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«ab. Am Jahre 1918 betrug die Zahl der verwahr- Whigtmgton erkannte die «stin Agsten Kinder 75000 und stieg dann im Jahre 1919 aus die Katze los und diese räumti 125000, und im Jahre 1920 auf 400000. Diebesaestndel aut. t „Komm schnell." rief sie, „eben brachte der Magister Rabe die Nach- 7 X richt, daft tausend kleine Schneeglöcklein und fünfhundert vorwitzige 7 Schlüsielblümchen In Gefahr sind, durch ein« Tücke des bösen König 1 Winker zu erfrieren. Die lieben Dinger haben sich hervorgewagk lm 7 Vertrauen auf uns, wir müssen sie eilig retten." lind als der herrliche l Wagen mit beiden davonrollte, sagte Frau Sonne sorglich: 1 „Auch bat Magister Rabe, der treue Freund unserer Felber und i Wälder, schon die Gicht vor Külte, und er sagt, die Menschen beklagten l 1 sich bereits bitter über den strengen Herrn Winker." I Der schöne Frühling sah mit stiller Freude in sein goldenes Horn, 7 horchte auf die lieblichen Slimmchen, die durcheinanderschwirrken. Aste Blümlein freuten sich auf die Erdenfahrt, erhofften eine große, lange Lenzschönheit von ihr und lachten den Wäldern und Feldern entgegen, denen sie immer näher kamen. linken auf der Erde aber sah es böse aus. König Winker hatte " wieder neue Sendungen vom Eismeer bekommen. Er wanderte in riesigen Schaftstiefeln durch den Wald und schüttelte prüfend die hohen Aeste und Zweige. Da fiel Schnee non ihnen herunter, und König Winker lachte auf: f 1 „Dann habe ich mich doch getäuscht. Mir war nämlich so — hm t — so — niederträchtig zumute, als wäre eine warme Weste über mich l hingegangen, glaubte schon, die alte Frau Sonne sei auf dem Meg mit Z ihrem Gör, dem Frühling. Na, wollte mir auch verbeten haben!" Und 1 er stapfte weiter, aber plötzlich blieb er wieder stehen. WaS war denn 3 das für ein schwarzer Fleck auf der weihen Erde? Zum Kuckuck! Was i kam denn da heraus? Schneeglöckchen? ) „Zhr niederträchtiges Volk!" schrie er auf, wollte die zitternden, vor- 7 witzigen Dinger mit seiner riesigen Schneedecke, die er von den Besten ) schüttelt«, verdecken, daft er sie nicht sehe, da horchte er wieder. War 7 denn daS nicht Räderrosten? Und jetzt wurde ihm heiß. K „Eis her!" schrie er. Aber seine Diener waren nicht zur Stelle, e und bis zu seinem Schneepalast war «S noch weit. Der Wagen aber t kam näher, und — da — ja — richtig — da stand er, und die alte Sonne, r di« ewig lachte, ries ihn an, und der Zunge da neben Ihr winkte ihm, k heranzulreten. > „Bleibt mir vom Leibe, schert euch raus, hier ist meln Reich!" rief König Winter wütend, aber er konnte es nicht hindern, dah die Angst § vor etwas Kommendem ihm helft über den Rücken lief — na — und 1 wenn eS dem Winter helft wird, ist es Immer schlimm. Fra« Sonn« 7 schien darum zu wissen. Sie antwortete ihm gar nicht, sie erhob sich r nur im Wagen, glättete die Falten Ihres Kleides, bauschte die Aermel / etwas aus und fuhr mit ihrem kostbaren Wolkentüchlein über die Stirn, ' denn ihr war auch etwas helft. Der lieblich« Frühling aber lachte, lacht«, lachte! Warum nur? El, er hatte allen Grund. Da drüben geschah «twas Seltsames. Der zornige König Winter hatte sich adaewandl unh rannte, so schnell seine wankenden Faft« ihn tragen wollten, querfeld ein, einem Bache zu. „Meine letzte Rettung," stöhnte er, „ins Wasser, inS Wasser!" Und kopfüber warf er sich in die Flut, di« noch vor kurzem eine dicke Eisdecke getragen, bei dem Nah«» der Frau Sonne aber zu einem i dahinbrausenden Strome geworden war Als König Winter hinein- ) platzte, gab eS einen tüchtigen Plumps, und der Fluft hatte säst keinen Raum mehr in seinem Bette, und noch immer lies ihm von allen Seiten ) Schneewaster zu. Die Erde aber wurde schwarz und warm, und Käser 7 krochen hervor und fragten: > „Was H denn los?" Und die Schneeglöckchen läuteten Sturm * nnd sangen: „Mir sind gerettet, der Frühling kommt, der Frühling 7