sehr langsame seien und daß er, um die Wiederher stellung dcr Ordnung zu beschleunigen, häufige Reisen unternehmen müsse Tie Verhältnisse, sogt er nn wesentlichen, ordnen sich in ganz icgelmäfigkr Weise. Tie Zollverwaltung arbeitet ordnungsmäßig; die früheren B wohvcr von Wydab und Allada stlllen sich und sceniich waren die Ausführungen von Hrn. Eich- Mrger vorbereitet; die musikalische Leitung halte Hr. Korrepetitor Pitluch, der am Flügel mit ausgezeich- uetee musikalischer Präzision begleitete. -v- VortragSaber.b. In der Musikakademie von V. Viollsttß fand gestern ein Vortragsabend statt, der verschiedene sehr erfreulich: Leistungen von vor geschrittenen Klavier-Schülerinnen der trefflichen An stalt brachte. Mit kräftigem, klangvollem Ansch'.ag und veiftäl digcm Vortrag fp elte Frl. F. Unruh, von ihrem Lehrcr Hrn. T irekior Nolifuß aus ei »cm zweiten Flügel begleitet, den ersten Sav aus I Field- ^8-elur-Konzert. Eine andere Schülerin aus dec nämlichen Ktussc, Frl Siegert, führ e im Verein mit Hrn. Kammermusiius Lange eftuec Phautasicstücke für Klavier und Klarinette von N W Gade ganz vor- zügl ch mit klarer musikalischer Auffassung nnd Ge staltung auS Aus der Kiavierklassc Scholy bethätigten sich Frl. v Aster und Frl. v. Haken; erstere zeigte im Klavierpart der Beelhovenschen Sonate «p. 24 (Violine: Hr. KammcunusikuS Schreiter) äußerst sanlnre Technik und intelligente AuSdruckhallnng, letz tere spielte Rubinsteins Barcarole in und Rheinberger- „Waldmärchen" mit schon freier Be- heruchunq und Bravour de» VortiagS Miß CarSm,ll (Klavierklaffc Heß) führie, begleitet von lhirm Lehrer, den rrsten Satz de» D - woU-Konzerte» von Mozart mit viklem Eiser sehr brav und korrekt au». Frl. Kreyser und Frl Elfr. Unruh, welche der Klavierklosse Schumann ongehören, ersreuten ebensall» du>ch loben»- werte Darbietungen, jene mit dem zarten Vortrag eine» Cchubcrtschen Satze», diese mit der fein empfind- in in mer größerer Zahl wieder ein; die Handels umsätze beleben sich; die Eingeborenen haben ih r länd lichen Be chäfligungen wieder ausgenommen und m chcn eine reichliche Ernte in Palme, öl. In der Gegend von Abomey ist e zu einigen Scharmützeln gekommen, bei welchen die Franzosen 3 Verwundete hatten. Be hanzin hat den Ansen haliSort nicht gewechselt; mehrere seiner Häuptlinge sollen in Ungnade gefallen sein, er empfindet große Schwierigkeiten, seine Leute zu ver proviantieren. * Paris, 28. März. Jetzt, wo cs offenkundig geworden, daß da» Jntercsse an der Panamaangelegen. heil erschöpft und die Mehrheit der Franzosen nur roch von dem Wunsche durchdrungen ist, nicht! mehr von der schlimmen G,schii te zu hören — in diesem Augenblick sch inen lie Monarchisten die Panamasache zu ihren Gunsten stärker zu fruknfi >ieren. Al» erster bedeuieuder Schritt in dieser Richtung erscheint die Kundgebung de- Grafen von Paris, der in einem Schreiben an die Vo-sitzenden der monarchistischen Piovinzvereine sagt: „Eme Aussehen erregende Straf- fache hat soeben das Land übcr den sitilichen Wert der Manner die e» seit einigen Jahren regieren, a> f geklärt. Die Stunde ist ernst. Die Kammer hat alles Ansehen verloren, jede S:tzung läßt sie in der allgemeii en Achmng tiefer finün. Die Regierung wagt nicht, den Drohungen des auwa-h'enden Sozia lismus zu widerstehen, sie ist kraftlos im Innern, vi ne Gewicht nach außen, die Unabhängigkeit des Richleistiwes w rd auge.meiselt. D.e Einiichiunge-.i hadcn Mc Menschen verdorbe.r. Das rechtschaffene und arbeitsame Frankreich ist betrübt und geängstigt, olle anständigln Menschen fühlen das Bedürfnis, sich zu einer äußersten Ai.st^engnnq zu vereinigen. Die Monaichie allein kann Frankreich eure starke Regierung geben" rc. Gsiichsum als Antwort auf diese Kund gebung versammelten sich gestern 200 ehemalige Mo narchist n und beschlossen die Gründung eines konser vativen, doch ehrlich u: d rückhaltlos republiknuischen WahlvereinS. — Im Senate hielt Challtmel-Lacour bei Über nahme des Piäsidentensitzes eine längere Ansprache, in Welcker er nach einem warmen Nachruf für Jules Feny sich über dre Aufgaben des SenairS und dessrn Nützlichkei, eingehend äußerte. Diese Nützlichkeit weide von allen erleuchteten Republikanern anerkannt Frankreich erblicke im Senate stets die sicheiste Schutz wehr gegen gewisse Agitationen, welche von Zeit zu Zeit durch eine im E>löschen begriffne Partei her- vorgerusen würden. Aber das Land erwarte mehr; cs lebe der Hoffnung, daß der Senat in sorgsamer Beachtung dcr vor sich gehenden Umgestaltung dcr winsckofiftchin und mvralisätn Verhältnisse der G. sellschost seine reiche Erfahrung veoutzen werde, um un Einvernehmen mit der Regierung die Lösung der dringlichsten, mit dieser Umgestaltung zusammen hängenden Fragen in Angriff zn nehmen, welche seiner Wirksamkeit ein unbegrenzles Feld lmbölen. Eire Anfrage MontfoUS ron der Rechten über die Lage in Dahomey wurde in dcr heutigen Kammersitzung von dem UnterstaatSsekreiär für die Kolonien, Delcasse, beaniwonet. Derselbe verlas eine Depesche des General Todd», wonach dieser zur VollenLung feuer Ausgabe 3000 Mann auf die Tauer von 8 Monaten, sowie 6 Millionen FrcS. röiig habe. Telcasse erklärte, die Lage m Dohowey gebe zu Befürchtungen keinen An laß. Die Regierung wünsche, nach Dahomey möglichst wenig Truppe» und Beamte, ober möglichst viel Kauf leute und Kolonisten zu schicken. Die Regierung billige alle die Maßregeln, die Dodds gegen die aui- ländi chcn Firmen ergriffen habe, welche Waffen an die Tahomrer verkaufien, und sie sei dabei keiner anderen Rücksicht gefolgt als derjenigen auf die ihr obliegende Pflicht, für die Beachtung der Verträge zu sorgen. Ter Marineminister R eunier erklärte sodann, der Gesundheitszustand der Truppen deS General- Dodds sei gut. Darauf wurde die von der Regierung acceptierie einfache Tagesordnung mit 3l5 gegen 184 Stimmen angenommen. Der ousgewieiene Berichterstatter des „Berl Te bl.", Hr. Otto Brandes, meldet seinem Blaue: In AsniörcS erging sich bei meiner Abreise ein Teil der Bevölker ung m den rohesten Exzessen gegen mich. Ich sclöst und meine Frau wurden unflätig beschimpft, meine Kinder, die zu Fuße nach dem Bahnhose gegangen waren, wurden am Rüaen, am Kopf und den Beinen getroffen; fehlgrhende S'.eir.e zertrümmerten die Fenfte:- scheiben dcr ge. enüberliegenden Häuser. Ich meldete den empö enden Vv'sOI t-lceir-,,'sii ck '^r e c»; sam grstaltkien Wiedcigavc zwcicr Smcte von Lg Kirchner. Frl. v. Miskcy (Klasse Frl. Bohn e, ent faltete in emcr Barcerole von Seeling bereit- eine gewisse Swelel.-ganz und Fil. Peter (Klasse Richler, spielte Rubinsteins Melodie auS op. 93 und HenseUs Vöglein-Etüde musikalisch beherzt und schwungvoll. . Alle diese Leistungen vereinten sich in ihrer Tücht g keit zu ein m Ehrenzrnonis für die Anstalt, an der allerdings fchon seit jeher unter Leitung ciucs unserer hervorragenden Klavierpädaavgen zum teil von Lehr- kiäsien eisten Ranges wie Scholtz. Heß rc. mit g oßcm und bekanntem Erfolge gearbeitet wird. Geistliches Konzert. Am Kaisreitage den 3>. d. Mt». findet in der Martin-Lutherkirche eine geist liche Musikauf ührunq statt, welch: zum Besten dcr Gemeindediakouie vom freiwilligen Kircheuäor der Marlin Lulhergcmeinde unter Mi wiikung Ler Konzert fängcriunen Frl. Camilla Bischoff und Frl. Mane v Wagner, der Heiren R. Seiler und E. Franck dc» Hrn. Organisten Fr. Bruchmann, des ständigen Kirchen- chorS und de- Streichorchester» der Gewerl'e'anS- kap.lle umer Leitung des Hrn. Kantor Römhild v.r austaltct wird. Das Programm enthält eine Choral- motrUe von Alb. Becker, einen Gesang von P Cor nelius, einen Choral sür Männcrstiwmen von Psr»tz- schner, „AdoramuS" von Palestrina, „Ave verum cor« Pu»' für Chvr und Streichorchester von Mozart, Adagio sür Harse und Streichorch« ster von Händel, mehrere Jnfirumentalsoli und ol» Hauptstück da» Oratorium „Die sieben Worte am Kreuze" von Hein rich Schütz Die Aussührung beginn» abend» um 7 Uhr.
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