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Weißeritz-Zeitung : 19.07.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-07-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192607191
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19260719
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19260719
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-07
- Tag 1926-07-19
-
Monat
1926-07
-
Jahr
1926
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 19.07.1926
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Netteste Zeitung des Bezirks Deranlworllicher Redakteur: AeNr Aehne. — Druck und Verlas: Earl Jehne in Divvoldiswalde. Montag, am 19. Juli 1926 Nr. 168 3 3 AK 3^ss 'i .'8 b' - r: RZ3 vr o« - §3 § R » k^. 2. >28 u ! -3:2 Anzeig«npr«tt: Vir 42 Millimeter breit« Pefttzeil« 20 Relchtpfenutge. Lingelsan-k «nb Reklamen 50 Relchtpfennkg«. Kieses Blatt enthüll -le amtlichen Bekanntmachungen -er Amtshauptmannschaft, -es Amtsgericht» «n- -es Sta-trats Zu Dippol-iswal-e L — LZ L s Mzogtprelt: Ftr «irren Monat 2 Reichsmark mit Anträgen, einzeln« Nummern 18 RetchS- pfennlge. Gemeind« - Verbunds - Girokonto Nummer 8. Fernsprecher: Amt VippoldiS- »ald« Nr. L Postscheckamt» Dresden 1284«. k 2 2—^ ! 2 2.I „3'2 -3.Z K? Oertliches und Sächsisches I Dippoldiswalde. Nach einem wunderschönen Sonnabend, der I besonders in den Spätnachmittags- und Abendstunden eine hecr- I Uche, klare Luft und Fernsicht brachte, zog gestern ein gleichschöner I Sonntag herauf. In früher Morgenstunde erklang vom Turn- t platze her Musik des Trommler- und Pfeiferzuges (vorher be- k suchte er die Ruhestätte seines so früh Heimgegangenen Kameraden R Müller) des ATV., der >/e7 Uhr In stattlicher Zahl nach Oelsa k zum Bezirksturnfest marschierte.- Auf allen Skcatzen und Wegen k strömten dann gar bald die Bewohner unserer Stadt ins Freie und in unsere schönen Wälder. Voll, übervoll waren die Züge der Kleinbahn, und dabei waren immer noch Bor- bezw. Nach- züge oder Sonderzüge nötig. Besonders nach der Talsperre herrschte i. autzerordentlich starker Verkehr. Die beiden Bäder, Strandbad l Seeblick und Familienbad Malter, erfreuten sich regsten Zuspruchs, l Bei der Hitze im Wasser zu plätschern, tst ja auch ein wahrer s Hochgenuß, und dazu hat unsere Talspere Heuer Im Gegensatz zu s früheren warmen Sommern jetzt noch vollen Wasserstand. Batz I auf den Landstraßen ein Auto das andere jagte, darf bei solch schönem Weller niemaud wundernehmen. In den Wäldern unseres I Erzgebirges aber traf man auf unzählige Mandersleuke, die alle in der herrlichen Gebirgsluft neue Kraft zur Arbeit schöpfen wollten. Schon -le NachmittagSzüge waren denn auch wieder vollbesetzt. Von Malter verkehrte >/-8 Uhr ein Sonderzug nach I Hainsberg. Es war ein herrlich schöner Sonntag, ein Sonnentag I in des Mortes voller Wahrheit, der schönste Sommer - Sonntag k dieses Zahres. Dippoldiswalde, 17. Zuli. In der gestrigen Vorstandssihung L des hiesigen Wohllätlgkeltsvereins „Sächsische Fechtschule" wurde L zu Beginn von der durch den Landesoorstand ersolgten Bestätigung 8 des zum Zweigvereinsehrenmitgliede ernannten Oberinspektors r i.R. Rehschuh freudig Kenntnis genommen. Der Landesvorstand hatte sein vom Zweigvereins-Vorsitzenden Arthur Reichel zur < Verlesung gebrachtes Begrüßungs- und Glückwunschschreiben an - den so Ausgezeichneten in einer überaus herzlichen Form gehalten, ff In gleich schöner Weise wurde Oberinspektor Rehschuh vom Ge- I somivorstand namens des Zweigvereins Dippoldiswalde gefeiert. I Nach Bekanntgabe von Kartengrüßen und einigen Eingängen > nahmen die Sitzungsteilnehmer den ausführlichen Bericht über die Tagung der 42. Landeshauptversammlung in Burgstädt mit I Interesse und Dank auf. Einer durch langes Krankenlager In ! Not geratenen Witwe wurde ein entsprechender Geldbetrag be willigt. Das in Eohland an der Spree gelegene Kindererholungs- heim ist Eigentum der „Sächsischen Fechtschule". ES wurde in I den letzten Wochen mit großen Opfern aus- und umgebaut, die Spielplätze erfuhren durch Landeiwerb eine wesentliche Ver- I gröherung. Dieses Erholungsheim entspricht allen modernen An- I forderungen, dabei müssen Lie Verpflegsähe von täglich 1.50 M. I bis 2 Mark als sehr annehmbar bezeichnet werden. Nur mancherlei ! EinrichlungS- und Wirlschastsgegensiände sowie Spiele für die I Kinder fehlen noch. Einige Zweigvereinsvorstandsmitgliedcr er- I boten sich deshalb zur Stiftung einer Brotschneidemaschine u.a.m. I Der Hinweis, daß der Landesverein am 28. August d. Z. eine I recht günstige Eeldloiterie veranstalten wird, genügte, um für 1 Dippoldiswalde und Umgegend eine größere Anzahl von Losen I zum Vertriebe zu bestellen. Vom Eingänge «imäßigter Eintritts- I Karlen stir die Dresdner Zahresschau, bei Karl Straßberger, I Gerderploh Nr. 213, erhältlich, wurde mit Befriedigung Kenntnis I und schließlich die Vcranstallung einer Warcnlotlerie sür den Spätherbst d. Z. InIAussicht genommen. DlppoldiSwald« .'1 Am 18. Zuli unlernohmen zwei) Mitglieder i des Radsohrklubs „Wcißeritztol" «ine 150-krn-Trainingsohrl über Dresden, Klatsche, Lausa, Ollendorf, Rodeberg, Großröhrsdorf, Bischofswerda, Stolpen, Lohmen, Pirna, Dresden und zurück nach hier. Dabei konnten sie beobachten, bah bereits hinter Klatsche größere Flächen Roggen In Puppen flanken, wie überhaupt auf den Fluren die ganzen Slrecke entlang herrliches Getreide steht. Teilweise gibt es recht schlechte Straßen. Wohlbehalten haben beide die große Slrecke zurückgelegl, sür fpäler auf einen Sieg hoffend. — Dem Klempnermelster Zullus Bormann hier wurde sür 35jährige Tätigkeit ohne Unterbrechung bel ein und derselben Firma dos lragbare Ehrenzeichen in Bronze für Treue In der Arbeit von der Handelskammer Dresden verliehen. Dippoldiswalde.8t Der über d<n ObertorplrI, sührendr Teil der Dritten- Tepktzer Staatsstraße soll mit einer Biwmenoustape ver. sehen «»erden rodel war heute früh bald noch y Ahr der Teer in dim auf dem Plötze stehenden Kessel übergekocht, »lsbold brannte der leer aus dem Erdboden ans eln'gen Quadratmetern Fläche ring» rm den Kesel weiter. Mit Sand und einem Minimal ging man dem Feuer zu Leib« und hatte er auch bald erstickt, al» aber beide» zur Neige ging, f'anmie ter Brand nrchmalr out, eine ichw-rz», unduichdilnpliche Wolke wälzte sich über den Platz Nach dem «ine weitere Fuhre Cond hcrtetgcbracht war, gelang er rach, In daS Güterrechtsregister ist heute eingetragen worden, daß der Tischler Wilhelm Robert Krumpolt und seine Ehefrau Emma Mathilde, geb. Kirmes in Niederpöbel durch Vertrag vom 28. Zuni 1026 die Verwaltung und Nutznießung deS Mannes aus geschlossen haben. 2 ä Reg. 67/26. limlsgepickk Sippoldiswalde, am 15. Zuli 1926. merike-Flieger Wüsthoff hatte es unternommen, mit einem neuen Sporlslugzeug der Dresdener Leo-Merke, Kunstflllge auszuführen. Das Flugzeug stürzte hierbei bei einem doppelten Looping aus etwa 50 Meter Höhe ab. Wüsthoff wurde lebensgefährlich verletzt und nach dem Krankenhaus überführt. Die Maschlneiwurde voll ständig zertrümmert. Dresden, 17. Juli. Dem Kriminalamt Dresden ging vor einigen Tagen eine Mitteilung zu, in der darauf hlngewiesen wurde, daß bei den Einwohnern von Nakseböhla bei Großenhai^ noch Heuke starke Zweifel beständen an oem angeblichen Selbst-, mord, den die Gutsbesihersehefrau Risse im Jahre 1919 begangen haben sollte. Die Mordkommission des Kriminalamtes Dresses nahm sofort an Ork und Stelle die Erörterungen auf. Nach Ihren Feststellungen erscheint ein Selbstmord ausgeschlossen. Dies Richtung des Schusses und verschiedene andere Umstände sprechen vielmehr unbedingt dafür, daß Mord vorliegk. Der Verdacht lenkt sich auf den Ehemann der Frau Risse, der schon zu Lebzeiten seiner Ehefrau ein Liebesverhältnis mit einer Zeichnerin unter hielt, die er später auch heiratete. Sehr auffällig ist auch, -aß dep Ermordeten einige Zeit vor der Tak anonyme Briefe zugingen, in denen sie aufgesordert wurde, Selbstmord zu begehen. Obwohl Risse jede Schuld bestreiket, wurde er festgenommen und deq Staatsanwaltschaft zugeführt. Radebeul. Am Dienstag hatten Arbeiter des Sägewerkes ein Motorrad aus dem Teiche der Spitzgrundmühle gezogen, das ein Mädchen auf dem Wege nach Heidelbeeren bemerkt hatte. Man vermutete einen Unglücksfall und nahm an, daß ein Motorfahrer jedenfalls mit den abstürzenden Massen ums Leben gekommen war. Glücklicherweise bestätigte sich die Vermutung nicht, denn das Motorrad hatte der Dieb in Coswig gestohlen und aus Furcht vor Entdeckung in den Teich geworfen. Freiberg. Die Kriminal-Abteilung teilt zu dem angeblichen Funde eines Klndesskeletts ohne Kopf, das von Pilzsuchern im Walde bei Hartha gefunden worden sein soll, mit, daß auch die Mitteilung, die ihren Weg in die verschiedensten Tageszeitungen gesunden hak, nicht den Tatsachen entspricht. Am 8. d. M. haben zwar junge Burschen in Hartha bei Tharandt die Anzeige er stattet, daß sie am Waldrande ein Skelett ohne Kopf gefunden hätten. Aus dieser Mitteilung wurde dann ein Kindesleichnam ohne Kopf und schließlich konnten die gefundenen Knochen als Hundeknochen festgestellt werden. Limbach. Beim Abstieg vom Münchener Haus zur Knorr- hülte stürzte der Tourist Börner von hier ab und verunglückte tödlich. Die Leiche konnte geborgen werden. Neustadt In dem kleinen Badeteich im hiesigen Luftbad stürzte ein 7jäheigce Schulkind an einer tiefen Stelle in» Wasser und ver sank augenblicklich. Niemand hatte den Vorfall beobachtet al» ein Schulknabe, der aber nichts sagte, sondern erst nach Hause lies und es seiner Mutter erzählte. Als man die kleine Leiche fand, war natürlich keine Rettung mehr vorhanden. Leipzig., 17. Zuli. Heute früh bemerkte ein Arbeiter, als er In seine Wohnung in der Auerbachstraße zurückkehrte, daß starker Gasgeruch aus der verschlossenen Mohnuvg drang. Nach gewalt samer Oeffnung der Tür fand der Arbeiter seine Ehefrau durch Gas vergiftet tot ans, während das 6 Zahre alte Söhnchen noch schwache Lebenszeichen von sich gab. Der Knabe wurde ins Krankenhaus gebracht, wo die Wiederbelebungsversuche von Erfolg waren. Oberseiferrdorf. Durch eigenes Verschulden verunglückte hier ein Radfahrer. Der Mann hielt sich an einem Lastkraftwagen an, und durch ein entgegenkommendes Auto wurde er so in die Enge getrieben, daß er stürzte und sich dabei verletzte, während sein Rad völlig demoliert wurde. Buchholz. Bei einem nach Scheibenberg fahrenden Lastauto riß die Anbiebskette, so daß das Auto die Schneeberger Straße rückwärts hinunterfuhr. Dank der Geistesgegenwart des Führer» konnte das Auto die Straße hinuntergesteuert werden bis zu einer Kurve, wo er mit einem Personenauto zusammenstieß. Das Last auto riß den Personenwagen mit fort und fuhr in den Straßen- damm. Beide Autos winden nur leicht beschädigt. Personen wurden nicht verletzt. Et. Egidlen. In der Nähe des Gasthofes zur Burg fuhr ein junger Mann aus Glauchau, -er sich daS Motorrad eines Freun des zu einer kleinen Probefahrt ausgeborgt hatte, über die be absichtigte Strecke hinaus: der steile Berg, eine Kurve sowie das Entgegenkommen eines Autos machten ihn unsicher. Er fuhr mit großer Geschwindigkeit an eine neuerrichlete Mauer, wurde vom Rade in den Straßengraben geworfen und erlitt am Kopf eine schwere Wunde. Das Motorrad, das sich mehrmals überschlug, wurde völlig zerstört. Waldenburg. Der Konsumvereinslagerhalter G. aus Langen- chursdorf, der wegen Siltlichkeltsverbrechen, begangen an Kindern, vom hiesigen Amtsgericht in Untersuchungshaft genommen worden war, hat sich in seiner Zelle erhängt, Luga. Unweit der Staatsstraße an der Flurgrenze Holscha— Luga ereignete sich ein Ueberfail. Gutsbesitzer Schneider mit seinen Leuten, die auf dem Felde arbeiteten, hörten plötzlich einige schwache Hilferufe. Als sie dem Rusen nachgingen, fanden sie in einem Karlofselfelde ein 16 jähriges Mädchen geknebelt und ge fesselt vor. Nachdem sie befreit worden war und sich erholt hatte, berichtete sie, daß auf einmal ein Mann neben ihr gestanden und ihr, bevor sie zur Abwehr schreiten konnte, die Hände gebunden, Gras in den Mund gesteckt und die Schürze über den Kopf ge bunden habe. Dadurch, daß eS ihr gelang, einige Hilferufe aus- zusloßen, mag der Unhold unsicher geworden und In die nahen Sträucher geflüchtet sein, von wo er wahrscheinlich auch her- aekommen ist. Der Unhold soll einen dunklen Anzug getragen haben, eine Aktentasche bei sich geführt und in jüngeren Jahren sein. Schönberg. In der Druckerei der Firma Fellgiebel und ISme, Kartonnagenfabrik, hier, kam die Arbeiterin Frau Staude beim Abnehmen der Druckbogen mit dem rechten Unterarm In die Schnellpresse; der Bedauernswerten wurde bis zum Ellbogen das Fleisch vom Knochen abgeguetscht. Sie mußte dem Görliher Krankenhaus zugesührl werden. l'TZZZ l FZM ' Versteigerung. Sonnabend, am 24. Zuli, nachmittags 4 Uhr soll Im Gasthof zu Oberhäslich das alte Gemeindehaus meistbietend unter den vor der Versteigerung bekanntgegebenen Bedingungen versteigert werden. Der Gemeinderat. da» Feuer abzulöschen. Die inzwischen alarmierte Feuerwehr-Bereit schaft brauchte nicht einzugreifen. Der Kessel dürfte mindestens zu einen, Telle unbrauchbar geworden sein. Dippoldiswalde. In der letzten Stadtoerordnetensitzung hat Meinungsverschiedenheit darüber geherrscht, ob die neue Wasserzins, erhöhung vom Hausbesitzer allein zu tragen ist? (alio in die gesetz liche Miete hineingelegt werden soll) oder auf die Mieter umgelegt werden darf. Dabei wurde darauf hingewiescn, daß letzterer in Dipooldiswalde deshalb nicht möglich sein werde, weil hier der Wasserzin» nicht als sogenannte Nebenleistung gilt. Letztere» ist zwar richtig. Auf die jetzige Erhöhung des Wassergeldes (auch auf die bereits vor Jahren einmal vorgenommene) kann das aber Geltung nicht haben. Der Gesetzgeber hat doch seinerzeit mit der gesetzlichen Miete und der Auswertungssteuer nichts anders gewollt, al» die wirklichen oder vermeintlichen Borteile der Inflation (in diesem Fall« Ersparnis an Hypothrkenzlnsen) nicht dem Hausbesitzer, sondern der Allgemeinheit zukommen zu lassen Keinesfalls wollte er damit eine Handhabe bieten, die einer Gemeindevertretung bei entsprechender Zusammensetzung die Macht gibt, die Deckung des Gemeindefehlbe- irags einseitig einer Minderheit ausznhalsen. Eine solche Maßnahme würde unseres Erachtens auch gegen Treu und Glauben verstoßen. Zudem wäre diese Steuer dann auch noch viel ungerechter, als wie die Stragenabzabe war, denn Hausbesitzer und leistungs fähiger Steuerzahler sind durchaus nicht ein und dasselbe. Um nur ein Beispiel anzuführen: Die Beamten der höheren Eehaltsklassen in Dippvidiswalde stehen wohl au»schließlich im Mietoerhältni», würden also zu dieser Einnahme d«r Stadtkasse überhaupt nichts beitragen (ich glaube, da» wünschen diese selbst nicht!), wohl aber müßten viele Unterbeamte zahlen, die «in Häuschen ihr eigen nennen. Auch würde es die Häuser mit Kleinwohnungen (der vielen Köpfe wegen) viel härter trefsen, al» die mit ganzen Etagen, was in der Regel im umgekehrten Verhältnis zur Leistungsfähigkeit stehen würd«, usw. Seit 1914 tst bereit» einmal eine Erhöhung de» Wasserzinses vorgenommen worden, die — mit Unrecht — In die gesetzliche Miete eingerechnet worden ist. Kann dle neue Erhöhung wirklich nicht umgelegt werden, so verzichte man darauf und decke die 6750 M. im nächsten Rechnungsjahr aus dem Einkommensteuerzuschlag. Andernfalls wird nur neue, Unrecht zu dem alten gehäuft. Die sogenannte Feuerschutzabgabe, die, wie man In der vorletzten c-itzung erfuhr, in Vorbereitung ist, wird wahrscheinlich auch den Hausbesitzer allein treffen, wenn sie beschlossen werden sollte. Schönfeld, 18. Juli. Heute vor 25 Jahren wurde hier eine mit der PostbUssjtelle vereinigte Telegraphenbetriebs- und Fernsprech stelle eröffnet. Eeyde. Die nun schon seit langer Zeit angeregte Autopost verbindung Schmiedeberg—Pöbeltal—Seyde-Rebefeld—Bahnhof Hermsdorf wird nun endlich In aller Kürze eröffnet werden, nach dem die vielen sich In den Weg stellenden Schwierigkeiten besei tigt worden sind. Durch diese neue Linie, die durch landwirtschaft lich ganz herrliche Täler führt, wird Schmiedeberg an der Dres den—Hainsberg—KIpsdorfer Eisenbahn mit noch drei weiteren Bahnlinien in Verbindung gebracht und zwar mit den Linien Freiberg—Bienenmühle—Moldau, Klingenberg—Frauenstein und Dresden—Heidenau—Geising-Allenberg. Es sind somit die vier Linien des östlichen Erzgeblrgskammes mit einander verbunden, da man von Rehefeld aus mit der Autopost durch Umsteigen die anderen Anschlüsse erreichen kann. Nachdem die schon In An griff genommene Eisenbahnlinie Schmiedeberg—Moldau nicht wettergebaut worden ist, Ist es nun um so mehr zu begrüßen, daß die von Interessenten angeregte Aukoverbindung nun durchgeführt wird zum Segen der abseliS gelegenen Ortschaften, die sich durch den hierdurch zu erwartenden Fremdenverkehr doch wesentlich beben und denen somit neue Einnahmequellen geschaffen werden. Die Linie berührt Niederpöbel, Wahlsmühle, Oberpöbel, Puh- Mühle, Seyde, Rehefeld, Kurhaus Welltn und Zollhaus Herms dorf direkt und Bärenfels, Schönfeld, Schellerhau, Fischerhaus Moldau werden dann leichter zu erreichen sein, als es jetzt der Fall war. Man erreicht die an der tschecho slowakischen Grenze gelegene malerische Ortschaft Rehefeld jetzt durch dos Postauto In 3 Stunden. Die Fahrpläne dürften in den nächsten Tagen zum Aushang gelangen. Es wäre nur zu wünschen, daß Im In teresse aller und als Dank an die, die weder Zeit noch Kosten gescheut haben, daß die Linie zustande gekommen Ist, eine rege Benutzung statlflnden möge: ist doch gerade durch diese Linie eine viel größere Ausflugsmöglichkeit geschaffen worden, da man nicht erst stundenlange Wanderungen zu unternehmen braucht, ehe man dnsKammgebiet mit seinem herrlichen, endlos ousgedehntenFichten- hochwald uud mit seiner ozonreichen, frischen Gebirgsluft erreichen kann. Geising. Zurzeit gastiert hier auf der Wiese vom Hotel Stadt Teplih ein kleiner Zirkus. Als am Freitag abend der Stallbursche die sür die Vorstellung benötigen Pferde an einem Zaun gebunden hatte, stieß sich der sogenannte „Kluge Hans", vermutlich beim Abwehren von Fliegen an einem Zaunpsahl ein Auge aus. Nach Aussage des Besitzers ist das Pferd aber trotz dem noch für seine Arbeit brauchbar. Zinnwald. Der Gendarmerie im Verein mit deutschen Zoll beamten gelang es am Freitag einem seit kurzem hier wohnenden Mann in dem Augenblick zu erwischen, als er herübergeschmuggelten Weinbrand in einem Auto verladen und weiterschasfen wollte. > Lauenstiln Wie uns mitgeleill wird, tritt namentlich In den Ueberschwemmungsgebieten des letzten Hochwassers eine Art Stechfliege auf, deren Stiche giftig wirken, lodaß auch schon ver- l einzelt Personen daran gestorben sind. Am Mittwoch abend wurde auch hier eine Dame von einem derartigen Insekt gestochen, bald darauf schwoll das Fußgelenk an, sodaß sie kaum helmgehen konnte und auch heute noch nicht infolge starker Entzündung den > Fuß benutzen kann. l Rippien. Die Eemrindr verordneten b, schlossen,ffszunächst von Elnsühruug einer Feuerschutzabgabe abzusehen. I Dresden, 18. 7. Der Verein Dresden des Deutschen Luft- fahrtvcrbondes veranstaltete heute nachmittag einen Immelmann- Gedächlnisflugtag. Der Ertrag der Veranstaltung sollte dazu dienen, Immelman» ein würdiges Grabdenkmal zu errichten. Der bckannle-Dresdcncr-Kamplflieger, der letzte sächsische Pour le Weitzeritz-Zeibmg Tageszeitung m- Anzeiger sür Dippol-iswal-e, Schmie-eberg u.U 92. Jahrgang
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