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Dresdner Journal : 21.01.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-01-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189301212
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18930121
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18930121
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1893
-
Monat
1893-01
- Tag 1893-01-21
-
Monat
1893-01
-
Jahr
1893
- Titel
- Dresdner Journal : 21.01.1893
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v n 1Z4 l»<8 iiuuf, fudor <lor I, n- cotto, Oo ixt ju>iur i»^u nickt uuck ti-ilo, ?«uub- '^L88tz > lrt- 4» unter ldvll ße 44, Eke Fürstenpl,, 28« tHhe 2 > übrigen» id» Schuer- Zweite Beilage zu ^717 des Sonnabend, den 21. Januar 1893, abends. Be- Ernennungen, Versetzungen rc. im öffentlichen Dienste. Departement der Finanzen. Verwaltung der direkten Steuern. ») Kreis- und BezirkSsteuerverwaltung: Vermischtes. * Die Rheinbrücke bei Kehl wurde gestern abgefahren. Der Wagenverkehr mit dem Elsaß ist abgebrochen Für den Personenverkehr ist die Eisenbahndrücke geöffnet. Ta« Rhein ei« stellte sich bei Moxau und bildet bi« Daxlanden eine fest« Masse Seit '1879/80 ist die« nicht mehr vor- getommen. Ein Brückenjoch, da» man al« fliegende Brücke be ¬ nutzte, wurde von Eisschollen fortgeriffen und ist 1000 Nieter abwärts eingefroren 80 Perionen, die sich darauf befanden, konnten nur mit Mühe gerettet werden. — Der Titisee im Schwarzwald ist bei 25 Grad Kälte zugefroren * Bon einer Fußpartie über den Rhein nach dem Niederwald wird der „Franks Ztg." aus Main, vom 18. d. M. geschrieben: In Massen zogen heute gar viele an den Rhein, um den in Eis Erstarrten zu sehen; ich that dasselbe, nur setzte ich mich auf die Eisenbahn und fuhr bis Bingen, wo das Schauspiel doch ein ungleich ein dringlicheres ist. Das Wetter war günstig; die Sonne sandte ihre Strahlen herab und die Luft war klar und scharf. In Bingen ist es ja recht nett; aber ich hielt eS für bester, hinüber nach Rüdesheim zu wandern. Zu Fuß. Vor zwei Jahren war dies zum letzten Mal möglich, und niemand glaubte damals, daß der alte Vater Rhein so bald wieder Tausende von Menschen auf feine Eisdecke nehmen müßte; denn vor 1891 war er zehn Jahre offen geblieben. Nun, die Binger, Rüd-'sheimer u. s. w. ärgern sich nicht darüber, werden dann doch wieder einnal ihre Gasthäuser etwas belebt und auch die kleinere Geschäfts welt verdient ein wenig. Das will im Winter, wo sonst der Fremdenzufluß ausbleivt, viel heißen. Je länger das Vergnügen dauert, desto lieber ist es den Leutchen. Vielleicht teilen sich darein auch die Bediensteten der Trajektschiffe, die für gewöhnlich den Berke >r zwischen beiden Ufern vermitteln; die jetzt Arbeitslosen haben nämlich mit vieler Mühe durch die Schollen einen Weg geebnet, mit Sand und Erde bestreut, außer dem aber mit Tannenbäumchen abresteckl. Wer diese freilich etwas holperige Passage beschreiten will, hat eine in sein Ermesten gestellte Gabe in die auf einem Tischchen stehende Büchse zu spenden, worauf ihm das verbindlichste „Dank'jcheen" entgegentöat. Wenn man fo inmitten des herrlichen Stromes steht, auf schwachem Boden zwar, aber sicher und ohne Angstgefühl, wird Einem doch seltsam zu mute. Es ist in der vierten Nachmiltagsstunde und der Nebel ist allmählich heraufaezogen; weit liegt der Rhein schneeweiß in Schollen da; vor dem Sp iziergänger thront auf der Höhe die eherne Germania des Niederwalds, unter ihr, nach links, liegt Burg Rheins--!« und der Mäuseturm; schweift der Blick dann in der Richtung nach Mainz zu, so sieht man rechts hoch oben die neue Nochus kapelle, unten aber, auf des Rheines Grunde, da ruht der Nibelungen Hort. Eigentlich wallte ich in Rüdesheim nur kurze Rast machen und dann den Rückweg antrelen; doch da dachte ich, daß eine Wanderung nach dem Niederwald gar nicht so übel wäre. Hinauf ging es ziemlich. Jh war der einzige Tourist, der an diesem Tage vor der ehernen Jungfrau stand. „Ja, es ist jetzt still hier oben," meinte der wachhabende Jnnalide, „nicht einmal HandwerkSburjchen, die sonst immer anrücken, ließen sich Montags und Dienstags hier sehen; heute freilich waren zwei oben, aber Engländer, Amerikaner kommen jetzt nicht." Ich zweifelte nicht daran; der Weg ist beschwerlich, trotzdem aber hat die Partie auch im Winter ihre Reize Wenn man von der Höhe aus auf den Rhein hmabschaut, dann nehmen sich die auf ihm wandelnden Menschen wie Zwerge aus und alles, Wasser und Land, scheint in ein einziges Eismeer verwandelt zu sein. Zwei Stunden halte die Wanderung gemäh t und der Schalten des Abends lagerte über dem Rheine, auf dem auch mit Pferden bespannte Schlitten dahinjagten, als ich wieder nach Bingen hinü erging. Es mar stiller ge worden; hin und wieder begegnete mir ein Arbeiter, der jenseits des Rheins seinem Tagewerk nachgegangen und nun dem heimatlichen Herde zustrebt.'. Rechts und links ragten aus dem Dunkel die an den Strom grenzenden Häuser auf; sonst war nichts außer der umgebenden un geheuren Fläch' zu gewahren. * Der Winter in Venedig. Man schreibt der „F. Z" aus der Lagunenstadt vom 16. d. Nits.: Wenn in Venedig das Thermometer 10 Grad unter Null sinkt und der sogenannte „Greco-Levante" den großen Kanal und die ihn umgebenden Wassergassen peitscht, dann ist es nicht allein um die Gemütlichkeit geschehen, sondern sämtliche Errungenschaften der Clvilisation sind in Frage gestellt, weil man ihrer nur mit Gefahr feines Lebens teilhaftig werden kann. Was nützt es, daß riesengroße Affichen ins Theater locken, wenn die schönere Hälfte der Menschheit nicht weiß, wie dahin gelangen ? Der Freundeskreis winkt umsonst, da er nicht zu erreichen ist, uns vergebens schim mern die verlocken osten Jndustrieprovukte im elektrischen Lichte — oder richtiaer sie schimmern an solchen Tagen gar nicht, denn die Ladei.besitzer sind klug: Leute und sperren bei hereinbrechender Dämmerung ihre Luxus geschäfte zu, das haben wir vergangene Woche, wo zwei Tage hindurch Schneesturm wütete, erlebt Dabei stand das Gastspiel Sarah Bernhardts in Aussicht. Zum Glück für Venedig — denn sie ist ja für ihre 3000 Frcs. pro Abend und freie Station gedeckt — legten sich gegen Abend Wind und Wellen Schöne vornehme und neu gierige Frauen durften es wieder wagen, sich auf eisig kalter Flut zum Theater hinschaukeln zu lasten. .,I^vsu", der von Sarah Bernhardt verfaßte Einakter, ward hier entschieden abgelehnt. Rian fand, daß dies weit eher eine Serie von ^ablsaux vivants zu nennen sei, denn ein Drama. Der ungewöhnlich strenge, ja für die hiesigen Lebensbedingungen schier unmögliche Winter, hat auch Vas letzte Fünkchen Karnevalslust ausgeblasen und es klingt beinahe wie Ironie, wenn das Municipio durch Plakate kundgiebt, daß auch in diesem Jahre das Maskieren des Einzelnen, sowie die Umzüge von MaSkenqesellschaften ge stattet seien — denn der „Karneval von Venedig" hat sich zur Ruhe gele t, um nicht wieder aufzustehen. "Eine Romansabri k. Eine der n erkwürdigsten Er ungenschasten, die Amerika auf literarischem Gebiete gemacht hat, ist die Gründung wirklicher litterarischer Werkstätten, die sich damit beschäftigen, ihre Erzeugnisse genau dem „Geschmack" und den „Bedürfnissen des Publi kums" anzupassen. Die „Wcekly Times" von Philadel phia beschreiben ausführlich eines dieser merkwürdigen LiescrungShäuser für den geistigen Bedarf, welches schon feit mehreren Jahren in New-Dork zum großen Vorteil seiner Besitzer uno „Klienten" thätig ist Dieses Haus beschäftigt ungefähr dreißig fest angest llte Frauen und junge Mädchen, die ein Zeugnis von einer Hochschule be sitzen und verpflichtet sind, mit dein Bleistifte in der Hand Zeitungen aus allen Ländern der Erde durchzulesen. In diesen Journalen streichen sie all die verschiedenen Ereig nisse, Schilderungen und so weiter, überhaupt alles an, was ihnen zur Verwendung in einem Romane geeignet erscheint. Die dreißig Damen überliefern dann das Re sultat ihrer- Lektüre drei Angestellten von einem höheren Range, die nun ihrerseits unter den angestrichenen Ar tikeln eine Auswahl treffen und die von ihnen als paffend besundenen Stücke an fünf andere Damen weitergeben losten. Diese Fünf beschäftigen sich nun damit, aus dieser Auswahl die Grundzüge, sozusagen die Knochengelüste, Skelett« von Romanen und Novellen zusammenzustellen An letzter Stelle werden diese Entwürfe noch von dem Direktor dieser seltsamen Anstalt geprüft. Dieser höchste Angestellte de« Hause« sucht nun in einer Liste von zwei- hund«rt männlichen und weiblichen Redakteuren diejenige fordert: zu Bureauassistenten die Expedienten Uhlig in Marienberg bei der BezirkSuruereinnahme kaselbst und Steinel in Leipzig bei der BezftkSsteurreinnahme Borna. Angeftellt: als Expedienten der zeiihenge ForstrentamtS- expeditnl Richter in Marienberg und der zeitherige Expedient bei der Obersorstmrifterei Marienberg Werner bei dec Bezirks« fteuereinnahme «nnabeig sowie die zeilherigen HilsSexpedienten undbeziehenilich Privatbediensteten Tittmann bei der Bezirks- peurremnahme Meißen, Näser bei der Bezirksfteuereinnahme Glauchau, Haller bei der Bezirksfteuereinnahme Löbau, Schessel bei der Bezrksstrue einnahme Zittau Jabn und Kabisch der dr Bezirkrstruereinnabme Leipzig, Seifert bei der Bezirksfteuereinnahme P.auen Fickel bei der BezirkSfteuer- einnahme Pirna, Beck bei der Bezirkest uerrinuahme Chemnitz und Gottschall und Schramm bei der Bezirkrstenerrmnahme Dresden. Versetzt: die Bureauassistentin Thierbach in Glauchau zur Bezirl-steuereinvahme Annabcrg, Schmidt in Borna zur Beziltesteueremnahme Chemnitz, die Expedienten Max Emil Richter in Pirna zur BezirkSstruereinnavme Anerbach, Karl Julius Richter in Annaderg zur BezirkFteuereinnahme Zwickau, Hausdörfer in Zwickau zur BezirkSsteutleinnahme Mari nberg. Entlassen: auf Ansuchen der Expedient Schreiber bei der Brziikssteueieinnahme Leipzig und der Auswärter Haude bei der Bezirkssteuereinnah ne Freiberg. Gestorben: der Expedient Götze bei der Bezirkssteuer- ernnahme Auerbach b) Technische- Personal der Steuerverwaltung: Angestellt: der Geometer Stentzel als Geomeier mit Staats- dieiere>genschast beim Zertratbureau sör Sleuervermesjung Bei der Lott.rieverwaltung Richard Aithur Massera, Hilfsarbeiter bei dem Stadlrate zu Leipzig, als Expedient. Departement des Kultut und öffentlichen Unterricht?. Erledigt und den t. April zu besetzen: die Stelle einer geprüften H rsslehrcrin an de Bürgerschule in Siebenlehn Einkommen: 750 M und Amlswohnuug Der Unlerrichi in Len weiblichen Handarbeiien ist mit zu überm hn en Meldungen sind bis zum 18. Februar an den Kömgl Bezuksschulinspeklor Schulrat Wangemann in Cölln a. E rinzureichen. Zu besetzen: die nrugegründele zweite Lehrerstelle zu Heinrich sort b. Lichtenstein. Ko lmor: die oberste Schul behörde. Einkommen außer srcier Wohnung . looo M. Eeiuche sind bis zum 3t Januar bei dem «önigl. BezirkFchulinfpektor Schulrat Lötzsch in Glauchau ernzureich.-n. Nachrichten aus -en Landestciten. /V Leipzig, 20. Januar. Vor kurzem hat sich hier auf Veranlassung von sozialdemokratischer Seit: ein so genannter Kellner Fachverern gebildet Heute fand eine von 500 Personen besuchte Versammlung dieser Gewerbsgehilfen statt, in welcher einhellig erk ärt wurde, daß die Kellner, Köche und sonstigen Angehörigen der Branche Hand in Hand mit ihren Prinzipalen ihre Lage und diejenige des Gewerbes verbessern wollen und daß sie gegen das Vorgehen der Sozialdemokratie ganz entschieden Einspruch erheben — In unserer Stadt gedenkt man jetzt mit der Errichtung von elektrischen Zentralanlagen vorzugehen Eine vom Rate der Stadt in dieser Angelegen heit erlassene Umfrage hat ergeben, daß 1200 Firmen ge willt sind, das elektrische Licht von der Zentrale zu be ziehen. * Meisten, 19. Januar. Das „Meißn Tgbl" ist in der Lage, die Grundzüge für das Programm der 350- jährigen Jubelfeier der Fürstenschule St. Afra, die auf den 3. Juli fällt, zu veröffentlichen. Das Pro gramm stellt zunächst folgende Festlichkeiten in Aussicht: Montag, den 3. Juli, vormittazs 10 Uhr: Festgottes dienst in der Afrakiche; nachmittags 3 Uhr: Begrüßung der alten Afraner in der Schule und Besichtigung der Anstalt; 4 Uhr: Aufführung der „Antigone" des Sophokles in griechischer Sprache für die fremden Gäste (für die Meißner Freunde der Schule wird in der Woche vorher eine gleiche stattfinden); vm 7,7 Uhr an: geselliges Zu sammensein im Schulgarten, Konzert und später Fackel reigen. Dienstag, den 4. Juli, früh 4 Uhr: Gebet auf dem Götterfelsen; vormittags 10 Uhr: Aklus in der Aula; nachmittag« 1 Uhr: Festessen der Alumnen; '/,2 Uhr: Festtafel der alten Afraner; V»5 Uhr: Kaffeetrinken im Schulgarten und später Schauturnen; von '/,8 Uhr an: a) Ball; d) geselliges Zusammensein im Schulgarten. "Lommatzsch, 20. Januar. Die am 12 Dezember 1892 im neunzgfien Lebensjahre hier verstorbene Frau Christiane Henriette verw. Arras, geb. Limbach, hat, dem „Chemn. Tgbl." zu<olge, mittelst letztwilliger Verfüg ung der Armenkasse zu Lommatzsch den Betrag von 1200 M mit der Bestimmung überwiesen, daß derselbe unter der Bezeichnung „ Arras sche Stiftung" künftig hin vom Stadtrate zu Lommatzsch in Verwaltung ge nommen werden soll und daß die Zinsen entweder in barem Gelbe oder in dafür anzukaufendem FeuerungS- material alljährlich am 6 November, als dem Todestage ihres Gatten, zur Verteilung kommen an vier arme hiesige Bürger oder Bürgerswitwen, die nicht öffentliche Armen- unterstüyung genießen. " Riesa, 20. Januar. Die jetzt in Merschwitz an wesenden Schiffer haben, wie das „Chemn. Tgbl." be richtet, einen Schifferverein gegründet, welcher den Zweck haben soll, Mitgliedern, die eine Havarie erlitten, eme Entschädigung sür ihre dabei verloren gegangenen oder untauglich g wordenen Jnventarien zu gewähren. " AuS dcm Vogtland«, 20 Januar Unter den Krammetsvögeln, welche in langwierigen Wintern im Vogtlande oft zu Hunderten in der Nähe der bee, en- tragenden Eberesche erlegt werden, befinden sich, wie das „Ch> mn. Tgbl " schreibt, in diesem Jahie dann und wann seltene nordische Gäste. Es sind dies Seidenschwänze, auch Winterdlvssel genannt (^.mpeUs zra.rula) Die Vögel si»d etwas kleiner als die Krammettvögel, tragen rötlich- graues Gc fieber mit schwarzer Kehle und halten sich vor wiegend in Schweden und Norw-gen auf, von wo aus sie nur in besonders strengen Wintern den Flug nach Deutschland richten Ferner wurden in diesen Tagen ein Haubentaucher, sowie ein Hühnerhabicht in Oelsnitz lebend gefangen — Neben den Menschen stellen auch die Krähen den Krammetsvögeln nach dcm Leben, und man hat in den letzten Tagen mehrfach beobachtet, wie hungrige Krähen in eine auf einer Eberesche sitzende Zeumerschar stießen und die erbeuteten Vögel sodann im Schnee zer fleischten und verzehrten. Person heraus, welcher die Ausgabe zufallen soll, dieses Knochengerüst mit Fleisch zu umkleiden, das heißt, den gelieferten kurzen Entwurf in einen Roman oder eine No velle von dieser oder jener Art auszuardtiten. Hat er die ihm passend dünkende Krast gefunden, so schickt er ihr den Entwurf, dem er folgenden gedruckten Brief beifügt: „Herrn T . . . Bitte aus dem beifolgenden Material eine Erzählung von . . . Teilen zu machen, deren keiner die Zahl von . . . Worten überschreiten bars. Tas Ma uskript muß späiestenS am . . . abgeliesert werden. Ein Check von . . Dollars wird Ihnen sos rt nach Empfang Ihrer Arbeit zuzesandt werden. Aus dkiu Vkklvallunijslikrilht drr IV. Abteilung drs König!. Aiuistrriums drs Junrru. lV. (Schluß.) Ter dritte und letzte Teil dcS Berichts trägt die Über- schriit: „Die Landesanftaltcn überhaupt und deren obere Verwaliung." Lerielbe zerfällt in zwei Unter abteilungen, von denen die erstere Auskunft über Etalansstellung, Verjähren in Bezug aus Bauverwilligungen. Anstellungsoer- hältnisfe der Irrenärzte, Anstellung und Bejörderung von Umerbeamten, Andrin ung von Schildern an den Anstalts gebäude», gegenseitige Deckung des wir'schajtlichen Bedarfs durch die Anstalten rc selbst. Feuerung«- und Geleuchteaus- wand, Kranken-, Ui fall-, Jnval diläts- und Altersveisicheru"g, Trunkiucht als Ursache von Gecheekrankhett oder Epilepsie bez. von Straffälligkeit, Vereinbarungen mit anderen deutschen Re gierungen und die lan^wiitichasitichen Güter giebt. Die Mehr zahl dieser einzelnen Abschnitte haben ein zu wen g allgemeines Jmrreffe, als daß aus sie hier des Räderen eingegangen werden könnte, nur einiges wollen wir hervorheben. Bezüglich der Anstellung und Beförderung von Unterdeamten ist heivorzuheben. daß durch Verordnung vom 1. Oktober 1886 bez vom 2 4. Februar 1881 festgesetzt wurde, welche Stellen gänzlich und welche zur Hälfte den Militär anwärter.i bei den L'nkesanftalien vorzubehatlen sind, daß eine Verordnung vom 25. Februar 1886 Bestimmungen trag über eine Piüjuvg, von der-n Bestehen die Zulassung zum Probedienn sür den Expeditionsdienst abhängig zu machen ist, und daß Probedienst und Anstellung der Expedit^ons , Aufsichts- und Hausdienstbeamien durch Verordnungen vom 27. November und 3. August 1886 und 8. Dezember 1887 eine gänzliche oder terlwiise Neu egelung eisuhren Auch das Auffücken der Aus- seher und Aufj< herinnen bei den Straf-und KorreltionSanstatten von der !I. rn die l. Gehaltsklosse wurde neu geordnet. Üver die gegenseitige Deckung des wirtschaftlichen Bedarfs durch die Anstalten rc. selbst entnehmen wir dem Bericht, daß die Ergebnisse dieser neuen Einrichtung niat u: bedeutend sind, zumal wenn man erwägt, daß tunkte Schä digung zeiiherigcr Lieseranten möglichst vermieden werden sollie. Es wurden bei den Landesanstalten nebst rugehörigen Gütern z B gegenseitig bez hll für gewerbliche Erzeugnisse und Aib-nslöhne vor der Einrichtung im Jahre 1885 ungefähr 32660 M und nach ter Eimichtung im Jahre i8Ul ung,fahr 234 500 M und für landwnffchaftUche Erz ugnisse 1885 un gefähr 100000 M. gegen ungefähr 128000 M. -mJahre 1881. Be schäftigt wurden bei den Siras- und Korrektionsangalien mit Arbeiten sür andere Anstalten, abgesehen von den Arbeiten für die eigene Anstatt, im Jahre 1891 gegen viermal jo viel Ge- jangene als im Jahre I8ö5. Besonders interessant ist die dcm 9. Abschnitt beig sügte Ta'elle, welche das Ergebnis dcr aus Verordnung vom 16. No vember I89t hin angestellten Erörterungen darüber enthalt, in wieweit die Trunksucht aus die Vermehrung der Geisteskrankheiten bez. der Vergehen und Verbrechen von Einfluß fei. In der Tabelle sind diejenigen Fälle nicht berücksichtigt worden, in denen die Verbrechen bez. Vergehen nur iu trunkenem Zustande ihrer Thater begangen woiden sind, ohne daß letztere aber als der Trunksucht versalen bezeichnet werden können. Nach dem Bestände vom Ente Oktober 1891 befanden sich unter den in den Anstalten Sonnenslein, Colditz Hub rlusbu g und Hochwcitzschcn untergebrachteri 1742 männlichen Irren und Epilcpiricheu 18«, Personen --- io Proz., der denen Trunkiucht als Ursache ihrer dermattgen Lage anzusch n war. Bei den 1950 weiblichen Personen waren cs 3l oder 2 Broz. In dem Zuchthaufe zu Waldheim waren zu genanntem Zeitpiinlie 1619 männliche und 319 weibliche Gefangene unt.-rgeriacht, davon war bcr 166 bez. I l Pe fo rn ---10 Proz. bez. 3 P oz Trunk- fucht Ur ache ihrer Strossäittgleit. In den beiden Gesängnis- anstaltcn Zmckau und Hohemck sür männliche Gefangene, war dies bei 351 von 1742 Gefangenen — 20 Proz. der Fall, in der Korrektionsanstalt sür Männer zu Hohl stein (mit Rude- bergh sogar bei 252 von 455 Personen --- bei 55 Pro,.; in dem Weibergesängws zu Voigtsberg, wo 234 Gesungene unter gebracht waren, hingegen nur bei 1 Person. In den Gesängnis- austalt.n sür Jugendliche zu L ochsenburg und Grünhain endlich waren derartige Fälle nicht nachzuwesien. Aus den vorstehen den Zahlen gehl hervor, daß ter Prozenisrtz sür Lie Mäuner- gesäu gn sse ein weit höherer ist als der sür das Mäunerzucht- haus. Dieser Unistand türste darin seinen Grund haben, daß Roheilsverbrechen zumeist mit Gesängnisstrafe geahndet werden und un'er den Roheitsverbrech.ru eine groxe Zahl s sicher vorhanden ist, die lediglich infolge der Trunksucht dazu herabgefunken sind. Bezüglich dcr Vereinbarungen mit anderen deut schen Regierungen wegen Mi benuyung der Landcsanstaltcn ist zu ktwähnen, daß in dcm Berichtszeiträume solche mt Sachsen Coburg Goiha und Sachsen-Meiningen w gen der aus Gri nd von 8 56 bez. 8 56 u d 8 3r>2 de» R.-Sir.-G -B be- schlostenen Unterbringung jugendlicher Personen in eine säch sische Erziehung» und Besserungsanstall zum endgil'igen Ab schlusse gelangt sind. Demnächst wurde der Fü.stlich Schvarz- durg Sondeishausenjchen Reg e>ung die B reiiw'lligkeit erklärt, blinden Kindern nur diesem Fürstentume, die sür die Landes- blindena, statt und tez. sür die Blindeavoischule zu Moritzburg geeign-l find, soweit ter Reum es zuläßt, gegen einen jährlichen Beitrag von je 540 M. Ausnahme zu cewähren Mit d.r Fürstlich Schwarzburg Rutolstädttschen Reg erung wurde ver einbart, daß die von dorttgen Gerichten g gen jugendliche Per sonen erkannten GejängniSstrasen von der Tauer von einem Monat ab in Ca»>enbmg oder Grünhain vollstreckt weiden sollen gegen einen Tagesoelpflegbeitrug von l 50 M. Mit der ob ngenonnten Reg elung wmde seiner in der Belichlszeit noch über Miibenutzung der Anstall Bräunsdors und Mit ter des Fürstentums Reuß ä. L »egen Mttbenutzung der sächsischen Landes,rrenanstaiten verha bett, beide Verlräge kamen aber erst nach 1891 zum formellen Abschluß. Ans Giund b r Übcrein- künsle besanden sich Ende 1891 26 Nichljachjen in den Er- zithungs und Bildungsanstalten, näml-ch 5 aus Sachicn- Wcimar in Biäunedvis je 1 aus Coburg Gotha in der Blinden anstalt Diesten, der Außenabtettung Morwburg und d r Außen- abieitung Königswaitha. und 2 erendaher in d,r Vorschule Mcrihöurg, 12 aus Schwarzburg Rukolstidt m Bräunsdors und je 2 aus Neuß-Gera in Großh>nncrsdors und Nossen. Die Siras- und Korrektion anstalten h.tte nur Shwarzburg Rudol stadt mitben. tzt. Dorther bcsanden sich 8l Strästinge in Zwickau. 2 im Gesängms Sachsenburg, 3 in Voigtsb rg, 2 in Grünha n, 6 in Hohnstein und 1 in der korrektionsanstalt Waldheim, zusammen 45 Die zweck: Unterabteilung des III. Teils des Berichts be- chästigt sich mit der oberen Verwaltung der Landes» anstalten, welche in den Händen der IV. Abteilung des König!. Ministeriums dcS Innen« liegt Es wird hier mehrsachcr Per- sonalverändrrungen gedacht, eS w rden Nachrichten über Ver- waltungerevisionkn,Übersichten über den Stand der Registrande in den e>n;rtnen Jahren gegeben, welch« von 7755 Nummern i I. 1885 aus 82 5 i. I. 1891, also um 450 Nummern ge stiegen ist. Der Kas,enbeftand de- GrundstückSkaus- geldersonds, der sich au» dem Erlös veiäußeiter, nicht zum Domänengut gehöriger Grundstücke im Bereiche der Landes anstalt n, die enib'hilich oder lästig sind, zusammensetzk, um ihn zum Trwtib von G undnülen bei ai deren LandeSanftalten, wo Grundbesitz gebraucht wird, anzuwcnden, betrug Ende 1891 16543 M. 4 Pf. Lie Verwaliung dieses Fond- ersolgt durch die Kaffenveiwaltullg der Blindenanstalt zu Lle-den. Bezüglich der WärterpensionSkasse ist zu erwähnen, daß eine Revision der Statuten derselben unerläßlich erschien und daß insolgrdessen im Jahre 1891 ein revidiertes Statut sür die Kasse ausgestellt wurde, das zunächst der Verwaliung und dem Ausschuß der Pensionskasse zur gutach Uchen Aussprache vorgelegt wurde. Der Bestand der Kasse bestes sich Ende 1899 aus 1«8 87l M. 76 Pf. und Ende 1891 aus 201251 M 30 Ps. Es wurden gezahlt Ende 1890 25 Jnvastdenpensioncn (19 ä 120 M., 2 ü 180 M, 1 » 240 und 3 a 300 M.) und Ende 1891 28 Jnvalidenpensionen (3 ü 120 M mehr als 1890). An Witwenpensionen wurden Ende 1890 14 gezahlt (7 » 60, 3 ä 120 und 4 ü 150 M.) und Eno« 1891 15 (1 ü SO M mehr als >890s. Den Schluß des Berichls bilden interessante geschichtliche AuS- sührun, en über die vormalige >m Jahre 1714 errichlete und bis zum Jahie 1845 vorhanden gewesene Kommission für die Stras- und Verforganstalten, die in der Hauptsache nach den im Haupistaaisarchivc befindlichen Akten zusammengestellt sind, und über den Übergang de- Geschäsiskceiüs dieser Kommission ous das Ministerium des Innern. Eine geschichtliche Übcrstchtstasel über die einzelnen Lanbesanstasten, von Lenen die ätiiste. Wald heim, im Jahre 1716 al» „Zucht, Armm- und Waisenhaus" gegründet wurde, ist dem angesüzt- Als Beilagen env'ich enihält der Bericht einen „Bericht über einen Besuch der Kolonie sür Epilepiische bei Bieleseld nebst Gu,achten über die sür Sachs n sich emvsehlende Einrich tung" und „Grundzüze der bchuss der tünsngen Ausbilcung des Pflegerpersonals sür die Landespslcgansialtcn zu treffenden Einr>ch:ung " Statistik und Volkswirtschaft. Patentliste säckfiscdrr SrNnder. Mitgeteilt durch das Patentbureau Otto Wolss, Dresden, Plagerstraßt 10, I. Erteilt an: Gebrüder Wiede in Altchennitz Verfahren und Apparat zum Diucken von Ketiengarnen in beliebiger Rapport- und Fadenlänge — F. L. Oschatz in Meerane: Ein bau von Zugsuhiungsplatten in Flammrohre. — Herrmann u. Raust in D esden: Dampswasserableuer mit keilartig wir kendem Abschlußorgan, — Hunger u. Clauß iu Chemnitz: Knops- bearbeitungsmajchine.^ GebrauchSmiisterliste sächsischer Anmelder, mit- getcitt durch Paienianwälte C. Fr. Reichelt und W Maj- dewicz, DrcSben, Wilsdrufferstr 27. Erich Ä-amatkeinDre-den: G> strickles Jäckchen mit nalloien Ärmeleinsatzen und Schulter teilen. — Phil. Penin in Leipzig Plagwiy: Zerstäuber. — Vullan, Gummiwarensabrik Weiß u. Bacß'cr in Leipzig- Lindenau: Zweiieiliger Zerstäuber. — Adolph Hamburgcr in Leipzig: Asepchche, medizinische Spritze zum Ansaugen und Ausstößen der Flüssigkeit. — Zieger u. 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Ter heute vorstegend« Aus weis der Bonk von England c>giebt eine Stärkung der Po sition derselben Ter Barvorrat Hal sich um 626 000 Psd Sterl, verstärkt, auch die Deposilen der Privaten nabm n um 93000 Psd. Sterl, die des Staates um 356000 Pfd Sterl, zu. Tie Wechielan'aoen haben eine Zunahme erfahren um 281000 Psd. Sterl Ter Notenumans verminderte sich um 244ooo Psd Sterl., während die Totalrcscrve bei einer Zunahme um 870noo Pfo Sierl mit 16430° oo Psd. Sterl Bestand ?o der Verbindlichkeiten ausweist. — Die Verhältnisse der Bank von Franlreich haben sich jetzt ebenfalls nonnaler ge stattet. Der Gcldvoriat hat sich zwar um il6944ooo Fics. vermindert gleichzeilig ist aber auch der Notenumlauf um 74IV8OOO F c». zuruckg gangen. Die Ansprüche waren ge ringere, die Wechsilanlagen blieb-n um 23973000 Frcs zurück. Die Abnahme der Depositen setzte sich noch fort und bctiug 9 263 000 Frcs. Das Verhältnis des Noienumlaujs zum Bar schatz betrug 8r,33 yh. — Die Bank von England wies ein An. ebot ans Imperials zu ihrem neulich erhöhten Verkauss- preise zurück und jetzie denselben sk'ner aus 76 sst 8A cl. her aus. Bauen dürste sie erst wieder abgeben, sobald Gefahr von Sovereignsei tnahme droht. In der gestrigen Versammlung der London and Westminster Bank, we che m-hr als 2 yg an Ge winn unverteilt verträgt erklärte d.r Versitzende dies als Vor sichtsmaßregel gegenüber der Verpflichtung a s Baringmassen- garant Diese Vorsichi werd' bis Atlauj der Gaiantre im No vember ausrecht erhalten werden; eine Konsultation mit den Leitern der Bank von England habe indessen eigebcn, daß d ese auch jetzt noch an der Hoffnung sesthalicn die L qmdatlon werde ohne Verlust sür die Garanten beendet werden. — Zur Zuckerstitist'l wirs berichtet, daß die im De zember 1892 in Bctried gewtsenen 359 Zuckersabriken 20 188 135 Toppelz. Rüben, 859 692 Doppelz. Rohzucker, 13 83L Doppel;. Raffinade und 219 073 Tonpelz. Abläise verarbencten. Seit 1. August wurden verarbeitet 9L 083«83 Doppelz. (87 313 656 im Voijahre) Rüben, 2 982 227 Doppelz. (- 808 916) Roh zucker, 56 831 (106 903) Doppelz. Raffinade und 1101590 (1 269 121) Toppelz. Abläui«. Prsdanert wurden vom 1. August bis Ende Dezember 9 833 718 (gegen voijährige 9 172 243) Rohzucker, 8 305 195 (< 101 678) Raffinade und konsnmzucker, 23 640 Speiseiyrup und 581 736 andere Nbläuse. Die deutsche Ausfuhr erreichte im De-ember v I. von in- ländifchim Zucker der Klaffe a, 458 150, Klasse 0 264 371, Klaffe n 5653, ferner l om 1 Anguä bis Ende Tezember v. I. Klaffe n 1 854 573 t2 482 171), Klasse b 1 009 262 (1 003 010), Klasse o 20 697 (17 356) — Die Meldmn Berliner Blätter, die Lsterreichisch- Ungarische Staatsbahngcselljchasi habe sich bereit erklärt, von der Couponkürzung abzu ehe», wenn die Prioritäienbesitzer in eine Verlängerung der Amortsiauonsfrist um 30 Jahre willigten, bezeichnet die „Franls. Ztg." als unglaubwürdig. — Die Flanksurter Handelskammer hat cs abgeley t in die Be ratung des Antrages der Deutschen Genossenschaftsbank, be treffend die Nichtaufnahme der neuen Osterreichlsch-Ungarifchen Werie in den Kurszettel, cinzutreten — Zur Fö derung des Exportes hat eine Anzahl von an- gefehenen deutschen Maschiuemabriken unter der Firma „Tech nisches Bureau Deutscher Maschinenfabriken, G jcll- fchaft mit beschränkter Haftung", eine gemeinschaftliche Gcschä ts- stelle in Hamburg errichtet, welche die Handelsbeziehungen mit dem Ausiande und insbesondere die Verbindung mit den be währten deutschen Maschinenexporteuren pflegen soll. Man hofft hierdurch besser in der La^e zu sein, den Wettbewerb mit den ausländischen exportierenden Maschinenfabriken zu begehen. Eingesan-tes.
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