Volltext Seite (XML)
Chronik des Tages. — Unter grohem Andrang der „Reichsbankglüubiger" begann in Berlin die Verhandlung gegen den Vorsitzenden des „Reichsbankgläubiger-Verbandes". — Der ehemalige Vizepräsident des evangelischen Ober- kirchenratS und Professor der Theologie an der Universi tät Berlin, v. Julius Kaftan, ist 'im 77. Lebensjahre gestorben. — Bei Berlin wurde ein Strabenränber verhaftet, in dem man den Mörder der Gräfin Lambsdorff erkennt. — Spanien hat in der gestrigen Beratung der Studien« rvmmissivn in Genf seinen Anspruch auf einen ständigen Ratssitz wiederholt rind fordert klare Entscheidung. — Gerächte aus Madrid zufolge sollen in Spanien Unruhen zu erwarten sein und zwar im Zusammenhang mit dem Streit des Diktators mit den spanischen Artillerie- Offizieren. Tanger-Intrigen. Die Völkerbunds-Diplomaten sind wieder dabei, die Karten hübsch bunt durcheinanoerzumischen. Der „Matin", der dabei wohl einer Weisung Poincares gehorcht, lässt den Völkerbund in Gefahr sein, wobei init seltsamer Ablenkung Mussolini als der schwarze Mann hingestellt wird. Primo de Ribera, der sich mit spanischen Artillerieoffizieren überworfen haben soll, schießt trotzdem aus dem schwersten Geschütz spa nische Noten auf den Tisch des Völkerbundes. Der Diktator fordert im Namen Spaniens die mehr oder weniger feierliche Uebereignung des internationalisier ten Gebietes von Tanger. Frankreich wehrt mit gut gespielter Entrüstung ab, obschon es mehr als wahrscheinlich ist, daß die spanische und französische Negierung über das Schicksal Tangers sich vor Jahr und Tag geeinigt haben. Es ist kaum anzunehmen, daß Primo de Rivera sich ohne Gegenleistung ver pflichtete, den Franzosen zu helfen, Abd el Krim zu schlagen. Um die sogenannte spanische Zone des Nif- gebietes allein zurückzucrobern, Hütte Primo de Rivera nicht gewagt, Truppen und Geld daranzusetzen. Spa nien kann seine Interessen in Nordmarokko nur be haupten, wenn es über die Eingangspforte Tanger verfügt. Also muß Tanger wohl die Gegenleistung gewesen sein, um den kostspieligen Feldzug im Rif gebiet zu unternehmen. Aber dies Versprechen konnte Frankreich nicht öffentlich abgeben, da das eine mehr als unfreundliche Handlung gegen England gewesen wäre. Tanger hat nun einmal den Vorzug der vor deren Lage am Eingang zum Mittelmeer, also auch gegenüber Gibraltar, das Wider Tanger nicht auf kommen kann. Wer Tanger beherrscht und befestigt, der beherrscht auch die Verkehrsstraßen, die über Suez nach dem fernen Osten und nach den ostafrikanischen Küsten führen. Hier ist einstweilen England noch unbestrittener Interessent. Es denkt auch nicht daran, dies Interesse aufzugeben oder auch nur einzuschränken. Die Säulen des Herkules sind noch immer das Schicksal der internationalen Politik. Weil England in Furcht und Zittern lebte, Deutschland könnte in Nordmarokko sich Mtsetzen, entschied sich Downing Street vor mehr als zwanzig Jahren für die Politik, die zum großen Krieg führte. Heute sind die Interessen Englands im fernen Osten noch empfindlicher, als sie es vor 20 Jahren gewesen sind. Spanien hätte also auf einer Tagung, die sich mit der Uebereignung Tangers be schäftigen soll, unbedingt mit England als Gegenspieler zu rechnen. Der französische Widerstand wiegt wohl nicht so schwer, denn Frankreich beherrscht schließlich Marokko, sodaß es von der Landseite her die spanische Schlüsselfestung angreifen könnte. Aber damit er schöpfen sich die Intrigen um Tanger nicht. Es steht doch fest, daß es Frankreich gewesen sein muß, das Spanien insgeheim ermutigte, den Völkerbund vor ein unlösbares Problem zu stellen. Sicher nicht des halb, um einen spanisch-englischen Streit heraufzube- schwörcn, sondern deshalb, um den Eintritt Deutsch lands in den Völkerbund durch ein geschicktes Spiel zu verhindern. Im März war es der Anspruch Polens, den Frankreich offensichtlich begünstigt und unterstützt hatte. Nach der feierlichen Anmeldung seines An spruches auf Tanger kann Spanien sich nicht gut zurück ziehen, ohne «."irre diplomatische und politische Nieder lage ersten Ranges in Kauf zu nehmen. Die Sep tember-Tagung des Völkerbundes, die den glatten und reibungslosen Eintritt Deutschlands bringen soll, ist damit hinsichtlich des voraussichtlichen Verlaufes im allgemeinen noch unsicherer geworden, als es die März- Tagung schon war. Politische Rundschau. :: Gedenktag für Tannenberg. Anläßlich der zwölften Wiederkehr des Tages der Schlacht von Tan nenberg fand in Königsberg unter außerordentlich star ker Beteiligung aller Bevölkerungskreise eine von der staatsbürgerlichen Arbeitsgemeinschaft veranstaltete Tannenbergfeier statt. Nach den in verschiedenen Lo kalen von den Kriegerverbänden veranstalteten Be- grüßungsabenden wurde am Sonntag in Gegenwart der Generäle Ludendorff und von Conta ein Feldgottes- dienst abgehalten. Um einen Feldaltar auf der Mitte des Platzes gruppierten sich die Banner der studenti schen Korporationen und die zahlreichen Ehrengäste. Der weite Platz war von vielen tausend Zuschauern umsäumt. Nach dem Vortrag ciues Chorgesangs spra chen ein evangelischer und ein katholischer Geistlicher, die die Schlacht von Tannenberg in ihrer großen Be deutung für Ostpreußen, als ein Zeichen Gottes und als ein Symbol für die Zukunft bezeichneten. Solange die Polen den Tag der ersten Schlacht von Tannen berg im Jahre 1410 feierten, in der der deutsche Ritterorden besiegt wurde, solange müßten wir Deut schen den zweiten Tag von Tannenberg im Jahre i0>4, der die deutschen Waffen zu einem gewaltigen Siege führte, feiern. :: Protest gegen das Verbot des Stahlhelmorgans. Die anläßlich des Ehrentages des deutschen Heeres und der Marine in Nürnberg versammelten Stahlhelmfüh rer haben eine Entschließung gefaßt, die schärfsten Ein spruch gegen das Verbot ihres Bundesorgans erhebt. In der Entschließung heißt es: Die Politik der Stahl- helmzcituug verfolge entsprechend dem Willen des Bun des dessen Ziele in dem durch Verfassung und Gesetz bestimmten Rahmen. Das Verbot sel nicht eine Ab- weyryanoiung des heutigen Staates gegen einen Ver stoß gegen die heutige Verfassung, sondern ein Versuch, die nationale Opposition au der Wahrnehmung ihrer staatsbürgerlichen Rechte zu hindern. Von den zu ständigen Stellen wird gefordert, das Verbot umgehend , wieder aufzuheben. Die in der nationalen Arbeits- I gemeinschaft München zusammengeschlvssenen Verbünde I Jungdeutscher Orden, Werwolf, Wiking, Frontkrieger- ! bund und die Vereinigung der Traiu- rind Sanitätsfor- mationen stimmten dieser Protestentschlietzung vollin- haltliw zu. Kirche und Schule. f St. AuSgar-Feier in Schleswig. Bei Anwesenheit ge waltiger Schare» der Katholiken ans Schleswig-Holstein, Lübeck, Hambnrg, Bremen, Mecklenburg und den abgetrc- uen Gebieten wurde am Sonntag die 1100 jährige Wiederkehr des Tages, an dem Ansgar nordischen Boden betrat, in feierlicher Weise begangen. Unter den Gästen sah man Bischof Dr. Wilhelm Berning-Otzuabrnck, Benediktiner-Abt Rafael Molitor von St. Jvsevh-CveSscld, Pfarrer Dr. Hermann Lange-Bremen, Pfarrer Meyer-Hamburg und Professor Dr. Josevh Christ-St. Ivseph-Balkenburg. Die Feier wurde ein- geleitet mit einem FestgotteSdicnst am Ncnwerk. an dem über dreitausend Personen teiluahmen. Die Festrede hielt der Bischos von Osnabrück. Im Anjchlnß daran wurde in der Pfarrkirche die heilige Messe gelesen. Am Mittag fand ans dem Kirchplay die Fcstversammlung der Jngendvcreine anS ganz Norddcutschland statt. Nach einer Begrüßungsan sprache richtete u. a. Professor Meyer aus Hamburg eindring liche Worte an die Jugend. Nach einem Umzug durch die Stadt wurden Festversammlungen im Stadttheater und im „Hohenzollern" abgchalten. Rundschau im Auslände. k Clömenceau, dessen Brief über die Schuldenfrage noch in übler Erinnerung ist, soll geäußert haben, es sei leicht möglich, daß er noch einen Brief an Coolidge schreibe, denn er hätte noch einiges zu sagen. Er habe jedoch nicht die Absicht, wieder aktiv in die Politik cinzutreten. Er habe nicht Lust, sich zwangsweise einer Senatsgruppe anzuschließcn und sich den Vorwurf machen zu lassen, daß er nach dem Ackerbauministerium strebe. ; Delegierte der französischen Metallindustrie traten zu einer Besprechung zusammen, in der eine Reihe von neuen Lohnforderungen aufgestellt wurden. Die Arbeiter der betreffenden Betriebe, etlva 150 000 Mann, sollen sich in den nächsten Wochen über die neuen Forderungen aus« sprechen. Die Delegierten beabsichtigen, Ende September oder Anfang Oktober den Generalstreik in der französischen Metallindustrie zu proklamieren, falls die Forderungen der 'Arbeiter abgelehnt werden. k Londoner Blätter berichten aus Athen, Venizelos beabsichtige, bei den bevorstehenden griechischen Wahlen zu kandidieren. * Der chinesische Außenminister hat der Moskauer Ne gierung mttgeteilt, daß die Pässe für den Botschafter Ka- rachan fertiggestellt sind und daß sie dem Botschafter in Kürze ausgehändigt würden, falls Moskau ihn nicht bald abbernfe. Der englische Kohlenstreik. k Der Nat der Bergarbeitervereinigung von Notting hamshire hat einen Beschluß gefaßt, der für den weiteren Verlaus des Bcrgarbeiterstreiks von weittragendster Be deutung sein wird. Der Rat hat beschlossen, den Parlamen tarier Varley für den Fall, daß eine Einigung in dieser Woche nicht erfolgt, zu bevollmächtigen, die Erlaubnis der Bergarbeitergewerkschaft zur Abschließung von örtlichen Lohnabmachungen einzuholen. Der Rat ist der Meinung, daß der Streik in den von ihm vertretenen Gebieten nicht länger fortgesetzt werden kann. Dieser Beschluß dürfte in erster Linie auf die Arbeitswiederaufnahme zahlreicher Bergarbeiter im Mansfieldbezirk zurückzuführen sein. Sturmzeichen in Spanien. * Die Londoner Presse veröffentlicht eine Reihe auf sehenerregender Meldungen über Spanien. Es seien Ge rüchte im Umlauf, daß ernste Unruhen in Spanien infolge der Haltung der unzufriedenen Artillerieoffiziere ausgc- brochen seien. Zivilwachen schützen die Bahnen von Boba dilla. „Westminster Gazette' will auf der spanischen Bot schaft erfahren haben, daß infolge der ernsten Lage eine Zensur für Nachrichten aus Spanien möglich sei. Demselben Blatt zufolge berichtet die Gibraltarstation, daß die Ver bindungen mit den südspanischcn Stationen unterbrochen seien. „Daily Mail" zufolge sind während 24 Stunden i keine direkten Nachrichten mehr von irgend einem spanischen j Ort eingetroffcu. — Das alte Heer. Anläßlich des Gedenktages für Armee und Marine entstand am Sonntag in Nürnberg reges Leben und Treiben. Mit klingendem Spiel zogen die einzelnen Gruppen ihrem Aufstellnngsplatz zu, um sich zum Fest zug zu formieren. In den Straßen, durch die sich der Zug bewegte, sah man einen einzigen Fahnenwald. Pünktlich um 11 Uhr traf die Spitze des Zuges auf dem Hauptmarktplatz ein, wo die prominenten Vertreter i des alten Heeres und der Marine vor einer Tribüne. i Aufstellung genommen hatten, um den Vorbeimarsch' j der Kameraden abzunehmen. Tausende von Menschen nmsänmten die Straßen, winkten den Borbcimarschicrenden zn und überschütte ten sic mit Vlnmcn. Unter dem Klang der alten Armcc- märsche entwickelte sich ein farbenprächtiges Bild. Kanm ein Truppenteil, der im Zuge nicht vertreten > war. Oft sah man auch die alten traditionellen Uui- formen, die ans der Zeit vor dem Kriege in Erinnerung ! geblieben sind. Drei Stunden dancrte der Vorbei» ' marsch, mit dem dann die Veranstaltung ihr Ende - erreichte. Den Nachmittag benutzte man zu sportlichen Wett- . kämpfen, zum Besuch von Theatern und Museen, zur Besichtigung der vielen historischen Sehenswürdigkei- ' ten sowie zur Erneuerung von im Felde geknüpften Freundschaftsbanden. Uebcr dem Flugplatz brachte ! Oberleutnant Udet besondere Flugleistungen znr > Schau. Den Auftakt zu der Veranstaltung bildete schon ! am Freitag die Einholung von 48 Regimentsfahnen, die im Bayerischen Armecmnseum in München unter- ! gebracht waren und durch eine Ehrenkompagnie der ! Landespolizei abgeholt und in Verwahrung genommen ' wurden. Unmittelbar darauf traf Feld marschall Mackensen ein, der von der großen Menschenmenge begeistert begrüßt wurde. Die zahllosen Zuschauer san gen am Schluß der Veranstaltung begeistert das j Deutschlandlied. Hochbetrieb in Genf. Kein schlechter Beginn, aber Ueberra- schungen nicht ausgeschlossen. Mit dem Beginn der Beratungen der Studienkom mission des Völkerbundes hat in Genf eine bedeutungs- volle Woche begonnen. Botschafter v. Hoesch und Mi nisterialdirektor Gans hatten gleich nach ihrer An kunft in Genf mit Sir Cecil Hnrst, dem englischen Juristen, nnd dem französischen Nechtsbeirat des Außen- ministcrinms Fromageot eine fast zweistündige Nuter- - rednng. Dabei wurde nochmals die Uebereinstimmung ! aller Beteiligten hinsichtlich etwaiger Abänderungen - des Reformplanes dargestcllt, der in der ersten Tagung ! der Studicnkommission angenommen worden ist. I» j der Montagssitzung richtete der spanische Vertretrr, Gesandter Palacios, die Anfsordernng an die Stm c dienkommission, die Frage des ständige» spanischen > Ratssitzes znr Debatte zu stellen nnd sich »»zweideutig ! darüber zu äußern. Wie angenommen werden darf, wird das im Mai von der ersten Studienkvmmission ausgearbeitete Pro gramm der Reorganisierung des Völkerbundsrates bis auf geringe Abänderungen, die auch von deutscher Seite als Verbesserungen bezeichnet werden, nicht ver ändert werden. Den weiteren Gang der Beratungen stellt man sich in Genfer orientierten Kreisen folgen dermaßen vor: Die Studienkommission wird bis Mitt woch Gelegenheit haben, die Ueberprüfung des Pro gramms zur Erweiterung des Rates zu beenden. Am Donnerstag werden die Vorschläge von der Studien kommission dem Völkerbundsrat unterbreitet werden und von dem Rat an die Vollversammlung weiter überwiesen, die dann ihrerseits die juristische und poli tische Kommission mit der Beratung beauftragen soll. So gibt man sich bau» am Vorabend des Zusam- mentritts der Studienkommission der Hoffnung hin, daß etwa bis zum 8. September alle Hindernisse für de» Eintritt Deutschlands in den Völkerbund beseitigt sei» werden. Die Agentur Havas meint, da die deutsche Negie rung ihren ordnungsgemäßen Aufnahmeantrag nicht zurückgezogen habe, so sei es nicht nötig, daß er ne» gestellt werde, und ebensowenig, daß der Völkerbunds rat erneut damit befaßt werde. Die deutsche Delega tton werde wahrscheinlich aufgefordert werden, vor dem 10. September unter den übrigen Delegattonen ihren Platz einzunehmen. Aus Warschau verlautet, daß der polnische Außenminister Zaleski während seines Aufenthaltes in Paris mit Briand abschließende Verhandlungen über einen neuen französisch-polnische» Freunvschafis- »ns Militärvcrtrag nach dem Muster des französisch-rumä nischen Vertrages führt. Gemeindefragen. Vom dritten deutschen Landgemeindetaa in Mainz. In Anwesenheit von Vertretern der hessischen Staatsrcgierung, des hessischen Landtages, des Reichs wirtschaftsrates, des Deutschen Städtetages und anderer Körperschaften hielt der Deutsche Landgemeindetag in Mainz seinen dritten Verbandstag ab. Nach verschiede nen Vorträgen wurde eine Entschließung ange nommen, in der es u. a. heißt: „Die in den letzten Jahren eingctretene Beschränkung des Selbstverwal- tungsrechtcs der Gemeinden hat diese in Erfüllung ihrer Aufgaben schwer behindert und in ihrer Entwick lung geschädigt. Nicht nur ans kommunalen, sonder» auch aus i staats- und wirtschaftspolitische« Gründen ist aber eine ! Erweiterung der Selbständigkeit der Gemeinde« drin ge«» z« fordern. Von entscheidender Bedeutung für die Entwick lung der Gemeinden ist die baldige abschließende Lösung des Finanzausgleichs. Weiter wurde betont: „Die deut schen Landgemeinden erheben schärfsten Widerspruch da gegen, daß an sich wünschenswerte Steuermilderungeil seitens des Reiches lediglich auf Kosten der Gemeinden erfolgen, sodaß sie infolge verminderter Reichssteuer überweisung zur kaum noch tragbaren Erhöhung ihrer eigenen, die Wirtschaft schwer belastenden Realsteuern , genötigt sind." — ! Der Mörder der Gräfin Lambsdorff gefaßt § Bereitsge stündig. ! Der in der Nacht z«m Sonntag bei Berliu-Hoppe- garte« verhaftete Wegelagerer Karl Vöttcher, der nach i verübtem Ranbüberfall a«f eine Krankenpflegerin voni ! Oberlandjägcr i» Hoppegartc« festgenommen worden ! war, hat ein Geständnis dahin alPelegt, der Mörder i der Gräfin Lambsdorff zu sein. Der Täter war von einem jungen Mädchen, das , am Tage der Ermordung der Gräfin Lambsdorff an der Mordstclle ebenfalls von dem Verbrecher überfallen worden war, erkannt worden. Das Geständnis Böttchers wird von den Beamten der Kriminalpolizei zur Zeit noch überprüft. Einige > Angaben sollen mit den seinerzeitigen Feststellungen j der Polizei im Falle Lambsdorff übereinsttmmen, an« i dere jedoch abweichen. Die Polizei ist nun bemüht, ! festznstellcn, woher diese Unterschiede stammen. Bött- : cher wird ans Hvppcgarten nach dem Berliner Polizei« ; Präsidium gebracht werden. Viertvtter bezwingt den Kanal. I Nach einer Londoner Meldung ist es dem deut schen Strommcistcr Bicrkötter gelungen, den Aermel» kanal zu durchschwimmeu. Es ist das der zweite Versuch des Meistcrschwim- mers, der bereits am Dienstag zum ersten Male ge startet war, zehn Meilen von Dover entfernt jedoch wegen stürmischen Wetters die Durchquerung hatte auf geben müssen. Am Sonntag, nachts, unternahm er znm zweiten Male den Versuch. Er stieg beim Cap GriS Nez ins Wasser. Es glückte ihm, in Rekordzeit bet St. Margarets-Bah zu lande«. —————————— 1