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Beilage zur Weitzeritz-Jeilung Nr. 69 . Dienstag, am 23. März 1926 92 Jahrgang - 7- - - ' ^-"7" '^NWHl.71 sächsisches — Gröbere Unrogelmäßicckeiten wurden in der Verwaltung des Pirnaer Stadl gutes Bonnewitz aufgedeckt und der bis herige Geschäftsführer Obersekretär Renz seines Postens vorläufig enthoben, die Angelegenheit selbst der Staatsanwaltschaft Dresden übergeben. Obersekretär Renz war früher Bäckergehilfe, gAorte lange Jahre der Kommunistischen Partei an und war auch vlaot- oerordneter, bezeichnet sich aber gegenwärtig als fraktionslos. Me verlautet, reichen die Verfehlungen schon lange Zeit Mrüm, sie nehmen immer gröberen Umfang an. Renz war zuvor Verwalter des Stadtkrankenhauses in Pirna und an anglich in houptkasse tätig. Diese Angelegenheit hat bereits grobes Auf sehen verursacht schon um deswillen, "^il Obersekretär Ämz nach nutzen hin den Anschein zu erwecken verstand, ein einwandfreier sein^ eingestellter Möbel und Betrüge- reien auf dem Gebiete des Wohnungstausches wurde der Inhaber eines Speditionsgeschäftes Ebert in Dresden sestgenommem wurde durch den Erkennungsdienst der Kriminalpolizei festgesie lt, das, er dielen Namen seit etwa 10 Jahren zu Unrecht führt. Um sich der Verbübung einer Strafe zu entziehen, hat der Fest, genommene sich während des Krieges unter dem falschen Namen in einer Provinzstadt aufgchalten, ist 1924 nach Dresden zurück- gekehrt und wohnt seitdem hier. Bei de* ersten Berührung mit der KriminaWzei stellte sich indes die Unwahrheit seiner Personalangoben heraus. LS wird angenommen, >-aß von ihm unter dem Namen Ebert »och mehr Leute, insbesondere durch Kreditbetrug geschädigt worden sind. — Vorsicht Hypothekenbesitzer! Halbamtlich wird durch W. T. B. die nachstehende Warnung verbreitet: An letzter Zelt erscheinen in der Presse vielfach Kaufangebote für Aufwertungs- Hypotheken. Tatsächlich haben auch schon Hypolhekengläudiger ihre aufgewerteten, im Jahre 1932 fälligen Hypotheken veräußert. Die hlerbei erzielten Erlöse sind durchweg als sehr niedrig zu be zeichnen und liegen erheblich unter den Sätzen, die nach der zum Ms-wertungsgesetz ergangenen Durchführungsverordnung vom 29. November 1925 bei vorzeitiger Rückzahlung von AufwertungS- hypotheken zu errechnen sind. Den Besitzern von Aufwertungs- hyp»t!>eken kann daher nur -ringend nohegelegt werden, gegen über solchen KaufangÄöoten äußerste Vorsicht walten zu lassen. — An der letzten Versammlung der Allgemeinen Ortskranken kasse zu Lhemuitz -wurde eine Entschließung angenommen, in der die sofortig« Aufhebung der Sanierungskommission gewünscht wird, da sich nachträglich herausgestellt haben soll, daß die Ver- hält-msse doch nicht ganz so schlimm stnd, wie sie anfänglich be urteilt wurden. — Allenberg. Seit einer Woche sind di« Bouarbeiten am Neu bau des Erholungsheims der Sächsischen Werke wieder eingestellt worden. Nur einige Spezialarbeiten werden noch durchgeführt. Anfolge der Stillegung des Baues stnd eine Anzahl Einwohner erwerbslos geworden. Dem Vernehmen nach wird der Plan er wogen, daS Heim vorläufig nur zu einem Teil« auszubauen, um «S in beschränktem Maße noch heu«r seiner endgültigen Benutzung übergeben zu können. Freiberg, 20. März. DaS Stadtverordnetenkollegium be willigte in seiner gestrigen Sitzung weiter« 50 000 Mark, di« als Darlehen an bedürftige Hausbesitzer zur Instandsetzung ihrer Häuser gegeben werden sollen. Die Darlehen müssen seitens der Lausbesitzer mit 10 A verzinst werden. Freiberg, 20. März. In Brand-Erbisdorf wurde gestern der Schuihausmann Dudel zum ersten Stellvertretenden Bürgermeister gewählt. Schulhausmann Dudel hat das Verdienst für sich, daß er Kommunistenführer ist. Da der fetzige Bürgermeister feinen Posten in Brand-Erbisoorf verläßt — er wurde zum Bürger meister in Neumark aewählt — und ein neues Etadkoberhaupt noch nicht vorhanden ist, wird also einstweilen di« städtischen Ver- wastungSgeschäste der SchulhauSmann Dudel besorgen. Freiberg. Bei der Schlußverketlung in dem Konkursverfahren gegen den Kaufmann I, Adler handelt es sich nach !d«r Bekannt machung des Konkursverwalters um Forderungen von 02042 M, denen eine Masse von 411 Mark gegenübersteht. Von diesen 414 Mark geht noch das Honorar für den GläubigerauSschuß ob. Zwickau, 20. März. Im Dezember vorigen Jahres hatten die -Stadtverordneten dl« Schließung deS StadtkheaterS beschlossen. Nachdem sich nun aber herauSgestellk hat, daß die Fortführung -deS Theaters im kommenden Etatjahre um SO 000 M. billiger sein wird ass die Schließung, stimmten di« Sozialdemokraten einem von -er RechtSsraktion eingebrachten Anträge zu, -er die Welter- führung unter Wegfall -der Oper und Verkürzung -er Spielzeit und bei Erhöhung -er Eintrittsmeis« um 15 N versteht. Der Nat, -der sich bisher für -ie Schließung ausgesprochen hatte, stimmte -dem Beschluss« der Stadtverordneten zu. Oelsnitz. Hier ist «in zweites Senkungsgebiet, verursacht durch den Bergbau -der Gewerkschaft Gottessegen, entstanden. Die'Gewerkschaft bestreitet auch hier jede ErsatzMcht. Die Befreirmgsseier irr K-l«. Zn «nwefenhett de» Reichspräsidenten. Just am 21. März, da der Kalender sieghaft den Einzug des jungen Lenzes verkünden durfte, beging auch der deutsche Rhein seinen Frühling, den ersten frohlockenden Lenz nach sieben dangen, schweren Jah ren. — Vormittags 8 Uhr traf Reichspräsident v. Hin denburg im Sonderzug auf dein Kölner Hauptvahn- hof ein. In seiner Begleitung befanden sich etwa 31 Herren. An der Spitze der persönliche Adjutant de« Reichspräsidenten, Major v. Hindenburg und Staats- iekretär Dr. Meißner. Vom Retchskabinett begleite ten das Staatsoberhaupt die Reichsminister Dr. Eur - t»us und Dr. Marx, ferner war RetchSarbettönttm- ster Brauns direkt von London nach Köln gefah ren, um an den Feierlichkeiten im Rheinland teil zunehmen. Außerdem nehmen noch folgende Persön lichkeiten an der Rhetnlandretse und an den Befreiungs- setern in Köln, Bonn und Krefeld teil: Der preußische Ministerpräsident Braun mit den Ministern Se- vering und Htrtsiefer, der bayerische Minister präsident Dr. Held, der badische Staatspräsident Trunk, der sächsische Gesandte Gradnauer, der oldenburgisch« Ministerpräsident v. Finckh, RetchstagSpräsident Löb« mit den Vizepräsidenten Dr. Bell, Dr. Rießer und Graes, der preußische LandtagSpräsidcnt Bartels mii den Vizepräsidenten v. KrteS, Dr. Porsch und Garnich Beim Empfang auf dem Hauptbahnhof waren zu gegen der Oberprästdent der Rheinprovinz, Dr. Fuchs, der Kölner Regierungspräsident, Graf Adelmann, und sonstige Spitzen der Kölner Behörden. Nach beendeter Begrüßung erfolgte die Abfahrt zur Regierung, wo der Reichspräsident Wohnung nahm. Um 10 Uhr begab sich Herr von Hindenburg zum Rathaus, wo er srch in das Goldene Buch der Stadt Köln ein trug. Gleichzeitig wurden Mitglieder der Verwaltung und der Stadtverordnetenversammlung dem Reichs präsidenten vorgestellt. Im Mittelpunkt der Veranstal tungen stand der groß« Festakt in der Kölner Messehalle, der gegen 11 Uhr seinen Anfang nahm und dessen Be oeutung vor allem durch Ansprachen des Reichs- oberhauptes, des Kölner Oberbürgermeisters Dr Adenauer und des Ministers Severing gekenn- zerchnel wurde. Entsprechend den bet früheren An lässen gesammelten guten Erfahrungen fand auch dies mal eine Verbreitung der Reden und Vorträge durch den Rundfunk statt. Außerordentlich mitbeigetrager zum tiefen Eindruck dieser Feierstunde haben der Köl ner Männergesangverein und der Gürzentchchor unter von Professor Abendroth. Wie ein seliges Jauchzen trug sich durch die große Messehalle das herr liche Kantate von Bach: „Nun ist daS Heil und die Kraft', ein Hererazor, oer in feuer L>eeie mir raufen« Akfyrlum widerklang. Abends gab es unter Teilnahme von sämtlichen? verbänden, Vereinen, der gesamten Studentenschaft, iberhaupr alles dessen, was Köln aus die Beine stellen onnte, einen gewaltigen Kackelzug, ressen unvergeßlichen Eindrücke noch durch eine eigene Ze st beleucht ung recht stimmungsvoll unterstützt v. rden. Eine Riesenkundgebung fast ohne- ilerchen! Vom Balkon des Rathauses aus nahm der netchspräsident die tosenden Huldigungen der hun- rerttausendküpftgen Menschenmasse mit freudigst ve- vegtem Herzen entgegen. Von Köln führt die Reife ren Reichspräsidenten zunächst nach Bonn und von dort aach flrefeld. F ^lmg am Rhein.' Der erste Lenztag des Jah- ceS 1926 ist unvergeßlich eingeschrieben in das Buch der »hemlande als ein Tag herrlichster, erhabenster Bo- reutung! Gerichtssaal. Denkzettel für einen Schmuggler. Ein Ex- sedient, der aus dem Freilager einer Firma unter Be nutzung fingierter Briefe größere Posten von Textil- varen der Zollkontrolle entzogen und in den Handel zebracht hatte, stand dieser Tage in den Schranken )es Danziger Gerichts. Da« Urteil lautete auf eine Geldstrafe von 973 023,60 Gulden und auf drei Mo nate Gefängnis. Aus Stadt und Land. - Der Tod de» KraukenfälscherS Schulze. In verltn waren letzter Tage Gerüchte im Umlauf, die behaupteten, Frankenfälscher Schulze, der in einer Irrenanstalt starb, sei das Opfer einer Vergiftung ge- vorden. Auf Anregung der Anstalt wurde von der Staatsanwaltschaft eine Obduktion der Leiche angeord-- !»et. Schulze, der ungewöhnlich stark unter Berfol- zungSwahn litt, verweigerte aus Furcht, vergiftet zu «erden, jede Nahrungsaufnahme. Kurz vor seinem kode traten angeblich Erscheinungen ein, die mit einer Vergiftung Aehnlichkeit gehabt haben sollen. - Film uud Wirklichkeit. Ein Berltner Film regisseur, der in Nizza Filmaufnahmen machte, erlitt )ort einen schweren Unfall. Er sollte für ein Sze- «enbild auf einen fahrenden Eisenbahnzug aufspringen, jlitt dabet aber aus und stürzte so unglücklich, daß er ünen Schädelbruch davontrug. vereitelter Mordpla«. Ein 20jähriger, ehe- «aliger Kontorist, der aus gutem Hause entstammt, über ein großer Abenteurer ist und erst letzter Tage »on einer Auslandstour nach Berlin zurückgekehrt var, versuchte dort einen Schlächter zu dingen, um m einem Bekannten, einem jugendlichen Monteur, ein Kapitalverbrechen verüben zu lassen. Der Schlächter trachte die Sache jedoch unverzüglich zur Anzeige, so- raß der gewissenlose .Landsmann" rechtzeitig verhaf tet und da» Verbrechen verhindert werden konnte. — Vv« eine« bedeutenden Schadenfeuer wurde in Freienwalde (Oder) eine landwirtschaftliche Ma- jchinen« und Gerätefabrik bettoffen. Da die nahelie-- jenden Hydranten angeblich versandet waren, konnte »te Feuerwehr nicht sofort etngretfen, so daß sich der vrand schnell über die ganze Fabrik verbreiten konnte, tumal er an den Teerdächern und öligen Maschinen so- vte am Verpackungsmaterial reiche Nahrung fand. Die tischleret und das eigentliche Fabrikgebäude brannten »ollständig aus, wodurch das ganze Inventar an land- vtrtschaftlichen Maschinen und Geräten» ein Auto, Werkzeugmaschinen und Holzvorräte der Zerstörung an- jeimfiel. Der Schaden ist außerordentlich schwer. — Der Schiffsverkehr im Hamburger Hafeu weist mch im letzten Berichtsjahre eine Steigerung gegenüber »em Vorjahre auf. Der größere Anteil, nämlich 61 Prozent des gesamten Schiffsverkehrs gegen 63 Pro zent im Jahre 1924 und nur 40 Prozent im Jahre 1913 kommt immer noch fremden Flaggen zu. Das verichtsjahr hat also nur eine geringe Hebung des »eutschen Anteils gebracht. — Fürchterliche« Unglück an einem Bahnübergang. , Au» Gelsenkirchen wird berichtet: Da der gemel- i >ete D-Zug Gelsenkirchen- Katernbera—Essen noch j richt in Sicht war, hob bei Katernberg der Schranken- värter den Schlagbaum nochmals hoch, um einem Fuhr- verk freien Weg zu schaffen. Gerade als das Gefährt kassieren wollte, kam der Zug dahergerast und fuhr über den Wagen hinweg. Der Fuhrmann und seine Lochter wurden auf der Stelle getötet. Die Ehefrau :rlitt erhebliche Verletzungen. Das Pferd wurde in Stücke gerissen. Der Schrankenwärter mußte mit einem schweren Nervenzusammenbruch ins Krankenhaus ge bracht werden. Dem Vernehmen nach hatte der starke Nebel den Wärter irrcgeftthrt. § " Neue Nicsentalsperre im Sauerland. Aus Arnsberg wird mitgetetlt: Der Nuhrtalsperrenver- nn legt im Sorgetal die achte Talsperre an. 2300 I Morgen Land werden unter Wasser gesetzt; davon sind i 1373 Morgen Wald, 385 Morgen Ackerland und 547 < Morgen Wiese. Die neue Talsperre soll nicht wirt- ! schaftlich ausgenutzt werden, wie die etwas größere ; Möhnetalsperre, aus der ein Elektrizitätswerk gespeist : wird, sie soll vielmehr lediglich ein Äcservebecken fein, > das in wasserreichen Jahren Wasser aufspeichert für : wasserarme Jahre. So ungeheure Schneeschmelzen wie um die Jahresivende 1925-26 treten selten auf. Dies mal konnte die Möhnetalsperre das Wasser nur an verthalb Tage aufhalten, dann lief sie über. Es treten aber auch dürre Jahre auf, wo die Ruhr, die eine Bevölkerung von drei bis vier Millionen mit Trink wasser und außerdem die ganze gewaltige Industrie mit Wasser versorgen muß, kaum dieser AuMbe ge recht werden kann. Da soll dann die Sorgetalsperre aushelfen. * Rieseufener gegen Frostgefahr. Wie man au» Darmstadt mitteilt, hat in den letzten Tagen an der Bergstraße nun auch die Pfirsichblüte allgemein begonnen. Weithin schimmern die Obstgärten in rot- weißer Blütenpracht. Seither war das Wetter mit Ausnahme eines Schneesturmes der Blüte günstig. Die Nachtfrostgefahr, die aber stets noch vorhanden ist, wird von den Obstzüchtern mit riesigen schwellenden Feuern zu bannen gesucht, deren Rauchentwicklung die Blüten vor der Frostgefahr bewahrt. — Bier Bauerngehöfte nievergebrannt. In Stel- zendors bet Zeulenroda hat ein Grotzfeuer vier Bauerngehöfte vollständig eingeäschert. Sämtliche Vor räte, alle landwirtschaftlichen Maschinen sind zerstört. Auch Vieh ist umgekommen. " Die eingesperrte Lrtspokizei. Zwei arme Rei fende, die in Garsena um Obdach nachsuchten, sollten die Nacht im Arrcstlokale verbringen. Anscheinend behagte den beiden das Quartier nicht sonderlich, denn als sie der Ortspoltzist dort unterbringen wollte, stießen ihn die Obdachlosen hinein, schlossen ab und entflohen. Der Ortspolizist wurde erst später wieder durch seine Ehefrau befreit. - Eine böse Geschichte. Der Geschäftsbericht einer Würzburger Ein- und Berkaufsgenossenschast ver zeichnet einen Fehlbetrag von 70 000 Marr, wodurch die Mitglieder mehr oder minder stark in Mitleiden schaft gezogen sind. — Festnahme zweier Abgeordneten. In Stutt gart gaben bet einer Märzfeier zwei kommunistische Abgeordnete Erklärungen ab, die nach amtlicher Mel dung den dringenden Verdacht der Vorbereitung zum Hochverrat begründen. ES erfolgte deshalb die Ver haftung beider Abgeordneten. — Zerstörung eine» architektonischen Prachtbaues. Der Genter Justizpalast, «in Meisterwerk architekto nischer Baukunst, ist der Raub eines gewaltigen Feuer» geworden. Da die Kuppel über der Wandelhalle völlig eingeftürzt ist, wird man mit der Beschädigung der dort befindlichen Meisterbilder von van Bree, de Taye, Montalf, Banaise und van Severdonck rechnen müssen. An Dokumenten scheinen nur die ZtvilstandSakten von 1803 vernichtet zu sein. Außerdem ist der Verlud der Bibliotheken des Appellhofes und der Anw - kammer zu beklagen. — I« Kampf mit einem Adler. Laut einer pa riser Meldung wurde ein Pächter im Schln,^ von Fontainebleau plötzlich von einem Königsad!.. ange griffen. Erst nach schwerem Kampf könnt« er mit Unterstützung vorbeikommender Chauffeure den ,Ftö- nig der Lüste" bewältigen. Der Pächter Kat erhebliche Bißwunden erlitten. Der Adler, der bald darauf ge tütet wurde, hatte eine Spannweite von rund anderthalb Metern. - 800 Häuser zerstört. — 4000 Menschen ob dachlos. Einer Londoner Meldung zufolge ist i« Sugamo-Biertel von Tokio durch eine Explosion i» einer Sprengstoffabrik ein Großfeuer ausgebrochen. 800 Häuser wurden zerstört. 4000 Menschen haben ihr Obdach eingebüßt. Die ungeheuerliche Katastrophe spielte sich im Zeiträume von drei Stunden ab. E» war eine Reihe kleiner Explosionen erfolgt, die unter den aus den Häusern geflüchteten Leuten große Panik hervorriefen. Neun Menschen wurden im Gedränge sc^ver verwundet. Da nicht Wasser genug vorhanden war, mußte die Feuerwehr die Gebäude niederreißen, um die Ausbreitung des Feuers zu verhindern. Im vorigen Frühjahr sind in dem gleichen Bezirk 70» Häuser eingeäschert worden. Kleine Nachrichten. * Wegen der Grippe-Erkrankung des angeklagten Frei- ^51*" d' Lützow findet am heutigen Montag eine kurze Go- richtssitzuna im Krankenzimmer des Angcschuldigten in Ber- nn-NikolaSsce statt. Die Vernehmungen im Krankenzimmer follen bis zur Wiederherstellung Lützows fortgesetzt werden. * Tas zweijährige Söhnchen eines Schnitters in Schul zendorf bet Arnswaloe (Neumark) verbrühte sich tödlich. * In der Zett vom 12. bis 16. April findet In Essen eine städtebauliche Tagung statt. " Ein 1« Jahre alter Hortbildungsschttler in Gails dach (Bayern) probiert« „scherzhalber" das Erbangen aus. Tie Schlinge zog sich jedoch zu und der junge Mensch kam jämmerlich um. * Bei einem Empfang des Direktors des Norddeut- schcn Lloyd erteilte der Papst für di« Lloydflotte den apostolischen Scg«n.