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Weißeritz-Zeitung : 16.08.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-08-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192608160
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19260816
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19260816
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-08
- Tag 1926-08-16
-
Monat
1926-08
-
Jahr
1926
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 16.08.1926
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Weiheritz-Zeilung ^ageszettung mL Anzeiger Mir DippoMswal-e, Schmie-eberg u.U Aezugspreis: F,r einen Monat 2 Reichsmark / Mf Anträgen, «lnzelns Rammern 18 Reicht- > Pfennige. Gemeinde - Verbands - Girokonto Rammer S. Fernsprecher: Amt Dippoldit- ! »ald« Rr. 1 Postscheckonto vretden 1284«. > Ae8«sste JeiSu«g -es AezirkA Vieles Blatt enthüll -le amtliche« BekamilmachtmfM -er Amlshauptmannschast, -es Amtsgerichts ««- -es Sla-lrals Zu Dippol-iswal-e Anzeigenpreis: Vie « Millimeter -reite Petitzeil« 20 Reichtpfennige. Lingvsandt and Reklamen SO Reichtpfennige. Verantwortlicher Redakteur: Aetir Nehne, — Druck und Verlag: Lari Aehne in Divvvldiswalde. Nr. 189 Montag, am 16. August 1926 92. Jahrgang I H°ute nachmittag 5 Uhr V « » VINFaSNDMK Verkauf von Rindfleisch Oerttiches med Sächsisches. Dippoldiswalde. Der gestrige Sonntag brachte uns wieder k einmal recht gutes Wetter, besonders die Nachmittagsstunden t standen im Zeichen Hellen Sonnenscheins, so daß man gern hinaus- l zog in Wald und Flur. Der Eisenbahnverkehr blieb trotzdem in > Grenzen. Man möchte glauben, daß die schlechten wirtschaftlichen 1 -Verhältnisse auch hier Einfluß haben. Es muh heutzutage jeder l rechnen lernen, und er dreht das Geldstück mehrmals um, ehe er's f ausgibk. Abwärts war der Eisenbahnverkehr stärker. Hier mag - der Ferienschluß in -er Großstadt mitgewirkt haben. Recht rege . war nur wieder der Autoverkehr. c Dippoldiswalde. An der Deutschen Müllerschule hat das 80. l Semester sein Ende gefunden. Nach voraufgegangener mündlicher k Prüfung im Beisein des Oberregierungsrats Benisch vom Wlrt- schaftsminsterium als Skaakskommissar fand Sonnabend nachmittag l 3 Uhr die Schluhfeier im Bortragssaale des Schulgebäudes statt. I Nach Begrüßungsworten führte Gewerbeoberstudienral Direktor ! Ingenieur Meller aus, daß jedes Semester neue Anforderungen j und Aufgaben an Schüler und Lehrkörper stelle, denn Stillstand sei ! Rückschritt, wie überall, so auch im Mühlenbau und in der ! Müllerei. Nicht in Extremen dürfe man sich aber dabei verlieren, > sondern den goldnen Mittelweg gehen, immer das Ziel vor Augen, j unser Deutsches Volk aus eigenen Mitteln zu erhalten und ihm ! seine Hauptnahrung in zuträglicher, gesunder, bekömmlicher Form zuzuführen. Mancher der Abgehenden denke vielleicht, daß nun die Freiheit komme; nein, sie sei zu Ende. Die Zeit in Dippoldis walde sei eine solche in Freiheit gewesen. Nun seien sie ab hängig von der Konkurrenz, von Vorgesetzten, von den Wider wärtigkeiten des Lebens. Niemand sei frei, dersich als Glied einer Volksgemeinschaft fühlt. Und unser deutsches Volk habe es nötig, -atz jeder mitarbeite für seinen Wiederaufstieg. Dazu sei nötig, wirtschaftlich arbeiten lernen und wirtschaftlich arbeiten lehren; aus dem Getreide herauszuholen, was möglich ist, aus dem Boden, was er hergibk. Eine harte Zeit durchleben wir, aber durch gemeinsame Arbeit werden wir herauskommen und auch die Müllerei werde wieder aufblühen. Der werde dann bestehen, der sich gute Grund lagen geholt hat draußen in der Praxis und theoretisches Wissen an der Müllerschule. Er wünsche allen, daß sie sich einen LebenS- bau schassten, der sie befriedige, der gleichzeitig ein Grundstein sei für ein besseres deutsches Vaterland. Nur der erwirbt die Freiheit und das Leben, der täglich sie gewinnen muß. Ein Leven mit Kampf und Sieg sei viel schöner als ein Leben in geschättlicker Ruhe. Werde uns Gesundheit und Arbeitsfreude bleiben, dann werde die Zeit des Darniederlieaens überwunden werden, dann werde auch deutsches Wissen und Können wieder über die Grenzen hinausgehen. Auch den Ausländern wünschte Redner glückliche Zukunft. Möchten sie die Ställe nicht vergessen, die ihnen Misten gab, und möge durch sie eine Verbindung geschaffen werden zwischen Volk und Volk. — An der Abschlußprüfung nahmen 84 Herren teil, einer von ihnen trat zurück. Von den 83 besuchten 40 die Klasse II M, 19 -- III T, 10 III M, 14 IV T. Z bestanden die Prüfung mit Auszeichnung, zwei von ihnen Koch und Happle bereits in gleicher Weise die des vorigen Semesters. Nach dem Ausgang der schriftlichen Prüfung mutzten sich 28 noch einer mündlichen Prüfung unterziehen, von denen zwei nicht be standen. Feststellen müsse man hierbei aber, datz auch Herren mit geringerer Vorbildung durch nötigen Fleiß es zu guten Erfolgen gebracht hätten, so datz 3 von ihnen besonders belobt werden konnten. Auch von den Hospitanten konnten zwei besonders be lobt werden, die in der kurzen Zeit einen solch großen Stoff be wältigt hätten, datz man eS kaum für möglich halte. Gewerbeober studienrat Meller wünschte ihnen, datz sie solche Arbeitsfreude im Leben nicht verlieren und im Leben gleiche Erfolge wie hier er ringen möchten. Auszeichnung (Diplom und Buchprämie) erhielten Engelbert Happle, Weißenborn, Bayern, Willy Boelhig, Neumühle bei Großenhain, Robert Koch, Hamm, Westphalen; Belobigungen: s) Prüflinge: Gerhard Börsen, Nackskov, Dänemark, Franz Driesz, Pecsvarad, Ungarn, Alsred Hänselei, Weprih, Neumark, Franz Kaltner, Veprovac, S.H.S. Ernst Redemann, Weprih, Martin Rohde, Heinebach, Kreis Melsungen, Willi Scholz, Novi- Vrbas, S.H.S. Fritz Wächter, Brittnau, Schweiz; d) Hörer: Lud wig Altrogge, Lage, Lippe, Erich Kertscher, Langenleuba-Oberhain; <) Schüler: Taver Balk, Vilsbiburg, Bayern, Walter Brückner, Dippoldiswalde, Wilhelm Kleber, München, Hans Sachse, Dip poldiswalde, Josef Sailer, Berg-Bayern, Willy Teuber, Bolken- hain, Schlesien. Nunmehr entließ Gewerbeoberstudienrat Meller alle die Schüler, die kein weiteres Semester hier verbringen werden, aus dem Verbände der Anstalt und bat sie, Stadt und Schule nicht zu vergessen, sich mit Fragen an sie zu wenden und die Bande, die hier geknüpft worden sind, zu erhalten, auch mit zuhelfen am weiteren Ausbau der Schule. Wenn sie dann sich eine schöne Lebensstellung errungen hätten, werde das der Dank für die Tätigkeit der Schule sein. Allen Abgehenden wünschte er alles Gute zugleich im Auftrag des Mirtschafksministeriums, der städt. Kollegien und des Lehrer- Kollegiums mit einem herzlichen „Glück zu!". Mährend der Zensurverteilung teilte Direktor Meller im Auftrage des WirtschaflsminisleriumS mit, datz von einem Schutze des Ingenieur-Titels (wie gewünscht worden war) abgesehen werden müsse. Man sei bei einer Neueinkeilung der Schulen in Hochschulen, Schulen mittlerer Reife und niederen Fachschulen. Die Höhere Müllerschule werde den Schulen miltlerer Reife an- gehören. Ihr Reifezeugnis werde dann den gewünschten Wert in reichlichem Matze besitzen. Mit Dank an die Herren des Lehrer kollegiums für Ihre treue Mitarbeit schloß Direktor Meller das 90. Semester. Anschließend überreichte namens des A.H.-Ver- bandes vom Verein „Glück zu!" Ingenieur Treupel den Abgehen den Happle und Boelzig je einen Pokal mit dem Vereinswappen und betonte dabei, daß der A.H.-Verbnnd regen Anteil an der bchule und an dem Ergehen der Schüler nehme und Verelns- angehörige durch den Freitisch unterstütze und jedes Semester zwei ""szeichne, die sich durch besonderen Fleiß hervortun. Er wünschte ven beiden alles Gute auf dem ferneren Lebensweg. Pehholdtplah, hier, >rik Glashütte eine am begonnen. Am 15. August legte man den Grundstein. Hermsdorf i. E. Das Gut von Karl Hermann Llautzniher wird von der Sächsischen Landwirkschaslskammer, vertreten durch die Arbeitsgemeinschaft für Grünlanowirtschaft, als Beispiels- Wirtschaft eingerichtet. Es sollen in dem Gute die Richtlinien, welche die Arbeitsgemeinschaft für Geblrgslandwirtschaft heraus gibt, praktisch erprobt werden. Altenberg. Während man im Niederlande mit der Getreide ernte beschäftigt ist, konnte bei uns die Heuernte noch nicht voll kommen zum Abschluß gelangen, denn die regnerische Witterung Porte ständig den Trockenprozeß und machte dem Landmann viel Beschwerden. Altenberg. Das ehemalige Internat , In welchem die Deutsche Präzisions-Uhrenfabrik Glashütte Zweigfabrik einzurlchten beabsichtigte, kommt demnächst zur Zwangsversteigerung Das Grundstück befindet sich im Umbau und ist auf 40 000 Mark geschäht. Kreischa. Im hiesigen Gemeindehause brach am Freitag vor mittag ein Slubenbrand aus, wobei das Feuer bereits die Balken, Bett und Kommode einer alten Insassin ergrisfen hatte. Durch rechtzeitges Eingreifen der Feuerwehr wurde der Brand, der durch einen Gasofen entstanden ist, bald gelöscht. — Auf einer der Hauptstraßen des Ortes wich ein Gemüse händler einem entgegenkommenden Auto aus. Der 8 jährige Sohn wollte dem Vater schnell noch über die Straße nacheilen, wurde aber vom Wagen ersaht und erlitt einen Schlüsselbeinbruch und verschiedene Verletzungen an Kops und Beinen. Bonnewltz-Weltchhof«. Der Arbeiter-Turn- und -Sportverein Welschhufe feierte am gestrigen Sonntag unter großer Beteiligung auswärtiger Bruderverelne sein 40. Stiftungsfest. Freital. Am Donnerstag durchfuhr zum ersten Male ein Paddelboot die Weitzerih im hiesigen Revier. — Der Turnhallen bau der Arbeiterturner ist nunmehr gehoben worden. — Die großen Haldenbestände -er Freitaler Schächte sind von einer Hamburger Firma aufgekauft worden und werden seit einigen Tagen von 12V eigens dazu angenommenen Arbeitern ver laden. Die Kohlen sind für jene deutschen Gebiete bestimmt, die bisher mit englischer Kohle versorgt worden waren, nun aber durch den Streik in England keine Kohle mehr erhallen. Es handelt sich um die Gebiete an der Wasserkante, in diesem Falle zum größten Teile um die Städte Hamburg und Altona. Hayn Eine nicht alltägliche Fahrt machte ein hiesiger, des Radfahrens noch nicht sicherer Einwohner. Die Fahrt ging vom Oberdorf die sehr abschüssige Dorfstratzc abwärts; da die Brems vorrichtung versagte, fuhr das Rad mit voller Geschwindigkeit gegen das Wohnhaus des Schwiegervaters. Infolge des starken Anpralles flog der Fahrer vom Rade und durch ein offenstehendeS Fenster in die Arme der erstaunten Gatlin. Alle Augenzeugen hatten den unglücklichen Radfahrer verloren geglaubt. Chemnitz. Am Donnerstag nachmittag entstand In dem Schüttelwerk der Benzlnwäscherei der Firma Carl A. Bopp in Schönau eine Explosion, durch die ein größerer Brand heroor- gerufen wurde. In dem Schültelwerke befanden sich etwa 40 Dutzend mit Benzin gewaschene wollene Strümpfe. Von den In der Wäscherei z. Z. der Explosion beschäftigt gewesenen 2 Ar beitern hak ein 00 jähriger Handschuhwaschmeister an den Händen und Armen derartige Brandwunden erlitten, datz er In das Krankenhaus gebracht werden muhte. Der zweite Arbeiter ist unverletzt geblieben. Die unmittelbar am Exploflons- und Brand- >erde stehenden Benzinbehäller und der anschließende zur Auf- »ewahrung von größeren Mengen Benzin dienende Raum konnten durch das schnelle Eingreifen der Feuerwehren geschützt werden. Werdau. Nach dem Genuß von frischem Hackfleisch sind dieser Tage hier eine größere Anzahl Personen an VergislungS- erschcinungen erkrankt, die bei vielen ärztliche Behandlung nötig machte. Die Ursache über die Erkrankung, die beim Genuß deS Fleisches in gebratenem Zustande nicht eingetreten ist, ist noch nicht genau festgestellt. DaS Rinderviertel Ist von einem auswärtigen Großschlächter bezogen worden. Nach tierärztlicher Untersuchung an der Schlachlstätte soll das Fleisch einwandfrei gewesen fein. Die Krankheitsfälle sind zum Glück meist nicht schwerer Natur. Altenburg, 14. August. Der Arbeiter Spieß von hier, der Im Einstelgeschacht bei Pflichtendorf arbeitet, wurde Sonnabend nacht auf der Heimfahrt von dort aus einem Hinterhalt erschossen. Lohnbeutel und Geld wurden Ihm geraubt. Die Leiche wies drei Schüsse und vier Messerstiche auf. Es scheint darnach «In schwerer Kampf staltgefunden zu haben. Unter dem allerdliws schwachen Verdacht, die Tat begangen zu haben, wurde der Schwager des Ermordeten, ebenfalls ein Arbeiter, feslgenommen. feiert. Ohne die Ursache der Sistierung zu kennen oder sonst in die Angelegenheit irgendwie mit verwickelt zu sein, mischten sich acht zumeist jüngere Maurer aus Wendischcarsdorf hinein, beleidigten die Polizeibeamken und befreiten den sistierten Arbeiker. Hierauf versuchten sie die Beamten zu entwaffnen, es entstand dadurch eine regelrechte Balgerei. Inzwischen war das Ueberfall- kommando des Dresdner Polizeipräsidiums alarmiert worden. In kurzer Zeit erschien ein Grohkraflwagen mit Pollzeimannfchaften; andererseits hatten die Wendischcarsdorfer Maurer von den Polizeibeamken abgelassen und die Flucht ergriffen. Das Ueber- fallkommando setzte den Flüchtlingen nach, nahm sie auf der Nöthnitzer Landstraße fest und im Polizeiauto mit nach dem Dresdner Polizeipräsidium, wo die weiteren Feststellungen bezüglich der Ausschreitungen gemacht wurden. — Ein niederlrächriger Diebstahl wurde im Rittergulsparke zu Schweppnih verübt. Unbekannte Spitzbuben töteten durch Abschwefeln In drei Bienenstöcken die darin untergebrachken Bienenvölker und entwendeten hierauf den angesammlten Honig im Gewicht von etwa fünfzehn Pfund. Wendilchcarodorf Am Sonntag früh stürzte eine Frau aus Hänichen auf der Landstraße in der Nähe der Schmiede Wendischcarsdorf vom Rade und zog sich mehrere Fleischwunden am Kopfe zu. Außerdem schlug sie sich einig« Zähne ein. Das Rad ging völlig in Stücken, vr. Lau—Possendorf leistete der Verunglückten erste Hilfe und bracht« sie später in ihre Wohnung. Höckendorf. Die MutterdeiatungSstunde findet Mittwoch, am 18. dS. Mts. nachmittags von 1—2 Uhr in der Schule statt. Glashütte. Vor 25 Zähren wurde hier mit dem Schulbau — Am Sonnabend abend hielt dann der Verein „Glück zu!" im Schützenhaussaale seinen Äbfchiedsball mit vorhergehendem Kommers ab, zu dem Präside Behr namens der Korona Bürger meister Herrmann, Gewerbeoberstudienrat Direktor Meller, ÄH., ! AH. und Ehrenmitglieder, Vertreter der Teuloni—Chemnitz und Saxonia—Glashütte, der Germania—Dippoldiswalde und V. e. H. Hansa—Dippoldiswalde begrüßen konnte. In seinen Abschieds- worken an die scheidenden Kommilitonen stellte er die Frage: Was ist uns Dippoldiswalde und der Verein „Glück zu!"? und be- ! antwortete sie dahin: eine Stätte der Iugendsröhlichkeik, an die i wir auch im Alter gern wieder zurückkehren, die für uns Mittel punkt sein und bleiben wird. Haltet fest am Verein, an grün- weitz-rot. Dankesworte selten eines Saxonen mit nachfolgendem Salamander folgten. Abschiedsworke des scheidenden Fuchsmajors Heinz an Stadt und Schule, Dank an das Lehrerkollegium und ein urkräftiger Salamander an die Zurückbleibenüen. Namens der Stadtvertretung und des Lehrerkollegiums dankte Gewerbe- j oberstudienrak Direktor Ingenieur Meller und bat die Abgehenden, Dippoldiswalde ein gutes Gedenken zu bewahren. Drei Gedanken stellt er In den Mittelpunkt seiner Ansprache: Leben, Liebe, Pflicht, die sie Immer begleiten möchten. Nur wer sein Leben mit Arbeit ausfüllt, lebt, nur wer Arbeit und Ruhe richtig verteilt, weiß zu leben. Zur Arbeit gehört Liebe. Wer mit Liebe an die Arbeit herangeht, wird sein Leben ausfüllen. Liebe ist auch der Grund stein des Gemeinschaftslebens. Ein Leben In Liebe zum Beruf und zu seinen Volksgenossen wird auch ein Leben in Pflicht sein. Pflicht ist keine Last, sondern führt zu freudigem Schaffen. Mil einem Leben in Liebe und Pflichterfüllung wollen wir auch unserm deutschen Vaterlands entgegentreten und ihm mit ganzen Aerzen dienen. Zur Bekräftigung dieses Gelübdes erscholl, allgemein ge sungen, das Deutschlandlied. Wünsche an die Abgehend, brachte noch Teutonia—Chemnitz dar; Präside Hager der neugegründeten Ver einigung Germania tat dies ebenfalls und überreichte im Auftrage seiner Vereinigung ein Tischbanner, wobei er betonte, daß durch den Austausch der Farben, die sich nur in schwarz und grün unter schieden, gesagt sein sollte, daß beide, Glück zu und Germania, immer in Freundschaft zusammenstehen wollten. Ein Salamander beschloß sein« Worte. Präside Behr dankte allen Vorrednern, Ins besondere der „Germania" und überreichte seinerseits dieser auch ein Tilchbanner. Dann zog das Präsidium ab und bald begann der Tanz, dem man gern und lange huldigte. Verschiedene Vor träge brachten Atempausen und regten die Lachlust an, -le auch durch manchen Scherz In der reichhaltigen Bierzeitung gehoben wurde. Dippoldiswalde. Wer Freunde sucht, Ist sie zu finden wert. Manche brauchen sie gar nicht erst zu suchen. Ihre Freundlich keit, Gefälligkeit und Dienstbereitschaft, sowie ihre Geschäfts- tüchtlakeit und Redlichkeit lasten sie ganz ungesucht Freunde finden. Dies kann man auch von dem verstorbenen, früheren Fuhrgeschäfts- inhaber Paul Schauer bezeugen, zu besten Begräbnis am Sonntage eine große Anzahl der Privilegierten Schühengesellschast mit Fahne, der Sanitäkskolonne und der Gartengemeinschaft „West" unb außerdem noch viele Freunde am Trauerzuge teil nahmen. In der Nicolaikirche richtete Superintendent Michael auf Grund des BIbelworkes: „Es ist noch eine Ruh vorhanden dem Volke Golles" warme, trostreiche Worte an die Hinterbliebenen und hob hervor, wie der nun Entschlafene in treuer Gemeinschaft mit seiner Frau ein Leben voll viel Unruhe und sleihiger Arbeit geführt, nicht nur für sich gesorgt, sondern sich auch In den Dienst der rettenden Barmherzigkeit gestellt habe. Viele habe er als Mitglied der „Heimkehr" auf den Friedhof heransbegleitet, nun ruhe er selbst in Gottes Frieden. Am Grabe riefen ihm der Vor stand der Schühengesellschast Hauptmann Schwind, der Sanitäter Tischlermeister Heinrich und der Vorstand der Garkengemeinschafk „West", Maurerpolier Hesse, namens ihrer Körperschaften warme Dankesworte in die offene Gruft nach. Die Schühenfahne senkte sich zum letzten Gruß. Schauer war Mitbegründer der Sanitäts- Kolonne und 23 Jahre lang eifriges Mitglied. Ergreifende Gesänge des Friedhofschores umrahmten die allen nahegehende Begräbnis feier. Dippoldiswalde. Die Bewohner der Kriegersiedlung veranstalteten am Sonntag nachmittag für ihre Kinder ein Kinder fest. Vogelschietzen und andere Kurzweil steigerten die Fröhlichkeit der Kleinen bis zum höchsten Grade und die Alten fanden ihre Freude an deren Freude. Ein Lampionzug beschloß am Abend das wohlgelungene Fest. Dippoldiswalde, 16. August. Heute vor 25 Zähren tat Bau meister Schmidt den 1. Spatenstich zur „Bezlrkssteuer", dem jetzigen Finanzamt. Am 2. November wurde der Dachstuhl aufgesetzt. d°r 25 Zähren wurde der Altarplah unserer Stadtkirche erneuert. — Diejenige ältere Dame, welche am Sonnabend, dem 14.8., vormittags gegen '/-11 Uhr den Aufschluß betreffs der verlorenen Brieftasche an den Beamten an dem Postschaller In Dippoldis walde gab, wird gebeten, sick ln der Polizeiwache zu melden. (Siehe Inserat.) — Vor 50 Zähren, am 15. August 1876, wurde di« Eisenbahn- strecke Mulda—Bienenmühle dem Verkehr übergeben. Dippoldiswalde. Wie wir hören, ist zu der bevorstehenden Wahl eines Lalen-Vertreters zur Synode im hiesigen Bezirk von Frauensteiner Interessenten der dortige Tierarzt l)r. Straube-Kögler ausgestellt worden, während in Dippoldiswalde und Umgegend sowie Im Müglitztal« Amtsgerichtsrat vr. Thoß In Allenberg als Kandilat ausgestellt worden ist. Beide sind bereit, eine Wahl anzunehmen. Es dürften darnach wohl zwei Kandidaten zur Wahl stehen. — In Dittmansdocs bei Sayda stand di« 17jährige Tochter eines Besitzers beim geuausladen auf dem Magen, als die Zug tiere unvermutet anzogen und das junge Mädchen dadurch rück lings so unglücklich vom Wagen fiel, daß es sich «in« schwere Rückgratverletzung zuzog, an deren Folgen sie nach Ueberführung ins Zohannstädter Krankenhaus in Dresden verstarb. — Zu ungemein schweren Ausschreitungen kam es am Sonn abend gegen abend Im Stadtteil Dresden - K a i tz- Dort so e ein Arbeiter nach der Sicherheilswache ^rach w-rd-n der Widerstand leistele. In einer Baltzer Gastwirtschaft wurde zu gleicher Zeit von den Arbeitern -lneS Neubaues Hebeschmaus ge- ,
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