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AeUsste Zettuug des Bezir-A Veranlworllicher Redakteur: Felix Jekne^ - Druck und Verlag: Earl Zehne im Dttwol-iswal-e. WS 92. Jahrgang Nr. 138 Donnerstag, am 17. Juni 1926 korstamt »Enkels. konstkasse Vliapandt. insonie- an der tande. wird Broß. > und . Lie aus. einen Karl. i Zog galten! r auf- j über, war, tell's affen sicher t der schon. - den Eulalka, schenhah lger wie >n daher rsamster darfst .Da e, st e ch I nach- Zoolo- t auch paar m mit klein« reude- ich im adrat- Metern r Eis« ellän- Groß achsen Staa- t groß Schicht t i ein > be- Dt. di« daS sich! der bil- » Anzeigenpreis: Die 42 Millimeter breit« Z Petitzeile 20 RelchSpfenntge. Eingesandt an- Reklamen SO Reichspfennige. n selbst i, zeigt -r Dr. lstroms stämme o Bra- tößt. ebenen s Eich- Sprung nderen ad das ie Vor- g und ng der che des i. Ank ifrecht, chwanz rrt zu- rholfen : aber wobei inn es Meter mtgeht Gleses Blatt enlhSN Vie amtliche« Bekauuimachunged -er Amlshauplmannschafl, -es Amtsgerichte A«- -es Sta-trals zu Dippotöiswatde Die diesjährigen Hirschen iwkiingtn der Ruppendorf —Beerwalder sowie Ruppendorf—Paulshainer Straße sollen Dienstag, am 22. Zuni, nachmittags 3 Uhr, im Gasthof Ruppendorf unter den vorher bekanntzugebenden Be dingungen meistbietend verpachtet werden. Münzner, Bürgermeister. Bezugspreis: Ftr Men Monat 2 Reichsmark mit Zutragen, einzelne Rammern 1S Relcht- pf« nnige. Gemeinde - Verbands - Girokonto Rümmer 8. Fernsprecher: Amt Dippoldls- »alde Nr. 8. Poftscheckonto Dresden 12 548. WMlErslejgelMq. Dittwocii, am az. luni igsö, vormittags io tllw, im „llurkaus Wettin" am Nalinhof llepinsdort-pekekeld: 5068 fi. Klöße, 904 km, 13 51 cm; Massen- und Einzelbrüche: Abt. 105/110, 115,116, 121, 122, 127, 140/144, 145/148, 150, 172/178. WeitzeritzZeitung Tageszeitung mö Anzeiger Kr Dippol-iswal-e, Schmie-eberg u.A . Mauerwerk bestand, stürzte ein großer Teil der Mauer nach. Hilfsbereite Nachbarn und der Sleigerzug der Feuerwehr stühken das Dach durch ein Batkengerüst, so daß weiterer Schaden nicht mehr entstehen kann. Dadurch, daß das Mauerwerk nach außen fiel, ist der Besitzer auch vor Schädigungen an seinem Viehbestand bewahrt geblichen. Coßmannsdorf. Mittwoch mittag, kurz vor Abgang des Zuges, der um 1 Uhr die Station verläßt, kam aus einem Hause die Ehefrau des Barbiers Fiedler mit den Worten herausgestürzt: „Ich geh ins Wailer" und stürzte sich in die Fluten der hoch angeschwollenen Weißerih. Noch einmal wurde die Frau ge sichtet, um dann, über daS Wehr gleitend, zu verschwinden. Nachmittags gegen 3 Uhr wurde sie in der Nähe der Bienerlmühle von wachhabenden Feuerwehrleuten erspäht und den Fluten als Leiche entrissen. Schwermut dürfte die Ursache zu dieser Tat gewesen sein. Dresden, 16. Juni. Dem Landtag ist die angekündigte Re gierungsvorlage über die Erhöhung des Stammkapitals und eine neue Anleihe der A.-G. Sächsische Werke zugegangen. Danach soll das Finanzministerium durch Gesetz ermächtigt werden, 55 Millionen Mark im Wege der Staatsanleihe flüssig zu machen. Hierbei handelt es sich um eine Kapikalerhöhung um 60 Millionen Mark, deren Aktien der Staat zum Nennwerte übernehmen will. Weiter soll das Finanzministerium ermächtigt werden für eine oder mehrere zur Beschaffung von insgesamt 55 Millionen Mark erforderlichen Anleihen der Sächsischen Werke über die im Gesetze vom 30. Januar 1924 bestimmte Grenze hinaus die selbstschuldne rische Bürgschaft des Staates zu übernehmen. In der Begründung heißt es: „Es könnte sich die Möglichkeit ergeben, daß der Staat unter vorteilhafteren Bedingungen Anleihemiklel insbesondere vom Auslande, erhält, als ein großindustrielles Unternehmen wie die A.-G. Sächsische Werke. Um gegehenenfalls auch diese Möglich keit ausnuhen zu können, wird vorgeschlagen, das Finanz ministerium zu ermächtigen, statt der Uebernahme der Bürgschaft für eine Anleihe der Sächsischen Werke den Betrag von 55 Millionen Mark ganz oder teilweise auch im Wege der Staats anleihe zu beschaffen und den Erlös den Sächsischen Werken in der Form von verzinslichen Darlehen, zur Verfügung Z» stellen." — Den künftigen Kapitalbedarf von Anfang 1924 bis Ende 1928 gibt die Vorlage mit 176 Millionen Mark an, so daß noch 108 Milli onen Mark notwendig würden, die durch die Anleihe einschließlich der Kapilalerhöhung im wesentlichen gedeckt werden. — Aus Dresden wird berichtet: Vor kurzem hat map damit begonnen, die seit Jahrzehnten im Elbslrombekt liegende Dampför- kette der früheren Schiffahrtsgesellschaft „Kette", Deutsche Elb- schisfahrtsgesellschaft, herauszunehmen, und zwar vorerst von Ro gätz bis nach Torgau. Auf der Strecke Rogätz—Hamburg ist die Kette bereits im Jahre 1899 dem nassen Element entnommen worden. So mancher Schleppzug wurde früher an der Kelle durch die Ketkendampfer seinem Bestimmungsort zugeführt. Heute sind diese Art Dampfer von dem Schleppverkehr auf der Elbe vollständig ausgeschaltet, da sie den modernen Verkehrsverhält nissen nicht mehr Rechnung tragen. Nur an vereinzelten Elbe- plähen, z. B. in Aussig, dienen sie noch zum Teil dem Bugsier dienst. In weiten Schifferkreisen wird diese Maßnahme mit be sonderer Freude begrüßt werden, denn es gibt wohl kaum ein Fahrzeug auf der Eibe, was nicht schon beim Ankern die Kelle mit herausgehoben hat, und was das Schlimmste dabei war, Ne nicht wieder loSwerden konnte. Stundenlange Arbeit und Quäle rei war meistens die Folge davon. Der Rest der Kette, der zum größten Teil auf sächsischem Gebiet liegt, kann vertraglich erst im Jahre 1932 beseitigt werden. Wie es heißt, findet die Kelle für den Schiffsverkehr auf der Saale Verwendung. — Die Skudenkenschaft der Technischen Hochschule Dresden befähle sich in einer Sludenkenversammlung am Dienstag mit dem Fall Lessing. Mit überwältigender Mehrheit wurde folgende Entschließung angenommen: „Die Studentenschaft der Technischen Hochschule Dresden begrüßt aufs freudigste den Kampf der Studentenschaft der Technischen Hochschule Hannover gegen Prof. Lessing. Ein Charakter wie Prof. Lessing ist auf dem Lehrstuhl einer deutschen Hochschule durchaus unmöglich. Die Studenten schaft der Technischen Hochschule Dresden wünscht der Studenten schaft der Technischen Hochschule Hannover in ihrem Kampfe vollen Erfolg." — Weiterhin wurde beschlossen, sofort eine Samm lung einzuleiten, die bereits einen namhaften Betrag brachte. Plena. In der Nacht zum Montag wurde auf dem Halte punkt Heidenau der 58 Jahre alle Schuhmachermeisler Ferdinand Slowicek aus Pirna-Copitz tot aufgefunden. Allem Anschein nach Ist er, als er nach Pirna fahren wollte, infolge Schlaftrunkenheit aus dem Zuge gestiegen und beim Wiederavffpringen auf den fahrenden Zug tödlich überfahren worden. Riesa, 16. Juni. Einen tragischen Abschluß fand das Schützen fest der hiesigen Schühengilde. Der zum neuen Schützenkönig er nannte Schuhmachermeister Paul Großmann hat nach einem frohen Beisammensein mit feinen Kameraden am anderen Morgen durch Erschießen seinem Leben ein Ziel gesetzt. Was den 54 Jahre alten Mann zu dieser Tat veranlaßt hat, ist rätselhaft, zumal er sich wirtschaftlich in guten Verhältnissen befindet. Sämtliche Ver anstaltungen der Schühengilde wurden sofort abgebrochen. — Riesa. Die Finanzlage der Stadt ist nach den Mitteilungen des Ersten Bürgermeisters als recht ungünstig zu bezeichnen. Für daS Jahr 1925/26 ergibt sich ein rechnungsgemäßer Fehlbetrag von 361 904 Mark. Trotzdem fleht der außerordentliche Haushalt- plan 1926/27 nicht unbeträchtliche Ausgaoen wie Ankauf eines Automobilsprengwagens 25 000 M., einer Automobilspritze 32 000 Mark, eines 14-Familienhauses 130 000 Mark und Straßenbauten in Höhe von etwa 100 000 Mark vor. Bobenneukirchen. Im benachbarten Burkhardtsgrlln war der 24 Jahre alte Zimmermann Albert aus Ottengrün an einer Kreis- säge mit dem Säumen von Brettern beschäftigt. Aus bisher un- oenannter Ursache schlug ihm plöklich ein Brettstück gegen ein Ange und bohrte sich tief in die Augenhöhle ein. Bereits gegen '/L Uhr nachmittags war der bedauernswerte junge Mann der schweren Verletzung erlegen. Döbeln. Am Mittwoch früh gegen 2 Uhr wurde die Ein wohnerschaft alarmiert. Das Muldenwasser trat im Stadtgebiet und außerhalb über die Ufer. Gegen Mittag wurde die Schisss- OerMches und Sächsisches Dippoldiswalde. Glücklicherweise ging in der Mittagsstunde deS gestrigen Tages der heftige Regen in Sprühregen über und hörte dann bald ganz auf, die Straßen begannen zu trocknen. Eine neue Regensolge am Nachmittag war nur von kurzer Dauer. Am Galgenteiche, der Quelle unserer Roten Weißerih, wurden am frühen Vormittag die Schützen gezogen und man bemerkte nach 10 Uhr auch ein plötzliches Anschwellen des Flußes, allerdings nur um wenige Zentimeter. Die ordnungsgemäße telegraphifche Meldung darüber wurde gleich zu einem Dammbruch ausgebauscht. In der Mittagsstunde erreichte die Talsperre ihren Höchststand mit 333,46 m, der gegen 4 Stunden bestehen blieb, warauf langsamer Fall eintrat, der sich natürlich zunächst nur in Zentimetern, dem Auge ohne einen festen Anhaltspunkte gar nicht ouswirkte. Es liefen sonach in der Sekunde 46 cbm ab, 3 durch die Rohre für die Turbinen, 7 durch die geöffneten Notschühen in der Mitte der Sperrmauer, der Rest über die Kaskaden. Ein prächtiges Bild bot das über die Kaskaden herabstürzende Wasser von etwa 36 Sekunden-cbm. Noch nie war ja die Talsperre so voll, noch niemals stürzte soviel Wasser den felsigen Hang hinab. Welche Gewalt das Wasser hak, kann man daraus ersehen, daß auf den Kaskaden vorstehende Felsstücken von beträchtlichem Ausmaße ausgebrochen und mit sorkgerissen wurden. Die Talsperre und ganz besonders die Sperrmauer waren gestern den ganzen Tag und besonders auch am Abend das Ziel ungezählter Scharen. Auch die Mittagszüge brachten viele Menschen nach Malter, die fick das gewaltige Naturschauspiel ansehen wollten. Am Nachmittag begann beim Elektrizitätswerk an der Sperrmauer ein Paddelboot sayrer waghalsige Fahrt talabwärts. Wie weit er gekommen ist, konnten wir allerdings nicht erfahren. Da während der Höchst anspannung an der Malkersperre etwa 46, an der Klingenberger i Sperre etwa 32 Sekunden-cbm abliefen und auch auf dem weiteren Laufe die einmündenden Bäche noch große Wassermengen zuführten, bestand auch sür die Stadt Freital und die weiter ab wärts gelegenen fluhangrenzenden Gebiete Gefahr. Die in Re paratur befindliche Eisenbahnbrücke an der Braunschen Mühle und die Hainsberger Brücke sehr gefährdet waren. Ilm die Hains- berger Brücke zu stützen, halte man mehrere Wagen mit Granit pflastersteinen anfahren müßen. Der idyllische Rabenauer Grund ist für den Verkehr fast vollkommen gesperrt. Die Feuerwehr mußte alarmiert werden, um im Elektrizitätswerk Freital das Kesselhaus auszupumpen. Nach einer Mitteilung der Reichsbahn direktion waren die Linien Pirna—Elbufer am Dienstag vom Wasser überspült und der Verkehr unterbrochen. Auch auf der Strecke Zittau—Kleinschönau mußte der Betrieb vorübergehend eingestellt werden. — Der Dresdner Elbpegel zeigte für Donnerstag früh einen Waßerstand von 320 Zentimeter über Null an. Die Eweschiffahrt ruht seit Mittwoch morgen vollständig. Inzwischen ist ja nun auch wieder Fall eingetreten. Der Pegel der Talsperre zeigte heute morgen 333,32, also ein Sinken des Spiegels um 16 cm. Aber auch Stellen, wo man Wassersnot eigentlich nicht erwartete, leiden darunter. So dringt z. B. aus den angrenzenden Gärten und Felsen Wasser in die Werkstatt der Reparaturanstalt non Beyer und andere Häuser der Altenberger Straße. Aus ersterer fließt es in einem ganz schönen Bächlein unter der Türschwelle hindurch ab. Wenn auch zunächst kein Schaden in größtem Aus maß in unserem Tale festzustellen ist, so werden sich doch solche beini Zurllcksluten der ausgetretenen Bäche und der Weißerih selbst herausstellen, wie auch mancher Neldbesck^ abseits fließender Gewässer durch den niedergehenden Regen großen Schaden er litten hat. Reinhardtsgrimma. An der Fahnenweihe des Brudervereins Frauendorf am vergangenen Sonntag nahm auch der hiesige Sächs. Militärverein teil. Unter Vorantritt des Spielmannszuges des Turnvereins, der sich in dankenswerter, uneigennütziger Meise zur Verfügung gestellt hatte, marschierte eine gar stattliche Anzahl der Kameraden mit der Berelnsfahne nach dem Festorte. Bei der Melhefeler ließ auch der Reinhardtsgrimmaer Militärverein durch seinen Vorsteher Kam. Förster Hetze dem Zubelverein einen silbernen Fahnennagel überreichen. Generalmajor Eensft von Pilsach hatte dem Frauendorfer Militärverein aus die ergangene Ein ladung hin «in Dank- und Glückwunschschreiben zugeben lasten, welches bei der Weihefeier verlesen wurde, da er wegen Krank heit nicht persönlich daran lellnehmen konnte. Den Kameraden deS Reinhardtsgrimmaer Militärvereins öffneten sich In echter Kameradschaft die gastlichen Pforten im Hause ihres Kam. Richter, Riederfrauendorf, wo man sich gern bei Kuchen und Kaffee güt lich tat. Zum Dank« dafür bracht« der Spielmannszug Kam. Richter und seiner Familie ein Ständchen. Frauenstein. Das an der Ecke der Maßergaße und der Hospilalgass« stehende Trögersche Grundstück war an der Hinter front im Laufe der letzten Jahre an einer Stelle baufällig ge worden. Der Besitzer hatte bereits die erforderlichen Bau materialien zur Ausbesserung angefahren. Die starken Regengüße der letzten Tage haben nun diese Stelle so ausgewaschen, daß sie Dienstag nachm. ausbrach. Da die Hinterfront aus Bruchstein ¬ brücke, aus Mekallbeton bestehend, oberhalb der Stadt, beim Versuch, sie in Sicherheit zu bringen, von den Fluten unaufhaltsam forlgetrieven. Durch die Ueberschwemmung der Schießwiese wird die Abhaltung der Iahrmarktsvergnügungen für den nächsten Sonntag in Frage gestellt. Die Schaufkellerwagen mußten schleunigst fortgebracht werden. Unterhalb der Papierfabttk Technih wurde die Ueberschwemmung durch Zwei Dammbrüche verschlimmert. Leipzig. Auf der Strecke zwischen Leipzig und Bad Lausick sind am Mittwoch nachmittag drei Autos zusammengestoßen und zwar ein Auto der Horch-Werke, Filiale Leipzig, ein Auto eines Kinobesihers aus Leipzig und eine Limousine aus Leipzig. Zwei Autos fuhren vor Bad Lausick hintereinander vorschriftsmäßig rechts, das zweite Auto wollte das erste überholen, als das dritte in entgegengesetzter Richtung gefahren kam und mit dem über holenden Auto zukammenstieß. Durch den Zusammenstoß wurde daS erste Auto in den Straßengraben geworfen. Sämtliche Wagen wurden schwer beschädigt. Menschenleben sind nicht zu beklagen, die Insassen kamen mit leichteren Berlehlungen davon. "Leipzig. Wiederholt ist es in den letzten Monaten vorge- kommen, daß ein unbekannter Täter Frauen glimmende Ziga rettenreske unbmerkt in Mantel- und Iackettasche gesteckt hat. Erst dadurch, daß der Stoff der Tasche zu schwehlen ansing, wurden die Geschädigten aufmerksam. Am 10. Juni wurde einer Markk- helfersehefrau ein beträchtlicher Teil ihrer Strickjacke durch eine gleiche Handlung stark versengt. Sie ist der Meinung, daß die Tat etwa in der Tauchaer Straße oder in der Eisenbahnstraße verübt worden ist. Leipzig. Ein schwerer Unfall mit tödlichem Ausgange er eignete sich heule im Hofe des Grundstückes Alberkstraße 18. Dort war man mit dem Bau eines Gerüstes zu einer Esse be schäftigt. Plötzlich rutschte ein starker Holzbalken, der in das dritte Stockwerk hinaufgezogen wurde, aus der Tauschlinge heraus und traf den unter der schwebenden Last arbeitenden 59 Jahre alten Bauarbeiter. Dieser wurde am Kopfe schwer verletzt und verstarb kurz nach seiner Einlieferung in das Krankenhaus. Panschwltz. Am Sonntag abend schlug ein Blitz in das Stein- Kreuz, das zwischen Panschwltz und Cannewih auf einsamer An höhe unter einer Konifere steht. Der Baum wurde nur wenig be schädigt. Dafür nahm der Blitz seinen Weg in den aus Blei ge gossenen Corpus, schlug eine erbsengroße Oeffnung in das Haupt, durchfuhr den Hohlraum und schmolz beim Austritt einige Zehen an den Füßen. Das starke Kreuz zerbarst in feinem untersten Teile, dagegen blieb der große Granitblock unveschädigk. Das Kruzifix soll an derselben Stelle wieder hergestellt werden. Chemnitz. Da im Gebiete des Chemnihflusfes mehrere Wolkenbrüche niedergegangen sind, Ist die Gefahrenmarke k wesentlich überschritten, so daß die Gefahr des Ueberlretens der Chemnitz wieder sehr nahe gerückt Ist. An verschiedenen Stellen der Stadt reichen die Schleusen nicht aus, um die großen Masser mengen aufzunehmen, so daß das Wasser In die Keller elndrang. Der gestern nachmittag und In den Abendstunden herrschende orkanartige Sturm hatte in einigen Straßen stärke Bäume ent wurzelt. Im Vorort Glösa ging ein Wolkenbruch nieder, wodurch der Dorfbach über die User trat und sämtliche an der Hauptstraße gelegene Häuser unter Wasser setzte. Auch im Vorort Markers dorf trat neues Hochwasser ein. Der Sachschaden, der hier an- gerlchtel wurde, ist ziemlich bedeutend. Chemnitz. Das hiesige Schwurgericht verurteilte den Gärtner gehilfen Walter Hllckendorf, der versucht hakte, seine Geliebte mit vergifteter Schokolade zu beseitigen, wegen versuchten Gift mordes zu sechs Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrenrechts verlust. Auch wurde die Stellung unter Polizeiaufsicht für zulässig erklärt. Kamenz. Auf der Eisenbahnstreckc Arnsdorf—Kamenz ist Infolge Hochwassers ein Dammrutsch eingetreten. Der Eisenbahn verkehr zwischen Groß- und Kleinröhrsdorf ist unterbrochen. Bautzen. Die Spree führt Hochwasser. In einzelnen Ort schaften wurden die Bewohner von der Flut überrascht und sind nun vom Waller eingeschlossen. Mehrere Häuser mußten geräumt werden. In Großoostwih, daS durch die Ueberflutung der Staats straße vom Verkehr abgeschnitten ist, stehen ganze Orksteile unter Master. Aus dem Oberlande wird weiteres Steigen des WaßerS gemeldet. Im Spreewald sind große Ueberschwemmungen einge treten. Die Heuernte ist vernichtet, die Gegend zwischen Burg und Bylegure gleicht einem See. Klingenthal. Hier starb der 18 jährige Kurt Kehr. Die Sek tion der Leiche hat ergeben, daß Trichinose als Todesursache vorläufig nicht In Betracht kommt. Bei verschiedenen Fleischern wurden die Fleischbestände untersucht. Lediglich bei einem 4 Wochen lagernden Schinken wurde Trichinose sestgestellt. Der Schinken trägt den Stempel des Klingenthaler Fleischbeschauers. Dieser wurde in Haft genommen. Die Kabinettsbildung in Frankreich. Paris, 16. 6. Der Präsident der Republik hat um 2 Uhr die Beratungen zur Lösung der Kabinettskrise wieder ausgenommen. Sie wurden heute abend um 7 Uhr abgeschloffen. Um ein Viertel nach 7 Uhr wurde ein Kommunique veröffentlicht, das die Namen der von Doumergue empfangenen Persönlichkeiten aufzählt. Die Mehrzahl dieser Persönlichkeiten hat dem Präsidenten empfohlen, Briand mit der Bildung des Kabinetts zu beauftragen. Am Vor mittag halte Briand erklärt, daß er eine überstürzte Lösung der Kabinettskrise für das verkehrteste halte. Bei der gegenwärtigen Lage der Dinge müße man sich Zeit lassen und man müsse das neue Kabinett, dem schwerste Aufgaben bevorstehen, auf einer soliden Grundlage bilden. Briand wurde alsdann vom Präsi denten der Republik empfangen und mit der Kabinettbildung be auftragt. Es verlautet, daß Poincarö das Finanzministerium übernimmt. Das Schwesterschiff der Rorge verbrannt. Berlin, 17. 6. Das B.T. meldet aus Rom: Auf dem Flugfeld Clampino bei Rom verbrannte das für Japan bestimmte lenkoare Luftschiff Nr. 3 durch das Ausströmen der Gase und deren Ent zündung und wurde völlig zerstört. Das Luftschiff Ist ein Schwester ballon der durch Ihre Polarfahrt berühmten Norge. Menschen verluste sind bei dem Brand« nicht zu beklagen.