13 Tags griff er vom Feld die frühsten Ähren Und saß grübelnd über ihnen nachts zu Haus. Sonderte der frühsten Ähren schwerste Körner, Und sie säte er im nächsten Jahre aus. So wie die Erde ist, Muß die Erde nicht bleiben. Sie anzutreiben, Forscht, bis ihr wißt! 14 Jahr für Jahr so wogen seiner Saaten Körner schwerer, und viel Volk kam aus ganz Kasakstan, Rat zu holen bei dem einstigen Nomaden, Nunmehr Hirseleiter vom Kolchos Kurman. 15 Kamen Gäste, griff zum Netz der Alte, Ging zum Uil und holte silberschuppigen Fisch. Denn es lehrt und lernt sich doch bei weitem besser, Hat man etwas Gutes vor sich auf dem Tisch. 16 Schön sind die Gespräche unter Satten! Und die Kleinen, kriechend durch die Jurte, stören nicht! Und man trinkt den heißen Thee auf filzernen Matten, Und man raucht, und jeder hört, und jeder spricht! „Da ist noch viel Thee! Vorsicht: der Thee ist heiß!“ 17 Und man hört und spricht im Aul von Hirse. „Ich erzieh sie“, sprach der Alte, „wie mein Kind, Bis sie tapfer wie ein Reiter, wie ein Mullah listig, Unschlagbar durch Unkraut, Rauch und Dürrewind.“ „Halt, ein Gast kommt noch! Rückt mit den Hintern auf!“ 18 Zeigend große, weiße Hirsekörner, Sagt er: „Diese schick ich nunmehr in die Welt. Durch zwei Sommer gab ich ihnen reichlich Wasser. Jetzt geht’s auf ein wasserloses Feld.“ „Lehnt euch zurück ihr! Das Mahl ist gut und lang.“ 19 Und nach aber einem Jahre nehme, Abgehärtet und gewitzt, davon Ich zurück des wasserlosen Feldes besten Samen, An die Brust den heimgekehrten Lieblingssohn. „Gast, es wird hell drauß! Dein Gastherr muß aufs Feld!“