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Weitzeritz Zeitung Tageszeitung mS Anzeiger sür DippEswal-e, Schmieüeberg «.A .1 Bezugspreis: FIr einen ^Konat 2 Reich-Mark s «>t Anträgen, einzeln« Nummern 1S Reicht- 1 Pfennige. Gemeinde. Verband- - Girokonto Nummer S. Fernsprecher: Amt Dlppoldk-- ! «aide Nr. S. PMcheckonto Dresden 12 SIS. Arreste Jeißung -es Bezirks DSstes Blatt snIHStt -le amtlichen BekanntmachriuAM Kex Amlshauptmannschast» -es Amtsgerichts und -es Stadtrats zu Dippoldiswalde Anzeigenpreis: Vie 42 Millimeter breit« j Petitzeile 20 Reich-Pfennige. Eingesandt und ? Reklamen SO Reich-Pfennige. Verantwortlich« Aedakleur: Felir Jedne» — Druck und Verlag: Earl Aekne in Divootdiswatde« Mittwoch, am 7. Juli 1926 Nr. 1SS 92. Jahrgang Freibank Donnerstag von 4 Uhr ab Verkauf von rohem Schweinefleisch. Die Geslügelcholera ist unter den Gänsen des Geflggelbesihers Birkholz, hier, Altenberger Straße 11L, Abteilung lZ, ausgebrochen. Dippoldiswalde, am 6. Füll 1926. Sei' StaSioat. Oertlichcs und Sächsisches Dippoldiswalde. Trotz aller Prophezeiungen unserer Wetter kundigen, nach denen die nun schon monatelang« anhaltende re genreiche Zeit ihr Ende gefunden habe und unbedingt anhaltend schönes Wetter kommen mutz, regnet es weiter. Meist sind Ge witter die Ursache. Auch gestern bald nach Mittag verfinsterte sich der Himmel, fernes Donnerrollen war hörbar und der elek trische Strom blieb mehrmals aus. Gegen */-2 Uhr brach das Wetter los, weniger mit Blitz und Donner, als mit einem auher- ordentlich heftigen Regen, der auf den Slratzen wieder stark schlämmte, an den Hängen gutes Erdreich wegritz und die Bäche stark anschwellen lietz. Auch in den späten Nachmittags- und Abendstunden drohten Gewitter, die sich aber nur durch Regen offenbarten. War unsere Stadt von dem Unwetter am Mittag nicht zu stark betroffen worden, so hat es vor den Toren doch wesentlich schlimmer gewirtschaftet. Oberhalb des Dorfes Rein holdshain, in dem Dreieck zwischen der Elender, Oberfrauen dorfer und Glashütler Strotze ging ein Wolkenbruch nieder. Der Dorfbach, der '/-3 Uhr noch ruhig dahinfloh, nahm von dieser Zelt an von Minute zu Minute zu und stieg derart, daß sämtliche ihn überspannende Brücken, bis auf die an der Glashütte« Slratze, überflutet wurden. Der Bach schwoll bis zu einer Stärke an, doppelt so groß, als wie die Vereinigte Weitzerih bei Hainsberg zu normalen Zeiten. Etwa drei Stunden währte es, bis das Wasser sich wieder etwas verlaufen hatte. Sämtliche Teiche lie fen über und die Gefahr von Dammbrüchen bestand, doch blieb Sie Gegend davor glücklicherweise verschont: an dem Teiche des Erblehngutes wurden allerdings etwa 16 Kubikmeter Erdreich weggerissen, ohne allerdings noch weitergehenden Schaden anzu richten. Das ablfietzende Wasser drang natürlich auch in die am Bache gelegenen Ställe ein und die Besitzer mutzten in aller Elle ihr Vieh und anderes vor den Fluten in Sicherheit bringen. Soweit bis seht festgestellt werden konnte, ist das auch gelungen. Auf ihrem Laufe nahmen die Fluten Gartenzäune mit hinweg, vor allem führten sie aber viel Heu mit fort. Besonders in der Nähe des Wormschen Gutes waren viele Leute beschäftigt, diese Massen aus dem Wasser zu ziehen, um dessen glatten Abfluß zu gewährleisten. Wie viel Regen in der kurzen Zeit gefallen ist, konnte leider nicht feslgestellt werden. Ein Regenmesser, dessen Matz bis 45 Millimeter geht, war übergelaufen, auch der um- schließende Blechbehälter war voll Wasser, ganz ungeheure Mengen sind also gefallen. Ein gleich mächtiger Strom Wassers rann dem Niederfrauendorfer Tale zu, das in seinem unteren Dorfteile gleichfalls arg verwüstet wurde. In der Bäckerei von Ullmann stand das Wasser in den Erdgeschotzräurnen drel- vierkel Meter hoch. Die Dorsstratze, die erst kürzlich vorgerichtct worden war, wurde wieder stark ausgewaschen, auf den Ge treidefeldern sind die Halme durch den herabprasselnden Regen geknickt, alle Ernte vernichtet worden. DaS Wetter zog in Rich tung Cunnersdorf ab und drehte dann aus Reinhardtsgrimma zu. Dadurch wurden auch die auf Luchauer Seite gelegenen Felder betroffen und starke Bäche flossen von jener Seite dem Dorfbach zu, der einem reihenden Strome gleich abwärts floh. Auf Rein hardtsgrimmaer Ritkergutsflur sind grohe Flächen Kartosfeln be troffen worden und auch In Hilschbach wurde arger Schade» an den Feldern angerichtet. — Heule vormittag scheint Zwar die Sonne wieder, eine Schwüle in der Luft läßt aber für den spä teren Tag wieder Gewitter erwarten. Dieses Jahr ist, wie wir am Montag schon des längeren ausführken, bezüglich des Wetters ein ganz abnormes Jahr. Dippoldiswalde. Der Vorstand der Krelsdlrektion der Land- wlrtschafkskammer Dresden hielt am Dienstag vormittag im hie- stgen Bahnhotel eine Sitzung ab. Nach Erledigung der umfang reichen Tagesordnung wurde eine Besichtigung der Betriebsein- rtchtungen und der Weldeanlagen des Ritterguts Reichstädt unter nommen. Von dort aus begaben sich die Herren über die Fluren des Vorwerks St. Nicolai nach Oberhäslich und wurden hier Zeugen von den Verwüstungen des In den ersten Nachmitlags stunden in Ober-Reinholdshain niedergegangenen wolkenbruchar- tigen Regens. DaS Unternehmen bot zu interessanten Beobach tungen viel Anlab, wurde nur leider In seiner Durchführung wie alle Arbeiten der schwer leidenden Landwirtschaft durch das ver heerend« Wetter gestört. Dippoldiswalde. Die Sektion der hiesigen Freiwilligen Feuerwehr, der die Bedienung der Schlebeleiter obliegt, Halle es übernommen, di« dürr gewordenen Aesle an der großen Linde bei der Maschinenfabrik von Böhm« zu entfernen, soweit cs mit tels dieser Leiter möglich war. Die nicht ganz ungefährliche Ar beit wurde gestern abend im Beisein des Dezernenten der städt. Fluroerwaltung ausgeführt. Dabei wurde festgestellt, dah der In das Gükerrechtsregistcr ist heute eingetragen worden, dah der Stuhlbauer Albert Max Gähner in Possendorf und seine Ehefrau Anna Frida geb. Rüdiger in Börnchen durch Vertrag vom 26. Zuni 1926 die Verwaltung und Nutzniehung des Mannes ausgeschlossen haben. 7t 2 Reg. 63/26. ilmtsgepickt Dippoldiswalde, am 6. Zull 1926. Freitag, am 9. Zuli, abends 8 Uhr öffentl. Sitzung Ser SLsNttm ordneten zn Dippoldiswalde Di« Tagesordnung hängt Im Rathaus« aus. Baum in seiner ganzen Höhe hohl und morsch ist und in der Haupt sache nur von der dicken Rindenschicht noch gehalten wird. Ein Zusammenbruch der drei grohen Aeste wäre jedenfalls schon er folgt, wenn sie nicht durch einen starken, eisernen Anker unter einander verbunden wären. Die völlige Entfernung dieses jahr- hunderte alten Baumes wird wohl in absehbarer Zeil erfolgen müssen. — Deutsche Müllerschule. Die Schule war in diesem Jahre zum ersten Male auf der Tagung des Deutschen Müller bundes in Goslar vertreten. Der Deutsche Müllerbund umfaht in der Hauptsache die Kleinmühlen. Die Verhandlungen waren äutzerst interessant und befahlen sich in der Hauptsache mit wirt schaftlichen Fragen, mit der Mehlveredelung, der Ausbildung des müllerischen Nachwuchses usw. Der Bund beschloh, der Müller schule einen Beitrag zu den Kosten jährlich zu leisten und einen Vertreter in den Müllerschulausschuh zu entsenden. Ende Sep kemper soll ein Sonderkursus für ältere Müller in Dippoldiswalde abgehalten werden. Auf Einladung der Deutschen Müllerschule soll einer der nächsten Verbandstage, vielleicht schon im nächsten Jahre in Dippoldiswalde stallfinden. Schmiedeberg. Wie uns von den bisherigen Besitzern, den Geschwistern Schenk, mikgeteilt wird, ist der hiesige Gasthof in den Besitz von Marschner—Augustusburg llbergegangen. Oelsa. Nachdem sich in der im Juni tagenden Sitzung der neugebildeke Elternrat konstituiert hatte, fand am 5. Jul! eine öffentliche Sitzung des hiesigen' Elternrates abends 8 Ahr in der Schule statt. Der Bors. M. Schneider begrühte die erschienenen Elternratsmitglieder und Lehrer. Zuerst wurde die Schule be sichtigt. Beim Neubau ergibt sich ein Fehlen des Lehrmittel zimmers. Die Besichtigung einer gröheren Schule wird geplant. Die diesjährigen Klassenreisen sollen trotz der wirtschaftlichen und sozialen Not nicht ausfallcn. Der Elternrat will an den Schul ausschuh mit der Bitte auf Erhöhung der Beihilfe von 50 auf 100 Mark herantreten, damit allen Kindern die Teilnahme an Klassenreisen ermöglicht wird. Ein Vortrag über Berufsberatung soll gehalten werden. Ein Ausschuh, bestehend aus Hofmeister, Edmund Hoffmann und Lehrer Halm, soll die nötigen Vorar beiten treffen. Bei Elternabenden will man Vorträge verschie dener Themen (Schreibunkerrichk usw.) steigen lassen. Mögen alle Ellern diese Abende fleißig besuchen. Rabenau. Am Dienstag nachmittag in der 3. Stunde schlug der Blitz in das Haus von Paul Böhme neben der Sächsischen Holzindustrie ein, so dah der Dachstuhl abbrannke. Ein weiteres Umsichgreifen des Feuers wurde durch das Eintreffen von Feuer wehren und hilfsbereiten Menschen verhütet. Menschenleben waren keine zu beklagen. Dresden. Die Elbe hat bereits wieder den Kai am Terrassen- ufer überflutet und nimmt auch auf den gegenüberliegenden Wie sen erneut breite Flächen ein. Leider kommt ein Stillstand oder Rückgang des Hochwassers vorerst nicht in Frage, da in Böhmen abermals schwere Niederschläge niedergegangen sind. — Am Montag vormittag hak eine In der Ahornskrahe In Dresden wohnende 33 Jahre alte, getrennt lebende Bäckers ehefrau sich und ihre drei Kinder im Alker von 6—11 Jahren durch Gas vergiftet. Man nimmt an, dah die Frau in den frühen Morgenstunden sämtliche Gashähne in der Küche geöffnet hat, so dah das Gas ungehindert in das offenstehende Schlafzimmer ein dringen konnte. Wie verlautet, soll der Grund zu dieser Ver zweiflungstat Schwermut sein, da die Frau längere Zeit erwerbs los war und ihr getrennt lebender Mann am Sonnabend aus der Landesanstalt Arnsdorf entlasten worden ist. Die Frau befand sich schon seit einigen Tagen in gedrückter Stimmung. Dresden. Das Ministerium für Volksbildung hak eine Ver ordnung erlassen über die Beurlaubung von Schalern bei Hoch wasserschäden. Darnach werden die Bezirksschulämker ermäch- iigt, die in landwirtschasklichen Betrieben beschäftigten Berufs schulpflichtigen solcher Schulbezirke oder Schulverbände, in denen größere Hochwasserschäden entstanden sind, in der Zeit zwischen den Sommer- und den Herbstferlen zu beurlauben, soweit ein dringliches Bedürfnis hierfür anzuerkennen ist. Dresden. Kürzlich hatten die Kommunisten im Landtage ver schiedene Anträge zu Gunsten der Erwerbslosen gestellt. Am ver gangenen Montag früh sollten diese zur Verhandlung kommen. Der Haushallausschuß B war vollzählig da — nur die kommuni stischen Antragsteller einschließlich ihres Berichterstatters Glombitza fehlten. Der Ausschuß wartete eine ganze Weile. Schließlich aber mußte der Vorsitzende die Sitzung ausheben, da die Kommu nisten nicht erschienen. Dresden, 6. Juli. In der heutigen Sitzung des Rechtsaus schusses des Landtages wurde die Vorlage Nr. 235, den Entwurf eines Gesetzes über die Aushebung von Behörden der evangelisch lutherischen Landeskirche betr., beraten und unverändert ange nommen. Ein Antrag des Berichterstatters Dr. Hübschmann (Dvp.) aus der Vorlage Nr. 236 den 8 18 in die Vorlage Nr. 235 herüberzunehmen, wurdL abgelehnt, ß 18 lautet: „Den bei Inkrafttreten dieses Gesetzes in den Kirchendienst übertretenden Beamten der kirchlichen Behörden leistet der Staat Gewähr für diejenigen Ansprüche, die zur Zeit des Aeberkrilles dieser Be amten begründet sind." Ebenso wurde ein kommunistischer An trag abgelehnt, wodurch die Verpflichtung des Staates zur Wei tergewährung, der auf Gesetzesvertrag oder besonderen Richt linien beruhenden Staatsleistungen oder zur Gewähr entsprechen der Ersatzleistungen aufgehoben wird. Die Vorlage, Entwurf eines Gesetzes über den Verkehr mit Grundstücken betr. und ein Antrag auf Abänderung des H 360 des Berggesetzes wurden ab- gesetzt. — Der Ausschuß für Beamtenfragen behandelte In seiner Dienskagsihung die Vorlage der Regierung über die Besoldung der auf Grund des Gesetzes über die Ausbildung der Volksschul lehrer vom 4. April 1923 vorgeblldeten Lehrern und Lehrerinnen an Volks- und Berufsschulen. Die Regierung schlägt vor, daß die betreffenden Lehrpersonen bis zur gesetzlichen Neuregelung Grundvergtitung, Grundgehalt und Ortszuschlng, Wohnungsgeld zuschuß nach den Sähen der Gruppe 9 der Besoldungsordnung erhalten sollen. Der besondere Zuschlm, zur Grundvergtitung soll nur den Lehrern und Lehrerinnen an Berufsschulen gewährt wer den. Rückwirkende Kraft bis 1. April 1926 ist vorgesehen. Nach weiterer eingehender Aussprache wird einen: vom Abg. Schiffmann (Dvp.) gestellten Vertagungsantrag durch Abgg. Claus und Weckel (Dem. u. Linksfoz.) widersprochen. Schließlich wird der Ver- tagungsanlrag Schiffmann mit 7 gegen 4 Stimmen, der Antrag Anders unter der Voraussetzung, daß die aus der Vorlage künf tige finanzielle Belastung des Staates tragbar erscheint, Vergü tungen nach der Besoldungsordnung unter Gewährung eines die akademische Ausbildung angemessenen berücksichtigenden Zu schlages ins Auge zu fassen, mit der gleichen Stimmenzahl abge- lehnt; er bleibt als Minderheiksantrag aufrecht erhalten. Der An trag Claus, die Regierungsvorlage anzunehmen, wird mit 7 gegen 4 Stimmen beschlossen. — Am 9. Oktober 1923 wurde in der Dresdner Heide der Kraftdroschkenführer Richter in seinem Wagen erschossen und beraubt aufgefunden. Trotz eingehender Arbeit war es der Kri minalpolizei bisher nicht gelungen, den oder die Täter zu ermitteln. Jetzt war in der Nähe Magdeburgs ein ähnliches Verbrechen ge plant, wobei einer der Täter erschossen, ein zweiter festgenommen wurde. Aus den Aussagen des Letzteren kann man schließen, daß ersterer, ein gewisser Bourgin, bei dem Morde als Täter oder Mittäter in Frage kommt. Die Kriminalpolizei verfolgt die Spur eifrig weiter. Weinböhla. Von einem Omnibus einer Dresdner Ausflügler vereinigung stürzte auf der Durchfahrt am Sonntag ein Mitfahrer vom vorderen Trittbrett so unglücklich, daß die Hinterräder über ihn weggingen. Es handelt sich um einen Arbeiter der Brauerei Reisewitz, dem das eine Bein bis zum Knie zertrümmert wurde Nach erster Hilfeleistung erfolgte seine Aebersührung nach Dres den ins Krankenhaus. Die Schuld ist dem Verunglückten selbst beizumessen. .Meißen. Nach dem erneut wolkenbruchartig niedergegangenen Regen der letzten Tage wächst die Gesahr des Verderbens der Ernte, insbesondere der Hackfruchkernte. Aus allen Gegenden deS Bezirkes kommen Klagen, daß die Ernte unter Nässe leidet. Teil weise steht das Wasser zwischen den Kartosfelzeilen. In der Ebene nach Sörnewih-Brockwitz-Niederau steht auch das Getreide teilweise im Wasser. Dort besteht die Gefahr, daß die Feldfruchk- ernte verfault, wie es mit der Heuernte bereits geschehen ist. Zehren. Am Sonntag vormittag stieß an der in Autofahrer- Kreisen berüchtigten S-Kurve im hiesigen Orte ein von Dresden kommender Motorradfahrer schwer mit einem von Leipzig kom menden Auto zusammen. Der Mokorradfahrer wurde zur Seite geschleudert und erlitt außer anderen Verletzungen einen schweren Oberschenkelbruch. Er wurde einem Dresdner Krankenhaus zu geführt. Die Insassen des Kraftwagens blieben unverletzt. Freiberg. Durch das heftige Unwetter am Sonntag abend er litt der fahrplanmäßig abends 8 Uhr 43 Minuten von Dresden hier eintreffende Personenzug eine fast 1'/, stündige Verspätung. Zwischen Tharandt und Edle Krone hatte der Blitz einen mäch tigen Baum gefällt, der sich beim Umstürzen über die Gleike der Strecke legte. Glücklicherweise wurde das Verkehrshindernis rechtzeitig bemerkt, so daß ein schweres Eisenbahnunglück ver hütet werden konnte. . Nossen. Der Frage der Gasversorgung wird jetzt in weiten Kreisen der Einwoynerschaft lebhaftes Interesse entgegengebracht. Ihrer praktischen Verwirklichung steht nichts im Wege, da selk langem schon der Vertrag zwischen der Stadt Nossen und dem Gaswerk In Meißen abgeschlossen ist. Auch Siebenlehn und eine Anzahl andere Gemeinden find für den Gasanschluß gewonnen worden. Die notwendigen Arbeiten zum Bau der Ueberlandleikung sind bereits In die Wege geleikek worden. Leipzig, 6. Juli. Der Reichsdisziplinarhof hak in der Be rufungssache des Attaches des Auswärtigen Amtes, Dr. Wilhelm Jänicke, des Schwiegersohnes des früheren Reichspräsidenten Ebert, Heuke das Urteil gefällt. Das Gericht erblickt in dem Vorgehen Jänickes eine schwere Verfehlung Im Dienst, weshalb aus Strafversetzung und auf eine Geldstrafe in Höhe eines Drittels deS Monatsgehaltes zu erkennen sei. Leipzig. In Schkeuditz sind zwei junge Leute von einem Last auto während der Fahrt abgesprungen, das sie ohne Wissen des Wagenführers bestiegen hatten, einer von ihnen, ein 17 Jahre alter Tischlerlehrling (Freitag aus Sehlis), blieb mit den Kleidern hängen und wurde von dem Auto überfahren und gelötet. Erdmannsdorf, 6. Juli. Dienstag abend gegen 6 Uhr suchte ein Wolkenbruch unseren Ort heim. In ganz kurzer Zeit waren einzelne Straßen des Ortes bis einen Meter hoch unter Wasser gesetzt. Helmgesucht wurde Im besonderen der obere Ortstell, drr In einem Talkessel liegt. Dort standen die Häuser und Ställe ein zelner Güter in hokem Wasser. Eine Anzahl Wohnungen mußte vor den eindringenden Wasserfluten geräumt werden. Die Aulo bus-Linie musste für den Verkehr gesperrk werden. — Auch aus anderen Orken des Zschopaukales, Augustusburg, Kunnersdorf, Lengefeld kommen Meldungen großer Verwüstungen durch Wolkenbrüche. Falkenau b. Flöha. Beim Kesselreinigen in der Spinnerei von Georg Liebermann Nachf. wurden zwei Arbeiter durch gif tige Gase betäubt und blieben bewusstlos liegen. Glücklicherweise wurde der Unfall bald bemerkt, so daß die Verunglückten nach längeren Wiederbelebungsversuchen zum Bewußtsein zurückge rufen werden konnten. Zwickau. Zur Stadtverordnekensihung am Montag nach mittag war die Linke wieder nicht erschienen. Das Haus war in folgedessen nicht beschlußfähig. Cunnersdorf bei Hohnstein. Die im Polenzkale gelegene Dock mühle ist am Montag mittag vollständig niedergebrannt. Die Ent- stehungsursoche Ist noch unbekannt. Bischofswerda. In der Ziegelei LHIgaco wurde der 58 Jahre alle Arbeiter Karl Haufe von einer elnsttirzenden Lehmwand be graben. Er erlitt so schwere Verletzungen, daß er dielen erlag. Bautzen. Infolge Platzens des rechten Hinterradreifens überschlug sich am Montag abend auf der Bahnüberbrückung der Linie Dresden-Sörlih in Flur Kubschütz «In von Löbau kommen des Personenauto mit drei Insassen. Zwei von ihnen waren sofort tot, der dritte wurde mit schwerem Schädelbruch in das Bantzner SkadtkrankenhauS eingeltefert, wo er noch In der Nacht verstarb Der Kraftwagen stammt aus Dresden. Die Namen der Toten sind: Kaufmann Paul Päßlet aus Weinböhla, Bauführer Arthur Drößler und Kaufmann Kurt Hähle aus Dresden. 7
