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Graben rings um den Baum herum und senkrecht unterhalb der lebten Zweigspitzen gezogen. Eimer über Eimer voll Wasser werden hineingegvssen, bis der Boden gründlich durchtränkt ist. Es wird auch angeraten, mittels Locheisens fußtiefe Löcher herzustellen und diel« öfter mit Wasser anzufüllen, »öffentlich haben wu in diesem Jahr einen besseren Obsterttag wie im vergangenen, denn die Jahre mit geraden Jahreszahlen tragen im allgemeinen mehr als die ungeraden Jahre. Aber reichlich tragen ke-nn ein Baum nur, wenn er ihm an Nähr stoffen und Wasser nicht mangelt. Bei Neu anpflanzungen trage man dem großen Wasser- bedürfmS der Obstbäume Rechnung, sonst ist die ganze Anlage mehr oder weniger verfehlt. Neues aus Stall und Hof. Zur Bekämpfung der Maul- und Klauen seuche, die sich auch in diesem Jahre wieder vieler- orts eingestellt hat, wird empfohlen, das Maul eines erkrankten Tieres mit einem trocknen Tuch ab zureiben und dann dieses Tuch eine halbe Stunde lang am nicht zu heißen Ofen zu trocknen, und dann mit dem eingetrocknetem Schleim die Mäuler der übrigen Tiere einzureiben. Es handelt sich in diesem Falle um eine Ansteckung mit geschwächtem Virus, die vielleicht durch Impfung in die Haut mit etwas Mundschleim oder mit dem Inhalt einer Mundblase eines erkrankten Tieres ersetzt werden kann. E—w. über den Nutzen des Schweines in de« Obst gärten sind in Amerika zahlreiche Untersuchungen angestellt worden mit dem Ziele, den Einfluß von sich in den Obstgärten frei bewegenden Tieren auf den Ertrag dieser Gärten zu untersuchen. Der Pomolog (Kenner des Obstbaues) vr. Dean sagt bezüglich des kleinen Frostspanners (Obstspanner), daß die Schweine mit ihrer Schnauze und ihren Füßen viel Insekten töten, bevor diese den Boden verlassen. Er hat niemals Obstgärten, in denen dauernd Schweine weideten, beobachtet, die durch die Raupen des kleinen Frostspanners völlig verwüstet worden wären. De« Entomolog (Jnsektenkenner) vr. JameS Tilton äußert sich über den Nutzen des Schweines beim Befallen der Apfel mit Raupen von Licht motten (vz^alickas, Zünsler) folgendermaßen: Alle landwirtschaftlichen Nutztiere sind, wenn sie gut geleitet werden, geeignet, zur Bekämpfung des genannten Schädlings beizutragen, jedoch werden alle vom Schweine übertroffen, das sich besonders gut zur Vertilgung dieser Raupen eignet. Läßt man Schweine frei in Obstplantagen herumlaufen, so verzehren sie bei ihrer Gefräßigkeit sämtliches Fallobst und damit die in diesen ent haltenen Raupen. Die Versuchsstation von'Cornel (Staat New York) hat eine große Zahl von Versuchen über den Einfluß von in Obstplantagen weidenden Tieren aus die Plantagen angestellt. Aus den hierbei zemachten Beobachtungen lassen sich die folgenden Schlüsse ziehen: t. Unter den Tieren, die auf den Ertrag von Obst plantagen einen günstigen Einfluß ausüben, kommt an erster Stelle das Schwein, dann daS Schaf. Der Einfluß der Rinder ist bei weitem geringer. k. Vergleicht man den Ertrag von belasten Obst- vlantagen, auf denen Schweine werden, mit dem von unbeweideten Obstplantagen, so tritt der günstige Einfluß des Schweines klar zu tage. Schieblich, Leipzig. In der heiße« Jet« bedarf da» Geflügel besonderer Aufmerksamkeit; einmal, well sich in dieser Zeit das Ungeziefer besonders stark vermehrt, dann aber auch, weil gerade in den Sommer monaten viele Krankheiten auftreten. Die meisten frühen Kücken Keten in den Federwechsel ein, bei jüngeren Tieren tritt die Befiederung ein. WaS das Ungeziefer angeht, so soll man gerade setzt alles tun, um es zu bekämpfen. Reinlichkeit ist das beste Mittel. Man streiche in jedem Monat die Ställe mit Kalkmilch, der man Cellokresol »usetzt. Verlauste Tiere behandle man mit einer fünfprozentigen Mordaxlösung. Das gilt natürlich auch für den Taubenzüchter. Frisches Wasser ist. im Sommer ein Bedürfnis für die Tiere: und ebenso Grünfutter l Wenn die Nachzucht in der Entwicklung nachläßt, setze man Tohimvetol dem Weichfutter zu: eine graue Tablette genügt für zehn bis zwölf Tiere täglich. Namentlich zur Zelt des Federwechsels soll man Hohimvetol geben. Die Fütterung muß jetzt auch besonders gut sein. An Mineralsalzen darf eS nicht fehlen; darum setze man täglich auch etwas Spratts PraepoS dem Weichfutter zu. Vielfach, namentlich auf dem Lande, reicht man zu wenig tierische Nahrung. Wer Spratts Geflügelfutter ver abreicht, braucht nur wenig Fleisch, oder Fisch mehl; doch soll es nicht ganz fehlen und etwa bis Vs des Gemenges ausmachen. Alle schwächlichen Tiere merze man aus, es werden doch keine Leistungstiere. Und dann braucht man Raum für die Tiere, überfüllte Räume sind immer eine Gefahr! Erinnert sei auch an Grit, an den Scharraum und an das Staubbad! H. Neues aus Zeld und Garten, Treibhaus und Blumenzimmer. Darf im Sommer «och Kunstdünger auS- gestreut werden? Der Landwirt geht ernsten Zeiten entgegen. Da ist es als eine der wichtigsten wirtschaftlichen Maßnahmen anzusehen, nicht bloß das Vieh im Stalle, sondern auch die Pflanze auf dem Felde reichlich und richtig zu ernähren, zumal sich das immer noch am ehesten und besten bezahlt gemacht hat. Wer daher auS dem einem oder anderen Grunde noch etwas in der Ernährung seiner Pflanzen unterlassen hat, kann recht gut auch jetzt, zur vorgerückten Jahreszeit, noch das Ver- säumte nachholen, wenn er rationell dabei verfährt. Mit dem Stickstofsdüngemittel heißt es allerdings jetzt vorsichtig verfahren, denn zu spät gegebener Stickstoff wirft mehr auf Blätter und Krautmassen als wie auf Körner und Knollenansatz. Anders sieht es mit der Kali- und Phosphorsäuredüngung. Die Kalidüngemittel, zum wenigsten die hoch prozentigen Kalidüngesalze, wie 40prozentiges Kali salz, das schwefelsaure Kali 'und die Kali-Magnesia, können bei trocknem Wetter, und wenn die Pflanze nicht tau- oder regennaß ist, immer noch mit Vorteil ausgestreut werden. Und sollte die Phos phorsäuregabe'bisher unterblieben sein, obgleich die meisten Böden doch so arm an diesem Nährstoff sind, so kann auch jetzt noch Thomasmehl mit größtem Nutzen ausgestreut werden. Nach Prof, vr. Paul Wagner-Darmstadt wirktThomas- mehl, das im April, im Mai, selbst noch im Juni gegeben wird, kaum geringer als bei der Verwendung im Herbst oder zeitigen Frühjahr. Es findet demgemäß dieses Dünge mittel auch immer umfangreichere Verwendung als Kopfdünger, und zwar nicht bloß auf den leichteren Böden, den Sandböden, die bisher die eigentliche Domäne für die Thomasmehl verwendung bildeten, sondern auch auf den besseren Böden. Es ist eben der Unterschied in der Wirksamkeit zwischen der wasserlöslichen und der zitronensäurelöslichen Phosphorsäure mit den Zeiten geringer geworden. Es zeigen beide Löslichkertsformen annähernd dieselbe Wirkung. Und wird durch die Hack- oder Eggarbeit der aus gestreute Kunstdünger noch in den Boden, in die Wurzelregion, gebracht, dann ist die Kopfdüngung gewissermaßen zur Fußdüngung mit allen ihren Vorzügen geworden. vr. W. Der Slammbaum der Pflanze«. Dem Königs- berger Professor der Botanik vr. Merz ist es nach einer mühsamen Arbeit von dreizehn Jahren gelungen, durch umfangreiche Untersuchungen einen Stammbaum des Pflanzenreichs und damit allen organischen Lebens überhaupt aufzustellen. Zu diesem Zweck mußten Hunderttausende von Re- aktionen vorgenommen werden. Nach den Me- thoden, die früher der Botanik zur Berfügung standen, war es nicht möglich, einen Stammbaum auszustellen. Erst mit Hilfe der botanischen Sero- diagnostik konnte das pflanzliche Eiweiß diffe renziert werden und dann aus den verschiedenen Reaktionen die Verwandschaft der einzelnen Pflanzen unter einander erkannt werden. Auf Grund der genannten Untersuchungen gelang es dann, den Stammbaum aufzustellen, wie er sich aller Wahrscheinlichkeit nach im Laufe der geo logischen Geschichte gestaltet hat. W. Die Larven der Möhrenfliege haben auch im vergangenen Jahre unsere Möhren in reichem Maße gründlich zerstört, Gänge durch diese kreuz- und quergebohrt und die Möhre teilweise zum Faulen gebracht, wodurch sie einen unangenehmen, »eisenmadigen" Geschmack erhalten hat. Meisten, pflegen sich solche zerfreßenen Möhren doch nur schlecht im Winterlager zu halten, weshalb man es meistens vorzieht, sie bald im Haushalt zu ver- brauchen. Man bat such beobachtet, daß die Möhrenfliege besonders aus solchen Beeten am häufigsten sich einftellt, die unregelmäßig zu ver schiedenen Zeiten verzogen werden, denn durch da» Ausziehen werden die an die kahlen Stellen an grenzenden Pflanzen immerhin etwas verwundet, und dann locken sie durch den aus der Wundsielle ausströmenden Geruch die Fliegen an und ver locken sie zur Ablage von Eiern, au« denen sich die Maden entwickeln, welche die Möhren zier» sressen. Da die Möhrenfliege im Boden als hell graues Püppchen überwintert, darf man niemals aus demselben Beete im nächsten Jahre wiederum Möhren bringen, dadurch würde ja eine förmlich« Anzucht dieses Schädlings getrieben. Luch im Garten muß ein regelmäßiger Fruchtwechsel ein gehalten werden, niemals darf dieselbe Pflanz« im nächsten Jahre aus demselben Beete wieder» kehren. Es darf nach Möhren aber auch im nächsten Jahre keine Petersilie angebaut werden, well auch diese von der Fliege befallen wird. We. Neues aus Haus, Nüche und Netter. Lio Mittet zu« Reiaigeu der HSad« beim Obst- ood Gemüseputzeo. Ein einfaches Mittel, um die unsauber gewordenen Hände wieder weiß zu bekommen, ist die chemisch-reine Salzsäure. Man träufelt einige Tropfen davon auf die Hand und reibt die Hände vor dem Waschen kräftig damit ein. Alle Schmutzspuren verschwinden umgehend. Alsdann wäscht man die Hände mit guter Seife gründlich nach Hausfrauen, die an den Händen irgendwelche Verletzungen haben, dürfen dieses Mittel unter gar keinen Umständen anwenden. In solchen Fällen wende man Essig oder den Säst von saurem Obst, besonders von Johannisbeeren an. Auch Zitronensaft entfernt alle derartigen Unsauberkeiten. M. T. Jieischklößchen. '/« Pfund gehacktes Fleisch (Rind- und Schweinefleisch oder Kalbfleisch), 1 Tee- löffel voll Butter oder Margarine, 1 ganzes Ei, 1 Eßlöffel voll Semmelkrume, Salz, Pfeffer, etwa» geriebene Zwiebel und Petersilie bringt man olles gut durcheinander, dreht kleine runde Klößchen dar- aus und läßt sie fünf Minuten kochen. A. E.— Auflauf mit Kompott. Eine feuerfeste Platt« wird mit feingeschnittenem Weißbrot ausgeiegt, dann Kompott gleichmäßig darüber verteilt. Einige Löfsel Zucker werden mit zwei Eiern und etwas süßer Sahne und einem Stück Butter tüchtig gerieben, darübergegossen und eine halbe Stunde in ziemlich heißem Ofen gebacken, darauf sofort serviert. K. K.-Sch. Bienenzucht. Königinnen sollen niemals älter als wie drei Jahre werden, da mit zunehmendem Alter die Güte und Fruchtbarkeit derselben naturgemäß stark zurück- geht. Normale Königinnen bestiften ihre Brutnest- waben in konzentrischen Kreisen, innerhalb deren aber alle Zellen mit Brut in ollen Stadien besetzt sein müßen. Zeigen sich nun aber in der Bestiftung Lücken, so ist dies ein deutliches Zeichen dafür, daß die Fruchtbarkeit der Königin rm Abnehmen begriffen ist und der Imker rechtzeitig für Ersatz einer anderen Königin besorgt sein muß. A. H. Neue Bücher. Di« Wustlich« Zucht der Forelle. Don Bruno Dießner. Dritte, umgearbeitete und vermehrte Auflage. Herausgegeben von Paul Arens, früher in Cleysingen. Mit 120 Textabbildungen. Verlag von I Neumann-Neudamm. 192S. Preis Leinen geb. 12 Das Dießnersche Buch ist in seinen ersten Lus- lagen vielen zum Wegweiser in der Forellenzucht geworden. Die Bearbeitung der neuen Auflage konnte nicht in bessere Hände gelegt werden. Paul Aren», den früheren Besitzer der Forellenzucht anstalt Cleysingen, nennt die Forellenzucht mit Recht einen ihrer Altmeister, da er es gewesen ist, der sie aus den ersten tastenden Versuchen, die nur zu ost auf bedenkliche Abwege und Umweg« führten, auf den sicheren und richtigen Pfad geleitet hat. Eine vortreffliche Beobachtungsgabe und logische Durcharbeitung des erfahrungsmäßig Er- faßten lieferten ihm di« Grundlagen zum Aufbau eines eigenen System» der Forellenzucht, das er in seiner Anstalt lange Zeit erfolgreich in die Praxis umgesetzt hat. Die neue Auflage bot ihm nun Gelegenheit, seine bewährten und allgemein an erkannten Anschauungen in zusammenhängende; Form niederzuleaen. , H,