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Llmschiffte Klippen. Mühsame Arbeit der Genfer Abrüstungs konferenz. Li- Schwierigkeiten, die im Redaktions-Komitee XS Genfer «brüstungsansschnsses durch den englisch- französischen Gegensatz in bezng auf den Artikel 16 entstanden waren, sind dnrch eine» gemeinsam von Lord Cecik nnd Panl-Boneour unterbreitete« Antrag »orcrst beseitigt worden. Dieser Antrag ist angenom men worden. Das Redaktionskomitee hatte nämlich am Pfingst- Mintag eine Gcheimsttzung abgchalten. Die Einigung Ang dabin, daß der Vvlkerbundsrat aufgefordert wer- »en soll, die geeigneten Methoden zu studieren, um kn Falle eines Krieges oder einer Drohung binnen kurzer Frist eine Ratstagung herbctzuführen, ferner, mn den Erlast von Entsckeidunaen des Rates zur Jn- Dawes-Dämmerung. Anfangs Mai besprach Sir Josiah Stamp, der hervorragende englische Volkswirtschaftler und be kannte Bertreter Englands in der Dawes-Kommission, in der englischen Presse den in der internationalen Handelskammer von amerikanischer Seite gemachten Vor schlag zur Revision des Dawesplanes, der von der Befürchtung veranlasst wurde, das; durch die Durch führung des Dawesplans der Zinse»dienst für pri vate amerikanische Anleihen oder Kapitalsanlagen in Deutschland gefährdet werden könnte. Als der Dawes plan entstand, habe man sich nur die Folgen der Repa ration, soweit sie den Zahler träfen, klargemacht. Die Folgen für den Empfänger jedoch stellen sich fetzt erst heraus. Die Schwierigkeiten zeigten sich zuerst im Verhält nis zwischen Deutschland und den Vereinigten Staa ten, da Amerika das größte Interesse daran haben mutzte, daß Deutschland hart arbeite^ und sparsam lebt, weil die allitrten Schulden an die Ver einigten Staaten zu nahezu 60 Prozent von Deutsch land bestritten werden. Bald erwies sich, daß dio Zurückzahlung des ausgeliehenen Geldes sich nur da durch ermöglichen läßt, daß sich der amerikanische Ex portüberschuß in einen Importüberschuß verwandelt. Auslandsprodukte aber kann Amerika ohne Herab setzung der Zölle nicht aufnehmen. Um einen Ausweg aus dieser selbst konstruierten Falle zu finden, ist dann die Kapitalanlage im Ausland entdeckt worden, und besonders Deutschland ist von einem Strom ame rikanischen Geldes überflutet worden. So kam es, daß Deutschland neben den 60 Prozent für die alliierten Schulden auch noch den Zinsendienst für diese An leihen aufbringen muß. Durch solche praktischen Erfahrungen ist man im Ausland dahinter gekommen, daß der Dawesplan schließlich für die Gläubiger recht gefährlich werden kann, ganz abgesehen davon, daß Deutschland selbst darunter letzten Endes verbluten mutz. In der Düssel dorfer Presse äußert sich nun auch ein Vertreter Frank reichs, der frühere Minister Bonnet über dieses The ma. Frankreich ist durch die deutschen Sachliefe rungen in eine ganz besonders fatale Lage gekoni- men, indem diese Lieferungen der französischen In dustrie scharfe Konkurrenz machen. Die französische Regierung ist von der Industrie aufgefordert worden, als Sachlreferungen nur Rohmaterialien zu ver langen. Indessen hat aber der Sturz des Franken zur Folge gehabt, daß die Verkaufspreise der deutschen Rohmaterialien ganz merklich anzogen. Man kann die französische Industrie nicht zwingen, zu solchen Preisen zu kaufen. — So ungefähr ist der Kreislauf, in den der Dawesplan die französische Industrie gebracht hat. Auch in Amerika selbst beginnt man allmählich die drohende Gefahr zu erkennen. Das „Journal of Commerce" in New Aork gibt einen ausführlichen Be richt über die Wirkungen und den bisherigen „Erfolg" des Dawesplanes, wobei darauf hingewiesen wird, daß eShöchsteZeit sei, den Plan abzuändern oder voll ständig zu beseitigen. Darüber feien alle Fach leute einig. Vor allen Dingen sei es Zeit, die außer gewöhnlich hohen Ausführungskosten zu beschneiden. Der Dawesplan, der nur einen Wegweiser hätte dar stellen sollen und bei seiner Aufstellung durchaus auf richtig gemeint gewesen sei, habe zur Einrichtung einer kostspieligen Maschinerie geführt. Es seien zahlreiche Sachverständige ernannt worden, die in Ber lin die einträglichsten Posten innehätten. Mit dieser Farce müsse ein Ende gemacht werden. Allem Anschein nach sucht man in maßgebenden Kreisen des Auslandes bereits nach Mittel und Wegen, mn diese unhaltbaren Zustände zu beseitigen. Wie die Londoner „Times" melden, haben in den letzten Tagen in London zwischen dem Generalagenten für die Repa rationszahlungen, Parker Gilbert, dem Gouverneur der Bank von England, Montague Norman, und Beamten des englischen Schatzamtes Besprechungen über die Frage der deutschen Reparationen stattgefunden. Deutscherseits sej der Wunsch nach sofortiger Revision des Reparationsabkommens ausgesprochen worden. Man »rw-Ue, daß auch die Frage einer beschleunigten Räu mung der zweiten und dritten Rheinlandzone von der deutschen Regierung aufgeworfen werde. Zu diesen Besprechungen ist, wie das englische Blatt berichtet, Buch Reichsbankpräsident Dr. Schacht hinzugezogen jovrden. Diese Tatsache deutet darauf hin, daß man tzewillt ist, in eine ernstliche Erörterung der Frage einzutreten. — Die in der Genfer Abrüstungskonferenz entstande- Kn englisch-französischen Schwierigkeiten sind behoben wür fen. Der deutsche Delegierte, Graf Bernstorff, hat eine Erklärung abgegeben. — Wie ans Paris verlautet, soll Abd el Krim ein Friedensgesuch gestellt haben. — Wie aus Beirut gemeldet wird, hat der franzö sische Oberkommissar de Jvuvcncl das Bestehen der neuen kepublik Libanon proklamiert. — Infolge Ausbruches des Vulkans Tvkatschi auf der ßnsel Hokkaido sind, wie aus Tokio gemeldet wird, 200 Personen ertrunken. kraststcllung der Verpflichtungen' des Völkerbündspakres zu beschleunigen. Mit diesem Antrag wird sich wohl schon die Junitaguug des Völkerbundsrats befassen müssen. Der Antrag Paul-Boncours jedoch aus Aufhebung der Einstimmtgkeitsklausel in bestimmten Fällen dürfte wohl erst später zur Beratung kommen. Eine Erklärung des Grafen Bernstorff. Der deutsche Delegierte in Genf, Graf Bernstorfs, gab im Zusammenhang mit den erwähnten Punkten ves Fragebogens eine Erklärung ab, worin es u. a. heißt: Ich möchte keineswegs die Notwendigkeit in Zweifel stehen, die Methoden und die technische Weise zu bestim- nen, auf denen die Hilfeleistung für einen angegriffenen Staat rasch ins Werk gesetzt werden kann. Ich bin jedoch »er Ansicht, daß es praktisch wäre, für die Lösung des Problems einen anderen Ausgangspunkt zu wählen. , . . Die vorgcschlagene Prüfung der Methoden, nach denen die Hilfeleistung für einen angegriffenen Staat rasch ins Werk zesetzt werden soll, dürfte meiner Ansicht nach nicht den gegenwärtigen Stand der Rüstungen zur Grundlage haben, »er, wie wir alle hoffen, nur ein vorübergehender und der durch die Arbeiten gerade unserer Konferenz verbessert and endgültig festgestellt werden soll. Die in Rede stehen den Untersuchungen werden vielmehr von einem Stande »er Abrüstungen auszugehen haben, wie er sich als End- irgebnis unserer Arbeiten darstellen wird. Jeder Staat vird so viel Rüstungen aufrecht erhalten müssen, daß die oereinigten Kräfte der Mitglieder des Völkerbundes die Uusfllhrung der Beschlüsse desselben gewährleisten. Die oon dem französischen Vorschlag angeregten Maßnahmen vürden lediglich vorläufige Ergebnisse zeitigen, die meiner Ansicht nach kaum geeignet sein würden, die endgültige Lösung, nämlich, allgemeine Abrüstung, zu beschleunigen. Diese Erklärung soll mit dem Bericht des Belgiers Bronqueres an den Völkerbundsrat weitergeleitet »erden. Politische Rundschau. — Berlin, den 26. Mai 1926. " — Am Pfingstsonntag fand in Stettin der Reichsthing »re bedeutendste Veranstaltung der Bismarckjugend, statt, zu einer, mit starkem Beifall aufgenommenen Rede erklärte vras Westarp, daß die deutschnationale Partei die Bismarck- sugcnd bewußt in die Politik einstelle. * :: Ler deutsche Juristentag in Marieubad unter Polizeiaufsicht. Die ständige Vertretung des deutschen Juristentages in der Tschechoslowakei hielt Pfingsten ihre diesjährige Hauptversammlung in Marienbad ab, die von Juristen aus allen Teilen des Staates überaus stark besucht war. Professor Dr. Spiegel von der deut schen Universität in Prag erstattete ein fesselndes Re ferat über die Sprachenverordnung, in dem er den Nachweis führte, daß die Sprachenverordnung gesetz widrig sei. Unliebsames Aufsehen erregte, daß der Furistentag gewissermaßen unter der Aufsicht der Staatspolizei steht, die zur Generalversammlung zwei und zum Begrüßungsabend, an dem nur ein kleinerer Kreis geladener Gäste teilnahm, einen Regierungsver treter entsandte. Das Polizeikommissariat ließ vor Beginn der Hauptversammlung mitteilen, daß es die Erörterung der Bodenreform und des Äädergesetzes, beides Fragen, die gar nicht auf der Tagesordnung standen, nicht zulasse. :: Teutsch-österreichisches Kameradschaftsfest i« München. Ueber Pfingsten stand München im Zeichen eines großen deutsch-österreichischen Kameradschaftsfestes, zu dem aus sämtlichen österreichischen Bundesländern Lausende von Gästen mit ihren Fahnen, den alten llniformen und Trachten, zum Teil auch mit alten Ans- cüstungsgegenständen gekommen waren. Auch der Ti roler Landeshauptmann Stumpf-Innsbruck und Feld- marschalleutnant Exzellenz von Ellmar-Jnnsbruck wa ren erschienen. Im Löwenbräukeller fand eine Be- zrüßungsfeier statt, in der alle Redner die enge Stam- nesbrüderschaft der Bayern und Oesterreicher betonten and der Hoffnung auf eine gemeinsame glückliche Zu kunft Ausdruck gaben. :: Rcpnblikanertag in Konstanz. Der Gau Ba den des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold veranstaltete vom 22. bis 24. Mai in Konstanz einen Republikaner tag. Der Bundesvorsitzcnde des Reichsbanners, Ober präsident Hörsing-Magdeburg hielt die Weiherede. Er schloß: „Wir werdenden Kampf mit geistigen Waffen führen, so lange es geht; wenn es nicht mehr geht, vann: Auf zur Offensive! Wir sind überzeugt, daß es sich nicht besser kämpfen läßt, als für Wahrheit, Frei heit und Recht." Unter den übrigen Rednern über brachte Staatskanzler a. D. Renner-Wien die Grütze Oesterreichs. Den Veranstaltungen wohnten auch der badische Minister des Innern und der Justizminister bet. :: Schlagcter-Ehrnngen. Im Regierungsbezirk Stade bei Bremen fand die Einweihung eines Schla- gcterdenkmals unter großer Beteiligung weiter Bevöl kerungskreise statt. — In Weimar hatten sich an Pfingsten zur Einweihung des Schlageter-Denkmals gegen 8000 Werwölfe mit 250 Bannern aus ganz Deutschland etngefunden. Rundschau im Auslande. ; Eine Abordnung des französischen Verbandes der Grubenarbeiter begab sich zum Ministerpräsidenten, um ihn zu veranlassen, daß während der Dauer des eng lischen Streiks keine französische Kohle nach den britischen Häfen gesandt wird. ; Aus Rom wird gemeldet, daß der päpstliche Nuntius in Bern, Monsignore Maglione, zum Nuntius in Paris rrnannt worden ist. r In Madrid wurde der Internationale Geologcn- longreß in Gegenwart des Königs eröffnet. Auch deutsche Vertreter nehmen am Kongreß teil. k Die ägyptischen Parlamcntswahlcn endeten mit einem 1 überwältigenden Sieg Zaglul Paschas und seiner Anhänger. Eine Rede To«merg»eS in Metz. l Der Präsident der französischen Republik hielt in Vietz eine Rede, in der er u. a. auf die derzeitige» Furchtbarer Augzufammenstotz. Zwei dichtbesetzte Ausflüglerzüge bet. München verunglückt. — Ueber 30 Tote und, etwa 100 Verletzte. Wenige Kilometer vor dem Münchener Ostbahn» Hof hat sich am Pfingstmontag abends gegen 16i/r Uhr ein überaus katastrophales Eisenbahnunglück zugctra- gen, dein eine ungewöhnlich große Zahl von Fahrgästen,, zumeist Pfingftausflügler, zum Opfer gefallen ist. Ter dichtbesetzte Personenzug aus der Richtung Salzburg—Rosenheim, der um 16 Uhr auf der Station München-Ostbahnhof eiutreffen sollte, also erhebliche Verspätung hatte, überfuhr bei 66 Kilometer Geschwin digkeit das Einfahrtssignal und rannte auf einen ande ren Zug, den beschleunigten Personenzng aus Berchtes gaden, der gleichfalls bis auf den letzten Platz gefüllt war, in voller Fahrt auf. Tie Folgen waren ungemein entsetzlich: Die bei- den hinter ihm fahrenden Personenwagen schoben sich ineinander, sodaß drei Wage»» des Berchtesgadener Zu ges und zwei Wagen des Salzburger Zuges zu einer unförmlichen Masse zusammcngequetscht und völlig zer splittert wurden. Bon dem anfgefahrenen Zng hin gegen war der Packwagen fast völlig unbeschädigt. Da gegen war der erste Personenwagen aus dem Gleise gedrückt nnd die Fahrgäste dieses Wagens sind beson ders entsetzlich verstümmelt. Aus den Fenstern hinge« zahlreiche Tote und sterbende Menschen Herans. In dem darauffolgenden zweiten Personenioagen war die Verwirrung sehr groß, obwohl besonders in de« mitt leren Abteilen einige Leute mit leichteren Berlctznngen davonkame«. Ein Schaffner des letzten Wagens des Berchtesgadener Zuges, der an der offenen Tür ge- standen hatte, wurde herausgeschlendert. Er dürfte der einzige Insasse der beiden zusammengrschobenen Wagen sein, der ohne schwere Verletzungen davonkam. Bei der erschütternden Tatsache, daß fünf Wagen der beiden Züge vollkommen zertrümmert wurden, konnte es nicht ausbleiben,, daß der Kata strophe eine außergewöhnlich hohe Zahl vo» Menschenleben zum Opfer gefallen ist. Die Katastrophe selber war das Ereignis eines kurzen Augenblicks. Sofort kam es an der Unglücks stätte zu einer ungeheuren, unbeschreiblichen Panik und einer überaus großen Ver wirrung, der dann eine außerordentlich starke Er regung folgte, die so recht das gräßliche Entsetzen über die Schwere des Unglücks erkennen ließ. Es spielten sich herzzerreißende Szenen ab. Eltern, die nach ihren Kindern suchten, eine Frau, deren Mutter und Kind tot unter den Wagen lagen, bemühte sich verzweifelt, bis zu ihren toten Ange hörigen durch das Eisengewirre sich hindurchzugraben. Am schlimmsten scheinen die Fahrgäste des Schlußwagens des Berchtesgadener Zuges be troffen zu sein. Ein schwerverletztes Mädchen mußte vier Stunden lang in fürchterlichsten Qua len aushalten, bis man es befreien konnte. Der Hei zer des Rosenheimer Zuges befindet sich unter den Toten. Die erste« Rettungsarbeiten. Die Münchener Hanptfenerwach« war znerst am Schauplatz der Katastrophe, der völlig im Dunkeln lag, eingetroffen. An den Rettnngsarbeiten nahm die Be rufs» nnd Freiwillige Feuerwehr Münchens nnd das alarmierte Pionierbataillon besonders starken Anteil. Bald waren auch Bahnärzte, Leute der Sanitätswache, grüne und blaue Polizei, Bahnbcamtc, das Pionier bataillon, Beamte des Stadtrats, des Stadtbauamtes und der Eisenbahndirektion erschienen. Die Berletzte« mußten teilweise mit Sägen «ud Aexten, teiliveise mit autogenen Schweißapparaten ans ihrer grauenvollen Lage befreit werden. Was ein Augenzeuge witteilt. _ Von einem , Augenzeugen, einem Fahrgast des Dtynuerlgrelken Frankreichs elnalng. Doumergue sprach seine lleberzeugung aus, daß Frankreich dieser Schwierigkeiten Herr werde. Man könne jedoch nicht hoffen, in einigen' Monaten, ja selbst in einigen Jahren, die Schäden wiedeo gut zu machen. Man könne ebenso wenig hoffen, in sehr! kurzer Zeit die außerordentlichen inneren und äußeren Schuldeillasten zu erleichtern, die Frankreich infolge seiner Verteidigung auf sich genommen habe. Man habe ein großes und langwieriges Werk vor sich und dürfe nicht den Mut, sinken lassen. Französischer Sozialistenkongreß. r Am 23. Mai wurde der sozialistische Kongreß iw Clermont-Ferrand eröffnet. Eine Reihe ausländischer Par teien haben Vertreter entsandt. Für die deutsche sozial demokratische Partei war der Reichstagsabgeordnete Breit- scheid erschienen. Es entspann sich im Verlaufe der Sitzung eine eingehende Debatte darüber, inwieweit es zulässig sei, daß Sozialisten Posten im Völkerbünde übernähme». Khromskl führte aus, er verstehe nicht, daß Paul-Boncour, der doch von der französischen Regierung seine Instruktio nen erhalte, im Völkerbünde arbeite. Der elsässische Sozialist Grumbach verteidigte die Anwesenheit Paul-Boncours beim Völkerbund und führte aus, die sozialistische Partei habe ein Interesse daran, das Ansehen der französischen Soziali sten beim Völkerbünde nicht herabzumindern. Abd el Krim am Ende seiner Kraft? ' Er hofft auf die „Großmut der Fran zosen". k Wie aus Paris gemeldet wird, sind die Operationen durch die Einnahme von Targuist als abgeschlossen zu be trachten. Sämtliche Stämme von Targuist haben sich bereits unterworfen. Die wichtigen militärischen Ereignisse sind mit dem Zusammenbruch der Front Abd el Krims gleich bedeutend und zeigen deutlich, daß die Stämme von ihm abgefallen sind. Abd el Krim hat zu dem französischen Generalresidenten Steeg durch den Leiter der ins Rifgebiet entsandten Roten Kreuzmission, Pfarrer Arent, einen Briei mit Verhandlungsvorschlägen überbringen lassen. Die Mel dung findet ihre Bestätigung in einer amtlicken Mittei lung des Ministeriums des Aeußeren, die besagt, baß der Ge neralresident in Fez eine Unterredung mit Pfarrer Arent hatte, der ihm zwei Briefe Abd el Krims überbrachte. Abd el Krim erklärt darin, daß er durch die von den Alliierten errungenen militärischen Erfolge sich veranlaßt sehe, sein Schicksal der Großmut der französischen Regierung zu über geben. Den Spaniern soll sich der größte Teil des Beni llriagelstammes unterworfen haben. >