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Weitzeritz-Zeitung Tageszeitung un- Anzeiger sür Dippol-iswal-e, SchMe-eberg u. U Netteste Zeitung -e» Bezirk» Diese» Bla« enthSN -le amtlichen Bekanntmachungen -er Amkshauptmaunschast, -es AmrsgerichUs NU- -es Sta-trats zu Dippol-iswal-e Deranlworllich« Redakleur: Sellr Sevue. — Druck und Verlag: Lar! Jebne in Dlovolviswalve. Nr. 157 Freitag, am 9. Juli 1926 92. Jahrgang B«plA»pr«tt: FOr «1n«m Monat 2 Reichsmark «U Alltragen, einzeln« Rummenr 18 ReichA- Pfennig«. Vem«Inde - Verbanids - Mrokonto Rümmer ». Fernsprecher: Amt DippoldiS- »M>e «r. L Postschecks»!» Vreoden 128«. Anzelgenprettr Vie 42 MLlmeler breit« Pe«^le 20 NUchMenmta«. Eingesandt »nd Reklamen SV Relchspfeirntge. Auf Blatt 194 des Handelsregisters ist heute eingetragen worden: Die Firma Paul Lehnert in Höckendorf ist erloschen. Zu 1 A Reg. 119/28.- Amtsgericht Dippoldiswalde, am 7. Zull 1928. I«M Ml«! OertlicheS und Sächsisches Dippoldiswalde. Durch Bekanntmachung hatte der Stadtrat bez. der Branddirektor die Alarmierung der hiesigen Feuerwehren zur ersten diesjährigen Hauptübung für diese Woche anaezeiat. Gestern abend fand der Alarm statt. Der der Hebung zu Grunde liegende, (wie auch in der Kritk getadelt wurde) reichlich lange Angriffsplan lautete: Zn der Werkstatt des Herrn Tischlermeisters Schmidt, Wassergasse, sind durch Ueberkochen des LeimeS die in der Nähe befindlichen Hobelspäne in Brand geraten, so daß in kurzer Zeit das Gebäude über und über brennt. Eine Rettung des Gebäudes selbst ist nicht mehr möglich, doch must versucht wer den, das gegenüberliegende Gebäude des Herrn Stellmacyermeister Böhme zu erhalten. Da sich zwischen Werkstatt und Wohnhaus nur eine Holzlür befindet, war dieselbe sehr bald durchgebrannt, und griff somit das Feuer auch auf das Wohnhaus über, was durch den Luftzug im Treppenhaus sehr schnell vor sich ging, so dah kurze Zeit darauf der Dachstuhl in Helle» Flammen stand. An eine Rettung der im zweiten Stockwerk befindlichen Personen war nur mittels Rektungssack oder mechanischer Leiter zu denken. Aufgabe der Motorspritze ist es, das Wohnhaus anzugreisen, da mit ein weiteres Uebergreifen des Feuers verhindert wird, wäh rend die übrigen Spritzen die Nachbargebäude zu decken haben. Die Pflichtfeuerwehr hat die nächstliegenden Hintergebäude zu decken, damit nicht durch die entstandene Glut oder anderen Wind auch diese in Brand geraten. Windrichtung: nordwest. Um 6,20 Uhr war der Alarm durch den Dezernenten des städtischen Feuer löschwesens, Stadtrak Jäckel, angeordnet worden und war rasch durchgeführt. Bereits nach 5 Minuten traf der Schlauchwagen, Freiwillige Feuerwehr, 5. Sektion, am Uebungsplahe ein, eine Minute später folgte die Motorspritze und fuhr an den Hydran ten» Ecke Große und Kleine Wasfergasse auf. Bon hier aus gab sie um 8,29 Uhr Wasser. Man erkannte aber sofort, daß hier das Wasser nicht ausreichte, die Motorspritze fuhr nach dem Bassin am Obertorpiah und ging mit einer Schlauchleitung von 7 Schlauch längen ans Ucbungsobiekt. heran. Ein Beweis dafür, dast auch in der Stadt für die Motorspritze u. U. viel Schlauchmaterial ge braucht wird. Um 6,37 Uhr gab sie vom neuen Standplätze aus Wasser. Inzwischen waren 7 Minuten nach dem Alarm die 1. Sek tion der Freiwilligen Feuerwehr, 8 Minuten nach Alarm die Ab- proh-, vorher noch die Reformspritze eingekroffen. Bon letzterer wurde 6,35 Uhr Wasser gegeben: sie erhielt dieses, trotzdem sie bei dem erst von der Motorspritze benutzten Hydranten stand, aus dem an der Brauhofstraste, während die dort aufgefahrene Ab- vrotzsvrihe das Wasser wieder von der Brauerei Herholte und es dort der 3. Sektion (Landsprihe) der Pflichtfeuerwehr wegnahm. Zn dieser Art, Wasser von entfernteren Stellen zu entnehmen, lag ein großer Fehler. Schuld mag daran wohl der Platzwechsel der Motorspritze tragen. Die mechanische Schiebeleiter traf um 6,31 Uhr ein und führte ihre Aufgabe richtig durch. Auch die Spritzen der Pflichtfeuerwehr, die einen wesentlich weiteren Anmarsch hat ten, waren rasch zur Stelle, gaben aber, um Schlauchmaterial zu schonen, kein Wasser. Eine halbe Stunde nach Alarm wurde die Uebung abgebrochen und durch den Dezernenten im Beisein des Kommandos die Aufstellung der einzelnen Sektionen besichtigt, wor auf auf dem Marktplätze eine kurze Kritik stattfand. Brand direktor Reichel tadelte dabei die oben schon erwähnte falsche Wasserentnahme, wie auch weiter, daß mehrere Sektionen durch die Kleine Wassergasse gefahren seien, was Im Ernstfälle unmög- lich wäre. Stadtrat Jäckel hingegen gab seiner Freude über das rasche Erscheinen der Wehren Ausdruck, schneller, als es diesmal geschehen, sei kaum möglich. '/-8 Uhr rückte auch die Freiwillige Feuerwehr wieder ein, die Pflichkfeuerwehr war schon etwas früher entlassen worden. Dippoldiswalde. Heute Freitag früh kurz vor V->9 Uhr wurde im Gebäude der Bolksschule eine Feuer-Alarmprobe vorgenom men. Zur Erschwerung war angenommen, dast das Treppenhaus im älteren Teile des Gebäudes verqualmt und unbegchbar sei, so daß alle Klassen bis auf die im Erdgeschoß des alten Gebäudes die Schule durch das Treppenhaus und den Eingang des neue» Gebäudeteiles verließen. Der Alarm kam allen völlig unerwar tet, er erfolgte um 8,43 Uhr durch Klingel- und Hupensignal. Bon ihren Lehrern geführt, verließen die Kinder in vollkommener Ord nung schnellstens das Gebäude, das nach 2-/, Minute geräumt war und zogen nach dem Plane. Die Probe klappte vorzüglich. — Mit dem morgigen Tage beginnen an den hiesigen Schule», mit Ausnahme der Müllerschule, die großen Ferien, aus die sich alle Schüler und Schülerinnen seit Wochen schon gefreut haben. Bier Wochen dürfen sie sich ungebundener Freude hingebcn. Hoffentlich werden diese Wochen Wochen vollster Erholung. Dazu gehört freilich auch gutes Wetter. Nach der langen Regenzeit darf man das schließlich aber erwarten, und seit den schweren Regengüssen am Dienstag hat es bis auf wenige Trapsen am heutigen Morgen nicht wieder geregnet, wenn es in vergangener Nacht zwar länge Zeit blitzte und auch fernes Donnerrollen ab und zu zu hören war. Also, die Aussichten auf gutes Welter sind nicht schlecht, und unsere Jugend möge die Erholungszett nutzen und sich der goldenen Ferientage freuen. Dippoldiswalde. In einer Äcrsammlung des BezirkS- lehrervereins am Mittwoch im Jägerhaus Naundorf nahm Borsteher Gast Gelegenheit, Bezirksschulrat Perl namens der Lehrerschaft zu begrüße» und ihm treue Mitarbeit derselben zu gedeihlicher Förderung des Schulzieles im Bezirk zuzusichcrn. Die sen BegrüßungSworken konnte Oberlehrer Günther—Reinholds hain bei seinem Bericht über die letzte Sitzung des VezirkSlehrcr- rates hinzufügen, daß man schon bei diesen Besprechungen des BLR. die vertrauensvolle Ueberzeugung gewonnen habe, »uter der Führung des neuen LhefS sei wie unter seinen Borgänger» eine ersprießliche Schularbeit gesichert. Daraus hielt Borsteher Gast einen hochinteressanten Bortrag über Professor Günthers For schungen in der „Rassenkunde Deutschlands". An lebenden Mo- oellen aus Kollegenkreisen und an Lichtbildern zeigte er die Merk male besonders in der Körpergestalt, Kopfbildung, in Haar und Haut der nord-, süd-, west- und ostdeutschen Bevölkerung und der Mischlinge, ging dann auf die Erklärung der verschiedenen Tem peramente und Lebensauffassungen über und schiost mit einem Hin weis auf die Bedeutung und den Einflust der Rassen auf die deutsche Kultur. Da zu dieser Konferenz auch viele Lehrerfrauen gekommen waren, widmete man die übrigen Stunden dem ge selligen Beisammensein. Dippoldiswalde. Bor dem hiesigen Amtsgericht hatten sich gestern die Sluhlbauer Otto und Kurt Z. aus Oelsa zu verant worten. Otto Z. wurde zur Last gelegt, in der Zeit vom Sommer bis Ende 1925 aus der Reichelschen Sluhlsabrik in Oelsa von den dem Pächter Otto Zimmermann in Rabenau überlassenen Fräsern vier Stück im Werte von etwa 32 RM., und aus der Fabrik des Willy Kunath in Oelsa einen Fräser im Werte von 13.50 AM. sich rechtswidrig angeeignet zn haben: Kurt Z. soll, nachdem er von der unrechtmäßigen Aneignung der Fräser Kenntnis erlangt hatte, diese aus der Wohnung seines Bruders in die Behausung seiner Schwiegereltern nach P. geschafft haben, um sie später bei der Herstellung von Stühlen in seinen eigenen Betrieben zu benutzen. Wegen dieser Delikte erhielten die Angeklagten im März b. I. vom hiesigen Amtsgericht je einen Strafbefehl in Höhe von 50 RM., gegen welche sie Einspruch «lnlegten und gerichtliche Entscheidung beantragten. In der Hauptverhandlung bestritten die Angeklagten die Tat bewußt und absichtlich begangen zu haben. Das Gericht hielt sie aber beide ln dem Falle Kunath für schuldig und verurteilte Otto Z. wegen Diebstahls in einem Falle, Kurt Z. wegen Hehlerei in einem Falle an Stelle einer an sich verwirkten Gefängnisstrafe von je 5 Tagen zu je 25 RM. Geldstrafe. Im übrigen wurden die Angeklagten mangels Beweises freigesprochen. Die Ange klagten haben die Kosten des Verfahrens zu tragen, soweit sie verurteilt sind, soweit sie freigesprochen sind, fallen sie der Staats kasse zur Last. Der Angeklagte Otto Z. hat sich der Strafe so fort unterworfen. — Der Landesausschuh der sächsischen Landwirtschaft, dem di« Landwirtschaftskammer, der Sächsische Landbund und der Berband der landwirtschaftlichen Genossenschaften angehören, beschloß, sofortige umfassende und durchgreifende Hilfsmaßnahmen einzuleiten, um den durch anhaltende starke Niederschläge und Ueberschwemmungen weiter Gebiete verursachten Schäden wirk sam zu begegnen. ES gilt, die landwirtschaftlichen Betriebe, deren heranreifende Ernte größtenteils vernichtet Ist, vor dem sicheren Zusammenbruch zu bewahren und Ihnen die Möglichkeit zu schaffen durch Neubestellung der verwüsteten Felder wenigstens einen Teil des durch die Masserkatastrophe angerichteten Schadens aus zugleichen. Dazu ist erforderlich die Bereitstellung von Futter mitteln, Saatgut und Düngemitteln sowie von Geldmitteln zur Umwandlung der im Herbst fälligen kurzfristigen Berbindlichkeiten In langfristige Kredite. Weiterhin ist es dringend notwendig, den Betrieben, deren Existenz bedroht Ist, sofortige staatliche Vor- schüffe zu gewähren und weitestgehenden sofortigen Steuererlaß nach Maßgabe der festgestellten Schäden. Endlich ist erforderlich die Bereitstellung von Staatsmitteln zur Regulierung der Fluß- und Bachläufe und die Ausarbeitung von Regulierungsplänen, um ln Zukunft ähnlichen Hochwasserkalastrophen vorzubeugen. Auch die Befreiung der fortbildungsschülpfllchtigen Landarbeiter und Landarbeiterinnen vom Unterricht bis auf Weiteres muß erstrebt werdeu. Endlich sollen die Sommerferien in den Land gemeinden nach Maßgabe der Arbeitsnotwendigkeit anderweit festgesetzt oder verlängert werden. Reinhardtsgrimma. Der Männergesangverein ladet in die ser Nummer nochmals zu seinem nächsten Sonnabend und Sonn tag, den 10. und 11. Juli, statlsindenden 50. Bereinsjubiläum ein. Wie der Berein alles getan hat, dem Fest zu einem würdigen Berlaufe zu verhelfen, so wird sich auch die schon viel bewährte Gastfreundschaft der Einwohner unseres Ortes erweisen und die Gäste werden freundlichst Aufnahme finden. Hoffentlich legt auch das Wetter ein Festtagsgewand an. Am Sonntag vormittag, vor Beginn des Gottesdienstes, findet anschließend an den gemein schaftlichen Kirchgang auf dem Friedhöfe eine Gedächtnisfeier für die seit Bestehen des Vereins verstorbenen Mitglieder statt und werden auf den 33 Gräbern Kränze niedergelegt werden. Auch des im Weltkrieg gebliebenen Sangesbruders, Schloßgärtners Wilhelm Ettrich, wird durch Niederlegung eines Kranzes am Ge denkstein des Turnvereins (DT.) auf dem Turnplätze gedacht wer den. Der Festzug stellt '/-2 Uhr und beginnt pünktlich 2 Uhr. Da zu den Massenchörcn im Konzert am Nachmittag gegen 300 Sänger antreten, ist beschlossen worden, das Konzert in der Turnhalle äb- zuhalten, um die große Muschel der Halle mit als Podium ver wenden zu können. Auch der Kommers am Sonnabend findet dort statt. Die Bewirtschaftung der Halle hak der BereinSwirt Karl Jlksche übernommen. Zu allen Veranstaltungen des Festes wird starke Beteiligung der Bewohnerschaft von hier und der näheren und weiteren Umgebung erwünscht und erbeten. Hermsdorf. Am Sonntag in den späten Nachmiltagsstunden verunglückte an der Tannenflußkurve bei Rehefeld ein Radfahrer aus Dresden-Mockritz. Er stürzte so unglücklich vom Rad, daß er sich mehrere gefährliche Fleischwunden an den Händen und der Schulter zuzog. Ein Mitglied der Altenberger Sanikäkskolonne leistete ihm die erste Hilfe. Das Rad war stark beschädigt. Frauenstein. Mittwoch nachmittag geriet der Kraftwagen des Direktors Richter von der Firma Thiele L Steinert, Freiberg am Strnßendrelcck Dippoldiswalde—Frauenstein—Hermsdorf beim Ausweichen vor einem Motorradfahrer, der sich, unschlüssig über die zn fahrende Richtung, umschauke, aus den gerade am ! Dreieck liegenden, für die Beschotterung der Straße bestimmten großen Stein- und Sandhaufen. Der dort stehende dünne Bann, wurde umgesahren. Der Kraftwagen wurde an der Vorderachse stark beschädigt. Die Insassen kamen mit dem Schrecken davon. Nachdem die nötigen Ersatzteile herbeigeschalft und abmontiert waren, konnte der Wagen abends nach Freiberg wieder zurück fahren. Dresden. Der Haushaltausschuß B des Landtags beschäf tigte sich am Mittwoch mit der Regierungsvorlage betr. Ekats- forderungen für die sächsische» Staatsgüter. Die Regelung der , Hypotheken- und Darlehnsrückzahlung wurde dem Finanzmini- Reichstag vorzulegen. Lommatzsch. Der Lommatzsch. Der im Verlage von Arthur Günther, hier, Im 77. Zahrgange erscheinende „Lommatzscher Anzeiger", welcher bis her nur wöchentlich drei mal erschien, ist seit 1. Zull d. Z. in ein Tageblatt umgewandelk. Strehla. In diesen Tagen sind Unregelmäßigkeiten in der Steuerkasse aufgedeckk worden, die den Gegenbuchführer U. schwer belasten. Es handelt sich um einen veruntreuten Betrag von rund 3000 M., der aber gedeckt worden ist, so dah die Stadt keinerlei Schaden erleidet. Die Unterschlagungen reichen schon über ein Jahr zurück. Trotz Revisionen war es bisher nicht möglich ge wesen, irgendwelche Unregelmäßigkeiten festzukkellen. U. galt als gewissenhafter, korrekter Beamter, den man die Tat keineswegs zugetraut hätte. Es ist sofortige Dienstentlassung erfolgt. Leipzig. Die Stadtverordnetenversammlung stimmte einer Ratsvorlage über die Bewilligung von 1850000 M. Mehrkosten für den Neubau des Grassi-Museums zu, nachdem Oberbürger meister vr. Rothe erklärt hatte, daß der Entwurf des Hochbau amtes falsch berechnet worden sei. Die Annahme geschah mit 35 gegen 33 Stimmen. Ferner wurde der Ratsvorlage über den 2. Abschnitt des Wohnungsbauprogramms für 1926 zugestimmt. Die Stadtverordneten faßten weiter eine Entschließung, in der gegen die oerkehrspolitische Vergewaltigung Leipzigs durch Ueber- leitung des Fernflugverkehrs auf den erst zu erbauenden Flugplatz ln Schkeuditz Einspruch erhoben wird. Der Rak wird beauftragt, mit allen zulässigen Mitteln gegen dieses den Bedürfnissen der Wirtschaft widersprechende Verfahren oorzugehen. Kleinerkmannsdorf. In einem Bauerngehöft zwischen hier und Arnsdorf statteten in der Nacht Füchse dem Hühnerstall einen unliebsamen Besuch ab. Nicht weniger als 30 wertvolle Raffe hühner wurden tokgebisse» oder forkgeschleppt. Die Spur führte nach dem Walde. Schon ani Abend vorher wurde ein Fuchs in einem Kornseldc unweit von Wohnhäusern beobachtet. Zittau. Ein arges Mißgeschick betraf einen Schmuggler, der einen Doppelzentner Zucker über die Grenze nach der Slowakei paschen wollte. Er versteckte den Zucker unter einer Eiche und wollte ihn beim Morgengrauen über die Grenze bringen. Als er aber morgens zur Eiche kam, Halle strömender Regen den Zucker gänzlich aufgeweicht, so daß er nur noch den leeren Sack vorfand. Das Unglück Halle es noch gewollt, daß ein Grenzbeamter den Sack Zucker entdeckt Halle, und richtig vermutete, dah die Pasch ware von dem Schmuggler in der Frühe abgeholt werden würde. Er legte sich auf die Lauer und verhaftete den Pascher, als dieser den Zucker abholen wollte. Der Mann wurde ins Gerichksge- fängniS eingelieferk. Bautzen. Trotz der sich ständig verschlechternden Wirtschafts lage und der stark gestiegenen Herstellungskosten sind die Bezugs preise der Tageszeitungen seit 1924 stabil geblieben. Um einen Teil der Mehraufwendungen «Insparen zu können, sehen sich die Bautzener Zeitungen gezwungen, ab 1. Zuli die Sonntags-Bilder- bellane in Fortfall kommen zu lasten. Zwickau. Etwa 9000 Gewerbetreibende, Hausbesitzer und sonstige Angehörige des Mittelstandes aus Stadt und Land Zwickau vereinigten sich Mittwoch zu einer gewaltigen Kundgebung gegen die Sleuerbelasiung und wirtschaftliche Erdrückung des Mittelstandes. Zn der Kundgebung waren auch Vertreter der staatlichen und städtischen Behörden geladen und erschienen. Eine Anzahl von Rednern sprach zu der gewaltigen Menge über die Notlage des Mitlelstandes, worauf «ine entsprechende Ent schließung einstimmig angenommen wurde. Nach der Versammlung bewegte sich der Demonstrattonszng durch die Straßen der Stadt nach dem Regierungsplatz, wo der Demonstrationszug sich auflösle. Die Kundgebung nahm einen ruhigen und würdigen Verlauf. Auerbach, 8. Zull. Heute vormittag ging über Auerbach ein schweres Unwetter nieder, so daß in kurzer Zeit die Gölhsch aus ihren Ufern trat und die anliegenden Straßen in Bäche ver wandelte. Das Master drang in die Häuser ein. Die Feuerwehr wurde sowohl in Auerbach als auch In Rodewisch wiederholt zur Hilse gerufen. Gegen mittag ließ endlich das Unwetter etwas nach lerium übertragen. Die Regierung wurde beauftragt, dem Aus- chuh eine genau detaillierte Denkschrift vorzulegen, die insbe- ondere eine Vermögensausstellung enthält. Die Punkte 2 und S »er Vorlage wurden bis zur Fertigstellung der Denkschrift zurück- gestellt. Zu Punkt 4, in den Etat 400000 M. für die Staats güter einzustellen, beschloß der Ausschuß, diese Summe als Dar lehen zu gewähren, und die gesamten Aufwendungen als Anlage vermögen festzulegen, sowie von der Direktion der Staatsgüter die Verzinsung zu verlangen. Die von den Sozialdemokraten bei der Besprechung der Vorlage gestellten Anfragen bezüglich der Ent lastung von Arbeitern, Umstellung der Generaldlrektion und Aen- derung der Beispielswirtschaft sollen anläßlich der Besprechung dep Denkschrift beantwortet werden. Dresden. Die Haushalkausschüffe A und B beschlosten in ge meinsamer Sitzung, die Einnahmen der allgemeinen Kassenver- wallungals neuen Titel ans dem beweglichen Staatsvermögen mit 39,25 Millionen Mark zur Deckung des zu erwartenden Fehl betrages einzustellen. Im einzelnen ergaben sich u. a. folgende Mehreinstellungen: 1500 000 M. Mehrbedarf zur Erhöhung des Ortszuschlages (Wohnungsgeldzuschuffes) auf 100 v. H. der Reichs ähe, 23 400 000 Mark für die Erwerbslosenfürsorge, 1440 485 M. ür die Gerichte, 175 625 M. Mehrbedarf für die Technische Hoch chule, 123 500 Mark sür die Erneuerungsarbeiten am Zwinger itz Dresden, 1 100000 M. sür Verbesserung der Aufrückungsverhält- nisse der Beamten. Dresden. Das Landesamk sür Arbeitsvermittlung veröffent licht über die Lage auf dem sächsischen Arbeitsmarkte für die Zeit vom 28. Juni bis 3. Juli 1926 folgenden Bericht. Die stellen weise zutage getretenen Hoffnungen, daß eine Besserung der Ar- beiksmarktlage durch eine verstärkte Aufnahmefähigkeit einzelner Industriezweige und Berrufsgruppen elntreken würde, haben sich leider nicht erfüllt. Soweit in letzter Zeit Wieder- bezw. Neu einstellungen erfolgten, waren diese nur von kurzer Dauer, oder wurden anderwärts durch weiteren Zugang wieder ausgeglichen, so dah die Gesamtzahl der Arbeitsuchenden nur geringen Schwan kungen unterworfen war und weder ab- noch wesentlich zunahm. — Sicherem Vernehmen nach hat das Äeichsministerium des Innern die Absicht, sofort nach Wlederzusammentritt des Reichs tages im Spätherbst den Entwurf eines Reichsschulgesehes dem