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Weißeritz-Zeitung : 21.06.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-06-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192606211
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19260621
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19260621
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-06
- Tag 1926-06-21
-
Monat
1926-06
-
Jahr
1926
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 21.06.1926
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r- AeSSssle Zeitung -es Bezirks «»4« 3 Verantwortlicher Redakteur: Selkr Sehne» — Druck und Verlag: Lari Sehne in Diovoldiswatve. 92. Jahrgang Nr. 141 Montag, am 21. Juni 1926 ko 3 8- jetzigen regenreichen Zeit nur regnete, Die Alten Herren aber, auch das darf t Der Gemeinderat. Oertliches und Sächsisches 'N wurde u. a., keine l >3 8» I »A3 ne !m ZK?« HZ AZ ."Z I sondern nur noch tag aller 2 statt wiesen. Oberhäslich, am 21. Juni 1926. ZdZ ZLAs. Visses Blatt eulhüU die amMchen Bekanntmachungen -er Amlshauptmannschaft, -es Amtsgerichts ««- -es Sla-lruls zu Dippoldiswalde x" 3 g st« EL? "ZAL für jeden Verkehr wird die Reluholdshainer Straße in Flur Oberhäslich vom 22. bis 25. Juni wegen Schleusenbau. Der Verkehr wird über Reinberg und Dippoldiswalde ver- W2 Z.Z»Z sich außerordentlich viele einfanden, so daß der große Saale doch bald nicht mehr ausreichte. Gern gab man sich der Fröhlichkeit hin. Kotillonkouren belebten auch diesmal die Reihenfolge der Tänze. Ein kleiner Teil der Alten Herren reiste bereits am Sonntag abend ab, ein anderer am Montag morgen, für alle die aber, die noch hier geblieben, fand ein Spaziergang nach dem „Seeblick" als Ausklang statt. Das Fest ist vorüber. Wie die früheren AH.-Tage ist es, das darf man wohl mit gutem Ge wissen behaupten, glänzend verlaufen, nicht zum Wenigsten auch dadurch, daß das Wetter aushielk, dah die Ilmzüge nicht gestört wurden, daß es in der jetzigen regenreichen Zeit nur regnete, ReM-Hreis: Für «iE Monat 2 Reichsmark mit Zutragen, einzelne Rammern 18 ReichS- Pfennig«. Gemeind« - Verband« - Girokonto Rammer ». Fernsprecher: Amt Mppoldt«- »ald« Rr. L Postscheckonto Dresden 12548. Der Erbgerichsgutsbesiiher Walter Hennig in Lllchau beab sichtigt, auf dem Flurstück Nr. 450 des Flurbuchs für Luchau zwischen den beiden bereits vorhandenen Teichen noch einen dritten Teich zur Fischzucht anzulegen und anzujpannen. Der neue Teich liegt, wie die beiden bestehenden, In der von Süd osten her in den Langen Grund einmündenden Talmulde und wird durch Anstauen des Zuflusses an der Südostseite des Wirtschafts weges nach dem ErbgerichtSgute südwestlich der Orlslage von Luchau gebildet. Die Stauhöhe beträgt 2,0 bis 2,5 Meter. Die Unterlagen können während der Dlenflsrunden an hie siger Amtsstelle «lngesehen werben. Gemäß tz 33 Absatz 1 des Äassergesehes wird dies mit der Aufforderung bekannt gemacht, etwaige Einwendungen gegen dieses Vorhaben binnen 2 Wochen, von dem auf das Erscheinen gegenwärtiger Bekanntmachung folgenden Tage ab gerechnet, bei der unterzeichneten Behörde anzubrlngen. Einwendungen, die nach Ablauf dieser Frist erhoben werden, bleiben, soweit sie nicht auf privatrechtlichen Titeln beruhen, wegen Frlstversäumnis unberücksichtigt. 139 L. Dippoldiswalde, am 19. Juni 1926. Sie Umtrkauptmannsckakt ifi'iegep-ößi'enmal bell'. Mit Genehmigung der Kreishauptmannschafk Dresden wird zugunsten der Errichtung eines Kriegerehrenmales in der Stadt Dippoldiswalde am 24. Juni ds. Zs. eine öffentliche Haussammlung und am 4. Zull ds. Zs. eine Stratzensammlung Innerhalb des Stadtbezirkes vorgenommen. Die Einwohnerschaft wird herzlichst gebeten, sich opferbereit zu zeigen, um den Plan der Errichtung des Ehrenmales zur baldigen Durchführung bringe» zu können. Dippoldiswalde, am 10. Zuni 1926. Seo Stabtest. Dippoldiswalde. Die kurze Nachtruhe und in Hinsicht, daß die Erledigung der Tagesordnung der diesmaligen General versammlung nicht zu viel Zeit in Anspruch nehmen werde, brachten es mit sich, daß der Beginn der Versammlung auf 10 Uhr hinaus geschoben wurde. Die Alte Herrenschaft war dann auch fast voll ständig anwesend. Die Verhandlungen waren nickt öffentlich: sie befaßten sich in der Hauptsache mit inneren Verbandsangelegen heiten und solchen, die den aktiven Verein betreffen. Beschloßen ' ' ßerordentllchen Mitglieder mehr aufzunehmen, ere Glück zu'er. Ein Antrag, den Verbands- _o , ihre abzuhalten, wurde abgelehnt. Der Ge samtvorstand wurde einstimmig wiedergewählk: Anton Blank—Bad Kreuznach als 1. Vorsitzender, Franz Pauli—Knauthain und Anton Jar—Waodbofen am Vbbs als stellv. Vorsitzende, Adolf Funk— ^.S " As «--'S? Lauf als Geschäftsführer und Kassenwart, Christian Lucke- Wendelstein als Schriftführer, Gustav Unverricht—Schweidnitz, Carl Sasse—Sagemühl, Julius Fromm—Kronstadt als Revisoren. Als Ort der nächsten Generalversammlung wurde wieder Dippol diswalde gewählt. Um 1 Uhr war die Versammlung zu Ende. Während dieser Zeit besichtigten die Damen der A.H. die Slroh- hutfabrik von H. H. Reichel und unternahmen anschließend noch Spaziergänge in die nähere Umgebung der Stadt, denn das Wetter schien doch aushalten zu wollen. In der Etrohhutfabrik begrüßte Fabrikbesitzer Arthur Reichel (gleichzeitig auch Vorsitzen der des Vergnügungs-Ausschusses für die A.A.-Tagung) die Damen herzlichst, gab eingehende Erläuterungen über die Fabrikation und führte durch die einzelnen Säle des ausgedehnten Betriebes. Mit großem Interesse folgten die Teilnehmer der Besichtigung dem Werdegang eines Strohhutes und schieden mit Dank für die ge gebenen Erklärungen und die ihnen überreichte Aufmerksamkeit diese industrielle Stätte. Um 4 Uhr versammelte man sich zur Fest tafel in der Reichskrone. Frau Mittag Halle ein feines Mahl bereitet, ein guter Wein löste die Zungen, daß bald allgemeiner Frohsinn herrschte; die Sorgen des Alltags blieben draußen. Herzliche Worte der Begrüßung widmete Vorsitzender Blank allen Erschienenen, in gebundener, humorgewürzter Form toastete AH. Pauli aufdie anwesenden Damen und A.H. Macher sprach in launigen Worten auf die drei lieben Kleinen, die die Weinkarte zierten. Drei Tafellieder trugen ebenfalls bei, die Stimmung zu heben. Während des anschließenden Valles bereiteten Kotillon- touren und eine Reihe sehr hübscher Vorführungen, Vorträge usw. in Art einer bunten Bühne viel Freude, so daß man auch diesen Abend nicht an frühes Heimgehen dachte. — 20. Juni. Der Vor mittag dieses A.H.-Festtages war der Besichtigung der Deutschen Müllerschule und ihrer Versuchsmühle gewidmet, wozu Direktor Gewerbeoberstudienrat Meller eingeladen hatte. In späterer Vor mittagsstunde versammelten sich die einzelnen Semester zum Früh schoppen in den verschiedenen Gaststätten der Stadt, während mittags Marklkonzert stattfand. Am Vormittage fand eine Besichtigung der Deutschen Müller- kchule und VersuchSmühle statt, worüber wir morgen noch berich ten werden. Pünktlich um 3 Uhr setzte sich vom Bahnhotel aus der Fest- zug In Bewegung, eröffnet von drei Herolden, hoch m Roß, be gleitet von der V. e. H. „Hansa", den beiden Gesangvereinen ^Eintracht" und Mannergesangverein, Militärverein, Freiwillige Feuerwehr, Gesellschaft „Erholung", dem Allg. Turnverein (DT.) Weitzeritz-Jeilung Tageszeitung un-Anzeiger Mr Dippol-iswal-e, Schmiedeberg u.A Omen! Im Erbaericht Höckendorf wird nochmals Halt gemacht zu einer Tasse Kaffee. Hier nimmt Regierungsrat Paul Gelegenheit, die Fahrtteilnehmer zu begrüßen. Er fügt hinzu: Die letzten Jahi haben wenig Freude gemacht in wirtschaftlicher Beziehung. so angenhmer ist die gegenwärtige Stunde. Wie bei jeder Geburt, ging es auch hier ohne Schwierigkeiten nicht ab. Vor allem habe der allgemeine Geldmangel die Sicherung der Garantiesumme erschwert, besonders als gar noch Obercunnersdorf nein sagte. Schließlich wurde auch das überwunden. Erneut bitte er die Kraft wagen-Verwaltung, die Ueberschüsse einzelner Linien wenigstens eilweise zur Deckung von Fehlbeträgen zu verwenden. Bei Ans tellung des Fahrplanes seien so viele hierzu geäußerte Wünsche »erücksichllgk, wie überhaupt tunlich. Ob er so bleib«, müsse die Erfahrung lehren. Redner dankt allen, die zum Gelingen des Unternehmens irgendwie beitrugen, erhofft bas Beste für den Bezirk und wünscht zum Schluß der Linie eine glückliche Fahrt! Bürgermeister Strehle—Höckendorf begrüßt die Fahrt- tellnehmer für seine Gemeinde und für den Verband der neuen Linie, die nicht ohne Mühe und schließlich auch nicht ohne Aerger zustande gekommen sei; hofft und wünscht, daß sie nun aber auch die in sie gesetzten Erwartungen erfüllt und daß man bei der staat lichen Kraftwagenverwaltung ein offenes Ohr immer finde. Re gierungs-Amtmann Bretschneider führt aus: Die Schwierigkeiten bei dieser Linie sind so groß nicht gewesen, das beweist daS mager« Aktenstück. Wenn Schwierigkeiten überhaupt entstehen, 0 liegt eS an den drei Bedingungen, di« der StaakSverlmnd im Auftrage deS Finanz-Ministeriums stellen muh: 1. Wagenhalle (hier rasch gelöst durch Entgegenkommen von Dippoldiswalde). 2. Keine Beihilfe zur Straßennnterhaltuna (muß der Verband Indirekt bezahlen durch Erhöhung der Kraslwagensteuer von 200 auf 600 M). 3. Garantiesumme. Das ist der kritischste Punkt. Hier darf nicht außer acht gelassen «erden, dah nur die Be- mit seinem Trommlerzuge, und der Schühengesellschafk. Durch die festlich geschmückten Straßen, auf denen außerordentlich viele Zuschauer den Zug erwarteten, führte er über Obertorplah, Kirch- plah nach dem Markte und hinab zur Müllerschule. Vor dem Denkmal des „Glück zu!" nahmen die Zugteilnehmer Aufstellung, worauf alsbald die Musik mit einem Choral die Feier eröffnete. Die Gedächtnisrede hielt Sup. Michael. Es sei eine ernste Feier mitten in den Festcsstunden des AH.-Tages, die nicht allein der 42 auf dem Denkmal Verzeichneten gelten solle, sondern allen den mehr als 150 Farbenbrüdern- die im Laufe der 25 Jahre verstorbenen Verbandsangehörigen. Sup Michael gründete seine weiteren Ausführungen auf dem Satze, der über dem Friedhofs eingang seiner 1. Gemeinde gestanden habe: Was Ihr seid, das waren wir, was wir sind, das werdet Ihr. Sie alle, die dahin gegangen, waren einst junge, frische Burschen, frohe Müllerfchüler, liebe Freunde. Was wir sind, das waren sie. Und sie sind uns vorauf gegangen In die ewige Heimat. Sie grüßen uns von dort und mahnen, unser Leben auf Gott zu stellen, ein Leben zu leben verklärt durch Liebe, Glaube und Hoffnung, zu denken, was sie jetzt sind, das werden wir. Nach den Worten des Herrn Super intendenten legte der 1. stellv. Vorsitzende des Verbandes, ÄH. Pauli, einen großen Kranz mit grün-weiß-roker Schleife am Denk mal nieder. Er dankte den gefallenen Helden, die als Vorbilder fortleben werden in unserm Gedächtnis. Ehre den gefallenen Helden, deren Kämpfe nicht vergebens; kann man ihren Sieg nicht melden, bilden sich doch junge Helden, an den Opfern Ihres Lebens. Gott gebe, daß wir nicht noch einmal im 20. Jahrhundert In solch unsäglichen Krieg hineingerissen werden. Aber wir sollten nicht glauben, daß ein Ansturm auf unser Staatswesen uns für alle Zeiten erspart bleibe. Das Gesetz der Sieger Im Lebens kämpfe geht durch die Natur. Auch der Mensch ist nicht frei davon. Die Völker können wohl den Kampf hinausschieben, aber nicht verhindern. Darum müssen auch wir immer bereit sein, für die Heimat zu sterben. Zeigen wir uns der Opfer der Gefallenen würdig und streben ihnen nach in Gottesfurcht, Heimattreue und Vaterlandsliebe. Ein weiterer Kranz wurde niedergelegt von An gehörigen des Kommilitonen Klemm und durch Frl. Keltner im Auftrage der Vereinsdamen des „Glück zu!" Darauf intonierte die Kapelle „Ich hakt einen Kameraden", das alle Anwesenden in stillem Gedenken entblößten Hauptes anhörken, während die Fah nen sich senkten. Nun ordnete der Zug sich wieder und zog hin über nach dem Schühenhause, um dort im großen Saale Platz zu nehmen. Als dies geschehen, marschierten die Fahnen auf, vorauf das Präsidium des a ktiven Vereins. Die eigentliche Fest feier des 25 jährigen Bestehens des AH.-Verbandes wurde ein geleitet durch ein Weihelied, vorgetragen vom Gesanverein „Ein tracht", der sich gleich dem Männergesangverein in liebenswür digster Weise dem AH.-Verbande zur Verschönerung seiner Feier zur Verfügung gestellt hakte. Zm Auftrage des Verbandes be grüßte dessen Vorsitzender Blank alle Anwesenden. Aus einem kleinen Häuflein sei der AH.-Verband zu einer stattlichen Korona gewachsen, die mit Innerer Zufriedenheit und stolzer Genugtuung auf die 25 Jahre zurückblicken könne. Er dankte dann noch den Vereinen, die am Festzuge teilgenommen hatten und sich sonst noch dem Verband zur Verfügung stellten und schloß mit einem dreifachen Hoch auf den AH.-Verband. Nachdem anschiehend das „Glück zu!"-Lied verklungen war, betrat AH. Derschow das Rednerpult. In seiner Festrede ging er auf die Zeit der Grün dung und die schweren Kämpfe, die der Verband anfangs im In teresse seines aktiven Vereins mit dem damaligen Direktor der Deutschen Müllerschule, G. A. Ehemann, zu bestehen hatte, näher ein, wie er aber anderseits auch stets für die Deutsche Müller- fchule in Dippoldiswalde eintrat. In kurzen Strichen hörte man dann das Wichtigste aus der Verbandsgeschichte, von den ver schiedenen Stiftungen und deren Zwecken wie endlich aber auch noch manch humoristisches, was für Anforderungen an den Ver band gestellt werden, wie er Helratsbüro u. a. sein sollte. Zum Schluß svrach AH. Derschow noch über die Gründung des Ver- bandsvlatte« und schloß mit einem Gelöbnis unwandelbarer Treue zum AH.-Verbande. (Wir wären gern näher auf die .Rede Der- schows eingegangen, doch verbietet uns dies leider der zur Ver fügung stehende Raum. D. R.) AH. Pauli dankte dann in be- redken Worten der Verdienste, die Blank, Funk und Jax in 25- jähriger treuer Verwaltung ihrer Vorständsämter sich erworben, wie besonders erstere beiden großes für den Verband geleistet haben. Er überreichte ihnen als sichtbares Zeichen des Dankes große Kristallschalen mit Fuß, an dem auf einem silbernen Schild chen die Widmung angebracht ist und gab bekannt, daß aus der dafür veranstalteten Sammlung noch etwa 700 M. der Adolf- Funk-Sliftung überwiesen werden. Das gleiche Feuer der Be geisterung für den AH.-Verband leuchte heut« aus ihren Augen wie vor 25 Jahren, er bat sie, auch weiter Führer und Berater zu sein zum Segen und Wohl des Verbandes. Mit bewegten Worten dankte AH. Blank für die Ehrung und betonte, wie schon am Freitag abend, daß sie beide nur ihre Pflicht getan hätten.. Die Reihe der Gratulanten eröffnete Bürgermeister Herrmann im Auftrage der Stadtverwaltung und gab bekannt, daß die städtischen Kollegien In Würdigung des kraftvollen Wirkens deS AH.-Verbandes für die Deulfche Müllerschule beschlossen haben, an letzterer eine Sonderfreistetle zu errichten, deren Besetzung an zwei würdige Schüler (je eine halbe Stelle) dem Verbände über lassen werde. Gewerbeoberstudienrat Dir. Meller überbrachte die Glückwünsche der Schule mit der Versicherung, daß diese immer bestrebt sein werde, alle Kraft einzuletzen für die Heranbildung eines tüchtigen Nachwuchses In Müllerei und Mühlenban. Die Vereinsdamen des aktiven Vereins ließen durch Frl. Stephan eine Geldjpende überreichen, die zur Beschaffung von Lernmitteln bedürftiger Schüler verwendet werden soll. Die AH.-Vereinigung „Saxonia" ließ ebenfalls herzliche Wünsch« und einen silbernen Pokal mit entsprechender Urkunde übermitteln. Endlich sprach auch noch «In Vertreter des AH.-Verbandes „Teutonia" namens dieser und seiner aktiven Vereinigung Glückwünsche aus mit der Bitte, daß das zwischen ihnen und „Glück zu!" bestehend« enge Band nicht getrennt werde. AH. Blank dankte für alle freund lichen Worte und Gescheke, worauf der Mannergesangverein „O du Jugendzeit" und „Studenten-Nachtgesana" In feinster Weise vortrug. Mit dem Abmarsch der Fahnen schloß di« F«ler. Um 7 Uhr begann dann, ebenfalls Im Schühenhause, der Ball, zu dem wenn es regnen „durfte". Die Alten Herren aber, auch das darf festgestellt werden, scheiden von Dippoldiswalde mit der Ueber- zeugung, dah für „Glück zu!" in unserer Bürgerschaft noch das gleiche Interesse, die gleiche Liebe herrschte, wie einst, da sie in den Mauern unserer Stadt weilten. Dippoldiswalde, 19. Juni. Eine der -wichtigsten Voraus setzungen für die Hebung der Wirtschaft einer Gegend ist die Schaffung und Verbesserung der Verkehrsmöglichkeiten. Das haben schon unsere Altvordern gewußt und nicht zuletzt die unserer Stadt und unseres Bezirkes. Unzählige Male von Großvaters bis auf unsere Zeit wurde eine bessere Verbindung der Bezirksorte untereinander, dieser mit der Bezirksstadt und schließlich auch Anschluß an das Eisenbahnnetz überhaupt erstrebt. Letzteres ist zwar erreicht, ersteres — bis zu einem gewissen Grade die Haupt sache — blieb unerfüllt. Die Geländebesonderheiken haben einen Teil der Schuld. Sie erschweren Querverbindungen und weisen von sich aus hin auf Längslinien. So Ist es gekommen, dah unsere Eisenbahnlinien die Bezirksbewohner nicht zusammen führen, sondern samt und sonders aus dem Bezirk heraus, nach der Großstadt. Damit aber wird gleichzeitig außerordentlich viel Geld auf dem gleichen Wege dem Geschäftsleben des Bezirks im ganzen und der Bezirksstadt im besonderen entzogen. Die Folgen für den Bezirk sind dem aufmerksamen Beobachter nicht ent gangen. Dabei schien das unabänderlich, bis in jüngster Zeit daS staatliche Krastwagenlinien - Unternehmen wieder hoffen läßt. Mehrere seit einiger Zelt auch in unserem Bezirk von ihm be triebene Linien haben endlich alle Wünsche erfüllt, soweit das die gegenwärtigen Verhältnisse zulassen — freilich zurzeit noch meist mit Zuschuß. Morgen Sonntag krilt eine neue Linie hinzu: Dippoldiswalde — Edle Krone. Heuke nachmittag fand eine Probefahrt stakt, zu der auch wir geladen sind. Zur festgesetzten Stunde sind wir am Bahnhof. Ein mit Blumen geschmückter, großer, schöner und ganz neuer Magen mit rund 30 Sitzplätzen steht hier, erbaut von der Vomaa (Doigtländische Maschinenoau-Ä.-G.). Bald sind die Fahrtteilnehmer beisammen: Baurat Haase vom Straßen- und Wasserbauamt Dresden, Reg.- Ämtmann Bretschneider und Betriebsleiter Eckert vom staatlichen Kraftwagenverband, Regierungsrat Paul für die Amkshaupkmann- schast und Vertreter anderer Staatsbehörden sowie der inter essierten Gemeinden. 5 Minuten nach 2 Uhr beginnt die Fahrt; ruhig, angenehm, bequem ist sie. Am Äusgange der Stadt wünscht uns ein Plakat an einer die Straße überspannenden Guirlande glückliche Fahrt. So ists auch an oen Haltestellen, wo auch ge halten wird, denn es ist ja eine Probefahrt. Spielend nimmt der schwere Magen die Steigungen; fest hat der Fahrer ihn in der Hand bei fallender Straße, in den Kurven, wenn Pferde unruhig werden. Wir stehen nicht an, die Sicherheit, Aufmerksamkeit und Ruhe des Fahrers ausdrücklich anzuerkennen. Üeberall wird der Wagen freudig begrüßt. Im Gasthof Edle Krone, wo wir nach 38 Minuten angenehmster Fahrt anlangen, wird kurze Rast gehalten. Bei einem Glase Bier tauscht man seine Eindrücke von der Fahrt.aus. Sie sind ausnahmslos anerkennender Natur. Aber auch neue Wünsche tauchen schon auf; so der, daß der Magen bis zum Bahnhof fahren möchte. Man mußte sich aber überzeugen, daß das nicht angängig ist. Das Bahnhossgelanbe macht das Am- lenken des großen Wagens außerordentlich schwer, ja unmöglich dann, wenn Pferdegeschirre dort halten, was meist der Fass ist. Gar leicht könnte der Wagen beschädigt und dienstunfähig werden. Da ist es schon richtiger, die Fahrgäste laufen bis zum Gasthof und finden dort mit Sicherheit Fahrgelegenheit. Die Vertreter vom staatlichen Verbände zeigen hier wie üherhaupl größte Bereit willigkeit, zu machen was möglich Ist. DaS sind keine Bureau- Kraken, das sind Geschäflsleuke. Kurz vor Ankrlkk der Rückfahrt wird gleich «>n Geschäft gemacht. Ein von der Arbelksskätle heim wärts wandernder Arbeiter nimmt ein Abonnement. Ein gutes Anzeigenpreis: Vie 42 Millimeter breit« Petitzelk« 20 RelchSpfennig«. Eingesandt und Reklamen 80 Relchtpfennig«.
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