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Weißeritz-Zeitung : 07.06.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-06-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192606071
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19260607
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19260607
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-06
- Tag 1926-06-07
-
Monat
1926-06
-
Jahr
1926
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 07.06.1926
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teitzeritz-Jeilung ÄgeszeMW «ß Anzeiger M Dippol-iswal-e, Schmie-eberg n. A AeSAKfttz Oeiiiiuitt« -es BeztrkA s VeranlwortlichW Reöaklem- Kelix Zehnen - Druck und Verlag: Earl Netz»« in Blvool-lswal-e. 92. Jahrgang Nr. 129 Montag, am 7. Juni 1926 41 s Anzeigenpreis: Ble 42 Millimeter breit« Petitzelle 20 Reichspfennige. Eingesandt und Reklamen SV ReichSpfennige. Bezugspreis: Für «inen Monat 2 Reichsmark mit Zukragen, einzelne Nummern 15 Reichs pfennige. Gemeinde - Verbands - Girokonto Nummer 8. Fernsprecher: Amt Dippold iS - salü« Nr. 8. Postscheckonto Dresden 12548. KWes Blal! sathätt Sie amtlichen BekanntmachunAe» Amtshauptmannschaft» -es Amtsgericht« sm- -es Sta-trats Zu Dippoldiswalde es Ihm, den ist die für Montag, 7. Juni, in Reichstädt (Lehnmühle) anberaumte Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Dippoldiswalde O. 415. am 5. Juni 1926. Oertliches und Sächsisches Dippoldiswalde. Seit Pfingsten ist es mit dem Wetter nicht mehr weit her. Ab und zu Haven wir einmal Sonnenschein ge habt, meist aber Aegenfälle aus kürzere oder längere Zeit. Der Boden hat sich voll Wasser gesogen, eS möchte genug sein des Wassersegens für einige Zeit. Da setzte am Sonnabend vormittag neuer heftiger Regen ein und hielt ununterbrochen an bis in die späten Nachmittagsstunden. Unsere Weiherih, die noch zu Mit tag ruhig hinflotz, wuchs nachmittags von Biertelstunde zu Vier telstunde. Donnernd brausten die Wassermassen über die Wehre, schäumend füllten sie die Ufer aus. Auch viel Holz und alles mögliche Geäst, das sich am Fluhufer abgelagert hatte, schwamm mit ab. Die bei Schellerhau im Gange befindlichen Uferbauten wurden nicht nur behindert, es wurde von dort auch viel Ma ¬ terial mit sorkgeriffen. Die Bewohner der am Ufer gelegenen Häuser blickten trübe der kommenden Stunden entgegen, die Hochflut von 1897 steht noch gar zu vielen in guter Erinnerung, soweit aber bekannt ist, slossen die Massen glatt ab. Wohl ist manche Brücke etwas unterspült worden, doch Gefahr besteht nicht. 3n Dippoldiswalde schwamm in der 6. Stunde ein starker Stamm, wie von einer Wehrkrone, an der Weiherlhstratze an und legte sich quer übers Flussbett. Um Schaden zu verhindern, eilten Feuerwehrleute herbei und entfernten das Hindernis. Arg zu leiden hakte die Turnhalle des ATB. Durch die Schleuse drang das Wasser in den Keller ein und setzte ihn vollkommen unter Wasser. Nach und nach stieg die Flut bis auf etwa 89 Zenti meter. Noch in später Abendstunde wurden die schon nachmittags erhöht aufgestellten Geräte im Sommer-Geräkeraume in die Halle hinauf transportiert. Auch der Sportplatz an der Mühlskratze war zu einem grotzen Teile und so hoch unter Wasser gesetzt, datz man das Wasser am Sonntag vormittag durch Pumpen entfernen mutzte, damit am Nachmittag das festgesetzte Spiel von statten gehen konnte. Die Talsperre hatte in letzter Zeit einen beträchtlichen Tiefstand erreicht, sie konnte viel Wasser aufneh men und ist auch Heuke noch nicht voll gefüllt. An ihr hätte sich beinahe ein Unglück ereignet. Man schreibt uns darüber: Dip poldiswalde. DaS Hochwasser hakte in den Abendstunden des Sonnabends grotze Scharen Neugieriger nach der Weitzeritz und ganz besonders nach der Talsperre gelockt, um sich das Ergietzen der ungeheuren Wassermassen in die Sperre und insonderheit den Wasserfall an der Borsperrenmauer anzusehen. Die Weitzerih hatte der Dorsperre grotze Mengen Holz und anderes Geröll zu- gesllhrt, was natürlich mit über die. Sperrmauer In die Haupt- perre gelangte. Diese Gelegenheit hatte sich eine Anzahl hie- iger Einwohner zunutze gemacht und angelke mit langen Feuer- >aken und Stöcken noch in den späten Abendstunden unterhalb >er Borsperrenbrücke das über die Sperrmauer getriebene Holz aus den wild schäumenden Fluten heraus. Bei dem Versuch, einen grotzen, etwa 4 Meter langen Balken zu bergen, hakte sich der Sohn eines solchen Holzanglers zu weit vorgewagt, glitt aus und verschwand in den schäumenden Fluten. Der grotzen Men schenmenge, die auf der Brücke stand und dieser gefährlichen Ar beit des „Holzfischens" zugesehen hatte, bemächtigte sich natürlich eine grotze Unruhe, glaubte doch ein grosser Teil, der mit dem Fluten Ringende sei verloren. Zum Glück gelang ' Balken zu erfassen, wurde aber mit diesem durch die gewaltige Strömung ein grotzes Stück mit in die Sperre Hinausgetrieben. Durch Aufbieten aller Kräfte gelang es dem jungen Menschen, aus der Strömung herauszukommen und in die Nähe des Ufers zu gelangen. Hier geriet er von neuem in Gefahr, von der Strö mung crfatzt zu werden. Der Bater des Verunglückten, der die Situation auch erkannte, wollte ihm zu Hilfe eilen und watete ihm ein Stück im Master entgegen, verlor aber, zum Entsetzen der Zuschauer, plötzlich den Grund und stürzte ebenfalls in die Fluten. Unter Aufbieten aller Kräfte gelang es glücklicherweise Bater und Sohn, das rettende' Ufer zu erreichen. Den Balken mutzten sie über doch noch den Fluten überlasten. Auch die an deren Holzangler gaben, belehrt durch diesen Unfall, der beinahe zwei Menschenleben gekostet hätte, das „Angeln" auf und traten den Heimweg an. An der 6. Nachmitkagsstnnde des Sonnabend hörte der REN auf, so datz die Gefahr begrenzt wurde. Noch den ganzen Sonntag über gingen die Fluten der Weitzerih hoch, das Wasser flotz aber glatt ab und klärte sich auch mehr und mehr. Welche Regenmenge gefallen und welcher Schaden an den Fluren entstanden ist, ersieht man aus folgender Zuschrift aus Landwirts kreisen: Der Sonnabend vergangene Woche hat dxn Fluren wie der viel Unheil beschert und den an und für sich gegen das Bor jahr zurückentwickelten Roggenbeständen erneuten Schaden beige fügt. Bon 11 Uhr vormittag bis 6 Uhr nachmittag strömte der Regen, von Windböen begleitet, ununterbrochen hernieder und ergab die grotze Anzahl von 70 Millimeter. In der Nacht zum Sonntag folgten weitere 13 Millimeter und In der Nacht zum ? Freitag und am Freitag waren bereits auch schon 19 Millimeter - nicdergegangen. DaS sind 102 Millimeter In 00 Stunden und entsprechen 15 Prozent unserer jährlichen Gesamkregen- und f Schneemenge überhaupt!! Weite Lagerstellen In den Roggenfeldern : sind die Folge. Der Mindbruch, auf den bereits vor 14 Tagen j schon einmal hlngewlesen wurde, hat diesmal weit über den dop- s pelten Schaden angerichtet und ist vor allen Dingen in dem noch anstehenden Halmbeständen auch für den Uneingeweihten schon ? von der Stratze ans zu erkennen. Run blüht der Roggen bereits, : und wir werden keine oder geringe Körner in den Lagerstellen ! und geknickten Halmen zur Zelt der Ernte haben! DaS Grund- ( wasser macht sich mit Gewalt Luft. Verschiedentlich ist es durch » Vie Mauern In tiefgelegene Ställe gedrungen und läuft in Form von kleinen Rinnsalen yeuke noch quer hindurch! Auf der Stratze l Reinholdshain—Reinhardtsgrimma kommt mitten aus dem Schot ter eine 3 Finger starke neue Quelle heraus, auf der Stratze ab wärts rinnend. Die Drainagen fasten das Wasser nicht und auf den Wiesen sind vielerorts Seen und Tümpel entstanden, die die vor der Tür stehende Heuernte qualitativ herabsehen. Auch die Unkrautbekämpfung in den Hackfruchtbeständen ist erschwert und ruht bereits schon eine Woche. Dies alles zu einer Zeit, da der Landwirt den guten Willen zeigt, aus dem deutschen Boden her auszuholen für sein Bolk, was er nur vermag. Dies erkannte auch Kreishauplmann Buck auf der Eröffnungsfeier der landwirt schaftlichen 3ubiläumsschau zu Pretzschendorf gestern an. Allein daS Aber blieb unerwähnt! WaS nützt alles und wer Hilst, wenn Nakurgewalten unseren guten Willen schmälern oder zunichte machen? Und wer soll uns verhindern helfen, datz der Lohn un serer Arbeit nach bösen technischen Momenten von kreihändleri- schem Gesichtspunkte aus uns zugemessen und zudikkiert wird? Was nützt die Anerkennung unserer Arbeit und das Einsehen unserer schwierigen Lage in Morten anlässlich Festlichkeiten oder Kundgebungen, wenn die Erkenntnis zur Hilfe für uns, der Wille zur Tat fehlt? — Aber nicht nur das Gebiet unserer Weiherihen wurde von dem Unwetter heimgesuchk, im Goktleubatale wütete es in gleicher Heftigkeit und in der Sächsischen Schweiz im Ge biets des Winterberges noch weit heftiger. Bei Niedergrund gab es einen Bergrutsch, der einen Gükerzug gefährdete. Besonders hart wurde Schmilka betroffen, wohin auch Reichswehrkruppen aus Dresden zur Hilfeleistung beordert wurden. Bon 1 Uhr nachmittags an ging ein Woikenbruch hernieder, der auch das Gebiet des Grotzen und Kleinen Winkerberges berührte. Ge waltige Wassermasten verwandelten in kürzester Zeit das ganze Tal, insbesondere aber die Dorfstratze in einen reitzenden Fluh. 3m Gebiet deS Winkerberges weggeschwemmte Holzstapel, weg gerissene Brücken, Ruhebänke, Einfriedigungen, zahllose ent wurzelte grotze und kleine Bäume sowie Sträucher rissen die Wassermchsen mit fort und verursachten recht gefährliche Stau ungen. Bielfach gerieten Ortsbewohner in ernste Lebensgefahr, die Fluten setzten fast überall die Räume, Stallungen usw. im Erdgeschoss unter Wasser, sie drangen auch mehrfach gar in das obere Stockwerk ein. Die aus Krippen und Bad Schandau her beigerufenen Feuerwehren hakten einen ungemein schwierigen Stand, von überall ertönten Hilferufe der auf die Dachböden ge flüchteten Bewohner. Erst gegen 6 Ahr nachmittags liessen die Fluten nach. 3n der neunten Abendstunde trafen Äeichswehrab- tellungen aus Dresden ein. Während der ganzen Nacht und am Sonntage war man vielfach mit Absteifungen gefährdeter oder unterspülter Häuser tätig. Die nach dem Winterberg führende Strasse ist in Schmilka in voller Länge und Breite durchweg einen, teilweise auch zwei Meter und verschiedentlich noch tiefer aufgerissen und zerwühlt, die Wasserleitung blohgelegt. Bel dem bekannten Lokal „HoffmannS Mühle" ist das Saalgebäude so unterwaschen, dass es vielleicht ganz abgetragen werden muh. 3n den Wohnungen, wo die Fluten eingedrungen waren, hatten sich Schlamm und Sandmassen bis zu einem halben Meter Höhe ab- geseht. Bürgermeister Klemm bezifferte den angerichteten Scha den auf rund dreiviertel Millionen Mark, soweit der Ort Schmilka in Betracht kommt. Doch auch aus anderen Staaken liegen Mel dungen über Hochwasser-Katastrophen vor, so aus Rumänien und Bessarabien. Der gestrige Sonntag brachte uns wesentlich besseres Welker als der Vortag. Zwar hakte man anfangs nicht das rechte Berkrauen auf eine Besserung, eS wagten aber doch viele einen Ausslug, und sie Hattens nicht zu bereuen. Der Berkehr war ausserordentlich lebhaft, die Abendzüge nach Hainsberg waren voll besetzt. DlppESwalde. Zu einem Frühjahrsvergnügen halte der Berein ehemaliger Gewerbeschaler „Saxonia" für Sonn abend abend nach der Reichskrone eingeladen und der Einladung war, wenigstens von seilen der Jugend, rechl zahlreich entsprochen worden. DaS Vergnügen begann mit Tanz, der durch Abwicklung eines Programms In der elften Abendstunde unterbrochen wurde. Bei Beginn dieses Teiles begrühte der Vorsitzende Heine die Gäste, insbesondere die befreundeten Bereinigungen „Bavaria"— Chemnitz-Hilbersdorf, „Ferronormanniq"—Frankenberg und B. e.H. „Hansa"—Dippoldiswalde und wünschte allen viel Vergnügen, wie er auch hoffte, dass der Abend allen recht lange in guter Er innerung bleibe. Wie schon wiederholt in anderen Vereinen erfreute Kleinstäuber, von Zeine am Klavier begleitet, mit Vio- linenvorträgen, die, fein vorgetragen, lebhaften Beifall fanden. Die „Bavaria"-Chemnitz wartete mit Fechtervorführungen auf, ein wohlgelungenes Theaterstück, bei dem die Frl. Feind und Thümmel und die Herren Jäckel, Belang und Strassberger mit wirkten, versetzten die Zuschauer in die Zelt „um 2000", wo das jetzige schwache Geschlecht für den Unterhalt sorgt, das männliche die häuslichen Arbeiten verrichtet. Dank des guten Einzel-, wie Zusammenspiels aller Darsteller errang das Stück eine gute Roke, wenn es auch Inhaltlich manches zu wünschen übrig liess. Die „Ferronormannia" lieh durch Ihren Präsiden dem Vorsitzenden der „Saxonia" als Zeichen der Freundschaft das Schlagband über reichen, die „Bavaria" rieb einen kräftigen Salamanderzu Ehren der „Saxonia", wofür Heine beiden herzlich dankte. Wie Tanz den Abend eröffnet hatte, beschloss er ihn auch. — 3m Berein „Glück zu!" kehrt ein sogenanntes „Bler- dorf" fast in jedem Semester wieder. Dabei wird der Kneipabend vom üblichen Kneiplokal in ein Landgasthaus verlegt. Ost neh men hieran auch auswärtige Kartellbrüder teil. Selleer dagegen sind die „Meinspritzen". Zu einer solchen hatte sich am Sonn abend die Karl Schwindsche Gaststätte „Kurhaus Steinbruch" ge öffnet. Der Saal war von E.-M., AH., AH. und fast der ge samten Akkivitas gefüllt. Den edlen Rebensaft halte Meinguts- besiher Anton Blank, Bad Kreuznach, gestiftet, und zwar aus Anlass seines 25 jährigen Jubiläums als erster Borsihender vom AH.-Verband des BereinS „Glück zu!" Präflde Behr v. Sebt feierte mit zackigen Worten den freundlichen Geber, seine grotzen Verdienste und Erfolge, die er sich im Verlaufe eines Viertel- jahrhunderls um den Berein „Glück zu!" und dem AH.-Berband erworben hak, voll würdigend und dankbarst anerkennend. Die Korona brachte Anton Blank den ersten Schluck In aufrichtiger herzlicher Dankbarkeit. Kommerslieder, die Kaprll« deS Hauses <2 Violinen, Cello und Klavier), heilere Vorträge und Fuchsen- ulke trugen zum Gelingen des Abends bei. Der Wein, von be kannter Güte und Bekömmlichkeit, erhöhte die Stimmung der art, datz der Kneipabend noch vor Mitternacht geschlossen wurde. Dippoldiswalde. Sonnabend abend blies unser Posaunen chor Paul Gerhardtsche Lieder vom Kirchturm und gab damit den Auftakt zur Feier des Gedächtnisses des vor 250 3ahren (am 7. 3uni) verstorbenen gottbegnadeten Kirchcnliederdichters Paul Gerhardt. Superintendent Michael pries in der gestrigen Predigt die unvergesslichen Berdienste Paul Gerhardts, dessen Lieder Gemeingut unsers Volkes geworden seien. Dieser Gottes dienst war noch einer weiteren Bedeutung gewidmet, nämlich der vor 60 3ahren erfolgten Gründung des Vereins „Rotes Kreuz". Die erschütternden Bilder auf den Schlachtfeldern waren Veranlassung, Hilfe zu bringen. Ein Friedenswerk für den Krieg war es, sinnig und richtig sei es gewesen, datz man diese Arbeit unter daS Zeichen des Kreuzes gestellt habe. Der am ' Kreuze habe Liebe gebracht in herzlicher Dankbarkeit, in Wort und Tat für die segensreichen 60 3ahre. Seiner Predigt legte Superintendent Michael das Bibelwort 1. 3oh. 7, 16—21 zu Grunde und gliederte den Text wie folgt: „Liebe ist das Erzstück des Christentums: in der Predigt des Evangeliums, in der Seele deS Christen." Diese treffliche Predigt klang aus in der Mah nung: Gedenken wir in Dankbarkeit solch treuer Menschen, wie Paul Gerhardt war, und solch herrlichen Wirkens, wie das Roke Kreuz ist. Begeisterungsvoll sangen die Kirchenbesucher die aus- gewählten Paul-Gerhardk-Lieder, während Kantor Oberlehrer Schmidt durch recht ansprechendes Orgel-Vor- und Nachspiel, durch die Oraelbegleikung und einem Orgelsah die gottesdienst liche Feier erhöhten. — 3unirake der Vorauszahlungen nach dem Aufbringungs- geseh. Der Reichsminister der Finanzen macht darauf aufmerk sam, datz die zweite Rate der Vorauszahlungen nach dem Auf- bringungsgeseh am 1. 3uni 1926 fällig wurde und innerhalb einer Woche, d. h. vis zum 8. 3uni 1926 einschliesslich, an die Finanz ämter (Finanzkassen) zu zahlen ist. Die Zahlung erfolgt gemäß den von den Finanzämtern früher erteilten Vorauszahlungsbe scheiden. Besondere Aufforderungen ergehen nicht. Wenn bis her Vorauszahlungsbekräge gestundet worden sind, bezieht sich die Stundung, soweit sie nicht auch auf die am 1. 3uni 1926 fällige Zahlung erstreckt worden ist, lediglich auf die am 15. Februar 1926 fällig gewordene Aale. Wird auch für die zweite Zahlung Stundung begehrt, so bedarf es daher grundsätzlich einer weiteren Entscheidung über die Stundung. Dabei wird nach denselben Grund sätzen wie bei Stundung der ersten Zahlung verfahren werden. — Nächste Mütterberatung Dienstag, am 8. Juni, nach mittags 2-3 Uhr, nächste Tubernulosesprechstunde Mitt woch, am 9. Juni, vormittags 10-12 Uhr, im Diakonat. — Am heutigen Montag, dem Tage der Beisetzung des Reichsbahn-Präsidenten Oeser, hatte auch der hiesige Bahnhof halbmast geflaggt. Dippoldiswalde. Amlshauptmann v. d. Planitz ist vom 7. Juni bis 4. Juli d. I. beurlaubt. Sein Vertreter ist Reglerungsrat Paul. — Der Bezirktskag der Grund- und Hausbesiher- vereine der Amkshauptmannschaft Dippoldiswalde findet Sonntag, den 13. 3uni, im Saale der „Reichskrone" in Dippol diswalde statt. 3m Mittelpunkt der Verhandlungen stehen Bor träge des Kreisvorsihenden Ullrich, Dresden und Architekt Demm ler, Heidenau, über: Zwangswirtschaft, Wohnungsrechk des Haus besitzers und Realkredit mit Hilfe der Hauptbank für Hyokheken- schuh. Auch wird der Bezirksvorsitzende, Fabrikbesitzer Schneider, Possendorf, einen Bericht über den vom 28.—30. Mat in Leipzig abgehaltenen sächsischen Berbandskag geben. — Die Pfllchlstunden der Lehrer. Das VolkSbildungsminisie- rtum hat erfahren, dass verschiedentlich die Ansicht besteht, dass auf Grund des LandlagsbeschlusseS vom 20. April 1926 die wöchent liche Pflichkstundenzahl der Volks- und Fortbildungs-(Berufs-) schullehrer, die bei Beginn des Schuljahres das 45. Lebensjahr erreicht haben, auf 28 herabgesetzt sei. Dem gegenüber weist das Ministerium darauf hin, dass die Aenderung der gesetzlich festge legten Pflichtstundenzahi nur durch ein neues Gesetz erfolge» könne. — Am 6. Juni, gegen ^/«6 Uhr vormilkags, wurde zwischen Königstein und Weissig eine etwa 60 Jahre alte Frau aus der Elbe gelandet. Da die Tote auf dem Kopfe, an der Stirn und im Gesicht 5 Ziebquetschwunden, die offenbar von einem stumpf kantigen Gegenstände Herrühren, und obendrein am Kinn und Hals Krahwunden aufweist, was auf einen Kampf schliessen lässt, auch, weil die Leiche völlig nackt war, muh damit gerechnet werden, dass an der Frau ein Verbrechen begangen worden ist. Weil die Wunden noch bluteten und die Leiche noch frisch war, ist anzunehmen, datz sie nicht länger als etwa 24 Stunden im Wasser gelegen hat. Die Leiche ist polizeilich beschlagnahmt worden und befindet sich in der Leichenhalle des Friedhofes zu Königstein. — 3n einem Leipziger Kaufhause wurde am 2. Juni «in 33 Jahre aller Kaufmann aus Ostpreußen, der sich in Begleitung einer 29 Jahre alten Ehefrau aus Frankfurt a. M. befand, dabet ertappt, wie er einen Ballen Seide im Werle von 224 Mark von der Ladenlafel stahl und unter seinem Mantel verbarg. Ver mutlich handelt eS sich um denselben Seidendieb, der vor kurzem in Dresden aufgetreten Ist. Altenberg. Sonnabend oormlllag verunglückte Im hiesigen Bergwerk Herr Clemens Knauth« durch niedergehendes Gestein, so daß sich seine Uebersührung InS Krankenhaus nölig machte. Frauenstein. Der Bund berufsmässiger Bürgermeister im Be zirk Dresden lagt am Sonntag, 13. Juli, hier. Freital. Der am 1. April 1883 zu Bautzen geboren«, in der Südvorstadt In Dresden wohnhaft gewesen« Beamlettanwärter Bilz, der b«im Stadtrat zu Freital in der Abteilung Gehälter und Löhn« tätig war, Ist seit 3. Juni flüchtig geworden. Der un- oelreu« Beamtenanwärter hat rund 1OOOO Mark unterschlagrn. Man vermutet, da er Im BefihS eines PasseS ist, daß er di» Flucht nach dem Au,land« angetreten hat. i
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