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Dresdner Journal : 15.02.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-02-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189302150
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18930215
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18930215
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1893
-
Monat
1893-02
- Tag 1893-02-15
-
Monat
1893-02
-
Jahr
1893
- Titel
- Dresdner Journal : 15.02.1893
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f— — —""—- 283 von ein n.. > : , -- — Gesetzes naturgemäß anhaften muß und die zu be seitigen, den späteren Auflagen Vorbehalten bleibt Mit Dank werden von der Praxis die vom Ver fasser gegebenen Vorschläge zu zweckmäßiger Abfassung der Formeln oder Vermerke, die im Gebrauche häufig wiederzukehren pflegen, begrüßt werden, ebenso wie die Muster für Niederschriften über Urkundsbeglaubig- uugen, die dem Buche beigegeben sind Die vorliegende Ausgabe enthält außer der No- tariatSordeung auch noch die Kostenordnung für Notare vom 6. September 1892 und die Ausführungsver ordnung vom 7. September 1892 sowie in einem An hänge einige mit der No.ariatSordnung zusammen hängende Gesetze und Verordnungen, insbesondere daS Gesetz, die Beglaubigung von Privaturkunden betreffend, vom 4. November 1890 nebst Ausführungsverordnung vom 5. November 1890, und die Verordnungen, die Anlegung von Personalakten für die Notare betreffend, vom 1. Dezember 1892 und Änderungen der In struktion für die Gerichtsvollzieher betreffend, vom 2. Te.ember 1892. Ein sorgfältig bearbeitetes Sach register endlich und den einzelnen Paragraphen der Notari- atSordnung, al» Überschrift dienende im Gesetz selbst nicht vorgesehene, den Inhalt bezeichnende Stichwörter erleichtern den Gebrauch der sehr empfehlenswerten Ausgabe. 6. oder Koch?" Ich h'elt diefe Fragen zwar für ziemlich überflüssig, indes bewiesen sie mir doch, daß die Ge müter sich unter dem Eindruck der nicht ganz wegzu leugnenden Choleragefahr, ihrer Folgen auf Handel und Verkehr sowie der bevorstehenden internationalen Choterakonferenz befinden Es scheint uns daher für ein TageSblatt fast unerläßlich, diese Angelegenheit wenigstens im Feuilleton zu besprechen, vielleicht besser als die gelehrten Abhandlungen der Fachblätter (z. B. die treffliche von Prof Hueppe in Prag, Berliner klinische Wochenschrift 4, 5, 6 flg. d. I. oder die zu sehr negierende des Prof. Rosenbach in BreSlau, Münchner klinische Wochenschrift 43 v. I.) abzudrucken. Ich will daher meine Antworten auf jeae Fragen referieren bez etwas erweitern. Auf erstere Frage sagte ich: „DerBacillus,sowohl deSTuberkels als der asiatischen Cholera (letzterer wohl den Spirillen zu »zählen seiner selbständigen Bewegungen wegen) ist eine Entdeckung des Professors Robert Koch, w.lche nächst dem Milz brancbazilluS von Pasteur epochemachend für die Pathologie gewesen ist und die menschliche Erkenntnis des Wesen» der Krankheiten erweitert bot, geeignet, die irische Bovensr ge zu behandeln, aus tue Tudliner Legis- lalur übergegargrn fri. Die Debatte wurde schließlich vertagt, um heute von Balfour ausgenommen zu werden. — Nach einer Drohtmeldung aus Dublin zollt die antiparnellilische Presse der Vorlage begeistertes Lob, die Organe der Parnelliten halten mit ihrem endgiltigen Meinungs ausdruck noch zurück, während die unionistische Presse unnachgiebigsten Widerstand gegen die Bill predigt, weil dieselbe keine Fürsorge für den Schutz der loyalen Minderheit enthalte. Die Londoner unio- mstischen Organe unterziehen den Homeruleplan einer vernichtenden Kritik. Die „Times" meinen, der Plan hätte nicht die mindeste Aussicht aus eine endgiltige Lösung der irischen Frage, wäh rend er viele schwache und Zerwürfnisse anregende Punkte ent halte Ter „Standard" bezeichnet die Maßregel als unprak tisch und unaussüh-bar; Gladstone biete Irland eine bloße papierne Beisasjung „Daily Telcgr." sagt Gladstonls Rede war wunder bar, aber durchaus nicht staatsmännisch. Die „Morningpest" schließt ihren Artikel: Niemals wurde einer zivilisierten LrgiS'atur eine unnützere, phantastischere Maßregel unterbreil.t als Gladstones Homeru'evorlaze: diese auszusühren, würde heißen, die Geschicke des britischen Re ches den geßLosesten, unwissendsten Elementen innerhalb seiner Grenzen zu ürerliesern. „Daily News" und „Daily Thron." drücken höchste Besriedigung aus, beze chnen den neuen Plan als einen weit besserrn und demokratischeren als den des Jahres 1888, der alle Aussicht auf schlieplichc Durchsührung besitze, ohne die ReichSeinheit im mindesten zu gcsährden. Die Anhänger Gladstones im Unter Hause sind all gemein befriedigt, insbesondere Labouchsre und die Arbeitervertreter, sehen jedoch langwierige stürmische Kämpfe mit der Opposition voraus, die die Tagung unfruchtbar in Hinsicht der englischen Reformen machen dürften. — Die liberale Partei gewann den bislang stets der Torypartei gehörigen Unteihaussitz für Pontefract. An Stelle des bisherigen Toryvertreters Winn, der durch den Tod feines Vaters als Lord Stoswald ins Oberhaus berufen worden ist, wurde der Gladstoneaner Reckett mit 1228 Stimmen zum Vertreter dieses Fleckens im Unterhause gewählt. Auf den Torybewerber Shaw entfielen nur 116b Stimmen; die Mehrheit Gladstones im Unterhause beträgt jetzt 42 Stimmen. Sofia, 14. Februar. Eine Proklamation des Ministerpäsid.ntcn Stambulow als Stellvertreters des Prinzen Ferdinand an das bulgarische Volk giebt folgende aus Florenz vom 12. d. M. datierte Depesche bekannt: „Gestern hat unsere Verlobung mit Ihrer Königl. Hoheit der Prinzessin Marie Louise von Bourbon, Tochter Don Roberts von Bourbon, Her zogs von Parma, und seiner ersten Gemahlin Prinzessin Maria Pia von Bourbon, Tochter des verstorbenen Der Bacilln» und die asiatische Cholera. Dresden, 14 Februar. „Was halten Sie Bakteriologie entspiechend ausgeführt wurde: Karboli- sieren z. B. für gleichbedeutend mit Desinfizieren meist angesehen wurde. Die Eisenbahnzüge ließ man schmutzig und glaubte sie desinfiziert zu haben, wenn sie gehörig nach Karbolsäure rochen; un ausführbar aber, weil ein beschmutztes Hand tuch, über die Grenze getragen, an dem ge eigneten Ort: eine Epidemie hervorzurufen im stände ist, dieses aber nicht abgehalten werden kann. England hat, auf seine reichen Erfahrungen in Indien gestützt, vollständig ausreichende Verordnungen an alle Hafen; lätze erlassen, indem eS die Behörden anwies, dort, wo die Amtsärzte nicht auLreichen, Ärzte zu verpflichten, welche alle einlaufenden Schiffe kon trollieren, ihre Aufmerksamkeit wesentlich auf die fchmutzigen Schifft (b'iltkzr »bips) richten, diese reinigen und desinfizieren lassen, etwaige entschieden Kranke aber isolieren sollten. Dieses könnte auf die Eifen bahnzüge deS Kontinents sehr gut übertragen werden. Meine Antwort auf die zweite Frage aber wir, daß e» mir unbegreiflich sei, weshalb di: beiden Gelehrten: Pettenkofer, nicht Arzt, ursprünglich Apotheker, aber als Vater der jetzigen öffentlichen Gesundheitspflege hochgeschätzt, und Robert Koch, der von Hau» aus Arz», jetzt mehr genialer Forscher im Laboratorium, dem Bacillus?" So fragte mich gestern abend hiesige englische Minifterresident, gleich darauf anderer Herr: „Sind Sie Anhänger von Pettenkofer zur Regelung der ägyptischen Frage eine euro päische Konferenz zu veranstalten, ohne Begründung sei. Die Regierung der Republik habe in den jüngsten Ereignissen in Ägypten keinen genügenden Anlaß zu einem solchen Vorschläge gesehen und wurde ihn schon deshalb nicht gemocht haben, weil sie sicher sein konnte, daß er nicht von allen Mächten angenommen worden wäre. Schließlich betont man in den diplomatischen Kreisen London», daß die Stellung deS gegenwärtigen französischen Kabinett» viel zu unsicher se>, um sich mit einer so weittragenden Aktion zu befassen, wie e» eine solche Konferenz wäre. Do» einzige, was wirklich vorgefallen fei, waren diplomatische Auseinandersetz ungen über die jüngsten Ereignisse in Ägypten zwi schen der französischen und englischen Regierung, so wie zwischen der ersteren und der Pforte. — 14 Februar. Über den weiteren Verlauf dec gestrigen denkwürdigen Sitzung des englischen Unter hauses und über die Aufnahme der neuen Humerulevorlage wird der „Voss. Ztg." gemeldet, daß im Verlauft der Erörterung de- HumeruleplanS Gladstone erklärte, er hätte vergessen, zu erwähnen, daß die Bodengesetzgebung für Irland in den Händen des Reichsparlaments für drei Jahre bleiben würde. Aus dem Lager der Opposition sprachen der frühere Generalfiskal Sir Edward Clarke, Lord Walmer- Wolff (Belfast) und Sannderson gegen die Vorlage. Saunderson «klärte, dir irischen Unionisten würden dir Bill höchst entsplcffen unnachgiebig bekämpft», weil sie die Freiheit und Wohlfahrt Irlands durchaus untergraben würde. Sexton, der namens der Anliparnelliten das Wort ergriff, bezeichnete die Vorlage im allgemeinen als annehmbar, erhob jedoch Einwendungen gegen den finanziellen Ablchnilt des Planes und der Bestimmungen betreffs der Polizei; er ver langte, die irischen Bertnttr sollten in der bisherigen Anzahl in Westminster bleiben, bis tie Besugnis des Reichsparlaments, und ter Eultau, auf dessen eigenste Initiative die ganz« AuS« süheung einer Bahn über JSmid Angora nach Läsarea und später weiter bis Bagdad zmückzusühirn ist, w-rd sich sagen dürfen daß er der Urheber eine» großen c'v,I-sotoris»en Werte» ist, da» beiweckt und geeignet ist, die reichen wirischastpchen Quellen Kleinasiens auszuschließen, die Produkiion aus allen Gebieten zu beleben und durch den wachsenden, aus» neue er- veckte» Bekehr den materiellen Wodlstand und die sittliche Ent wickelung so weiter LanteSieile zu sickern — Die Kommission für Arbeiterstatistik ge nehmigte in ihrer Schlußsitzung am 10. Februar, wie der „Reichsanzeiger" berichtet, die von ihrem Ausschuß vorgeschlagene Fassung der drei Fragebogen für daS Mühlengewerbe. Für die Verteilung der Fragebogen beschloß die Kom- müsion - die Benutzung deS Kataster« der MülleretterusS- gmossinschast, in welchem die vorhandenen Mühlen betriebe noch Bezirken der unteren Berwaliuugebthöiden und innerhalb der- silben nach der Zeit der Anmeldung geordnet, verzeichnet sind. Lie Besragung von je 10 Proz der in jedem eine Anzahl von untren BerwaltungSbrzirken umfassend n kalasteibande verzeichneten Wind-, Wasser- und Dampimühlen wurde sür ausreichend gehalten. Eine völlig unparteiliche Auswahl der einzelnen Mühlen würde nach Anstatt der Kommission zweck mäßig durch einen Kommissar der Reichsregirrung und einen Delegiert-n der Kommission in der Weise erfolgen können, baß innerhalb j de- KatasterbandrS bis »ur Errcrhung einer Anzahl von 10 Proz. der betreffenden Muhlenart zunächst alle für die einzelnen unteren BerwaltungSbezirke an erster Stelle, bann die an zweiter Stelle und so sort ausgesührten Mühlen bei der Erhebung berücksichtigt würden. Rach einstimmiger Ansicht der Kommission empfiehlt eS sich, wie bei früheren Erhebungen fo auch jetzt die Fragebogen für die eine Hälfte der Betriebe an die Arbeitgeber, sür die an dere Hälfte an je einen Arbeiinrbmrr auSzugiben, und »war nach der aus dem bezeichneten Wege «Funden.» Reihen folge abwechselnd in der einen Mühle den Arbeitgeber, in der anderen einen Arbeitnehmer zu besingen. Ebenso war die Kommission darüber einig, daß es zweck mäßig sei, unvollstä big oder mißverständlich auSgefüllte Frage bogen mittels protokollarischer Vernehmung der beueffenden «us- kunj spersonen durch die Behörden ergänzen zu lassen Zur Wetterführung der Untersuchung über die Arbeitszeit in Bäckereien empfahl die Kommission, durch protokollarische Vernehmung eines Teil- der mittels Fragebogens besragten ÄuSlunstspersonen dir Gründe sür die verschiedene Gestaltung der ermittelten Arbeitszeit,» zu erforschen, durch Besiagung der «ranlenkasfin die KrankaeitS- und Sterdlichkei'Sverhältnisse unter den Bäckern aufzuktären und eine Reihe von Jntereffcnten- »eibäl dcn um gutachtliche Äußerungen über die Arbei-zett und die Möglichkeit ihrer Regelung zu ersuchen. DaS auf diese Weife beschaffte Material beabsichtigt die Kommission zur Grund lage einer letzten Beratung über die ArdeitSzcit in Bäckereien zu machen, bO welcher Arbeitgeber und Arbei'nehmer mit be ratender Stimme zugezogen und Auskunstspersonen vor der Kommission vernommen werden sollen. — Dem Kaiferl. Gesundheitsamt sind vom 13. bis 14. Februar folgende Cholerafälle gemeldet worden: Regierungsbezirk Schleswig. In Altona am 11. d. MtS. 2 Erkrankungen, von welchen eine am 12. d. Mts. tätlich geendet hat. Ferner wurde in 4 Fällen nachträglich Cholera festgestellt. — In der heutigen Sitzung deS preußischen Abgeordnetenhauses veranlaßte ein Wortführer de» Zentrum», vr. Porsch, eine kirchenpolitrsche De batte, indem er die von den kirchenpolitischen Gesetzen der siebziger Jahre stehen gebliebene» Bestimmungen anfocht und auch so ist alle alten Forderungen der Partei, z. B. nach Wiederherstellung der katholischen Abteilung im Kultusministerium, von neuem erhob. ES geschah aber, abgesehen von einigen heftigen Worten über dir Beschränkung der Orden, in ziemlich ruhiger Weise. Noch ruhiger erwiderte der Minister Bosse; aber er blieb fest dabei, daß die AuSgleichsgesetze der achtziger Jahre einen staatlicherseits als endgiltig be trachteten FriedenSzustand geschaffen, der wohlwollend gehandhabt, aber aufrecht erhalten werden soll Pari», 13. Februar. Vor dem Schwurge richt der Seine begann heute unter dem Vorsitze Pillet-Desjardins der Prozeß der Dynamitgesell schaft. Er scheint wenig Interesse zu erregen, denn der Gerichtssaal war beinahe leer. Der Hauptange klagte Alton ist bekanntlich flüchtig; er hauptsächlich wird beschuldigt, die 8l»ciet6 du IransvLuI um 3k Millionen bestohlen zu haben. Die beiden auf der Anklagebank befindlichen Gefährten le Guay, der mit Arton dem Verwaltungsrat der Dynamitgefellschaft an gehörte, und Prevost, der Kassierer dieser Gesellschaft, schieben denn auchdem Flüchtling alle Veramwortlichkeitzu. — Die Blätter ergehen sich in Betrachtungen über die bevorstchendeJnterpcllation LeydetS und über die Manöver, bez. Jntriguen, zu welchen dieselbe in den parlamentarischen Kreisen Anlaß giebt. „Man weiß", sagt Em. Arcne im „Malin". , mit welche» Eifer sich die Gegner der Republik der Worie CaoaignacS be mächtig« haben, mit welcher v.fchicküchkeit und Freude ave ihre Journale diejelbrn auSbcuien, wie großen Vorteil sie aus einer ihre beiderseitigen Änschauunsien nicht vereinigen, wa» sehr wohl möglich; der eine vielmehr auf seiner höchster« für München richtigen Grundwassertheorie beharrt, der andere, die unbekannten Faktoren der lokalen und perfönlichen Immunität mißachtend, nur von Absperrung um jeden Prei» alle» Heil erwartet Die ärztliche Praxi» von Anfang an (1832), die Ab- Lrhren der schließung lehrend, fpäter diese verlachend, wurde be- die Redensarten gewisser Heilkünstler auf ihren wirk lichen Wert zurückzusühren, leider haben sich aber die Regierungen genötigt gesehen', auf Grund derselben Maßregeln zu ergreifen, welche teil- unnötig, teil- mangelhaft, teil- unausführbar waren und sind, ersteres insofern, als der Bazillus zwar der alleinige Träger deS AnsteckungSstoffeS ist, e» aber immune Gegenden und immune Menschen in der Mehrzahl giebt, jeder aber im staube ist, sich selbst vor der Urbertragung zu schützen, mangelhaft, weil die so genannte DeSinfeksion nicht den bekannten Lehren der Papste die Glückwünsche Sr Majestät deS Deutschen Kaisers zu überbringen, ist hier eingetroffen. Derselbe stattete heute in Begleitung des Majors v. Hausmann dem Kardinalstaatssekretär Rampolla einen Besuch ab. London 13. Februar. Nach einer der „Pol. . „ Corr." von hier aus zugchenden Meldung wird in den folchtn Red« im Mund« «Mts solche» Republikaners ziehen, hiessen diplomatischen Kreisen versichert, daß die an «-rschi.do.-n E..°-n °ulg«°nch,- Bh-uplung, di- ... Er lao darin w-e e« lch-'nl. nicht der Schatten eines Bor- französische Regierung habe bei den Mächten beantragt, König« beider Sizilien, Ferdinand II-, stattgefunden bedacht». Um so besser, doch haben diese Rede und die auf sie sol erde Tagesordnung darum nicht miuder einen neuen Zu stand und in der «ewalti en Verwirrung, i» der wir unS be finden, eine neue Verwirrung geschaffen Die Kammer hatte schon vorher die Richtung verloren; sitzt weiß ge vovends nicht mehr, woran sie ist. Man sagt, daß sie sich zurechtzufinden such« und daß r« der Regierung selber nicht unlieb wäre, e:wa- klarer zu sehen: man wird sich ein- sür alle »al darüber er klären. wa- man will und nicht will. Die k immer hat sich dafür 3 Tage Bedenkzeit gegeben: wenn sie dieselben gut an- wendete so würde man bald mit der Sache ser'ig werden. Man wü-de begreisen daß daS Land dieser endlosen Geschichte gründlich überdrüssig ist Denn em endgiltiger Besenstrich, und er käme zur rechten Zeit, denn diese scheußliche Maekerate, der wir seit » Monaten beiwohnen, müßte wirtlich mit de n Kar naval eia Ende nehmen" Gobl t sieht die Angelegerheit in der „ Petite R6p» bli- que" etwa» andercS an, als die meisten feiner radikalen Par teigenossen. Ohne darrn zu glauben, daß Cavaignac zu Z recken persönlichen Ehrgeizes aus da- Ehrl'chkettSgefühl der Kammer spekuliert habe, zweifelt er nicht daran, eS fei diesem Redner um rin Bündnis dlS linken Zentrum» mit den über- gctretenen Monarchisten zu thun g-wefen Den Opportunisten, welche die Berantwortlichkeit sür die bisherige Politik haben, könne dat gefährlich scheinen: aber welaeS Interesse haben die Radikalen, sich in diese Angelegenheit ein,»mischen? War kann sie anireiben, die bloßgestellten Mitglieder der republikanischen Partei zu retten? Der „Petit Parisien" beschwört den Premierminister Ribot, bei dieser G legenheit eine außergewöhnliche Energie zu zeigen. „Bon seiner Umsicht hängt ei ab, daS Kabinett wieder zu befestigen, Wenn er sich sreimütig an die Spitze der Re publikaner ohne Unterschied der Schattierungen stellt, wenn er die Eintracht unter allen Gruppen der Mehrheit als Losung-- wort beibehält, so ist er gewiß, eine Mehrheit um sich zu scharen. Die Umtri be im Pala S Bourbon springen in die Au^en, um sie zu vereiteln, hat der Premierminister sie nur zu enihüllen und zu bekämpfen. Der Erfolg de» Tages hängt bloß von Hin RibotS Willen ab. . . ." — 14 Februar. Wie bereit« telegraphisch ge meldet, hielt der englische Botschafter Lord Dufferin beim Festmahl der hiesigen englifchen Handelskammer eine Tischrede, in der er auf da- Entschiedenste gegen die wider ihn erhobenen Anklagen Ein pruch erhob. In dieser Rede sagte er: „Meine Kollegen und ich wurden von einigen Pariser Blättern an den Galgen gehängt. Ich will glauben, daß die Angriffe eher aus Unwissenheit und Kinderei, als aus Bosheit her vorgingen, aber es ist jedenfalls eine ganz neue Er fahrung für mich, einen Botschafter, den persönlichen Vertreter seines Herrschers, in den inneren Streit des Landes gezerrt zu sehen, wo er beglaubigt ist. Bis her glaubte man, daß Höflichkeit und Gastfreundschaft einen Botschafter genügend schützen, es hat sich leider herausgestellt, daß dieser Schutz unge ügend war. Lord Dufferin versichert dann, daß alle Gerüchte, die man über ihn verbreitet habe, unwahr seien; er habe keine drei Millionen zur Bestechung der Pariser Presse mitgebracht, und er arbeite nicht an einer Lösung der russisch französischen Beziehungen. Bern, 14. Februar. In weiterer Ausführung der gegen Frankreich am 27. Dezember 1892 ergriffenen Zollmaßnahmen hat der Bundesrat nachstehenden Beschluß gefaßt: Für alle aus dem Ausland nach der Schweiz eingeführten Waren, welche je nach ihrer Herkunft verschiedenen Zollansätzen unterliegen, ist durch ein gehörig ausgestelltes Zeugnis das Ursprungs land nachzuweisen. Das Zolldcpartement kann auch andere Belege als gleichwertig anerkennen. Für Ware», deren Zollansätze weder durch die Handels verträge noch durch den Differentialtarif gegenüber Frankreich eine Veränderung erlitten haben, sind keine besonderen Ursprungszeugnisse erforderlich. Waren ohne solche Ursprungszeugnisse oder sonstige zulässige Belege unterliegen den Ansätzen des gegenüber den Waren französischen Ursprungs zur Anwendung kom menden schweizerischen Maximaltarifes. Diese Beschlüsse treten am 1. März d. I. in Krast. Rom, 14. Februar. Der Papst wird die mit d«r Beglückwünschung anläßlich seines Bischofsjubi läums beauftragten Diplomaten von Freitag, dem 17. d. M. oder Montag, dem 20. d. M. ab einzeln empfangen. Die Bestimmung des Tages erfolgt nach Eintreffen der Vertreter der königlichen Familien von Belgien, Sachsen und Griechenland. Der russische Ge schäftsträger erwartet ein Schreiben des Zaren, welches derselbe mit Geschenken seines Souveräns überreichen wird. General v. Lov, der beauftragt ist, dem Ferdinand." Die Proklamation fügt hinzu: „Ich schätze mich glücklich, dem bulgarischen Volke die vor stehende freudige Nachricht mitzuteilen, und bin über zeugt, daß dieselbe jeden Bulgaren mit aufrichtiger Freude erfüllen werde, da diese bedeutsame Thatsache die Freiheit und die Zukunft unseres teuren Vater- lande« sichern und kräftigen wird." Prinzefsin Marie Louise von Parma ist am 17. Januar 1870 gebore»und die älteste Tochter des Herzog» Robert von Parma, deS Hauptes der herzoglichen Linie Bourbon-Parma, und der verstorbenen Prinzessin Maria Pia von Brur- bon-Sizilien. Dresdner Nachrichten vom 15. Februar. * Ihre Durchlauchten Prinz und Prinzessin Kart zu Bentheim.Tecklenburg sind heute mittag hier ein- getroffen und im Hotel de Rome abgestiegen. * Von der Königl. Wasserbaudirektton gehen uns fol gende Nachrichten über Hochwässer und Eisfahrten der Elbe, sowie der im Stromgebiet derselben gelegenen kleineren Flüsse zu Bezüglich ter Eis- und Hochwaffer- verhältnisse Hal sich seit gestern im wesentliten nichts ge ändert. Die Molvau ist im Laufe des gestrigen Taae» in Prag um 29 cm gefallen, die Elbe in Melnik um 2 cm und in Leitmeritz um 70 cm gefallen, dagegen ist die so. genannte kleine Elbe bei Brandeis 13 cm gestiegen und die Eger bei Laun 5 cm. Das Egereis ist ohne An stand zum Abgang gekommen und hat heute früh 7 Uhr bei einem Waffe.stände von 202 cm über Null Dresden zu passieren begonnen. Die Eisschütze unterhalb Leiimeritz bei Czernosek sind, wie aus den eingegangenen Waffer- standsnachrichten anzunehmen ist, zum Abgang gekommen, so daß also festes Eis unterhalb Leitmeritz auf der Elbe nicht mehr vorhanden ist; dagegen dauern die Eisstopfun gen in der Moldau oberhalb der Mündung derfelben noch fort, auch sind dergleichen Stopfungen von Litol an der Iser gemeldet Die Bewegung des Wafferstandes an den Hauptpegeln der Elbe und deren Nebenflüssen ist aus folgender Zusammenstellung zu ersehen: Moldau: Prag, i». Februar 8 Uhr früh 223 em -4- 14 r 4 nachm. 104 lb. 8 - sruh 162 s -p Kleine Elbe: örandeiS, 14 8 - srüh coo 4- 14. 4 - nachm. 213 4- Ib. 8 srüh 2lv 4- Eger: Lau», I > 8 früh 21b - 4- 14. 4 e nachm 220 I 4- 1S. 8 e srüh 111 - 4- Elbe: Melnik, 14 8 - früh 236 r 4- 14 u 4 naLm. 234 » 4- 1S. r 8 r srüh 184 4- - Leitmeritz, 14 - 8 s früh 3S0 4- 14 4 nachm 28» 4- Ib 8 L srüh 210 4- - «usijg, 14. 8 L srüh 2^0 » 4- 14. 4 - nachm 32b 1b. 8 srüh 290 - 4- - Dresden, 14. 8 früh 213 - 4- 14. s 4 - nachm 170 4- Ib. - 8 - srüh 201 - 4- (im Fall-«). - Reifende nach Hamburg über Berlin seien noch mals darauf aufmerksam gemacht, daß der 7 Uhr 17 Mi nuten nachmittags in Dresden Altstadt und 7 Uhr 35 Mi nuten nachmittags in DreSden-Neustadt abgehende Schnell zug Nr 43 von heute an in Berlin (Lehrter Bahnhof) nicht mehr Beförderung mit dem Schnellzuge Nr. 8 11 Uhr 20 Minuten nachmittags findet, fondern mit dem Personenzuge Nr. 52 11 Uhr 30 Minuten. Es erfolgt demgemäß die Ankunft in Hamburg nicht mehr 2 Uhr 57 Minuten, sondern erst 5 Uhr 15 Minuten vormittags Es empfiehlt sich deshalb die Fahrt über Leipzig-Magde burg-Wittenberge, weil für diese ein direkter Wagen I. und II. Klasse geschaffen ist. In Wittenberge wird dieser in den von Berlin kommenden Zug Nr. 52 eingestellt. * Aus dem Bereiche der Sächsischen Staats- bahnen lagen heute keine neueren Meldungen über Be triebsstörungen vor; am Altstädter Elbkai war der Verkehr in vollem Umfange wieder ausgenommen und auch im Verkehr des Schnellzuges Nr. 109, in Dresden- Altstadt, ist größere Pünktlichkeit eingctreten, denn die Durchgangsivagen von Frankfurt a. M, Aachen und Ham burg bleiben hötst selien aus, während derjenige von Vliffingen meist fehlt. * Die Feuerwehr wurde gestern abend kurz nach 6 Uhr nach Louisenstraße 99 alarmiert. Daselbst war in einer im Hintergebäude gelegenen Möbellackiererei durch Umwerfen einer Lampe Feuer entstanden, durch welches eine Anzahl neuer und alter Möbel, einige Thüren, der Fußboden u. a. m. beschädigt wurden Mittelst einer Schlauchleitung vom Straßenhydranten löschte die Feuer wehr den Brand in kurzer Zeit. * Die Mitglieder des Vereins „Volkswohl" werden darauf aufmerksam gemacht, daß Hr. vr Singer Freitag, den 17. Februar, abends ^9 Uhr rin oberen Saale des Volksheims, Wasserstraße 7, I. einen Vortrag über „Kupferstich und Holzschnitt" halten wird. bereits im Jahre 1849 darauf geführt, die Übertrag barkeit der Cholera mit Sicherheit anzunehmen, aber nur durch Effluvien, vor denen sich jeder zu schützen vermag. Im Stadtkrankenhause zu Dresden starben als sicher aiigesteckt nur eine Anzahl Wäscherinnen. Das englische Loarü c>5 bealtb stellte aber schon im Jahre 1850 fest, daß 500 Cholerakranke ausnahmslos bereits 8—10 Tage lang an leichteren Verdauungs- stölungen gelitten und die Therapie gab den Hin weis, daß zur Zeit von Choleraepidemien diese V r- läuser durch die gewöhnlichen Mittel leicht zu be seitigen seien, gegen den ausgebildeten Anfall kein wirkliches Heilmittel existiert, obgleich durch An wendung allgemeiner Grundsätze die Hälfte doch in Genesung übergehen. Von der Maßregel der Landabsperrung, wie sie im Jahre 1835 von Geh. Rat vr Rust in Berlin empfohlen und von Sachsen mit Erfolg auSgeführt wurde (p»88er rustiuns, der gemeine Landsperrling), kann aber jetzt nicht mehr die Rede sein. Es giebt aber kaum eine Infektionskrankheit, vor der sich jeder durch Reinlichkeit und Sorgfalt besser schützen kann, al« vor der Cholera. Die verbesserten hygienischen Verhältnisse der Städte und des Landes werden aber auch die Zahl der immunen Orte vermehrt haben. Für die Verbesserung de« an und für sich al» nahezu immun anzusehenden Boden« von Dresden ist aber die rapide Abnahme de« Typhu« (nur 14 Tote im Jahre 1892) der sicherste Beweis, sowie die fortdauernde Gutartigkeit desselben. Wasser zum Trinken und Diätsehler sind zur Zeit in der Nähe herrschender Cholerarpidemie zu meiden, dann kann aber jeder in Dresden sicher sein. vr. 8.
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