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Dresdner Brief. Ein Tag in der Ausstellung. Mir Dresdner haben es gut. Eine Dauerkarte, und mir können so oft wir wollen und unsere Zeit es erlaubt, all das Schöne geniesten, was Natur und Kunst dort zu bieten vermag. Unbeschreiblich schön ist es in der Gartenbauausstellung! Freilich, wer von auswärts kommt, must sich sputen, in einem Tag so viel des Schönen wie nur möglich in sich aufzunehmen. Denn vielen Besuchern steht nur ein Tag zur Beifügung, sie kommen, geniesten, und bedauern, nicht für längere Zeit, mit mehr Ruhe sich in diesem seltenen Ausstellungsgelände ergehen zu können. Ein Rausch von Farben und Düften war es, der für vier Tage ungezählte Menschenmengen nach der IahreSschau lockte, die zweite Eonderschau, Schnittblumen und Gebinde, in Verbindung mit einer Raumkunst-Ausstellung. Unheimlich war der Andrang, ein Beweis, wie tief gewurzelt das Empfinden für die wunderbaren Naturgebilde, dle Blumen, im Herzen des Bölkes lebt! Aber es war auch aller Mühen und Beschwerden wert, was sich dem Auge bot. Rosen in ver schwenderischer Fülle und Pracht, fremde seltsame Orchideen, Edelweiß, das nicht aus unzugänglicher Alp, sonder» im friedlichen Strießen gezogen wurde, großblumige Hortensien, bunker Flatter mohn, Pelargonien und Fuchsien in seltenen Farben und Stöcken, — ach, es ist unmöglich, all die Namen zu nennen, die Menschen den herrlichen Geschenken der Natur gegeben. BiS zur schlichten Wiesenblume, zum wenig beachteten Moos, über dessen winzige Blüten der Fuß sonst hinwegschreitek, Tropenblumen, mit Mühe erhallen und gezogen neben den Blümchen, die unsere Kinder acht los zertreten. Kunst gibt hier der überreichen Natur eine bestimmte Note. In der Art besonderer Kulturen, in Zusammenstellung und An wendung. Die Blume schmückt unser Leben, begleitet »ns von der Wiege bis zum Grabe. Wie schön war das vor Auge» geführt! Der Tauslisch, mit Blumen geschmückt: Geburtstagstisch des Kindes, in dessen Blumenkreis die wenigen Lichtlein gesteckt sind: Gaben, dem Künstler, dem Schaffenden zu Ehren: Hochzeitsschmuck in herrlichen geichmack- und gedankenvollen Bindungen: Jubi läums-, Trauerscymuck, Dann gedeckte Festtafeln und geschmack voll künstlerische Blumengebinde, wie sic das Zimmer schmücken. Wer früh kam, konnte ruhiger schauen und genießen. Dann lockten von Gaben der Natur die der Kunst. Internationale Kunstausstellung, Proben des Könnens, der Kunstauffassung und Schulung jedes Landes, mit Fleiß und Gedanken zusammenge tragen. Aber, o Malerei, was ist auS dir geworden? Schönheit ist verpönt, aber auch Häßliches kann versöhnlich gezeigt werden, wenn Gemüt den Pinsel führt. Manches Wollen, auch Können ist da, Künstler ringen nach Ausdruck, suchen neue Wege zu finden, wo es doch keinen neuen Weg gibt, als den der Mehrheit. Aber die den Kopf schütteln bei Gemälden, die dem Beschauer nichts zu sagen wissen, die den primitivsten Anfänger gleichen, ohne doch oeren Naivität zu besitzen, gelten als rückständig und eS heißt: Er versteht es nicht, wir sind die Neuen, wie sind die Zukunft! Gern verweilt das Auge, bei ernsten, wahr empfundenen Ge mälden, bei Plastiken, -^'künstlerisches Wollen, Können und Fleiß verrate»'. Und dieses wird wohl auch für die Zukunft bestimmend sein, so daß die Moderichtung verschwinden und nur wahre Kunst den Weg sich bahnen wird. Bom vielen Sehen ermüdet, sucht der Beschauer nun gern die im grünen Dämmer liegenden Wege oder blumige Gärten, wo Blumen melodisch plätschern, im weiten Gelände auf. Der grüne Dom wird bestiegen, der nun in Blüte stehende Rosengarten be wundert. Musik und Frohsinn erschallt und in den verschiedenen Gaststätten wird jedem Wunsch, jeder Laune Gewähr. Am Nach mittag aber erschließen sich die Pforten des Parktheaters. Anne Schönstedt, den Dresdner» vom Albert-Theater her wohlbekannt, läßt es sich angelegen sein, der Kunststadt Ehre zu machen. Grillparzers humorvolles Spiel: Weh dem, der lügt! steht auf dem Spielplan und ist in reizvoller Gedanklichkeit der Naturbühne angepaßk. Mit viel Geschmack und künstlerischer Selbstverständlichkeit sind die szenischen Schwierigkeiten über wunden worden, und die Schauspieler, alles tüchtige Kräfte, über raschen durch ihr feines, munteres Spiel. Selten schöne Stunden in dieser herrlichen Umgebung! Nachdem nun der Körper noch sein Recht beanspruchte, folgt bei einbrechender Nacht reiches Feuerwerk und in bunter Farben pracht, im Leuchten -er Raketen, Wasserfälle und Figuren erhält all das Geschaute einen glänzenden Abschluß. Regina Berthold. Für findige Köpfe. Bilver-Nätsel. Namen-Anagramme. Aus den nachstehenden je 2 Wörtern soll durch Umstellen Ler Buchstaben je ein weiblicher Personenname gebildet wer. den. 1. Behalt sie. 2. Alte Birne. 8. Nun die. 4. Bon Erika, b. Reihe nett. ü. Aric, Mann. Silben-Wechsel-Rätsel. Lama Lager Banner Schnurre Lava Marne Lehe Kunde Hader Langmut Wanda Widder Palme Tenn« Leder Winter Semmel. Die erste Silbe vorstehender 17 Wörter soll durch eine der nachfolgenden ausgemcchselt werden. Die AnfangSbuch. staben müssen dann, aneinandergereiht, ein deutsches Natio- naldcnkmal ergeben, an ce bar dra e ed et Hel mar me scho spen spin tru ul un ur. Rätsel Unsern Lesern sei bcschiedcn, Dah sie jederzeit zufrieden. Dieses wird der Fall stets sein, Fehlt das eine nur allein. ........ Silben-Rätsel. Aus den 84 Silben: bau band La -el Sog Lols e e eck ed er seu for gard ge har iS Im ke la le ler me uau nt nick pon poö recht ri ru sen tümm u win bilde man 17 zweisilbige Wörter mit folgender Bedeutung: 1. Staats rechtslehrer. 2. Insekt. 8. Nordische Dichtung. 4. Erbauer des Hermannsdenkmals, ö. Gedichtform. S. Geometrische Fi gur. 7. Landwirtschaftliches Gerät. 8. Schweizer Kanton. 9. Japanische Insel. 10. Hunderasse. 11. Männlicher Personen- namc. 12. Männlicher Personenname. 1« Fischsäugetier. 14. Nadelholz. 18. Schlinggewächs. 10. Nordischer Dichter. 17. Stadt in Pommern. Die Anfangs- und Endbuchstaben müssen bei richtiger Bildung, beidemal von vorn nach hin ten gelesen, einen Ausspruch von Earmen Sylva ergeben. Auflösungen aus voriger Mumm Problem: Man liest in jeder Zeile den 1., C, 4„ staben und erhält alsdann: „Wohl bekomm'S!" Blumen-Rätsel: Zinnia, Efenvelargvntc, Inn Tulpe, Dahlie, Enzian, Reseda, Rhododendron, l Scilla, Erika, Nelke. - Zett der Rosen. — Silben-Sapfel-Rätfel: Lagune Komtesse Stur Vaterland Fürsorge Bedienung Obstreife Sek« Gutes Wetter für die Reise. — Besuchtskarten-Rätsel: Eisenbahn-Ingenieur. Scharade: Rübeland. Scherz und Ernst. tt. Jeder vierte Deutsche ein Großstädter sich ein ganz erheblicher Teil der deutschen Bevö immer mehr auf die Gebiete der Großstädte ve bezeugt die Tatsache, daß nach den letzten stat Feststellungen jeder vierte Deutsche in der G wohnt. Seit langem bereits ergibt sich die S tung, daß die Großstädte von Jahr zu Jahr w erheblich im Wachsen begriffen sind. Ein S spiel für diese kolossale Entwicklung ist namentl lin, wo man, nach den heutigen Begriffen, n hundert Jahren Verhältnisse höchst ländlichen ters vorfano. Rundfunk Leipzig (Wette 4S2>, DreSdcu B Wochentags: 10: Wirtschaft. S ^1.45: Wetter. S 12: musit. D 12.55: Nauener Zelt. S 1.15: Börse.Presse. Wirtschaft. S 3—4: Pädagog, Rundfunk Deutsche Wei S 3.25: Berl. Devisen, Prod.-Börse. S 4.30 u. 5.30: Ko Leipz. Funkorch. D 6: Börse, Wirtschaft. G Anschl. an di Veranstaltung: Preise. Sport etc. Sonntag, 2V. Jon«. 8LO: Orgelkonzert ans d. Leiv Kirche. D S: Morgenfeier. S 11: Prof. Sigenst: F der Chirurgie. S 11 PO: R. Orlow: „Das russische Aube Monopol." S 12: Dresden: Konzert. Beethoven: Sonat — Siegl: Sonate für Viola und Kiav. — Brahms: Sona D 3.30: Funkheinzelmann, llebertr. von Berlin. S 4-30: Bunter Nachmittag. Mitw.: Haydee Grünwald, Harfe: E ger, Gesang: Ellen Watteyne, Laute: Geo Becker, Re? Pretzsch, Klavier. S 7: Prof. Zettler: „Die Eeschäftsmarke.'.' Geh.-Nat Rinne: Ruhlands Bodenschätze. D 8.15: Zr Neu-Rössen. Montag, 2t. Juni. 7: (von Dresden aus): Dr. Plaudereien über interessante techn. und erakt-naturwis Neuigkeiten. T 720: lvon Dresden aus): Oberlehrer Käser der Heimat. D 8.15: Dresden. Di« Vloa. Sketsch Akt von F. Mack. Pers.: Bella Nova, Filmdiva: Clisabe Emmn, Zofe: Slide Schwend. Der hübsche Mensch: F. mann. Der alt« Diener: T. Blumau. Handlung: Das der Filmdiva. — Der Hellseher. Schwank in einem Akt von Porst: Der Herr oom Hause: Carl Blumau. Die Frau oo Hilde Schwend. Krottenhals: F. Schönemann. Lina, T chen: Elisabeth Frank. S 9.15: Kapelle des 1. lJSger>B 10. Sächs. Inst-Regt. Dresden. Leit. Obermusikmeister Kell: Marsch. — Suppe: Ouo. „Dichter und Bauer". - Hochzeitstag auf Troldhaugen. — Radetzky-Marsch. — Berte: Aus „Das Dreimäderihaus". — Zimmer:-Die Km buraer. — Blon: Frauenliebe. — Trenkler: Larmen-M Schlenck: Zick-Zack. — Reckling: „Weidmanns Hell". — Gr Lzardas aus „Der Geist des Wojewoden". — Finnl. Reil — Jessel: Melodien aus „Das Schwarzwaldmädel". -- Märsche.