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Dresdner Journal : 08.03.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-03-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189303087
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18930308
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18930308
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1893
-
Monat
1893-03
- Tag 1893-03-08
-
Monat
1893-03
-
Jahr
1893
- Titel
- Dresdner Journal : 08.03.1893
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djt ganze Gkwalt einer Versammlung anvertraute; die Gesamttyrannei sei viel gefährlicher, als die per sönliche Tyrannei. Hier wie in Bordeaux erntete jlndrieux großen Verfall. — Deroulede verteidigte seinerseits in Angoulome mit nicht geringerem Erfolge ein Wahlprogramm des Inhalts: „1) Sogleich nach Annahme der HaushaltsgesetzeS Auflösung einer Kammer, welche sich unwürdig gemacht hat, Frankreich fernerhin zu vertreten; 2) Verfassungsänderung auf Grundlage der Trennung der Gewalten und der direkten Wahl des Präsidenten der Republik durch daS Volk." — Welche Angriffe die Verfafsung bei den Wahlen auszuhalten haben wird, erfah man auch aus den Reden, welche gestern Millerand und P. La fargue in einer Versammlung zu Calais hielten. DaS Bestreben der Millerandschen Gruppe in der äußersten Linken, sich mit den Sozialisten zu vereimgen, trat hier deutlicher als jemals zu Tage. „Der Wahlfeld zug" fügte Millerand ungefähr, ,.ist nun thatsächlich eröffnet Man hat sich ohne Verzug mit dec Auf stellung eines Programms zu beschäftigen. Diese Wahlen werden zeigen, ob da» Land die klerikale oder die sozialistische Republik will. Das Programm, über welches die wahren Republikaner sich verständigen müssen, ist folgendes: Verfassungsänderung; Einführung einer einzigen, teilweise zu erneuernden Kammer, Volkereferendum und Auslieferung der Bank von Frankreich, der Bergwerke und der Eisenbahnen an die Nation." Der Sozialist Lafargue gab zu diesem Plane seinen Segen. Er beglückwünschte Millerand und dessen Freunde dazu, daß sie Forderungen auf- stellien, mit welchen die Sozialisten sich vorläufig be gnügen könnten. (!) Wenn dieses Programm ausgeführt worden, werde man sehen, was weiter zu thun sei. * Paris, 7. März. Die französische Kammer hat sich bei Beratung des Regierungsantrags, betreffend den Rechtsschutz fremder Gesandten gegen öffent liche Beleidigungen und Kränkungen ihrer persönlichen Ehre, nicht eben mit Ruhm bedeckt. Allerdings ist die Regierung als Siegerin aus den bezüglichen Debatten hervorgegangen; daß aber ih^e Forderung auf direkten Widerspruch stoßen konnte und nur mit der wenig imposanten Stimmenzahl von 257 gegen 188 Stimmen zur Verabschiedung gelangte, giebt zu denken. Dem natürlichen Taktgefühl erscheint es als etwas ganz und gar Selbstverständliches, daß die Persönlichkeiten der Vertreter auswärtiger Staaten in Wort und Schrift — und vor allem in der That — unantastbar, unver letzlich sind. Sie stehen unter dem Schutz des Völker rechts und der guten Sitte, die ja auch von ihnen selbst verlangt, daß sie sich persönlich stets innerhalb der Grenzen würdiger Zurückhaltung bewegen, die ihnen ihr ebenso hervorragendes als wichtiges Ehrenamt zur Pflicht macht. Man hat nicht gehört, daß irgend einer der bei der Regierung der französischen Republik be glaubigten Auslandsvertreter jemals sich eines Ver stoßes oder einer Taktlosigkeit schuldig gemacht hätte, welche das legitime Empfinden des französischen Volkes irgendwie hätte kränken können. Sie konnten also mit Fug und Recht erwarten, daß auch ihnen gegenüber niemand die schuldigen Rücksichten aus den Augen setzen werde. Gleichwohl ist dies in neuerer Zeit in mehreren Fällen und in der verletzendsten Weise ge schehen, ohne daß die öffentliche Meinung Frankreichs sich darob sonderlich erregt hätte. Man erinnert sich, daß infolge dieser Wahrnehmung von mehreren der beteiligten Mächte die Frage aufgeworfen und in ernstere Erwägung gezogen wurde ob es sich nicht empfehlen möchte, nach Paris künftighin keine Diplo maten mit Botschasterrang zu entsenden, und natürlich dann auch keine französischen Vertreter gleichen Ranges an den ausländischen Höfen zuzulassen. Für die Republik wäre die Ausführung dieser Maßregel eine capitis llewinutio gewesen, die zu scheuen sie alle Ursache hatte und hat. Eine parlamentarische Körperschaft nun, die annähernd auf der Höhe ihrer öffentlichen Ausgaben steht, mußte ohne werteres mit Stimmen - einheit jedem Regierungsvorschlage beitreten, der aus Vervollständigung des mangelhaften Rechtsschutzes der fremdländischen Vertreter abzielte. Wie aber der Ver lauf der Drnge lehrt, entbehren die linksextremen Richtungen der französischen Deputiertenkammer, die Radikalen nebst sozialdemokratischen und kommunisti schen A hängfeln, so völlig des einfachsten politischen Takt und Anstandsgefühls, daß sie offen Front gegen den Regierungsantrag machten und cs erst der Stillung der formellen Vertrauensfrage bedurfte, um zu dem gewünschten Zwecke zu gelangen. Das eröffnet nicht gerade die angenehmsten Zukunftsaussichten für den Fall, wenn etwa bei den nächsten allgemeinen Kämmer- Ml— - « Neuwahlen der Radikalismus als Sieger in daS Palais Bourbon einziehen lollte. Die Aufgabe der fremden Diplomaten in Paris ist ohnehin gerade schwierig genug und verdient nicht, durch persönliche Angriffe noch erschwert zu werden. — Die Nachricht, daß der Chef des Generalstabes, General Miribel, zurück treten werde, bleibt unbestätigt. — Der „Jour" be hauptet, zahlreiche französische Kapitalisten, welche durch den Panamaskandal beunruhigt seien, suchten ihr Geld im Auslande anzulegen In mehreren englischen Banken seien in den letzten Wochen über 300 Millionen französischen Kapitals eingelegt worden. Rom, 7. März. Sechs Berichte von Bank inspektoren mit einer das Gesamtergebnis der angeord neten Untersuchung umfassenden Einleitung des En- guetepräsidenten Finali werden wahrscheinlich am Donnerstag der Kammer vorgelegt werden Alle Namen von Politikern sind daraus ausgeschieden, dürsten jedoch später in den Kommissionen der Kammer und des Senats vertraulich mitgeteilt werden. Am umfangreichsten ist der Bericht über die Lage der „Nationalbank". Bei der „Banca Romana" stellt der B richt ein Kassenmanko von 28 Millionen, sowie einen ungesetzlichen Notenumlauf seit dem l.Juli 1891 im Betrage von 67 Millionen fest. — Die Abgeord neten Eavallini, Rossi und Mussi meldeten eine Inter pellation hinsichtlich des Verh Utens der deutschen Regierung gegenüber der italienischen Viehkinfuhr an; sie verlangen dieselben Erleichterungen, wie sie Deutschland der Vieheinfuhr aus Österreich gegenüber gewährt hat. — Der Papst empfing he.Ue den russischen Spezial- gcsandten Iswolski zur Entgegennahme der JubiläumS- wünsche des Zaren. Nachmittags unternahm der Papst einen Spaziergang in den Gärten des Vatikans. London, 7. März. Im Oberhause beantragte der Lordgroßkanzler Herschell die zweite Lesung der Novelle zum Erbschaftsgesetze, wonach, falls ein Testament nicht vorhanden ist, das unbewegliche Eigen tum gleich dem beweglichen unter die Erben verteilt werden soll. Dudley beantragte die Ablehnung der Vorlage, welche alsdann mit 65 gegen 56 Stimmen erfolgte. — Bei der in Grimsby staUgehabten Wahl eines Mitgliedes zum Unterhause wurde Heneage (Unionist) mit einer Majorität von 964 Stimmen gegen den Kandidaten dec Gladstoneaner gewählt. Bei der Wahl im Jahre 1892 war ein Gladstoneaner gegen Heneage gewählt worden. Christianis, 7. März. In der heutigen Sitzung des Stört hing wurde folgender Antrag der Linken eingebracht: Im Anschluß an die einstimmige Adresse des Storthing vom 23. April 1860 hält das Stor- thing an der Alleinbest'mmung Norwegens in allen Angelegenheiten fest, welche nicht im Reichsakt als gemeinsame bezeichnet sind. In Übereinstimmung hiermit behauptet das Storthing, daß sein Beschluß vom 10. Juni 1892 betreffs des KonsulatswefenS ausschließlich von der norwegischen Staatsgewalt be handelt werden muß, und daß diese Frage unabhängig vor. den anderen von schwedischer Seite in dem Pro tokoll vom 14. Januar 1893 gestellten Fragen ab- zumachen ist. Ter Antrag wird übermorgen im Stor thing verhandelt werden. St. Petersburg, 4. März. Je mehr der Früh ling heraunaht, desto bedenklicher lauten die Meldungen über die sanitären und wirtschaftlichen Verhältnisse in jenen Gegenden, wo die Bevölkerung schon in den verflossenen Jahren an Notstand zu leide» gehabt hat. In einigen Gouvernements muß schon jetzt an die Versorgung der Landbevölkerung mit Getreide für die Ernährung und für die Sommerfaaten gedacht werden. Dies gilt insbesondere vo» einigen, sonst zu den vermögendiicn zählenden Bezirken im Kiewer Generalgouvernement. Die Regierung hat sich veran laßt gesehen, 800000 Rubel für den Ankauf von Getreide für die notleidende Bevölkerung zu bewilligen. — Die Stellungnahme der russischen Rc- gierungSkreise zu der bulgarischen Ver fassungsänderung läßt den Äesamtcharakter der internationalen Lage als solcher unangetastet — wird doch in der bcregten Erklärung Rußlands auss neue versichert, daß cS nicht gesonnen sei, sich in die inneren Angelegenheiten Bulgariens einzumischen. Darum bleibt aber doch die Thatsache bestehen, daß die seit langem in Rußland vorhandene Mißstimmung gegen die Machthaber von Sofia neuerdings infolge jener Vorgänge verstärkt ist. Jedenfalls werden die Bul garen, wenn ihnen bei Verfolg ihres mit der Ver fassungsänderung beschrittenen Weges früher oder später Unannehmlichkeiten erwachsen sollten, sich nicht damit entschuldigen können, daß sie nicht gewarnt worden seien. WaS Deutschland angeht, so hat die Leitung seiner Politik ja allerdings nach wie vor keinerlei Ursache, aus ih er den bulgarischen Dingen gegenüber folgerichtig beobachteten strengen Zurückhaltung herauszutreten Wohl aber haben, wie zuverlässig verlautet, England und Italien rechtzeitig Veranlassung genommen, in Sofia eindringlich vor verfassungSrevi sion- istischen Verfahren nach Art der jetzt von russischer Seite so abfällig beurteilten Ver fassungsänderung zu warnen. (Diese Meldung ist geeignet, die Schlußbemerkungen unseres leitenden Aufsatzes etwas zu modifizieren. D. Red.) * Belgrad, 6. März. Der „P. C" zufolge hat der Ministerpräsident im Namen der Regierung der Königin-Mutter Natalie die Beseitigung der gesetz lichen Hindernisse, die ihrer Rückkehr nach Serbien im Wege stehen, für die allernächste Zeit in Aussicht gestellt. — Die Nachricht, der Ministerpräsident Ava- kumovic sei zum dritten Regenten ausersehen, beruht lediglich auf einer Kombination Regentschaft nnd Regierung werden sich mit der Frage der Ergänzung der Regentschaft erst nach dem Zusammentritte der Skuptschina befassen. Dresdner Nachrichten vom 8. März. * Bei der Reifeprüfung, die am 6. und 7. März unter dem Vorsitze des Hrn. Geh. Schulrat Or. Vogel in der Annenschule abgehaltm wurve, erhielten von den 18 Oberprimanern in den Kenntnissen 2 Ib, 2 Ila, 5 II, 4 II b, 3 Illa und 2 III, in den Sitten sämtliche I. Von den Geprüften haben zu ihrem Lebensberuf gewählt: 2 das Postfach. 2 das Baufach, 4 die Jngenicnrmiffen- schaften. 1 rie Naturwissenschaften, 1 die neueren Sprachen, 1 die Chemie, 2 das Forstsach, 1 die Arzneiwissenschast (Ergänzungsprüfung), 3 den Offizierstand und 1 dar Zoll- und Slcuersach * Aus Anlaß der Geburt des jüngsten Prinzen des Sächsischen Königshauses, des Prinzen Georg, hat Hr Bruno Krause, Lehrer an der 5. Bezirksschule in Dresden, eine schon früher von ihm verfaßte geschichtliche Studie über: „Die Geschichte des Großherzog- lichen Hauses von Toscana und die Verwandtschafts- Verhältnisse zwischen den beiden Fürsten!) usern von Mettin und von Toscana" in diesen Tagen als Broschüre heraus« gegeben. Dieselbe bietet in kurz-m Abriß Belehrung über das frühere Großherzogtum Toscana, über die Geschichte der Großherzoglichen Familie von Anfang an bis heute, über die Verwandtfchaftsoerhältniffe derselben mit dem Oester- reichischen Kaiserhause von Hrbsburg-Lorhringen und zuletzt über die VerwandtschaftSv.rhälti isse zwischen den beiden Fürstenhäusern von Mettin und von To-cana Die Ab handlungen werden sehr vorteilhaft unterstützt durch eine bunt ausgesührte Kartenskizze des GroßherzogtumS Toscana und durch eine eingehend bearbeitete Stammtafel ves Groß- herzoglichen Hauses von Toscana. Auch ist diese Broschüre sowohl durch 4 große Einzelbilder des Großherzogs Ferdi nand IV., der Großherzogin Alix, der Prinzessin Friedrich August und des Prinzen Friedrich August als auch durch die aus Anlaß der erst vor wenigen Wochen gefeierten silbernen Hochzeit des Großherzogl. Ehepaares »»gefertigte Familien gruppe geschmückt worden. Se. Majestät der König, sowie Se Königl Hoheit Prinz Friedrich August empfingen den Verfasser in Audienz und nahmen verschiedene Exemplare dieses Werkes gnädigst entgegen. Desgleichen wurde die Broschüre von Ihrer Majestät der Königin und den übrigen Mitgliedern de» Köniol. Hauses gnädigst angenommen. Se. Kaiser!, und Königl. Hoheit der Großberzog Ferdinand 1V von Toscana hat die Widmung des Merkes für Höchstsich und für die Frcu Großhezogin entgegen genommen — Die Broschüre, deren Preis 50 Pf. betragt, kann vurch alle Buchhandlungen bezogen werden o Zu den Gef 1 ügel - rc Ausstellungen in Borna, Weimar und Zwickau gewähren die sächsischen Staatsbahnen innerhalb ihres Bereiches innerhalb acht Tagen nach Schluß der Ausstellungen die üblich: Fracht- Vergünstigung. o Die Donaudampfschiffahrtsgesellschaft hat die Güterannahme in Buda-Pest nach Komorn, Raab, Preßharz, Hamburg, Wien, Korneuburg, Linz und sämt lichen bayerischen Stationen wieder eröffnet. —L. In der letzten Sitzung des Gewerbevereins gab zunächst Hr. Patentanwalt Schmidt eine technische Mitteilung über „unser tägliches Brot und seine Verede lung" Redner erläuterte die Anforderungen, welche durch das Wesen und die Entwickelung des menschlichen Körpers und zum Ersatz- des täglichen KcaftverbraucheS an die Zusammensetzung der Hauptnahrung gestellt werden müssen. Das Roggenbrot und selbst das Schrotbrot, bei all ihrer sonstigen Vortrefflichkeit, können als einziges Nahrungs mittel nicht ausreichen, cs kann die Fleffchvahrung nicht ersetzen. Rian hat daher aus Mittel gesonnen, um dem Brote den entsprechenden Gehalt an Eiweiß und Fett so gleich bei der Bereitung zuzuführca. Dem früheren Inhaber aber immer nur in seiner Hauptrolle Onkel Liittchen abhängig von den fröhlich komischen, gemütvollen Eindrücken der Leistung eines bedeutenden Charakter darstellers, wie es Hr. Schweighofer auf diesem Gebiete im vollen Sinne des Wortes ist. Dies findet in seinen Bedingungen und in seinem überrafchend hervorgetretenen Erfolg volle Geltung, sowohl in der ersten etwa? behutsamer gehaltenen, wie in der zweiten, dem Pvssenton und der üblichen Unwahrscheinlichkeit hingegebenen zweiten Hälfte der munteren Bühnenarbeit Der mit Beifall reich be lohnte Darsteller darf diese Gastspielleistung zu den erf.enlichsten rechnen, die ihm in flüchtig vorüber gehender leichter litterarischer Ware zu teil geworden ist. Das Stück wird verschiedene Wiederholungen er möglichen und der Gast wurde bei der Aufführung von mehreren Mitgliedern, so von Frau Bendel und den Herren Hanno, Albin und Zesch wacker unter stützt Dresden. Die Numismatische Gesellschaft zu Dresden hat in einer kürzlich abgehalteuen außer ordentlichen Generalversammlung den Königl. Münz- graveur Hrn. Max Barduleck hier, den Schöpfer vieler trefflicher Medaillen, in Anerkennung seiner her vorragenden Leistungen als Medailleur, wie seiner Verdienste um die Gesellschaft, welcher er seit einer langen Reihe von Jahren als wirkliches Mitglied an gehört, zu ihrem Ehrenmitglied ernannt und der wackere Meister, welcher in geräuschlosem Schaffen seine Befriedigung findet, hat diese Ehrung in jener liebens würdigen, bescheidenen Weise angenommen, wie sie nur wahrer Künstlerschaft und echter Wissenschaftlich leit eigen ist. Die Gesellschaft, welche bekanntlich unter dem Ehrenpräsidium Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Johann Georg, Herzogs zu Sachsen, wirkt, hat außerdem nur noch ein Ehrenmitglied, den Kaiser!, und Königl. Oberbergrat Karl Ritter v. Ernst, der ihr als Mitbegründer und langjähriger Leiter der mit der Dresdner in Freundschaft verbundenen Wiener Numis matischen Gesellschaft nahe steht. Tie letzte unter dem Vorsitze ihres erlauchten Ehrenpräsidenten abge haltene ordentliche Generalversammlung, deren jährlich nur eine stattfindet, brachte neben zwei interes santen Vorträgen, gehalten von Hrn. Oberpostdirektor H. Halke über einen auf der dänischen Insel Seeland gefundenen Brakteatenstempel und von Hrn. Prof, vr. S. Ruge über die zur Ausstellung gebrachten, anläßlich des amerikanischen Jubiläums neuerdings erschienenen Columbusmedailfin, sehr erfreuliche Be richte über die vorjährige Weiterentwickelung der Ge sellschaft und ihre neuesten Erfolge. Auch wurde u. a. beschlossen, anläßlich deS nunmehr zwanzigjährigen Bestehens der Gesellschaft eine Festschrift den bisher erschienenen vier Heften der Vereinspublikationen sich anschließen zu lassen, welche, herausgegeben unter dem Titel „AuS Dresdner Sammlungen", der Gesellschaft in Fachkreisen bereits reichliche Anerkennung gebracht haben. L. K. Konservatorium. Ter dritte PrüfungSabend des Konservatoriums gestaltete sich zu einem geist lichen Konzert, welche» die für diesen Zweck gütig überlassene Kreuzkirche bis auf den letzten Platz mit aufmerksamen Hörern gefüllt hatte In den Produk tionen desselben traten die Orgelschnler der Anstalt aus den Klassen Höpner und Janssen hervor. Ihre Ausführungen erfreuten alle durch sorgfältige technische Behandlung, musikalisch korrekte Gestaltung und ge wandte Registrierung. Im besonderen Maße gilt das von den Leistungen der Herren Paul und Hörnig. Erstgenannter (Kompositionsklasse Draeseke) spielte auch eine eigene Komposition, ein in Erfindung und im musikalischen Satz ansprechendes Adagio. Den zweiten ausübenden Faktor üellte die oberste Chorgesangsklasse unter Leitung des Hrn. Direktor Krantz. Bachs fünf- stimmige Motette, „Jesu meine Freude", Karl Heß' in Wort und Musik gleich sinniges und charaktervolles Stück „Die Anbetung der Engel in der heiligen Nacht", I. HaydnL edler weihevoll-r Gesang „Der Greis" und Schröters Choral „Allein Gott in der Höh' sei Ehr' führten zu willkommen Wiederholungen der schon in der letzten Chor-Sorwe de- Instituts dar- gcbotenen musterhaften Vorträge und ergaben neuerdings in dem günstigeren Raume schöne künstlerisch. Eindrücke. Auch Hauptmanns geistlicher Chor aus op 42 wurde mit höchst charakteristischer VortragSgestalturg, mit fffnster Durchbildung der Tonnuancen wiedergegeben. Professor AloiS Gabi -fi. Am Sonntag ist in München der ebenso beliebte als in seinem Fache bedeutende Künstler Professor Alois Gabl, Ehren mitglied der Akademie der bildenden Künste, gestorben Der Künstler, früher einer der gesuchtesten Meister einer Nalurklasse an der Akademie, erlitt vor längerer Zeit einen Schlaganfall und war infolgedessen in der der Treppschen Konditorei Hrn. Fromm /jetzigem Inhaber einer Fabrik diätetischer Nährmittel in Niederlößnitzsseies neuer dings gelungen, ein brotartiges, den Anforderungen bezüglich des Nährwertes entspr chendes Gebäck herzustellen, und zwar handle e« sich um eine Frucht, die dem Gebäck jeden erwünschten Gehalt an Euveißstoff und Fett zuzuführen im stände sei. Hr. Fromm stellt sowohl Nährbrot wie auch als Ersatz der Fleischnahrung sogen. Nährschnitten her Letztere ent halten 18,56 Proz. Eiweiß, 12,88 Proz. Fett, 55,96 Proz. Kohlehydrate. Beide Fabrik.te kamen unter den An wesenden zur Verteilung und fanden lebhafte Anerkennung. (Zu erhalten sind die Erzeugnisse des Hrn Fromm in dessen Stadtniederlaze Moritzstraße 10.) — Hierauf hielt Hr. Physiker EgtS einen Vortrag über die Elektrotechnik im Dienste der Siche,heil des Verkehrs, also besonders im Signalwesen, Absperrdienste rc Redner nahm den Aus gang seines Vortrages von einer elementaren Auseinander setzung des galvanischen Stromes und seiner Überleitung, die er unter Benutzung von 6 Trockenelementen durch Versuche erläuterte; er ging hierauf über zu dem Elektro magnetismus, erwähnte die elektrische Telegraphie und Te- Aphonie und erklärte die Wirkungsweise der mit elektrisch auslösbarem Uhrwerk betriebenen akustischen Signale im Eisenbahnwesen. * Orffcntlichc Unterhaltungen Im Novitäten- Konzert, das morgen rm Gewerbchaus stattfindet, bringt Hr Musikdirektor Trenkler mit stirer Kapelle folgende Kompositionen zum 1. Rial zur Aufführung: Vorspiel zur Op. „Die Rantzau" von Marcagni, „Em Gruß dem sch wen Wien", Walzer von Wolf, sowie Vorträge aus der Poesie- Harfe des Kammervirtuosen Hrn E. Raab Ztaüftik und Volkswirtschaft. — Der Abschluß der Dr esbner B augesellschas« -n giebt noch Berücksichtigung der Abschreibungen im Betrare von «2 533 M »inen Gewinn ron 659172 M gegen 660 «-S4 M. im Borjahre Tee Aus chisrat hat beschlossen, aus beide Aktiengalt-ngen 9 yo Dividende zu vntcilen und 1VO377 M aus neue Rechnung vorzutragen — Tiotzde- lUULim allg nniocn ungünstigen Gejchäpegingc» vermochie sich der Umsatz der Pirnaer Vei cinsbank aus der vorjährigen Höhe von rund 4b Mill M zu halten. Der er- zieNc Gewinn von H83 >,«6 M ist nm nur 2 1171 M geringer als im Borjahre; an dem Gewinn sind be'eiligt die Hau-Ist lle zu Pirna nnt 82 651 M., die Ai m't Lehmbau mit >4 358 M die Sandstein Konvention mit io «;:>6 Bi, die E!b- schhsahit mit 3.-38 6l M, die Ziegel Konvention nn, ttib M. Tie erwähnte Verminderung d S Gewinnes kommt aus Rccbnung der Eibschissahrt (Wassermangel und Cho'era hi ndcitcn dieseibei und der Ziegel Konve.alion, welche wegen geringerer ^authängt-a weniger Umsatz halte. Durch eine» Konkurs e-litt die Bank e.nen Verlust von 15 (00 M Der Gewinn soll wie solgt vereilt werden: 6 Dividende SO >00 M, Aussich srat 59!6 M, Borsland und Beamte 9950 M Provision an die Vertrauen, kommhsion der S in- Konvention 2303,50 M, Delcrcdere.'onlo der Bank tbooo M., desgl. kee Konventionen to voo M., Abschreibungen >151,56 M , Reservesond loovo M; derselbe deläusl sich nunmehr ast 118936,16 M * In Sl Petersburg sind vorgestern die Verhandlung^ wegca der Konversion der polnischen Pjandbriese be endet worden. Der Kontrakt wurde sodann von solgenden und zwar ausschließlich russiichen Firnen unlerzüchnel: St. PelerS burger Internationale Bank Russis i e Bank sür auSwär i en Handel, St Pct r-bu ,er Di.'coulobank Wolga-Kama-Bank, Moskauer Kausmanukbank, Warschauer Kommerzbank War schauer Discontobanl und den Warschauer Privaten Bloch, Geld stand. Nathanson, Wawelberg. London, 8. März (Tel.) Tie „Trines" nimmt Notiz von einem Gerücht, wonach daS Bautyaus Rothschild eine vier piozentige Anleihe der B reinigten Srauen von Nordamerika im Betrage von tb bis .0 Millionen Pd Stil in Siücken zu 116 Pjd Sterl, emittieren werde. Die Anleihe würde in SS Jahren zum Parikurse amo.tisieri werben. Bicher ist die Meldung unbestätigt geblieben. Ctitgrl-Mschc Nachrichten. Berlin, P. März. (Tel. d Dre:dn Journ.) Die preußische Staatsregicrung hat die Absicht, eine» Gesetzentwurf, betreffend die Einrichtung von Landwirtschaftskammern, noch in dieser Session dem Landtage vorzuiegen. Paris, 8«. Mürz. (Tel. d. Tresdn Jmlr , Dem „Figaro" zufolge wird Brisson das Amt deö Präsidenten der Panamakommission nieder- legen infolge d:r Notwendigkeit einer längeren Enthaltung jeglicher Arbeit seinerseits, wozu er wegen einer Operation gezwungen ist. Madrid, 8. März. (Tel. d Dresdn. Journ) Zu Delegierten Spaniens für die internationale Eholerakonfrrenj in Dresden wurden der Minister- resident Ramirez de Villaurrntia und Ov, Sau Martin ernannt Kopenhagen, 7. März. ^D. B. Hd.) In dec Woche vom 19 bis 25. Februar wurden amt lich angemeldet 374 Erkrank ngs und 3 TodeS fälle an Influcnza, 5 ErkrankuugSfälle und ein Todesfall ——— letzten Epoche feines Lebens immer mehr der Melan cholie verfallen. Gabl, geboren 1845) zu Wies im Pitzthal in Tirol, widmete sich erst nach Ucb.rmindung großer Schwierigkeiten der Malerei. 1862 wurde er Schüler der Akademie in München, wo er anfangs Schraudolph und Ramberg. später Karl v Piloty zu Lehrern hatte und gegenständlich in die Fußstapfen Defreggers trat Den ersten Erfolg hatte 1872 durch die Lebendigkeit der Darstellung fein Haspinger, den Aufruhr predigend; noch größeres Aufsehen er regte 1873 die RekrutenauLhebung in Tirol durch die scharfe Charakteristik der Personen und daS harmonisch durch.zesührte Kolorit. Nach der weniger gelungenen Einsegnung des Brautbetts (1875) und der trefflich charakterisierten „Verbotenen Tanzmusik" that er auf der Berliner Ausstellung von !877 wieder einen glücklichen Wurf in: „Hochwürden als Schiedsrichter", worin die Rauflust der Oberbayern vorzüglich ge- schildert und die ganze Situation in spannendster Weise au-gedrückt ist. Ebenso gelungen war 1878 seine „Nähmaschinenprobe" und der 1879 ausgestellte Spinnunterricht und eine Reihe anderer Bilder auS den dein Volksleben. Gabis Bilder zeichnet eine merkwürdig tiefe, warme Farbe auS. Er war eine echte Künstler natur und hat durch seine Darstellungen viel An heimelndes und Charakteristisches zur malerischen Auf fassung der Alpenbewohner beigetragen. Mögen ihm die Kunstfreunde eine warme Erinnerung erhalten. Berichtigung. In der Besprechung bet Konzert» von Mary krebs sillte eS auf S 407, Sp S, Z 8 v o „die letz!« Nummer te- Programm!" heißen
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