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Weißeritz-Zeitung : 13.07.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-07-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192607138
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19260713
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19260713
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-07
- Tag 1926-07-13
-
Monat
1926-07
-
Jahr
1926
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 13.07.1926
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Weitzeritz-Zeilung Tageszeitung un- Anzeiger für DWoMswal-e, SchMeöeberg u.A Aeireste Zeit««g -es Bezirk« Verantwortlicher Redakteur: SeNr Sehne. — Druck und Verlas: Lari Sehne in Dlvvoldiswalde. Nr. 160 Dienstag, am 13. Juli 1926 92. Jahrgang >er im Es Anzelg«npr«A: M» 42 MLtmeter breU« Pettszekle 20 Me4ch4psenn«ge. sttnMsaich« end Vieie» Blatt enthält -le amlllche« Bekauulmachuuse« -er Amlshauplmannschast, -es Amtsgericht» uu- -es Sla-lrals zu Dippol-iswal-e Lokales «nd SSchfischeS. Dippoldiswalde. An unserer Kirchturmuhr macht sich I an der Schlageinrichkung «ine kleine Reparatur nötig: es müssen I die Seiltrommeln mit einer neuen Laufbüchse versehen werden: dabei ist es leider nicht zu vermelden, daßdie Uhr zum Stillstand kommt. Die Arbeiten werden morgen Mittwoch begonnen und so beschleunigt, daß eine lange Störung nicht zu erwarten steht. — Volksbibliothek Dippoldiswalde. Das große Interesse, das heute das Publikum dem Radio entgegen- bringt, hat die Bücherei zu dem Versuch veranlaßt, diesem Ge biete besondere Aufmerksamkeit zu widmen und die Bücher ein zustellen, die wir heute In übersichtlicher Weise in unserer Zeitung i bringen. Ein ausführliches Verzeichnis mit einer Charakteristik j der betreffenden Werke liegt in der Bücherei aus. — Wir verweisen nochmals auf den am heutige n Diens tagabend im Schüßenhaus vom Gewerkschaftskarkell veranstalte ten D i ch t e r a b e n d. — Die Mitglieder des „Fechlvereins" können gegen Vor zeigung der Mitgliedskarte Eintrittskarten zur Gartenbau-Aus stellung zum ermäßigten Preise von 1 Mark bei Karl Straßberger, Gcrberplah, erhalten. — Gendarmerie-Kommissar Hoffmann, Dippoldiswalde, er hielt Fernsprech-Anschluß Nr. 164 und ist in dringenden Fällen auch des nachts zu erreichen. — Die nächste Tuberkulosesprechstunde wird Mittwoch, am 14. Juli, vormittags von 10—12 Uhr, im Diakonat abgehalken. — In LungkwIh bei Kreischa fand am 10. Juli eine außer ordentliche Tagung der Grund- und Hausbesitzer statt, in welcher Protest gegen die Gemeindebehörde in einer Wohnungszwangs mahnahme erhoben wurde. Einstimmig wurde zur Weiterleitung an die Behörden folgende Entschließung gefaßt: Die am 10. Juli 1026 in Lungkwitz bei Kreischa zu 'einer außerordentlichen Tagung versammelten Grund- und Hausbesitzer, einschließlich ihrer Ge meindeverordneten, erheben gegen die in einer Mohnungssache gegen den Hauseigentümer Werner geübte Vergewaltigung von feiten der Gemeindebehörde und dem Wohnungsschiedsamte In Dippoldiswalde den schärfsten Einspruch, da dies nur durch eine ungesetzliche Intrige möglich war. Die Versammelten fordern eine Untersuchung von aufsichtswegen, da sonst die bedenklichsten Fol gen für Lungkwitz zu befürchten sind. — Der Beamtenanwärter Bilz war beim Skadkrak zu Frei- tal In der Abteilung Gehälter und Löhne tätig und hatte in die ser Stellung grobe Unregelmäßigkeiten begangen, indem er in der Zeit von April 1924 bis Anfang Juni d. I. rund 14 200 Reichs ¬ über die Errichtung und Unterhaltung eines weltlichen Friedhofes beschloßen. Auf die Aufsichtsbeschwerde verschiedener Gemeinbe- bürger hat die Beschlußbehörde dessen Genehmigung versagt. Nach Anrufung des Gemeinderates hak die Gemeindekammer ent schieden, daß es hierzu der ortsgesetzlichen Regelung überhaupt nicht bedürfe. 4. Ein Nachtrag zur Satzung des Zweckverbanües „Sächsische Landesbühne" <Sih Riesa) ist genehmigt worden. Die ser Nachtrag bezweckt Im wesentlichen eine stärkere Heranziehung oer Verbanosgemeinden bei der Zahl der jährlichen Pflichlvor- stellungen und eine Ermäßigung des zu zahlenden Monatsbei trages. 5. Es ist festgestellt worden, daß die Vorschrift in 8 1 Abs. 3 Gem.-O. dem nicht enlgegensteht, daß das Organ einer Stadt von „Stadtrat" die Bezeichnung „Rat der Stadt" anwendet. 7. Die Gemeindekammer hat auf den Einspruch eines Skadtrakes den Beschluß der Stadtverordneten nicht aufheben können, der bezweckte, den städtischen Haushaltplan für 1926 an öffentlichen Stellen, insbesondere in Gaststätten und Kaffeehäusern zu jeder manns Einsichtnahme auszulegen. 8. Der berufsmäßige Bürger meister einer kleineren Gemeinde ist wegen verschiedener Straf taten vom Schöffengericht zu Gefängnis- und Geldstrafe rechts kräftig verurteilt worden. Die Gemeindeverordneten haben daraufhin nach 8 107 Absatz 2 der Gemeindeordnung festgestellt, daß der Bürgermeister aus seinem Amte auszuscheiden habe. Auf Anrufung des berufsmäßigen Bürgermeisters hat die Gemeinde- Kammer entschieden, daß dieser Beamte die für das Amt eines Bürgermeisters erforderliche Zuverlässigkeit nicht mehr besitze und er daher aus seinem Amte auszuscheiden habe. 9. Eine Stadt hatte durch den Rat nach 8 34 Absatz 3 der Gemeindeordnung die Gemeindekammer wegen einer Reihe von Meinungs verschiedenheiten angerufen. Soweit es sich dabei um den Haus haltplan für 1926 und das Ortsgeseh über die Erhebung von Ge- bühren für die Müllabfuhr handelt, hak die Gemeindekammer eine Entscheidung nicht treffen können, da ein Einigungsverfahren über haupt nicht zustande gekommen ist und sie nach dem Stande des Verfahrens nicht angerufen werden kann. In drei weiteren Fällen (Ortsgeseh über die Reinhaltung der öffentlichen Straßen und Fußwege, Erhebung von Gebühren für die. Reinhaltung der Schleusenanlagen. Mehrabführung eines Betrages der technischen städtischen Werke) ist die fehlende Zustimmung der Stadtverord neten durch die Gemeindekammer erseht worden. Hinsichtlich des Nachtrages zum Ortsgeseh über die Erhebung einer Feucr- schuhabgabe hat die Gemeindenammer die Zulässigkeit dieser Ab gabe mit Wirkung vom 1. April 1926 festgeskellt und die fehlende Entschließung der Stadtverordneten für den Fall erseht, daß der Landtag dem 8 41 des neuen Grundsteuergesetzentwurfes zustimmt, diese Zustimmung ist am 6. d. M. erfolgt. Dresden. Der Republikanische Richterbund hat dem Land tage eine Eingabe zugehen lassen, die sich mit dem Ankläg« Asmus-Prozeß, dem Oberstaatsanwalt Weber, beschäftigt. wird darin diesem der Vorwurf gemacht: 1. den Ausdruck „Krea tur Zeigners" in einem Zusammenhang gebraucht zu haben, der unzweideutig habe erkennen lassen, daß er damit auch die an deren unter dem Ministerium Zcigner ernannten bezw. beförder ten Beamten habe treffen wollen: 2. bei Behandlung einer Straf sache, in welcher ein Jude der Beleidigte war, dem Angeklagten Frage kommenden Pa- ... ns 43 Einzelfällen hak sich der Angeklagte auch dadurch geholfen, daß er von alten Kar ten die darauf befindlichen Marken wieder entfernte und diese dann anderweit einklebte. Diese Unregelmäßigkeiten waren mög lich, weil in dieser Richtung keine Kontrolle ausgeübt wurde. Als der Angeklagte verseht werden sollte, und er deshalb mit der Auf deckung der begangenen Unterschlagungen rechnen muhte, meldete er sich krank und fuhr nach München, kehrte aber bald wieder zurück, um sich der Behörde zu stellen. Der Angeklagte war im allgemeinen voll geständig, er will die veruntreuten Gelder ver lebt, zu Badereisen an die See, zum Einsatz von Pferdewelken oder für die erkrankte Ehefrau verwendet haben. Das Gemein same Schöffengericht hielt Amtsunkerschlagung nach 8 30 und Ur kundenbeschädigung nach 8 348 Abs. 2 StGB, für vorliegend und erkannte demgemäß auf ein Jahr sechs Monate Gefängnis unter Anrechnung der einmonatigen Untersuchungshaft. Gelsing. Trotz des Regenwetters am Sonnabend und auch am Sonntag vormittag war der Fremdenverkehr am Sonntag gut. Schon der ^/«7-Uhr-Zug brachte am Sonnabend viele Ausflügler und der beschleunigte Personenzug war am Sonntag früh dicht besetzt. Der Autoverkehr war weniger stark, wie am vorigen Sonntag. Auch im benachbarten Lauenstein lieh der Fremden verkehr sehr zu wünschen übrig. Geising. In der Woche vom 3. bis 10. Juli hat die Zahl un serer Erwerbslosen leider eine leichte Steigerung erfahren. Wäh rend es in der Vorwoche 65 Vollunterstühungspflichlige waren, sind es diese Woche 62 und zwar 55 männliche und 7 weibliche Personen, zu denen noch die Zuschlagsempsänger kommen. Dresden, 10. Juli. Am 3. Juli hielt die Gemeindekammer ihre 20. Sitzung ab und nahm hierbei zu verschiedenen Fragen von Bedeutung Stellung: 1. In einer Grohstadt ist zwischen Stadt- rak und Stadtverordneten über die Aenderung der städtischen Ver fassung keine Einigung zustande gekommen. Während die Stadt verordneten in die Verfassung die zwingende Bestimmung aus nehmen wollten: „Zur Erledigung der Verwalkungsgeschäste sind gemischte Ausschüsse (Verwaltungsräke) zu bilden", hat derStadt- rak vorgeschlagen, diese zwingende Bestimmung in eine Kann-Be stimmung abzuändern. Der nach 8 34 Abs. 3 Gem.-O. hat eine Einigung nicht herbeizuführen vermögen. Die daraufhin ange rufene Gemeindekammer ist der Entschließung der Stadtverord neten belgelreten, da Kei der gegenwärtigen Rechtslage die bean standete Verfassungsänderung sich lediglich als ein Rahmengesetz darstellt, das erst durch die Orlsgesehgebung seinen Inhalt erhält. 2. In einer größeren Stadt war von der vorgesetzten Beschluß- behörde die Genehmigung zu einem Ortsgeseh über die Errichtung einer Schulzahnklink In den städtischen Volks-, Forlbildnngs-, Berufs- und höheren Schulen versagt worden. Die weitere Be schwerde der Stadl hak kein« Beachtung finden können. Dabei ist feslgestellt worden, daß hinsichtlich solcher Einrichtungen in Volks-, Forkbildungs- und Berufsschulen die Regelung durch Schulorlsgeseh und nicht im Verfahren noch 8 7 Gem.-O. vorzu nehmen Ist, während für höhere Schulen das besondere Geneh migungsverfahren durch die oberste Schulbehörde (Ministerium für Volksbildung) In Frage kommt. 3. In einer kleinen Gemeinde haben die Cemeindcverordneten die Aufstellung eines Orisgesehes Dr. Asmus den Vorwurf gemacht zu haben, gegen den Belei diger besonders scharf vorgegangen zu sein, obwohl es sich „nur um die Beleidigung eines Juden" gehandelt habe. Der Landtag wird ersucht, 1. diejenigen Maßnahmen zu treffen, die geeignet sind, den von Herrn Dr. Weber in seinem Plädoyer beleidigten Personen in ausreichendem Maße Genrmkuung zu verschaffen: 2. besonders In politischen und ähnlichen Prozessen nur solche Be amte mit der Führung der Anklage zu beauftragen, die geeignet erscheinen, ihre Obliegenheiten mit taktvoller Sachlichkeit wahr zunehmen. — Ende Juni 1926 meldete die Telcgraphen-Union die Nicht- bestäligung des Bürgermeisters Mann—Strehla a. E. als Bürger meister der Stadt Brand-Erbisdorf durch den Bezirks ausschuß der Amtshaupkmannschaft Freiberg, weil ein Disziplinar verfahren wegen Sittlichkeitsvergehen gegen ihn schweben solle. Bürgermeister Mann schreibt nun dem Telunion-Sachsendienst: „Zur Abwendung weiterer Bcrufsschädigung muß ich dringend um folgende Ergänzung bitten: „Das gegen Bürgermeister Mann- Strehla eingeleitete Disziplinarverfahren beruht auf einer Denun ziation. Das angebliche Bersehcn des Bürgermeisters hak mit einer Amtshandlung nichts zu tun. Ein wegen der gleichen Anschul digung eingeleitetes Strafverfahren ist von der 1. Strafkammer des Landgerichts Dresden eingestellt worden, da es an jedem An halte und am Beweise für das Vorliegen eines Amtsvergehens fehlt. Die Meinung der überwiegenden Mehrheit der Bevöl kerung der Städte Ärand-Erblsdors und Strehla geht dahin, daß eine Verurteilung lm Disziplinarwege nicht ausreichk, dem Bürger meister Mann, der 20 Jahre Verwaltungspraxis hinter sich hat, die Geeignetheit als Bürgermeister von Brand-Erbisdorf abzu sprechen. Ich muß hierzu »och bemerken, daß gegen mich als überzeugten Republikaner eine maßlose Hetze meiner Gegner ein gesetzt hat." Tharandt. Da nunmehr das selbständige Bestehen der Forst lichen Hochschule in Tharandt gesichert ist, soll am 1. November ihr 110 jähriges Bestehen begangen werden. Damit werden zu gleich die wegen des Krieges 1866 und des Weltkrieges ausge fallenen 50- und 100-Iahrfeiern nachgeholt werden. Eventuell wird auch die Grundsteinlegung des neuen Institutes damit ver Kunden. Das Fest soll in großzügiger Weise gefeiert werden, tritt doch damit die älteste forstliche Hochschule der Welt zum ersten Male mit einem größeren Fest an die Oeffentlichkett. Scharfenberg, 10. Juli. Heute vormittag ritt ein Knecht des Rittergutes Scharfenberg ein 2. Pferd am Zügel von der Elbe den Schachtberg hinauf, als plötzlich hinter ihm von der Berg lehne abrutschend einige Bäume über die Straße stürzten und die Hochspannungsleitung durchschlugen. Beim Pasüeren eines auf die Straße hängenden Drahtes berührte das eine Pferd den Draht und wurde auf der Stelle gelötet. Das berittene Pferd kam ohne zu berühren über den Draht. Diesem Umstand verdankt auch der Reiter sein Leben. Strehla. Bei der hiesigen Steuerkasse sind dieser Tage Un regelmäßigkeiten des Gegenbuchsiihrcrs U. aufgedeckt worden, die einen Betrag von rund 3000 M. ansmachcn. Die fehlende Summe mark veruntreute und im eigenen Nutzen verwendete. Bilz hatte bei der Stadthauptkaffe entsprechende Summen abzuheben, die er für Beschaffung von Bersicherungsmarken erhielt und diese dann einzukleben. Der Angeklagte hob auch die erforderlichen Be träge ab, bezog aber nur teilweise derartige Versicherungsmarken usw. und klebte In der Regel nur dann Marken ein, wenn durch Beendigung des Arbeitsveryältnisses die in Frage kommenden Pa piere auszuhändigen waren. In mindestens 43 Einzelfällen Hal sich der Angeklagte auch dadurch geholfen, daß er von alten Kar- ist aber restlos gedeckt, so daß die Stadt keinen Schaden erleidet. Der ungetreue Beamte wurde sofort entlassen. Leipzig» 12. 7. Vor dem zweiten Strafsenat des Reichs gerichts fand Heuke die Aevisionsverhandlung gegen Schlrmann, Stein, Aschkampff sowie den Leutnant Benn statt. Alle vier An geklagten waren vom Schwurgericht Berlin am 2. Februar zum Tode verurteilt worden. Die Angeklagten waren beschuldigt, im Frühjahr des Jahres 1922 den Schützen Panier, der als kommu nistischer Spitzel verdächtigt wurde und der schwarzen Reichswehr, angehörte, in einem Wäldchen bei Döberih mit Beilschlägen ge tötet und die Leiche hierauf vergraben zu haben. Die Leichs wa^ später an einem anderen Orte verscharrt worden. Alle vier An geklagten hatten die Tak gemeinschaftlich und mit Ueberlegung ausgeführk. Gleich bet Beginn der Aevisionsverhandlung wurde aus Antrag des Relchsanwalts die Oelfenkllchkeit und die Presse während der ganzen Dauer der Verhandlung wegen Staatsge fährdung trotz des Widerspruches der beiden Verteidiger ausge- chlossen. Nach mehrstündiger Beratung verkündete das Gericht folgendes Urteil: Die Revision aller vier Angeklagten wird ver worfen und somit alle vier Todesurteile der Vorinstanz bestätigt. Leipzig. Am Sonntag nachmittag wurde in der Nähe des Freibades im Flutbecken eine treibende Leiche gesichtet. Man er kannte sie als die Leiche des Lagerhalters Busch, der beim Kon sumverein Leipzig-Plagwitz 11000 M. unterschlagen hatte. Bei der Leiche wurden noch 800 M. vorgefunden. Thum. Im benachbarten Hormersdorf kam es In der Sonn- tagnachk zwischen einer Anzahl von jungen Leuten zu einer Schlä gerei, die der Maurer Drummer schlichten wollte. Er erhielt dabei einen Bauchschuß. Auf dem Transport nach dem Kranken haus ist Drummer gestorben. Penig. Zwei junge Damen, die im Warenhause von Primo wohnen, bemerkten bei ihrer Heimkehr nachts gegen 2 Uhr im Hause ein Geräusch. Sie riefen um Hilfe, und den inzwischen be nachrichtigten Polizei- und Äendarmeriebeamken gelang es, den Dieb, der sich im Keller unter Kartoffeln verborgen hatte, sest- zunehmen. Bei ihm Vorgefundenes Diebeswerkzeug — Stemm eisen und Bohrer — rührte von einem tags zuvor verübten Dieb stahl her. Der Einbrecher gestand, daß er in der Absicht einge drungen war, sich aus den Beständen des Warenhauses neu ein zukleiden. Frohnau. In letzter Zeit häufen sich die Nachrichten von neuen Erzfunden im Erzgebirge. So wurde zum Beispiel In Froh nau beim Steinsprengen im sogenannten „Viehweg" silberhaltiges Gestein gefunden. Da Frohnau einstmals das Zentrum des erz- gebirgischen Silberbergbaues war, ist es nicht ausgeschloffen, daß man auf eine neue Silberader gestoßen ist. Auw in der Nähe von Scheibenberg auf dem Gute des Gutsbesitzers Hähnel in Ober scheibe soll man nach einem achtzehn Meter langen Querschlag auf silberhaltige Erze gestoßen sein. Die Angaben für diesen Erz gang stammen von einem bekannten Rutengänger im Erzgebirge. Erwünscht wäre es, wenn angesichts der trostlosen Lage in der Industrie der Erzbergbau wieder ins Leben gerufen werden könnte. Chemnitz. Als ein 5 jähriger Knabe Im Zentrum der Stadt an einem Lastfuhrwerk vorüberging, auf dem sich ein kleiner Hund befand, wurde er von diesem ins Ohr gebissen, wobei die Hälfte der Ohrmuschel völlig verloren ging. — Der Vorort Rottluff soll am 1. Oktober in Chemnitz einverleibt werden. Der Bezirksverband der Amtshauplmann- schaft Chemnitz und des Kreisausschuffes haben bereits ihre Zu stimmung gegeben. An der Erlangung der ministeriellen Geneh migung wird kaum noch bezweifelt. — Die das prachtvolle Flöhatal durchlaufende Bahn strecke Chemnitz—Flöha—Reitzenhain, die mit der Zweigbahn Pockau—Lengefeld im ganzen 69,11 Kilometer umfaßt, und von einer Aktiengesellschaft erbaut wurde, nahm vor 50 Jahren, am 12. Juli 1876, ihren Betrieb in der vollen Länge von Flöha bis Reitzenhain, der sächsischen Landesgrenze, auf. Noch Im gleichen Jahre, am 16. Dezember 1876, ging auch diese ursprüngliche Pri vatbahn in sächsische» Staatsbesitz über. Oberlungwitz. In der Villa eines Fabrikbesitzers war die Gasflamme durch Zugluft verlöscht, so daß das Gas ausströmte. Als das Dienstmädchen wieder Licht machen wollte, entzündete sich das Gas. Das Mädchen erlitt schwere Verbrennungen. Auch wurde eine Wand hinausgedrückt und die Decke schwer beschädigt. Crimmitschau. Im Hochbehälter war der 55 jährige Arbeiter F. damit beschäftigt, die Kammer zu reinigen. Ilm die gereinigten Wände der Kammer zu trocknen, wurden tags zuvor glühende Kokskörbe darin aufgestellt. Da entgegen den Anordnungen eine genügende Durchlüftung des Raumes nicht erst vorgenommen wurde und F. den Anordnungen zuwider In die Kammer einstieg, ist er von den noch vorhandenen Gafen betäubt worden und um- gefallen. Ein zweiter Arbeiter wagte sich Infolge des starken Gas geruches nicht hinein, sondern versuchte Hilfe Herbeizuholen. Nach Eintreffen der Polizei und des Stadtarztes, sowie eines hilfsbe reiten Gewerbetreibenden von hier konnte der Verunglückte ge borgen werden. Die sofort angestellten Wiederbelebungsversuche waren leider erfolglos. Kamenz. Die Hochwasserschäden im Bezirk der Amkshaupt- mannschaft Kamenz sind amtlich festgestcllk worden. Von den Ileberschwemmungen, die weit größer waren als im Hochwasser jahr 1897, sind insgesamt 52 Gemeinden, das ist beinahe die Hälfte aller Gemeinden des Bezirks, betroffen worben. Groh sind die Schäden an landwirtschaftlichen Grundstücken (Aeckern, Felb- srüchtcn, Wiesen) sowie an öffentlichen Wegen, Brücken und Mauern. Der Gesamtschaden beträgt rund 300 000 Mark. Bömisch-Leipa. Die großen Kiefernwaldungen in Nord böhmen, besonders im romantischen Kummergebirge, wurden Heuer im Mai plötzlich von einer unbekannten Krankheit befallen. Der junge Malwuchs siel plötzlich verdorrt ab. Diese merkwürdige Krankheit hat sich leider gewaltig ausaebreitet. Schon entlang der ganzen Bahnstrecke nach dem Hirschberger Teiche sieht man die sterbenden Kiesern in gewaltiger Zahl. Gegen das Gebirgs- Innere zu ist die Seuche noch mehr ausgebreitet. Auch in den wenigen Kiefernbeständen des nördlichen Böhmens, selbst am Tannenberge beginnt die seltsame Krankheit Fuß zu fasten. Nach- dem die Großwaldungen durch die Nonne für Jahrzehnte ver nichtet sind, ist der langsame Verlust der Kiefernwaldungen umfo schmerzlicher, als man der Erscheinung ratlos gegenübersteht. «ezustpret«: Für «Inen Mona« rMelchidmnk mit Zutragen, einzelne Rammern 1S ReichS- psenntge. Gemeinde - Vertxrnd« - Girokonto Rammer L Fernsprecher: Amt Dtppvldi«- »rld« Nr. L. Postscheck»»«» Dresden 12548.
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