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Dresdner Journal : 14.02.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-02-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189302141
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18930214
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18930214
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1893
-
Monat
1893-02
- Tag 1893-02-14
-
Monat
1893-02
-
Jahr
1893
- Titel
- Dresdner Journal : 14.02.1893
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W37 Dienstag, den 14. Februar, abends 1893 DresdnerZonmal >». .T Feinde darüber aufklären, daß die Abwehr von ihrer Seite eine entschlossene und wohlvorbereitete sein wird »». ». Kunst und Wissenschaft. doch immer wieder zum Ausdruck höchsten 11 — ». G. <S 5« A G 'L« '»S s>. 0L ». B. )» B „Ja, ja, gehen wir", erklärten die anderen, für diesmal ist's genug." Eytzing verließ mit Marcel als letzter das Lokal, wo er eine heiße Schlacht gewonnen hatte. „Das sind unerquickliche Scenen!" bemerkte sein Begleiter. „Daß diese Spielleidenschaft manche Menschen so außer Rand und Band bringen kann!" „Und hauptsächlich solche, die nichts zu verlieren haben. Cloßmann besitzt nicht tausend Gulden im Vermögen." „Um so schlimmer! Dann begeht er eineunehrliche Handlung, wenn er weiß, daß er seine Schuld nicht begleichen kann." „Pah, wer immer hinter die Coulissen des Lebens theaters schauen könnte!" Und mit diesen Worten bot er dem andern gute Nacht, dessen Wagen vor dem Thor bereit stand. Der böse Geist. Roman von A. G v. Suttner. (Fortsetzung.) geständnisse an die Wünsche der einzelnen kirchlichen Faktoren zu gewähren. Auch könnte man auf konser vativer Seite erwägen, daß im Rahmen der Gesetz gebung der Länder, der Wirksamkeit der Landtage manche Änderungen der heutigen S^nlvrrhältmssc zu erzielen sein dürsten, nachdem die Regierung auS Dcr junge Sänger bietet vornehmlich in den ersten zwei Aufzügen schauspielerisch und gesanglich viel Gutes und mancherlei Treffliches; nur kann er über seine Stimmkraft noch nicht ökonomisch verfügen und giebt sich deshalb leicht bis zu den poetisch und dramatisch wichtigen Schlußscenen aus. Wie herrlich sich die Meisterschaft der König!. Kapelle in diesen großen Aufgaben bewährt, ist oft hervorgehoben und reizt »'s . g- ' drücklich nur ihr Festhalten an dem allgemeinen Reichs schulgesetze verkündete. Im konservativen Lager Österreichs will man sich aber gegenwärtig nicht mit Kleinigkeiten befassen. In Für die Gesamtlettung verantwortlich: Hofrat Gtto Banck, Professor -er (itteratur- und Kunstgeschichte. Die Angelegenheit zwischen Eytzing und Ober lieutenant Cloßmann war unter vier Augen geordnet worden: der Elftere hatte sich am folgenden Morgen zu diesem begeben, um ihm Revanche zu bieten, da er unmöglich zugeben könnte, daß ein ähnliches Scherz spiel wie das gestrige ernst genommen würde, und nach einiger Ziererei von seiten des Oberlieutenants «ar die schließliche Lösung die gewesen, daß man so lange um die wertlosen Visitkarten spielte, bis diese wieder in den Besitz ihres ursprünglichen Eigentümers zurückgelangt waren. Cloßmann dankte dem anderen für die noble Art, in der er den Ausgleich zu stände gebracht, und sprach die Hoffnung au», noch einmal in die Lage zu kommen, ihm seinerseits einen Dienst zu erweisen. wurden in das Programm Versicherungen und Zu sagen ausgenommen, welche den wichtigstcn Wünschen und Forderungen jen^r Parteien immerhin Rechnung trugen Mochte man auf einer oder der anderen Selle daS Bedürfnis nach einer bestimmteren Fassung der erwähnten Zusagen empfinden, so hätte dir Re gierung vielleicht das erlösende Wort sprechen können, da Graf Taaffe seine Verheißungen sicherlich mit vollem Ernste abgab. Wir haben aber die Besorgnis geäußert, daß die Aufmerksamkeit jeder der beiden zu nächst beteiligten Gruppen gar nicht dieser Frage, diesem Lager "übersieht oder "leugnet man all sondern vor allcm der Prüfung jener Zugeständnisse die mächtigen Erfolge, welche im Nachbarlande „Besser nicht heute", redeten ihm die Kameraden zu, demn seine keineswegs glänzende Lage be kannt war. „Ja, vielleicht lieber nicht; Sie haben auffälliges Unglück", stimmte Eytzing bei. „Sie ziehen sich also zurück?" warf der Verlust- träger gereizt ein. „Durchaus nicht Wenn Sie aber die Sache für heute auf sich beruhen lassen wollen, stände ich Ihnen morgen zur Verfügung." „Hol'S dcr Teufet — einmal wag ich'- noch." Und in einer Anwandlung von Spieleraberglauben schrieb er den Gesamtbetrag im voraus, hoffend, so dar Glück zu bestlmmen. Wieder wanderte sein Schuldsein in die Hände EytzingS. „Wir wollen die Sache in aller Ruhe beschlafen", sagte dieser, sich erhebend en Lcr- >, nm Bei. he. «r- »MaU- werden, ,ältesten »edition erlelde« eröffnet und in gewahrt cechügle c troffen, wüatt rigincU- tem xc- für dr» !r. Die Der Oberst hatte von der Sache insofern Wind bekommen, als er erfahren, daß Cloßmann starke Ver luste erlitten hatte, und da von diesem schon einige Male Verstöße begangen worden waren, welche daS Ansehen des Regiments zu schädigen gedroht, so ent schloß er sich diesmal, mit aller Strenge vorzugehen, allein Eytzing, der um nähere Aufklärung ersucht wurde, versicherte auf das Bestimmteste, daß die Angelegen heit in vollkommen ehrenhafter Weise gelöst worden sei, und somit lag kein rechter Grund vor, gegen den Oberlieutenant einzuschreiten, wenn es auch keineswegs angenehm war, daß es allgemein im Städtchen hieß, die Herren Offiziere hätten damals um Unsummen, ja einmal sogar um den Betrag von 100 000 Gulden gespielt. Eytzing hatte seinen Vorsatz, in Pottenbrunn ein Absteigequartier zu mieten, bald nach dem Balle aus geführt. Die Bezeichnung „Absteigequartier" war eine sehr bescheidene, denn die Wohnung, zu der er sich endlich entschloß, bestand aus der ganzen oberen Etage eines einstöckigen Häuschens, das Eigentum einer Witwe, die sich bereit erklärte, das Amt der Haus hälterin zu übernehmen. Eines Tages kam von Mühldorf eine Wagen ladung Einrichtungsstücke herüber, und bald war das Innere des Hauses so bequem ausgestattet, daß der Mieter ebenso gut hätte hier, als auf seinem Gute seine Residenz aufschlagen können. Er brachte indes nur zwei oder drei Tage der Woche in Pottenbrunn zu; die übrige Zeit war den Geschäften auf seinem Besitztume geweiht Das Hau» wurde bald der Sammelplatz sämtlicher Offiziere und anderer junger Leute auS den Beamten- . Di« wischt» -rS di: rtra-S- öörse«- tig cm, kunze« »odvch morden ewirktt Oststt- b aur, cfteuro- hcuic i »ach Speku- ,2L bis isconio lSS.LL. Union 0. - sich im Nolie^ allge :n tun her»«.-, ngeboit ioe den de Um- s87 10), ichsische 67,10), ie Krc> Zo>ds «olv. ildrenie deuijche cllschast immer- Lauch- Eeidel lukstihl : Rade ", ndustrie Irrsn-'r 'L es §e- !öbau:i ändert. K. Hoftheater. — Altstadt. — Am 13. Februar: „Götterdämmerung". Dritter Tag aus der Tri logie: Der Ring des Nibelungen. Von Richard Wagner. Die gestrige Aufführung des Schlußdramas im CykluS der Nibelungentragödien markierte den zum zehnten Mal sich jährenden Todestag Rich. Wagners. Villeicht hätte unsere Hofbühne denselben mit einer sorgsältigen Neueinstudierung des „Lohengrin" noch würdiger hervorgehoben, wenn sie nicht gerade jetzt besonderen Eifer und Kraftaufwand für neue Opern entfaltete und namentlich der Neigung de- Publikums für die anregungsvollen Eilzugsstücke des jungitalieni schen Realismus mit notwendiger Spekulation mög lichst schnell und weit entgegenkommen möchte. Die Wahl eines Dramas aus der Trilogie war aber andererseits sehr günstig, insofern die Darstellung des NibelungencylluS eine künstlerische Großthat der Dresdner Hofoper bedeutet und in ihrem glänzenden Gesamteindruck um so lebhafter gerühmt werden muß, als letzterer nicht in jeder Partie mit durchaus ge eigneten und frischen Kräften gewonnen wird. Dar über ist indeß schon de» öfteren gesprochen worden und man braucht nur zu wiederholen, daß Frl. Mal ten, Frl. v. Chavanne und Hr. Decarli als festeste Säulen im Mittelpunkte der Aufführung stehen und daß auch Hr. Anthes sich mit vielem Fleiß und mit in Einzelheiten überraschendem Ge lingen in die Siegfried-Partie hineingearbeitet hat Tages geschuhte. Dresden, 14. Februar. Heute abend findet in den Paradesälen des König! Residenzschlosse» der letzte große Hofball statt, zu dem gegen 850 Einladungen ergangen sind. Das Fest beginnt um 8 Uhr und ist um 12 Uhr zu Ende. Dresden, 14. Februar. In verschiedenen Zeit ungen, welche sich gegen Artikel des Militär-Wochen- blatteS wenden, findet sich die Charakteristik de» Militär-Wochenblattes als eines amtlichen Or ganes. Das ist vollkommen falsch. DaS Militär- Wochenblatt veröffentlicht die Personalveränderungen der Armee und es gehen ihm zu diesem Zwecke die betreffenden Mitteilungen von den maßgebenden Siellen zu. Die Artikel, welche im Militär Wochenblatte er scheinen, sind aber vollkommen unbeeinflußt, für die selben ist lediglich die Redaktion des Blattes verant wortlich und es ist dieses Verhältnis auch dadurch vollkommen offenkundig gemacht, daß dieser Teil die Überschrift führt: Nichtamtlicher Teil. Dresden, 14. Februar. Montag, den 13. Februar, fand im Ministerhotel auf der Seestraße bei Ihren Excellenzen dem Hrn. Staatsminister v. Metzsch und Frau v. Metzsch das zweite und letzte große Ballfest dieses Winters statt. Der schöne heitere Abend wurde ausgezeichnet und besonders glänzend gemacht durch die Anwesenheit Sr. Majestät des Königs und Ihrer König!. Hoheiten des Prinzen Georg, der Prinzen Friedrich August und Johann Georg und der Prinzessin Mathilde. Von anderen Fürst lichkeiten nahmen Ihre Hoheit die Frau Herzogin von Schleswig-Holstein mit Ihrer Durchlaucht der Prinzessin Tochter Feodo re und Se. Durchlaucht Fürst Reuß j. L. an dem Feste teil. Ferner be merkten wir Ihre Excellenzen die Herren Staats minister v. Thümmel, Or. Schurig, v. d. Planitz und v. Seydewitz; vom diplomatischen Corps den Kaiser!, und König!, österreichisch ungaris chen Gesandten Grafen v.Chotek, den Kaiser!, russischen Ministerresidenten Baron v. Mengden und den König!, großbritannischen Minister residenten Strachey. Aus den Hofstaaten erwähnen wir Ihre Excellenzen Frau Oberhofmeisterin v Pflugk und Oberhosmarschall Graf Vitzthum v. Eckstädt, sowie Hofmarschal- Frhr. v. Reitzenstein; von der Ge- neralität Se. Excellenz General der Infanterie v. Montbö, Se. Excellenz Generallieutenant und Ge neraladjutant v. Minckwitz und Generalmajor v. Treitschke. Abgesehen von den Vorgenannten setzte sich die glänzende Gesellschaft aus vielen hohen Offi zieren und Beamten von hier und auswärts zu sammen, unter letzteren sahen wir den Kreishaupt mann Frhrn. v. Salza und Lichtenau aus Bautzen. Unter gehobener und froher Stimmung, die von der bekannten gastlichen Aufmerksamkeit und Liebens würdigkeit der verehrten Festgeber noch besonder» unterstützt wurde, verweilte die Gesellschaft bis in die zweite Stunde und ein reicher Flor der Damenwelt, für den es nicht an eifrigen Tänzern fehlte, beteiligte sich an dem Balle, welchen Premierlieu*enant v. Metzsch als Vortänzer eröffnet hatte. * Berlin, 13. Februar. Der bisherige spanische Botschafter Graf Banuelos hat Sonntag abend Berlin, die Stätte seiner zweijährigen Wirksamkeit, verlassen. Zur Verabschiedung hatten sich Damen und Herren der Aristokratie in großer Anzahl auf dem Bahnhofe eingefunden. — Dem Kaiser!. Gesundheitsamt ist vom 11. bis 13. Februar mittags folgender Cholerafall gemeldet worden: Regierungsbezirk Merseburg. In Nietleben am 11. d. M. 1 Todesfall. LB. 0«. Dresden, 14. Februar. Der Kampf um die Schule in Österreich. ff Vor wenigen Tagen wurde das Programm ver öffentlicht, in welchem die österreichische Regierung ihre Haltung gegenüber den, im Nachbarlande im Vordergrund der politischen Erörterung stehenden Fragen kennzeichnen wollte. Wir haben unter dem ersten Eindruck dieser Kundgebung die Ansicht aus gesprochen, daß der jüngste, in seiner Tendenz höchst verdienstliche Schritt der Grafen Taaffe kaum zu dem gewünschten Erfolge führen werde. Der Plan des leiienden österreichischen Staatsmannes ging dahin, die großen Parteien des ReichSrates auf der Grund lage der Rcgierungserklärungen in eine geschlossene Mehrheit zusammenzufügen. Zu diesem Ende zugewendet sein würde, welche dem Rivalen beschieden waren Diese Vorhersagung ist durch die Thatsachen bestätigt worden. Die Autschliberalen wie die Konser- vitiven haben ihre Haltung gegenüber dem Programm nicht auf die Würdigung der von ihnen selbst er reichten Erfolge gegründet, sondern auf die argwöhnische Kritik der Zugeständnisse, welche die Regierung dem anderen Teile gewährte. Die Eigenart der Lage in Österreich mag eine solche Auffassung erklären, — das mittlerweile unzweideutig zu Tage getretene Fiasko des Versuches der Regierung muß aber in jedem Falle mit Bedauern verzeichnet werden. Die Äußerungen, in welchen die Parteien den Schritt des Grafen Taaffe beantworteten, ließen kaum daran zweifeln, daß die Ursachen des Mißerfolges in den hier berührten Umständen zu suchen waren. Durch einen Zufall hat sich aber binnen Wochenfrist volle Klarheit bezüglich der betreffenden Verhältnisse ergeben. Im österreichischen Reichsrate kamen die Fragen des VolkSschulwesenS zur Erörterung, nachdem kaum die Erwiderungen der Parteien auf die Programm mitteilung des Kabinetts veröffentlicht waren. Diesen Anlaß benutzten die Deutschliberalen und die Konser vativen, um eine groß angelegte Diskussion über die gesamten Schulzustände Österreichs zu führen und dabei wurde von allen Rednern immer wieder das Thema der kirchlichen Einflußnahme auf die Volksbildung be handelt. Im Programme des Grafen Taaffe hieß es, daß grundsätzliche Änderungen der Reichsschulgesetze ausgeschlossen seien, daß aber auf diesem Gebiete dem religiösen Gefühle Rechnung getragen werden solle und zwar nach Einholung der Gutachten der beteiligten Kirchenbehörden. Die nun beendete Debatte des Abgeordnetenhauses muß den Eindruck erwecken, daß gerade diese Erklär ung der Regierung sowohl die Deutschliberalen wie die Konservativen dazu bestimmte, ihre Auffassung der Schulfragen mit besonderer Schäl fe zur Geltung zu bringen Graf Taaffe wollte die Liberalen durch die Zusage gewinnen, daß die bestehenden Gesetze keine Abänderung erfahren würden. Er wollte andererseits die Kampflust der Konservativen, der hartnäckigen Widersacher des von liberalen Staatsmännern ge schaffenen Volksschulgesetzes, durch den Hinweis auf die Berücksichtigung des religiösen Empfindens milde n. Die Deutschliberalen haben aber das Entgegenkommen, welches ihnen der Minister zeigte, nur wenig beachtet und sie haben um so größeres Gewicht auf die Zu geständnisse gelegt, die man im konservativen Lager auf Grund der Regierungskundgebung erhoffen darf. Und ganz in demselben Sinne griffen auch die Kon servativen in die Debatte ein. Ihre Redner erblicken in der Fürsorge, welch? die Regierung dem religiösen Empfinden widmen will, ein Linsengericht das keine Entschädigung für das Entgehen eines mächtigen Er folges bilden kann. Der Unterrichtsminister Frhr. v. Gautsch gab ihnen im Verlaufe der Debatte wohl Gelegenheit, die Auffassung mittelbar zu würdigen, welche die Regierung mit Bezug auf die „Wahrung Ler religiösen Gefühle" in den Schulfragen vertritt. Seine Worte bewiesen, daß die Regierung geneigt ist, in dieser Richtung sehr weitgehende Zu- Lobes. V- Nichtamtlicher Teil. Telegraphische und telephonische Wachrichtm. Holzminden, 13. Februar. (W T. B.) Die Weser ist über die Ufer getreten, weite Strecken find überschwemmt, viele Wintersaaten ver nichtet. Die Straße von Ruhle nach Dölme ist überflutet. Wien, 13. Februar. (W. T. B.) Der EiSstoß auf der Donau hat sich heute abend zwischen 10 und 11 Uhr sowohl auf dem Hauptstr. me in Nuß dorf wie auf dem Durchstich am Prater in der ganzen Breite deS Stromes in Bewegung gesetzt. Der Wasserstand beträgt bei Nußdorf 500 cm, am Prater 480 cm über dem Normalstande. Prag, 13. Februar. (W. T. B.) Die untere Moldau ist zwischen WeltruS und Kralup aus getreten. Die niedrig gelegenen Ortschaften find überschwemmt, der Wasserstand ist höher alS im September 18S0 und beträgt bei WeltruS m über der normalen Höhe. Paris, 14. Februar. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Lei dem von der hiesigen englischen Handels kammer veranstalteten Bankett erhob der Bot schafter Lord Dufferiu in seiner Ansprache auf daS Entschiedenste gegen die wider ihn erhobenen Anklagen Einspruch. Die Nachricht, er habe drei Millionen mitgrbracht, um die französische Presse zu bestecken und zur Bekämpfung deS russisch- französischen Bündnisses zu bewegen, beruhe auf Erfindung. London, 13. Februar. (W. T. B.) In Ponte fract fand heute für Rowland Winn, welcher in folge deS TodeS seines LaterS Mitglied deS Ober hauses geworden ist, eine Ersatzwahl für daS Unterhaus statt. ES wurde der Gladstoneaner Reckett mit 1228 Stimmen gewählt; der konser vative Gegenkandidat Shaw erhielt 1165 Stim men. Die Konservativen haben damit einen Sitz im Unter Hause verloren. Gothenburg, 13. Februar. (D. B. Hd.) In der Gegend von Mariestad sollen am vorigen Sonnabend und Sonntag heftige Erdstöße bemerkt worden sein. Sofia, 14. Februar. (Tel. d. Dreidn. Journ.) Eine Proklamation Stambulows macht die Ler- lobung de« Prinzen Ferdinand mit der Prinressin Marie Louise von Parma bekannt und schließt mit den Worten: Die bedeutsame Thatsache werde die Freiheit und Zukunft Bulgariens sichern und kräftigen. PW» »0 kt, Sm» L»»»«rl. ö«^t,cvea »iervS-- tritt kv»t- uaü 8t«wp«tru»cvl»8 vts»». Liu»«!»« Hommers: 10 kk. ?tdr Se» kaum emsr 8«»!>»It«oei> Leite Ielei»«r Stritt 20 kk. Oster ,,Lio^e»»octt" äi« Leite bO kt. Lei Hvolles- um! Litlers«^r sst»pr. XukicvtsA. Lrsekeluen: mit Xuivskme 6sr 8ovs- u. keierv»^« »besä». Hrsiprocv-itLAcüIu»»: Ur. 12VL. von anUUnSlxuvaeo auz^Lrt», Leip«?: Lrancktrttcr, Lommi—iooLr äe» vre»üs«r lourrml»; LemderU verlm V>»n 1 Lr«,l», ». N.: //aa«rnitr,n SerUllVi-ll N»wd sr? N. Uüscdeo; ?«rt» r^»aoo - U«rlw - rrLllkkrt ». N.- Scattxrrl: Co., UorU»: /nrattcienrtant, Ur„I»n: Lmit LaOat^,- Noasoror: C Lckonter, Soll» ». >.! Zaret O. Hereuixederr L Vinxt. Lrpeäitioa üe, Orerüser lourinU». vrs»6eo, L«ioxer,tr. 20. k«D»precv-Xo»cvlu»: dir. 1295. aus der Umgestaltung des Volksbildungswesens hervorgingen. Der unläugbare Aufschwung, der sich seit jener Reform in der geistigen Ent wickelung der Völker Österreichs vollzog, erscheint den Anhängern des Rückschrittes als bedeutungslos oder — schädlich. Die heute bestehenden Volksschul- aesetze müssen auf Grund der Ergebnisse als das Beste, Wertvollste bezeichnet werden, was in der einstigen deutschliberalen Ära geschaffen ward. Die Freunde des Grafen Hohenwart bekämpfen aber diese Schöpfung eben, weil sie von liberal gesinnten Män nern herrührt und weil sie den Stempel des modernen Geistes trägt, mit der äußersten Erbitterung. Ihnen können Umgestaltungen der Einzelheiten des Werkes nicht genügen; sie wollen die Grundlagen vernichtet und die Neuschule durch die konfessionelle Schule er setzt sehen. Nachdem die Konservativen mit ihrem Anstürme gegen die moderne Schule derartige durchgreifende Wandlungen erzwingen wollen, erscheinen ihnen die Programmzusagen der Regierung als nahezu wertlos. Alles, was ihre Redner in den jüngsten Wortgefechten zu sagen wußten, gipfelte in der heftigen Kritik des jetzigen Schulwesens und jede der einzelnen Aus führungen sollte nur den Eindruck festigen, daß die konservative Partei, unbeirrt durch Nebenfragen, die Einführung der konfessionellen Schule anstrebe. So war die Wucht ihrer Angriffe mittelbar auch gegen die Erklärung des Kabinetts gerichtet, in welcher dem Verlangen der Deutschliberalen nach Aufrechterhaltung der Schulgesetze entsprochen wurde. Angesichts dieses Auftretens der Konservativen sind die Besorgnisse immerhin begreiflich, die man auf deutjchliberaler Seite an die bedeutsamen Neben- beimx'ungen deS Regiernngsprogrammes knüpft. Die Deutschliberalen sind genötigt, mit voller Kraft den Vorstoß ihrer Widersacher abzuwehren und sie werden durch diese Lage veranlaßt, sorgsam die Festigkeit ihrer Stellung zu prüfen. Jeder Hinweis, welcher auf ein Entgegenkommen der Regierung, auch nur gegenüber untergeordneten Ansprüchen der Konser vativen in daS Bereich der Möglichkeit rückt, muß bei den Deutschliberalen die Befürchtung wachrufen, daß ihnen in dem schweren Kampfe die Unterstützung von oben etwa doch nur im beschränkten Maße geboten sein würde. Deshalb haben auch sie das Programm für unzureichend befunden und deshalb haben sie nun mit achtenswertem Eifer all' die überzeugenden Beweisgründe für die Notwendigkeit einer ungehemmt freiheitlichen Entwickelung des österreichischen Schul wesens ins Treffen geführt. Der moralische Ei folg in den Redeschlachten der letzten Woche gehört den Liberalen; von einer Entmutigung in den Reihen der Gegner kann aber nicht die Rede sein. Die konservative Partei Österreichs ist heute im Hinblicke auf mannigfache politische und nichtpolitische Vor gänge, welche sich im Gesamtreiche abspielen, von einem starken Selbstvertrauen, einem gesteigerten Krast- bewußtsein erfüllt und ihre Haltung zeigt, daß sie den gegenwärtigen Zeitpunkt erst als jenen des Beginnes der ernstesten Kämpfe betrachtet. Die Liberalen sind daher im Rechte, wenn sie ihre Freunde, wie ihre
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