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Dresdner Journal : 27.01.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-01-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189301271
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18930127
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18930127
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1893
-
Monat
1893-01
- Tag 1893-01-27
-
Monat
1893-01
-
Jahr
1893
- Titel
- Dresdner Journal : 27.01.1893
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1l2 dcm Rückgang Les Silberprciscs aus das Engste zusammen. Ter ganze Berl ms der h.wtiqcn Verhindlm g Hal klar gezeigt, Last undereckligt» agrarische Folierungen niemals erhoben worden sind Hr. Ricke,! hat den Bauernbund angegriffen und gemeint, ,r sei keii e Berrretung der Bauern. Wenn Ihre Grundsatz- zur GcUw g kommen, daun würde es nur noch sc- mrtlsche Bauern geben, die ganz andere als landwntichastliche Interessen ruiwlqni, gegen die wir Wucher und ähnliche u<- ictze machen müssm 1-8ir sürchien den rassischen Handelsvertrag, weil wir wissen Last d:e rmsiich. Landwiitschast aus ihre Re gierung eiucu ganz anderen Eft fluß ha», als es bei uns der Fall ist. (Lachen links) W r müffen rum mindesten graste Kompenjationcn »erlangen; wir können uns ja jetzl schon nach- rechnen, wie viele Millionen uns fehlen Wir werden die In teressen der Landwirlichan vertreten, so lange wir können und we,den uns dagegen weh en, daß ihr unenrägliche Opser aus- erlegi werden Abg AUUbrandt (deulsch-sre,s): Die Handelsverträge stehe i mit der Doppelwährung m keinem Zusammenhang. Auch bei Zurechnung der Zolld ss.rene von 15 M würde wohl noch kein Eetrcidepreio erreicht werden, über den die - erren nicht Nagen würden. Die Herren müssten sich doch fragen, ob an der von ihnen beklagten Notlage der Landwirtschaft nicht viel leicht aum die Schutzzölle Schuch trauen. Unsere Handels bilanz ist keineswegs eine so sehr ungünstige, da unsere Ausfuhr von großer Bedeutung sür unsere Industrie ist. Wenn ue- werlc und Handel darniederlicgen, wrrden wir rae hohe «»elrcidepr ise erzielen. Im Interesse der Landwirtschaft bürsen die Jicke.essen anderer Stände nicht veilktz» weiden. Auch aus d m Gebier der Landwirtschaft ist in dm Jahren von 1880 bis 188» ein großer Fortschritt zu verzeichnen, Cs ist besser, die Verbesserung der Verhältnisse auzubahnei', als fortwährend das alle Lied von der Nostage der Landwirtschaft zu singen. (Sehr richtig! links.) Abg. v. Lchalscha (Zenlr ): Aus den Ausführungen des Vorredners habe ich ersehen, Laß es doch einen Menschen m diesem Hause giebi, der den Zusammenhang zwischen Handels verträgen und Wäyiurgsscage nicht versteht (Heiterkeit.) Ich ha e mich erst zum Wort gemeldet als ich den Namen des Abg Rickert aus der Rednerliste sand. Ich kann Ihnen aber nicht alles sagen, was ich mir notiert labe. (Heiterk.it ) Als ich im vorigen Jahre nach Hause fuhr, nachdem ich gegen die Handelsverträge gestimmt Haire, schüttelte man drn Kopf und verstand mH nicht Jetzt sind sie a!!e zu Kreuze gekrochen; alle sind in me ner Heimat letzt dec Ansicht, daß die Handels verträge ganz uncltiäglichc Zustände gebracht haben, eine Ver sumpfung des ganzen Geitzäsisleben:- Sie Zagten, es wird besser weiden, wenn die anderen Haudelsrerltäge dam kommen. Nur immer zu. noch einen zweite i, ei en dritten Adeilab, bis der Patient lot ist Dir Handelsverträge wllcn Stabilität zur Iolge haben Der singende Rubelkurs, bei dem der Deutsche, der ein Geschäft er gegangen ist, Verluste erleidet, das ist ihre Stabilität! Die Landwirtschaft ig das Schaf, das s -ts geschoren wird. (Heft-rkeit) Abg. Barth: Hr. v. Schalscha ist wieder aus den Rubel- kurs gekommen; weil er gestiegen ist, sollen wir Schaden machen. Zur Ausgleichung der Warenpreise in ja das Termin geschäft da. Weshalb schrcun Sie also imnnr über die verderblichen Folg>n der Termingeschäfte ? Etwas Loncerbareres, als waS Hr. v. Frege über die Wünrvngspolftst in den Vereinigten Staaten gejagt hat, ist mir noch nicht vorgekommen. Dort gehl man ;a gerade jetzt dazu über, wieder in die reine Goldwährung zu geraten. Liest denn Hr. v. Frege gar keine amerikanischen Z,eilunger? Daß der Hr. Staatssekretär den Unterschied zwischen Grundbesitz und Landwirlschast nicht verficht, wunden n ich. Er wird nur dech zugrbcn, laß r-n PäLlcr Ri tincr viclngen Pacht sehr gut bestehen kann, wäncnd der Grund besitzer, von dem er das Gul gepachtet hat, schlecht begeti. So muß man zwischen dm landwiilichaflüchen r-cwerbe und Grundbesitzer unterscheiden und darj richt von der Not ter Landwirlschast sprechen fordern von ter Not de, verschuldeten Landwirte. Ler Auseruck „thöricht". Len Graf Kanitz so moniert, ist in Bruig aus die Mckmleh Bill noch cin überaus müder gegenüber dun, was die überwiegende Mehrhul des amenkanft reu Vo.ks sagt Au-duicke, wie: „v-rbrecher-sch", „nicderlrächt g', „diebisch" sind dort schon die geringsten. (Hciicrkett) Abg Gras Kanitz: Wenn der Staatssekretär Frhr. v Marichall gegenüber der E-höhung eines Zollsatzes von 12 aus Lv M dürft den Handclsve trag n i dir Schwei; meinte, er würd ohne Vertrag am 5v M erhöht worben nun, s» han delt cs sich zunächst nur um künstliche Blumen und dann brauchie der Handelsvertrag doch n Ht aus Grundlage Le.- autonomcn Schlos>zer Zalltar js abgcjviosj n zu werden Staatssekretär Frhr. v. Marschall: Hr. Gras Kanitz ver gißt daß der Festsetzung des neuen schwei erijchen autonomen Tarifs eine zehnjährig- Periode vorherging, in welcher die Schweiz an Tarisaul.äg u mit Frankreich gebunden war und ste gezwungen war. mm o s Mcisibcgünstiguncsrkcht zu g-wäh- ren: er v.rsis.t s-nrer, d-ß wir diese Periode benutzi haben, um bleimat unse:e Zölle zu erhöh.u, und zwar zwe>nial wescnl lich ge^cn Schweizer Produkte. Wir konnten also nicht ver langen, daß der Mcislbegünstigungstaus seitens der Schweiz uns gegenüber zur Glundiage des Vertrages gemach- wurde. Ich freue mich, daß wir unsere nati nale Arbeit geschützt i abem Ich vin ein Lch»tzzü!lner. Was uns aber Recht ist können wir unmöglich a> deren Starten verweigern. Wir können uns nicht aus den Standpunkt stellen, daß wir für Deutschland das Sautzzvllmonopol in Anspruch nehmen andere Staaien aber ats nicht Verhandlung-säht, betra t len, wenn sie nicht auf dem Boden des Freihandels stehen. Tie S wetz hat dasselbe ge- than, wie mir. Abg. Frhr. v. Frege: Ich muß sehr bczwcijeln, ob es der jetzt zur Herrschaft gekommenen Porlei n Amerika je ge lmgen wird, die jetzige Währung zu beseitigen. Abz. Barlh muß mir aber doch zugebcn, baß man >n Am-rlka bemüht ist, das Silber im Preste zu halten. Präsident Cleveland ist auch dieser AIil t Abg. Barth: Tie Silbersrage ist in diesem Augenblicke in Äme.ikr die wich tgjlc Frage Von Woche zu Woche be festig! sich die Snmmung aber dort derart daß Überhaupt m»t dem Si berai.kaus ausg.hört werden wird; i no lilcinanü hat sich entschiedener vor und nach feine- Wahl dahin ansgesp.ochcn, als Piändent Cleveland. Nach einigen weiteren persönlichen Bemerkungen der Abgg. Graf Kanitz und Barth wird die Debatte geschl sjen und der Etat des Reichskanzlers und der Reichskanzler genehmigt. Schluß 'F-6 Uhr. Nächste Sitzung: Sonnabend I Uhr (Etat des Reichsamts des Innern). * In der Budgetlommission deS Reichstags wurde heule die Bcraiung des Marinceials svttgcsetzt bei Kcp 6U der Ausgaben (JnstandhaUung ter Flotte und der Werslantagw). In dcm ilupttei werden i n ganzen 14 011536 Mark gesvidelt; d h 2 473 76V M. mehr als i-n vorigen Jahre Ler Riserci l hält eire ,o starke Vermedrung der icchinschen Beamten im oibe Ilichr i Etat nicht für erfordrllich, weil Lie Neubauten voiaussichtiich eihcblich e-ngeschränk! w-rdcn würden. Na.n langer Diskussion winde alles bewilligt bis auf eine neue Forderung >ur ei.icn Bauinjpekior beim Tcckbau Kiel. Ebenso w.rden lewilligt von Kap. 6l (Waff.-nwrsen und Bnestigungeu) d e eisten 8 Titel. Bei Tit-l t (sächliche AuSgibent wird vom Abg. M ller (nat.-lib.) aus die in der vorigen S tzung berührte Kohl nlieierung und die Bevor zugung englischer Lff.rten zurückgegrisscn, auf Gitu d der üb r citse Angelegenheit von der Marinem rwaltung vorgclegten Tenkschrist. Er n.acut darauf auimerijam, daß die in der letzten Sitzung genannte Zahl von Svvvo M., als Eisparnis bu ch den Bez g »nglischer Kohlen, ,u hoch gegriffen fe-. Zu den im August von den englischen Zechen ocrlang en Preisen lobe diese Diff.renz nur etwa 660^0 M betragen, unn wenn die privaten Preisofferlen vom Oktober hätten be rücksichtigt werden kü- nen, hätte die Preisdifferenz sogar nur -'4006 M. betragen. Dagegen ständen al- Verlust der pieußijchen Esenbahnvrrwaliung an entgangenen Frachten 185600 M und an entgangenen Löhnen etwa lOooav M. gegei über. Also abgesehen von der wirtschaftlichen Schädigung der Zechenverwaltung ser ein wirtschaftlicher Verlust sür Ar beiter und EisenbahnfitkuS van etwa 285V60 M. vor- hanRn. Gegenüber dem Voiwurs, daß die Preissorderungen der westfälischen Zechen anfängl'ch zu hoch, und der spätere Preisabschlag zu groß gewesen sei, wurde hervorgehoben, daß ausweislich von Mitteilungen einer große» Hamburger Reederei die Preise sür die Privalrecderei vom Januar bis Juli «ben- salls uni 2,5» M. pro Tonne gesunken seien. 'Ruch der sich anknüpsenden eingehenden Debatte, an der sich vorwiegend der Abg I>r. Hammacher, welcher das Verhalten der deutschen Zechen mit Warme verteidigte, sowie die Abgg Richter und Singer, der Referent Abg. Fritzen und Vertreter der Marine verwaltung beteiligten, wurde schließlich vom reichsfiskaUjchen Standpunkte aus das Vorgehen der Marincverwaltung gebilligt und solgende von» Abg. Richter beantragte Resolut-on mit großer Mehrheit angenommen: ,zu erklären, daß die Marineverwaltung bei dem in der übergebenen Denkschrift geschilderten Bezug von Kohlen den gebotenen finanziellen und wirtschaftlichen Rück sichten entsprechend gehandelt hat." * Die „Reichstags ko in Mission sür die I«» Heinze" beriet heute den neu vorgeschlaacnen 8 181 des Strafgesetzbuches, welcher eine verschärfte Strase sür gewisse Fälle der Kuppelei Zuchthaus bis zu 5 Jchren) androht. Nach langer Debatte wurde der Paragraph mit einem Anträge des Abg l)r. Pieschel nat lib.) angenommen, wonach, wenn mildernde Umstände vorhanden sind in Lem Falle, daß der Schuldige zu der verkuppelten Person in dcm Verhältnis des Ehemanns zur Ehesran, von Eltern zu Kindern rc steht, statt auf Zuchthaus aus Gefängnis erkannt werden kann. * In der Militärkommission des Reichstages wurde gestern abe-d — es ist die scckste Sitzung der Kommission — die Generaldebatte sortgcsBt. Abg. Frhr. v Stumm (Reichsp.) wendet sich gegen die neulichen Ausführungen des Abg. Payer; dir öffentliche Meinung habe sich entschieden zu Gunsten der Vottagc verändert und verbessere sich täglich, auch in Süddeulfch- land. Bebel habe mit seinen Ausführungen, wenigstens in deren erstem Teile, die Vorlage thatsächlich verteidigt, wenn er es auch nicht zugeben wolle. I>n Liebers Standpunkt sei in konsequent; wenn e- die Prämisse der schweren Grsährdung Tcuftchlands zngebe, so müsse er auch d»e verhül'nismäßig ge ringe Mehrbelastung bewilligen. Das deutsche Volk sei, wie erst neulich wieder in Druckschriften nachgewiesen, di« am wenigsten durü Steuern, i-sbe-ondere sür das Militär, bilastcle Nation. In der vom Abg Hintze nach dem russischen Etat richtig berechneten Heeresstarke Rußlands sehlen alle außer- claitinüßigeii Truppenteile, welche nahezu ein Drittel der erstere» bilden. Lie Differenz der in Wirklichkeit v el höheren Präsenzstärke der russischen Armee sei damit aufgeklärt. Redner ist bereit, auf fünf Jahr«, oder auch aus kürzere Zeit, so lange d-e verlangten Kompensationen dauern, die zweijährige Dvnstz it g setzlich sestznlegen, aber nicht länger Er sucht die Hintzeschen Zahlenangal en betreffs der Diensttauglichen zu widerlegen. Die ganze Zahl der Ersatz-ejervisten könne in dar stehen c Heer eingestellt weid-n, sonach 65 000 Rekruten jährlich. Bei »en von der Linken zugestanbenea 28 030 Mann Vermehrung sei es unmögl ch die »iertcn Bataillone zu bilden. Auch die 40 Otta Mann von Benuigsen icichen nicht aus. Ein we-tgeh ndcs Komp om ß bilde schon die Regierungsvorlage durch die zweijäh rge Dienstzeit u. I w. Du ch unsere Streitig keiten über die Verlage wachse in Frankreich der Chauvinismus. N'ch! die Regierung, vielmebr las Land habe dis größte Interesse, daß kein Feind eindringe. Abg. Richter: Nicht die Opposition, sondern der Hr. Reichskanzler Hal die allqrmeine Diskussion in ihrer großen Ausdehnung hervorqerusen. Zwischen dem Konflikt von 18»>I u d dem jetzt drohenden ist nicht die ge lingst: Ähnlichkeit. An den osfizieHen Ziffern „heiunizunörgeln", wie Hr. v. Stumm sich ausdrücki, ist doch manchmal recht nützlich. Co hat der Re chckanzler in der vorigen Sitzung die Militär- c usgaben der Schmetz im V r hültms zu denen Deutschlands doppelt so l och angegeben wie Redner im e nzelnen darzulegeu versucht. Tie wukliche Stärke der russischen Armee »st vielleicht sür Hrn. v Sttimm, aber nicht sür die Kommrsjivn aufgeklärt: wir wissen nichts von den Nebenjormationen Die H-ntzeschen Ziffern betresf-nd, so bleibt eine Zunahme v n r pro tt vo der als d ensiuntauglich Entlassenen unb-stri ten Tw srarnösi ehe Mehr- ausyebunu Hot sich bis jetzt durchaus nicht bewähr; ein nicht geringer T-il der Busgebobeneu muß alsbald wieder entlassen werden Selb i in der Schwei ist der Prozentsatz des „Aus zugs"zi rB vvlkerung kaum höher als ter bei uns rorhandeue. Es ist osfi lös erklärt daß das Maß der Taug'ichkcft hinauf- geschranbt wird mit der Stärke ter Aushebung. Ob cs zu lässig ist, wie G.neral v Uoßkr angeführt hat, im Ver- wal'ui gewege minder dunätaugftche Mann chaslen >u die Linie cinzuüellen, ick nach dcm Wortlaute der Gesetz- doch mindestens zweftelhast Zwischen .tauglich ' und „bedingt tauglich" ist doch »in großer Untcrschicd In dec Militäikommiiiion von I8vü h-t der Kricgsminlstcr v L-ndy ausdrückl ch erklärt, daß wir in der Lage sind einen Krieg mit Frankreich allein ehren voll zu bestehen. Das nndersvr-cht dreh vollständig de - haupt sächlichen Behauptung deS Reichskanzlers. D e Stä-ke der Armee cigicbt sich aus zwei bekan teu Faktoren: der jährlichen Aushebung und der Dauer d»r Dienstpflicht Hiernach berechnet Ridner eingehend daß «'ne Überlegenbeit dcr französischen Felkarmee gegenüber der deutschen nicht besteht D e französi schen Te riiorialtiuppen können nicht mitrcchncn, weil diese un serer Landw.hr »wetten Aufgebots enlsprechen. Die jranzösi- sch-n Truppen sind nachweislich nicht jünger, kondern älter als die deutschen. Man muß die Stärkeberechm.naen der frü heren Mililärvorlagcn immer mit denen der gegenwärtigen ver gleichen; fo zeigte iie Berechnung dcr srancösischea Intonierte 1880 eine größere Stärke als jetzt nach 13 Jahr-n: man mutz ferner in Deutschland die ettv' 10mm Freiwilligen mit ein- r-chnen, in Fiankreich manche Truppenteile, die thatsächlich nicht zur Feldarmee gehören, abziehen. Dann ergiebt sich, dah die voiher zitierte Darlegung v Verdy? zntrifsend ist, daß wir mindrsteus el-eoso stark sind wie Frankreich In kec Moltke- scheu Denkschrift, die »er Hr Reichskanzler teilweise verlesen hat, ist ausgejp,'chen, daß es in der ganzen Welt keine so starke Veit-idigungslinie gicbt, wie die deutsche Rdeinliuie; und ossiziö wird jetzt Las Gegenteil Verb ecket. D-m Abg v. Stumm gcgenüber weist Redner darrus hin. daß die Kadres nicht auf dre-, nicht auf fünf Jahre sondern sür immer bewilligt wcrdcn sollen Gegenüber deni Vorschlag: v Bennigic s bemerk! er, die verlangte Verstärkung t etrage nicht 87 ovo Mann, sondern j folg« des veränderten Beansss d-r Präsenz über t 00 0 Mann. Zu Len cko ooo Mann mehr Rekruten v Bcnnigscns kommen doch noch die erforderlichen 8»oo Unteroffiziere und 26 000 Mann infolge des veränderten Bear sss der Präsenzstärke. Daraus können wir, so sähet d r Redmr sort, unmöglich eingchen Der v. Vconigscnichc --oc- schlaa bringt aber auch keine Verjüngung des Heeres Die zweijährige Dienstzeit innerhalb der jetzigen Präsenz ist von unserem Standpunkt keineswegs cin Angebot, sondcin ent sprechend der v. Vcrdyschcn Darlegung, als der Schlußstein der Organisation zu erachten. Tic Kosten bewilligen wir nur unter der Voraussetzung, daß sic aus dcr sogenannlen „Liebesgabe" der Brenner entnommen w rden. In Bezug aus die Wandlung der Vollsstimmuvg bin ick, grade enigegengcsctzlrr Meinung wie Hr. v. Stumm Gioße Unzusriedtuheck ist thatsächlich vor handen. Man sollte sich hüten, durch fortgesetzte Mehrbelastungen sie zu steigern. Reichskanzler Graf v. Caprivi giebt zu, daß er die Presse benutze, weil er sich im Laufe dir Jahre über zeugt habe, daß dies notwendig sei, bcsondcrs um in d-m Wahlkreisen Ansklürnng über dw Absichten dcr Regierung zu verbreiten. Redner sucht die Ausführung Rickncrs über die Vcrdyschen Äußerungen „einen Krieg mit Frankreich allein wurden mir ehrenvoll bestehen", zu interpretieren. Er sei bereit, eventuell die Moltkesche Denlschrift, sowie das Verdyschc Projekt in extcuw vorzulegen. Wenn Mo tke die Rhcin- linie sür eine der stärksten Barrii rcn der Welt erklärt habe, so folgt daraus nicht, daß sie nnnberschrettbar sei, und man muffe alle Kräfte aufbicicn, das zu hindern. Abg Buhl (nat. lib) verwahrt sich als Bauer gegen die Äußerung des I>r. Lieber „lieber bayrisch sterben als kaiser ¬ lich verderben' und beteuert die unbedingte Reichstreue der Bayern Er legt sodann den Standpunkt dcr natioiat- libcralen Partei dar. I» vielen Punkten sei »r mit dcr inne.>n Politik dcS Reichskanzlers nicht cinvirftaodtn, aber eine Be stärkung de« Heeres sei notwendig wenn jein engerer Heimats- land nicht einst zum Kriegsfchaup atz werden solle Ein Wiocr- lpruch bcst he zwischen einzelnen Au-sührungcn von v inze und Richter Thatlächlich benünd« ein Unterschied in der Präsenz stärke zwischen dcm Benaigscnlchen und d-m Angebot dcr Frei- sinn't,en nur in Höhe von etwa 30 000 Mann Wenn Hinze 26 000 Mann mehr Rekruten und autzerd.m wie bisher die 17 000 Ersatzreseivisten glaube auSheben zu können, so könne man eben so gut die von Bennigsen vorgcschkagenen «ooco Rekruten haben, unter Wegsall dcr Ersatzrcscrvc. Für dic Rcgicrungsvoilage im vollen Umsange könne er sich nicht er klä-en, doch halte er den Bennigsenschen Vorschlag für ein a>- nehmbares Kompromiß; allerdings halte er aber an der gesetz lichen Festlegung der zweijährigen Tienstzrit feit. Redmr schließt m«t der Mahnung, den Konflikt zu vermeidcn, besonders auch wegen dcs Eindrucks auf das Ausland. Gen ral v Goßler und Major Wachs sind nochmals bemüht, die AnSsührunqeu Richters eingehend zu wide lcgcn, woraus um '^12 Uhr nachts abermals di- Fortsetzung der Eeneraldcbatte aus Sonn abend vertagt wird. * Tic Kommission dcs Reichstags zur Vorberatung des Eniwurss ei--eS Gesetzes, betreffend Ergänzung der Bestimmungen über den Wucher, besteht au» den Abgg. l>r. v. Bar, Bödiker. Brandenburg, Büsing, Frlr v. Buol- Berenberg, Vorsitzender, Ur v. Dziembowsli-Pomian, Frohmr, Ur. Miese, Tejanicz v GliSzczynski, Fihr. v Gültlingen, Schriftführer, Hitze, Graf v Holsteia, Stellvertreter des Vor sitzenden, Ur. Horwitz, Letocha, Ur. v. Marquardsen Munckel, Rintclcn, Frhr. v Schleinitz, Ur. Schneider (Nordhausen), Stadthagen, Schriftführer, Träger. * Die Kommission »es Reichstags zur Vorberatung des Entwurss eines «efetzeS gegen den Verrat militärischer Geheimnisse besteht auS den Abgg Ur. v Bar Baumbach (Alienburg, Bohtz, Graf v. Dougla-, Fritzen (Koblenz), Greiß, Gras v Ho'stein, Slellv rircter des Vorsitzenden, v Koscielski, Lauck. Ur. v. Marquardsen, Vorsitzender, Ur. Gras v. Maluschka, Schristsührer, Molkenbuhr, Schriftführer, v. Normann, Ur. Osann, Pflüger ,Baden), Schmieder, Schiciber (Hamm), Schröder Schultze, WeudeiS, Wenzel Ernennungen, Versetzungen re. im öffentlichen Dienste. Dcpartcmknt der Finanlstn. Bei der fiskalischen Straßen- und Wa sserb anverwalt- ung ist ernannt worden: Karl Julius E ölkel, zeilher Regier- ungsbaumeister bei d-r Bauverwaliung dcs Nor ostseekanals, als ctatsmäß gcr Regicrungsbaumeistcr Departement deS .^ultuö u. öffentlichen Uüterrikbt- Zu besetzcn: die -weite ständige Lehrerstelle zu Zethau. Kollator: dic oberste Schulbehörde Einkommen: Mit Vor bewilligung der ersten Alterszulaoe 1200 M., 72 M. sür Fort- bildungsunierricht, 36 M. sür Turnunterricht und srcie Woh. nung Gesuche sind bis zum 14. Februar an den König! Bezirksschulinspektor Schulrat Ur Winkler 'n Freiberg em- zureichen. - D-e K.rchschu'stcllc in Zschcchau bei Ostrau. Kollator: das Köni l. Ministerium »es Kultus und öffentlichen Unterrichts. Gehalt lOO'i M. vom Sck u dienst, 557 M. '3 Pf. vom Kirchendienit und freie Amtswohnung Meldungen sind bis zum 16. Februar anzubringen bei dem Königs Bezirks- fchulinspekior Schulrat Wangemann in Cölln a E. Inr GcschäftSbrrcicfte deS evaiigelisch.lutherlsctieii LandeskonfistoriuniS sind oder toerden demnächst folgende Stellen erledigt: das Pfarramt zu Posfen dars (Dippol diswalde! Kollalor: die Rittergutsherrschast daselbst, das Pfarr amt zu Weißenberg (Oberlausitz), Kollator: der Stadt- gemeindertt daselbst, das Psarramt zu RamSdors (Borna), Kollator: das evangelisch-lutherische Lande konsistorium Dagegen wurden angestellt, beziehentlich befördert: Friedrich Emil Kröber, Pfarrer in Oberpftunenstitl, als Pfarrer in Bocka (Borna), Kail Wilhelm Ferdinand Bock, Psarrcr in Maxen, als Psarrer m Kirchberg (Zwickau), Wil helm Traugott Vierling, --.iaionu? in Meeranc, als Archi- dialonuS daselbst (Glauchau), Otto Richard Hensel, Dioko- nus zu Geyer, als Psarrer zu Wolkenstein (Marienberg, Albert Stö cke l, Archrdiakvvus in Meerane, als Pfarrer zu Schönefeld (Leipzig II), Gottfried Müller, Predig'.amts- kandidat, als Pfarrer zu Danneberg (Meißen. Dresdner Nachrichten vom 27. Januar. —x. Die 4. öffentliche Sitzung der Stadt verordneten wurde am 26. Januar abends 7 Uhr abgehalten. Den Vorsitz führte Hr. Geh. Hofrat Acker mann. Am NatStifche wohnten Hr Bürgermeister Bönisch und mehrere der Herren Stadträte den Verhandlungen bei. — Vor Eintritt in die Tagesordnung stellte Hr. Stadtv. Naschke den als dringlich bezeichneten Antrag: „Den Rat um Auskunft darüber zu ersuchen, ob es aus Wahrheit beruhe, daß der Vorstand der Dresdner Pferdeaus stellung die Bebauung des Platzes am Bürger hospital ausgegeben habe." Dcr Antrag wurde ohne Beratung zum Beschluß erhoben. — Dem Beschlusse des Rates, den Weißeritzmühlgr a den in städtisches Eigen tum und städtische Unterhaltung zu übernehmen, wurde nach Vornahme geringer Abänderungen redakiioneller Art bcigctreten. (Berichterstatter: Stndtv lckr. Wilisch) — Die Widersprüche der Herren Kaufmann Engelmann und Handelsgärtner Weißbach in Striesen gegen ihre Wahl zu Mitgliedern des Ausschusses zur Prüfung der Ab.zabenreste wurden auf A> trag des Rechtsausschusses (Berichterstatter: Hr. Stadtv. Lungwitz) sür unbeachtlich erklärt. — Ein Gesuch des neugewählten Stadtrates Baltzer aus Ehemnitz, ihm die in früheren pensions- berechtigten Ämtern verbrachten Dienstjahre seiner pensions- bercchtigten Dienstzeit zurechnen zu wollen, ließ man für jetzt auf sich beruhen, wob-i Hr. Stadtv. vr Stöckel darauf hinwics, daß, sollte durch einen Unfall Hr. Stidtrat Baltzer vor dcm nach 6 Jahren e-ntrelendcn Termine seiner Wahl auf Lebenszeit pcnsionsbeoürstig werden, es doch ganz selbstverständlich sei, daß flühereDienstjahremit ftirAnrechnung kommen würden. — Zu den Kosten der Erbauung einer Jnterimsschleuße in einer Strecke Ler Fürstenstraßc, zwischen der Holbein- und Dürerstraße, bewilligte man Ler Natsvorlage gemäß den Höchstbetrag mit 2455 M. zu Lasten von Posten 50 des vorjährigen Haushaltplanes. — .Hierauf kamen noch einige Gutachten des Finanz ausschusses zur Beratung und Beschlußfassung, und zwar erteilte das Kollegium sei.- e Genehmigung dazu, daß die beiden obersten Beamten der Ortskrankenkasse als Verwaltungsbeamte in Klasse III des Vesoldungsplanes angestellt sowie daß daS JahrcSgehalt derselben auf 3600 M. und die von einem jeden derselben zu stellende Kaution auf 4000 'M. festgesetzt werde. — Für den Einbau einer Hauswannswobnung in das Erd eschoß der 6. Bürger schule an der Blochmannstraße bcwilliate man nachträglich 680 Ri. — Schließlich erteilte das Kollegium seine Zu stimmung dazu, daß die Bedürfnisse von zwölf hiesigen Kirchengemeinden mit zusammen 4 Io 108 M 52 Pf. festgestcllt und zu deren Deckung Kirchenanlagen nach Maßgabe der KirchenanlagenorLnung vom 23 Dezember 1891 erhoben werden Die genannte Summe verteilt sich aus Vie einzelnen Kirchengemeindea wie folgt: 40 000 Mark Fraucnkirchengemeinde, 55 570 M Johanneskirchen- gemeinde, 35 000 M Trinitatiskirchengemeinde, 55 000 M. Lukaskirchengemeinde, 47 500 M Ännenkirchengemeinde, 29 500 M. Jakobikirchengemeinde, 18 000 M Matthäutz- kirchcnaemeinde, 50 034 M Dreckönigskirchengrmeinde, 48 561 M Martin Luther Kirchengemeinde, 10 000 M St. Paulikirchengemeinde, 9489 M. St Petrikirchen- aemeinde und 11454 M. 52 Pf. Kirch.ngemeinde in der Vorstadt Striesen. Oeffentliche Unterhaltungen. Im morgigen Sym phoniekonzert im Gewerbehause vringt Hr. Musik direktor Trenkler mit seiner Kapelle folgende Kompositionen zur Ausführung: Ouvertüre zu „Coriolan" von Beet hoven; Gavotte v-moll a. d „Englischen Suiten" von Bach; ft-s Uouvt ck'Ompbals, symphonische Dichtung von Saint Saöns; Notturno für Violine, Harfe und Harmo nium von Lehmann (1. Mal); Symphonie „Ländliche Hochzeit" von Goldmark; „AhasveruS", Fantasiestück für Orchester und Deklamation von Ferd Gleich unter Mit wirkung des Kammersängers Hrn. Glömme; Ouvertüre zu „Mignon" von Thomas. * Hr. Louis Montchal gedenkt die Reihe seiner Vor träge über ,.Zeitgenössische französische Litteratur", die er vor Weihnachten begann, durch weitere sechs Vor träge zum Abschluß zu bringen Auch diesmal werden die Vorlesungen im Saal des Tierschutzvereins (Augustus- straße 6, I) stattfinden, und zwar an den Montagabenden (^8 Uhr), mit 6 Februar beginnend und schließend mit 13. März Gegenstand der Vorträge werden sein die unter dem gemeinsamen Titel Idealisten und Materialisten zu- sammengefaßten Schriftsteller: Pierre Loti, Paul Bourget, Guy de Maupassant, Joris -Karl-Hüysmans, Villiers de l'Jslc-Adam, Löon Bloy — Eintrittskarten (zu 6 M für die Reihe) zu diesen interessanten Vorträgen über Frankreichs zeitgenössische Litteratur sind in der Buchhand lung von C Tittmann zu entnehmen. E ) Die ueuerbaute Markthalle auf dem ehemaligen Antone platze wirv gewifsermaßen ihre Weihe durch die vom 30. März bis 6. April ». Js. stattfindende Jubi läumsausstellung der Gartenbaugesellschaft Feronia erhalten. Wie schon früher mitgeteilt, waren für diese zur Feier des 25jährigen Bestehens der genannten Gesellschaft geplante Ausstellung ursprünglich die Räume der Phil harmonie in Au-sicht genommen Bei den überaus zahl reichen Anmeldungen jedoch mußten sich diese Räume sehr bald als unzureichend erweisen. Tank dem Entgegenkommen dcs Rates ist eü nunmehc dem Ausstellungskomitee 'ge lungen, die nördliche Halste cer Markthalle für diesen Zweck zu gewinnen. Die Gesellschaft Feronia kann somit über ei en Ausstellungsraum verfügen, wie er mit samt den großen Galerien nicht schöner, größer und geeigneter zur Zeit hier gefunden werden kann. In Änbetracht dieses günstigen Umstandes Hal das Komitee auch be schlossen, eine wesentliche Erweiterung dcs Programmes eintreten zu lasten, einzelne Preisbewerbungen, z. B sür Azaleen, zu vermehren, sowie auch Eoniferen und Baum- schulenartikel und insbesondere auch, was bisher aus geschlossen war, gewerbliche Erzeugnisse, Werkzeuge und Gerätschaften, insoweit sie natürlich auf den Garten bau sich beziehen, zuzulassen. 'Rach den Voibrreitungen, welche von den beteiligten Kreisen getroffen werden, ver spricht die Ausstellung eine in jeder Beziehung muster- giltige und sehenswerte zu werden Schon jetzt liegen zahlreiche Anmelsungen aus allen Teilen des Landes vor, welche auf ganz hervorragende Leistungen schließen lassen. Jedenfalls wird die Ausstellung in der Osterwoche einen Hauptanziehungspunkt für Dresden bilden. Das endgiltig fertigqestellte Programm wird gegen Ende nächster Woche zur Versendung gelangen. Dic Anmeldungen, welche an den Vorsitzenden der Feronia, Hrn. Handelsgärtner Herm. Raue in Dresden-Strehlen, zu richten sind, müssen bis zum 20. März bewirkt werden, da spätere Anmeldungen nicht mehr berücksichtigt werden können * Die von Earl Stangens Reisebureau (BerlinIV., Mohrcnstraße 10) eingelegte Sonderfahrt nach Italien und dem Orient ist gestern angelreten worden; diejenigen Teilnehmer der Fahrt, welche nur für c en Orient eingeschrieben sind, reisen erst am 14. Februar hier ab. Die Stangenschc Reise nach Indien hatte einen günstigen Verlauf. Von Ägypten, wo sich zur Zeit eine Stangenschr Gesellschaft befindet, Iie eine Nilfahrt bis Assouan antritt, sind günstige Nachrichten emzeqangen. Nach Chicago wird sich Mitte April Hr. Ernst Stangen mit noch einem Vertreter des Stangenschen Bureaus begeben, um von einem dort besonders zu errichtenden Bureau aas alle Borbcreitu.iqen sür den Aufenthalt der Teilnehmer an den Gesellschafts reisen und Einzelreisenden sorgfältig zu regeln Hr. Louis Stangen wird am 18. Mai die fünfte Weltreise, sür welche bereits Teilnehmer eingeschrieben sind, leiten. Nachrichten aus den Landesteilen. * Waldenburg, 25. Januar. Vergangenen Sonnabend sind, dem „Leipz Tgbl" zufolge, auf Anordnung oes Fürsten an 200 Arme d-r Stadt Waldenburg, der Ge meinden Altwaldenburg und Altstadtwaloenburg Kohlen verteilt worden; auch die Gebrüder Leonhardt hier haben an viele Arme wieder Kohlen verteilen lassen, und von der Firma Heinrich Christoph Härtel sind gleichfalls Kohlen an Arme verteilt worden. * Struppen, 25. Januar. Nachdem auch hier wie anderwärts dieftr Winter mit besonderer Strenge sein Regiment geführt und dadurch teilweise erhebliche Störungen des Arbeitsverdienstes zur Folge hatte, ist es, wie der „Pirn. Anz." schreibt, gewiß nur mit Dank anzuerkennen, daß verschiedene hiesige Ve-eine bestrebt gewesen sind, durch Verteilung mil-er Gaben u. s. w. die Lage mancher Familie zu erleichtern. Es ist daher auch nur zu wünschen, daß die Teil! ahme an diesen Vereinen eine rege werde, um denselben immer mehr Mittel zu ihren wohlthätigen Zweckm zuzuführcn. — Die Schnee, erhältnisse dcr letzten Tage waren auch hier die denkbar ungünstigsten und es bevmfle der umfassendsten Maßregeln, den Verkehr auf den Straßen aufrecht zu erhalten, was auch durch vielfache Thätigkeit mit dem Lchneepfluge, sowie Aufoietung zahlreicher persön licher Arbeitskräfte hinreichend gelungen ist. * Schönheide, 25. Januar. In der Nähe unseres Ortes hat sich am Sonnabend aus dem Eisenbahnbau ein beklagenswert r Unglückssall ereignet Gegen ',12 Uhr sind, einen; Berichte des „Leipz. Tgbl." zufolge, bei den Felsarbeiten eine größere Anzahl Sprengschüss'e abgefeuert worden. Die losaehendcn Schüsse wurden, wie gewöhnliq, zum Zw'cke der Kontrolle gewiffenhast gezählt und später auf ihre Wirkung hin uniersucht. Dabei ianv man, daß kein einziger Schuß versagt ha-te Die Arbeit in der Nähe der Schußstellen wurde erst nach I Uhr wieder auf genommen, und zwar begann man mit Abräumen dcr los- gcsprengtcn Fclsmassen. AIS hierbei ein Arbeiter mit einer Spitzhacke in das Gestein schlug, eikolgte plötzlich einc Explosion, Steine von der verschiedensten Gröbe wurden in die Luft geschleudert eincr davon t af den Arbeiter an den Kops und zerschmetterte ihm die Hirnschale; er war augenblicklich tot. Zwei andere Arbefter wurden leicht verletzt una die übrigen kamen mit dem Schreck davon. Das Unglück muß in folgender Weise entstanden sein' In tiefere Bohrlöcher werden gewöhnlich mehrere D namit- patronen eingeführt, die dicht auf einanver aussitzen müffen Die oberste Patrone wird mit dem Zündhütchen und der Zündschnur verbunden. Bei der Explosion entzünden sich dann fämtliche Patronen auf einen Schlag. Bei dem einen Schüsse dürste die unterste Patrone aus irgend einem Eirunde beim Adfeuern nicht mit explodiert lein, son-crn sich erst dann entzündet haben, als der Arbeiter mit der Hacke zufällig darauf schlug * Johanngeorgenstadt,26 Januar MitdemSchnee- schuhlaufen Hal man, wie das „Chemn Tgbl " schreibt, auch in unserem Erzgebirge einen Anfang gemacht. In unserer Stadt gleiten bereits 6 Paar Schneeschuhe üoer die weiße Fläche, in Platten 3 Paar, in Breitenhos 1 Paar * Hcrrnskretschen, 26. Januar Infolge Unterlassung der nötigen Vorsicht beim Überschreiten der Elbeis oecke bci dem jetzt eingetretenen Tauwetter brach, dem „Pirn. Anz." zufolge, heute früh ein in Niedergrund
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