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i><r wurden iv vis zur Nukenntlichkeit verstümmelte «eiche» geborgen Die Zahl der Verletzten ist auf 40V gestiegen. Etwa SOO Vetvohner sind aus der Gefahre«- zoue geflüchtet. Bereits die ganze Nacht hindurch waren noch 12- und 14zöllige Granaten explodiert. Als dann am Morgen die Explosionen zeitweilig aufgehört hatten, waren dann Marinesoldatcn in das verwüste^ Ge lände des Marinedcpots vorgedrungen, um nach «ei chen zu suchen. Sie fanden 14 Tote, von denen einige furchtbar verstümmelt waren. Später aber erfolgten dann die eingangs erwähnten neuen Explosionen. * TaS Beileid der deutsche» Marine. Wie aus Washington verlautet, war die erste Sympathiekundgebung, die den amerikanischen Marine- behörden aus Anlaß der Explosionskatastrophe von Lake Denmark zuging, ein Telegramm des deutschen Admirals Zenker, des Chefs an der Marinelei tung, an den Marinesekretär Wilburn, in dem er die tiefste Anteilnahme der deutschen Marine be kundete. Das Avus-Anglück. Die Verletzten außer Lebensgefahr. — Die Staatsanwaltschaft greift ein. Das Unglücks-Rennen auf der Berliner Avus- Ncnnbahn, dem am vergangenen Sonntag zwei blü hende Menschenleben anheimgefallen sind, hat glück licherweise zu keinen weiteren Todesfällen mehr geführt. Im Befinden der Verletzten ist eine Verschlimmerung nicht mchr cingetreten. Mit de» schwere» Unfällen befassen sich bereits die zuständigen Polizcistcllcn, und zwar sowohl die Kriminal- wie die Verkehrspolizei in umfassender Weise. Durch Vernehmung der beteiligten Kreise der Rc»n- lcitung, der Industrie und der Fahrer selbst, sowie durch einen am Dienstag abgehaltene» Lokaltermi» auf der Avus soll sowohl in strafrechtlicher wie in ver- kchrstechnischcr Hinsicht die ganze Angelegenheit ge klärt werden. Die Staatsanwaltschaft hat die Kriminal- volizei bereits um Nebersendung des Untersuchungsma terials gebeten. Wie es heißt, haben die Unglücksfälle nicht zuletzt ihren Grund darin, daß die Straßendecke der Bahn ungleich glatt, vielfach geflickt und darum für das hohe Tempo der Rennwagen als ganz besonders ungeeignet anzuschen ist. Tie Direktion der Avus-Nennbahn faßt ihre Meinung über die fast beispiellose Häufung der Unfälle am Sonntag dahin zusammen, daß in den Fällen des Franzosen Chassagne und des Plutus-Fahrers Me derer die Schuld die Fahrer selbst treffe. Chassagne habe selbst erklärt, daß ihm unterwegs der Lenk hebel gebrochen sei. Rosenberger sei zu schnell gefahren und dabei auf der feuchten Straße ins Schleu dern gekommen. Ucbrigens wird von mehreren Seiten die Frage aufgeworfen, was wohl geschehen wäre, wenn der ver unglückte Wagen Rosenbergers nach dem Anprall an das Zeitnchmerhaus durch Explosion des Benzinbe- hältcrs in Brand geraten wäre. Irgendwelche Einrichtungen zum Löschen oder Fener- wchrposten waren angeblich nirgends zu sehen. Es hätte übrigens anch nicht viel gefehlt, daß das ganze hohe Zeittafelgcrüst umgestürzt und auf die Bahn gefallen wäre, denn der Wagen Rosenbergers hatte auf der einen Seite die Stützen bis auf eine weg- gerissen. Schon diese Tatsache scheint gegen die Zulässigkeit der Aufstellung solcher Einrichtungen hart an der Rennbahn zu sprechen. ! Sport. rr Peltzer am nächsten Sonntag in Rotterdam. Der deutsche Meister und Weltrekordläuscr Dr. Otto Peltzer- Stettin nimmt am kommenden Sonntag an einem Sport fest der Rotterdamer Pro Patria teil, wo er u. a. aus Paulen trifft. Hoffentlich hat er bis dahin ein wenig ansgeruht, denn am Sonntag in Köln konnte man ihm deutlich aumerkcn, dast er merklich abgekämpft ist. rr Hollands Vorbereitungen für Deutschland-Holland im Fußball. Die Holländer nehmen cs sehr ernst mit dem neuerlichen Länderkamps Holland-Deutschland, denn sic habcn nicht weniger als vier Auswahlmannschaften aufge stellt, aus denen die beste Els -usammengebant werden soll. rr Caracciola ans dem Wege nach San Sebastian. Der Sieger des Großen Preises von Deutschland, Rudolf Carac ciola-Dresden, hat sich am Dienstag mit dem Flugzeug nach Paris begeben, von wo anS er mit dem Zuge nach San Sebastian fährt, nm dort an dem Großen TvnrenprciS des Königlich Spanischen Autvmvbilclubs mit einem Mercedes tcilznnchmen. rr Ehrnng für Dr. Peltzer «nd CortS. Der Deutsche NcichSanSschuß ftir Leibesübungen hat den deutschen Leicht athleten Dr. Peltzer und Corts aus Grund ihrer Siege in den englischen Meisterschaften die höchste Auszeichnung, die Adler-PlakLte, verliehen. Die Stadt Stuttgart bereitete den am Montag abend von Köln ctntresfendcn Siegern in den deutsche» Kampsspielcn, der KickerS-Rekvrd-Stassel, und dein mit dem englischen Meistertitel ausgezeichneten CortS einen begeisterten Empfang. Eine nach Tausenden zählende Menge gab dem von Fackelträgern flankierten Zng der Sportlcnte das Geleit nach der Liederhalle, wo die Sieger von Bürgermeister Dr. Sigloch begrüßt und von den Ver tretern der verschiedenen Sportorganisationen mit An sprachen geehrt wurden. Dem Meister CortS wurde bet diesem Empfang die höchste Auszeichnung der Deutschen Sportbehörde für Leichtathletik, die goldene Ehrenplakette, überreicht. Handelsterl. Berlin, den 13. Inli 1026. Am Devisenmarkt erhebliche Besserung der Fran- kendcvise», bei im großen und ganzen freilich noch immer hin schwankender Haltung. Am Effektenmarkt war die Tendcnz durchweg fe ster. Im Vordergründe standen Bankaktien. Am Produktenmarkt war die Haltung etwas nach giebiger. Die besseren Wittcrnngsbcrichte auö dem Inland batten einiges Angebot von Waren heranSgcbracht, anch war für ausländisches Material die zweite Hand verkaufslustiger so daß die festen Meldungen aus England nur sehr mäßigen EindruF Wachten. Die Nachfrage nach Mehl blieb klein. Die Mühlen zeigten deswegen bet Anschaffungen Zurückhal tung und erwarben nur besonders günstige Posten. Für Hafer, Futtergerste, MaiS. sowie Ltlfsfntterstosfe, bestand sehr mäßige Kauflust und die Forbenigen neigten eher nach unten. Sehr knapp war Sommergerste und die Notierungen lauteten wieder höher. Httlsensrüchte wurden nur in kleinen Mengen erworben, für Oelsaaten fehlte Beachtung. Warenmarkt. Mlttagsbörse. (Amtlich.) Getreide und Oelsaaten per 1000 Kilo, sonst per 100 Kilo in Reichsmark ab Station! Weizen Märk. —(am 12. 7.: —RSggen Mürk^ 201-204 (210-212). Sommergerste 205-212 (205-212). Inländische Futtergerste 190-204 (190-204). Hafer Märk. 206-215 (208-217). Mais loko Berlin 174-178 (174 bis 178). Weizenmehl 37,50-39,50 (37,75-39,75). Rog genmehl 20-30,25 (29,75-30,75). Wcizenkleie 10 (10). Roggenkleie 11,25-11,35 (11,25-11,35). Raps-,-(-,-). Leinsaat -,- (-,-). Viktoriaerbsen 35-46 (35-46). Kleine SPeisccrbse» 30—34 (30—34). Futtcrcrbsen 22—27 (22-27). Peluschken 24-27,50 (23,50-27). Ackerbohnen 22-24,50 (22-24,50). Wicken 32-34,50 (32-34). Lu pinen blaue 14,50-16,50 (14,50—16,50), gelbe 19-21 (19-21). Seradella —,— (-,-). Rapskuchen 14,60-14,80 (14,60—14,80). Leinkuchen 19,80-20 (19,80-20). Trocken schnitzel 10,40-10,90 (10,40-10,90). Sojaschrot 20,80-21 (20,80—21). Torfmelasse 30-70 —,— (-,-). Kartoffcl- flocken 24,50-24,90 (24,50-25). Heu «nd Stroh. (Amtlich.) Erzeugerpreise für 50 Kilo ab märkischer Station, frei Waggon, für den Berliner Markt in Reichsmark: Arphtgepreßtes Roggenstroh (Quadratballen) 1,25—1,80, drahtgepr. Haferstroh (Quadratballen) 1,20—1,65, draht gepreßtes Gerstenstroh (Quadratballen) 1,20—1,60, draht gepreßtes Weizeustroh (Quadratballen) 1,25—1,70, Noggen- langstroh (zweimal mit Stroh gebündelt) 1,65—2,00, bind- fadengepreßtes Roggen- und Weizenstroh 1,35—1,75, Häcksel 2,00—2,40, handelsübliches Heu, gesund und trocken, nicht über 30 Prozent Besatz mit minderwertigen Gräsern, alt 2,90—3,30, neu 2,70—3,10, gutes Heu, desgl. nicht über 10 Prozent Besatz alt 3,70—4,20, neue 3,40—3,90, Miclitzheu lose —, Kloehcu —,—. Bntterpreise. Amtliche Berliner Notierung für Butter im Verkehr zwischen Erzeuger und Großhandel. Fracht und Gebinde zu Lasten des Käufers: 1. Qualität 163, 2. Qualität 143, abfallende Ware 123 Mark je Zentner. — Tendenz: Stetig. Eierpreise. Bericht der Berliner amtlichen Notierungskommission! Jnlandseier: 1. große, vollfrisch., gestempelte HVs—13, 2. frische über 55 Gr. 10—11, 3. frische unter 55 Gr. 9 bis A/s, 4. aussortierte Schmutz- und kleine Eier 6—7. Auslandseier: 1. extragroße 13Vi—13V«, 2. große 10Vi—IOV2, 3. normale 8V2—9V-, 4. abweichende 7—8, 5. kleine und Schmutzeier 6—7. K ü h l h a u s c i c r: —. Kalkeier: —,— Pf. das Stück. — Tendenz: Ruhig. * » Gedenktafel für de» 15. Juli. — " ' 1606 * Der Maler Paul Rembrandt in Leiden (f 1666). — 1792 Krönung Franz' l. von Oesterreich zum Deutschen Kaiser in Frankfurt a. M. — 1815 Napoleon ergibt sich den Engländern auf der Isle d'Aix. — 1862 * Der Dichter Lud- ivig Fulda in Frankfurt a. M. — 1918 <15.—17.) Deutsche Offensive an der Marne und in der Champagne. Sonne: Aufgang 4,—, Untergang 8,10. Mond: Anfgang 9,27 V., Untergang 10,55 N. * Letzte Nachrichten. 7^ Austausch von Natifikationsnrkimden. — Berlin, 14. Juli. Die Ratifikationsurkunden zu dem Handels- und Schiffahrtsvertrag zwischen dem Deutschen Reich und dem Königreich Schweden vom 14. Mai sind jetzt im Auswärtigen Amt ausgetauscht worden. In Kraft tritt der Vertrag am 1. August d. I. Geldschrankknacker Schnlz wicdcrnm ansgebrochen! — Berlin, 14. Juli. Aus der Strafanstalt in Tegel ist der bekannte Geldschrankknacker Schulz ent sprungen, der seinerzeit den aufsehenerregenden Post- kasscnraub in Tempelhof gemeinsam mit einigen Spieß gesellen vollführtc. Schnlz muß ein ganz besonders geschickter Ausbrecher sein, da er schon einmal gefaßt worden und bereits früher, nnd zwar aus der Stadt vogtei, entsprungen ist. Kubas Verzicht auf die Nepressalienklansel. — Berlin, 14. Juli. Von der kubanischen Regie rung wurde iu Berlin mitgeteilt, daß sie nicht beab sichtige, die Bestimmungen des 8 18 der Anlage 2 zu Teil VII1 des Vertrages von Versailles auf das Eigen tum der deutschen Reichsangchvrigcn und Gesellschaf ten anzuwenden. Der Lokaltermin ans der Avus. — Berlin, 14. Juli. Der Lokaltermin auf der Avus-Nennbahn hat ergeben, daß ein strafrechtliches Verschulden bei den schweren Unglttcksfällcn am Sonn tag nicht in Frage kommt. Tas Urteil im Mordprozcß Meo». . -7. Leipzig, 14. Juli. Das Rcichsgerichi beschäf ¬ tigte sich als Nevisionsinstanz mit dem Urteil des Schwurgerichts in Darmstadt, durch das der Student Josef Meon wegen Mordes an seiner Geliebten, dem Dienstmädchen Anna Gillmann, zum Tode verurteilt worden war. Das Gericht hob das Urteil auf und ver wies die Sache zur nochmaligen Verhandlung an die vorige Instanz zurück. Artistenlos. — Stralsund, 14. Juli. Ein schwerer Unfall er eignete sich bei einer Abendvorstellung im Zirkus Krone, der sich auf ciucr Gastspielreise durch die Ostseebäder befindet, in Stralsund. Ein Artist wnrde gegen die Manege geschleudert. Mit einem schweren Beckenbrnch lieferte man den Verunglückten ins Krankenhaus ein. Drei Spritschmuggler gefaßt. — Frankfurt (Main), 14. Juli. Der Fahndungs stelle der hiesigen Zollstelle ist es gelungen, drei Sprit schmuggler aus Speyer fcstzuuehmeu. Die Schmugg ler wollten geschmuggelten Sprit mittels Lastkraftwa gen aus dem Elfaß einführen.. Bei Speyer erlitten ! ,i.e einen Aysenvrua), wvvurch sie entlarvt werden konnten. Der Sprit verfiel der Beschlagnahme. Wohi« Abd el Krim verbannt wird. — Paris, 14. Juli. Nach amtlicher Mitteilung wird Abd el Krim nach Räunlon verbannt werdens Die Insel Munton gehört zu der Inselgruppe der Mas- karenen und ist östlich von Madagaskar unweit det Insel Mauritius gelegen. . . TaS Durcheinander in Portugal. — Paris, 14. Juli. Unter Vorbehalt berichtet die Havas-Agentur aus Lissabon: Die Besatzung des Kreuzers, der General Gomez Costa nach Angra de Heroismo bringen sollte, soll gemeutert und den General in Porto an Land gesetzt haben. Fütt, Divisionen sollen sich für General Gomez Costa und gegen die gegenwärtige Regierung erklärt haben. Strandung eines Passagicrdampfers. — London, 14. Juli. Der Dampfer „Cambria" mit 850 Passagieren strandete zwei Meilen westlich Ilfracombe in dichtem Nebel. Die Passagiere wurden von den Rettungsbooten an Land befördert. Siedehitze in Madrid. — Madrid, 14. Juli. In ganz Spanien herrscht augenblicklich eine entsetzliche Siedehitze. Madrid hat eine Temperatur von 58 Grad in der Sonne und von etwa 34 Grad im Schatten aufzuweisen. .. Die Rettungsmedaille wird wieder verliehen. Berlin. Dem Redakteur des Deutschen Handelsdienstes, Bruno Kolbe, der einen allere» Herrn vom Tode des Ertrinkens rettete, ist die Rettungsmedaille am Bande verliehen worden. Das Marokkoabkommen oerössenllicht. Berlin, 14. 7. Wie die Morgenblätter aus Paris melden, veröffentlichte das französische Außenministerium am Dienstag abend den Text des spanisch-französischen Marokkoabkommens. DaS Abkommen stellt noch einmal fest, daß an den bestehenden Marokkoverträgen durch daS neue Abkommen nichts geändert werde. Vereinbart wurde, noch bestehende Unklarheiten über die Zusammengehörigkeit verschiedener Stämme zur einen oder der anderen Zone schleunigst zu beseitigen. Auch der Sultan von Marokko ausgepfiffen. Berlin, 14. 7. Wie die Morgenblätter aus Paris melden, ist der Sultan von Marokko am Dienstag nachmittag im Pariser Stadthaus offiziell empfangen worden. Als der Sultan in den großen Saal einkrat, ertönten von verschiedenen im Saale zer streuten Gruppen Pfiffe und Rufe. Man erkannte innerhalb dieser Gruppen mehrere der kommunistischen Partei angehörende Abgeordnete, Munizipalräte von Paris und Generalräte der Seinedepartements. Ein polnischer Flieger tödlich abgestürzi. Warschau, 14. 7. Gestern stürzte in Lido in der Woywod schaft Wilna der Fliegeroberst SalewSki während eines Probe- lluges ab und war auf der Stelle tot. Salewski war einer der besten polnischen Flieger. Ein französisches Flugzeug abgeslürzl. — 2 Insassen verbrannt. Nürnberg, 13. 7. Heute abend stürzte in der Nähe des Flug platzes Fürth ein französisches Flugzeug, das aus bisher un bekannten Gründen Feuer gefangen hatte, brennend ab. Der Flugzeugführer und der Beobachter konnten sich durch Abspringen reiten, verletzten sich sedoch derart, daß sie ins Fürther Kranken haus überführt werden müßten. 2 weitere Insassen des Flug zeuges, daS von Paris über Frankfurt, Nürnberg und nunmehr die Neise nach Prag fortsetzen wollte, verbrannten. Die vernich tete Maschine war, wie Fachleute einwandfrei feststellten, ein Typ eines militärischen bezw. Kampflugzeuges und mit allen technischen Einrichtungen versehen, die eS zu einem solchen stempelte. So fand man u. a. ein versenkbares Pivot für das Maschinengewehr und die Trommel für die Aufnahme der Maschinengewehrmuni tion, ebenso sämtliche Instrumente für die militärische Beobach tung, jedoch keine Armierung. Hersteller ist die Firma Loire und Olivier in Leoallois-Perrek a. d. Seine. Das Flugzeug war ein Doppeldecker mit zwei Propeller und zwei Mokoren rechts und links zu je 420 P8 und 1700 Touren und Prehlustanlage, Breite 23,5 Meter, Länge 13,10 Meter, Höhe 2,10 Meter. Das Eigen gewicht wurde mit 2196 Kilogramm festgestellt, daS Gesamtgewicht einschließlich Nutzlast, Besatzung und Benzin und Oel beträgt 4800 Kilogramm. Die Motoren waren ein Erzeugnis der Firma Gnom und Rhohde, Typ Jupiter 9 AB. AuS den' Mitteilungen der Flieger war zu entnehmen, daß auf dem Flugplätze Fürth eine ZwangSlandung infolge Benzinmangels vorgenommen worden war. Laut Flugschein war der direkte Bestimmungsort Belgrad mit Zielrichtung Konstantinopel. Der Beobachter im Flugzeug, ein Meteorologe Bal von der Flicgerwetterwarte in Paris, gibt an, daß im Austrage der französische» Regierung ein Probeflug von Paris nach Konstantinopel ausgeführt und daß nach erfolgter Ab nahme die Maschine dem internationalen Verkehr dienen sollte. Diese Angaben waren zweifellos unrichtig, da aus der Konstruk tion niemals ein Verkehrsflugzeug gebaut werden kann. Man gehl kaum fehl in der Annahme, daß cs sich um einen neuen Typ eines französischen Kampfflugzeuges handelt, das lediglich mi litärischen Zwecken dient, umso mehr, als der hier befindliche Flugschein keineswegs in Ordnung ist. Der Flugzeugführer De Lamode, der beim Absturz herauSgcschleudert wurde, erlitt nur ge ringe Hautabschürfungen. Der Beobachter Val zeigte Verbren nungen zweiten und dritten GradcS im Gesicht und an beiden Händen. Lebensgefahr besteht bei beiden nicht. Die Namen der beiden Tols» konnten noch nicht scsigestelli werden. Dippoldiswalde. Für einen gut gelungenen Spaß ist man immer dankbar, auch wenn man selbst einmal dabei der Leid tragende ist, anders, wenn solche „Späße" mit Sachbeschädigung verbunden sind. In vergangener Nacht wurden nun wieder recht viele solch letzterer „Spaße" verübt. Da wurden Blumenkästen von Erdgcschoßscnstcrn ausgcraumt und die Blumentöpfe aus die Straße gestellt, wobei natürlich Pflanzen beschädigt wurden, ein Handwagen wurde über die Stufen in den Stadtpark hinabge schleift, ein Baum umgeknickt, Wagen weggesahren usw. Die Täter, mehrere Mülicrschüler, wurden bei letzterer Tat crwischl und abgcflraft, dürften aber, nachdem der weitere Unfug bekannt geworden ist, noch zu strengerer Strafe herangczogcn werden. — Der dcutschnationale Landtagsabgeordncte Zitter fordert in einem Ariikcl „Sächsische Finanzen und Ministerverantwortlich keit" die Einführung eines Vetorechtes des Finanzministers gegen Parlamcnlsbeschlttss'e. Früher hat bekanntlich in Sachsen ein sol ches Vetorecht bestanden, mit der Revolution aber ist eS forlge- fallen und eS ist natürlich keine Aussicht vorhanden, angesichts der völlig verändcrlen Struktur der politischen Verhältnisse, daß eü zu einer Wiedcrcinsührung des VeioS käme. Die Fraktionen >aüssen schon gsgen sich selbst und gegen ihnen nahegebrachte allzu weit gehende Wünsche ein Veto von sich aus einiegen. — Die Stadt Oelsnitz i. E. hat sich erneut än den Land tag gewandt und um Hilfe anläßlich der dortigen Bergschäden ge beten. Die Stadt wünscht mindestens 200 000 M. zinslos. Altenberg. Alljährlich in der Zeit der Heuernte sollt die Reise der Heidelbeeren, die in guten Jahren in großen Mengen hereingctragcn werden. Während in der Großstadt diese aroma tische Waldjruch! in Mengen zu haben ist, fehlt sie Heuer bei uns, da der späte Nachwinter den reichen Vlütenansatz vollständig ver nichtet Hal. Nur einige Spätblüher dürften schließlich noch ge deihen. Wir dürsten also dieses Jahr von „berufsmäßigen" aus wärtigen Beercnjammlern, die sogar im Walde ihr Nachtlager ausschlugen, verschont bleiben.