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Dresdner Journal : 27.01.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-01-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189301271
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18930127
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18930127
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1893
-
Monat
1893-01
- Tag 1893-01-27
-
Monat
1893-01
-
Jahr
1893
- Titel
- Dresdner Journal : 27.01.1893
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de« lük" f. e. Ko- ilsik von lajazzo. nq und Kinder «mischet Ikl von 1er. »ement em Aus- t. Lust er von u. Lust- Hennig. Aufzug« hr Ende Tragödie (Ansang le Preise. » Gold- icht-mär- > Bilder» Theodor ungiltig) on Carl lstspiel in de gegen , Preise. Abende nl Sonn n lieber 4 Alien Frauen Akt von sir Hrn. H l)r. weil, and Auhr tzrn. Emst ir Schloß I Dresden >erw. Keil ?r. Ober- ' Leipzig-, >» I) in er August >en; Frau jsisteniens- ilie Lipps gl. Forst- in Moritz- !lte verw Dresden; den; Hr. n (H-Nyss; l Dresden schied nach ißgeffebt-r Zchwiegm »er, gimentS- lchrn lr. 107, cze anzeigl >L. ner, asjeneu. l Toun- achmittagS tr. 4», ll, »38 V r»a« »Oresäsu, er, ' cke» rer- -storlwuen to, »36 i» öden dreo G G z l» * »3» z 337 !»n große« in ehrendes e»rp8. resdn, Beilage zu 22 des Freitag, den 27. Januar E3, abends. n — » —">'i" - I — u Deutscher Reichstag. 31. Sitzung vom 26. Januar. Am BundeSratStische: Reichskanzler Graf Caprivi, Staatssekretäre v Boetticher, Frhr. v Marschall, Frhr. v Maltzahn u. a. Dir Sitzung wird um H2 Uhr eröffnet, und das HauS tritt in die zweite Beratung des Reichs- hauShaltsetat ein. Beim Etat des Reichstags bemerkt Abg Heine (Soz-Dem.): Unse« Bibliothektkalalog da tiert bereits seit >v Jahren, der erste Teil eines neuen Kaia- logS ist vor 3 Jahren herausgegeben. Ls ist dringend zu wünsch n, vast wir einen umfassenden und den h.utigen Brr haltnisten angemessenen neuen Kamlog erhalten. Abg. Gras Ballrstrrm (Zmtc): Die Verzögerung in ter Herausgabe des. Kaialog» Hut ihren Giund darin, dah der BidlwtheksaMltm, ker mit der Herausgabe betraut ist, seit längerer Zeit krank ist Der Vorstand Hai a er bereits in Er wägung gezogen, wie diesem Übelslande abzuhelsen lei. Abg. Bebel: Eine möglichst ba'dige Ergänzung des Katalogs ' nd ein rascher Ab'chluß desselben ist dringend not- wcndiu. Von den tOovo« Bäncen unserer Bibliothek umfaßt der erste Katalog knapp die Hilf e, und der bisher erschienene Teil höchstens den dritten Teil lieber den Inhalt der Bibliothek können wir uns also heute gar nicht informieren. Die Rücksicht oui den erkrankten As'iftenten geht doch wohl zu weit. Es ist übrigens dringend zu wünschen, daß der Katalog eine regel- mäßw- jährliche Ergänzung ersäh t Abg Brömel (deutsch-sreii.) unterstütz« d-e Anregungen des Vorredner- und wünscht monatliche Publikation der Zugänge zur Bibliolhek, wie sie die Vermattung der königlichen Btbttochrk zu Beilin erngciührt habe. Abg Bamberger ^deulsch-sreii.) hält >s sür den drin gendsten Übelstanb, daß die Bibliolhelskommijjion durch Verhält nisse ihrer Mitglieder an d, Abhaltung von r.gelmäßigen Sitzungen verhindert sei, namentlich seitdem sie den Abg. Reichensperger durch den Tod verloren habe Line andere Zu sammensetzung ker Kommission sei erforderlich, damit sie in Permanenz tagen könne. Abg. Lingens lZentr) verw-ift daraus, daß die Lerans- gabe des KaialoxS eine wissenschaftliche und überaus schwierige Arbeit fei, und unmöglich in kurzer Zeit erfolgen könne Abg Baumbach (dlutich-freis.) hiitt die Veim,hrung deS Vibliotheksversonats für ersoiderlich; sür den erkrankten Ajsi- slrnten müsse man aus Ersatz bedacht sein. Abq Frhr v. Unruh (Reichsp) bemerkt, die BiblimhekS- kommilsion habe Nachsicht üben müssen gegenüber dem schwer kranken Bibliolheksheamlen: sie werde aber soriab die An- j.eltgenheit des Katalogs mit größerer Energie ins Auge fasten. Abg Bebel empfiehlt, Au-'hiliskräste zur mö lichst bal digen Fertigstellung des Kataloos zu engagieren m.d betont nochmals d e Wichtigkeit einer mindestens jährlichen Ergänzung des Katalogs Präsident v Levetzow: Da die langwierige Krankheit des Bibnoiheks. Menten d:r Fertigsten mg des Katalogs Hinder- niße in den Weg legt, ist bemtts an eine zwangsweise Pensio nierung desselben g-eackt worden Wir haben aber mit Rück sicht darauf, daß eine solche 4 bis 5 Monaie in Anspruch neh men würde, aus sein- Bitte beichlossen, bis Ende April zu warten, unter der aucdiücklichcn Bedingung, daß, falls er am 1 Mai feine WieoerhersteUung nicht nachweiien könne, er von selbst um seine Pensionierung einlommen müsse. Damit schließt die Debatte Der Etat des Reichstages wird im übrigen ohne Erörterung be willigt. Es folgt der Etat des Reichskanzlers und der Reichskanzlei. Beim Litel ,Reichs- kanzler" nimmt das Wort Abg. Barth (oeulfch-freij.): Dtt Erörterungen, die in der leiten Zeil >m preußischen Abgeoidneienhause u: d in der Presse stattgefunden haben, veranlassen mich, die Handelspolitik der Regierung zur Spiackc zu brin,e» Es zeigt sich eine starke agrarische Aguauvn, dir darauf gerichtet ist, die Handelsvertrags- Politik zu diskreditier, n und zu verhindern, dah noch weitem Verträge abgeschlossen werden, freoell daß ein solcher mit Ruß land zu stände kommt. Tas Abgeordnetenhaus ist ja nur in beschränktem Maße al» Ausdruck des Volksm.llens auzujehen, aber die preußische Regierung, auch der Hr Jinanzmmister Miquel, hat gegenüber den agrarischen Aog.rsscn im Abgeord netenhaus- die Reichsregierung jo lau vertret n, daß die össent- iiche Meinung den Eindruck gewonnen Hal, in der Regierung selbst jühle mau ken großes Bedürfn-s, sür die Handelsvertrags Politik er zutmtcn Wrr, die wir wünschen, baß diese Politik in des.I.unigtear Tempo weitergesührt werde haben ein In teresse daran, eine solche zweiffllos faljle Vor!« llung niat auslemmer zu lassen. Im Linde sind die Verträge mit der größten Freude begrüßt morden; das zeigen die Aeußerungen d.r deuischcn Handelskammern, kie bis aus verschwindende Aus- nahmen ihie Be'lieoigung über die Handelsverträge ausipmchrn und dni Abs-lluß weiteier wünschen. Es gilt die- auch von solchen, die sich früher auf ex«rem schätz.,öllnerischem S«and- pankte befunden hoben. Was die Agrarier den Verträgen vorwcrjen, »st das Linken der Preise. Tiese Wirkung war noiausznich n, und sie ist «in G-winn in den Augen desjenigen, dem ta» allgemeine Interesse höher steht, als das Einztlintemsse Man verwechsele doch »abei auch nicht das Internste der Landwirbchaft und das des ibrunddesitz s. Rech', charakteristisch für die Agrarier ist eine in dir heutigen Ausgabe ker Kreuzzettung abgebruckle Zuschr-sl eines Hrn. v P'ötz Diese macht auf «inen Ausruf ausmerk- iam, dec ein ungeheueres Aufsehen in den «reisen der nol- leidendin Landwirtlchaft gemacht habe In dem von einem gewffstn Raujern herrührenben Ausrufe heißt es: „Ich schlage uitlo mehr und nichis weniger vor, als daß wir unter die Loz-aldemekral n gehen und gänzlich gegen dre Regierung Front mach.n, ihr zeigen, daß wir nicht gewillt sind, uns weiter so behände n zu «assen, und sie umere Macht fühlen lassen." iHöit! und Heiierkeil links.) Hr. Plötz hat da» etwas em- geschrankl und gemeint, ker Ausspruch fei „als unvorsichtig zu bezeichnen" (Hettrkeu links) — nur unv-rsichiig und nichts weiter? Er sag«, der Say ha^e nur auf LaS energische «ück- sichl.ttvfc Voig'hcn der Soz alveinotratie hindeu en wollen. Es handelt sich also nur um die Methode der Soziald moklatic, vielleicht etwas von jener „konscr anven Demagogie", von der auf d m lonservativea Parteuagc die Rrde gewesen ist. kLedr richtig! links.) Man stellt sich bei den Angriff-n gegen die Handelsverträge auf den antiquierten Standpunkt des früheren Reichskanzlers, daß tas pvlitijcke Verhältnis zwischen den Nationen vom handelspolitischen nicht berühil werde. Darüber tdnnen Sie eine lemrikenswerte Äußerung in den Schweizer Jahrbüchern d«s Professors Hilty, eines durchaus unabhängigen Manne«, finden. Er bestätig« die Wirkung deS Handels vertrag» aus die politische Stimmung in der Schweiz und fagi, die Polittk de« Deutschen Reiche» sei in diesem Punkie ebenso einsichtig, wie 1889 kurzsichtig gewesen, und ganz Euroca habe den Abschluß der Handelsverträge al« «in fihr groftd Verdienst des zweuen deutschen Reichskanzlers angehyen, womit er sich seinem Vorgänge! ans diesem Gebiet« überlegen gezeigt habe Alle Welt ist h um darüber einig, daß es ein grausamer politischer Fehler g wesen ist, sich mit der Schweiz in einen Zollkrieg em^ulajjen Tas BrihSllnis der Lchwm, zu Fiankreich bot sich mom ntan infolge ciN<r ihonchien Handel-Politik wesentlich verschlechieit. Die demnächst wie ich Hosse, zu erwartenken Handelsvertiäze sei folge ich wegen der schwebenden Verhandlungen nich: ipezielle». Segenüber den Ausfüllungen in der agiarischcn Press« wünscht di« größte Mehiheit in Deutschland, daß eit zu Handelsverträgen kommt. Ungeheuere Konzessionen anderer Staaten lön en nur nicht er warten. Ich Hosse, daß auch bei neuen Handel« ver rägen die selbe hoffnungSloie Minderheit bestehen wird, wie im vorigen Jahre Wenn noch eine Rechtsertigung nölig wäre, fo wären es die Vorgäng: in den Vereinigten Sioaten Mit Sicherheit ,ft votuszufehra, daß die Entwickelung der Zollpolitik ter Vere,iig.en Staaten nach der sreihändterlschen S«it« keine Schwächung, sondern eine Stärkung dm Industrie bedeutet. Wenn wir uns nicht die größte Mühe grben, wird Amerika uns bald aus allen Gebieten die größte Konkurrenz machen. Auch wir müssen unS von Überflüssigem ihunlichlt besieirn. Ich glaubte daher, daß die veiäaderie Handelspolitik der Re gierung durchaus gerechtseitigt ist, und schließe mit dem Wunsche, daß die Regierung bei de» weiteren Verhandlungen neue Er folge davonlragen möge (Srarol links.) Abg Graf v. Kanitz (konj.) Hr. Barth hat die Politik der sranzösifchen Kammer der Schweiz gegenüber thvricht ge nannt. (Lehr richiig! links) Ich halte die« nicht sür an gebracht. Ebenso hat Hr Ur. Sarth die Schutziobpotitik al« die thörichtste Politik erklärt. (Sehr richtig! links.) Ich muß mein Bedauern darüber ouslprechen, daß man im Reich-tape in derartig.n Ausdrücken über die EZetzgebuog in besieundeten Staaten sprickt (Sehr richtig! rechts.) Den von Hrn. Barth erwähnten Artikel in der Kreuz eitung habe ich nicht gebfen; meinen FraltionSaenossen im Abgeoidneteohause, Hrn v Plötz, muß ich aber in Schutz nehmen, daß er die Bistchauu"gen, die in dem Attlkcl enthalten sind, nicht zu seinen eigenen macht, sie vielmehr nur als Anschauungen der im Volk herrschenden Stimmung beceichnrt Hr. Barth hat weiter das Abgeordneten haus eioe beschränkte Aeußerung des Bolkswille-« genannt. (Sehr richtig! links.» Ich möchte nur an die Wahl AhlwardtS und an die Wakl ia Liegnitz erinnern, vielleicht dürsten kann die Her en deraitige Uneiie über das preußische Wahlsystem unterlassen Ich habe die Hande -Verträge dekänipsi, trotzdem mir eine derartiee Oppcsiiion gegen die Regierung schwer sollt. Ich bin ai er duich die Verträge jchärfir getrosten als ein anderes Mitglied, da ich die besten Jahre meines Leben» angewandt habe, um die Zölle auf die Höhe zu bringen, die sie noch vor -inem Jahre hatten. Die Zusriedenheit, di« in den Handelskammer- berichttn ausgesprochen sein soll, halt« ich n.cht für vo»wert>g. In den Handelilaminern haben die Kaufleute die Maiorität, viel weniger veUrrten sind Gewerbe und Industrie Ich habe im vorigen Jahre auch au-Jndustriekreifen Zuschriften e-halteu, dir für die Hanvel-v-rlräge nicht günstig waren. Die Erfahr ungen ter letzten Zeit konnten meine Ansicht nicht ändern. Die Einfuhr nach Deutschland hat ßch um öS VSU Ovo M. vermehr», die Ausfuhr um H 774VV0M vermindert. Die Handels bilanz Frankreichs ist, wenn auch Hr Barch die Handels politik Frankreichs thöricht nennt, bedeutend günstiger. Uiseie Handelsverträge Haden trotz der Herabsetzung der Eisenzölle die Einfuhr von Eilen nach Österreich nicht gehoben, wie denn überhaupt die Industrie durch die Verträge in keine verbesserte Lage gekommen ist. Der Hr. Vorredner sprach auch von den teuren Nahiungsmitleln. Die hohen Getreide;»eise haben zur Annahme der Handelsverträge milgewirkt. Tie jetz gen Preise decken die Produktionskosten nicht, auch die Ernte war nicht allgemein so günstig, wie angenommen wird, wie ich aus eigener Erfahrung bezeugen kann. Die Landwirte aber, die be« schlechter Ernte niedrigere Pre s« zu betlagen haben, be finden sich in der größten Nitlage. Wenn bei höh-ren Preisen der Landwiri Geld «innimmt, Hal auch der Arbeiter Geld unr die gesamten Verhältnisse bessern sich (Sehr richtig I rechts ) Ich bin ein Gegner der Differentialzölle, ich Vin überzeugt, daß unser Verhältnis zu Rußland bester wäre, wenn dieser Drffeientiattanf ii'ckl bestände Wir haben bei den Handel» verlrägen alle a» uns gestellten Forderungen bewilligt, in Frank reich hat inan den Vor eil des eigenen Lande? anders gewählt als bei uns Weshalb gegen Amerika ein anderer Taris an gewandt wiid als ge^en Rußland, weiß ich nicht Tie „Frei sinnige Zeitung" hat geschrieben, der W rt der Handelsverträge liege in der Herabsetzung der Getrcidezölle, »ich!» sei verkehrter, als davon einen Vörie l sür kie Industrie zu erwar'en. Eine so schirsc Kritik habe ich nie an die Handeleverträge gelebt. (Bravo! rechts.) Slaaissekretär im Au-wärtigen Amt Frhr. v. Marschall: Wenn ich eingih nd auf die Äußerunge i des Vorredner ant- wouen wollte, so glaube ich, daß die ganze Tislussion vom vorigen Iahe- wiederholt werden müßte. Auf seine Polemik mit Lem Abg Barrh darüber, ob kie Bereinigten Staaten nnd Frankreich bezüglich chmr Zollgesetzgebung Nu , gehandelt haben, oder nicht, gern ich nicht «in Meines Erachtens haben beide Sioaten die Politik befolgt, di« sie von ihrem Standpunkt aus als nützlich erachteten. Ob sie richiig ist, das zu ermessen, ist ihre Sache; unsere Pflicht aber ist es, aus einer solchen Zoll politik der Vereiuigien Staaten und Frankreichs diejenigen Kon sequenzen zu ziehen, die wir sür richtig hatten, und ich kann sagen, raß die Haltung Frankmichs und der V-rerurgien Siaat n vo.i sehr einschneidender Bedeutung sür die Vorberaiung der Handelst» nräge gewesen iit. Wenn der Vorredner sagte, daß Frankr ich Amerika doch viel begrenztem Konzessionen grmacht hätte, als wir, fo befindet er fick) m^iies Erachten« in Lem Irr um, daß er annin mt in Frankreich bestände ein Differentialtarif bezüglich des Getierdes. Meines Wissens ist das nicht ker Fall. Es war also gar nicht nötig, jür Frankreich besondere Konzessionen bezüglich des Getreide» zu machen, ka in Frankreich die Tarife in mimmo und waximo gleich sind. Ta der Vorredner von Verhandlungen mit Rußland gesprochen hat, so nehme ich keinen Anstand hier z» erklären, daß in ker That Bestrebungen mit Rußland, im Gange sind, die Len Zweck verfolgen, eine hankelepolittjchc Versiäi digung mit diesem großen Reiche anzubahnen Takei ist ai s unserer Sette die Konzession unseres Konventionaltarifs in . rage und nichts weiteres. Von russischer Sette rst keine Forder ng darüber hinaus erhoben worden Man hat eus unserer Seite vo. Rußland ei e Er mäßigung k«s russischen Zoll arif- verlangt und daneben noch andere Verkehtserleichlerungen. Wenn der Vorredner sich m t solcher Entjchiekenheit als prinzipnller Gegner zu d.r differen tiellen Zollbeyandlung bekannt hat (Höri! Hörl! l nls), fo kann ich die Hoffnung nicht aufgcten, daß, wenn diese Verhandlungen zu einem positiven Resultat sichren — immer unter Ler Voraus setzung, daß genügende Äquivalente gegen unsern Konv.ni'vnal- taris zu erhallen sind — er sich auf ker Serre d rjrnigen befinden wird, die diesem Verfahren gegen Rußland zuft nim-tti. (Sehr gut! links) Ich teile die Auffassung des A >g Barth, daß rn dirseni Augenblick di Wirkung unserer Hancelsveit.äge noch gar nicht überlehen werden kann; es sind r och nicht ganz 12 Mvnate verflossen, und es ist doch ab(olul unmö.nch, daß in Li fer kurzen Zeit Li: beteiligten Kreise der Industrie sich iu dl« Hanktlsvernäge eingelcbt haben. Er rst ganz richtig daß wenn man unsere Expoitzahlen sür l8br 02 vergleich! in t denen des Jahres I80»/S>, die Unterbttanz sich nm 88 Millionen M. vermehrt ha». Aber diese Unterbilanz ist für Deutschland nicht- neues und wir hab-n bereits 1888,80 eine Uulerbilanj vou uver 8»0 Millionen g-habt, die >m Jahre 180» 01 über c ne Milliarde betragen hat und im nächsten Jahre um Wetter« 88 Millionen gestiegen ist. Wie wenig Wen dies'» Zahlen beizulcgen ist, crgiebt sich auch au- jolg'.d m In den ersten Monaten des Jahres i8S2 hat allein bnin We zcn eine Mehreinfuhr nach Deutschland im W.rle von 87 Milno nen jlailgefnndin (! ört l hö:r! link«), rind eine MinderauSsuhr von Teutfchlai d nach d-m Auslande, bei pielSweise an Roh zucker, ini Betrage von NS Millionen Mark. Ich schließe da raus, daß die Mehreinsuhr von Getriide ihm Ursache nicht in den Handelsverträgen Hal, sondern in der überaus schlechten Ernte des Jahre» >80i. Und ebenso kann daiüier kein Zweriel bestehen, daß die MinderauSsuhr von Ro izncker im Beilage von Ri Millionen ebensowenig aus die Hande sverlräge zurück,»führen ist, denn bezüglich de» Rohzuckers ist g gen- über dem Auslände gar kerne Zollverändcrung «ii gelrete». Wir haben also einen B-trag von 121 Mill onen, da - heißt, mehr, als die gon e Unt rbilanz LeS I ihres 1892 bet.agt, von dem ich Nachweisen kann, daß er in keinerlei Beziehung zu den Handelsverträgen steht. Nun w-ll ich nicht daraus de» Schluß ziehen, durch die'e Zahlen fei der Nachweis ge>ühr,daß Lie Handelsvenräge bereits eine gailstige Wirkung gehabt hätten. Aber eins muß ich doch jagen, selbst, wenn dieseZ»hlen wirklich bewiesen, Laß Li« Hande Sb.lanz sich ungünstiger ge altet hätte, so wäre d ejes Argument gegen die Handelsverträge nur unter der Vvraussrtznng zutreffend, w-nn ich, ich will nicht sagen, nachwei en, aver koch wrhrscheinlich maamn könnte, daß, wenn die Handelsverträge nicht zum Abschluß gekommen wären, dann die Zahl n günstiger geworden oder geblieben wären, und Lieser Nachweis dürste dem Grafen Kanitz nur schwer gelingen E» t ttt hier ein Moment klar zu Tage, welches del der ganzen Polemik egen unsere Handelspolitik immer in Beiracht gezogen werken muß das ist die völlige Ver- kennuog und Ignorierung der handelspolitischen Situation, aus der uisere Handelsverträge hervorgegangrn sind. Wenn ich die K'ttiken gegin unsere Handelspolitik lese, dann sollte man wiiklich meinen, wir hätten ein alt erworbene» Recht ans die Zölle gehabt, nun sei aus einmal dir Regierunq in ihre: Neuerungssuchi, in ihrer Ungeschicktheit aus den Gedanken ge kommen: wir wollen jetzt diese« srie-l che Dasein stören, wollen Handelsverträge abjchtteßen, die Autonomie unsere« Zolltarifs ausheben und dafür womöglich schlechter« Zölle einiauschen al- wir bisher batten. E» liegt ja in der menschlichen Natur, daß, w i n die G.sahr glücklich vorbei ist, man nicht mehr daran denkt und daß dann an dir Slrlle »er Sorg« dir Kritik an dem Geschehenen irill. Ich war auch vollkommen daraus gefaßt, daß, wenn e»st d e HandelSv-rträge in« Leben getremn wären, dann jede ungünstige Zahl, jede kleinere oder g'ötzeie Depression, jeder Niedergang einer Jndul rie — wenn ich mich eines tri vialen Ausdiuck« bedienen darf — jede» Kind, das i s Wasser sällt. aus das Eon o der Handelsverträge ge schrieben würbe Aber »was ist erstaunlich, »aß heute Kritik an den Handelsvertiägen in einer Weise geübt wird, als ob überhaupt niemals der t Februar 1802 bestanden hätte. Wie wa denn die han»elSpolittfche Situation, ans der die Venräge hcrvorgegangen sind? Mr waren >m Besitz unserer Zollauionomie und haben davon dreimal sehr ergiebigen Ge brauch gemacht. Wrr haben den Schutz unseres Exports der Meistbegünstigung anveriraut und haben damit sehr qute Ge- schäsie gemach», io lange unser« Exportftaaten so sreimdlich waren, unter sich Tarrfoeiträge abzuschließen und ihr« Zölle auf rin so niedrige« Niveau heruvterzusetzen als wir deourfien, um den blühenden Export zu erhallen Nun ist Loch da» klar, daß in dem Maße, aiS wir und andere Skalen in ähnlicher Weise von unserer Autonomie Les Zolliar is einen Gebrauch rach der S'itr de« Schutzzolls hin machten, sich in demlelben Praße d« Neigung unserer Exponstaaten abichwächen mußie, uns unent geltlich diejenigen Zölle zu gewähren, deren wir Ledur'ten, um den blühenden Export dorthin zu er alten Wer Lie handels politische Sttuaiion der letzten 12 Jahre prüjt, wird finden, daß, nachdem anfangs der achtziger Jahre unter der Leitung Frankreichs ein ganzes Netz von Tanjverträgcn geschloffen Ivar, mehr und mehr die schutzzölluerische Tendenz aller Orten kie Oberhand bekam und man schl eßlich am Ende ter achtziger Jahre die Schutzzölle, die uns wie ge'agl, unentgeltlich in Len Schoß fielen, mehr und mehr als em« Last empfand und sich nach dem > Februar sehnte, dieser Last ledig zu fein. So bedeuteie der 1. Februar 18^2 sür uns, daß mit diesen« Termin unsere Meistbegünstigung, die bisher durch die Tarifverträge ihren Inhalt erhalten batte und auch die Tarifverträge ein lecres Blatt Papier wurden, und wenn kein« rntlpiechcnden Maßregeln getroffen wurden, unser ganzer Export, dieser wert volle Teil unsere: nationalen Arbeit, einfach dem Gutdünken der Gesetz ebung anderer Staa'en a- heimgegeben war Nun mag man einer zollpolitischen Richtung augrdömn, welcher man will, darüber ist doch kein Zweifel, daß angesichlS dieser Sacklam nur zwei Wege möglich waren: ent weder der Weg. den die Regierungen jetzt emgesck lagen haben, um neue Tarifrerträqe abzuschließen und nach dem Prinzip <io ut cko« sich kinzessionen zu erkaufen, ober aber der andere Weg, > uf Lem Schein unseres Zolltarises zu beharren, die Autonomie desselben zu wahren und abzuwarten, was di: anderen Staaten mit unseiem Export machten. Das sind die zwei überhaupt gangbaren Wege, und wer den ersten Weg, d'n Abschluß von Tarisoerträgen, prinii- piell verwirft, muß sich zu dem zweiten bekennen, wenn er richt Len, gerechten Vorwuis ausgesetzt fein will kaß er nur negative Kiiiik übe, ab«r nichis Positives an die Stelle zu setzen weiß. Nun erkenne ich an, daß der Voircdner in anerkennenswerier Weise gesagt hat. sür mich ist die Erhaltung Les Ge'reidezolles aus der Höye von 5 M. der entscheidende Punk», und nament lich deshalb, weil dann überhaupt nicht ron Tarifverträgen die Mde gewesen wäre. Damit h«t er ein großes Wort gelassen ausgesprochen, denn Las heißt n cht mebr und nicht weniger, al«, laß« uns nur Lie Getreidezölle von k> M , was im übrigen aus unserem Expom wird, «st uns ganz glmchg lttg. (Lehr richtig! links; Widerfpruch rcchls.) Ja, Lie bestritten es. Ich weiß wohl, daß es «ine Zett gab, wo man leicht in der Geruch eines Freihändlers kam, wenn man von Len Jnleress-n des Exports sprach und ich gebe Ihnen zu. Laß es eine Zeit gab. wo man Lem äußercn Marlt zu Unrecht «in größeres Gewicht berlegte als dem inneren. Seitdem wir aber uns ren inneren Markt dreimal durch Srt utzmaßregeln geschützt sahen, war es Pflicht der Negierung, dieser Gefahr, die »w Ablaus der Handels verträge d'esem Teil unserer nationalen Arbeit drohie, vorzu- bcugen. Man sprach von Schutz Ler rationalen Arbeit und LaS war der Grundgedanke im Jahre 1879, sür den ich aus vollim Herz.n eingcneien bin. Ader die deuttche Ausfuhr ist koch autti ein Tnl der nationalen Arbeit, d e auch Anspruch auf Schutz hat, cs sind drei Milliarden deutscher Arb it, um deren Existenz cs sich bei d n Tariwert ägen handelt (hört! hött! links), und es ist zu eimm recht gioßen Teil hochgclohiite Är^eit. Unsern Ausfuhr ist aljo nicht nur wirtschaftl'ch, iondein auch fozialpolittfch ein fehr bebrütender Faktor, und ich kann nur sagen: tiefen T-i' dir nal analen Arbeit sl ntzloS der Willkür anderer Nationen preis- zugcben, das würde einen Bruch mit d m Grundg-Lanken der Reform von 1870 bedeut n. LaS würde eine kurzsichtige Politik gewesen fein, nicht nur vom Standpunkt de« Export , sondern auch vom Standpunkt der gesamten wirtschastlichen Interessen Tru schlandS unü nicht zum m ndestcn auch Ler LandwilUchafi. Nun bat Ler Vorredner von Schwicrigkctten für die Land- wimjchofi grsprrchen. die ich vollauf zugebe. Ich lann die feine Unterscheidung Lis Abg. Borih über tie J, lei,fjen des Grund besitzes und tie Interessen Ler Lantwirtfcha t, die sich nicht immer recken, nickt anerkennen. Ich glaube, daß, wenn es dem Grundbesitz «cklichi geht, eS unmöglich Ler Land nirtfchasi gut g-h-n lann (Heilrrkeil) und umgekehrt. Wenn ich das nun zu gebe und wenn ich sage, »aß die verbündeten Regierunaen Nicht i ur von der Bedeutung der Landwirtschaft vollauf überzeugt sind, daß sie auch sie:» bereit s-in werden, so viel in ihren Kläffen sieht, zu tbun, was sür die feinere Entwickelung der Landwirffchafi g ! ist, so muß ich doch andererwtts sagen: die Bertreicr der lankwttlschafflicktn Interessen sind nicht aus dem »ichngen Weg«, wenn sie prinzipiell gegen die Tar iverträge ankä-i ps n. Man sagt, die Landwir.schasl s'i e:gentl ch der leidtragende Teil bei den Tarisver trägen, sie habe schwere Nach lerle ertttten und zum Beweis dafür weist n an aus dir gegen- wärttgen niedrigen Getreid'pieise hn-. Ich muß sag-n, ich habe mich einigermaßen u er dieses Argument gewundert, denn in früherer Zett, wenn der Kamps zwilchen Anhängern und Gegnern dir Geireidezölle cewaliig tovle, Haden die Anhänger Nels die Be hauptung ausgestellt, daß der Zoll eine regulierend: Wiilung au ube. Ich bin Ler Meinung, daß allcid'ngs, wenn infolge geringen Angebots die Preiskonjunkiur eine steigende ist, Laun ter Zoll di" Neigung hat, voll zum AuSdiuck zu kommen; wenn infolge rnchlichcn Angebots die Konjunktur nach uwen geht. Ler GetreidezrU rine r.-guliemude Wirkung -uSübt. Die Höye des Zolls ist dabei nicht von wefentttchrr B deulung Ich erinnere a. er dar^n, welcher Schalen entstanden wär«, wenn man Len Zoll mit Entschiedenheit hätte auf der Höhe von öo M erhalten «voll n ; ich will nicht sagen, daß dann eine Kalamität, ab.r e.n Zustand eingctieten wäre, bei dem zweis l- tts «ine pivvisoilsche Aufhebung der Getreibezolle bejchlosfen worden wäre, wenn nicht gerade damals die Zollverhandlungeu mit Österreich geschwebt hätten. Wenn ich mich reckt erinnere, war es gerade Grat Kanitz, der Liese Maßregel besürwortete. (Sehr richtig! link») Wäre damals eine provisorische Auf hebung des Getreidezolles erfolg , so wäre ein Präzeoenzlall geichaffen worden, w-lcker aos die Tauer von der allernach teiligsten Wirkung aus die Landwirtschaft gewesen wäre. Sie beschweren sich darüber, daß so viel spekulative Moment- den Getreidrmark« behermchen Hätten wir den Getreidezoll aus einer Hlhe erhallen, daß er nicht einer einzigen Miß.riiie hätte Widerstand leisten können, dann w re rin neues spekulative« Moment hiaziigetteten, da« sür die Limdwirtschaft vo» größtem Schaden jein würde. (Sehr nch ig!) Ich h ibe bereiis im »origen Jahre gejagt, wenn dec Ättieioezoll auf einer mäßigen Höhe erhalten wird, fo daß er auch, wenn eine Prei»st-,gerung de« Getreides eintritt, ansr cht erhallen werden kann, f- ist da« sür die Landwittschaft v el nützlicher, al« ei» -etreidezoll von der Höhe, daß er der ersten Miß m te zum Opfer fällt (Sehr richtig.) Nun ist neuerdings «in Art Kar ell zw scheu der Landwirtschaft und solchen Leuten e ngeirrten, die on sich kein Internste an der Landwirtschaft Haden, aber au« irgendwelchem Grunde mit dea Har delsvrriräi en unzufrieden sind. M->n Hal gesagt, wenn ein-rsetl» die Landwinschast Not leidet, infolge der Verträge, so hat auf der anderen Seile die Industrie keinen Vorteil davon. Al- wir m »migen Jahre in die Beratung darüber traten, welch« Maßregeln angesichts de» 1 Februar zu treffen waren, war die Frage gar nickst, welche neuen Vorteile können uns die Verträge bringen, sondern e« tag die viel ernstere Frag: v»r, wie Halen wir es zu machen um di: schweren Nachteile hintanzuh Uten, die eintrelen müßten, wenn der 1 Febcuar >892 herankam und wir leine neuen Beriräqe ab geschlossen hatten. Es ist ein eigentümliches Lpiel des Zu'allr, Laß man sich jetzt vorwurfsvoll mit folcher Fiage an dujenige Regie«ung wendet, die nach besten Kräften alle- gelhan hat, um diese schweren Nachteile zu verhindern (Sehr lichtig!) Geht man der Sache aus ken Grund, so ist es nicht schwer, zu finden, daß Meinungen gegen die Handelsverträge in manchen Kreisen LaS Resultat von - äuichuvgen sind, welchen man sich bezüglich unserer handelspolitischen Situation hingegeben hatte. Ein Landsmann von mir hatte sich bei mir b-klagt, daß er an Stelle eines Zolls nach der Schweiz von 12 M. jetzt eine» solchen von 2l) M zahlen müsse. Er sagte- Warum haben Sie einen so schlechten Vertiag gemacht? Ich habe ihm nachzewiefen, daß der 20 M.-Zoll aus dem sranzösiich-jchweizerischen Beitrag hrrrührt und habe ihm gc r gt, daß wenn wir unfern allen, guten Vertrag, ohne ihn zu verändern nach dem l. Februar hätten bestehen lasten, dasselbe Produkt nicht !-<, sondern 10 M Zoll in der Schweiz kosten wuide UnL als ich den Mann sragle: Würb-n St« vorge,ogen hat-en, daß wir deshalb einen Zollkrieg angeiangen hätten, da sagte er: Um GolteS Willen, nein, wenn wi. einen Zollkrieg inil ree Schweiz machen, so schließt Frank reich mit der Schweiz ein-n schönen Tattsve-lrag, und wir haben das Nach'ehen Ich gl-u «, der Mann ist Lurch die Er eignisse in neuerer Zeit noch in der Überzeugung bestärkt wor den, daß wir b-l dem Handel» vertrag mit der Schweiz gar kein so schlechtes Geschäft gemacht baden Ich glaube der Vor redner selbst machte der Regierung im vorigen Jahre bei Ler ersten Beratung des neuen deuüch schweizerischen Handels vertrages einen Vorwurf daraus, daß wir bei unseren Verhand lungen den neuen autonomen Schweizer Taris zn Grunde ge- gelegt haben, Lie Regierung hätte von der Schweiz verlangen müffen, Laß der alte Meislbegünstigungsverirag den Verhand lungen zu Grunde gelegt und von diesem adgehandrlt wurde. Wir sollte» also als Basis für die Verhm dlungen einen Taris beanspruchen, sür den wir nie irq-nd etwas bezahlt haben, den die Schweiz m-t anderen Staaten abgeschlossen Hane, und der so billig ist, daß wir, wenn wir ihn annehmen würden, in den Geruch ves allerschnödesten Freihandels kommen würden. Wer sich solchen Illusionen hingegeben hat, daß ans diesem Weg«, indem man selbst die Taschen z Knöpft und von anderen Geschenke verlangt, rine Verständigung zu erlangen ist, muß notwendig enttäuscht sein, wenn die H ndelsverträge jo aus- gej iUen sind, wie sie ausgefallen sind Dann muß ich noch auf die Frage, welche Vorteile die Industrie aus den Handels verträgen gezogen hat, die Antwort geben: einen Vorteil ganz gewiß, nämlich den der Stabilität, («ehr richtig!i Ich Hale in neuerer Zeit Lie Wahrnehmung gemacht, Laß die Industrie aus die Frage: was wollt ihr lieber, wollt idr lieber einen etwas höheren Zoll haben, in der tzöht, Laß er einen gewinn bringenden Export ermöglicht, gebuno n aus 10, 12 ahre; oder lieber einen viel geringeren Zoll, den der exportn-muae Slnat jeden Tag ausheben kann? die einstimmige Antwo l gnbt: Lieber den höheren Zoll aus 12Jahre, als einen niedrig.»Zoll aus 8, 14 Tage. Ter eine Vaiteil t - jedenfalls vorhanden, und Lie Industrie erkennt gerade diesen dankbar an. Ich muß aus die Hoffnung verz-chten, mit dem Vorredner, nachdem wir Las zwetteJahr berent mit einander Liskutiemn, in Übereinstimmung über Lie Bedemung unserec Handelsverträge zu gelangen. Immerhin bin ich ibm dankbar, daß er wied-rum feine Angriffe gegen Handclsverträge ia diesem Hauf-, wohin sie eigentlich ge hören, voraebracht hat Er giebt mir dadurch erneut Gelegen heit, die These aufzustellen und mich bereit zu erklären, sie gegen jedermann zu verteidigen, daß die Handelsverträge, die wir abgeschloss-u haben, ein für unsere brunche W rttchatt wohl- thättges und nützliches Werk gewesen sind und daß d.r Reichs tag den Tank der Nation dadurch rerdicnt hat, »aß er dieselben ra,ch und m.t großer Majorität genihinrgt hat. (B.ttfall) Abg. Nickcrt (deutuhsreis.): Graf Kanitz beklagt sich da:über, dar Hr. Barth hier über die Handelsverträge ge sprochin hat, ohne daß re Len Konservativen vorher milgetertt worden wäre Lieve um Liebe! Haben Sie uns iur Ab- geordneteuhause bei n Tomäneneiat nicht auch die Diskussion darüber über die Ohren gezogen s un sollen wir wegen der Ahlwaidtschrn Wahl in uns gehrn ? Sw beweist ja nur, daß die konservative Pattei elend zu Grund« gcgaiig-n ist. Sie haben Jbren Bankerott öffentlich erklärt, indem sie mit den Anlisemtten der schlimmsten und demagogischen Sötte gegangen sind. Wir werden sehen, was die konservative Partei auch in Liegn'tz bleibt — ein schattenloses W.sen, das sich nur zur Veriemigung d.-r Anlisemtten h.-rgiebt. Hr. v Plötz ist jetzt der Vorsteher eines ant-scmttische» Bauernbundes, der v riucht, die Behörden des preußischen Slaaies in deu Dienst deS Ann semlttsmus zu stellen Es wird Ihnen übrigens nicht mehr gelingen, wie früher, Lur.t> daS Abgeordnetenhaus nach hier eine Prlssion aus Erhöhung des Gernnde-olleS auszuüben, auch wenn Si: drüben ken russischen V.-rlrag als ein na'ionales Unglück, die Goldwährung als ein zweites be «icdnetei, drS Teu schlanb an den Rand bis Verderbens bringt; selbst, wiim Sie den Reichskanzler beschuldigen unserem G.gncr Waffen in die Hand zu gebe», iodaß seine Politik saft als La. bcsmrrat ericheinen möchte. Ich weiß, wa um Sie jo stark austrumn; es war der Schmerz um Hr«. v. Htyden Cadv.o, der aus Ihren Reihen stammt. Tie HandsILvrrlräge sind uns besonders durch das wert, war sie verhütet haben. In den 70er Jahren verlangte Hr. v. Kardorss noch eine ehrliche Probe aus die Schuyzolluolilik Heute wollen Sie von einrr ehrlichen Probe richis mehr wisse». Ader üb.r die hohe Kuliurmiffion der Handelsocrtiäge sind heute alle Nationen einig. Abg. v. Frrgc (kons): Wenn wir auch heu'e nur die selben Grundsätze verireien, wie je 1 jeher, jo muß ich mich doch gegen die L g nde v.rwahren, daß wir die heutige Tis lussion herbewejührt hätte». Hr. Barth dal si: im Gegenteil p ovozikit, um den Eindruck im Lande möglick.st zn verwischen, die Ne Ausjuhrungen meiner Freunde im Abgeoidneienhause gemacht laben. Hr. Rickrrt irrt, wenn er mefftt, auch un ere Landwirtschaft s i abhängig von ausiändi chin Nachbarn; sie findet vielmehr ihren Schwerpunkt im Jnlande. Die bekannien Schlagworte von unersättlichen Agiariei» und Kornwuchercrn lassen uns absolut kalt. So lange die Landwirtschaft roch die Bedeutung >« Deutschland hat, uns unabhängig zu machen von der Zusuhr sremder Nationen, werde ich immer stolz sein, ein Mitglied der agrariscken Partti zu hrißen. Tie agrarische Frage wird immer bestehen, von einem Vordrängen agrarischer Jn'cmssen kann keine Red sein. Wir warien aus allen Ge bieten aus die Versprechungrn, die uns die Regierung zum Schutze d«r Landwirtschasl gegeben Hai; wir warten aus ein Gesetz über den Untrrstützungswohnsitz aui die Doppelwährung und manches andere. Eins muß ich ab-r sa en: Hätte der Staatssekretär seine hentigen Ausführung«» fchon vor einigen Monaten gethan, io würde eine große Mißstimmung in laud- wirlfchaftlichen Kieifen i.ichl hervorgeiufen worden jein Es ist jr leider eine Kelte von Mir Verständnissen, die sich an di: jetzige Leitung unserer Politik knöpst, und die zur Folge Hal, daß die treuesten Slützrn der Regi-rung glauben müssen, man hörn sie nicht Aus der Rede des Hrn. Ltaatssekreiäls ging klar hervor, baß er sich so offen zum Schutzzoll bekennt, daß zwischen seinen und unseren Anschauungen k«rn Unterschied ist. Ohne Schutzzoll kann die Landwnttchast nicht bestehen; es handelt sich da nicht um den großen, sondern um den kleinen und mittler-n Grundbesitz; es kommt da aus an, dec Entvölkerung deS platten Lande- rin Ziel zu setzen ES wi d nicht besser werden, al- bis sür de» Bauernstand besser geioigt wird, als eS jetzt geschieht An den mäßigen Schutzzöllen dars mar aus keinen Fall rütteln. Und darin gebe ich dem Slaui-sekrelär v Marschall Rech«. Em Schutzzoll von »,K0 M. aus zwölf Jahre ist auch »ns l-eber, er ist der Sperling in der Hand, der besser rst als ein 6 Mark- Zoll, der un- nach «inem Jahre wieder ivrisliegen kann. Bor all«m kommt eS un» an aus «ine Änderung des Manzvej-n«, und ich bedauere, daß nicht wenigstens eine prilamenlarijche Münmnquctek«mmffsio» eingesetzt ist. Wen» uns h ercmgegtn- gekommrn wird, dann kö n n wir auf den andern» Gebiete» «uch mit gerinneren Konzessionen zufrieden «ein. Jo d»r Wäh rung sind die Amerika»!r uns jedenfalls über Unser ganze« Expartintereff« hängt damit zusammen. Der Verlust unserm Spritindustiie, der Rückgang unsere« Zuckcrexp».t« hängt mtt
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