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Weißeritz-Zeitung : 05.08.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-08-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192608054
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19260805
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19260805
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-08
- Tag 1926-08-05
-
Monat
1926-08
-
Jahr
1926
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 05.08.1926
- Autor
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Die Heringe. Humoreske von Alfred Manns. Emil war sonst ein recht resoluter Mensch, aber zu seinem Appetit stand er in einem Verhältnis der Hörigkeit. „Emil," Halle der gesagt, «besorge uns beiden Heringe." Emil gehorchte. — „Geräucherte Heringe wollen Sie, und ob ich die habe? Oh, bitte, das ist Spezialität bei mir, in geräucherten Heringen bin ich grob", sagte der Ladeninhabcr. Emil ignorierte die Größe, und nur schüchtern warf er ein: „Riechen sie nicht etwas stark?" „Sie meinen doch nicht die Heringe?" kragte drohend der Kausmann. — Emil besah sich die 2 Meter 5 Zentimeter messende Gestalt des Fischverkäufers, dann sagte er bescheiden: „Oh, ich bitte, ich meinte nur es — cS wird wohl der Blumenladen nebenan gewesen sein. Ich bitte um fünf geräucherte Heringe." Als Emil mit seinem Appetit aus einer verschwiegenen Bank säst, stellte er fest, daß 2 Meter 5 Zentimclcr wohl ein augen blicklicher, aber kein dauernder Beweis für die Güte eines Herings sind. Auf der Bank legte Emil Klabulke die Tierleichen frei, und dann fuhr er hoch. Es bestand nicht der geringste Zweifel, daß die sechs Heringe rochen, der Blumenladen schied völlig aus. LS waren nämlich sechs statt fünf. — Mittlerweile beschäftigte sich Klabuttes Appetit mit den ehemaligen Meeresbewohnern. „Emil," sagte der Appetit, „mit diesen sechs Tieren mache du, was du willst. Ach verlasse dich für heule." Da warf Emil die sorgsam wieder verpackten Heringe über die Bank. In Augenblicken dieser Art sind bekanntlich Parkwärker immer zur Stelle. Selbst wenn nur einer in einem Park von hundert Quadratkilometern angestellt ist, erscheint dieser auf der Stelle, sofern man irgend etwas wegwirft in Fällen von Raubmord und gegenüber hübschen Kindermädchen versagen die Parkwärter meist. „Sie da!" schrie der Mann. „Jawohl, Ihnen meine ick. Wenn Sie meinen, det Sie mir den Park verunreinigen können, denn sind Sie an den Richtigen gekommen." „Oh," brummte Klabulke mit geheuchelter Freude, „meine Heringe sind von der Bank gefallen — wie gut, daß Sie es ge sehen Haven." „Heringe?" „Ia, wollen Sie mal kosten?" Der Mann des Parkes trat heran und fuhr dann entsetzt zurück. — Emil bezaylte 25 Mennige Entschädigung für einen Schnaps. Daraus begab er sich in die innere Stadt zurück und verlor dort im lebhaften Getümmel die Flossenträger, die sich in zwischen dauernd weiter zersetzt halten. Eine junge Dame führte Emil mit zugehaltenem Näschen zu dem Paket zurück. „Sie haben Ihren Harzkäse verloren, mein Herr. Klabutte lächelte gezwungen: dann runzelte er die Stirn. Der Grimm begann an ihm zu nagen. Er stieg in eine Elektrische, wo alle Fahrgäste ihn maßlos wütend anblickten, das Paket sahen sie nicht, sie glaubten, — Emil na ja, — so etwas kommt vor. Nur der Schaffner war arglos, der hatte einen Stockschnupfen. Klabutte sah auf einem Eckplatze. Plötzlich erhob er sich, rannte zur Tür hinaus und sprang in voller Fahrt vom Wagen, wobei er auf seine alsbald blutende Nase fiel. Der Schaffner läutete Not und Sturm. Der Magen hielt mit einer Plötzlich keit, daß einer Mutter der Säugling und einer dicken Dame die Handtasche vom Schoße rollte. Die dicke Dame, eine ewas ältere Iungsrau, hätte fakt den Schlag bekommen!, erstens vom Bücken und zweitens, weil sie statt der Tasche den Säugling griff. Der Schaffner hatte außer dem Stockschnupfen ein weiches, menschenfreundliches Herz. „Das müssen Sie nicht machen, das Abspringen, mein Zerr, denn wenn es gesehen wird, werde ich bestraft, außerdem können Sie sich dabei den Hals brechen. Freuen Sie sich, daß ich gleich gehalten habe, sonst wären Sie Ihr Paket los, hier ist es." Emil setzte eine hysterische Lache an, aber der Blick des Schaffners war derart faszinierend lrinkgeldheischend, daß er dem Kever am Nordpol. s " Technisch-Politischer Roman von Karl-August von Laffert. . ! >. ForHetzurg. > Achtes Kapitel. In seinem Hellen, mit weißlackierten Möbeln aus- staffierten Zimmer machte Sanders den gewohnten Rund gang mit der Nute, bevor er sich zu entkleiden begann. Die 'Silberschlinge zeigte keinerlei Bewegung, dagegen ent- deckte er mehrere Mücken an den Wänden. Vorsichtig näherte er sich ihnen mit dem Licht und erblickte neben der ! harmlosen Art auch ein Exemplar der gefürchteten An- s opheles, der Trägerin der Malariakeime. Trotz des Wei- ! ten Moskitonetzes, das von der Decke her über das große Bett herabhing, nahm er zur Sicherheit eine Tablette Chinin. l Leise klopfte es an die Tür. Schnell zog er den Smok- i ing wieder an und öffnete. Ein Mädchen überreichte ein Briefchen und blieb wartend stehen. — Er las: »Lieber Herr Sanders ich bitte Sie, in meinem Sa- lon noch eine Zigarette zu rauchen. Wir hatten heute so ! wenig voneinander. Meine Jungfer wird Sie nach oben führen. Linda Lahory." j Sofort folgte er dem voraneilenden Mädchen, das die Tür eines Zimmers öffnete und verschwand. Die Fürstin empfing ihn im Weichen, schwarzseide nen Kimono mit der Goldstickerei des japanischen Drachens. „Wie lieb, daß Sie mir etwas Gesellschaft leisten wollen. Ich konnte noch nicht schlafen. Es ist so schwül im Hause." Sie reichte ihm eine türkische Zigarette. „Kommen Sie, wir setzen uns auf die Liegestühle des Balkons. Es plaudert sich gemütlicher im Halbdunkel." Kurze Zeit verbrachte» sie schweigend nebeneinander. Fast beängstigend empfand Sanders den Zauber der warmen südlichen Nacht in nächster Nähe dieser jungen , schönen Frau. Um nur etwas zu sagen, begann er: > „Auch ich wollte noch nicht schlafen, sondern mich in - die höchst merkwürdige Denkschrift eines jungen Inge nieurs vertiefen, der mit mir nach dem Nordpol fliegen s will, nm da ungeahnte Schätze zu heben." s „Nach dem Nordpol? — Wie merkwürdig! Ist es i dort nicht furchtbar kalt?" „Im Sommer, wo die Sonne fast ununterbrochen ein s halbes Jahr lang scheint, soll es manchmal ganz er- j träglich sein." „Und was will Ihr Ingenieur in den Eisregionen?" > „Zunächst wolle» wir i» eiucm Erku»d»»gsfluge ' feststellcn, ob die vermutete» riesigen Ol-, Kohlen- und vielleicht auch Goldlager wirklich vorhanden sind." „Und dann?" ( „Als Endziel soll eine riesige Kraftstation errichtet ' werden, die vielleicht einen ganzen Kontinent mit elek- " Irischem Strom versorgen kann." Mamie Geld gab, worauf der abläulele. Klabutte hakte seine Heringe nun wieder. Bor einer Schaufensterauslage blieb Emil scheinbar inter essiert stehen. Das Fenster halte eine ziemlich tiefe Bank nach außen hin und enthielt inwendig Fleisch und Wurslwaren von Garantiert jungen Füllen. Bor diesem Fenster schlichen viele mit Blicken des Widerwillens vorbei, auch diejenigen, die durch einen verschwiegenen Hinteretngang den Laden betraten. Mit der Harmlosigkeit eines Schwerverbrechers vergaß Emil auf dieser Fensterbank sein Paket, jedoch der Straßenknabe Orjp Klebeknust stand Pferdewürsten genau so vorurteilslos gegenüber wie Brillanten. „Herr, Ihren Limburger! Riechen tut er ja feste, und lau fen wird er wohl auch, aber nicht so schnell wie Sie. Hier is er, und ich meine, einen Groschen für ne Apfelsine ist der Finderlohn wohl wert." Auch diesen Groschen leistete Emil. Er war gerecht und ge stand sich im Unterbewusstsein ein: allzu große Opfer greifbarer Art hatten ihn die Heringe bislang nicht gekostet: denn nachdem er wegen des Nasenblutens höchstens eine halbe Stunde in den verschwiegenen Räumen einer Destille gestanden halte, war er bereits in der Lage, das Schaufensterabenteuer zu erleben. Iedoch jetzt begann cs zu dunkeln, und nun wurde die Sache chlimmer. — Auf einer einsamen Brücke erhoffte Emil endlich ein Glück. Er blickte sich um und sah nicht daS Auge des Ge- etzes, das hinter einem Pfeiler lauerte ... es geht mit dem Auge >es Gesetzes ähnlich so wie mit d»n Parkwärtern. Behutsam lieh Emil das Paket über das Geländer fallen und vertraute feine Tiere jenem Elemente an, aus dem — so meinte er — diese sechs nie hätten entfernt werden dürfen. Es war nun völlig dunkel. Der Schupo sah nichts von Emil, aber er hörte das Plüschen. Mit Riesenschritten eilte er herbei. Emil kroch der Schreck in alle Glieder: er wußte nicht, was daS Strafgesetz dazu sagt, wenn einer meuchlings sechs faule He ringe in nicht ganz so faules Wasser wirst. So markierte er denn einen Zufall und rang in Berzweiblung die Hände. „Oh, oh, es ist über das Geländer gefallen!" Der Schupo, ein mutiger, entschlossener Mann sagte gar nichts, er warf den Rock ab und schoß mit einem prachtvollen Hechtsprung in die Fluken. Hier sah er sich schwimmend nach allen Seiten um, und schließlich, mit einem wahrhaft höllischen gänzlich unpolizeige mäßen Fluch, ergriff er etwas. Märe Emil nicht bereits so völlig konsterniert gewesen, hätte er in diesem Augenblicke ebenfalls etwas ergriffen, nämlich die Flucht. Er stand wie gebannt und wurde vom Schupo gepackt. Maßlos heftig beschimpfte ihn der Beamte, der der irrtüm lichen und ungerechten Meinung war, Klabutte habe ihm aus Bos heit die Erwerbung der Rettungsmedaille hintertrieben. „Warum sagen Sie das nicht, daß Sie kein Kind haben ins Wasser fallen lassen?" „Es hak mich ja niemand danach gefragt, Herr Wachtmeister." „Sie Kaffer, was dachten Sie denn, weshalb ich ins Wasser springe?" Da kam für einen Augenblick der Galgenhumor über Emil. „Ich dachte, Sie hätten die Heringe gerochen und konnten Ihren Appetit nicht zähmen." Der Beamte tanzte Wut, aber nicht, ohne vorher voll größ ten Ekels Klabutte das Paket wieder unter den Arm geschoben zu haben. Emil wurde nunmehr auf die Wache geschleift. Wahrschein lich hätte man ihn festgesetzt, wenn man dann nicht das Herlngs- pakek als corpus delicti hätte in Berwahrung nehmen müssen. Man warf beide zusammen hinaus unter fürchterlicher Straf- prophezeiung an die Adresse Emils wegen Besitzung von Aas in der Stadt, wegen Verübung groben Unfugs und wegen Durch nässung eines Beamten im Dienst. Traurig und hoffnungslos zog Klabutte seines Weges, die sechs Tiere fest an sich gedrückt. — Da schien noch einmal ein Hossnungsschimmer zu winken, aber Emil war apathisch, er glaubte an nichts Gutes mehr. ES handelte sich um einen städti schen Müllwagen. Trostlos trat Emil zu dem Chef des Wagens, in der einen Hand die Heringe, in der anderen den letzten Taler. Wie ein Berserker fuhr der Mann auf ihn ein. Ob er (Emil) von ihm, dem Müllfahrer, denke, daß er (der Kutscher) sich den ganzen Tag verderben wolle. Nicht für eine Million täte er (der Fahrer) das, er (Emil) solle seine Schweinerei wo anders hln- bringen. Klabutte war nun bei seiner Wohnung angelangt. Zufällig war die Wirtin auf. Diese Dame prallte zurück, als sie ihren Mieter stehen roch. Emil sah, waS jetzt kommen würde, deshalb sprang er mit einem wütenden Satz in sein Zimmer, dieses hinter sich abschließend. Die Wirtin fiel in Ohnmacht, aus der sie erst wieder er wachte, nachdem sie sich einwandfrei überzeugt hatte, daß nleman- kommcn würde, ihr zu helfen. Nun begann die Dame durch die Tür eine geharnischte Rede zu halten, in deren Verlauf sie an Klabutte und seinen Heringen kein gutes Haar lieh. Sie schloß mit den Worten: „And Kün- digen'tue ich Ihnen, und aufpassen tue ich hier, dah Sie morgen früh nicht raus können und das Aas selbst aufriechen müssen, W morgen gebe ich Ihnen das Paket wieder mit, da bin ich Ih^ gut sür." Da versagten bei Emil Wut und Nerven. Er schlang tz, Hosenträger um einen Bettpfosten und seinen Halse, nahm ii, Heringe aus dem Paket und gruppierte sie um sich herum. Da^ ließ er sich in die Hosenträger fallen, und gleich darauf befanden sich sieben Leichen im Zimmer. So endete die tragische Geschichte von Emil Klabutte und den Heringen. «... Ler Kanal Vinn MMn zur Lder. Ein 350--Millionen-Projekt. Im Rahmen des Arbeitsbeschaffungsprogramms der Reichsregierung ist auch die Vollendung des Mittel landkanals in Aussicht genommen, der direkten Ver bindung des Rheins mit der Oder. Die Kosten des Projektes werden auf rund 350 Millionen Mark ver- anschlagt. Die besondere Bedeutung des Kanals wird sich nicht allein für den Getreidetransport, sondern für den gesamten Güterverkehr ergeben, die namentlich auch in der Erzielung einer ganz beträchtlichen Verbilligung in Erscheinung treten wird. ' Rundfunk. Freitag, 6. August. 6.30: Erich Schatter: „Photounterrichts kursus". 7. V. D 7: Dr. o. Halt: „Geschichte der Leichtathletik". D 7.45: Seltsame Geschichten. Mitw.: Prof. Winds (Re).) und Lerpz. Rundfunlorch. Sibelius: Marsch aus der „Karelia-Suitc". — W. v. Scholz: Die Warnung: Dis Frau mit dem Muttermal. —, Mendelssohn: Ein Tanz von Rüpeln aus dem „Sommernachts- traum". —7 W. o. Scholz: Der Anzug in einem Stück: Der Kopf im Fenster. —, Mendelssohn: Scherzo aus dem „Sommernachts- tramn". S 9: Tanzmusik. Bruno Moßner-Orch. „Was wird Ihre Tätigkeit dabei sein?" „Ich werde vom Flugzeug aus mit der Wünschelrute feststellen, ob tatsächlich abbauwürdige Mengen wichtiger Stoffe vorhanden sind." „Ist das Unternehmen gefährlich?" „Es ist äußerst gewagt. Aber wir sind im Besitz einer Maschine, die allen Anforderungen entspricht. Immer hin würde ein Unglücksfall wohl den sicheren Tod be deuten." „Dann bitte ich, nehmen Sie mich mit." Sanders war höchst überrascht. Doch sogleich kam ihm der Gedanke: bizarre Laune einer überreizten Welt dame. So entgegnete er rnhig: „Sie unterschätzen die Schwierigkeiten, Fürstin. Der 24 stündige Lnstflug über den Pol ist außer der damit verbundenen Gefahr das wenigste. Denn wir sitzen in gut erwärmter, zugsicherer Kabine. Aber schon die Hinfahrt nach der letzten von Menschen bewohnte» Station im nördlichen Spitzbergen, von wo wir anfsteigen wollen, ist keine Vergnügungsreise. Noch weniger aber die Rück kehr von dem nördlichsten Teile Alaskas, wo wir zu lan den gedenken." „Gibt cs dort ebenfalls eine von Menschen bewohnte Station?" „Ja. Ein amerikanisches Kohlenbergwerk. Und nicht weit davon die berühmten große» Goldwäschereien." „Dann begreife ich nicht, warum die Reise so schwierig sei» soll. Vorausgesetzt, daß Ihr Fahrzeug wirklich so große Strecke» zu leisten vermag. Wir fahren dann ein fach im Flugzeug bereits von hier aus nach Spitzbergen, wohin wir uns vorher neuen Brennstoff für den Motor schicken lassen. Ebenso machen wir es in Alaska, von wo wir dann direkt nach Newyork fliegen können." Sanders war verblüfft. Diese einfache Lösung schien weder Nagel eingefallen zu sein noch war sie ihm bis lang gekommen. „Ihr Gedanke ist vortrefflich, Fürstin," sagte er be dächtig. „Vorläufig liegt aber alles noch in den Vor studien. Auch fehlt uns bis jetzt das nötige Kapital." „Nehmen Sie mich mit, dann will ich das Unter nehmen finanzieren." „Lassen Sie »ns einmal vollkommen ernst mitein- ander reden," bat Sanders. „Ich kenne Sie ja noch viel zu wenig, um beurteilen zu können, ob alles nicht einer vorübergehenden Laune entspringt oder ob Sie sich gar über mich lustig machen." „Ich rede ebenso ernst wie Sie. Und ich bitte Sie nochmals, nehmen Sie mich mit, wenn Sie vom Gelin gen Ihres Planes überzeugt sind, und verfügen Sie über mein Vermögen." Jetzt wurde Sanders ernstlich verwirrt. Nur in Ge danken hatte er mit den Utopien des jungen Ingenieurs gespielt und durch eine ihm fast unbekannte schöne junge Fran sollte aus dem Spiel gefahrvoller Ernst werden. — Er wehrte sich. „Fürstin, Sie unterschätzen die Kosten des Unter nehmens. Ich fürchte, es wird Ihre Leistungsfähigkeit übersteigen." „Dann verschaffe ich »ns das nötige Geld auf andere Weise. Glauben Sie, daß Schwierigkeiten mich zurück schrecken, wenn ich etwas durchsetzen will?" „Ich bin von Ihrer unbeugfamen Energie überzeugt« Meine Nute sagte es mir." „Wie hoch schätzen Sie die Kosten des Unterneh mens?" „Die Denkschrift des jungen Ingenieurs berechnet sie auf anderthalb Millionen Dollar." Linda überlegte einen Augenblick. „Ich glaube, es wird gehen," meinte sie schließlich. „Gestatten Sie mir eine Frage," sagte Sanders. „Was bestimmt Sie dazu, an einer derart schwierigen und gefahrvollen Unternehmung teilzunehmen?" „Vielleicht ist es gerade die Gefahr, die mich reizt. Vielleicht die Sucht nach Neuem, Unerhörtem. Mindestens aber der Gedanke, etwas Großes, Ungeahntes zu erleben, das gewöhnlichen Menschen nicht vergönnt ist." „Die wichtigsten Erlebnisse der Frauen betreffen meistens nur das Liebesleben. Sollten Sie darin eine Ausnahme machen?" „Mir brachte die Liebe noch keine außerordentlichen Erlebnisse," sagte Linda mit leiser Bitterkeit. „Meine kurze Ehe war ein Irrtum. Und was ich sonst von Män- neun kennenlernte, erweckte nicht den Wunsch in mir, mich neuem Zwange zu fügen." „Ich bedauere Sie tief, daß Ihnen bisher nur der artige Männer begegneten." ! „Verhaßt sind mir die Frauen, die ihr Glück darin finden, nur Spielzeug zu sein!" rief Linda heftig. „Ich will geachtet werden als tatkräftiger Mensch, als mutiger Kamerad, als verständnisvoller Freund. Wer diese Eigenschaften in mir liebt, der wird mich noch begehren, wenn mein Äußeres ihm gewohnt ist, wenn der Zauber der Jugend verflog." s Tief atmend saß sie da. Ihre Erregung wirkte an steckend. Einen kurzen Augenblick stieg dem ernsten Manne ! die rote, heiße Welle hoch und er mnßte an sich halten mit j aller Kraft. Wenn er sich jetzt verlor, brach lodernd nie ! Leidenschaft über ihn herein, die ihn und sein Werk zer- ! stören konnte. — Er erhob sich. „Mich fröstelt," sagte er. „Alte Malaria sitzt mir im Blute. Gestatten Sie, Fürstin, das; ich gehe, bevor das Fieber mich ergreift." j „Sie müssen mir vorher versprechen, mich mttzu- nehmen." „Ich werde es ernstlich in Erwägung ziehen," sagte er ausweichend. „Das genügt mir nicht. Schwören Sie mir, mich mit- zunchmen, wenn Sie selber fahren werden. Und ver sprechen Sic, meine pekuniäre Unterstützung anzunehmen." „Ich verspreche es," sagte er, heiser vor Erregung^ beugte sich tief über ihre Hand und ging. (Fortsetzung folgt.) Nr Für t im psi M x werden ii sind sorgsi zur Abhok Dippo iL-MSSLS! Mpvo Pester» oe Wirtschaft! klagt war, Frau am! des Wirts ment aus und so dei erreichen, für Illgen von seiner wie das 2 höher aufu geklagte d< laskungszeu werden, t Anklage ft — Do dem Hofe stöhlen wo vor, Numn Felgen mit schwarzen Hintere V< geschweift: — An Händler K GerichtSges Hofe war < er vom Ge der beim l Glashütte > Küchenschrt wurde und abermals. Franke lie dichte Mer holte ihn l ohne von f noch eine ' sich nun m — Da Sommerser in den Sch der Feier der ersten worden. Ii zur Zeit d« — Bei von jeher die es-in i Helt, daß « mißliebig g Das führte lich auch zi Füllen reg< auf den 6l schließung in eine Pr «ln. Diese! damit unftr Denn es lk Betroffener Aerzteverel eine Leben- nach der E der Ausgesi Prüfung de nehmen, ob nlled eine i sogenannte — Di berg, Sa., Wiedersehe — Nw Vermittlung die Zelt vc Woche kein Zu- und A beitSkrästen — Nach amt bearbei Freistaat S beschau unk jen, 11247 Iungrinder, »5 54S (52 8 merken Zah Zählten Sch Zeit vom ' gegenüber d den 34,1, 5 tungen bet 20,7, Kälbe Proz. in db
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