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zerlegt die dritte Variation es in eine Reihe synkopierter Akkorde, der sich in den Violoncelli eine neue Melodie beigesellt. Die vierte Variation, beginnend mit einem Quintkanon zwischen Oboe und Violine, lebt durch eine Verkleinerung der Notenwerte des Themas und ein Wandern des thematischen Materials von Instrument zu Instrument auf. Die zunehmende Bewegung gipfelt in beinahe heftigem Ausbruch, von dem aus die sichere Hand des Meisters die Entwicklung in ruhige Bahnen zurückzuführen weiß. In der fünften Variation endlich klingt in eine vom Thema abgeleitete Melodie der Violinen und Bläser die Verkleinerung des Themas nur noch als Reminiszenz hinein, noch einmal meldet sich der Quintkanon wie zu Beginn der vierten Variation, und ruhig abwechselnde Zitate der Hauptelemente des Themas führen zu fried vollem Ausklang des Satzes. Der tollenden Fröhlichkeit, die das Scherzo eröffnet, folgt ein weitgespanntes Thema, das sich kraftvoll entfaltet und, zumal nach seinem Einmünden aus dem Moll- geschlecht in das hellere Dur, Ungezügeltes in Freude ummünzt. Ein rhythmisch kerniger Mittelsatz, auf eine lange Strecke dynamisch anwachsend wie auch gleicher maßen zurückgehend, zaubert vor das Auge beinahe einen Zug biedervergnügter Leute, die sich von fernher nähern und wieder in der Ferne verschwinden. Der dritte Teil des Scherzos beginnt wie dessen Anfang, dann aber, nach erneutem Übergang in den Dur-Bereich, verzahnen sich Themen aus dem Mittelteil des Scherzos, seines Anfangs, der Einleitung und des Hauptthemas des ersten Satzes: Anlaß zu neuer Steigerung und wuchtigem Hinführen zum Satzende. Das Finale schließlich, auf marschartigem rhythmischem Grundelement basierend, mit weitgeschwungenem, von starken Gefühlsspannungen getragenem Neben thema ausgestattet, fesselt durch die Leidenschaftlichkeit seiner Durchführungs? arbeit und die erregende Farbigkeit seiner Modulationen und führt über eine lebhaft bewegte Reprise zur vom Ton der Freude getragenen Coda. Walter Bäilsch LITERATURHINWEISE Sourek: Antonin Dvorak, Biographie und Werkanalysen, Bd. I, Artia-Verlag Prag VORANKÜNDIGUNG 2. Außerordentliches Konzert 12./14. Dezember 1960, 19.30 Uhr bzw. 20 Uhr Dirigent: Siegfried Geißler Solistin: Rita Bouboulidi, Athen Freier Kartenverkauf! 3. Außerordentliches Konzert 25726. Dezember 1960, jeweils 19.30 Uhr Dirigent: Prof. Heinz Bongartz Solist: Tibor Gasparek, Bratislava Freier Kartenverkauf! 6227 Ra III-9-5 1160 1,4 ItG 009/60/80