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Dresdner Journal : 28.02.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-02-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189302285
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18930228
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18930228
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1893
-
Monat
1893-02
- Tag 1893-02-28
-
Monat
1893-02
-
Jahr
1893
- Titel
- Dresdner Journal : 28.02.1893
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M49 l893 Dienstag, den 28. Februar, abends DresdNtrImmml SSi-, Lunst und Wissenschaft. 23 Dame r-salt man ieibe« Der böse Geist. Roman von A. G. v. Suttner. (Fortsetzung.) Belgrad, 27 Februar. (D. B. Hd.) Die serbische Grenzstadt Nisch wurde durch den Fluß Nisowa infolge plötzlicher Eisstauung übe säiwcmmt. Mehr alü tausend Häuser strhrn unter Wasser. Der Verlust mehrerer Menschenleben ist zu b klagen. Bukarest, 27. Februar. (WT.B.) Inder heutigen Sitzung drS Senat- wurde die mit Oesterreich. Ungarn abgeschlossene Konvention, be treffend den Schutz der Fabrikmarken, angenommen. Der Minister deS Auswärtigen stellte fest, daß sich die handelspolitischen Beziehungen mit Oesterreich- Ungarn gebessert hätten. Nach einer längeren Ausführung deS Kultus ministers in der Deputiertenkammer wurde be schlossen, das Gesetz über die Weltgeistlichkeit in Erwägung zu ziehen. Konstantinopel, 27. Februar. (W. T. B.) Der „Agence de Conftantinople" zufolge haben die hiesigen Botschafter rin Memorandum an die Pforte gerichtet, in welchem dieselbe darauf auf merksam gemacht wird, daß der Zuüand der Straßen in Pera trotz hinreichender Geldmittel ein überaus schlechter sei, und daß es sich dabei hauptsächlich u n dir schlechte Verwaltung handle. Der Sultan hat infolgedessen den bisherigen tür kischen Gesandten in Bukarest, Black Bry, welcher gelegentlich des Besuches Sr. Majestät deS Deutschen Kaisers 'n Konstantinopel die Funktionen eines Präfekten von Pera zur vollen Zufrieden heit versab, an Stelle v.n Madjid-Bey wieder zum Präfekten von Konstantinopel ernani t. Mad rid Bey bleibt Direktor der auswärtigen Presse im Miuisterium deS Äußern. Basel, 27. Februar. (D. B. Hd) Verbrecher lösten in der Nacht vom 2o. zum 26. Februar bei der Station Kaufen der Jura Simplonbahn 26 Schrauben und hoben 12 in Schienenstücke arS. Die That wurde vom Bahnwärter rechtzeitig ent deckt. Die Thäter sind unbekannt; man vermutet, dieselben seien entlassene Arbeiter. Madrid, 27. Februar. (D. B. Hd.) Der Guadalquivir ist um 3,5V m gestiegen; es werden große Überschwemmungen befürcktet. In Almeria ging eine Barke unter; 1v Insassen derselben sind ertrunken. London, 28. Februar. (Tel d DreSdn.Journ.) Dem „Standard" zufolge dementierte der Minister deS Auswärtigen von Nicaragua, I. Bravo, die telegraphisch gemeldete Nachricht von dem Aus bruche einer KrisiS dortselbst und fügte hinzu, daß keine Ausgabe von Papiergeld stattfinde; daS Land befinde sich in durchaus günstiger Lage. London, 28. Februar. (Tel d.Tresdn. Journ.) DaS Unterhaus nahm in erster Lesung den Gesetz entwurf, betreffend die örtliche Überwachung deS Kleinhandels mit geistigen Getränken, an. Kopenhagen, 27. Februar. (D. B. Hd.) Der neurrnannte großbritannische Gesandte am hiesigen Königl. Hofe, Mr. Charles Stewart, sowie die neucrnanntrn Ministerresidenten Kogoro Takahira für Japan und Den Pedro de Prat y Agacino, Ma quis de Prat de Nantouillet, haben dem Könige ihre Ernennungsschreiben überreicht. Der Antrag deS Marineministers wegen außer ordentlicher Bewilligung von SO WO Kronen zur Ausrüstung der Kreuzerkorvette „Valbyrien", um Dänemark bei der Flottrnrevue bei New-Uork zu vertreten, kommt bei der dritten Lesung des Finanz- gcsetzeS alS neuer Posten zur ersten Beratung. Die Ausrüstung der Korvette hat schon begonnen. Im Laufe dcr letzten vier Tage sind keine neuen Erkrankungsfälle an Flecktyphus angemeldct worden. In den Eie Verhältnissen im Sunde ist noch keine Veränderung bemerkbar. Die Verbindungen Kopenhagen-Malmö, Hrlsingör-Hrlsingborg und Korsör Nyborg sind regelmäßig; der deutsche Eis brecher „Rügen" kennte gestern noch nicht von Gjedser nacb Warremünde abgehen; zwischenKorsör- Kiel verkehrt der deutsche Postdampfer „Hoisatia" ohne Hindernisse, da ter große Belt und der LangclandSbelt frei sind; die Verbindung Frederiks- havn Gothenburg ist zerstört. Wie aus Lragör gemeldet wird, liegt daS mit ungeheurer Kraft auS der Ostsee gekommene Treib eis unter der schwedischen Küste bei Skanöc in großer Ausdehnung in Eisbergen dis 1W Fuß Höhe aufgetürmt. Die ViehauSsuhr über Korsör nach Kiel ist wegen eines in Korsör frstgestellten Erkrankungs- falleS an Maul- und Klauenseuche unter den Schweinen verboten worden. Stockholm, 27. Februar. (W.T. B.) Wegen der bevorstehenden w chtigen politisch n Verhand lungen im norwegischen Storthinq reist der Kron- Prinz schon in den nächsten Tagen nach Christia nis; König Oskar wird gleichfalls bald dorthin abreisen. Die erste Kammer hat die Anträge des Abg. Norman wegen Verleihung tes Rechtes an die Kammern, ihre Präsidenten und Vizepräsidenten selbst zu wählen, sowie den Antrag d ö Sibg. Person wegen Aufnahme von Gesetzesbestimmungen, betreffend die Versammlungsfreiheit, in die Ver fassung abgelehnt, dagegen nahm die zweite Kam mrr beide Anträge an. Für die Geiamtleitung verantwortlich: Hofrat Gtto Banck, Professor der Litteratur- und Kunstgeschichte. veru»»pr«t,t vreiäea viertvIMdrlied 2 50 kt., dai cksn Lmierl. 6eut»et»en riertol- jStuiüed 3 Hurtr; »unertmlv «le, Ueuticdsa NeieU», tritt ko»t- un6 8temps>»u«:dl»8 biar». Linreloo Hummern: 10 kf. ^atrünckixuuxixobükrvor ?Lr äeo liuum einer ^eapultsoen Xeilo kleiner Ledritt 20 ?s. (Inter äis Teils 50 ?t. ösi I^bsUen- unä Tilservsntr entrpr. ^ukaodluz. Lrsedelnen: Utslied mit Duinnbrno <lsr Sonn- n ?siert»x-« »beoä^ ksrniprvcd-^nsodln,,: Isr. 12V». >ohl die neulich : dahm- irikant, irdient, r daS in an- dann in den >aß an te bei- ed. -- Drei- anneS- Initzer« üönigl. Beim ritsche» otheker toi M3NN, von Zaser- mpter Bedu- ichnelle Lia- , mediji- Nichtamtlicher Teil. Telegraphische und telephonische Nachrichten. Paris, 28. Februar. (Tel. d. DreSdn. Journ) Die gemäßigten republikanischen Journale billigen die Antrittsrede FerryS, deren Mäßigung zeige, daß Ferry mit versöhnlichcn, friedfertigen Gesinn ungen zurückkehrt; er wolle aus dem Senat weder den Hebel für ein aktives Vorgehen noch ein Werk zeug der Zwietracht machen. Dir Zeitungen , Ra d kal" und „Figaro * erklären sich mit der Rede ebenfalls einverstanden. Die radikalen Journale werfen Ferry vor, daß er seine Politik nicht klar erkennen lasse, indem er die wirdervereinigten Mo narchisten schone und Führer der Politik des Wider- standeS bleibe. Die konservativen Organe bezeich nen die Rede alS nicht sehr hervorragend; der Triumph FerryS sei ein sehr bescheidener, denn er fürchte noch die ößentliehe Meinung. Charleroi, 27. Februar. (D. B. Hd.) Drei Bergleute stürzten gestern in einen Schallt auf daS Dach de» Fahrstuhles. Alle 3 blieben tot. Rom, 27. Februar. (W. T. B.) Der „Osser- vatore Romano" veröffentlicht heute den Wortlaut der gestrigen Unterredung dlS Paysteö mit dem österreichisch-ungarischen Speziolgesandtrn Grälen Rrvertera. Bei Überreichung deS Glückwunsch schreibens und der Geschenke deS Kaisers Franz Joseph erklärte Graf Rrvrite.a, dieselben seien ein Unterpfand ter urabänterlichen Ergebenheit deS österreichischen Kaiserhauses für d:n Papst und der kindlichen Li.be zu demselben. Der Papst er widerte darauf, das Schreiben deS Kaisers und die kostbaren Geschenke seien ein ersichtlicher Be- wcis der kindlichcn Zuneigung und der Ergeben heit deS Kaisers für ihn, den Papst. Kaiser Franz Joseph zriäne sich durch hervorragende Frömmigkeit ans; daraus l, sse sich folgern, daß der Kaiser die religiösen Interessen beständig schützen werde, rraS eine Quelle vieler Wehlthatrn sür Kirche und Staat sein werde. Zum Schluffe spendete der Papst sür den Kaiser und die Kaiser liche Familie seinen Segen. Florenz, 27. Februar. (W. T. B.) Eine Ver sammlung der Aktionäre der „Banea nazionale" genehmigte das behufs Vereinigung mit den tos kanischen Banken und L q ndation der „Banca Rcmana' gctroffene Übereinkommen mit 281 gegen 8V Stimmen; 53 Aktionäre hatten sich der Ab- stimmu"g enthalten. „Ganz gut", unterbrach Eytzing. „Die Offiziere seines Regiments stehen in solchen Angelegenheiten doch in erster Linie unter seiner Gerichtsbarkeit; wenn sich zwei Kameraden schlagen und ein Malheur passiert, so ist das eben ein unglücklicher Zufall, für den der Regimentskommandant nicht recht zur Verantwortung gezogen werden kann, denn es ist einmal angenommen, daß ein in seiner Ehre gekränkter Offizier keine andere Wahl hat, als seinen Beleidiger zu fordern. Aller dings gehören Sie nicht dem Militärverbande an, allein das wird sich trotzdem vertuschen lassen — nur ist dabei eine Bedingung zu beobachten." „WaS sür eine Bedingung?" „Daß Sie sich sogleich von hier entfernen und so lange entfernt bleiben, bis die Sache geordnet ist. Ihnen, der an Reisefieber leidet, dürfte diese Bedingung sogar sehr leicht fallen," fügte Eytzing in jovialem Tone hinzu. „Glauben Sie?" versetzte Marcel kopfschüttelnd. „Die größte Erleichterung wäre mir einfach, wenn ich mich selbst dem Gericht stellte." „Nur das nicht I" wehrte Eytzing mit beschwö- rendcr Handbewrgung ab. „Wenn Sie sich einmal dcr Livilbehörde in die Hände geliefert haben, ist alles verloren." Nachbestellungen auf das „Dresdner Journal" für den Monat März werden zum Preise von 85 Pf. an genommen sür Dresden: bei der unterzeichneten Expedition (Zwingerstraße Nr. 20), für aus wärts: bei den betreffenden Postanstalten zum Preise von 1 M. Lömgl. Expedition des Dresdner Journals Demker ihrtS- beschlox, ring bei ie Ber :e) vor hnver- Priori- »bericht jter Sie- sowie kwaren- die an- 821 M. ang Ler i Ter 8^ w Bank -. Tie Vor- Blatt m die Mpnl, xlcher «bürg mngs- ichten- rnnen ich noch etwas vorbringen, was Sie vielleicht doch zur endgiltigen Selbstüberwindung bringen wird: Ich erinnere Sie nochmals, daß ich Cloßinann erst nach langem Zureden bewegen konnte, sich Ihnen als Zeuge zur Verfügung zu stellen. Ihn kann sein Oberst nicht schützen, wenn einmal die Civilbehörde die Sache in die Hand genommen hat; das weiß er sehr gut, und darum hat er mir gegenüber be euert, daß er sich in diesem Falle eine Kugel durch den Kopf jagen würde. Ich muß gestehen, ich selbst finde, daß ihm nichts anderes übrig bliebe, da ihm durch den Prozeß seine Carriere für alle Zeiten verdorben wäre. Sie sehen also: Seine Zukunft — sein Leben liegt in Ihrer Hand." „Gut!" rief Marcel in fast rauhem Tone. „Ich sehe, das Opfer muß gebracht werden — ich beuge mich dem Zwange" Eytzing ergriff seine Hand und schüttelte dieselbe mit Wärme: „Sie sind ein edler Mensch, Tannen berg, ich danke Ihnen. Und binnen kurzem werden Sie mir danken, daß ich auf Sie diesen Truck aus- giübt habe. Schon jetzt, nach wenigen Tagen, werden Sie selbst fühlen, daß es notwendig war, die Gegend auf einige Zeit zu meiden, an die sich eine so un angenehme Erinnerung für Sie knüpft. Ist diese erste Betäubung überstanden, so werden Sie von Ihrer eigenen Schuldlosigkeit bei der ganzen Sache ebenso überzeugt sein, wie ich eS bin. Sie wollten sich nur verteidigen, nicht töten —" (Fortsetzung folgt.) Ämtlicher Teil. D reiben, 28. Februar. Ihre Kaiserl. und Königl. Hoheit die Frau Erzherzogin Maria Josepha ist heute Nachmittag l Uhr 32 Min. hier eingetroffen und im Prinzlichen Palais Zinzendorfstraße ab getreten. den letzten Jahren wiederholt gescheitert und die ein zigen Ergebnisse jener Versuche bestanden in den De mentis, in w.-lchcn nach dem Mißerfolge der Werbung stets geleugnet ward, daß man überhaupt abermals an die französischen Geldmächte herangetreten sei. — Tie Kapitalisten der Republik sind wohl auch heute geneigt, ihre Fonds in Rußland zu verwerten, wie dies die eben jetzt vereinbarte Übernahme der großen Hafenbauarbeiten in Eupatoria durch eine französische Gesellschaft beweist; die Unternehmungslust der Pariser Finanzmänner äußert sich aber auf tem russischen Ge biete nur dann, wenn dmch ungtwöhnliche Bürg schaften dcr St. Petersburger Regierung ein ansehnlicher Gewinn bei einem verhältnismäßig nicht allzu bedeu tenden Geschäfte vorweg gesichert erscheint. Für den Staatskrcdit Rußlands will man jedoch auch in Frank reich unter Halbwegs annehmbaren Bedingungen keine Opfer mehr bringen. Daß in anderen Staaten die gleiche Haltung der betreffenden Fmanzkreise noch schärfer hcrvortritt, ist selbstwrständlich und überdies durch die Erfahrung wiederholt dargethan worden. In der Welt des Großkapitals herrscht Mißtrauen gegen die russische Finanzwirtschast und dieses Mißtrauen wird außerdem durch die Befürchtung verstärkt, daß die Leiter des russischen Staatswesens eine neu er schlossene Geldquelle etwa nicht zu den nächstliegenden Zwecken, sondern zur Vorbereitung oder Ausführung einer kriegerischen Aktion benützen könnten. Tie hier wiedergcgebenen Anschauungen finden ihren greifbaren Ausdruck in dem, von kurzen Unter brechungen abgesehen, seit Jahren andauernden Rück gänge des Rubelkurses und in der Thaisache, daß die Kapitalskleise einzelner Länder ihren Besitz an russi schen Staatswerten selbst um den Preis ansehnlicher Verluste veräußerten. Während diese Erscheinungen hervoitraten, war in Rußland auch nicht das erste Anzeichen einer Besserung oder Einkehr zu bemerken. Die Finanzlage des Reiches wurde nicht nur durch die ohnmächtige Wirtschaftspolitik der Regierung, son dern auch durch unerwartete Heimsuchungen, welche die Not der Bevölkerung steigerten, zu einer immer ungünstigeren und so mußten denn schlußlich die Ver suche, den Herrscher über die wahren Verhältnisse seines Landes zu täuschen, aufgegeben werden. Zn diesem kritischen Zeitpunkte wurde der jetzige Leiter des russischen Finanzwrs ns auf seinen Posten berufen. Daß H^ Witte nicht binnen kurzer Frist durchgre finde Wandlungen zum Guten bewirken konnte, ist nur selbstverständlich. Wir sind vorläufig darauf angewiesen, nicht seine Leistungen, sondern sein Streben und Wollen zu beurteilen. Da finden wir denn, daß der neue Finanzminister einen Eifer entwickelt, welcher dem Ernste dcr zu bewältigenden Aufgaben entsprechen kann — jenen Eifer, den man rühmt, wenn er zum Ziele führt, während man ihn als Übereifer tadelt, wenn die in v el'eicht aüzugroßer Zahl begonn enen Einzelaktionen erfolglos bleiben. Die russische Presse hat sich oft darüber beklagt, daß die Blätter des Auslandes die finanziellen Ver hältnisse des Zarenreiches in zu düsterer Beleuchtung darzustellen pflegen. Hr. Witte selbst scheint aber den Pessimismus jener Blätter bis zu einem gtwissen Grade zu teilen. Nur so läßt es sich erklären, daß der Minister in stürmischer Hast fast allwöchentlich neue Vorschläge und Maßnahmen zur Beseitigung der gegenwärtigen Mißstände auf die Tagesordnung bringt. Ein kurzer Rückblick auf die Anregungen und Schritte, welche seitens des Ministers im Laufe der letzten anderthalb Monate erfolgten, wird die Nichtigkeit deS Gesagten am be ten darthun. Am 16. Januar erschien das Rundschreiben dec „besonderen Kanzlei sür Kreditwesen" an die russischen Privatbanken — ein förmlicher kategorischer Aufruf zur Eindämmung jenes Börsenspieles, welches die Lnnndmo r»n Lvtiln^lxuirxkn »usvürtar I-oipiis: Arane/stette», ^owmieaionilr Nee llr^eluor Journal»; 8«rNa Vien »ipti-- Varol Nrorlru ^ranlekart ». ».: <0 Vvrlm-Viou-W^ourz ». »t.-Huu-doa: Vtult k»n, I^nckon LerUa-?r»vIllurt o.L. SluUeart: H.iod« ct (Io. / Verlm: Zm «totenttanz, vr««Iau: Bonet Xubat/»,' Laaaovsr: (7. Solls s. ».: Z. Ztarct cK d'a. Hvriluüxebvrr llvmßl. 8-pestition cws Dresdner Zourlmk. vrsssten, Avingerrtr. 20. konlsprecü-^ozeklus,: dir. 1LV2. MZ crikan, mür»I ;elb >24 N, I weihe Kochwn I l Ib — lS5 I 5a M, Wilk:! Buchweizen ,-ü—>60 M I Ölsaatcn tw I ps, sächsische k siicher I M., do. ru h I wrübsen, neun I looo l-tt nett: D ,Jch halte eS aber für daS Richtigste. Und schließlich, wenn sich im Laufe des Prozesses der ganze wahre Sachverhalt herausstellt, so wird man mich kaum so strasbar finden; mir ist das Bewußtsein, ein Menschenleben zerstört zu haben, Strafe genug." „Letzteres gebe ich vollkommen zu: auch ich kann daS schauerlich^ Bild nicht los werden, allein ich muß gestehen, daß ich andererseits nicht Lust fühle, mich meiner Freihcit auf unbestimmte Zeit berauben zu lassen und zwar nur aus dem Grunde, weil ich mich einem Freunde gefällig crwiesen habe. Was ist unser Verbrechen eigentlich? Mord? Das Gesetz wird es allerdings rücksichtslos so auSlegen — aber fühlen Sie sich auf gleicher Stufe mit dem gemeinen Mrsse- thäter stehen, der aus irgend einem niedrigen Beweg gründe den Nächstbesten ins Jenseits befördert? Sie befanden sich im Zustande legitimer Notwehr, denn Heissenstein hatte eS auf Ihr Leben abgesehen: und wir beide, Cloßinann und ich, wir dienten als Zeugen, damit eben nur ja alle Vorschriften gewahrt blieben, damit auch nicht die kleinste Unregelmäßigkeit vorfallen könnte. Nehmen wir an, das böse Schicksal hätte Sie ereilt; glauben Sie, man würde die Sache nicht auch beim Regiment vertuscht haben? Soll also da? Gesetz ein anderes sein, weil wir nicht dem Militärstand an gehören?" „Soweit ich überhaupt heute im stände bin, logischen Schlüssen zu folgen, muß ich Ihnen Recht geben — allein ich weiß nicht warum, eS widerstrebt mir, wie ein Meuchelmörder die Flucht zu ergreifen und anderen die Sorge zu überlassen, wie sie die An gelegenheit zu meinem Besten zu Ende führen." „Gut, so lassen Sie Ihre Person insofern auS Dreöden, 28. Februar. Neuerungen und Neuerungspläne im Finanz wesen Rußlands. jj: Jeder Freund des wirtschaftlichen Fortschrittes und des Wohlstandes der Völker wird mit Genug- thuung die Thatsache wahrnehmen, daß die Regierung Rußlands seit einiger Zeit eine außerordentliche Reg samkeit aus dem Gebiete der finanziellen Fragen ent faltet. An zwingenden Gründen für cin solches Vor gehen hat es wohl im Zarenreiche schon längst nicht gefehlt; man hat jene Gründe aber emweder absicht lich unterschätzt oder im slawisch-fatalistischen Glauben an ein helfendes Eingreifen der Vorsehung ,bis auf weiteres" unbeachtet gelassen. Tem jetzige» Leiter des russischen Finanzwesens bleibt es Vorbehalten, hier Wandel zu schaffen. Er trägt dem Umstande Rech nung, daß im Zarenreiche jegliche Initiative zu Neuerungs- und Besserungsversuchen ron der Staats- gewUt silbst ausgehen muß und daß bisher die maß gebenden Persönlichkeiten der hieraus erwachsenden Verpflichtung keineswegs entsprachen. Man hat durch eine, vielfach nur von iunerpolitischen, nationalen und religiösen Erwägungen beeinflußte Finanzwirtschaft die Steuerkraft des Landes wenn nicht herabgedrückt, so sicherlich auch nicht gehoben, und die Schwierig keiten, die sich im Staatshaushalte ergaben, wurden auf dem Wege der Aufnahme von Anleihen, also immer wieder nur durch Augenblicksbchelfe, beseitigt; die Kosten gewagter auswärtiger Aktionen steigerten die Schuldenlast ins Ungemessene, sodaß der Slaats- kredit Rußlands immer nur Einbußen erfuhr. Die Hoffnung, kaß die politische Freundschaft mit Frankreich auch die Mittel zu einer Hebung der rus sischen Finanzen bringen werde, erwies sich nach kurzem Bestände und mehrfacher Bekräftigung schließ lich als eine trügerische. Die Bemühungen, eine neue große Anleihe in Frankreich durchzuführen, sind in dem Spiele, als Sie in erster Linie uns Zwei berück sichtigen: Bringen Sie uns das Opfer. So lange Sie vom Schauplatz entfernt bleiben, sind wir Neben personen und laufen, wie der Oberst versicherte, nicht die mindeste Gefahr. Er ist bereit, nach der Hauplstaht zu fahren und geeigneten Ortes Schritte zu machen, welche die erste Erregung voraussichtlich dämpfen werden; dann will er den nächsten Verwandten Heissenstein- persönlich auf uchen und diesen bitten, die ganze Angelegenheit vom Standpunkte eines Gentleman aus zu behandeln. Vielleicht komme» bei der Geschichte unsere Namen nicht einmal zur Sprache, vielleicht begnügt man sich mit der bloßen Thaisache, daß Heissenstein wegen einer angeblich n Beleidigung einen Kampf auf Leben und Tod herauf beschworen hat . . . Nochmals also: bringen Sie uns daS Opfer; wir werden Ihnen dafür herzlich Dank wissen." Marcel schritt unruhig im Zimmer auf und nieder. Eigentlich hatte Eytzing recht: er war diesen beiden Männern Rücksichten schuldig, die in dcr That in diese schlimme Affaire ohne ihr Zuthun gezogen worden waren und nun dafür büßen sollten, daß er einen wahnwitzigen, blutgierigen Feind getötet hatte. Aber diese Flucht schien ihm ein Akt dcr Feigheit und er sträubte sich noch immer, Eytzing eine zusagende Antwort zu geben. Dieser beobachtete die Mienen deS Unschlüssigen genau und er schien zu erraten, was in Marcels In nerem vorging. „Sie steifen sich dagegen", sagte er in teilnehmendem Tone. „Ich weiß sehr gut tue Gefühle zu würdigen, die Sie beherrschen — aber nun zu guterletzt, muß W M, fei»! 20—235 M Sl pr. 100 k? s 58 00 M 4»Skuchen Pn M-, rundtl 00 s einmal I o. 18,00 M, ack22—25M. to mit Saj 30—169 M, gelbe 50-«- w—50 M, netto ohm Henn Abgab« Griesleraus- l 27,00 M, Krieslermu >d- l 15,00 M, to ohne Saü I Nr. 0 23 bö I 1 2I,OO M, I ) M., Futler § pr. 100 lix, 1 50 M, do I pr. 100 kx z Spiritus, um ; y ohne Faß r 54,00 G, - :r 34,50 « . Nild. euar. (Iiro. I —M L W , Mai-Jini I i,75 matter er April-Mai - Juni 135,25, M >6,50 Ms z oco 34,>ü, I rz 33,10 M. D G , Ner I Rüböl lor» S -Mar 52,10 10 M. S, W >r. G., per per Jum- resdn Börje: do Rujsijch.
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