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Weißeritz-Zeitung : 02.06.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-06-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192606029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19260602
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19260602
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-06
- Tag 1926-06-02
-
Monat
1926-06
-
Jahr
1926
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 02.06.1926
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Weitzeritz-Jeitung Tageszeitung mö Anzeiger für Dippol-iswal-e, Schmiedeberg «.A Aerseste Jeiiung des Bezirks Gieies Blatt enthüll -le amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannichaft, des Amtsgerichts And des Stadlrats Zu Dippoldiswalde Verantwortlicher Redakteur: Ketir Jekne« - Druck und Verlag: Larl Zehne in Dtvool-iswat-e. Nr. 125 Mittwoch, am 2. Juni 1926 92. Jahrgang A Bezuglprei«: Für »tuen ÄNonat 2 Reichsmark 1 mit Zutragen, einzeln« Nummern 18 Reicht- s - Pfennige. Gemeinde - Verbands - Girokonto ! Nummer S. Fernsprecher: Amt Dippold!«- ! »ald« Nr. S. Postscheckonlo Dretden 12848. : Anzeigeirprei«: Vie 42 Millimeter breit« Petttzeile 20 RetchSpfenntg«. Tin gesandt und Reklamen 5V RelchSpfennig«. :e- Oertliches und Sächsisches Dippoldiswalde. Die hiesige Zugendherberge in der Deutschen Miillerschule wurde während der Pfingstferien durch eine Mädchenklasse der Glauchauer Volksschule sowie von über IM Personen beiderlei Geschlechts benutzt trotz allen schlechten Wellers, welches in dieser Zeit herrschte. Zn einer Nacht suchten Infolge Gewitterregens 38 Mann Unterkunft bei nur 20 vorhan denen Betten und wurden auch unkergebracht. Erwähnenswert Ist, daß diese Zugendherberge zwar etwas klein, aber in ihrer Einrichtung eine der schönsten deutschen Zugendherbergen ist. Gleichzeitig mutz mit bemerkt werden, daß sich die Besucher sehr lobend über die vor kurzem von der Stadtgemeinde neu vorge richteten Tages- und Schlafräume aussprachen, wie auch der Er sah von Bettstellen freudigen Anklang fand. Wie verlautet, will der Zentralausschutz der Zugendherbergen noch 18—18 Belten auswechseln, um dadurch für Bolksjchulklassen, die eine durch schnittliche Klassenstärke von 25—3V haben, durch Uebereinander- fetzen der Bettstellen den Raummangel zu beheben. Dippoldiswalde. An dem von der Fa. Arthur Nitzsche, Bau- oeschäft, hier, am Lutherplah errichteten Eckhaus-Neubau ist g> stern der letzte Teil des Gerüstes entfernt worden. Auch der Innenausbau ist bereits sehr weit vorgeschritten, so datz die Woh nungen, soweit sie schon vermietet sind, am 1. Zult bezogen wer den können. Durch diesen Neubau bildet die Ecke Lutherplah- Bahnhofstraße mit den danebenstehenden älteren Gebäuden des Konsumvereins und des einstigen Bankgebäudes ein einheitliches, geschlossenes Ganzes und macht auf den von der Stadt Kommen den einen sehr guten Eindruck. Lange Zeit lag ja der Platz teil weise brach, teilweise stand ein niedriges Häuschen auf ihm. Der Wechsel gereiht dem Stadtbild nur zur Zierde. — Am Dienstag abend hielt die Gesellschaft „ Erholung " Dippoldiswalde im Hotel „Stadt Dresden" eine außerordentliche Hauptversammlung ab. Nachdem Vorstand Schmidt die zahlreich erschienenen Mitglieder begrützt hatte, wurde sofort in die Tages ordnung eingetreten. Den Hauptounkt bildete die Neuwahl des 1. Vorstandes. Für den wegen bevorstehender Hochzeit nach 2- jähriger Amtszeit aus der Aktivitas ausscheidenden 1. Vorstand Schmidt wählte man einstimmig den Stadtkassen-Gegenbuchführer Rudolf Schubert. Nachdem einige kleinere Vereinsangelegen- heiten schnellste Erledigung fanden, schloß der zum erstenmal« am tierende 1. Vorstand Schubert gegen '/,11 Uhr die außerordent- liche Hauptversammlung und man trat hierauf in die Fidelitas ein. — Neue Rentenbankscheine. Die Deutsche Rentenbank teilt mit, datz vom 15. Zuni dS. Zs. ab neue Renkenbankscheine über fünf Renlenmark mit dem Ausstellungsdatum 2. Zanuar 1926 aus- gegeben werden. Die neuen Scheine treten an die Stelle der bisher ausgegebenen Renkenbankscheine über fünf Renlenmark vom 1. November 1923. Die noch umlaufenden Scheine der alten Art behalten aber bis auf weiteres ihre volle Gültigkeit. Riederfrauendorf. Gegen den in Hennersdorf geborenen, hier wohnhaften Waldarbeiter und früheren Gemeindekassierer Zrmer ist Anzeige wegen Unterschlagung im Amte beim Amts gericht Dippoldiswalde erstattet worden. Nach Angabe der Be hörde soll die unterschlagene Summe nicht ganz 1000 M. be tragen, während sie Zrmer auf etwa 1400—1500 M. beziffert. Er will den Betrag tn eigenem Nutzen verwendet, aber durch Bar- rückzahlungen und Eintrag einer Hypothek von 1000 M. auf sein Hausgrundstück, das kürzlich in andere Hände überging, gedeckt haben. Auch sei die Gemeinde durch sein Erbteil an einem Zause in Luchau gedeckt. Dem Bürgermeister will er von der Ange legenheit Kenntnis gegeben Haven, doch bestreitet dieser, datz es in solcher Form geschehen sei. Schmiedeberg. Bei der Elternratswahl am Sonntag mach ten rund 67 Prozent der Wahlberechtigten von ihrem Wahlrecht Gebrauch. Abgegeben wurden Insgesamt 310 Stimmen, für Liste 1 lweltlich) 181, für Liste 2 124 Stimmen. 5 Stimmen waren un gültig, weil bei ihnen entweder gar kein Vorschlag angekreuzt oder beide mit Anstrichen versehen waren. Nach den abgegebenen Stimmen entfallen somit aus die weltliche Liste vier Vertreter <Im Vorjahr drei) und ans die kirchliche zwei <Im Vorlahr drei). Falkenhain. Ausnahmsweise schönes Wetter begleitete am vergangenen Sonntag die Läufer des Werbelaufes Schmiedeberg- Allenberg, welcher auch unsern Ort berührte. Schon um 10 Uhr Die Firma C. G. Nitzsche Söhne in Schmiedeberg beabsich tigt, an Stelle der alten unbrauchbar gewordenen Girardkurbine zwei neue FranziS-Spiralsaugturbinen mit liegender Welle, die eine mit 1,000 cbni/sek Schlucksähigkeit und 144 ?8 Leistung, die andere mit 0,418 cdm/sek Schluckfähigkeit und 60,2 ?8 Leistung, beide bei 13,75 m vorhandenem Nutzgefälle in ihr Wassertrieb werk Ortsl. Nr. 12 für Schmiedeberg einzubauen und hat hierzu um wasseramkliche Erlaubnis nnchgesucht. Die erstgenannte Turbine ist bereits im Zahre 1917 eingebaut worden. Die Unterlagen können während der Menstskunden an hie siger Amtsstelle eingesehen werden. Gemäß 8 17 der Acichsgewerbeordnung und 8 33 Absatz 1 in Verbindung mit 8 23 Ziffer 3 des Wassergesehes vom 12. 3. 1909 wird dies mit der Aufforderung bekannt gemacht, etwaige Einwendungen gegen dieses Vorhaben binnen 2 Wochen, von dem auf das Erscheinen gegenwärtiger Bekanntmachung folgen den Tage ab gerechnet, bei der unterzeichneten Behörde anzu bringen. Einwendungen, die nach Ablauf dieser Frist erhoben werden, bleiben, soweit sie nicht auf privalrechtlichen Titeln beruhen, wegen Fristversäumnis unberücksichtigt. 111 L. Dippoldiswalde, am 28. Mal 1926. Die Amkshauptmannschast. Freitag, den 4. Zuni 1926, nachmittags 0,3 Uhr soll in Rein hardtsgrimma ein Msiligss mit OMm UzMerug' meistbietend gegen Barzahlung versteigert werden. H. 448/26. Sammelort der Bieter: Voglers Gasthof in Reinhardtsgrimma 1 D«r Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Dippoldiswalde. standen die Läufer bereit und kurz vor 11 Uhr erschien der letzte Läufer von Bärcnburg am Orte, um den Stab an einen hiesigen Läufer weitexzugeben. Zn der festgesetzten Pause von 5 Minuten am Gasthof Falkenhain hielt Laufwart Nickel vom Skiklub „Schneestern" eine den Zweck des Laufes erläuternde Ansprache und verlaS die zu übergebenden Urkunden. Punkt 11,05 Uhr händigte er dann dem ersten Läufer der Strecke Falkenhain— Ladenmühle den Staffelstab aus. Die Strecke Falkenhain—Laden- mühle wurde in ca. 9 Minuten zurückgelegt. Der Lauf wurde durch den Obmann, Bürgermeister Krause, im Auto begleitet. Bärenstein. Am 29. Mai hielt der Familienverband deS Geschlechts Petzold je. V.), Sitz Bärenstein, Bezirk Dresden, feinen 6. Familienlag in den Räumen des Stadtbad-Hokels in Tharandt ab. Er wurde gegründet 1913 und hat jetzt 59 Mit glieder. Der Stammbaum umfasst 10 Generationen. Als erster Namensträger wird urkundlich Peter Petzold genannt, der 1436 bei der Gründung von Neugeising für Haus und Garten an Franz v. Körbitz 20 Groschen zinste. Der Verband bezweckt die Pflege verwandtschaftlicher Beziehungen, die Förderung des Familien sinnes und des Bewußtseins der Zugehörigkeit der einzelnen Li nien zu einem gemeinsamen Geschlechte. Er glaubt damit, auch eine nationale Aufgabe zu erfüllen. Geising. Einen Blumenlag veranstaltet das deutsche Role Kreuz am Sonnabend und Sonntag, den 5. und 6. Zunl. Die Haus- und Straßensammlung haben in uneigennützigster und lie benswürdigster Weise wieder einige junge Damen auS unserer Stadt übernommen. Die gesammelten Gelder fallen der hiesigen Freiwilligen Sanitäkskolonne vom RotenKreuz und damit auch indirekt der Bürgerschaft zu. Darum bitten wir, die Gelder an den beiden Tagen recht fleißig fließen zu lasten. Geising. Am Montag ereigneten sich auf dem Spielplätze zwei Anfälle. Beim Spiel rannte ein Schulknabe ein Mädchen an, welches dadurch zu Fall kam und sich den einen Unterarm brach. Ein Sanitäter der Freiwilligen Sanitätskolonne vom Roten Kreuz legte, da der Arzt nicht im Orte war, den Nokverband an. Am gleichen Tage wollte die kleine Schneider beim Spielen den Ball parieren und brach sich dabei das Handgelenk. Fürstenwalde. Am Montag abend zog ein schweres Ge witter über unseren Ork. Der Blitz schlug in das Grundstück von Hermann Löwe, Nr. 51, das noch mit Stroh gedeckt war. Zn kurzer Zeit waren die Räume so veraualmt, daß es unmöglich war, einzudringen. So konnten der Besitzer und seine Familie nur das nackte Leben retten, und nur mit Mühe und Not konnte das Vieh gerettet werden. Von den Feuerwehren der Umgegend war die Freiwillige Feuerwehr Lauenstein auf der Brandstätte erschienen und leistete tatkräftige Hilfe. Dresden. Am Donnerstag mittags 1 Uhr hält der Landtag seine erste Sitzung nach den Pfingstferien ab. Auf der Tages ordnung stehen u. a.: kommunistische Anträge zu den Unter schlagungen beim Sächsischen Volksopfer, ein deutschvolksparlei- licher Antrag auf Abänderung des LandeswahlgeseheS, Anfragen und Anträge. — Der in so schweren Verdacht geratene Sanitäksrat Dr. med. Böhme betrieb seine ärztliche Praxis srüher In Dresden- Striesen. Die Untersuchung der Staatsanwaltschaft Dresden er streckt sich nicht nur auf das angebliche Zagdunglück am 22. Sep tember 1916, sondern auch auf den Tod des Knaben aus zweiter Ehe und weiter auf den Tod der ersten Frau des Beschuldigten. — Am 23. September vergangenen Zahres fand Im Dresd ner Künstlerhaus eine sehr stark besuchte öffentliche Versamm lung der Ortsgruppe Dresden der Deutschen Demokratischen Par tei statt, in der Bürgermeister, jetzt Reichsminister, Dr. Külz über das Thema „Wie steht es um unser Volk" referierte. Diese Versammlung war vornehmlich von politischen Gegnern besucht, sie nahm während der allgemeinen Aussprache einen stürmischen Verlauf und wurde schließlich gesprengt. Der Volksschullehrer Blumentritt, der dem Dresdner Stadlverordnetenkolleglum ange hört und der auch zugleich Vorsitzender der Deutsch-Sozialen Par tei ist, soll durch Zurufe während deS Vortrages Dr. Külz als Bürgermeister von Dresden dadurch öffentlich beleidigt und ver leumdet haben, daß er den Vorwurf erhob, „Redner hätte bei Ankauf der sogenannten AlbrechkSschlöster 25 OM M. Provisionen in seiner Eigenschaft als Dezernent der Finauzverwalkung der Stadt eingesteckt". Es wurde Strafantrag gestellt, und am Diens tag verhandelte daS Gemeinsame Schöffengericht Dresden in die ser Stache. Nach langer Beratung wurde der Angeklagte wegen verleumderischer Beleidigung zu zwei Monaten Gefängnis ver urteilt, dem Reichsminister Dr. Külz und Oberbürgermeister Blüher auch die Publikationsbefugnis In zwei Tageszeitungen und in dem Parteiblakt der Deutsch-Sozialen Partei zugesprochen und in der Begründung des ergangenen Urteils kurz angeführt, daß die Beleidigungen nach den beschworenen Zeugenaussagen als voll erwiesen gelten. Skrafschwerend kam in Betracht, daß durch solche Aeußerungen das politische Leben vergiftet werde, und daß die Behauptung ein schwerer Vorwurf sei. Leipzig. Der Straßenbahnfahrer der Außenbahn, Grützschke aus Papitz, hatte das Unglück, tn Stahmeln den Arbeiter Gör ding zu überfahren. Er wurde nach dem Unfälle von den be teiligten Streckenarbeitern bedroht, die behaupteten, Grützschke hätte beim Herannahen des Wagens kein Klingelzeichen gegeben. Grützschke mußte flüchten und war so aufgeregt, daß er stunden lang ziellos in den Feldern herumirrte und schließlich von der Polizei In Schutzhaft genommen werden mußte. Leipzig, 1. 6. Vor dem Reichsgericht hatte sich heute der Student Zob von Stiegler aus Berlin wegen Spionage zu verant worten. Der Angeklagte halte In München, Berlin, Freiburg I. B. und anderen Orten wichtiges Material dem französischen Nach richtendienste ausgeliefert. Das Gericht verurteilte Ihn lngesamk zu 3 wahren Zuchthaus und 5 wahren Ehrenrechtsverlust. Leipzig. Am Sonntag abend wurde ein 47 jähriger Flaschen- händler In der Haydnstraße In seinem Bette tot aufgefnnden. Es konnte festgestellt werden, daß er an demselben Tage früh von einem Unbekannten, mik dem er In Wortwechsel geraten war, einen Schlag an die Kinnlade erhalten hatte, so daß er besinnungs los liegen blieb. Er Hal sich später erholt und Ist in Begleitung «Ines jungen Menschen nach seiner Wohnung gegangen, dort aber an den Folgen des Schlages nnd des damit rerbnndenen Aufschlagens gestorben. ViMukar'«., o«<r OM liefet »1« Vwchtxmckerr, von L«, AG«,, — Die Revisionsvcrhandlung gegen Dr. Meißner und Haupt mann a. D. Löffler, die Geschäftsführer deS Sächsischen Volks opfers, wird voraussichtlich Ende dieses Monats staltsinden. Leipzig. Arn Sonntag wurde das neue Heim des Bezirks Leipzig des sächsischen Militärvereinsbundes, das Kyffhäuserhaus in der Turnerstraße, feierlich eröffnet. Chemnitz, 1. Zuni. Zu einem Theaterskandal, wie er bisher in Chemnitz noch nicht zu verzeichnen gewesen ist, kam es am Dienstag abend im Zentraltheatcr bei der Erstaufführung des be kanntlich mit dem Kleist-Preis ausgezeichneten Zuckmayerschen Lustspiels: Der fröhliche Weinberg. Das Spiel mußte wiederholt auf die Dauer von Minuten unterbrochen werden. Als das Trampeln und Pfeifen immer mehr zunahm, griff schließlich die Polizei ein und erreichte, daß das Stück zu Ende geführt werden konnte. Schönheide. Das Amtsgericht Eibenstock verurteilte den Steuerbeamten M. in Schönheide wegen Unregelmäßigkeiten im Amte zu einem Zahr 4 Monaten Zuchthaus, 3 Zähren Ehrenrechls- verlust und 300 M. Geldstrafe. Schneeberg. Erst jetzt gewinnt man einen Ueberblick über die ungeheuren Schäden, die der am Sonntag tobende Sturm -in Schneeberg und in der nächsten Umgebung angerichtet hat. In dem der Stadt Schneeberg gehörigen Pinkeswald wurden eine große Anzahl 120—140 Zahre alter Fichten umgeknickt, die auf den erst vor einigen Wochen von der Äadegesellschaft Radium bad Ooerschlema gekauften Pavillon geworfen wurden, wodurch dieser zertrümmert wurde. Dieser Pavillon steht an der soge nannten Sedanwiese, auf der sich das Naturtheater des Radlum- bades Oberschlema befindet, dessen Bänke ebenfalls beschädigt wurden. Zn den sonstigen städtischen Forsten wurde ebenfalls großer Schaden angerichtet, der sich aus ca'. 600 Festmeker be laufen soll. Noch gut abgelaufen ist ein Unfall, den eine auf dem Gottesacker am Grabe stehende ältere Frau erlitt, als ein auf dem Nachbargrundstück stehender, durch eine hohe Mauer ge trennter Äaum diese Mauer glatt auf mehrere Meter dutchschlug und über die Mauer auf den Gottesacker stürzte, die Frau und deren Enkelkind unter sich begrabend. Die Frau erlitt einen Nervenzusammenbruch und besindet sich In ärztlicher Behandlung. Aue. Dom 29. biS 31. Mai hielt der sächsische Landesver band „Gabelsberger" seine Hauptversammlung ad, mit der das 40 jährige Zublläum deS Stenographenvereins „Gabelsberger" In Aue verbunden war. Am Sonnabend wurden geschäftliche Sit zungen abgehalten. Die neuen Satzungen wurden nach eingehender Beratung genehmigt und beschlossen, die „Mitteilungen aus Sach sen" künftig in Reichskurzschrift erscheinen zu lassen. Der erste Gabelsbergersche Stenographenverein zu Chemnitz erhielt aus An laß seines 50 jährigen Bestehens die Häpe-Denkmünze. Am Sonn tage fand Im Schühenhause die Festversammlung statt. Der Ver- bandsvorsihende, Regierungsrat Brause, hielt die Begrüßungsan sprache, Regierungsrat Dr. Becker übermittelte die Grüße des Reichsinnenministers Dr. Külz und des Staatssekretärs Schulz. Er wies auf den Siegeszug der Einheitskurzschrist hin. Geheim rat Zahn überbrachte die Grüße und Wünsche des Mirtschafks- und des Volksbildungsmlnlsteriums. Weitere Begrüßungsansprachen hielten der Direktor des Stenographischen Landesamtes, Regie- rungsrat Dr. Fuchs, Bürgermeister Hofmann u. o. Zn seinem Festvorkrage behandelte der Vorsitzende des deutschen Steno graphenbundes „Gabelsberger", Regierungsrat Dr. Blauert- Dresden, das Thema „ein Volk — eine Kurzschrift". Es gelangte dann noch eine Anzahl Begrühungstelegramme zur Verlesung, tzandelslehrer Rödel—Plauen legte das Ergebnis der am Vor mittag stattgefundenen Preisschreiben vor. Es waren 690 Arbei ten eingegangen, darunter drei sehr gute In Einheilskurzschrift mit 240 und 260 Silben Minutengeschwindigkeit. Der Abend schloß mit einem festlichen Beisammensein. Anläßlich der Tagung hatte die Reichspost einen stenographischen Poststempel, den ersten der Welt, zur Anwendung gebracht. Zwickau. Zn der letzten Stadlverordnekensitzung stand daS vom Madtrat beantragte Einigungsverfahren wegen der Ableh nung deS tzaushaltplans auf der Tagesordnung. Da die Links mehrheit Verhandlungen darüber ablehnte, solange nicht der Ko- munalkonfltkt beigelegt sei, versuchte man eine Einigung über di« Einberufung der Ausschüsse — den Kern des ganze» Konflikts — zu erzielen. Man schlug vor, bis zur Entscheidung des Oberver- wallungsgerichts alle Ausschüsse in der neuen Zusammensetzung einzuberufen: die Rechte schlug vor, die eine Hülste in der alten, die andere Hälfte in der neuen Zusammensetzung einzuladen. Diese Kompromihformel wurde sedoch nach stundenlangen Vorverhand lungen von der Linksmehrheit abaelehnt, die dann auch die Sitzung selbst und eine gleichzeitig einberufene zweite beschlußunfähig machte, noch ehe es zur Beratung über den Ratsantrag gekom men war. Bautzen. Schwere Unwetter suchten am Montag und in der Nacht zum Dienstag die Oberlausitz in der Gegend zwischen Löbau und Bautzen heim. Nach unerträglicher Hitze gingen ununter brochen zehn Stunden hindurch schwere Gewitter nieder, verbun den mit wolkenbruchartigem Regen und Hagelschlag. Besonders schwer gelitten haben die Orte Neschwitz, Kubschütz, Canitz, Schmeckwltz, Rachlau und Kumschüh, wo fast sämtliche Tcle- graphenlettungen zerstört wurden, und die Orte Boblitz, Baschüh, Zenkwih und Baruth, wo die Hagelkörner Tanbencigröße er reichten und schweren Schaden anrlchketen. Die Getreidefelder wurden niedergeschlagen, die Riesel- und Kartoffelfelder dem Erd boden gleichgemacht. Strichweise ist die Roggen- und Melzen ernte mit 70 bis 80 v. H., di« Hafer- und Gerstenernke gänzlich nnd die Obsternte bis zu 50 v. H. vernichtet. Auch die Gärt- nereien sind schwer heimgcsucht worden. Zn Zenkmitz lagen die Schloßen, zu ElSklumpen zusammengeballt, noch nach Zwölf Stun den bis zu 1 Meter Höhe. Tekschen. Eine einzig« denkfche Skraßenkafel gibt eS In Prag, ,n der GeorgSgasse am Zradschin Der Name ist eingemelselt in die Mauer. Darunter Ist eine tschechische Enlschuldignngstafel angebracht, ans der stehk, daß man den Namen stehen ließ, well er seit 1825 dort stehk.
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