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Frage und Antwort. Ein Ratgeber für jedermann. Bedingungen für die Beantwortung do» Anfragen. Der geizte Ten der Fragen muß schriftlich beantwartrt werde», da ei» Abdruck aller Antworten rühmlich unmSglich ist. Leshalb w.uß jede Anfrage di« genau« Adresse de» Fragestellerr enthalten. Anonyme Fragen werden grundsätzlich nicht beantwortet. Außerdem ist jeder Frage ein AuSweig, daß Fragesteller Bezieher unsere» Blatte» yt, so wie ein PortoaateU ooa SV Pfa. beizufllgen. Werde» mehrere Fragen gestellt, so sind ebensoviel Portoanieile, al» Fragen ge stellt sind, mitzuirndrn. Im Brieftaste» werden nur rein land wirtschaftliche Fragen behand-ltj in Rechtsfragen oder in An- gelegenheitsn, die sich nicht dem Rahme» unseres Blattes anpassen, kann Duaftuift nicht erteilt Verden. Di« Schrisileitung. FrageNr. !. Meiner fünfjährigen Stute tränt seit einigen Tagen das linke Auge stark. Die Pupille sieht ganz trübe aus. Kann das Tränen von der Berfütterung von Roggen her rühren? Was ist dagegen zu tun? E.D. inG. Antwort: Ohne gründliche Untersuchung des kranken Auges mit dem Augenspiegel läßt sich keine sichere Diagnose stellen. Von d« Fütterung rührt das Leiden jedenfalls nicht her. Entweder ist die Hornhauttrübung durch eins äußere Einwirkung entstanden, oder es handelt sich um die sogenannte Mondblindheit. Erstere kann man durch seuchtwarme Umschläge auf hellen, letztere muß vom Tierarzt durch Ein spritzungen behandelt werden. Bet. Frage Nr. 2. Mein 2jähriges Fohlen magert immer mehr ab, der Leib wird immer kleiner, die Freßlust läßt auch nach. Es muß sehr viels Würmer haben, denn es gehen von Zeit zu Zeit welche ab, da ich dem Tiere «idn Pulver singegeden habe. Das Fohlen bietet auch sonst einen traurigen Anblich. Wi^ kann hier Abhilfe geschaffen werden? F. S.inL. Antwort: Ein neueres, sehr wirk sames Wurmmittel ist „Bermicrasol". Außer dem würde ich Ihnen raten, dem Fohlen dcktrch Ihren Tierarzt eine Plasmarsin-Einspritzung machen zu lassen. Bet. Frage Nr. 3. Meine zweijährige Stute hat an beiden Hinterbeinen seit fünf Monaten eine Piephacke. Wie kann ich diese vertreiben? J.B.inS. Antwort: Massieren Sie die Piephacke mit Iosorptol-Schürholz. Sollten Sie hiermit keine Heilung erzielen, müssen Sie tierärztliche Hilfs in Anspruch nehmen. - Vet. Frage Nr. 4. Meine Kuh hustet ost sehr, besonders morgens. 2m übrigen ist st« gesund, frißt und ist munter. Ist die Kuh lungenkrank und kann sie wieder zugelassen werden? B. in T. A u: wort: Ihre Kuh leidet an chronischem Karärrh der oberen Lustwege. Machen Sie ihr nachts Prießnitzsche Umschläge- um den Hals, reiben Sie die Luftröhre und Kehlkopfgegend täglich mehrers Mals mit möglichst warmem oel ein und geben Sie ihr dreimal täglich einen Eßlöffel künstliches Karlsbader Salz aufs Sutter. Halten Sie das Tier warm und stellen Sie es ost in die Sonne, vor Zugluft geschützt. Die Kuh kann dann ohne Bedenken wieder zugelassen werden. Prakt. Tierarzt vr. R Frage Nr. 5. Meine Ziege lammt in diesem Jahre zum dritten Mals., Das Euter ist nur auf der einen Seite gestrafft, währens die andere Seite ganz schlapp ist. Was läßt fich hiergegen tun? O. B. in K. Antwort: Das einseitige Auseutern bei Lhrsr Ziege beruht in einer mangelhaften Drüsen tätigkeit aus der betrefsenden Euterhälfte. Diese hat ihre Ursache wahrscheinlich wieder in Nerven störungen. Wir möchten Ihnen empfehlen, die un entwickelte Euterhälsie mit kaltem Wasser abzu waschen und tüchtig zu massieren, und zwar täglich. Die massierende Tätigkeit ist auch nach dem jammen sortzusetzcn, selbst wenn sich Milch in der Euterhalste nicht zeigt. Nur auf diese Art und Weiss laßt sich das Drüsengewebe zur Milch absonderung anregen. vr. Bn. Frage Nr. i,. Wie kann man bei Mast schweinen ein übermäßiges, starkes und häufiges Rauschen be,eitigen? Z Z Antwort: Kastrieren wäre das sicherste Mittel, ist aber zu umständlich. Bester ist die Ent- fernung des Kitzlers durch den Tierarzt mittels einer gebogenen scharfen Schere mit stumvfer Spitze. Solche Tiere sind dann ruhig und rauschen nicht mehr, verlieren dadurch aber ihren Zuchtwert da sich späterhin nicht der Zeitpunkt des Rauschens erkennen läßt und somit die Tiere auch nicht mehr rechtzeitig zum Eber zugelassen werden können. vr. Ws. Frage Nr. 7. Meine Ziege bekommt in jedem Frühjahr auf dem Rücken weißen Schinn. Beim Bürsten gehen die Haare aus, so Laß der Rücken kahl ist. Die Haare wachsen später wieder. Wovon kommt das, und was ist dagegen zu tun? ' H. in R. Antwort: Es handelt sich bei Ihrer Ziege um den Haarwechsel. Füttern Sie das Tier etwas knapp, ventilieren Sie den Stall, damit es nicht zu warm darin ist, und reizen Sie die Haut der Ziege nicht durch zu häufiges und hartes Bürsten. Auch ein gelindes Abführ mittel ist angebracht. Da die Haare wieder kommen, liegt ein besonderes Leiden augen scheinlich nicht vor. vr. R. Frage Nr. 8. Mein Kaninchen ist seit kurzer Zeit furchtbar mager geworden. Der ganze Körper ist schuppenartig bedeckt, als wenn es Läuse hätte. Auch die Ohren sind von der Krankheit ergriffen und sind zu- gebacken. Was ist dies für eine Krankheit, und was ist dagegen zu tun? P. inGr.-B. Antwort: Ihr Kaninchen leidet an einem Räudeausschlag und an Ohrräude. Gegen den Ausschlag wenden Sie eine Perugensalbe (besser Perubalsam, aber teuer!) an. Die Behand lung der Ohren besteht darin, daß Sie die Borken abweichen und die Ohren und ihre Umgebung mit einer Salbe, die aus Kümmelöl und Vaseline zusammengesetzt ist (I Teil Kümmelöl, 25 Teile Vaseline), einreiben. Das Kaninchen darf nicht in die Sonne gebracht, sondern muß kühl (nicht kalt) gehalten werden. Außerdem ist mit der angegebenen Einreibung jedesmal nur ein Drittel des Tieres einzu reiben, also nicht auf einmal der ganze Körper. Prakt. Tierarzt vr. R. Frage Nr. S. Meine Hühner legen häufig Windeier, einige haben auch Durchfall; ich füttere Mais, Weizen, Gerste und Fischmehl, als Weichsutter aufgeweichtes Brot, Kartoffeln und Gerstenschrot. Was ist zu tun? R.in S. Antwort: Achten Sie darauf, daß das Fischmehl nicht mehr als 3Solz enthält. Nur etwa ein Fünftel des ganzen Weichfutters darf das Fischmehl ausmachen. Setzen Si« auch Spratts Praepos zu und geben Sie Austern schalen und viel Grllnfutter. Gegen Durchfall reichen Sie Antihyphoid. Kl. Frage Nr. 10. Halten sich Zaunpfähl« aus Kiefern- und Tannenholz länger im Boden, wenn sie mit oder wenn sie ohne Rinde gesetzt werden? vr. W. in M. Antwort: Zaunvfähle aus Kiefern- oder Tannenholz sind dauerhafter, wenn sie entrindet werden. Ist das Holz noch grün, das heißt noch im Sastfluß, empfiehlt es sich, die Pfähle, nachdem sie angespitzt find, acht Tage in eine zwciprozentige Lösung von Kupfervitriol zu stellen und sie von dieser vollständia durch ziehen zu lassen. Sind die Pfähle Nicht mehr ganz saftsrisch, empfiehlt es sich, sie ordentlich austrocknen zu lassen, dann werden sie am Fuß am besten leicht angekohlt oder durch Anstrich von heißem Teer oder Karbolineum wider standsfähiger gemacht. Der Anstrich muß min destens 10 ow über den Boden hinausreichen. Mit Karbolineum muß man sehr vorsichtig sein, La Pflanzen durch den Anstrich auf Monate hinaus im Wachstum gehindert werden. B.G. Frage Nr. 11. Welches ist die beste Düngung für einen Weinstock, und was unter nimmt man gegen die Blattlaus? H.S.inN. Antwort: Steht Ihnen genügend guter Kuh- oder Ziegendung zur Verfügung, so graben Sie diesen in starker Gabe, in etwa 10 om dicker Schicht, unter. Danach gießen Sie tüchtig mit Wasser nach, etwa 20 Liter pro Quadratmeter. Das Bewässern muß bei trockenem Sommer öfter wiederholt werden. Haben Sie von obigem Dünger gute Jauche, so können Sie einen Teil dem Wasser zusetzen. Besitzen Sie den Stalldünger nicht, so geben Sie jetzt pro Quadraimeter 40 g schwefelsaures Ammoniak, 40 g 40 prozentiges Kali und 30 z Superphosphat. Sollte der Boden kalk^ arm sein, so ist im Herbst bis Winter auf das Quadratmeter 250 g Äetzkalk, bei leichtem Boden die doppelte Menge kohlensaurer Kalk zu geben. Gegen Blattläuse spritzen Sie, so bald sich die Läuse zeigen, mit Parafttol, Exodin oder Herlasal. Die Mittel sind in jeder größeren gärtnerischen Samenhandlung erhältlich. Rz. Frage Nr. 12. s) Mein vor fünf Jahren gepflanzter Reineklauden-Baum entwickelte sich tadellos und war stets über und über voll von Blüten, aber er brachte noch nicht eine einzche Frucht zur Reife. Jedesmal, wenn di« Früchte Erbsen- bis Haselnußgröhe erreicht haben, fallen sie, jede mit einem schwarzen An stich, ah. Wer ist der Schädling? — b) Auf welch« Weise und zu welcher Jahreszeit erfolgt am vorteilhaftesten und gründlichsten die Be kämpfung der Schildlaus, unter der «in großer Teil unserer Beerenobststräucher, viele junge Obstbäumchen und der Wern stark zu leiden haben? W. B. in B. Antwort: Zu s. Ihre Pflaumen sind von den Larven der Pflaumensägewespe oder des Pflaumenbohrers befallen. Als Haupt- bekämpfungsmittel gilt hier das tägliche Aus sammeln der herunteraefallenen Früchte mü danach folgendem Verbrennen. Besser ist «s, wenn die Bäume in Abständen von einigen Tagen kräftig durchgeschüttelt werden, damit die befallenen Früchte früher herunterfallen. Da aber trotzdem einige Larven in den Boden gelangen und sich hier verpuppen und über wintern, ist es nötig, den Boden stark mit Kalk oder Kainit zu bestreuen, tief umzu- graben und festzutreten. Während des Grabens sind möglichst die Hühner unter die Bäum« zu bringen. — Zu b: Di« Weinreben bürsten Sie jetzt mit einer scharfen Bürste und warmem Seifenwasser gründlich ad. Bei Obst- und Beerensträuchern warten Sie bis Juni, sobald die jungen Läuse sich die Fraßstellen suchen, und spritzen dann mit Exodin, Herlasal, Vau- sluid ll oder Speculin. Di« Mitte! müssen etwas stärker, als für Blattläus« angegeben ist, angewandt werden. Genannte Mittel sind in jeder größeren gärtnerischen Samenhandlung zu haben. Sollten sich bei Obst- und Bveren- sträuchern noch lebende, Läuse im Herbst oor- sinden, so spritzen oder pinseln Sie im Wörter mit 25 prozentigem Obstbaumkarborineum. So weit es möglich ist, schonen Sie di« Knospen, da diese von der starken Brüh« etwas an gegriffen werden. In Zukunft halten Sie Bäume, Sträucher und Wein bei großer Dürr« gut feucht und düngen diese kräftig. Rz. Frage Nr. 13. Ich möchte auf meinem mittelschweren Elbboden Gurken anpflanzen. Im Frühjahr steht jedoch der Acker bei Hoch wasser in den tiesgelegenen Stellen unter Wasser. Wird man hier wohl Gurken an pflanzen können? F. S. ha E. Antwort: Falls das Hochwasser im Sommer nicht gar zu hoch stehen sollte, können Sie sich durch folgende Maßnahmen helfen: Im Abstande von 1,20 bis 1,50 m machen Sse r/z w breite und 20 bis 30 om tiefe Gräbel; den Auswurf verteilen Sie rechts und links auf die Beete, hierdurch kommen diese be deutend höher zu liegen. Bsi trockenem Wetter im Sommer muß allerdings dann kräftiger bewässert werden, als bei solchen Beeten, die zu ebener Erde liegen. Rz. Frage Nr. 14. M«in Apfelwein hat einen bitterlichen Geschmack. Es ist möglich, daß manche Aepfel im vergangenen Jahve Frost bekommen haben. Wie ist der bittere Ge schmack wegzubringen? F. G. in B. Antwort: Der bittere Geschmack läßt häufig mit der Zeit nach. Also lassen Sie Ihren Apfelwein zunächst mal noch einig« Zeit sachgemäß lagern und überzeugen Sir sich oon Zett zu Zeit durch Probe, ob der bitter« Geschmack zurückgeht. Ist dieses nicht der Fall, so muß der Wein ttn Herbst mit neuem Apfel saft, der aber nur von gesunden Aepseln stammen darf, unter Zuhilfenahme von guter Weinhefe (nicht Bierhefe) umgegoren werden. Hierbei kann ein Zusatz von 50 x Zucker auf 1 Liter Flüssigkeit nur von Nutzen sein. vr.Ks. All« Zusendung«» an di« Schriftlejtung sind z» richten an den Verlas Ä- Neumann itt Neudamm,