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SchmKM, Und führt man sie bergab, nehmen die Schmerzensäuberungen zu, weil dann der spitze Gegenstand durch die Eingeweide noch mehr in das Herz hineingedräugt wird. Auch bei der Futter ausnahm» stöhnen die Tiere. Meistens sind auch die Halsvenen stark angeschwollen. Es bildet sich in den nächsten Wochen allgemeine Wassersucht aus, und die Tiere müssen notgeschlachtet werden. Bei der Sektion findet man dann im Herzbeutel eine erhebliche Menge einer üblen jauchigen Flüssigkeit. Jegliche Behandlung ist zwecklos, wenn die spitzen Gegenstände bereits in den Herzbeutel eingedrungen find. In Rücksicht auf den großen Schaden, der unserer heimischen Viehzucht durch solche achtlos sortgeworsenen Gegenstände erwächst, sollte gegen die Schuldigen in entsprechender Weise ein geschritten werden. l)r. Ws.— knochenweiche oder Snochenbrüchlgkrii tritt stets bei Ziegen ein, die ein völlig einseitiges, mineralsalzarmes Futter erhalten, auch ausschließ liche Stallhaltung kann die Ursache sein. Auf kalk armen Böden und in trockenen Jahren, wenn die Pflanzen nicht genügend Kalk dem Boden entziehen können, tritt die Knochenweiche am meisten auf. In der Regel find es junge Tiere, die darunter leiden; denn gerade diese gebrauchen zum Aufbau ihres Knochengerüstes weit mehr als ein altes Tier. Kranke Tiere lahmen zuerst, später ver- krümmen sich die Läufe, welche zuletzt in den Gelenken verdicken; auch der Kopf wird zuletzt unförmig dick. Gegen die Knochenweiche Hilst nur abwechselndes, mineralsalzreiches Futter. Das beste aber ist, man beugt durch richtiges Füttern der Krankheit vor. Wer über schlechte Weide ver- fügt, der gebe den Ziegen in der Tränke Leber- iran oder füge dieser stets eine Messerspitze von Spratts Präpos zu. Dieses Mineralsalz gleicht etwaige Fehler in der Fütterung aus. Besonders jungen Tieren ist ein mineralsalzreiches Futter zu geben. Tiere in der Entwicklung verbrauchen zum Ausbau ihres Knochengerüstes stets viele Mine ralien. Bei richtiger Fütterung wird die Knochen- weiche nie eintreten. Kl. Das Entwöhnen der Zungkaninchen. Es wird häufig der Fehler gemacht, daß die jungen Kaninchen zu früh von der Mutter genommen werden. Das ist ein großer Nachteil für die Jung tiere. Das ist leicht einzusehen, wenn man bedenkt, daß die Häsin bis zu zwölf Wochen Milch für die Jungtiere hat. Also müssen die Lungen wohl auch bis zu dieser Zeit die Muttermilch zur Entwicklung nötig haben. Die Erfahrung bestätigt dieses, denn Tiere, die spät von der Mutter genommen werden, haben stets in der Entwicklung vor früh abgesetzten einen großen Vorsprung. Die Muttermilch kann man eben durch anderes Futter nicht ersetzen. Spät abgesetzte Tiere sind darum auch stets die besten Zuchttiers. Gegen das frühe Absetzen spricht auch noch, daß die Jungtiere in der achten bis zehnten Woche — das ist die Zeit, in der die meisten Jungkaninchen entwöhnt werden — im ersten Haarwechsel sind und darum gerade in dieser Zeit die Muttermilch besonders nötig haben. Es empfiehlt sich darum, mit dem Absetzen zu warten, bis die Tiere zehn Wochen alt sind. Mit sechs Wochen sollte man die Jungen aus keinen Fal absetzen, frühestens mit acht Wochen. Man dar nun nicht alle Jungen aus einmal von der Mutter wegnehmen, da durch das plötzlich aufhörende Saugen oft Euter-Entzündungen entstehen können. Die Jungen nimmt man nach und nach weg, so baß die Muttermilch allmählich zum Versiegen kommt. Die abgehetzten Jungtiere erhalten als Grünfutter am besten Löwenzahn, der wohl das beste Grünfutter bildet. Es ist nie mehr zu geben, als die Tierchen sofort wegsressen, da Reste leicht in den Schmutz getreten werden und dann später leicht Verdauungsstörungen Hervorrusen. Bei Weichfutter sei man ebenfalls vorsichtig, man sorge dafür, daß keine Reste stehen bleiben und säuern. Dem Weichfutter setze man Spratts Präpos zu. Eine einmalige Weichfütterung am Tage genügt bei jungen Tieren, da sie sonst leicht zu fett und schwammig werden, es leidet die Form. Es ist Überhaupt darauf zu achten, daß die Jungtiere nur gutes, leichtverdauliches Futter erhalten; Ver dauungsstörungen haben leicht einen tödlichen Ausgang. Kl. Zar Fütterung des Geflügels benutze man keinen weißen und roten Mais, sondern den gelben. Nach einer Flugschrift der Wisonsin-Universität sind gerade im gelben Mais die wertvollen Stoffe, vor Wm Vitamine enthalten, W. K. Neues aus Zeld und Garten, Treibhaus und Blumenzimmer. Etwas über das Anhäufeln der Kartoffeln. Die Kartoffel verlangt lockeren Boden über sich, unter sich und seitlich, und um das zu ermöglichen, wird gehäufelt. Weil ober das Behäufeln wegen der damit verbundenen Fort bewegung erheblicher Erdmcngen einen großen Aufwand von Gespannkräften verlangt, ist schon mehrfach die Frage erörtert worden, ob denn diese Arbeit sich auch entsprechend lohnt. Mit dem Behäuseln wird unter andcrm auch der Knollenansatz gefördert, indem ein Teil des Stengels mit Erde bedeckt und dann zur Bildung unterirdischer Ausläufer mit Knollen- ansatz angeregt wird. Die Kartoffel liebt in der ersten Zeit ihrer Entwickelung zwar eine gewisse Frische im Boden, aber keine zu große Trockenheit oder Nässe. Wer nun seine Kartoffeln, die doch eins vorzügliche Frucht des Sandbodens ist, auf ihm anbaut, wird hier mit dem Behäufeln vorsichtig verfahren oder dasselbe ganz unterlassen, weil durch das Ziehen von Häufcldämmcn der Boden leichter als sonst austrocknet und es leicht der Kar toffel am nötigen Wasser in ihrer Hauptcntwick- lungszcit fehlt. Es kann tatsächlich auf leichtem Sandboden das Behäufeln unterbleiben, wenn die 'Kartoffeln hier tief genug gelegt worden sink»-Ganz anders steht es mit dem Anbau auf den besseren, lehmigeren Böden. Hier wird das Anhäufeln wohl zur Regel gemacht werden müssen, und das um so mehr, >e bindiger der Boden ist. Besonders auf diesen Böden hat das Anhäufeln wohl immer zu einer ent sprechenden Ertragssteigerung geführt. Man wird hier die Kartoffel weniger tief legen und dann um so stärker mit Erde bedecken. Eine ganz besonders wichtige Rolle spielt bet dem Behäufeln die Zeit der Ausführung. Damit die Stengel noch zu knollentragenden Ausläufern umgeckildet werden können, müssen sic noch weich und wenig verholzt sein. Deshalb muß alles Behäufeln auch frühzeitig erfolgen, und es wird auch im allgemeinen empfohlen, auf trockenem Boden flacher als wie auf bindigem Boden anzuhäufeln. Hohe, steile Dämme würden auf den Sandböden doch nicht stehen bleiben und bald sich seitwärts wieder ab flachen. Meistens legt man auf diesen Böden die Dämme auch recht breit an mit einer Ver- tiefung in der Mitte, damit hier das Wasser sich sammelt und leicht den Wurzeln zufließcn kann. Auf den bindiaeren Böden macht man die Dämme steiler und spitzt sie oben zu, be sonders dann, wenn Witterung und Boden feucht sind. M. W. 5 hrver austreibende Obslbäume. Es kommt östers vor, daß die Obstbäume, welche im letzten Herbst oder Spätwinter ausgepslanzt sind, trotz reichlichen Gießens und sachgemäßer Behandlung nicht recht austreiben wollen. Das kann mancherlei Ursachen haben. Vielleicht sind die Bäume bei un geeigneter Witterung ausgepslanzt oder die Wurzeln wurden irgendwie beschädigt oder haben durch Frost gelitten oder die Schale ist infolge längeren Wassermangels eingetrocknet. Ein bekanntes Mittel, halbvertrocknete Bäume zum Leben wieder zu er- wecken, besteht darin, daß man sie der Länge nach in seuchte Erde eingräbt, so daß Stamm und Krone vollständig bedeckt sind. Sobald sich der Baum erholt hat und anfängt zu treiben, wird er gepflanzt. Ist dies Versahren nicht anwendbar, so lege man den Baum kurze Zeit über in Wasser und streiche ihn dann bis in die Aste mit dickbreiigem Lehm an, welchem, der besseren Haltbarkeit wegen, etwas Rinderblut beigemischt werden kann. Dadurch ver- hindert man das scharfe Austrocknen der Rinde, deren Anstrich allmählich vom Regen abgcsplllt wird. Außerdem suche man die Erde, welche die Baumwurzeln umgibt, möglichst feucht zu halten. Dies geschieht aber am besten dadurch, daß man die sogenannte Baumscheibe mit strohigem Mist, Torfmull oder Spreu bedeckt. Aus diese Weise begünstigt man die Bewurzelung des Baumes. Natürlich muß man dafür sorgen, daß Hühner keinen Zutritt haben, denn diese scharren die Be deckung. leicht wieder von den Wurzeln ab. Man kann übrigens frisch gepflanzte Rasen, welche im Frühjahr austrockncn, auf ähnliche Weise behandeln. Häufig wirkt auch schon Moos, welches man um den Stamm wickelt und ständig befeuchtet. Rch. Neues aus tzaus, Nüche und NeNer; Das Reinige« weißer Filzhüte. Die heutig» Made bevorzugt sehr weiße, wie überhaupt Helle Filzhüte. Leider werden diese aber durch häufiger Tragen schnell unsauber und daher unansehnlich. Durch ein ganz einfaches und billiges Verfahren kann man derartige Hüte schnell selbst reinigen. Man nchine einen Bogen feiner Scmdpapier, schneide es in mehrere Stücke und reibe mit diesen den Hut ab. Doch sei man vorsichtig, da durch zu starkes Ausdrücken der Hut leidet. Tas Sandpapiet nimmt alle Unsauberkeit fort, und bald sieht der Hut wieder wie neu aus. Man kann auch mittels trockener Magnesia mit einem Leinenläppchen die Hüte säubern. Ein Verziehen und Gelbwerden der Hüte ist bei dieser Trockenbehandlung aus geschlossen. M. T. Alke Glühstrümpfe werfe man nicht achtlos fort, da sie, fein zerrieben, ein gutes Putzmittel für Silber, Nickel und anderes Metall ergeben, das sie in keiner Weise angreifen. G. S. Fleischnocken. Fein gehackte Bratenreste ver» mischt man mit einigen Löffeln zerlassener Butter, einigen Eiern, Gewürz und so viel Mehl, daß man einen Teig erhält, von dem man kleine Klöße ab stechen kann. A. E. Spargelgemüse In Fleischbrühe. Hierzu können auch weniger ansehnliche, nicht sehr zarte Spargel verwendet werden, die man putzt, in kleine Stück» schneidet und in einer Kasserolle mit Butter, fein- geschnittener Petersilie, etwas Kerbel, einer ganzen Zwkebel, etwas Salz und weißem Pfeffer '/< Stunde dünstet. Dann gießt man kräftige Fleischbrühe an, die man aus Maggis Fleisch- brühwürfcln rasch, bequem und billig zubereitet, dämpft darin die Spargel vollends weich, entfernt die Zwiebel und schmeckt das Gemüse mit einigen Tropfen Maggi's Würze ab. M. A. Markklößchen. Man nehme für Zg Pfennige Rindsmark, schneide es sein und rühre es mit einem Holzlöffel schaumig; dann schlägt man 2 Eier dr.ru und mischt unter beständigem Rühren etwas ge hackte Petersilie und geriebene Semmel darunter. Man schmeck! mit Salz ob. Erscheint ein Probekloß zu trocken, dann fügt man noch etwas Mark oder Butter hinzu. Die kleinen Klößchen lasse man lang sam 5 bis 6 Minuten kochen. Als Beigabe gebe man Spargelköpfe, Blumkohlröschen und klein, geschnittene Kalbsmilch. A. E. Bienenzucht. Das warmhatten der Stöcke ist bei der Durch- lcnzung sehr angebracht, denn hierdurch gehen die Völker stark in Brut. Sie erzeugen viel Volk und können dadurch in der kommenden Haupttracht von großem Nutzen sein. Eine Erkältung der Brut aber bringt das Volk ost so weit zurück, daß es sich erst im Herbst wieder erholt und deshalb für einen Honigertrog nicht mehr in Frage kommt. Volksstarke Völker find aber die beste Anwartschaft auf eine reiche Honigernte, gute Witterung voraus gesetzt, und eine solche ist doch das Ziel jedes Imkers. Darum also nur auf volksstarke Völker haltenl A. H. Di- Nosemaseuche. Seit einigen Jahren tritt auf den Bienenständen eine Krankheit auf, die viele tausend Bienenstände vernichtete und Millionen von Völkern den Tod oder an den Rand des Der. derbens brachte. Es ist die Nosemakrankheit. Ohne in längeren Ausführungen über den Nosema. errcger, ein mikroskopisch kleines Lebewesen, ein« zugehcn, soll nur hervorgehoben werden, daß diese Seuche oft oder meist für Ruhr gehalten wird. Doch zeigt die befallene Biene in ihrem Darm eine rosarote ^Färbung, woran die Krankheit erkannt werden kann. Bemerkt der Bienenzüchter, daß starke Völker in ganz kurzer Zeit unter ruhrähn- lichen Erscheinungen schwach werden oder eingehen, so sende ec eine größere Anzahl der Bienen in einem Holzschächtelchen an die biologische Anstalt Dahlem oder Erlangen, und er wird Gewißheit erhalten. Ist die Nosemaseuche ausgebrochen, so müssen die Wohnungen und Gerate peinlichst gereinigt, mit kochender Sodolauge ausgebürstet, der Boden vor dem Stande tief umgegraben werden. Das Wachswerk wird umgeschmolzen, eiwa vorhandene Tränken so eingerichtet, daß Bienen nicht ins Wasser oder in die Tränke gelangen können, darin verenden und so die Seuche wcitergetragen wird. Stark geschwächte Völker ver. nichtet der Bienenzüchter am besten, da sie gesunde Völker anstecken könnten. M. S,ch midt,