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Weißeritz-Zeitung : 08.07.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-07-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192607087
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19260708
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19260708
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-07
- Tag 1926-07-08
-
Monat
1926-07
-
Jahr
1926
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 08.07.1926
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Weitzeritz Zeitung Tageszeitung mß Anzeiger Wr Di-poMswal-e, Schmie-eberg u.U VezugSpreii: FLr einen Monat 2 Reichsmark 8 8 z »1t Autragen, einreln« Nmnmern 18 Reicht- ? . , . S Rnzekgenpr^r Me 4r Millimeter breite r pfenMe Gemeinde - Verband« - Girokonto Z OSeseS Blatt enthüll die amtlichen BeKaNNlMachUWSK t Vetltzeile 2« RÄchSpfmndgt. LinMondt und ? R«mmer L. Fernsprecher: Amt Dippold!«- s! HSU AmlShaUplmattnfchafl» des AmlSgerichlK Z Reklamen 80 Reichspfennige. Et Nr. 8. Postscheckonto Vretden 12848. r AU- -SS SlaölralS AU Dippoldiswalde L ' O ! r L Deranlworllichex Redakteur: Aelir Zehiie. — Druck und Verlag: Earl GeSne in Mvvol-lswal-e. Nr. 156 Donnerstag, am 8. Juli 1926 92. Jahrgang " , l --1 -j-I-H— _"!> --»- Oertliches und Sächsisches Dippoldiswalde. Oftmals drohte es gestern mit Gewitter und nach dem Wetter der letzten Wochen erwartete man auch gar nichts anderes als Blitz und Donner und Regengutz. Aber es hielt aus, kein Regentropfen fiel. Die Landwirte waren denn auch stark bei der Heuernte beschäftigt, teils das durch und durch nasse Heu zu wenden und zu trocknen, teils auch schon einzufahren. Bleibt es auch Heuke noch schön, dann kann mit dem Bergen des Heues auch in größerem Matze begonnen werden. Wasser ist nun wirklich genug vom Himmel gefallen, eine Reihe sonnenreicher Tage wäre nun sehr, sehr erwünscht. Dippoldiswalde. Der Allgemeine Turnverein gliederte, wie üblich, auch seinem gestern abend abgehaltenen Berelnsabende eine Gesellige an. Um diese in erweitertem Matze durchführen zu können, verlegte er beides in seinen Turnsaal. Der erste Bors., Lehrer Hesse, hietz die in stattlicher Zahl erschienenen Turner und Turnerinnen herzlich willkommen. Er,führte aus, diese Ver anstaltung sei ein Versuch. Das Gesellige, das in der verflossenen Zeit etwas stiefmütterlich behandelt werden mutzte, soll wieder mehr gepflegt werden. Hier wolle auch der A.T. D. den Be schlüssen des Würzburger Turntages Folge leisten und durch Vorträge geschichtlicher Art, durch Erzählungen von Erlebnissen und Schilderungen von Eindrücken auf Wanderungen Bildungs arbeit leisten. Hier solle jeder mithelfen, den unterhaltsamen Teil auszugestalten und weiter auch der gemeinsame Gesang ge pflegt werden. Heute wolle man zeigen, wie ein Verein als Ganzes beim Vereinswetturnen In Oelsa bestehen kann. Nach der Erledigung einer kurzen Tagesordnung zeigten 5 Turner und 5 Turnerinnen die für die Vereine vorgeschriebenen Freiübungen und Turner und Turnerinnen am Gerät, wie das Riegenturnen bei einem Wettkampfe, soll es Erfolg haben, vor sich gehen mutz. Lauter Beifall dankte für die Lehre. Zwei zackig gespielte Märsche des Spielmannszuges, Klaviervorträge, Lieder zur Laute des Turn bruders Bernau und Rezitationen des Turnbruders Paul Schmidt lösten ernste Turnarbeit gleichwertig ab. Gemeinsame Gesänge erbrachten ein geschlossenes Ganzes der wohlgelungenen Turner geselligen. So kann denn der Verein diesen Versuch als Erfolg buchen und das Weiterschrciten auf dem eingeschlagenen Wege ihm nur Nutzen und Freunde schaffen. , Dippoldiswalde. Zu einer Innungsversammlung fanden sich am Montag nachmittag In „Stadt Dresden" 48 Mitglieder der Tischler-Zwangs-Innung Dippoldiswalde zusammen. Kollege Felix Bär—Dippoldiswalde wurde als neues Mitglied und dann 11 Lehrlinge unter ermahnenden Worten des stellvertretenden Obermeisters Gotzlau—Schmiedeberg in die Innung ausgenommen. Hierauf wurden 2 Lehrlinge, die ihre Prüfung mit Zensur 1b bestanden hatten, zu Gesellen gesprochen. Die Protokolle der letzten Vorstandssihungen wurden verlesen und dann Bericht über den Tischlermeisterlag in Annaberg, 26.-28. Zuni, von Kollegen Gotzlau erstattet. In einem Schreiben weist der Direktor der städtischen HandelS- und Gewerbeschule auf die Verpflichtung hin, die die Innung betreffs deS Besuchs der Anstalt durch ihre Lehr linge übernommen hat. Eine längere Debatte entspann sich über die Ausstattung der Fachzettung „DaS Tischlerhandwerk", mit der ein großer Teil der Innungsmitglieder unzufrieden war. Vor gelegt wurde der Tätigkeitsbericht deS Landesausschusses, der In Buchform für 2.75 M. zu beziehen Ist. Die Abrechnung vom Osterquarlal fand Genehmigung. Wie vielfach in den Ver sammlungen der verschiedenen Innungen entspann sich zum Schluß noch eine sehr lebhafte Aussprache über die Preisgestaltung und vorgekommene Preisunterbietungen, die vom Obermeister Strubel oftmals schwer gerügt werden mutzten. Ein gemütlicher Teil be schloß die Versammlung. Dippoldiswalde. Am vergangenen Dienstag hielt die hiesige Bäckerinnung In der „Reichskrone" ihr Innungsquartal ab, welches vom Ehrenmitglied Baumgarten sen. und 50 Mitgliedern besucht war. Obermeister Giekolt eröffnete die Versammlung mit der Feststellung, daß die Einladung dazu sahungSgemätz rechtzeitig stattgesunden habe und gab seiner Freude Ausdruck über den guten Besuch, trotz des bedenklichen Wetters. Ehe in die Tages ordnung eingetreten wurde, gedachte der Vorsitzende mit ehren den Worten der am 27. v. M. so plötzlich dahingeichtedencn Gattin des Kollegen Bär, hier. Die Anwesenden erwiesen der Entschlafenen die letzte Ehrung durch Erheben von den Plätzen. Zur Aufnahme halte sich angemeldet der Bäckermeister Guhr— Reinhardtsgrimma. Der Obermeister machte ihn aufmerksam auf die in den Satzungen enthaltenen Rechte und Pflichten eines In- nungSmitglledeS, die streng zu befolgen der Aufzunehmende ver sprach. 11 an Ostern in die Lehre getretene Lehrlinge wurden mit beredten und ermahnenden Worten in die Innung ausgenom men. Sodann wurden vom Delegierten, Kollegen Russig—Possen dorf, die wichtigsten BerakungSsachen vom Verbandskag in Zittau vorgetragen. Weiter gab der Obermeister bekannt, daß am 24. v. M. in KipSdorf eine Versammlung der Vorstandsmitglieder der Bäckerinnungen der hiesigen AmtShauptmannschast und der Nach barinnungen Freital und Tharandt wegen einer Äeueregelung der Arbeitszeit im Bäckereibetricbe stattgefunden hat, die aber ein ab lehnendes Resultat ergab. Es bleibt zunächst bei dem 6-Uhr-An- fang. Hierauf beschloß man, den BrokprelS, trotzdem dieser im Dresdner Bezirk höher ist, vorläufig ab Bäckerei auf bisheriger Höhe zu belassen und nur dort, wo einzelne Brote direkt ins Haus geliefert werden, den PfundpreiS um 1 Pfg. z„ erhöhen. Dann gibt der Vorsitzende sämtliche Eingänge bekannt, darunter auch ole Einladung vom Bund deutscher Bäckergesellen zu Ihrem In Leipzig stattfindenden ,1. Wettstreit in der Backkunst. Dieser Ein ladung wurde man insofern gerecht, daß man einen Betrag zu einem Preis verwllligke. Von den anderen Eingängen »ahm man Kenntnis. Zum Schluß lag noch ein Antrag wegen einer Sommer- Parti« mit AnkoomnihuS vor, die jedenfalls bei genügender Be- leiligung im August skaltfinden wird. — Wie wir in letzter Nummer mitkeilen mutzten, dürfte die bei der Böhmeschcn Fabrik stehende Linde in absehbarer Zeil gefällt werden müllen. In unserem Schaufenster haben wir so wohl von diesem Baume wie auch von verschiedenen anderen in unserer Stadt Ansichtspostkarten ausgestellt. ' DipvoldiSwalde. Gesucht wurden gestern nachmittag seilen der Landespolizei mehrere Personen, die in einem Auto ohne Patz die Reichsgrenze bei Zinnwald passiert haben sollten. Aus diesem Grunde wurden tschecho-slowakische Autos auf dem Oberkorplah angchalken. Es wurde festgestellt, daß die Gesuchten schon vor her den Kraftwagen verlassen hakten. — Seiten dec hiesigen städtischen Polizei wurde heute vor mittag der Im Fahndungsblakk wegen verschiedener Delikte ge suchte Schiffer und Handelsmann Kirchbach aus Swinemiinde auf dem Plane aufgegrisfen und dem AmlsgerichStgesängnis zugesührk. Dippoldiswalde. Tagesordnung für die Staolverordneten- sihung Freitag, den 9. Juli 1926 abends 8 Uhr. Ooffenlliche Sitzung: Kenntnisnahme, Dankschreiben. — Desgl. Sammlungs ergebnis (Kriegerdenkmal). — Desgl. Meisterprüfungskommission an der Müllerschule. — Inkrafttreten der Ruhelohnordnung der städtischen Arbeiter. — Mitkelbewilligung für die Steinsockel der Bänke im Stadtparke. — Mikkelbewilligung für die Schleuse im Turnplatz. — Verschiedene Herstellungen am Bad im Großen Teiche. — Nichtöffentliche Sitzung. — Wir feiern zu viele Feske! Die Gegenwart leidet unter einem Zuviel von sonntäglichen Festveranstaltungen. In folgedessen ist eS kein Wunder, daß die meisten derartigen Feste inhaltlos sind und zur Oberflächlichkeit verleiten; man kann nicht mehr, wie daß früher möglich war, soviel Sorgfalt auf die Aus gestaltung eines besonderen Festes verwenden. Um den Mängeln, die zweifellos vorliegen, enkgegenzutreten, bat man vor kurzem in verschiedenen süddeutschen Orten einen wahrscheinlich durchaus gangbaren Weg beschritten. Es wurden nämlich Besprechungen zwischen dem Stadkvorstand und den Vorständen der einzelnen Vereine abgehalten. Man sprach sich dahin aus, nach Möglich keit in Zukunft seltener Feste zu feiern, dafür aber für eine edle Gestaltung der einzelnen Feste Sorge kragen zu wollen. An einer solchen Regelung hak, wenn sie sich als praktisch erweist, die gesamte Oeffentlichkeit ein hervorragendes Interesse. — Gemeindewahl am 14. November 1926. Nach der neuen Gemeindeordnung mühten die sächsischen Gemeindewahlen am 3 Sonntag des November skattsinden. In diesem Jahre trifft au den 3. Novembersonntag, am 21. November, der Totensonntag, an dem nach den Bestimmungen des Gesetzes keine Wahlen statt- finden dürfen. Infolgedessen bestimmt die neue sächsische Ge meindeordnung, daß dann die Wahlen am Sonntag vorher vor genommen werden müllen. Somit werden die sächsischen Ge meindewahlen am 14. November skattsinden. — Wegen Zeugenmeineld hatte sich die frühere landwirt schaftliche Arbeiterin zuletzt Küchenangestellke Frieda Elsa ledige Prüfer vor dem Dresdner Schwurgericht zu verantworten. Sie wurde beschuldigt, als Kindesmukker im UnkerhaltSskreit gegen den 24Zahre alten Arbeiter Hamann vor dem Amtsgericht zu Dresden unwahre Angaben gemacht und auch beschworen zu hoben. Die Prüfer ist jetzt Mutter eines anderthalb Zahre alten KindeS und leugnet irgendwelchen Verkehr mit anderen Männern während der EmpfängnISzeit. Hamann sei der wirkliche KindeSoater. Zur Aufklärung des Sachverhaltes waren zehn Zeugen vorgeladen. Unter letzteren befand« sich auch der 23 Zahre alte Arbeiter Wähner, der am Karfreitag 1924 in Borlas gewesen und in der Gesindestube bei dem Gutsbesitzer, wo sich die Angeklagte damals in Stellung befand, mit ihr auch näher verkehrt sein will. Dieser Zeuge, der trotz aller Vorhalte bei seinen Angaben stehen blieb und diese auch so beschworen hat, will hinterher davon erfahren haben, daß Hamann zur Zahlung von Unterhalt verurteilt worden Ist. Direktor Pietzsch, der den Zeugen Wähner wahrend der Zwangserziehung Im Marienhof näher kennen gelernt hat, be kundete hierzu, daß sich dieser Zeuge sehr wohl In eine Idee verrannt haben kann und jetzt auch dabei stehen bleibe. Die übrigen sogenannten Belastungszeugen versagten als solche durch weg. Der Staatsanwalt beantragte daher Freisprechung der Be schuldigten mangels ausreichenden Beweises. Das Schwurgericht erkannte auch dementsprechend, die entstandenen Kosten fallen der Staatskasse zur Last. Erheblicher Verdacht liege vor, außer Wähner hätten alle sonstigen Zeugen versagt, dieser könne durch aus gutgläubig seine Angaben in der Verhandlung gemacht und beschworen haben, doch sei bei diesem Zeugen und insbesondere nach den Angaben deS Direktors Pietzsch doch ein Irrtum sehr wohl möglich. Reichstädt. Die Gewitter der letzten Tage haben an den Ueberlanostromleitungen wieder viel Schaden angerichlet, so daß sich allerorts Rcparaturarbeilen nötig machen und die Bezirks monteure alle Hände voll zu tun haben, die Störungen zu beheben. Bei diesen Arbeiten hat sich gestern Mittwoch gegen 11 Uhr vor mittags ein schwerer Unfall mit tödlichem Ausgang zugelragen. Bezirksmonteur Siegel von hier, dem der Frauensteiner Bezirk der Uebcrlandleitung untersteht, bemerkte an einem Hauptmast in Hermsdorf i. E., bei der Abzweigung nach Kalkwcrk HcrmSdorf, einen Fehler und bestieg den Mast. Bei den Arbeiten scheint er sich etwas zurückgebogen zu haben; er kam mit der Mühe an die 15 000-Dolt-Leikung und wurde sofort getötet. Während die Mütze verbrannte, stürzte Siegel tot zur Erde herab. S. stand im besten Mannesalter und war glücklich verheiratet. Außer der Witwe trauern zwei noch schulpflichtige Mädchen um ihren liebevollen Vater. In Reichstädt erfreute sich der so plötzlich aus dem Le ben Geschiedene größter Hochachtung und allgemeiner Beliebtheit. Den Hinterbliebenen wird Innigste Anteilnahme enkgcgengcbrachl. Frauenstein. „Rasch tritt der Tod den Menschen an." In Dresden, wohin er sich zur spezialärztlichen Untersuchung fahren ließ, schloß Amtsgerichtsrat Kluge die Augen für Immer. Eine verschleppte Grippe mit hinzugetrekener Lungenentzündung soll die Ursache gegeben haben. GerichtSrat Kluge hat am 1. März d. I. als Vorstand die Leitung des Amtsgerichtes Wilsdruff über nommen, nachdem er von 1917 an in Frauenstein als Gerichts vorstand tätig gewesen war. Gerlchksrat Kluge Hal sich während der Dauer seiner Diensijahre In Frauenstein außer seinen Amts- geschäften auch stark der Allgemeinheit gewidmet. Er war drei Jahre Mitglied deS Skadtverordnekenkollegiums und gehörte dem Kirchenvorstand an. Von 1918 bis zu seinem Weggange von hier war er Vorsitzender deS Erzgcblrgsvereins Frauenstein. Darüber hinaus war GerichtSrat Kluge weltliches Mitglied der Landes- synodc aus der Ephorie Dippoldiswalde. Nicht nur die Bewohner ¬ schaft seines einstigen hiesigen und seines letzten Wirkungskreises Wilsdruff, wo er sich rasch vollste Beliebtheit errungen hatte, son dern der ganze Ephoralbezirk Dippoldiswalde trauern mit seiner Familie um diesen kerndeutschen, aufrechten, gottesfürchtigen Menschen. Er ruhe in Frieden! Geising. Megen des Volksentscheids mußte das Haupt- und Könlgsfchiehen der privilegierten Schühengesellschaft um 14 Tage verschoben werden, so daß eS erst am vergangenen Sonn tag und Montag abgehalten werden konnte. Bis auf die Einzugs zeit am Montag war das Wetter herrlich, und lebhaftes Leben und Treiben herrschte auf dem Festplahe. Beim Schützenfrühstück am Montag morgen konnte der Vorsitzende an Emil Lohse das Ehrenzeichen für 59jährige treue Mitgliedschaft überreichen und ihn zum Ehrenmitglied ernennen, während Bürgermeister >. R. Sieber ihm unter herzlichen Glückwünschen das Diplom vom Weltinbunde überreichte. Biervrrleger Albert Franke erhielt die Medaille für 25jährige Mitgliedschaft. Major Arno Weigand überreichte Vorstand Max Liebert und Oberleutnant Emil Seifert das Ehrenkreuz für 25jährige unermüdliche und ersprießliche Tätigkeit als Vorstandsmitglieder. Die Königswürde erlangte Georg Freyer, der schon vor zwei Zähren König war. Dresden. Die Zahl der Betriebsstillegungen hat sich im Zuni auf 188 gegen 226 im Mai verringert. Am stärksten beteiligt ist wiederum die Maschinen-, Apparate- und Fahrzeugbauindustrie mit 48, die Textilindustrie mit 37, die Industrie der Steine und Erden mit 25, die Eisen- und Slahlwarenindustrie mit 18 und die Bekleidungsindustrie mit 12 Anzeigen, während die anderen Industrien mit 1 bis 10 Anzeigen vertreten sind. Dresden, 7. Juli. Heute gegen Mittag überfuhr ein in Deutsch land zu Besuch weilender Amerikaner auf der Straße zwischen Auerbach und Rodewisch mit seinem Auto einen vor ihm fahren den Radfahrer. Der Radler wurde vom Rade gerissen und war sofort tot. Dresden. Kreishauptmann Buck ist vom 12. Juli bis mit 7. August beurlaubt und wird während dieser Zeit infolge gleich zeitiger Beurlaubung seines Stellvertreters, Oberregierungsrat Dr. Puhger durch Geheimen Regierungsrat Dr. v. Heygendorfs vertreten werden. Kamenz. Montag nachmittag ging eine Windhose über unsere Gegend nieder. Zunächst bewegte sie sich In den Lüften und traf dann bei Nebelschütz auf das alleinstehende Bauerngehöft „zum Skrauchbauer" auf, das furchtbar verwüstet wurde. Sämtliche Dächer sind abgedeckt, starke Lindenbäume umgeknickt, entwurzelt und fortgeschleudert; «in in der Scheune stehender beladener Heuwagen wurde etwa 50 Meter weit forkgetragen. Gleichzeitig ging über die nördlichen Fluren und die Stadt Kamenz ein starker Hagelschlag nieder und richtete vielfach Schaden an. Leipzig, 7. Juli. Am 6. Juli ist der D-Zug 137, der 8,34 Uhr vormittags in Halle abgefahren war, zwischen Wahren und Wideritzsch bei Kilometerstein 15,03 mit Steinen beworfen worden. Ein hühnereigroßer Stein zertrümmerte ein Fenster der elektri schen Lokomotive und traf den Führer so heftig an die Stirn, daß ihm augenblicklich das Blut über das Gesicht strömte und er ge zwungen war, den Zug zum Halten zu bringen. Erst nachdem er sich hatte verbinden lassen, konnte er die Führung des Zuges bis Leipzig wieder übernehmen. Er mußte sich jedoch in Leipzig in ärztliche Behandlung begeben. Der oder die Täter konnten noch nicht ermittelt werden. Leipzig. Organisationen aus Gewerbe, Handel und Industrie haben an die Stadtverordneten eine Eingabe gerichtet, in der sie dringend ersuchen, vom 1. Oktober 1926 ab die Gemeindegekränke- steuer nicht mehr zu erheben. Leipzig, 7. Juli. Heute früh gegen 7 Uhr verletzte im benach barten Meiselwih der 26 jährige Bergarbeiter Max Eisert im Streit seinen 21 jährigen Schwager Max Fischer, der sich besuchs weise bei seinen Eltern aufhielt mit einem Taschenmesser derart schwer, daß der Tod nach 10 Minuten einkrak. Der Täter wurde in Hast genommen. Lhemnitz. Im Zentrum der Stadt wurde nachts gegen 2 Uhr ein Geschäftsmann von drei unbekannten etwa 20—25jährigen Burschen überfallen, auf den Kopf geschlagen und seiner Taschen- uhr, die man ihm von der Weske riß, beraubt. Nach mehrmaligen Hilferufen deS Ueberfallenen sind die Räuber, die es offenbar noch auf die Brieftasche abgesehen hotten, nach verschiedenen Nichtungen unerkannt entkommen. Augustusburg Am Freitag wird der Reichsrat mit Ver tretern der Reichsregierung die Augustusburg besichtigen. Es sollen die Vorzüge dieses OrteS für das Reichsehrenmal mit Ehrenhain in Augenschein genommen werden. Zwickau. Die Entscheidungen, die Im Zusammenhang mit dem Zwickauer Kommunalkonfllkk vom Rate der Stadt beantragt wurden, hat die Gcmelndekammer dahingehend getroffen, daß sie In Sachen deS HauShaltplaneS die Klage abwies, weil das Einigungsverfahren nicht durchgeführl sei. Ebenso abgewiesen wurde der Rat In Sachen der Feuerschuhabgabe und Schulzahn klinik. Dagegen erhielt der Rat Recht In Sachen der Echleusen- und Müllabfuhrabgaben. Frankenberg. Montag früh in der fünften Slunde wurde in- olge des aus einer Dachkammer in der Schesfelstraße aufskeigen- >en Rauches der „kleine Alarm" der Feuerwehr mit der Auto- mobilspritzc mobil gemacht. Es stellte sich heraus, daß ein junger Mann gegen 4 Uhr sich mit der brennenden Zigarette in das Bett gelegt hakte, darüber einschlief und erst wieder erwachte, als die Flammen sich über die Wäsche und das Betk ausbreiteten. Löbau. In Löbau mietete ein Herr ein Auto, mit dem er nach Hirschberg gefahren werden wollte. Er setzte sich neben den Führer, dem daS sonderbare Verhalten des Fahrgastes auffiel. Bei Großhennersdorf ließ der Gast halten, angeblich nm auszukreten. Dabei untersuchte der Führer den Wagen und fand kn Reichweite eine Elscnstange. Sofort fuhr er davon, doch sprang der Fahr- inst auf das Trittbrett »nd suchte den Führer zu würgen. Dieser chlug dem gefährlichen Menschen mit der Stange über den Kopf, bis dieser wehrlos war. Dann legte er ihn in den Wagen. Als er Ihn der Polizei übergeben wallt«, war er abgesprungcn. Doch konnte man Ihn ausfinden. Nach Einlieferung ins Löbauer .Krankenhaus wurde er dein Bautzner GcrichlSgefängnis zuge- sührl. Er hatte kein Geld bei sich und wollte vermutlich den Führer anfallen und berauben.
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