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Weißeritz-Zeitung : 30.06.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-06-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192606302
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19260630
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19260630
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-06
- Tag 1926-06-30
-
Monat
1926-06
-
Jahr
1926
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 30.06.1926
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Weitzeritz-Jeilung tageszeilung m- Anzeiger W DippslSiswal-e, SchMe-eberg «.A AsMsste Zerrung -es Bezirks >000VO<>X><X)<^0V<> LSS 92. Jahrgang Mittwoch, am 30. Juni 1926 r Anzeig«npr^s: Dl« 4k Millimeter breit« » Ptttkzeil« 20 Reichtpfemrige. Eingesandt und Reklamen SO Relchtpfenntg«. Verantwortlicher Rsdakleur: Selix Zetzne. - Druck und Verlag: Earl Aehne in Bivvol-iswal-e. Nisies Blak enlhä« die amtlichen BekannlmachungeL Ser Amlshauplmannschast, -es Amtsgerichts und -es Sla-lrals zu DippolViswalSe W » I» Nr. 149 n Ptzugsprels: Für «Inen Monat 2 Reichsmark ! mit Anträgen, «Ingeln« Nummern 1S R«icht- 4 Pfennige. Demeiird« - Perbandt - Girokonto Nummer 8. Fernsprecher: Amt Dippoldis- l »alde Nr. 8. Postscheckonto Dresden 12548. Maul- und Klauenseuche ist erloschen unter den lUauenolehbertänden 1. des öutsbesitrers stöbert Maune in Nossendorf Ito. ar, 2. des Sutsbesltrers Schuster In Possendort, 3. des Sutsberitners strtkur Vürlie In streiscka str. 74. Die ungeordneten Sperrmaßnahmen werden hiermit wieder aufgehoben. G 1, 11, 14 Ts. llmtshauptmannschatt aippsldirwalde, am 28. Juni 1926. -le kebammenslelle des Hebammenbezirks Seifersdorf, Amtsh. Dippoldiswalde, mit Nachbarorten ist am 1. Oktober 1926 anderweit zu besehen. Bewerbungsgesuche mit Zeugnisabschriften sind bis zum 12. Zull zu richten an den Verbandsvorsitzenden Seifersdorf, am 24. Zuni 1924, Bürgermeister Hegewald. Freitag, am 2. Juli 1926, vormittags 11 Uhr sollen in Spechtrih 1 24 er Vierkant-Apparat und t Holzdrehbank, je mit Vorgelege, I Decoupirmaschine, l Stuhlwagen, 6 Hobelbänke, 1 Lichtmaschine (Dynamo), Schalt tafel und Anlasser meistbietend gegen Barzahlung versteigert werden. Q 1969. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Dippoldiswalde. OerllichcS und Sächsisches Dippoldiswalde. Das Wetter hat sich nun doch endlich zum Besseren gewendet, so daß überall mit der Heuernte begonnen werden konnte. Die Weiheritz ist stark gefallen, hingegen ist die Talsperre noch immer voll angespannt. — Am Neubau der Handels- und Gewerbeschule ist mit den Außenpuharbeiten begonnen und der südliche Giebel zu einem großen Teile bereits des Gerüstes entkleidet worden. Dippoldiswalde. Neichsbahnamtmann Scheithauer, der Bar stand der Bahnverwalterei Dippoldiswalde, dem die ver antwortliche Leitung in allen Dienstzweigen auf der Linie Hains- berg—Kipsdorf obliegt, erfüllt am 1. Juli eine 30 jährige Be amtendienstzeit. Sie wird im Eisenbahndienst nur selten erreicht. Durch seine hervorragenden Fähigkeiten, große Strebsamkeit und strenge Pflichterfüllung hat er sich die im Eisenbahnbetriebsdienst erreichbare höchste Spitzenstellung erworben. Möge es ihm ver gönnt sein, noch recht viel Freude in seinem verantwortungsvollen Berufe zu finden. Als Wohltäter seines Personals verdient er von ihm an seinem Ehrentage die herzlichsten Glückwünsche. — Bon der Pressestelle der Landwirtschaftskammer wird uns folgendes geschrieven: Die infolge der starken Niederschläge der letzten Wochen eingetretenen Ueverschwemmungen haben in einer Reihe von Bezirken auch in der Landwirtschaft teilweise sehr schwere Schäden auf den Äeckern und Wiesen sowie an landwirt schaftlichen Gebäuden und sonstigem Inventar verursacht. Diese Tatsache hat die Landwirtschaftskammer zur Beranlassung ge nommen, um bei dem Wirlschaflsministerium den Antrag zu stel len, daß durch die Amtshauptmannschafken in Verbindung mit den Finanzämtern und Grundsteuerbehörden eine vorläufige amt liche Feststellung der angerichtelen Schäden erfolgt, damit diese Feststellungen als Unterlagen sowohl für den Erlaß bezw. die Stundung von Reichs- und Landesfteuern als auch für etwaige Aufnahme von Krediten und sonstigen Hilfsmaßnahmen dienen können. Nach den bisher mit dem Wirtschaftsministerium ge pflogenen Berhandlungen wird die Regierung diesem Antrag der Landwirtschaftskammer entsprechen und an die unteren Verwal tungsbehörden eine Bersügung zur Feststellung der Schäden er gehen lassen. Es wird deshalb Aufgabe der Bezirksvertretungen -er Landwirtschaft sowie auch der einzelnen Landwirte selbst sein, in begründete» Fällen entsprechende Anträge an die zuständige Amtshauptmannschalt wegen Feststellung der angerichteten Hoch wasserschäden zu richten. Hierbei empfiehlt es sich, Anträge nicht erst an die Landwirtschaftskammer zu richten, sondern zur Ver- meidung von Verzögerungen direkt mit den Amtshauptmann- schaflen in Verbindung zu treten. Bei der besonderen Dringlich keit, mit der die hiernach erforderlichen Schritte unternommen werden müssen, kann es sich vorläufig nur um die Ermittlung der angerichteten Schäden handeln, während die Durchführung et waiger Hilfsmaßnahmen für die von der Ueberschwemmung be troffenen landwirtschaftlichen Betriebe erst weiteren Beratungen zwischen den beteiligten Regierungsstellen und der Landwirtickafts- ! Kammer Vorbehalten bleiben muß. , — Unregelmäßigkeiten im Postamt zu Lauenstein bil- ! deten am Dienstag den Gegenstand eines Strafprozesses, der sich j gegen den 49 Jahre alten vormaligen Vorsteher Edmund Krause richtete und der vor dem Gemeinsamen Schöffengericht Dresden verhandelt wurde. Gelegentlich einer oberbehördlichen Nach prüfung wurden im Geschäftsbereich des Postamtes Lauenstein verschiedene Unstimmigkeiten aufgedeckk, die schließlich zur Er mittlung eines Gcsamlfehlbekrages von rund 3509 M. führten, und die Postsekretär Krause als Vorsteher und zugleich Vorgesetzter selbst begangen hatte. Der Angeklagte trat 1992 in den Post dienst ein, feit 1923 versah er in Lauenstein den Dienst eines Postmeisters bezw. Vorstehers. Nach der Anklage hat er in den Jahren 1924/25 allerlei Handlungen begangen, die keinesfalls im Interesse der Reichspost lagen. So hatte Postsekretär Krause bei spielsweise unbezahlt gebliebne Fernsvrechgebührcn mit andereu Postgeldern immer beglichen, dadurch eutstandene Fehlbeträge wieder mit fremden Summen auszugleiche» versucht und uni diese Handlungsweise zu verdecken, unrichtige Aufstellungen angefcrligk oder Belege geändert. Staatsanwalt Kaumann forderte eine emp findliche Bestrafung, er trat aber nach Lage der Verhältnisse der Zubilligung mildernder Umstände nicht entgegen. Das Urteil lau tete wegen Amtsvergehens nach den 66 350 und 351 StGB, ans ein Jahr Gefängnis, zugleich wurde Angeklagter ans drei Jahre für unfähig erklärt, ein öffentliches Amt zu bekleiden. Amts- gerichksrat Dr. Roux führte in der Begründung des Urteils u. a. aus, es sei nicht erwiesen, daß Angeklagter die Handlungen be gangen habe etwa um ein liederliches Leben zu führen, im Gegen teil befand er sich in mißlicher wirtschaftlicher Lage, die ihm keinerlei besondere Annehmlichkeiten gestaltete. ' Andererseits habe er als Vorgesetzter und Vorsteher des Postamtes seine dienst liche Stellung gröblichst mißbraucht und in den letzten Jahre» ein ganz merkwürdiges Geschäftsgebahren an den Tag gelegt. Mil dernd fei bei Auswerfung der Strafe in Betracht gekommen, daß Angeklagter bereits teilweise Ersah geleistet hak und auch die rest lichen Fehlbeträge noch decken will. Das Gericht habe auch aus drücklich von Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte abge sehen. In der Verhandlung kam mit zur Sprache, daß Ange7 klagker als Postmeister und Vorsteher in einer so kleinen Stadt wie Lauenstein mit im Mittelpunkt stehe, daß er sich vom Stamm tisch nicht gut zurück ziehen könne, andererseits dann aber auch zu wenig Gehalt beziehe. Schmiedeberg. Oesfentliche Sitzung des Schulbezirksvorstandes und Schulausschufses Freitag, den 2. Zull 1926, abends 7 Uhr in der alten Schule. Tagesordnung: Mitteilungen: — Zaushaltplan auf 1926: — Nachtrag zur Orksschulordnung: — Kankor- wohnung bekr.: — Etwa noch Eingehendes. Geising. Der Stadkral Geising (Fremden- h»d Verkehrsbüro) hat am Dienstag seine erste diesjährige Fremden- und Kurliste herausgegeben. Die Aufmachung ist dieselbe wie im vergangenen Sommer. Die erste Seite zeigt ein Gesamtbild von Geising. Zahlreiche Inserate der hiesigen Gastwirte und Geschäftsleute bilden den übrigen Teil. Die Fremdenliste selbst ist mit dem 20. Zuni abgeschlossen und weist 86 Parteien mit zusammen 192 Personen auf. Geising. Der Landesverein sächsischer Heimatschuß hat sich bereitfinden lassen, während der Hochsaison Vorträge und sonstige Veranstaltungen im Saale des Hotel Stadt Dresden abzuhalten. Der erste beginnt am Sonnabend, dem 24. Juli, und folgen an den nächsten Sonnabenden weitere. Diese Veranstaltungen er freuten sich im Herbst hier größter Beliebtheit. Kreischa. Unser Ork rüstet sich zum Empfange der Sänger des „Sächs. Elbgau-Sängerbundes , die hier vom 3.—5. Juli ihren 57. Sängertag abhalken. Am Sonnabend, den 3. Juli, finden Plahwusik (1. Batl. 10. Inf.-Reg.), Zapfenstreich und Sänger kommers stakt, am Sonntag, den 4. Juli, Ehrung der Gefallenen am Kriegerdenkmal, Früh-Singen auf dem Haußmannsplahe, Sängertagung des Bundes, nachm. 3 Uhr im Garten des Gast hofs Hoinka Festkonzert mit darauffolgendem Festball auf beiden Sälen des Ortes. Am Montag, den 5. Juli, ist eine Sänger- Wanderung nach dem Wilisch geplant. Kreischa. Das Schützenfest der hiesigen Scheiben-Schühen- Gesellschaft findet vom 1.—3. August statt. — Nach Fertigstellung des Um- und Erweiterungsbaues des Kinder-Erholungsheims des Wohlkätigkeiksvereins „Sächs. Fecht schule" in Sohland a. d. Spree wird dasselbe Sonntag, den 4. Juli, feierlichst eingeweiht werden. Dresden. Landtag. Die heutige Sitzung begann mit einem hübschen Witz. Präsident Winkler teilte mit ernsthafter Miene mit, daß der Abgeordnete Böttcher um einen längeren Urlaub ge beten habe. Das Haus quittierte mit einem verständnisinnigen Lachen, denn jedermann weiß es, daß Böttcher der ihm drohenden Verhaftung sich durch Flucht nach dem Lande seiner Sehnsucht entzogen hat. Die Kommunisten spielten dann die Entrüsteten, als der Präsident vorschlug, am 8. Juli die letzte Sitzung vor den Ferien abzuhalten, dafür aber in der nächste» Woche täglich zu arbeiten. Ausgerechnet die Kommunistien und Linkssozialisten, die durch ihre sinnlosen langen Reden den Fortgang der Landtags arbeiten am meisten erschweren, verlangten ein Hinausschiebeung des Ferienbeginns. Sie mußten sich aber der Mehrheit fügen und der Landtag beschloß, am 8. Juli die letzte Sitzung abzuhalten. Bei der folgenden Beratung des Etatkapitels „Universität Leip zig" kam es zu einer lebhaften Auseinandersetzung zwischen Abg. Dr. Schmincke (Kom.) und dem Volksbiidungsminister Dr. Kaiser. Letzterer wies die Angriffe auf die Universität energisch zurück. Beim Kapitel Staatstheater kamen in langen Reden all die Dinge zur Sprache, die in den letzten Wochen ei» lebhaftes Echo in der Presse fanden. Im übrigen wurden allerseits die hervorragenden künstlerischen Leistungen unserer Staatstheater rückhaltlos aner kannt. Besonders Bolksbildungsminister Dr. Kaiser stellte sich schützend vor Leitung und Künstler der Staatstheater und kon statierte, sowohl die Oper wie das Schauspielhaus stünden auf einer Höhe, die zum mindestens in Deutschland von keinem an deren Theater übertrosfeii werde. Die Einstellungen des Ka pitels wurden nach der Vorlage genehmigt. Interessant war es, daß der Ausschußantrag, der die Borlegung einer Denkschrift über eine Umgestaltung der Generalintendanz fördert, mit 42 gegen 37 Stimmen abgelehnk wurde. Für Ablehnung stimmten Deuksch- »alionale, Deutsche Volksparlei und ein großer Teil der Alt- ! sozialisken, während Demokraten, Linkssozialisten und Kommu nisten sich geschlossen für die Denkschrift erklärten. Es wurde ? dann die Borlage über die Aufnahme von Staatsanleihen und ! die Uebernnhme einer Staatsbürgschaft für die Aktiengesellschaft Sächsische Werke in Dresden beraten. Nach längerer Debatte, in die auch Finanzminister Dr. Dehne eingriff, wurde die Vorlage entsprechend dem Anträge der Ausschußmehrhcit angenommen. Zu Kap. 69, Sammlungen für Kunst und Wissenschaft beantragte der Ausschuß, die Regierung zu ersuchen, baldmöglichst den Antrag, eine Denkschrift über die künftige Unterbringung der staatlichen und der der Kulturstiskung gehörenden Sammlungen, vorzulcgen. Die Einstellungen z» diesem Kapitel werden einstimmig genehmigt. Es folgte die Beratung dreier Anträge und eines Gesuchs über Hochwasserschäden, die mit einem vierten, neu eingegangcnen An träge Voigk-Schisfmann dem Haushaltausschuß A überwiesen wur den. Bei Beratung des Kapitels forstliche Hochschule Tharandt und der Regierungsvorlage hierzu, beantragt die Berichterstatterin Frau Dr. Hertwig-Bünger namens des Ausschusses Genehmigung der Einstellungen des Kapitels und Bewilligung von 209 MO M. zum Neubau eines Forschungsinstitutes sowie Annahme der Vor lage. die Angliederung der forstlichen Hochschule Tharandt an die Technische Hochschule zu Dresden vom 1. Oktober ds. IS. ab vor- » sieht. Da mehrere Anträge eingegangen sind, über die die Frak tionen sich Heuke noch einigen wollen, wird die Sitzung nachts 11,15 Uhr auf 10 Minuten unterbrochen. Dann werden die 290 000 M. für den Neubau eines Forschungsinstituts in Tha randt bewilligt. Die Verlegung der Hochschule nach Leipzig wird abgelehnt und die Einstellungen werden genehmigt. Die Vorlage über Kapitalbeteiligungen des sächsischen Staates bei der Säch sischen Flughäfen-Belriebsgesellschaft m. b. H. und bei Flugver- kehrsunternehmungen sowie über Flugbeihilfen für die das Land Sachsen im Jahre 1926 berührenden Luftlinien findet nach kürzet Beratung Annahme. Es werden als Kapitalbeteiligung 250 000 Mark an der Sächsischen Flughäfen-BetriLbsgesellschaft, 64 000 Mark an der Sächsischen Lufkverkehrs-A.-G., 200 MO M. an der Deutschen Lufthansa A.-G. und 250 009 M. als Beihilfe zum Luft verkehr bewilligt. Kap. 7, Fernheiz- und Elektrizitätswerk zu Dresden wird ohne Aussprache einstellungsgemäß erledigt. Abg. Dr. Schmincke (Kom.) begründet hierauf einen Antrag seiner Par tei, die Regierung zu ersuchen, umgehend eine Novelle vorzube reiten, durch welches der 8 360 des allgemeinen sächsischen Berg gesetzes vom 31. 8. 1910 dahingehend abgeänderk wird, daß Schadenersatz bei Bergschäden auch dann zu zahlen ist, wenn dem Geschädigten die ihm durch den Bergbau drohenden Gefahren be kannt waren. Der Antrag hängt zusammen mit den in Oelsnitz i. E. entstandenen Schäden. Ministerialdirektor Just verteidigt das sächsische Berggesetz. (Während der Regierungsverkreker spricht, holt sich Abg. Dr. Schmincke einen Teller mit Speisen auf seinen Platz und führt im Saale ein lustiges Klapperkonzerk mit Messer und Gabel auf, bis ihn der Präsident darauf auf merksam macht, daß diese Tätigkeit gegen die gute Sitte des Hauses verstoße.) Der Antrag geht an den Rechksausschuß. End lich werden die Kapitel Bergakademie Freiberg und Oberbergamk und Bergämker in den Einstellungen genehmigt. Schluß der Sitzung gegen 1,30 Uhr morgens. Nächste Sitzung Donnerstag, den 1. Juli, nachmittags 1 Uhr. Dresden. Das Wirkschafksministerium ordnet an, daß als Fangprämien für Bisamratten im Sommer je Stück 3 M. und im Winker je Stück 2 M. als angemessen zu betrachten seien. Da durch die Erlegung von Bisamratten durch Zufalls- und Gewohn- heiksfänger derartiger Ratten den Gemeinden und den durch diese vertretenen Grundstücksbesitzern Bekämpfungskosten erspart wer den, so ist das Ministerium der Ansicht, daß die Gemeinden auch die Bereitstellung und Auszahlung der Fangprämien zu überneh men haben. Um einem Betrug vorzubeugen, sollen die Fang prämien nur bei Vorlegung von blukfrischen Bisamrattenschwänzen gezahlt werden. Doch soll die Abwicklung der Angelegenheit so schnell vor sich gehen, daß den Fängern kein Schaden durch Ver derben der Felle entsteht. Wilsdruff. Bei dem am Sonntag hier abgehaltenen Schützen feste wurde der letzte, gegen 7 Uhr abends abgegebene Schuß zu einem llnglücksschuß. Das Geschoß verirrte sich und traf eine beim Postamt beschäftigte Telephonistin, welche flck auf etwa 4 Meter an die Schußbahn begehen hatte, in den Oberschenkel, in dem das Geschoß stecken blieb. Leipzig. Die Strafkammer des Landgerichts Leipzig verur teilte den Gemeindeverordneten Friedrich Apitzsch aus Podelwitz zu 6 Wochen Gefängnis, weil er den Bürgermeister von Podelwitz und den Amtshauptmann Ryssel dadurch verleumdete, daß er ihnen Unregelmäßigkeiten im Dienst öffentlich vorgeworsen hatte, obwohl ihm bekannt war, daß solche Unregelmäßigkeiten nicht vorlagen. Augustusburg. Die Staatsstraße, die durch Augustusburg führt, soll.demnächst vom Abgang des Weges nach Hohenfichte oberhalb des Iägerhofes bis zuin Postamt verlegt werden. Die jetzige sogenannte Lengefelder Staatsstraße ist auf dieser Strecke zu steil bezw. auf der anderen Seite zu abschüssig und besonders zu eng und daher für den jetzigen und künftigen Verkehr durch aus nicht mehr geeignet, ja sogar in der jetzigen Anlage äußerst gefahrbringend. Bei der bevorstehenden Beilegung, die als eine große Verbesserung angesehen werden muh, sind rund 6890 Kubik meter Erdmassen zu bewältigen und 5900 Ouadratmeter Fahrbahn" zu versteinen: auch wird ein besonderer Fußweg mit angelegt werden. Klosterbuch. Dammbauken sind seit voriger Woche am Gra ben des Wasserkraftwerkes Klosterbuch und an der Mulde ober halb des Kraftwerkes im Gange. Die durch die Hochfluten der letzten Zeit durchbrochenen Dämme werden durch bayrische Ar beiter und hiesige Erwerbslose wiederhergestellt, was längere Zeit in Anspruch nehmen dürste. Das überflutet gewesene Wasser kraftwerk steht bereits seit drei Wochen still. Plauen, 28. Juni. Drei nach Plauen eingewanderte Geschäfts leute, die in Plauen eine offene Handelsgesellschaft eröffnet haben, mit dem Zwecke eine „fette Pleite", die sie selbst zugestanden -oben, zu machen, und hiesige Geschäftsleute in der kurzen Zeit von einem Halbeck Zahr um etwa 90090 Mark geschädigt und dar auf nach Palästina ans gewandert waren, dort aber festgenommen und ausgeliefert wurden, standen heute vor dem Gemeinschaft lichen Schöffengericht in Plauen. Marias Kornblum wurde wegen gemeinschaftlichen betrügerischen Bankerotts zu zwei Zähren sechs Monaten Zuchthaus, Rudolf Patt zu zwei Zähren sechs Monaten Gefängnis, und Zankel David Sapir wegen Beihilfe zum betrü gerischen Bankerott zu zwei Zähren drei Monaten Zuchthaus verurteilt. Allen dreien wurden auf drei Zahre die Ehrenrechte aberkannt. Görlitz, 29. Zuni. Auf dem Wege zwischen Görlitz und Troihschendorf erschoß gestern^abend gegen 11 Uhr der Gastwirt Kliemt des bei ihm bedienstete 19jährige Mädchen Lisbeth Kalk brenner und dann sich selbst. Kliemt, welcher verheiratet ist, mit seiner Frau aber in unglücklicher Ehe lebt, halt« mit dem Mäd chen ein Liebesverhältnis angeknüpft und mit ihm einen Aus flug ins Riesengebirge gemacht. Von dieser Reise kehrten beide gestern abend nach hier zurück, nahm«» am Bahnhof eine Drosch ke und unterwegs volisührte Klimt die gräßliche Tat. Der Kut scher hatte wohl ein Geräusch gehört, diesem aber keine Bedeutung beigemessen. Als das Fuhrwerk In Troihschendorf ankam, war Kliemt bereits tot, während das junge Mädchen noch schwache Lebenszeichen von sich gab. Nach kurzer Zeit gab es aber auch seinen Geist auf.
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