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Weißeritz-Zeitung : 06.07.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-07-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192607062
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19260706
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19260706
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-07
- Tag 1926-07-06
-
Monat
1926-07
-
Jahr
1926
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 06.07.1926
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WeiszeritzIeilung Tageszeitung «v- Anzeiger für DippoMswal-e, SchMeöeberg u.A «elSefte Ieiiung des Bezirks DeranlworllichW Redaktem: SeNr Jebae. - Druck und Verlag: Earl 8eh«e in Dlvvolöiswalve. Dienstag, am 8. Juli 1926 Nr. 184 Bezugtprel«: FIr «inen Monat 2 Reichsmark »11 Zukragen, einzeln« Rammern 15 Reicht- pfennigr. Gemeinde - Verbands - Girokonto Rümmer 8. Fernsprecher: Amt Dippoldis- »ald« Rr. 8. Pofischeckonto Dresden 12548. Gieses Blatt rulhätt die amlliche« Bekannlmachunge« Ker Amlshauplmannfchast, des Amlsgerichts AN- -es Sladlrals zu Dippoldiswalde 92. Jahrgang LH-!- > > >" 4 j AirzeigenpreK: Vie 42 Millimeter breit« i Vetitzvile 20 Reächtpfeimige. Singesandt und ! Rektamen 50 Reichspfennige. reu- Oertliches und Sächsisches Dippoldiswalde. Den großen Ferien entgegen. Am 10. Juli beginnen an unseren städtischen Schulen die großen Schulferien und dauern bis mit 8. August, so daß am 9. August -er Unter- richt wieder beginnt. Die großen Ferien bedeuten überall in den Familien, wo Kinder zur Schule gehen, die köstlichste Zeit des Jahres. Langsam macht sich das Ferienfieber bei Großen und Kleinen bemerkbar. Daß man all die goldene Freiheit noch zu erwarten hak, das gibt diesen letzten Vorferienkagen eine Freude und einen Glanz, wie ihn so vielleicht nur die Adventszeit im Kreislauf des Jahres aufzuweisen hat. Und mag infolge der trau rigen wirtschaftlichen Verhältnisse Heuer mancher sonst gehegte Wunsch nicht in Erfüllung gehen oder wird man sich wesentlich be scheidener als in normalen Zeiten behelfen müssen, die Freude bleibt. Ist doch gerade auch unsere Heimat so schön und wie ge schaffen, in Wald und Flur und den schönen Bädern froheste und genußvolle Ferientage zu verleben. Hauptsächlich aber ist es die täglich steigende Erwartung und Ferienseligkeit der Kinder, die auch auf die Erwachsenen, auf die Eltern überspringt und über manches selbst Bittere des Alltags hinweglrägt. And das ist gut so. Für die Kinder in erster Linie sind ja die Ferien auch ge schaffen, die sie brauchen, um an Körper und Geist zu gesunden und durch gründliches Ausspannen der langen Winterarbeit ge wachsen zu sein. Zu hoffen ist, daß endlich nach langer, trüber Regenzeit die Sonne durchbricht und uns eine Reihe anhaltend schöner Wochen beschieden ist. Dippoldiswalde. Gestern nachmittag sind die vier weiteren Bänke, je zwei in der Nähe von Gönnerts Villa und '.m Staats- forstrevier nach Obermalker zu vom Zeimakverein ausge stellt worden. Damit hat sich die Zahl der von diesem Verein ausgestellten Bänke auf 12 erhöht. Sie werden dem Schutze des Publikums empfohlen. Zn den letzten Jahren hat man bei Spa ziergängen in die nähere Umgebung die Ruhegelegenheiten sehr vermißt: Helte nun aber auch jeder mit, daß sie vor Zerstörung bewahrt bleiben. Wie uns mitgeteilt wird, stehen Einzeichnungs listen zum Heimatverein noch immer aus; es wird gebeten, daß sie nun umgehend in die Hände des Vorsitzenden, Inspektor i. R. Braune, zurückgegeben werden. Dippoldiswalde, 6. Juli 1926. Gestern abend hielt der Ge werbeverein in „Stadt Dresden" seine Jahresversammlung ab. 284 Mitglieder zählte der Verein am Schlüsse des Geschäfts jahres. Davon waren neben 7 Vorstandsmitgliedern ein Ehren mitglied und ein Mitglied erschienen. Beschämend. Bewiesen dem Gesamtvorstand nicht der Besuch der Vortragsabende und die Benutzung der Bibliothek, daß seine Arbeit im Dienste für Volksbildung eine vergebliche nicht ist, so wäre vielleicht eine „De mission" zu erwarten und auch zu verstehen. Die Tagesordnung fand unter Leitung des Vorsitzenden, Buchdruckereibesiher Felix Jehne, glatte Erledigung. Der Bekanntgabe einiger Eingänge folgte der Jahresbericht des Vereins und der Bericht über die Volksbibliothek, vorgetragen vom 1. Bibliothekar, Oberlehrer Michael. Letzterer Zeigte, daß die Benutzung der Bibliothek et was zurückgegangen ist. Es ist das nicht etwa eine örtliche, son dern eine allgemeine Erscheinung. Aeber die Ursache haben Be rufene und Unberufene sich schon die'Köpfe zerbrochen: es mögen verschiedene sein. Sicher ist, daß besonders die Jugend für ihre geistige Weiterbildung heute weniger Zeit übrig hat. Und doch bleibt bestehen: „Wissen ist Macht!" Möge man sich nicht erst dann wieder darauf besinnen, wenn es zu spät ist. Der vom Kas sierer, Oberpostsekrekär Klingner, vorgekragene Kassenbericht zeigt 1972,21 M. Einnahme, 1964,20 M. Ausgabe und 509,20 M. Vereinsvermögen, während die Bibliothekskasse trotz der erfi lichen städtischen Unterstützung mit einem Fehlbetrag von 124,45 Mark abschlieht. Die Wiederinstandsetzung der Bücherei, die während und nach dem Kriege vernachlässigt werden mußte, hat Erhebliches gekostet. Zu Rechnungsprüfern bestimmt man die Mitglieder Brödel und Grund. Die ausscheidenden Vorstands mitglieder, 2. Vorsteher Schiller und 2. Schriftführer Götting, wer den wiedergewählt und nehmen die Aemler wieder an. Anträge liegen nicht vor. Der Vorsitzende nimmt Gelegenheit, der Stadt verwaltung für die Unterstützung der Volksbibliothek herzlich zu danken, wie nicht minder allen, die wieder im Interesse des Ver eins gearbeitet haben, insbesondere Betriebsleiter Undeutsch und der Bibliotheksverwaltung. Zum Schlüsse findet noch eine Aus sprache über das neue Vortragsprogramm statt. — Einweihung des Kinderheimes der „Sächsischen Fechtschule" in Sohlond an der Spree. Der Wohliäligkeils- verein „Sächsische Fechtschule beging am Sonntag, dem 4. Zull, in Sohland an der Spree die feierliche Einweihung seines voll ständig umgebauten und vergrößerten Kindererholungshetmes. Dasselbe prangte im festlichen Schmuäre, und der ganze Ort nahm freudigen Anteil am Feste. Nachdem sich die Gewitter des Vormittags verzogen hatten, begann nachmittags 3 Uhr die Feier, die mit Choral und Gesang eröffnet wurde. Dann entrollte Landesvorsihender Dolze—Dresden die Geschichte der Entstehung des Kinderheimes, schilderte die Einrichtung desselben, die in technischer, hygienischer und ästhetischer Beziehung allen An forderungen der Neuzeit entspricht, beleuchtete die edlen Ziele der Fechtschule und weihte den schönen Bau mit den besten Wünschen für die Zukunft. Für die Ministerien sprach Ministerialrat Or. Meyer und übergab 300 M. für die Aufgaben des Heims, sürKreishauptmannschaft undRotes Kreuz Regierungs- rat vr. Grosch—Bautzen, für das Wohlfahrtsamt Dresden Ober lehrer Mehnert. Des weiteren entboten Grüße und Wünsche Bürgermeister Förster—Sohland, Ortsarzt vr. Bochmann, Ober sekretär Leonhard und Oberposlmeifler Thalmann—Dresden. Die Heimkinder sangen Heimatlieber und trugen Gedichte vor. Der Landesvorsthende dankte herzlich allen, die sich um die Errichtung des Baues und Gelingen des Ehrentages verdient gemacht haben. Darauf wurde eine Besichtigung des Helmes vorgenommen, der sich «In« gemeinsame Kaffeetafel und ein Festkonzert auf der Spielwiese anschlossen. Hier herrschte reges Leben, da für alles, s auch für leibliche Genüsse, bestens gesorgt war. Die Kinder boten i noch reizende Spielaufführungen und Gesänge, und beim Eintritt der Dunkelheit sand «in Lampionzug der Kinder auf den Höhen Sohlands statt. Der jetzige Um-uind Ausbau, der von Baumeister Finkl —Dresden ausgeführt wurde, erforderte einen Kosten aufwand von 50000 M. — Der Dresdner Kreisausschuß beschäftigte sich in seiner Sitzung mit den Unwekterschäden in Sachsen. In der Gemeinde Schmilka ist ein Schaden von 460 000 M. ungerichtet worden. 19 Gemeinden im Pirnaer Bezirk haben 512 000 M. Schaden ge habt. Groß ist namentlich der Schaden an Brücken und Wegen. Schmiedeberg. Unter regster Anteilnahme seitens der Ein wohnerschaft fand am vergangenen Sonntag hier das Kreisfest der evangelischen Jugend des Bezirkes Dippoldiswalde statt. Die Ein leitung bildete am Sonnabend im Saale von Schenks Gasthof ein offizieller Begrüßungsabend. Pfarrer Mosen—Dippoldiswalde richtete herzliche Worte der Begrüßung an die Versammelten. Dramatische Aufführungen der Vereine Schmiedeberg und Kips dorf sowie Bläser- und Mädchenchöre trugen zur Unterhaltung bei. Ein kurzes Schlußwort des OrtspfarrerS beendete diesen Teil. Der Sonntag Morgen begann mit Posaunenblasen vom neuen Frieöhoke auS. Kurz vor 9 Uhr versammelte man sich im Pfarr hause, um geschlossen in das geschmückte Gotteshaus zu ziehen, dessen Schiff lediglich für die Jugend freigehalten wurde. Die Festpredigt hielt Ortspfarrer Müller. Anschließend an den litur gischen Teil wurden von einem Mädchen 3 Verse eines passenden Gesangbuchliedes deklamiert. Des weiteren verschönten den Fest gottesdienst Posaunenchöre und ein Kindergesang unter Leitung Kantor Großes. Nach Beendigung des Gottesdienstes fand eine Kundgebunaim Freien auf der Wiese des Schenkschen Gasthofes statt. Im Mittelpunkte stand die Ansprache des Herrn Ephorus, deren Grundgedanken waren: „Evangelische Jugend heraus!" Den Festzug durch den Ort nachmittags gegen 2 Uhr bildeten etwa 500 Teilnehmer. Hieran schloß sich eine Festversammlung zunächst im Saale des Gasthofes, woselbst Gesänge, Ansprachen, dramatische Darbietungen und Posaunenchöre mit einander abwechselken. Der fast unerträglichen Schwüle halber zog man es jedoch vor, den weiteren Teil dieser Versammlung im Freien abzuhalten. Dort sprach vor einer überaus zahlreichen Zuhörerschaft, laut und ver nehmlich, der 1. Vorsitzende des Landesverbandes der Jungmänner vereine Sachsens, Oberkirchenrat Reimer—Dresden. Seine Rede fand begeisterte Aufnahme. Mit einem Schlußworte des Orts pfarrers Müller fand die Veranstaltung gegen >/-6 Uhr ihr Ende. Teils mit der Bahn, zum Teil auch zu Fuße, verließen die jugend lichen Festkeilnehmer unseren Ort. Ein besonderer Dank aber gilt der Einwohnerschaft noch für das bereitwillige Entgegenkommen in der Quartierfrage. Geising. Der Um- bezw. Ausbau des Gebäudes der Gei singer Holzwarenfabrik von Johannes Junker zur Jugendherberge schreitet schnell vorwärts, so daß mit Beginn der Sommerferien wenigstens teilweise Belegung erfolgen kann. Geising. Während am Sonntag in der näheren Umgebung ein Gewitter mit Regen herniederging, blieb unsere Stadt und Feldmark davon verschont, so daß unsere Landwirte am Sonntag und Montag ungestört mit der Heuernte fortfahren konnten. Auch die zahlreich ins Gebirge gekommenen Ausflügler konnten den herrlichen Tag voll und ganz ausnuhen. Allerdings war es zum Mandern zu heiß, so daß die meisten sich auf Ausflüge in die nähere Umgebung beschränkten. Seit langer Zeit endlich einmal ein regenfreier Tag, der denn auch allseitig, namentlich von un seren Schützen, begrüßt wurde. Manches Faß Bier wurde auf dem Festplahe von den durstigen Kehlen bei der fast tropisch schwülen Hitze geopfert. — Trotz des Schützenfestes waren unsere Landwirte mit allen nur verfügbaren Kräften auf den Wiesen da mit beschäftigt, das von dem Winde am Montage gut durchge trocknete Heu einzuheimsen. Dresden. Der Männergesangverein „Liedertafel" Dresden- Coschütz beging am Sonntag seine 25. Stiftungsfeier, die mit der Fahnenweihe verbunden war. Dresden, .5. Zull. Der Landtag beschäftigte sich in seiner heutigen Sitzung an erster Stelle mit dem kommunistischen An träge auf Aufhebung des Landiagsdeschlusses vom 24. Zuni d. Z., durch den die vom Neichsanwalt nachgesuchte Genehmigung der Strafverfolgung und Verhaftung des kommunistischen Abg. Bött cher erteilt wurde. Mit Ausnahme der Kommunisten und Links sozialisten vertraten die Parteien die Ansicht, daß es nicht an gängig sei, einen soeben erst gefaßten Landtagsbeschluß ohne vor herige gründliche Beratung im Ausschuß wieder aufzuheben. Der kommunistische Antrag wurde dann auch unter dem Widerspruch der Linken an den Rechlsausschuß verwiesen. Den gleichen Meg ging der Gesetzentwurf über die Aufhebung von Behörden der evangelisch - lutherischen Landeskirche. Die Redner der Rechten erblickten in dem Entwürfe den ersten Schritt zu einer Aus einandersetzung zwischen Staat und Kirche und sprachen die Er wartung aus, daß nach erfolgter Selbständigmachung der kirch lichen Behörden auch eine gerechte finanzielle Ablösung erfolgen werde. Die Kommunisten und Linkssozialisten waren wohl mit der Abstoßung der kirchlichen Behörden einverstanden, wollten aber von einer geldlichen Abfindung nichts wissen. Auch mit dieser Angelegenheit wird sich der Rechlsausschuß befassen. Ihm ging auch der Gesetzentwurf über Verkehr mit Grundstücken zu, mit dem eigentlich keine Partei sich ganz befreunden konnte. In einer weiteren Vorlage wird vom Staate ein Beitrag von 2 Millionen Mark für die Errichtung des Deutschen Hygiene museums in Dresden angefordert. Nur die Kommunisten lehnten die Vorlage ab, die hierauf gleichfalls an den Rechlsausschuß verwiesen wurde. Die Vorlage über den Verkauf einer Fläche der „Zungen Heide" an die Stadt Dresden zur Anlage eines Waldsriedhofes ging ohne wesentliche Aussprache an den Haus haltausschuß U, der sich mit dieser Angelegenheit bereits früher befaßt hat. Gegen den Geseheiilwnrf zur 14. Aenderung des Beamlenbesoldungsgesehes erklärt sich nur der deuischnatlonale Redner, der deutschvolksparlelllche äußerte schwere Bedenken, während Demokraten, Sozialdemokraten und Kommunisten ihm zustimmlen Die Durchberatung des Entwurfes wird Im Be- soldungsausschuß erfolgen. Schließlich werden noch die in der letzten Sitzung zurückgestellten Abstimmungen über den Polizei- ctat vorgenommen. Nach Ablehnung der MInderhettsanträge wurde das Kapttel enispreckend den Anträgen der Ausschuß- Mehrheit angenommen. Die nächste Sitzung findet Dienstag nach mittag 1 Uhr statt. Dresden. Im Gemeinsamen Ministerialblatt wird bekannt- gegeben: Im Anschluß an den Reichsmilchausschuß ist der Sächs. Landesausschuß zur Förderung des Milchverbrauches (Sächsischer Landesmilchausschuß) gegründet worden. Dem Ausschuß, der die Rechksform eines eingetragenen Vereins erhalten hat, gehören u. a. an: das Wirtschaftsministerium, das Ministerium für Volks bildung, das Landesgesundheitsamk, die Landesstelle für öffentliche Gesundheitspflege, die Spitzenorganisation der Selbstverwaltungs- Körper, die Landwirtschaftskammer, die Vereinigung der Säch sischen Schulärzte und Vertreter von Spihenorganisationen der Molkereien, der Milchhändler und der -Verbraucher. Er dien! im Interesse der Volksernährung und der Volksgesundheit der Zusammenfassung und Förderung aller Bestrebungen, die auf Hebung des Milchverbrauches der Bevölkerung und des Ver brauches an deutschen Milcherzeugnissen, insbesondere auch durch Steigerung der Güte, gerichtet sind und ist ausschließlich gemein nützig tätig. Sein Geschäfkslokal befindet sich zur Zeit in Dres- den-A. 1, Sidonienstraße 14, II, Fernsprecher Nr. 25 146. Die beteiligten Ministerien erwarten von der aufklärenden Tätigkeit des Landesmilchausschusses eine wesentliche Förderung der aus Gründen der Volksgesundheit und der Volkswirtschaft dringend erwünschten Hebung des Milchkonsums. Alle öffentlichen Ver waltungsstellen und die Schulen werden ersucht, den Bestrebungen und Anregungen des Milchausschusses Interesse entgegenzubringen und sie insbesondere durch örtliche Organisationen zu fördern. Roßwein, 5. Zuli. In der Ilmgegend von Roßwein richtete ein schweres Gewitter am Sonntag nachmittag schweren Schaden an. Besonders der Ort Greifendorf wurde stark heimgesucht. Die Wassermassen überschwemmten Wiesen und Felder. Der Dorf bach war zu einem reihenden Strom ongeschwollen. Die Fluten brachten Ackergeräte, Bäume und Aeste mit sich. Die Wiesen, von denen das Heu noch nicht eingebracht war, wurden in große Seen verwandelt. Leipzig. Am Sonnabend nachts geriet ein Leipziger Motor radfahrer auf der Staatsstraße von Zöbigker nach Gautzsch mit seiner Maschine in eine Gruppe von vier Fußgängern. Zwei von ihnen fuhr er an und brachte ihnen Verletzungen bei. Auch der Fahrer selbst stürzte vom Rad und verletzte sich nicht unerheblich. Die Polizei in Gautzsch stellte fest, daß das Anglück nur auf die mangelhafte Beleuchtung des Motorrades zurückzuführen ist. Leipzig. Die Ansitte mancher Elektriker, auf ihre tägliche Berufsgefahr nicht mehr genügend zu achten, hat leider wieder ein Todesopfer gefordert. Der Leitungsmonteur Waldschmidt im Braunkohlenwerk Böhlen hat mit einigen Kameraden die Sonn tagsüberholungen zu erledigen, die während der Woche wegen des Betriebes nicht gemacht werden können. Nachdem er selbst die Leitung abgeschaltet und den Schlüssel zu sich gesteckt hatte, führte er, auf dem Dache einer Dampflokomotive stehend, seine Arbeiten aus. Am an die letzte Arbeitsstelle zu kommen, muhte er die Lokomotive über eine Weiche ausholen lassen, hinter der der Strom nicht abgeschaltet war. Trotzdem blieb er auf dem Dache der Lokomotive liegen, statt nach der Vorschrift im Führerstand der Maschine mitzufahren. Als die Maschine an der Weiche hielt, stand Waldschmidt plötzlich auf und berührte dabei den Fahrdraht mit 1000 Volt Spannung. Seine Kameraden befreiten ihn sofort aus seiner Lage, doch waren die Wiederbelebungsversuche erfolg los. Der Verunglückte hinterläht seine Frau mit drei Kindern von fünf bis zwei Jahren. Chemnitz. Der Bürgermeister Gerlach In Grießbach bei Scharfenstein hatte sich ohne Genehmigung der Gemeindeverordneten vom Zuli 1924 bis Zuni 1925 sein Gehalt immer lm voraus aus zahlen lassen, wodurch die Gemeinde einen Zinsenverlust erlitt. Welter halte sich G. Aufwandsentschädigungen auszahlen lassen, ohne daß ein Beschluß der Gemeindeverordneten vorlag. Auch für die Wahrnehmung der Standesamksgeschäfte Hakke er sich vom Kassierer Geld anweisen lassen. Die Entschädigung für diese Tätigkeit war aber, wie er wußte, in seinem Gehalt als Bürgermeister mit inbegriffen. Endlich hatte sich G. auch eine Vergütung als Schulausschußoorsihender geben lassen, ohne dah er dazu berechtigt war. Schließlich kam noch ein Betrug In Frage. Gerlach halte 60 Mark Reisekostenentschädigung zu fordern, er lieh sich aber 100 Mark auszahlen und schädigte auf diese Weise die Gemeinde um 40 Mark. Vom Chemnitzer Schöffengericht wurde er jehtzu dreiMonatenGefängnis verurteilt: Hohenstein-Ernstthal. Tödlich verunglückt ist in der Nacht zum Sonntag der hier bei seinen Eltern wohnhafte ca. 30 Jahre alte, ledige Fabrikarbeiter Kurt Nagel. Im Begriffe, aus einer Kammer noch Hühnerfuller zu holen, tat er einen Fehltritt, wo durch er rückwärts die Treppe hinabstürzte und tot aufgehoben werden muhte. Falkenstein. Am Sonntag vormittag stießen der Kraftwagen der staatlichen Kraflmagenlinie Eibenstock—Plauen und der Kraft wagen der Postkraftlinie Oelsnitz—Falkenstein zusammen. Beide Wagen wurden in ihren vorderen Teilen mehr oder weniger er heblich beschädigt und mußten außer Dienst gestellt werden. Auch wurde das Mauerwerk eines Hauses, an welches der staatliche Kraftwagen beim AusweitWr nach rechts stieß, beschädigt. Per sonen wurden zum Glück nicht verletzt. Die Wagen wurden als bald abgcschleppk. Chemnitz. Eine in der Ostvorstadt wohnende Geschäftsführers- ehefrau nahm ihr 1'/-jähriges Kind im Kinderwagen mit in das Waschhaus. Das Kind stand in dem Magen auf, verlor das Gleich gewicht und fiel in eine mit kochendem Wasser gefüllte Wanne. Die Verbrühung war so schwerer Art, dah das Kino an den Fol gen der schweren Verletzungen im Krankenhaus gestorben ist. OelSnitz i. E. Am Donnerslaa verunglückte Im hiesigen Frie densschacht der 57 Jahre alte Schachtzlmmerltng Karl Rupp von hier dadurch tödlich, als er sich bei der Ausfahrt aus dem Ge stelldach befand, vermutlich ausrutscht« und zwischen Gestell und Schachtausbau geriet. Dadurch erlitt er «Inen Schädelbruch und mehrere Rippenbrtiche, so dah der Tod sofort cinlrat. Taura. Der Besitzer des Gasthauses „Bellevue" hatte am letzten Sonntag eine Bubikapskonkurrenz veranstaltet und Preise in Gestalt von Wein, Sekt und Likör ausgeworfen. Die Be- ucherzahl an Bubiköpfen war derart, dah die „Kampfrichter" ccine leichte Arbeit hatten. Die glücklichen Preisträgerinnen lammten aus der Umgegend, nur eine davon aus Taura.
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