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Dresdner Journal : 21.02.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-02-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189302213
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18930221
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18930221
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1893
-
Monat
1893-02
- Tag 1893-02-21
-
Monat
1893-02
-
Jahr
1893
- Titel
- Dresdner Journal : 21.02.1893
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220 gesellschast benutzte bis Station Buschmühle bei Schmiedeberg einen Sonderzuq, welcher früh 6 Uhr 5>ü Minuten vom Böhmischen Bahnhofe abging. Nach der Rückkehr, die gleichfalls mit Sonderzug ab Station Schmiedeberg abends gegen 7 Uhr erfolgt, findet im Residenzschlosse Königl. Jagdtaf l statt. Bei Sr. Königl. Hoheit dem Prinzen Georg, Herzog zu Sachsen, fand gestern nachmittag im PalaiS Zinzendorsstraße eine größere Tafel statt. Einladungen hwrzu waren an nachgenannte Herren ergangen: Ihre Excelleuzen Staatsminister v. Thümmel und Dr Schurig, Generallieutenant v. Reyher und Wirkl. Geh. Rat Bär, ferner Präsident des evangelisch-lutherischen Landcskonsistoriums v. Zahn, Geh. Rat Or. Petzold, Geh. Rat Böttcher, Bi chof Dr. Wahl, Gemral- major v. Raab, Generaldirektor der Staatseisenbahnen Hoffmann, Polizeipräsident Schwauß, Kammerherr Graf Wallwitz, Oberst Weber, Generalstabschef Oberst Frhr. v. Hausen, Intendant der Armee Oberstlieutenant Sachse, Geh. RegierungSrat Amtshauptmann Or. Schmidt, die Professoren Treu und Schilling, Major Kinder, Hauptmann Heintze und Rittmeister v. Mangoldt. Dresden, 21. Februar. Im Auftrage Ihrer Königl. Hoheit dr Prinzessin Mathilde wohnte die Ho- dame Gräfin Vitzthum gestern der Trauerfeierlich kcit für die Frau Oberhosmeisterin a. D. Gräfin v Holtzendorss geb. Freiin v. Werthern bei. Berlin, 20. Februar Ce. Majestät der Kaiser la'>kn im Namen des Reichs den bisherigen Vize konsul bei dem Kaiserlichen Konsulat in Kopenhagen v. Jccklin zum Bizekonsul für den Hafen von London ernannt. — Der nach Maßgabe des Invalidität?- und Altersversicherungsgesetzes erworbene Anspruch auf Invaliden- und Altersrente ruht für diejenigen Personen, welche eine Unsallrente beziehen, solange und soweit die letztere unter Hinzurechnung der invaliden- bez. Altersrente den Betrag von 415 M. übersteigt. Die Durchführung dieser gesetzlichen B stimmung ist insofern auf Schwierigkeiten gestoßen, als die Jnvaliditäts- und AltersversicherungSanstalten, welche beim Zusammentreffen von Unfallrenten einer seits und von Jnvaliditäts- und Altersrenten anderer seits die Zahlung der letzteren gemäß der erwähnten Vorschriften einzustellen haben, zuweilen von dem Vor handensein der Unsallrente überhaupt nicht oder doch n'cht rechtzeitig Kenntnis erlangt haben. Auf den Vorichlag des Reichsversichcrungsamtes haben deshalb die Reichspostverwaltung wie die Zentralpostbet vrden von Bayern und Württemberg den Postaus-alien ihres Ressorts ausgegebcn, wenn das gleichzeitige Vorliegen zwuer solcher Rentenanweijungcn für denselben Berechtigten bemerkt wird, der beteiligten Versicher ung anstatt hiervon Mitteilung zu machen und vor Aussüh'nng d r Anweisungen eine Rückantwort der Versicherungsanstalt abzuwarten. Gestern nachmittag um »4 2 Uhr ist der Chef- senior Les Bankhauses S. Vleichrvcder, großbritanni scher Generalkonsul und Geh. Kommerzienrat Gerson v Bleichroeder, nach etwa vierwöchigem Kranken lager im 71 Lebensjahre verstorben München, 20. Februar In Bayern wild heute unter allseitiger freudiger Anteilnahme das Fest der silb rnen Hochzeit des Prinzen Ludwig und seiner Gemahlin begangen Die „Allg. Ztg " sagt zu diesem Anlasse: „Nicht allein das mustcrgiltige Familien leben des ältesten Sohnes ne eres erhabenen Prinz- rezenten, sondern auch die trefflichen Eigenschaften seines Geistes und des Herzens und deren stete Be- thätigung in einer vielseitigen, unermüdlichen Wirk samkeit haben dem hohen Herrn in Bayern überall aufrichtige Verehrung erworben, und auch im übrigen Deu'schland hat sein auf die edelsten Ziele gerichtetes Streben, wie seine warme vaterländische Gesinnung vielfach Verständnis und Zuneigung erweckt. Un- vergesseu ist dem Prinzen so manches, was er in That und Wort, einseitige Interessen ablehnend, für Förderung der allgemeinen Wohlfahrt erstrebt und geleistet hat, und mit fest gegründetem Vertrauen sieht das bayerische Volk einer Zukunft entgegen, in der Ihm ein noch größerer Anteil an den Geschicken bcS Landes bcschieden sein wird. Vollailtiges Zeugnis davon ist die unausgesetzte Reihe von Glückwünschen und Huldigungei', die dem Prinzen und seiner verehrungswürdigen Lebensgefährtin, der als Verbild allen Frauen voranleuchtenden Gattin und Mutier, aus so freut wem Anlaß von allen Leiten rn diesen festlichen Tagen dargedracht werden." * W en, 20. Februar. Tas A bgcordueten- s'-"- »„;.>> s>-"> k!? des Jnst'Vtats b- gelassen. Selbstverständlich gab ich ihm die Erklärung, daß e durchaus nicht meine Absicht war, ibm nahe zr treten. Dies der Sachverhalt, jeder andere Be.icht ist unüch'ig Er selbst war zum Schlüsse höflich genug, daß er sich entschuldigte, meine Worte falsch an'gefaßt zu haben." „Sonderbar; mir stellte er die Geschichte ganz a Lers dar. Ra, ich wiederhole: er befindet sich in jener gewissen Stimmung, in der man begreiflicher- wei'k dem glücklicheren Nebenbuhler nicht sehr grün ist, und da mag ihn die Gereiztheit hingerissen haben, die Sache anders darzustellen." „Das ist da n sehr bedauerlich, wenn man sich inselge übler Laune zur Verbreitung einer Unwahr heit mrlcite:: läßt " „Was liegt schließlich daran!' verfitzte Eytzing lachend. .Baronin Zoe Ragotz hat eben einigen L nun den Kopf veidreht und das verfitzt diese nun l r gelinden Wahi.sinn. Ist schon näheres über d-n Tag Lcr Hochzeit bestimmt ? Ve mutlich werden Sie nach her wieder eine große Reste antreten — aber hoffent lich m't Rücksicht auf Ihre Gattin nicht in irgend eine Wildnis." „Vorläufig habe« wir noch nichts festgesetzt. Jedenfalls wollen wir Len Frühling abwarten und volle Beendigung der Bauten in Bucheufeld. Allerdings denke ich, meine Frau ein wenig in die Welt hirauSzuführen, loch kaum vor dem kommenden Winter." „TaS ist sehr klug von Ihnen. Frühjahr und Sommer sind hier der urS sehr angenehme Jahres zeiten; erst wenn der Winter mit s»n<n Sä neemasjen hereinbricht, beginnt es düster zu werden. Ich glaube, endigen und sodann in die Verhandlung des Vor anschlages des Finanzministerium- eintrete'. Hoffentlich wird mindestens das Ende der Justizdebaite jene Ruhe annehmen, die eine Erörterung der Rechtspflege in erster Linie in Anspruch nehmen darf. Bei dieser Gelegenheit, schreibt das „Fremdenblatt", können wir eS nicht unterlassen, jenen Organen, die unsere AuS- sührungen über die Erklärungen des Grafen Schön born durchaus mit dem Auswärtigen Amte und einer etwaigen Jngerenz desselben in Zusammenhang bringen, zu bemerken, daß sie auf ganz falscher Fährte sind und sich in einem großen Jrrtume befinden. In der Vertretung und Verfechtung dessen, was die öster reichischen Empfindungen erfordern, bedurften wir nie einer Anweisung von irgend welcher Seite und hätten un« auch einer solchen nie unterworfen. — Der un garische Ministerpräsident Vr. We kerle ist am Sonn abend aus Buda Pest hier angekommen und gestern wieder in die Hauptstadt Ungarn- zurückgekehrt. Während seines Aufenthaltes in Wien wurde Ur. Wekerle von Sr. Majestät in längerer Audienz empfangen, hatte Unterredungen mit dem öfter reichischen Finanzminister Or. Steinbach und dem Minister des Äußern Grafen Kalnoky und nahm an einer gemeinsamen Mir.isterkonferenz teil, welche gestern nachmittag im Auswärtigen Amte unter Vorsitz des Grafen Kalnoky stattfand. Der letzteren wohnte auch der ungarische Honvedminister Baron Fejvrvüry bei, welcher gleichzeitig mit Or. Wekerle hier angekommen war. Die Ministerkonferenz soll der Feststellung des gemeinsamen Budgets pro 1804 ge gölten haben. — Das fünfzigjährige Bischofs juüilä um des Papstes wird von der Wiener Presse mit Kund gebungen begleitet, in welchen die für tue Persönlichkeit und das Wallen des gegenwärtigen Hauptes der katho lischen Kirche überall gehegte außerordentliche Ver ehrung zu schwungvollem Ausdruck gelangt. Papst Leo Xin. wird als einer der mildesten, klügsten und edelsten Kirchenfürsten gefeiert, welche je die Tiara getragen haben, seine hervorragende geistige Begabung, hohe Bildung, sein diplomatisches Talent, seine Ver dienste um die Hebung des Ansehens der Kirche und der Kurie und die großen Erfolge, die er erzielte, werden einmütig hervorgehoben und es wird betont, daß Lev XIII. einen Ehrenplatz in der Geschichte der Kirche behaupten werde. — Freitag vormittag sand im Schlosse Schwarza», dem Wohnsitze der herzoglichen Familie von Parma die kirchliche Feier der Verlobung de; Prinzen Ferdinand vfon Bulgarien mit der Prinzessin Marie Louise von Parma in Anwesenheit der ganzen herzoglichen Familie, der Frau Herzoginmutter Clementine und des Prinzen Philipp von Coburg statt. Die Hochzeit wird am 10. April rn der Villa Pianore bei Käreggio gefeiert werden. "Varis, 19. Februar. Die Beratung über das Patentsteuergcsetz, welche mit der Budget- vrrhandluno nur in lockerem Zusammenhang steht, schreitet in der Kammer sehr langsam fort. Tie Vorschläge der Regierung sind aber als beseitigt zu betrachten; mit 350 gegen 195 Stimmen wurde gestern der erste Artikel des Ausfitmßentwnrfs angenommen, welcher die Patenlsteuer für tie großen Magazine vervielfältigt. In Ler kommenden Wache wird auch die Börsensteuer mehrere Sitzungen in Anspruch nehmen. ES läßt sich eine lebhafte Verhandlung über diese bisher ziemlich dunkle Frage erwarten, und dem Finavzminister Tirard ist dabei, wie es scheint, eine neue Niederlage Vorbehalten. — Die Panama- augelegenhelt kommt über diese Beschäftigungen ein wenig in den Hintergrund. Rochefort läßt sich angelegen sein, sie den Landesvertretern ins Gedächtnis zurückzurusen. Er veröffentlicht heute im „Jntransiaeant' einen drohenden Artikel: „Die Regierung freut sich in der Person des Hrn. Ribot sehr, weil sie überzeugt ist, daß dank der Mitschuld ihrer Richter und des Untersuchungsausschusses die Korruptionsangelegenheit jetzt beendigt sei. Die Freude Ribots wird nicht lange dauern Was der Untersuchungsrichter Franque- ville nicht enthüllen wollte, was die Anklagekammer zu sagen unterließ, was der Untersuchungsausschuß zu verheimlichen entschlossen ist, wird binnen kurzem in das Licht der Öffentlichkeit gezogen werden. W rd das Licht von Brüssel, London, Wien oder Konstantinopel ausgehen? wir wollt» und können es nicht sagen. Aber wir sind in der Lage zu.versichern, daß die 167 Chlckmäruer im PalaiS Bourbon und im Luxembourg einer unangenehmen Viertelstunde cntgegengehen. Nicht alle „Knltsfin" hiben 'hre Geheimnisse enthüllt; aber Thibaudin habe seine Pflicht verletzt, indem er, als die Aufgabe!Wird besorgt werden, und der Besenstrich« Oifizine d» adeligen rnd der Schwc,«»Barde in groß« - —' . . . "— —«^„t; gel-lich« der General Boulanger Krieg-minister war, die Er nennung zum Vorsitzenden des Jnfanteriekomitees und Pariser Platzkommandanten annahm, so macht Hr. Maujan sich eine seltsame Vorstellung von der mili tärischen Disziplin. Wollte er aber sagen, der General Thibaudin habe sich aus persönlichem Ehrgeiz den politischen Absichten des Generals Boulanger unter geordnet, so ist es meine Pflicht, heute laut zu erklären, daß dieser Abgeordnete gelogen und ohne Grund seinen ehemaligen Vorgesetzten verleumdet hat." * Rom, 20. Februar. Heute früh ist Rocco de Zerbi im Alter von 50 Jahren hier gestorben. Um wenige Wochen nur hat er den schweren Schlag über dauert, der ihn mit der Einleitung der gerichtlichen Untersuchung wegen seiner Machenschaften mit der Banca Romana betroffen hatte Schon früher leidend, brach de Zerbi unter der Wucht der gegen ihn er hobenen Anklage zusammen und vergeblich suchte er sich wieder anfzuraffen. Als er von seinem ersten Verhöre vor dem Untersuchungsrichter zurückkcm, trug er große Zuversicht, gerechtfertigt aus der schlimmen Angelegenheit hervorzugehen, zur Schau, aber gleich darauf erkrankte er schwer. Bis zum letzten Augen blick beschäftigte seinen irren Geist das Gespenst der Anklage, von der er sich in seinen Phantasien gereinigt wähnte. In der Kammer hielt der Vorsitzende eine knappe Gedenkrede, welcher der Ministerpräsident wenige Worte hinzufügte. Säweigend hörte die Kamnur mehrere Erklärungen der Hochachtung und des ehrenden Andenkens für den unglücklichen Kollegen an, ebenso schweigend Casales Hindeutungen auf das angebliche parteiische Vorgehen der Regierung und der Gerichte und seine Klagen über Argwohn und V rleumdungrsucht gegenüber einem Parlamente, dessen beste Männer ohnehin allzu rasch, zumeist arm vom Schauplätze abtreten. Die Erörterui g d-r Anfragen über die Bankangelegenheit wurde auf übermorgen verschoben Der Handelsmimstcr legte einen Gesetz entwurf vor, betreffend die Be:eiligung Italiens an der Weltausstellung in Chicago. — Von der Feier drs LischosSjubiläums dcS Papstes wird gemeldet: Sei! dl'n srühesUn Morüennuuden vcrkündrie am Cenntag Bleck,vgeäuie von allen Knchinwrmen Ire Ai beuch des Ta^es, an welchem Papa Leo XM. den sünsziftfien Jahieslag lein» Errennung zum Bischof fiicrt Schon um 4 Uhr merken« te- xann lcr Auszug der Pilger auf dem Peter^ptatze Lie Pasi- lica wurde uni 6 Uhr geöffnet; Ler Eintritt der Pilger >» die selbe voll.og >ich in gmer Ordnung Zwei Bataillone Infanterie waren aus dem Platz' zur Aufrechter! attung der Ordnung anfgrsiellt worden. Mehrere Tausend mit Eintrittslatten ver fehene Personen konnlen nicht mehr in die überfüllte Basilica lingelassen werden Ter snic Aus,ritt tourte in Ordnung voll zogen weidiN Um Ltl> Uhr celebrierie der Papst in der reim delorierlen Basilic» von Sl Peier bei geschlossenen Tbürrn die Zubilailmsm sse. Tcrseib: have seine Gemächer nm »^to Uhr in »igl'itung seines gersl'ich»« und weltlichen Hofstaats ver lassen, in der oupeUa ckettn llietü die Umkleidung vor,genom men, soda-n die «eäiu ^«iutoriir bestiegen und sich zwischen dru beiden Facher» nach dem Bcichtaltarc tragen lassen, wäh rend in lcr sixttrmchen Kapelle die Eänaer las „klmo «aoeräos ruaxnu»" m!v: ier'en TirBeglerlungdesPapsttSdudetend ed enst- thuendnr ln >.!'chiN W ird-nttäger, webe nl- ivo Karinna diiüSse, wäre. Nun hat man aber für die Akten deS Korruv- tionsprozesseS ein anderes System eingeführt Die mcisten Nummern sind verdoppelt worden und auf 24 z. B. folgt nicht 25, sondern 24», 24b u. s. w Es ist darnach leicht, ein störendes Aktenstück zu beseitigen. Dies wurde gestern im Justizpalast von wohlunter richteten Personen versichert; unnötig ist es, zu sagen, daß man im allgemeinen dem Verfahren wenig Bei fall zollte ..." — In der Donnerstagssitzung der Kammer hatte Däroulöde von dem ehemaligen Kriegs- Minister Thibaudin, späteren Anhänger Boulanger-, gesprochen, woraus der Abg. Maujan antwortete: „Ich kenne den General Thibaudin nicht mehr, seitdem er seine Hand in diejenige Boulangers gelegt hat." Thibaudin, der in dem Dorfe Mont- fermeil lebt, schreibt daraufhin an daS „Petit Journal" einen Brief, worin eS heißt: „Wenn der Exhauptmann Maujan sagen wollte, der General mit der Tiara, bestieg tue Sedia unv »'eitle von hier auö dir gesamten knieenden Lersamm ung den päpstlichen Segen und vollständig.n Ablaß H »aus kehrte der Papst samt feinem G«folge unter enthusiastischen Ovationen der Menge nach der Aapellc della Pieta zurück, legte dort sein Meßgewand ab und begab sich um '/,1L Uhr in seine Appartements Abends waren die Peterskirche, die übrigen Kirchen, alle Klöster und katholischen Niederlassungen, sowie viele Privathäuser illuminiert. Das Wetter war prächtig; während des ganzen Tages und Abends herrschte lebhaftes Treiben auf den Straßen, besonders auf dem PeterLplatze. Der Kardinalstaatrsekretär Ram polla veranstaltete ein Diner, zu dem sämtliche Botschafter und außerordentlichen Gesandten, welche mrt der Beglückwünschung des Papstes beauftragt sind, cingeladen waren, und bei dein zur Rechten des Kardinals der französische Botschafter Graf Lefibvre de Behaine. zur Linken der außerordentliche deutsche Gesandte General v. Loi- saß. Unter den Gästen be fanden sich auch der Vizepräsident des deutschen Reichs tags Gras Ballestrem und der französische Devutierte Graf de Mun. Erste er ist heute vom Papste em pfangen worden * London, 20. Februar. Die zweite Lesung der Homerulebill, im Sinne der Geschäftsordnung des deutschen Reichstages ebenfalls noch die erste, ist for mell aus den 13. März festgesetzt Es wird indessen kaum dazu kommen. Zunächst wird die Regierung nun rinigc ihrer anderen Gesetzentwürfe zur ersten Beratung einbringen, und dann kommen notwendige EtatStitel. Auf die Bill, betreffend die Revision de- Wahlsystems, wird am Donnerstag die Vorlage folgen, welche die Entstaatlichung der Kirche in Wales einleiten sollen. So wünschen es diegladstoneanischen Abgeordneten von Wales, und da sie über 28 Stimmen, im Ernstfälle also über dos Dasein des Ministeriums verfügen, hat natürlich Gladstone diesem Verlangen rachgeben müssen, so sehr ihm dadurch auch sein Ar beitsplan für die Tagung gestört wird. Aber den Walisern ist dieser Bcweis ministerieller Freundschaft noch nicht genug, eine große Anzahl unter ihnen will das Eisen schmieden, so lange eS glüht, und verlangt von Gladstone sogar das Versprechen, daß er auch gleich die zweite Lesung der Bill noch vor Ostern an fetzt, sonst ja, würdrn sie ihn denn wirklich im Stich lassen, wie sie drohen? Durch ihren Erfolg ermutigt setzen die Radikalen ihrerseits Gladstone und Harcourt wegen der Einführung von Diäten an die Abgeordneten zu. Harcourt hatte in einem Briefe augedeutet, daß dieser Wunsch der Radikalen in diesen: Jahre unerfüllt bleiben müsse Ihrer Entrüstung bar über hat Gladstone nun schon so wett nacygegcben, daß er eine Bill cinzubringen versprochen, nach welcher jeder Abgeordnete, der weniger als 4.0 Psd. Sterl. Jahreseinkommen besitzt, um Zahlung von Diäten 300 Pfd. Sterl, jährlich — nachsucheu kann. Tie Radikalen wollen indessen von einem derartigen Unter fidied zwischen reichen u> d armen Deputierten nichts wißen und hoffen immer noch, ihr Verlangen nach einer Diäterzahlung an alle durchzusetzen. W.r weiß, ob es ihnen nicht gelingt. Der Ausschuß der irischen Nationalisten hat einen von Justin M'Canhy, Sexton, Davitt, D.llon, Healy,O'Brien und anderen Mitgliedern unterzeichneten Aufruf au die irischen LandSleuie sowie an alle Freunde Irlands in den Vereinigten Staaten, Canada und Austra lien erlassen, in dem es, der„Voss Ztg." zuwlge, heißt „Wir haben einen höchst bedeutungsvollen Augenblick in ker U cschichtc tes lancen Nomp es Irland., um seine Neckte erreicht. Ter Premierminister Englands, der Führer der Re gierung und der Pariei, die daS britische Reich tcherrjcht, h.n eine HomeruNvorlege eingebrait, die mr ganzen gencmmen, einen breit«n, soliden, gründlichen Plan nationaler Selbst, veiwaltuvg Jr'anbr bildet Tie Borlage bietet dem irische'' Bolle ein Parlament, das thaisächUch besagt ist, alle ött'nchci Angele, enheiten Irlands zu b» andern, sowie eine diesem P, - lament veraniwottUche Voll-ugtrcgicrung. A> beiden, wirb 0. Gemäßheit d.r Verlage das iniche Volk bercchlig« sein, durch eine Ado dnung von achtzig Mitgliedern an der V rwoln^ des Reickc? «ilzunehmen I d -ser wie > - mona» on e, , Hinsicht tl'üt die Neaetnno non >e!>u ,,,, ns dir Aufgabe!wird besorgt werden, und der Bestr>strich«Oifi»i»r d» adeligen rnd der Schweizer »ard« in großer «al, wild lin mnsl-rholl-r Lin w,r r„Ud« I-chl, lach, "d am d.,I,w Hl. R b°M - Mlhl.il MS,ttl l'LL eine schwere Verdächtigung gegen die Gerichts- tdüch-n P>lg» üb» eovoo benagen haben. T» Papst segnete behörde in der Panawaangelegenheit. So liest man"','M «olbeizuge dar twernde Put-Ntum; aus den Tribünen bt- in der Gobletscken Retite Rovubliaue"- Wir .'^nd sich da« dip'omatische Corps, der Malthelerortea, der rv- ,u ver 'S)ooteiiarn „Peilte mcpuoiiquc . ,,rvtr Hauptattare a.ig.tommen, verließ haben, wie eS scheint, mit den Panamauberraschungen^ Pavst die Srdia und la«, gegen dir Anwe end n gekebri noch nicht abgeschlossen. Bekanntlich werden bet den Leine st ve Messe, währ-nd die Sänger der six iniichen Kapelle Kriminalprozessen alle Aktenstücke mit fortlaufender chdem Anlasse argepaß'e Besänge vorlrug-n Um '^lt Uhr, im Nummer versehen behufs Vermeidung von Jrrtümern )^'"^' m L». / s bvtttttaren aus den silbernen T'vwptNn. Rach Beenblgung brr und Verhütung etwaiger Entwendung irgend eines ;A«>ssr st,wm-r d« Papst um A" Uhr das Trdeum an. wäh- Aktenstückes, die auf solche Weise leicht zu entdecken ^rrn» dessen Sänger und Andächtige ebwecklelnd in den Chor einfielen. Nach Schluß des TedenmS bedeckte sich der Papst daß auch ich mich aufs Jahr zu einer Erholungsreise entschließen werde Zn diesem Zwecke gestatten Sie wohl, daß ich mir gelegentlich bei Ihnen Rats erhole; Sie kennen ja die ganze Erde und werden mir sicher daS Beste anempfehlen." „Mit Vergnügen werde ich Ihnen dienlich jein. Ich b greife, daß Ihnen daS ewige Einerlei hier mit Ler Zeit langweilig wcrlen muß. Geselligkeit ist recht angenehm, aber man fühlt den Wunsch, auch hier und da seine i Umgang zu wechseln. Schließlich beschränkt sich noch der ganze Zeitvertreib in Potten- l rniui auf nnen einzigen Gegenstand: auf daS Spiel." ,Ja, leider; die geistige Höhe dort ist nicht eine solche, daß man an anderen Dingen Interesse fände." „-4 propre, daß ich nicht vergesse: ich erhielt heute von Oberlicutknant Cloßmann seine Spiel schuld zugesandt. Wie es heißt, sind seine Verhält nisse durchaus nicht glänzend — ich fürchte mithin, daß es ihn ein schweres Opfer gekostet hat, diese» Betrag flüssig zu machen. Mein erster Gedanke war der, ihm die Summe zunickzusenden und Revanche zu bieten." (Fons folgt) * „Zeitschrift für Litleratur und Geschichte der Staatswissenschaften." HerauSgegeben von Or. Kuno Frankenstein, Dozenten an der Humboldt- akademie zu Berlin. Leipzig, 18U3. C. L. Hirsch feld. 1. Band, l. Heft. Mit dem vorliegenden Buche ist ein neues U. ter- itthmen ins Leben getreten, das sich »ne zweifache Aufgabe gestellt hat Einerseits will ,S einen littc- tarischen Mittelpunkt sür alle Forscher bilden, die ihre wissenschaftliche Thätigkeit der Methodologie und Liltcraturgrschichle der StaatS- und Sozialwissenschaften zugtwcndtt haben, und sodann will es bei der Be schäftigung mit Elnzelfragen dem Fachmann ein Weg weiser sein. Ihre Aufgab n. sucht die Zeitschrift da durch zu lösen, daß sie in dem ersten T-ile eines jeden Heftes eine Anzahl größerer Beiträge ver öffentlicht, die sich mit der Mrthvde der staatS- und sozialwissevschoftlichrn Forschung und mit der staots- wissenjchöstlichen Litte,aturgeschichte beschäftigen, auch Abhandlungen und Aufsätze wirtickMSgeschict tl'chen Inhalts werden hier wcitrre Verbreitung finden. Der zweite Abschnitt d.r Zeitschrift enthält Berichte und Beurteilungen neuer Erscheinungen auf dem Gebiete der staatSwissenichaftlichcn Litteralur aller Länder, der dritte eine „Bibliographie", die in systematischer Weise eine Übei sicht über die gesamte staatswissenschastlichc Welttitteratur gi-bt und von Zeit zu Zeit auch voll ständige Littcraturnachweije für einzelne Zweige der Slaiitswissenschasteii dringen wird. Ein letzter Ab schnitt „Kleinere Milieilungen" endlich werft Nachrichten auS den staatswissenschaftlichen Gesellschaften, Perjonen- nachrichten n s. w auf. Die Zeitichrist wird in einzelnen Hcstcn erscheinen, vcn d,nen 6 einen Band von ungefähr 30 Bogen bilden werden. Jährlich wird mindestens ein 'sicher Baid zum Preise von 12 M vorliegen. D>es Aufgabe und Anlage des Unternehmens, da« bejorderS greigret erscheint, die staatswissenschaftliche Litteratur bei dem gewaltigen Umfange, den sie im Laufe der Jahre angenommen hat. nbcrsicktlich be- könnt und leichter zugänglich zu machen und jo einem schon Mthrfach cmpsundenen Betürfnisse abzuhelsen. Wenn hierdurch d:e Zeitschrift dre Wissenschaft mittel ¬ bar sördert, so 'eistet sie ihr auch unmittelbar durch Lie Verbreitung tüchtiger Arbeiten wesentliche Dicnfi. Dir Art und Weise, wie sie ihre Aufgabe zu löu iucht, erscheint als eine durchaus zweckmäßige und dr Umstand, daß eine ganze Re he hervorragender He lehrter dem Unternehmen ihre ständige Mitwirkiii'.g zugesichert haben, berechtigt zu der Ei Wartung, daß er sich bald einen Namen »worben haben wird Sow«: daS vorliegende Heft, Las in seinem ersten Abschnitte sehr gediegene Auffätze des Prof. Dwtzel in W n, des Prof. Orcken in Bern und des Prof. RaLkro in Bologna enthält, ein Urteil zuläßt, kann man dem Unternehmen nur vollste Anerkennung rollen. Mr möchten auf dasselbe nicht nur die staat-wissenschaft lichen Forscher, sondern auch die Praktiker, besonders die Velwaltungsbeamten, Hinweisen, da es diesen, im aus den obigen Ausführungen hervorgeht, eia rer züglicheS Hilfsmittel bietet, sich übrr ne-.e Er chunua- gen ans dem Gebiete der Staals- und Sozialwlsjen schäften zu untertichten. Köuigl. Historisches Muse!m. Für diese somm lnng <Rüstkammer) ist ein Teil der miuelalteriichcn Waffinjammlung des Hrn Richard Zschille zu Großenhain käuflich erworben worden. Es befinden sich hierunter ganz hervorragende Stücke) so ein deutsches Strchzeug um 1450, mehrere gotische Har nische auS der zweiten Hälfte deS 15. Jahrhunderts, eine Reihe Helme vom 12. bi- zum 15. Jahrhundert, Schwerter au- demselben Zeitabschnitte, Helwbartcn, Spieße, Armbrüste u a. m Da dem Historischen Museum mittelalterliche Waffen bisher soft gänzlich mangelten, so erfährt dasselbe durch Liesen Ankauf
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