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Weißeritz-Zeitung : 23.03.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-03-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192603230
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19260323
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19260323
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-03
- Tag 1926-03-23
-
Monat
1926-03
-
Jahr
1926
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 23.03.1926
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näüdigc n S i h e ciiiircte» sollte. Auch diesen Vvrschlug nabe die deutsche Delegation prinzipiell bekämpft. Dabei sei nicht maßgebend die Frage gewesen, ob Polen als solches einen Sitz erhalten sollte. Der deutsche Standpunkt sei überhaupt nicht gegen eine bestimmte Macht gerichtet gewesen, sondern nur gegen das Prinzip der Erweiterung vor dem Eintritt Deutsche lands. Hätte Deutschland eine Aenderung der Konstruktion des Bülkerbundsrates akzeptiert, dann wäre auch Deutschlands Standpunkt inbezng auf die nichtständigen Sitze erschüttert worden. Infolge des deutschen Standpunktes war jede konstruktive Aenderung des Nates erledigt« Ter Minister behandelte dann den dritten Abschnitt der Genfer Verhandlungen, als die schwedische Delega tion sich bereit erklärte, auf ihr Mandat zu verzich- t e n. Die deutsche Delegation habe den rein idealen Gesichts punkt Schwedens durchaus gewürdigt. Sie habe aber nicht gezögert, zu erklären, daß dieses Opfer vergeblich jein würde, da der politische Charakter des Völkerbundes in einer für Deutschland unerfreulichsten Weise geändert würde. Von den Gcgenpartnern wurden weitere Vor schläge gemacht. Es erwuchs der Gedanke, daß neben dem neutralen Staat auch ein Staat mit anderer Einstellung ver zichten müsse. Am nächsten Tage stellte die Tschecho-Slowakci ihren Sitz zur Verfügung. Ta kam die Mitteilung des bra si- lia Nischen Vertreters. Damit war überhaupt der Aus gangspunkt der ganzen Stellung Deutschlands zerbrochen« Es entstand dann die Frage: MaS wird aus Locarno? Wir freuen uns, daß die Auffassung aller beteiligten Mächte dahin ging, die Politik von Locarno fortzusctzcn. Der Ausgang der Verhandlungen in Genf, so fuhr der Minister fort, ist tief zu bedauern. In erster Linie ist der Völkerbund selbst Leidtragender. Deutschland steht jetzt vor der Entscheidung, ob cs angesichts der Krisis des Bölkerbnndes seine ar»»v- fätzliche Einstcllnng gegenüber dem Völkerbünde ändern soll oder nicht. Es handelt sich geradezu um eiue» Kamps um unsere Stellung im Bölkerbnnd. Wir haben diesen Kamps fortzusetzen, zumal der Völkerbund sich in seiner überwiegenden Mehrheit ans den Standpunkt gestellt hat, Tentschland als Mitglied des Völkerbundes zu sehen. Dr. Stresemann suchte dann nachzuweisen, daß Deutsch land weder moralisch, noch juristisch geschwächt aus Genf hervorgegangen ist. Unsere Hauptaufgabe war, die Lo- earnopolitik nicht in den Abgrund fallen zu lassen. Zum Schluß betonte der Minister, daß trotz aller Rückschläge die deutsche Konsolidierung Fortschritte mache. Es ist, so ver- sicherte der Minister, die einmütige Absicht der deutschen Rcichsregrernno, dic bisherige Politik aus dieser Bahn fort- z -iühren, und sie ist überzeugt, daß sie bei sachlicher Wür digung des Geschehenen Vie große Mchrhcit des deutschen Volkes hinter sich haben wird. Ein Zwischenfall. Tie Rede des Außenministers wurde von den Regie- mngsparteien mit lebhajtem Beifall ausgenommen. Kurz wvör Tr. Stresemann seine Rede beendete, kam es noch zu »nein Zwischenfall. Als der völkische Abg. v. Graefe dic Ausführungen des Ministers als „Tnschenspiclcrkunststücke" iezeichnetc, verbat sich der Minister diese „Nnverschämt- -citen". Präsident Löbe rief den Abg. v. Graefe zur Ord- inng und fügte hinzu, daß auch die Antwort des Mini- terS nicht Parlamentarisch gewesen sei. Tic Dcntschnationalc» gcgcn Locarno und Genf. Abg. Graf Westarp (Tntl.) lehnte namens seiner Par tei mit Schürfe den Optimismus ab, der deir Versuch mache, oaS, was in Genf geschehen sei, zu beschönigen. Wir sehen in Genf eine» vollen Zusamm Krnch, einen Deutschland schwer schädigenden Mißerfolg dc rtölkerbnndspolitik Luther« Ltrescmann. (Beifall rechts.» Wir mißbilligen das Verhalten der beiden deutschen Delegierten, die das deutsche Ansehen in der Welt geschädigt haben. Ter Reichskanzler und der Reichsaußemmnisler sind bei ihrem Mißerfolge nicht mehr die geeigneten Unterhändler für die kommenden Ver handlungen des Sommers. (Zustimmung rechts.) In der Katastrophe von Genf sieht man nur Fehlschläge der Lo carno- und Völlerbundspolitik, nur Enttäuschungen und De mütigungen Deutschlands. Staatsmänner, die einen solchen Zusammenbruch ihrer persönlichen Politik erlebt haben, sind für deren Fortführung nicht mehr geeignet. Ter von Luther und Stresemann empfohlene Weg in den Völkerbund hat sich erneut als falsch erwiesen. Notwendig ist daher die Zurückziehung des deutschen Eintrittsgesuchs. Die Regierungsparteien verlangen Garantien. Abg. Kaas (Ztr.) erblickte die Grundursache des Genfer Mißerfolges darin, daß man in Locarno bereits hinter Deutschlands Rücken mit Polen heimliche Händedrücke tauschte und ihm einen Sitz im Völkcrbundsrat zusagte, Vielleicht hätte die Regierung vor der Abreise nach Genf erst volle Klarheit darüber schaffen müssen, ob Polen ein Ratssitz zugejagt war. Wir hätten es auch für zweckmäßig gehal ten, wenn die deutsche Bereitwilligkcitserklärung zum Fest halten an der Locarnopolitik erst in einem späteren Zeit punkt nach Verständigung mit dem deutschen Parlament er folgt wäre. Diese Kritik im einzelnen ändert nichts daran, daß die Haltung der deutschen Delegation in Genf den deutschen Interesse» und der deutschen Würde dienlich war. Nach dem vergeblichen ersten muß der zweite Gang nach Gens durch Garantien gedeckt sein, die in bindender Form derartige Möglichkeiten' ausschließen, wie sie sich in Genf zeigten. Abg. Frhr. v. Rheinbabeu (T. VP.1 billigte die Hal tung der deutschen Delegation in Genf. ES war auch zweck mäßig, daß die Kundgebung über die Fortsetzung der Lo carnopolitik unmittelbar nach dem Scheitern der Genfer Koyferenz hcrauSgegeben wurde. Wir haben auch eiu deut sches Interesse daran, daß die Locarnoverträge bald rechtlich bindende Kraft erlangen. Wir sollten erklären, daß die Aufnahme Polens in den Völkerbund für uns eine außer ordentlich schwere Belastung bedeuten würde, weil Polen sich Deutschland gegenüber niemals auf den Rechtsstandpunkt gestellt hat. Wenn Deutschlands Eintritt in den Völkerbund überhaupt noch einmal in Frage kommt, dann nur nach festen Sicherungen gegen eine Wiederholung solcher Tinge, wie sie in Genf vorkamen. Abg. Stöcker (Koinm.) kritisierte scharf das Verhalten der deutschen Delegation in Genf und warnte vor einem Eintritt in den Völkerbund. Äbg. Graf v. Bernstorff (Dem.) hob hervor, daß von einer Niederlage Deutschlands lil Genf nicht die Rede sein könne. Eine Reform des Völkerbundes liege gerade im deut schen Interesse. Ter Völkerbund war bisher gefährlich als Machtinstrument der Sicgerstaatcn. TaS würde sich aber nach Te-Uschlands Eintritt ändern. Darum wollen wir auch Deutschlands Mitwirkung an der Reform der Völkerbunds- satznngen. Abg. Dr. Brcdt (Wirtsch. Vgg.) sprach sich grundsätzlich für den Gedanken der Befriedung Europas auf dem Wege internationaler Verständigung ans. Ter Zeitpunkt für den Eintritt nr den Bölkerbnnd sei für Tentschland aber noch nicht gekommen. Ter Mißerfolg von Gens war zu erwarten. Abg. Graf Lerchenfekv (Bayer. VP.) nannte Genf einen Rückfall in die Methoden der alten Politik. Die Bayerische Volkspartei stimme der Billigungsformel der Regierungs parteien zu, weil sie die Fortsetzung der bisherigen Außen politik wünscht. Daraus wurde die Aussprache abgebrochen und die Weitcrberatung auf Dienstag 11 Nhr vertagt. * " Der BMgungsantrag der Negierungs- ! Parteien. — Berlin, 23. März. Die Regierungsparteien haben folgende» Billignngöantrag gestellt: „Der Reichs tag billigt die Erklärung der Neichsregierung und die Haltung der deutschen Abordnung in Genf. Er be dauert den den berechtigten dcntschen Erwartnngeu nicht entsprechenden Ansgang der Genfer Berhaud- lnngen. Er erwartet von der NeichSregiernng die als baldige Erwirkung von Garantien dafür, daß die Rück- wirknngen des Bcrtragswcrkcs von Locarno, insbe sondere im besetzten Gebiete, mit größter Beschlenni- gnng einer den berechtigte» de»tsche» Forderung-» Ncchnn»g tragende» Lösu»g z»gef«hrt und so die »ach dem ergebnislosen Verlauf der Berhaudlungen in Genfs, vereinbarte» Erklärunge» über Aufrechterhaltung und Fortführnug der Locarnopolitik wirksam werden." * Gegen einen Verkauf der Kronenjuwclen des Zaren haben die Mitglieder der ehemaligen russischen kaiserlichen Familie bet den einzelnen Regierungen Einspruch erhoben« Handelsteil. — Berlin, den 22. März.1326.- Am Devisenmarkt erfuhr die französische Valuta nach anfänglicher Erholung einen abermaligen Rückschlag. Am Effektenmarkt fester Wochenbeginn bei teil weise regerer Umsatztätigkeit. Am Rentenmarkt zeitweise lebhafter Umsatz« Kriegsanleihe zunächst 0,410, später 0,402. Am Produkten markt hatte das Ausland zwar Preisermäßigungen'gemeldet, diese sind jedoch auf die Hal tung des Marktes ohne Einfluß geblieben, denn die kalte Witterung hatte Befürchtungen wegen der Saaten ausgelöst. Tas Angebot von Brotgetreide war nicht groß, auch zeigte sich von Mühlen und Händlern Kauflust, die jedoch durch die Hoheit Forderungen beeinträchtigt wurde. Die Nach frage nach Mehl war nicht lebhaft und konnte zu unver änderten Notierungen befriedigt werden. Tie Haltung von Hafer, dem'' übrigen Futtergetreide und Hilfsstoffen war ziemlich fest. Tie Umsätze blieben anf die Deckung des augen blicklichen Bedarfs beschränkt. Für Oelsaatcu fehlte Be achtung. . Warenmarkt. Mittagsbörse. (Amtlich.) Getreide und Lelsaaten per 1000 Kilo, sonst per 100 Kilo in Reichsmark ab Station: Weizen Mark. 255—269 (am 20. 3.: 255—259). Roggen Märk. 156-161 (155—160). Sommergerste 166-190 (166 bis 190). Futter- und Wintergerste 138—152 (138—152). Hafer Märk. 162—173 (162—173). Mais loko Berlin — (-,-). Weizenmehl 33-36,25 (32,75-36,25). Roggenmehl 22,75-24,75 (22,50—24,75). Weizenkleie 10,20—10.40 (10,20-10,40). Roggenkleie 9,20—9,40 (9,20-9,40). Raps —(—,—). Leinsaat —,— (—,—). Viktoriaerbsen 25—31 (25—31). Kleine Speiseerbsen 23—25 (23—25). Futtererbsen 19—21 (19—21-. Peluschken 20—21 (20—21). Ackerbohnen 20-21 (20—21). Wicken 23—25,50 (23-25,50). Lupinen blaue 11,50-12,50 (11,50—12,50), gelbe 14-14.50 (14 bis 14,50). Seradella 1924er 15-21 (16—21), neue 26-29 (26-29-. Rapskuchen 14,50—14,70 (14,50-14,70). Lein kuchen 18,40—18,60 (18,40—18,60). Trockenschnitzel 8,60 btS 8,80 (8,55-8,80). Sojaschrot 18,50-18,70 (18,50 bis 18,60-. Torsmelasse 30-70 —,— (—,—). Kartoffelslocken 13,80-14 (13,80—14). ————— Letzte Nachrichten. z Russischer Protest gegen ein polnisches Munitionslager in Danzig. Marschau, 22. 3. Der russische Botschafter in Warschau, Woskow, überreichte Lem polnischen Außenministerium «in« Pro- tesinoke seiner Regierung gegen die Errichtung eines polnischen Munitionslagers auf der Westerplatte der freien Stadt Danzig. An dieser Note erklärt die Sowjelregierung, daß der Bau eines polnischen Munitionslagers zur Erhöhung der militärischen Rüstungen der baltischen Staaten und somit zur Störung des Gleichgewichts im baltischen Meere führen würde. Der Außenhandel im Februar —. Berlin, 22. 3. Die deutsche Außenhandelsbilanz ist auch im Februar wie in den beiden Bormonaten aktiv. Dor Ausfuhr überschuß im Februar beträgt insgesamt 6 Millionen Reichsmark, im reinen Warenverkehr 121 Millionen Reichsmark gegen 87 Millionen Reichsmark im Acuiua-r und 36 Millionen Reichsmark im Dezember. Englisch-polnisches Geheimabkommen? Berlin, 23. 3. Die Deutsche Tageszeitung meldet aus Warschau: An politischen Kreisen spricht -man von geheimnisvollen Abmachungen, die während der Genfer Völkerbwudstagung zwischen Chamberlain und SkrzynSki getroffen^ werden seien. Chamberlains Bestreben gehe -dahin, "Polen -in die antibolsche wistische Front einzugl-iedern. Diese Bemühungen hallen vollen Erfolg gehabt. Chamberlain habe SkrzynSki auf die Notwendig keit eines starken Heeres für Polen hingewiesen. Anscheinend hätten diese Mahnungen versits gewirkt. Mährend der Be ratungen deS Sowjetausschusses für Budgel-fragen sei beschlossen worden, daß im HauSl-alt des Krieasmimster-iuimS Leine Strei chungen vorgenommen worden sollen. Auf Anweisung deS Ministerpräsidenten SkrzynSki wurden außerdem dle polnisch- russischen Mirtschastsverhandlungen, di« Mitte März in Moskau beginnen sollten, plötzlich auf unbestimmt« Zeit vertagt. Sächsisches — An vergangener-Moche sollt« in der Gemeind« Zeithain zufolge behördlicher Anordnung und nachdem zuvor alle Anstanzen wege durchlaufen waren, im Grundstück eines Weichenwärters ein« Wohnung geräumt und von einer anderen Mietvartei bezogen werden. Die in Frag« kommende Wohnung hakte der geschiedene Sohn deS Hauseigentümers inne. Als der Bürgermeister, der sich, in Begleitung von vier Polizeibeamten befand, das bei reffende Grundstück belroten wollte, bekam er keinen Einlaß, ^daraufhin wurde die Scheibe eines Fensters eingeschlagen und so do^Hutritt zum Flur erlangt. Alle Türen waren jedoch verschlossenWnd so gesichert, daß dic vom Schmiedemeistcr angesehteirKperrhaKen nichts nutzten. Schließlich wurden die Fensterscheiben der Wohn stube eingelchlag«n und so der Zutritt in die zu räum«nden Zimmer erlangt. Ilm die Türen zu offnen, mußten gewaltsame Eingriffe > vorgenommen werden, da auch vom Annern aus mit Sperr,zeug nichls zu machen Ivar. Bei all den Bersuchen, die Türen zu ' öffnen, kam es mit dem Wohnungsinhaber und dessen Brüdern zu allerlei Zwischenfällen und gröblichen Beleidigungen. Gegen Albend wurde der Räumungsversuch schließlich eingestellt, der für di« be treffenden Räume vorgesehene Mieter zog mit seiner Habe wieder ad, er war schwer bedroht worden für den Fall, wenn er die Wohnung beziehen würde. Diese Angelegenheit dürfte für Lie des Widerstandes usw. Schuldigen noch ein gerichtliches Nachspiel I-aben. — An der Billa des StudkenrateS Rudolf Hoffmann in D r e sd e n-Bühla n wurden am Sonnabend dessen am Cnde der zwanziger Aahre stehende Ehefrau Ruth geboren« Herrmann und ihr 3B sührigeS Söhnchen Heinz in der Badestube tot aus gefunden. CS wurde eine Kohlengasvcrgl-ftung angenommen. Obcrfrauendorf. Uni Zeugnis abzulcgen von seiner geleisteten Jahresarbeit und zum andern aufs sinnfälligste für das deutsch« Lied zü werben, -halte der Gemische Cyor .Heimatstimmen" zu seinen: jährlichen Gesangskonzert alle Freunde deS deutschen Liedes für Sonntag in den hiesigen Gasthof geladen. Gern und zahlreich war man dieser Aufsorderung nachgekommen, und niemand wird «s bereuen. Denn waä man da zu hören und Zu sehen hekam, übertraf alles bisher vom Chor Dargebotene. Nach Eröffnung des offiziellen Teiles durch eine Konzert-Ouvertüre be grüßt« der Vorsitzende die Erschienenen, besonders den Gründer -des ChoreS und jetziges -Ehrenmitglied -Lehrer MaltheS, Dippoldis walde, nebst Gemahlin, Lehrer Haßler, Aohnsbach, der selbst aktiv im weiteren Verlauf des Abends auftrat, und die Vertreter zweier Brudervereine, die trotz der schneidenden Kälte den Weg nicht gescheut halten. Dann Kan: der Chor zu seinem Rechte, indem er unter der bewährten Leitung fvin«s Liedermeisters, mit Orchester begleitung zunächst Fr. Schuberts Deutsche Tänze, bearbeitet von Gottfried Aarmer, dann den Syrenenzauber-Malzer von Wald teufel-Meßner, ebenfalls mit Orchester, sehr tonschön und stimmu ngsecht zu Gehör brachte. D ie darin vorkommenden Tenor - solis wurden vom Lehrer Haßler bestritten, dessen weiche, wohl tönende aber kräftige Stimme sich gut entfalten konnte. Reicher Beifall lohnte allen Darbietenden ihre gehabte Mühe. Den 2. Teil des Programms füllten 2 Einakter aus, die von den Diletanten deS Vereins einfach großartig gespielt wurden. Eine Person be sonders herausheben, hieße die anderen zurücksehen. Nicht enden wollender Beifall ertönt« am Schluss« jedes Stückes. — Einen be sonderen Anstrich -hatte -die stattgehable Veranstaltung durch Lehrer HatzlerS Oieoer zur Laute. Er verstand «S, dis Herzen der Zu hörer im Sturm zu erobern, sowohl durch fein meisterhaftes Spick auf feiner -selbst entworfenen Laute, als auch durch seinen herr lichen Gesang und seine köstlich Mimik. So gefielen nicht nur seine schlichten einfachen Wanderlieder, sondern ebenso, vielleicht noch mehr die humorvollen Tierlieüer. Ahm fei auch hierdurch -nochmals für diesen herrlichen Genuß gedankt. Wir werden ihn uns bald wider einmal holen. — Rach Beendigung des ziemlich umfangreichen Programms widmeten sich Hörer u-nv Darbletende- ausgiebig dem Tanze, bis di« vorgeschrittene Zeit zur Heimkehr mahnte. Wir können nur hoffen und wünschen, daß sich der Chor in den eingeschlagenen Bahnen fortentwickelt. Lied hoch! Oberfrauenbors. An hiesiger Gemeinde erfolgten zum Volks begehren 75 Eintragungen, das ist genau aller Wahlberechtigten -der Gemeinde. Ober- und RiederstuuenLorf. Di« Entlassung der Schüler und Schülerinnen an hiesiger Schul« erfolgt nächsten Donnerstag, den 25. 3. 1926, vormittags 9 Ahr, wozu all« Gönner und Freunds der Äugend herzlichst eingeladen sind. Am Freitag schließt dann das Schuljahr 1925/26 ab. — Nkedeifrauendorf. Hier erfolgten 14 Eintragungen in die Lists fürs Volksbegehren, das sind 9,5 A der Mähler zur Reichs- Präsidentenwahl. Geifing. Der Sonntag sollte uns Frühlingsanfang bringen, aber hier im Gebirge -hätte man eher Wintersanfang sagen kennen: denn schon am Sonnabend war es kalk und eS schneit« und der Sonntag tat eS ihm gleich. DaS Ouecksilber zeigte anstatt einiger Grad Wärme 4" Kälte und -einschneidend kalter Wind trieb -einem fast das Master aus den Augen, dazu schneite «S alle Augenblicke wieder, so daß Man keine große Lust zum Spazieren gehen -verspürte. — Da die Wetterberichte günstig waren, hatten sich doch eine ganze Anzahl Sportler -aufgemacht, um vielleicht zum letzten Male in dieser Saison noch dem Schneeschuhspo-rt zu huldigen. Pirna. Eine bestialisch« Tat beging am Sonnabend nach mittag sine auf der Dresdner Straße wohnende 31 Aahre alt« ledige Arbeiterin. Sie hatte ihr neugÄorenes Kind, «in Mädchen, kurz nach der Geburt in ein Tuch gewickelt und in Len Abort geworfen. Um das Kindchen ruhig zu halten, hatte die unnatür liche Mutter ihm noch einen Gummisauger gegeben. Als das Kind nicht, wie gedacht, glatt durch das Abfallrohr ging, ver föchte sie eS mit einem Besen hinunterzufloßen. Nachbarn hörten o«S Wimmern des Kindes und benachrichtigten di« Polizei. Rettungsversuche mißglückten. Die Mutter wurde dem Amts gericht Angeführt. Leipzig. Auf der Dübener Landstraße ereignet« sich am Sonntag nachmittag ein -schweres Moiorradunglück, bet -dem der Führer -des Rades, Sin 25 Aahre aller Lehrer auS tNriMtz bei Düben sofort tot war, während der Beifahrer, «in 25 jähriger Kaufmann auS Leipzig schwer verletzt -dem Krankenhaus zugeführt werden mußte. Die Ermittelungen über -die Ursachen Les Un glückes sind noch nicht abgeschlossen. Frankenberg. Ein« Gemeindebürger - Abstimmung auf Auf lösung des Stadtverordneten - Kollegiums war von sozialdemo kratischer und kommunistischer Seite beantragt worden. Sie fand am Sonntag statt. Von 7942 eingeschriebenen Wählern kamen nur 1854 zur Urne und -davon wählten nur 1642 mit ja. DaS Kollegium bleibt sonach bestehen. Aue, 22. März. Wie das .Auer Tageblatt" meldet, hat am Sonnabend die Ehe-frau -des Bauarbeiters Erich Arnold ihr 4-B Aahre atles Kind getötet und sich dann von dem Zuge Schwarzen- bsrg—Aue überfahren lassen. Der Grund zur Tat liegt in zer rütteten Familienverhältnissen. Kirchliche Nachrichten Mittwoch, den 24. 3. 1926 Dippoldiswalde. MendS 8 Uhr Bibelstunde (über -das I-eilig« Abendmahl) in der Superintende-nlur: Superintendent Michael. Napttslengemelnde. Dippoldiswalde. Mittwoch, abends 0-8 Uhr Bidelfiunde Altenberger Straße Nr. 197. Schmiedeberg. Donnerstag, abends 8 Uhr Bibelstunde Vila Ada, Molchgrund. Prediger Soltau, Dresden. Sppkk U»b Spiel. Fußball. Am Sonntag gelang es der 2. Elf vom „V.f.B." Dippoldiswalde dle 2. Elf vom Sportverein Rabenau mit 5:1 (2:1) zu schlagen. Prskstklexb-rl« zu am 22. März 1925. — Preise in Goldmark. Jnländ. Weizen 25,20-75 70, «nländischcr Rog-.en 15 50-15 00, sSchs. Sommergerste 18,50—19,50, Hafer sächs 16,59 '8,00, preuß. Haser 18,00—18,40, Lupinen '6, bi« 18—, dergl. gelbe 19,00—20,00, Mals, Laplata 18.70—19,20, neuer anderer Herkunft >8,00—18,50, CInquantin 2I.0O-2Z.00, Wicken 28 00-28.50, Peluschken 2Z.0O bis 26,00, Erbsen, kleine 28/ 0 bis 28,50, Rotklee ?2,'M bl» 25,00, Trockenschnlyel 10 60- N,'0, Zuckerschnltzel 17M—19 00. Kartoffel- flocken >5,50-17,00, Futtermehl >1,30- 12,80, Weizenklcic 9,30 bi» 10,20, Roggenkleie 9 50-10,80, Dresdner Motten: Kaiser- Auszug 49.50-51,50, Backermundmeh! 39,00 40,50, Wttzennach- mehl >5,00 -16 00 Ink-ndweizenmehl l^ype 70«/a> :7,50 bi» 39,50, Rayaen-N'h! o l (Type oll"/») 76,00 -28,00, Rmgenmehl I (Type 7O°o) 24,00—26,00, nuggennachmehl 15,5 -—16,50. , W« Preise verstehen sich f-c 'M Ktlvgramm >v Goldmark Rotklee, Erbsen, Wicken, Peluschken, Lupinen and M«biMA frei Hau«) kn Mengen unter 5000 Klk-gramm ad Loge« Dresden. Mes ander« ,n Mindestmenaen oovl0 000 KlI»aromm «aggonfrof sächstlche AbladeNatlonen. feinste Ware über Not!,. 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