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triebskosten zu garanlieren sind, nicht aber die Ver zinsung des investierten Kapitals, im ganzen Lande 10 Milli onen Mark (der heute benutzte Wagen dieser Linie z. B. kostet 35 000 M.). Diese Verzinsung müssen die Üeberschuhlinien bringen. Hier gilt der 8-Pf.-TarIs mit Ermäßigung für Arbeiter- Karten. Dabei fährt man sehr angenehm auf Polstcrsitz und teuren Gummireifen. Die Entwickelung des Verkehrs ist erfreu lich. Die heute eröffnete Linie ist die 75. Die Entwickelung des Aulonetzcs berechtigt uns mit, daß wir in Deutschland sagen können: Trotz allem doch! Fayrplanwünsche werden am besten geregelt durch Zusammenarbeiten von Gemeinden und Ver band. Aendcrungen möchten möglichst nur bei Inkrafttreten je weils des neuen Fahrplans vorgenommen werden, um Ver wirrung zu vermelden. Doch ist schliesslich für eine neue Linie unter Ilmständen eine Ausnahme am Platze. Die Garantiesumme, der rege Benutzung des Wagens das Bittere nimmt, hat auch erzieherischen Wert zum Nutzen aller Beteiligten, denen schließlich auch hohe Ucberschüße zugutckommcn, wenn solche einmal er zielt werden sollten. Hoffnung auf gutes Gedeihen der Linie und auf gedeihliches Zusammenarbeiten von Gemeinden und Verband beschloß die Ausführungen. Sladtrat vr. Arnold gibt der Hoff nung Ausdruck, daß die durch die Verhältnisse gelockerten Be ziehungen zwischen den in Frage kommenden Gemeinden und Dippoldiswalde durch die neue Verbindung wieder enger werden, wie sie früher waren, und dankt der Amtshauplmannschast namens der Stadt und den Landgemeinden für ihr tatkräftiges Wirken zur Hebung dcS Verkehrs. Stadtrat Gietzolt gibt für den Ver kehrs-Ausschuß von Dippoldiswalde der Freude Ausdruck über die neue Linie, wie auch der Hoffnung auf die Linie nach Oelsa und wünscht „Gute Fahrt!" Baurat Haase kann die Verbreiterung der Straße Höckendorf—Edle Krone (wenn auch vielleicht nicht mit einem Male) in nahe Aussicht stellen; was der Fahrt ebenfalls zugute käme. Schließlich gedenkt Bürgermeister Heerklotz—Reich städt noch seines Kollegen Strehle als des eigentlichen Vaters des 75. Kindes der staatlichen Kraftwagenverwaltung. Mittenrein werden im Gespräch noch allerlei Wünsche und Gedanken hin sichtlich der neuen Kräflwagenlinie erwogen. Viel Zukunftsmusik. Bei solchen Gelegenheiten geht der gute Wille ja allzugern mit dem Verstände durch. Jedenfalls waren die Vertreter des staat lichen Verbandes bemüht, jeden Gedanken aufzugkeifen und zu prüfen. Nunmehr gehts an die Heimfahrt. Jede Haltestelle lichtete die Reihen der Fahrgäste. Schließlich bleiben nur die Dlppoldiswalder übrig, die, als am Skadkeingange die Rückseite des eingangs erwähnten Plakates sie fragt, ob die Fahrt eine angenehme war, aus vollem Herzen und ohne jede Einschränkung mit einem 3a antworten. Der Wagen verschwindet in der Halle. Morgen früh wird er seinen geregelten Dienst anlrelen. Möge der Betrieb der Linie, das ist unser Wunsch, von Unfall jederzeit verschont bleiben und möge er den Munsch unserer Großeltern, der auch unser aller Wunsch ist und wie er am Anfänge dieser Zeilen umrissen wurde, mit erfüllen helfen! Die Aussichten dafür scheinen vorhanden zu sein und jeder kann mithelfen! Glück auf! — Be sonderes Interesse dürste noch der Fahrpreis sinken. Er beträgt: von Dippoldiswalde bis Reichstädt 25 Pf., bis Gasthof Ruppendorf 60 Pf., bis Molkerei Ruppendorf 70 Pf., bis Höcken dorf 80 Pf., bis Edle Krone 1 M.; ab Reichstädt: bis Gast hof Ruppendorf 30 Pf., bis Molkerei Ruppendorf 40 Pf., bis Höckendorf 60 Pf., bis Edle Krone 70 Pf.; ab Gasthof Ruppendorf: bis zur Molkerei 25 Pf., bis Höckendorf 25 Pf., bis Edle Krone 40 Pf.; ab Molkerei Ruppendorf: bis Höckendorf 25 Pf., bis Edle Krone 30 Pf.; ab Höckendorf: bls Edle Krone 25 Pf. In umgekehrter Richtung sind die Fahr preise selbstverständlich dieselben. Gepäck kostet bis 30 Kilogramm und bis 20 Kilometer Entfernung 50 Pf. Dippoldiswalde. Wie fast überall Im Reiche ist auch bei uns der gestrige Sonntag, der Tag des Volksentscheides, vollkommen ruhig verlaufen. Vor dem Rathaus, in dem die beiden Wahl lokale sich befanden, war einiges Leben, fonst war es in den Straßen wie an Sonntagen. Verschiedene Lastkraftwagen, beseht von Reichsbanner-Leuten und Musik, mit schwarz-rot-goldenen Fahnen, durchfuhren die Straßen und warfen Flugblätter ab, wie solche auch noch ausgetragen wurden. Die Zahl derer, die zur Arne gingen, betrug bei uns ein reichliches Drittel der Wahlbe rechtigten. Ilm 5 Uhr war diesmal bereits Schluß der Wahl handlung, und das Ergebnis lag um 7 Uhr schon vor. Es war folgendes: Ja-Stimmen 888 Nein-Stimmen 62 Ungültige 111 Stimmberechtigte 2844 Auf Stimmscheine gaben 22 Mähler Zetlel ab. Aus dem Be zirk kamen die ersten Meldungen nach der Amkshauptmannschafk schon bald nach 6 Uhr, noch vor V-8 Uhr traf die letzte ein, und um 8 Uhr lag das Ergebnis des Bezirks fertig vor. Wie die Beteiligung war auch das Intereste für den Ausgang des Volks entscheids bei weitem nicht so stark wie bei Wahlen, es mag wohl auch sein, daß man mit einem Erfolge nicht rechnete, daß nur wenige Optimisten hofften, daß die nölige Ia-Slimmenzahl von fast 20 Millionen zusammen kommen würde. — Die Wahlergebnisse in folgende: Za Dresden—Bautzen 551532 Leipzig 454099 Chemnitz-Zwickau 540943 den sächsischen Wahlkreisen sind Nein ungiltig Stimmberecht. 25554 29959 1237766 21546 23881 874 383 22781 34442 1190820 Dippoldiswalde. Die T^rnerjugend des 7. Dresdner Gaues der Deutschen Turnerschaft lud am Sonnabend den Allgemeinen Turnverein zu sich zu Gaste, um mit ihm Sonnwend zu feiern. In strahlenförmigem Anmarsche trafen sich beide Abteilungen im Schmidtschen Steinbruche am König-Iohann-Turme. Plötzlich zer riß das hell auflodernde Iohannisfeuer die tiefe Dunkelheit. Mächtig wirkte der durch wuchtige Steinmassen und hochragende Maldesbäume gebildete Hintergrund auf die nach Hunderten zählenden Teilnehmer, die rechte Stimmung schaffend. Nach all gemeinem Gesänge leitete der von Prof- Lommatzsch fein Dippol- diSwalder Kind) verfaßte, von Traute Mehler vorgetragene Feuer spruch zur Feier über: „Wir stehen aus Höhen der heimischen Erde, umwoben, erhoben von schweigender Nacht. In unserem Kreise nach alter Väter Weise des angefochten Holzstoßes leuch tende Pracht. — Den Glauben laßt rauben euch niemals, ihr Brüder: daS Licht, es durchbricht auch des Vaterlandes Schmach. Auf dunklen Wegen führt Gott uns doch entgegen mit wunder barem Ratschlusse leuchtendem Tag. — Nicht Klagen, nicht zagen ob unserem Geschicke, nicht wanken, nicht schwanken auf dornlg- tem Pfad. Drückt alles euch nieder, der Geist erhebt euch wie der, des deutschen Geistes Funke einst zündet die Tak. — Drum heget und pfleget das Deutschtum im Herzen. Im Leiden, im Streiten bleibt treu und stark. Bei lohender Flamme schwört Treue deutschem Stamme, im Glücke, wie im Unglücke: Deutsch bis ins Mark!" Hierauf hielt Gauvertrcter Mehler die den gan- , zen Waldkessel durchdringende Feuerrede: Erst kommt mein Volk, : dann all die anderen; erst meine Heimat, dann die Welt! Von diesem Spruche ausgehend, schilderte der Redner die Sitte der Sonnwendfeier. Sie sei durch zwei Jahrtausende lebendig ge- ! blieben, noch Heuke die gleiche Freude in alter Kraft, wenn die s Natur in höchster Blüte steht und die Frucht der Ernte entgegen- s geht. Die deutsche Turnerlugend, sie sei herusen deutsche Sitte ' weiterzupflegen. Möge sie bringen uns ihren Leib und wir wollen , pflegen dann ihre Seele für den großen Gemeinschaftsgedanken. ; Alles was schlecht ist, ins Feuer, daß es zur Schlacke werde und in Heller Flamme emporsteigen möge das wahre Empfinden für Volk und Vaterland. Hierauf nützte die Turnerjugend die Helle des Feuers zu frohem Reigen, Spiel und Gesang, und alles wa- s genden Feuersprlnger endeten die nächtliche Feier, um sich teils in der Jugendherberge Dippoldiswalde, teils in Malter im Nacht- , lager neue Kraft zum Heimmarsche zu holen. Dipooldiswalde, 21. Juni. Der gestrige Sonntag war reich an Erlebnissen für den Dlppoldiswalder. Zu sehen gabs und zu hören auch mitzutun; letzteres besonders auch für die Kinder, denn das Be z i r k s k i n d e r tr e f f e n der Deutschen Turnerschast sand gestern hier statt. Kinder bringen Sonnenschein. Und sie brachten ihn buchstäblich, als sie nach 1 Uhr auf der Brauhof- straße zum Fcstzuge stellten, der dann die Stadt durchzog. 350 Kinderturner und Ktnderturnerinnen beteiligten sich daran (ver treten waren, soweit wir feststellen konnten, Dippoldiswalde, Rabenau, Schmiedeberg, Reichstädt, Dorfhain, Höckendorf, Seifersdorf und Obercarsdorf). Zwei Fahnen wurden milgeführt, außerdem Wimpel und Schild. Die Marschmusik stellten der Obercarsdorfer und der hiesige Verein. An der Turnhalle des Allgemeinen Turnvereins erwarteten die Oelsaer den Festzug. Sie hatten wohl aus irgend einem Grunde den Anschluß verpaßt. Nach dem Aufmarsch auf dem weiten Platze begrüßte der Vor steher des Allgemeinen Turnvereins, Lehrer Hesse, die kleinen Festgäste im Namen der Kinderabteilung seines Vereins. Glück Hütten sie, indem sie die Stadt aus Anlaß einer anderen Veran staltung im Festschmuck sahen; und Glück hätten sie, daß das Wasser, das vor wenig Tagen noch den Turnhallenkeller über flutete, sich wieder verlief und so die Benutzung der Garderoben ermöglichte. Ohne Unglücks- und sonstige Zwischenfälle möge das Treffen verlaufen, damit alle wohlbefriedigt heimkehren könnten. Redner fuhr fort: Wenn Turner Feste feiern, so handelt sichs nicht um Essen und Trinken und Geldausgaben, sondern um an deres. Wir wollen dabei recht viel Freude erleben, innere Be friedigung finden und stolz sein. Freude macht es Euch schon, wenn ihr die enge Stube verlassen und zum Turnen gehen könnt; Freude aber um so mehr, wenn ihr dabei Eure Kräfte meßen, wenn ihr dabei Fortschritte in Euren turnerischen Leistungen fest stellen könnt. Innere Befriedigung findet ihr, wenn ihr inne wer det, daß das Turnen Euch Herr werden läßt Eures Körpers und Eures Willens. Mit Stolz erfüllt Euch das Bewußtsein, ein Glied zu sein der große» Organisation der Deutschen Turnerschaft mit ihren 2 Millonen Angehörigen. Und wenn wir heule Eure Leistungen sehen, dann werden wir stolz auf Euch kein. Seit dankbar denen, denen Ihr all das verdankt, Eueren Füyrern. Mit einem dreifachen „Gut heil!" auf den Bezlrks-Kinder-Turnwart Lehrer Eidner und auf den Gauturnwart Lorenz—Dresden, der ebenfalls gekommen war, schloß die Ansprache. Nun gings an die Arbeit. Unter Leitung von Turnwart Eidner turnten erst die Knaben und dann die Mädchen mit Sorgfalt zusammenge stellte, von der früheren Art abweichende, aber ohne Zweifel äußerst zweckmäßige Freiübungen, die an die Kinder nicht ge ringe Anforderungen stellten, beizen gerecht zu werden, sie sich mit Erfolg befleißigten. Wer hätte nicht seine Freude daran ge habt. Anschließend richtete Gauturnwart Lorenz einige Worte an die kleinen Turnerinnen und Turner. Er sei gekommen, um ein mal zu sehen, was im Weißeritzlal gemacht wird, und er habe sich gefreut über das, was er gesehen habe. Kinder und Führer beglückwünsche er dazu. Er ging näher auf den Zweck des Tur nens im allgemeinen und des Kinderturnens im besonderen ein und gab der Hoffnung Ausdruck, daß immer weitere Kreise das erkennen möchten, besonders auch die Ellern, damit beim nächsten Kindcrlurnen die doppelte Zahl — 700 — aufmarschiere. Daß cs auch im hiesigen Bezirk vorwärts gehe, diesem Wunsche galt sein „Gut heil!" Jetzt wurden die Geräte herbeigeschafft, und die Arbeit an ihnen begann. Sie wurde dann in die Turnhalle verlegt. Mir waren verhindert, dem Geräteturnen ununterbrochen beizuwohnen. Aber unter dem, was wir sahen, war auffallend Gutes. Wir wollen niemand hintansehen, aber z. B. das Reck turnen der Großölsaer Knaben scheint uns doch besonderer Er wähnung wert und auch deren Aufmerksamkeit und Disziplin. '/«6 Uhr wurde Schluß gemacht. Nach dem gemeinsamen Ge sang von „Ein Ruf ist erklungen" dankte Turnwart Eidner allen, die gekommen waren, gab seiner Zufriedenheit über die turne rischen Leistungen Ausdruck, vermißte aber etwas hinsichtlich Unter ordnung unter die Führer. Er bedauerte, daß das Wetter die vorgesehenen Staffelläufe nicht zuließ, gab der Hoffnung Aus druck, daß zum nächsten Treffen — in zwei Jahren — wieder 700 Kinder erscheinen möchten wie vor zwei Jahren, läge das Turnen doch einzig und allein in ihrem eigenen Interesse, und entlieh dann die Kinder mit guten Wünschen und Grüßen an daheim. Gemein samer Gesang machte den Schluß in der Halle. Auf dem Platze wurde darauf noch ein Handballspiel zwischen Obercarsdorf und Rabenau ausgetragen. Es endete mit 1:0 für Obercarsdorf. — Es war, das lehrte der Augenschein, ein „Fest" der Kinder. Sie werden gewiß noch lange von diesem Tage reden und sich freuen auf das nächste Treffen. Denen aber, die die Mühe haben, sei das Lohn! — Nächste Tuberkulosesprech stunde Mittwoch, den 23. Juni, vorm. von 10—12 Uhr im Diakonat. — Von der Kreisdirektion der Landwirtschaftskammer für das Erzgebirge wird uns geschrieben: Die Berichte, die in den letzten Tagen durch die Presse gingen, wonach die schweren Nieder schläge der letzten Wochen der Landwirtschaft bis jetzt keinen Schaden gebracht hätten, sind leider für das Erzgebirge und seine Ausläufer nicht zutreffend. Die niedergehenden großen Regen masten der letzten Wochen haben bedauerlicherweise schon beträcht liche Schäden verursacht. Fast alle Wasserläufe mit ihren Zu flüßen traten über die Ufer und stellten Aecker und Wiesen tage- und wochenlang unter Waßer, in bergigen Lagen wurde viel ! Boden mitgerißen und die unteren Lagen verschlämmt. Die Heu- j ernte, die in den mittleren Lagen schon lm Gange sein müßte. Ist s stark gefährdet und zum Teil schon verdorben. Von dem Getreide hak hauptsächlich der Roggen gelitten, der fast überall auf dem ! Boden lagert und nicht zur Blüte kommen kann. Auch Weizen, ! Hafer, Gerste und Lein lagern infolge der starken Niederschläge vor der Blüte und werden infolgedessen geringere Körnererkräge liefern. Kartoffeln und Rüben sind in der Entwickelung voll kommen stecken geblieben, fangen an zu faulen und werden vom Unkraut überwuchert, das wegen der Nässe nicht bekämpft werden kann. Die Hoffnung auf eine gute Mitkelernke ist hierdurch völlig zerstört, im Gegenteil ist mit einem großen Ernkeausfall zu rechnen, wenn die Witterung sich nicht baldigst normal gestaltet, j Schmiedeberg. Die Bibelslunden im Pfarrhause haben wie der begonnen und finden regelmäßig an jedem Donnerstage abends 8 Uhr statt. Zum Iohannesfeste wird auf beiden Friedhöfen eine Feier mit Gesang und Ansprache des Geistlichen abgehalten wer den. Bel ungünstiger Witterung findet diese Feier in der Kirche statt. Des weiteren wird noch mitgeteilt, daß die bisher im hie sigen Heimatmuseum unkergebrachte, der hiesigen Kirche ge hörende Luther-Ausgabe (12 Bände) auf Beschluß der Kirchge- melndevertrelung in das Archiv des Pfarramtes zurückgenommen worden Ist. Die Bücher sind auch dort für jedermann zugänglich. Luchau. Die Ortsgruppe vom „Stahlhelm" in Luchau halte die benachbarten Ortsgruppen zu einer Sonnwendfeier eingeladen. Trotzdem leichter Regen einsehte, waren viele Kameraden, so gar aus Lauenstein und Kipsdorf zu Fuß und zu Rad erschienen. '/-9 Uhr marschierten vom Gasthos, wo gesammelt wurde, Stahl helm und Iungdo geschlossen dem Ziele zu, wo das Feuer schon zum Himmel emporlvderte. Die Kameraden der Ortsgruppe hatten cs trefflich verstanden, den Platz passend vorzurichlen. Der Orls- gruppenführer, Kamerad Arnold, begrüßte den Turnverein, die Kameraden und Ordensbrüder, die gesamten Einwohner von Luchau, besonders aber Pfarrer Elh—Seifersdorf, der in packen der Weise die Feucrrede hielt. Daraus dankte der BczirkSführer, Kamerad Pinder, dem Redner für die kerndeutschen Worte, rüt telte die Lauen auf, die vaterländischen Verbände mit zu unter stützen, woraus mit dem 4. Vers des Deutschlandliedes die Feier geschloßen wurde. Es wurde unter Gesang ins Dorf zurück marschiert, wo die Kameraden noch einige Zeit im Gasthof zu- sammenblicben. 10,50 überbrachte der Iungstahlhelmmann G. Reichel-Dippoldiswalde den Staffettengruß von den Ordens- 1 brüdern, welche auf dem Lerchenbergc die gleiche Feier abhielten (übrigens eine ganz ausgezeichnete Leistung). Kurz darnach trennte man sich. Jedem, der die Feier mit erlebt hat, wird sin In guter Erinnerung bleiben. Klingenberg. Als „Kraftmensch" könnte der 17 jährige Schmiedegeselle Erich Mittelstädt hier austreten. Er vermag 12 Zenkimeker lange Drahtnägel, die er in die rechte Hand nimmt, mit einem Schlage durch ein 2'/, Zentimeter starkes Brett hin- durchzustoßen. Einen Nundelsenstab, 12 Millimeter dick, hält er in der Mitte mit den Zähnen und dreht ihn mit beiden Händen zu Ringen zusammen. Alte Münzen vermag er mit den Zähnen zu biegen. Eine Eisenschiene, 5 Zentimeter drei und 8 Millimeter dick, legt er auf den Kopf und zieht mit den Händen ihre Enden nach abwärts. Rundeisenstäbe schlägt Mittelstädt auf seinen Ober armmuskeln krumm und auf den Oberschenkelmuskeln wieder ge rade. Baut er als Turner eine Brücke, trägt er auf seinem Kör per mehrere Erwachsene. Auch Im Heben von Gewichten leistet er Großes. Gelsing. Der Wektergott hatte am Sonntag ein Einsehen und brachte verhältnismäßig gutes Wetter, nachdem es die ganze Woche über geregnet halte. Zwar kam die Sonne nicht durch und ein ziemlich kühler Wind wehte, aber es war wenigstens trocken. Auch die Straßen waren durch den Wind abgekrocknek. Die ganze Woche hindurch wurde Sand angefahren, um dieselben wieder nach dem Unwetter in Stand zu setzen. Der Wahlgang war am Sonntag, wie vorauszusehen war, nicht gerade lebhaft. Die Müglihtalbahn brachte am Sonntag nur wenige Ausflügler, wo ran wohl das schlechte Wetter während der ganzen Woche Schuld trug. Ziemlich lebhaft war der Kraftwagen- und -Radverkehr und zahlreiche Autos hielten Einkehr in unsere Gaststätten. Zinnwald. Um die seit November vorigen Jahres frei ge wordene und zur Ausschreibung gelangte Kankorenstelle für Zinn wahl hatten sich 3 Bewerber gemeldet. Bei der vorgenommenen Wahl wurde nun Lehrer Preusche in Sadisdorf als Kantor un serer Gemeinde bestimmt. Genannter wird seinen neuen Wir kungskreis Milte Juli ankreten. Kratzhammer. Unter den Folgen des letzten Unwetters hatte am Dienstag und Mittwoch auch der hiesige Gasthof „zum Ham mergut" zu leiden, indem das Gehöft vermutlich durch einen alten unterirdischen Mühlgraben unter Wasser gesetzt wurde, so daß s das Vieh aus den Stallungen gebracht werden mußte. Zur Hilse- ! leistuna traf die Freiwillige Feuerwehr Lauenstein ein. Es gelang schließlich, dem Waßer Ableitung zu verschaffen, so daß die Ge fahr nach einem halben Tage beseitigt war. Kreischa. Am Freitag, am 18. Juni, hielt der hiesige Grund- und Hausbesitzer-Verein Im „Schühenhause" eine sehr gut be suchte Versammlung ab, bei welcher der Vorsitzende einen inter essanten Bericht über den sächsischen Verbandstag in Leipzig und die „Protest-Versammlungs des Bezirkes in Dippoldiswalde gab. Vor allem erläuterte er das neue Grundsteuer- und Bodensperr- geseh, sprach von der Wirkung des Volksentscheides zum Haus besitz und den Forderungen des „Sparerbundes", der vor kurzem versuchte, auch in Kreischa eine Ortsgruppe zu gründen. Am Sonntag, am 18. Juli, wird der Verein die „Iahresschau" in Dresden besuchen. Bannewitz. Der Führer eines auS Dresden stammenden Kraftwagens, Ingenieur Wippermann, fuhr auf der Staatsstraße Dippoldiswalde—Dresden in anscheinend angetrunkenem Zustande im Ortsteil Welschhufe nach Umlegung eines Straßenbaumes durch den Chausseegraben auf das angrenzende Getreidefeld, ohne daß er oder der Wagen Schaden gelitten hakte. Auf die Straße zurück gebracht ist derselbe trotz aller Einsprüche wcikergefahren, bis er auf der abschüssigen, stark belebten Hauptstraße nach Ueberrennen einer Säule in einem Garten festsah. Der Wagen wurde später abgeschleppt. Wie die bereits durch Fernsprecher herbeigerufene Polizei feststellte, war Wippermann nicht einmal Im Besitz eines Führerscheines, da ihm dersebe wegen ähnlicher Vorkommnisse hereiks entzogen worden ist. Jedenfalls verdient eine derartige, die allgemeine Sicherheit stark gefährdete Handlung elne exem plarische Bestrafung, die hoffentlich nicht ausbleiben wird. Dresden. Einschränkung des Radfahrverkehrs in Dresden. Die ungleichen Verkehrsverhältniße im Zentrum Dresdens haben das Polizeipräsidium veranlaßt, den Erlaß neuer Vorschriften vor- zuberelken, durch die ekwa 80 Straßen für den Radfahrverkehr ganz oder teilweise gesperrt werden sollen. Die meisten Straßen im Stadklnnern dürfen von früh 9 Uhr bis abends^ 9 Uhr über haupt nicht mehr befahren werden. Andere verkehrsreiche Straßen zweiter Ordnung werden als Einbahnstraßen bezeichnet und dür fen künftig nur in einer Richtung befahren werden. Die Radler hielten eine Protestversammlung ab, die sich auf das schärfste gegen diese Pläne wandte und einen Demonstrationszug der Rad fahrer zu veranstalten beschloß. Heidenau. Durch das Hochwasser ist die ganze hiesige Vogel wiese und die bereits aufgebauten Buden unter Wasser gesetzt worden, so daß das Schützenfest um 8 Tage, auf den nächsten Sonntag, verschoben werden mußte. Pirna. Am Freitag abend gegen 9 Uhr rutschte ein am Mühlgraben der Gottleuba stehender, ekwa 70 Jahre alter Mann namens Anders aus Zehista durch das Gestrüpp und fiel in den hochangeschwollcnen Mühlgraben. Er trieb durch die Brücke der Rottwerndorfer und Zehistaer Straße ekwa 10 Meter hindurch und wurde auf der anderen Seite herausgefischt. Die herbei gerufenen Samariter unternahmen Wiederbelebungsversuche mit dem Sauerstoffapparat, jedoch ohne Erfolg. Der Arzt konnte nur noch den Tod feststellen, trotzdem der Tote nur etwa 3 Minuten im Wasser gelegen hatte. Freiberg. Um die hiesige, durch den Uebertritt in den Ruhe stand des Baurats Rieß freigewordene Stelle haben sich 63 Be werber aus allen Teilen Deutschlands gemeldet. — Zum Oberstaatsanwalt beim Landgericht Freiberg wurde Staalsanwalk Arnold, Freiberg, ernannt, der bisher die Geschäfte der Staatsanwaltschaft Freiberg führte. Leipzig. Das Polizeipräsidium hatte, um allen Ausschrei tungen sofort enlgegenlreken zu können, umfaßende Maßnahmen ungeordnet. Dank dieser polizeilichen Tätigkeit ist es gelungen, größere Ausschreitungen zu verhüten und ansgebrochene Schläge reien im Keime zu ersticken. Bel den Zusammenstößen wurden mehrere Personen teilweise erheblich verletzt und mußten dem I Krankenhause zugeführt werden. Ein planmäßiger kommuni stischer Ueberfall ereignete sich in Sehlih zwischen Kommunisten I und Wehrwolfleuten. Ein Lastkraftwagen mit Anhänger, der mit I Kommunisten besetzt war, fuhr vor die Kantine des Mehrwolss, I die dort einen Kleinkaliberschießstand haben. Die beiden Wäch- I ter, zwei Erwerbslose, wurden von den Kommunisten arg ver- I prügelt und so zugerichtet, daß sie Ins Krankenhaus eingeliefert I werden mußten. Die Kommunisten zertrümmerten die Einrich- I tung der Kantine und flohen, noch ehe die Polizei alarmiert wer- I den konnte. Die Nummer des Autos hatte» sie mit Tüchern I verhängt. Frankenberg. Ein nächtliches Aulomobilunglück, daß trotz I recht gefährlichem Aussehen noch verhältnismäßig glimpflich ab- I lief, Hal sich In der zweiten Stunde der Nacht zum Sonnabend I unmittelbar vor BungeS Mühle zugekragen. Auf der Heimfahrt I von einer von mehreren Chemnitzer Autos unternommenen Spa- I zierfahrt nach Frankenberg überstürzte sich dort einer der Kraft-' I wagen dadurch, daß ein Mitfahrer in nicht mehr nüchternem Zu- I stände dem Wagenführer in das Steuerrad griff. Dadurch kam I der Wagen ins Schleudern und überschlug sich, wobei die beiden I Insassen aus die Straße geschleudert wurden. Der eine von ihnen I erhielt erhebliche Quetschungen im Gesicht, der andere, der kurze I Zeit besinnungslos war, zog sich einen starken Bluterguß oberhalb I des linken Auges zu. Der Vorfall zeigt wieder einmal, wie tra- I gisch sog. „Bierfahrten" mitunter enden, wenn der Uebermut der I „Angeheiterten" keine Grenzen mehr kennt. Eibenstock. Die Elternratswahlen, die hier etwas später als I In den Nachbarorten ltattfanden, haben mit einem Sieg der christ- I lichen Liske geendet, die von 15 Sitzen 10 erhielten. Oberwiesenthal. Wie man hört, steht der Hotelbesitzer Hieke I mit dem Allgemeinen Deutschen Automobil-Club wegen Verkaufs I seines Hotels auf dem Fichtelberg In Unterhandlung. Bautzen, 19. Juni. Ein blutiges Ehedrama ereignete sich heute I nachmittag In der fünften Stunde. Der Inhaber des Zentral- I theater-Restaurants, Karl Laucke, hak sich erschoßen, nachdem er I vorher die Waffe gegen sein« Ehefrau gerichtet hatte und diese I schwer verletzte. Ueber den Grund zu dieser Tat läßt sich noch I nichts Bestimmtes sagen. Erst A Im Herri erst ei« diesem sprechur kommisj dem Di gliedert! Ministe arammL den ist. 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