Suche löschen...
Weißeritz-Zeitung : 10.02.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-02-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192602106
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19260210
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19260210
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-02
- Tag 1926-02-10
-
Monat
1926-02
-
Jahr
1926
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 10.02.1926
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
,n,er«atto»aler yanoelSpolltischer Abmachungen beautwor- <e« zu «olle«. (Zustimmung.) Dr. Stresemann wies daraus hin, bah die faschistische Regierung Italiens beschlossen habe, die Jtalianisierung Südtirols als Programm aufzustellen. Die deutsche Oesfeutlichkeit hat dagegen leidenschaftlich Stellung genommen. Die deutsche RetchSregierung hat ihrerseits nur insoweit eingegrifsen, als sie die Presse vor Uevertretvungen gewarnt und aus die schädlichen Folgen solcher Uebertretbungen hingewiesen habe. Mussolini sucht nun den Eindruck zu erwecken, als wenn das Signal zu dieser Bewegung von der Negierung gegeben worden wäre. Er vergißt, daß mau in Berlin nicht wie in Rom die Freiheit der Presse willkürlich beschränken kann. Wir können und wir wllrden auch der deutsche» Presse nicht verbieten, Sympathie z« empfinden und cinzutrete« sür ein Land und Volk, das seit viele« Jahrhunderten deutsch ge wesen ist «nd der deutschen Sulturgcmeinschast weiter ange hört. Wenn aus der Unterdrückung eines Volkes die Gefahr einer Störung des Friedens entsteht, so ist der Appell an den Völkerbund gegeben. Das NeichSkabinett hat gestern den Eintritt in den Völkerbund beschlossen und ist darin bestärkt worben durch die Nebe Mussolinis. Diese Rede fordert nicht nur die Ent- deutschung Südtirols, sonder» sic ist in der ganzen Welt als eine Kriegsdrohung gegen Deutschland und Oesterreich aufgesaßt worden. (Hört! hört!) Derartige Drohungen sind mit dem Geist des Völkerbundes unverein bar. Unvereinbar mit diesem Geiste ist auch die Ueber- hcblich leit und Maßlosigkeit der Ausführungen Mussolinis, die kein Ausdruck innerer Kraft zu sein brau chen. Herr Held in München habe sich keineswegs geäußert, wie Mussolini zitiert habe. Wünschenswert erscheine es allerdings, daß auswärtige Politik nur von den Reichsstellen gemacht werde. Verantwortlich sei jedenfalls nur die Reichs regierung. (Zustimmung.) DaS Recht Deutschla«dS, mit seinen deutsche« Blutsbrüder« zu fühle«, ist ei« Raturrecht, das wir «ns von «iema«dem nehme« lasten. lLebh. Beifall.) Ei» Einschreiten dagegen lehnt die Reichsregieruug ab. Die Rede Mussolinis zwingt Deutschland zum Zusammenschluß mit denjenigen Nationen, deren Politik gegen eine Bedro hung gerichtet ist. Der Tendenz der Rede muß im Völker- lmude entgegengetreten werben. Der weitere Verlauf der Sitzung erbrachte den Beweis, daß sämtliche Parteien des Reichstags in seltener Einmütig keit die gehässigen Ausfälle Mussolinis gegen daö deutsche Volk verurteilen. Zum Schluß der Aussprache, an -er sich Abg. Scholz (DBP.) für die Regierungsparteien, Abg. Spahn (Dnat.), Abg. Stampser (Soz.), Abg. Stöcker (Kom.) na» Abg. Hampe (Wirtsch.Ver.) beteiligten, faßte Präsident Löbe das Ergebnis der Jnterpellationsdebattc in folgender Er- Körung zusammen, die die Billigung aller Parteien — mit Ausnahme der Kommunisten sand: „Der Reichstag «reift di« sachlich «»gerechtsertigte« A«- griss« «nd Ausfälle MuffoliuiS mit Nachdruck zurück. I« der ganze« Welt gilt die RechtSauffastung, baß baS Schicksal stammverwandter Minderheit«« von ei««r M«tteruatio« mit aller Anteilnahme »erfolgt «ud die Minderheit«« im Ringe« um ihr eigenes BolkStnm unterstützt werde«. Ob wohl das deutsche Volk nichts anderes wüuscht als in fried liche« Zusammenwirken mit ander«« Völker« seinem eige ne» Wiederaufbau zu diene», wird eS sich doch nicht davon abhalte« laste«, sür die deutsche« Minderheiten ««ter frem der Staatshoheit ciue gerechte Behandlung zu beanspruchen. Dieses Recht werden wir uns am allerwenigsten durch be leidigende Angriffe «nd sinnlose Drohungen beschränke» laste«." Diese Erklärung wurde von dem ganzen Hause mit leb haftem Beifall ausgenommen. Damit war die Jnterpella- tivnSdebatte beendet. Aus Stadt und Land. ** Der „ansgewertete" Einbruch. Ein Berliner Äonfitürengeschäft wurde dieser Tage von Einbrechern heimgesucht. Der Geschäftsinhaber behauptete nun, daß ihm mehrere Maschinen, die der Marzipanherstellung dienten, entwendet worden seien. Des weiteren hätten die Spitzbuben mehrere Geschäftsbücher geraubt. Dieser Darstellung begegnete die Kriminalpolizei gleich im voraus mit großem Mißtrauen. Tatsächlich stellte sich «uch schon bald heraus, daß ein Einbruch zwar vorlag und daß Waren von etwa 200 Mark Wert abhanden gekommen waren, daß der Geschäftsinhaber jedoch mit Unterstützung eines Freundes den Schaden „aufgewer tet" hatte, um eine höhere Versicherungssumme zu bekommen. Der Freund hatte die Maschinen nach Karlshorst gebracht und sic im Garten vergraben, wäh rend beide gemeinschaftlich die Geschäftsbücher ver brannten. ** In« Trau«« einen Goldschatz entdeckt. In Petzelsdorf bei Landeshut (Schlesien) verstarb vor «Niger Zeit ein in ärmlichen Verhältnissen lebender, alleinstehender Bergmann. Da keine leiblichen Erben vorhanden waren, wurden verschiedene Gegenstände aus dem Häuschen des Alten verkauft, um die entstandenen Beerdigungskosten zu decken. Das Haus wurde versie gelt. Dor wenigen Tagen nun erschien bei dem Ge meindevorsteher ein Bruder dos Verstorbenen und er zählte, daß er im Traum einen vergrabenen Goldschatz in dem Gewölbe des Hauses gesehen habe. An der be zeichneten Stelle, in 30 Zentimeter Tiefe, fand man dann auch tatsächlich einen eisernen Kochtopf, der 1000 Mark in Gold und 449 Mark in Silbcrstücken ent hielt. ** Schwerer Raubiiberfall. In Tost bei Gler- vitz wurde die Angestellte einer Gleiwitzer Molkerei »on einem jungen Manne niedergeschlagen. Der Ver vegene Bursche raubte 3076 Mark und konnte trotz Verfolgung nicht ergriffen werden, weil er sich der Ver folger durch Revolverschüsse erwehrte. ** Wertvoller Münzenfund. Beim Slbbruch eines Hause» in Rosen (Schlesien) stieß man auf eine über- du» wertvolle Münzensammlung, die Silbermünzen aus dem Jahre 1765 und Kupfermünzen von 1812 barg. Die Sammlung wurde dem Kreisheimatmuseum über- zeben ** Bismarcks einzige Tochter gestorben. Gräfin Marie Elisabeth Johanna Rantzau, die einzige Tochter des Reichskanzlers Fürsten v. Bismarck, ist im Alter von 77 Jahren auf ihrem Gut Dobersdorf bei Kiel gestorben. Die Gräfin hatte sich im Jahre 1878 mit dem Grafen Rantzau verehelicht, der nach der Ent lassung Bismarcks bis zum Tode des Fürsten in Friedrichsruhe mit seiner Gemahlin dem Hauswesen Vorstand. * ** Heber IVO 0»0 Raummeter «nlenfraßhslz wur ¬ den einer Stralsunder Meldung zufolge in der Oberförsterei Eggesin von einer Dülmener Firma ge schlagen. Um dis riesigen Holzmeuaen mit der Bahn vetterbefördern zu können, muh zuerst noch eine Brücke über die Randow gebaut werden. Die ersten Arbeiten hierzu find bereits in Angriff genommen. * * Drolliges aus »er «efreiungSnacht. Als in einem Cafe in Mayen (Rheinland) in der denkwür digen Nacht der Kölner Befreiungsfeier mehrere Bürger beisammensaßen, um noch auf radiotelegraphischem Wege den Verlauf der Feier mitzuerleben, erschien, wie heute erst bekannt wird, plötzlich ein Polizeibeamtcr und ge bot Feierabend. Auf den Hinweis, daß die Gäste nur noch die Rede«« von Adenauer und Braun hören woll ten, erwiderte der Beamte kurz und bündig: „Die ha- benhiernixzu reden! Jetzt!st Schluß!" * * Ungeheuerlicher Racheakt. Air der Landstraße Honnef-Rheinbreitenbach wurden nachts in zwei Baumschulen 360 wertvolle Obstbäume völlig vernich tet. Teils wareir die Kronen abgebrochen, teils die Stämme an der Erde abgeschnittcn oder abgesägt wor den. Offenbar handelt cs sich bei der überaus nieder trächtigen Tat run einen Racheakt. * * Bein, Böllerschießen schwer verletzt. Als in Venrath bei Erkelenz (Rheinland) anläßlich der dor tigen Befreiungsfeier mehrere Böller abgeschossen wur den, platzte plötzlich einer der Böller. Dabei wurde ein in der Nähe stehender Mann von einem Sprengstück am Oberschenkel getroffen «nd erheblich verletzt. * * Ruhrepidemie. In der Bauernschaft Nordlü nen bei Lünen (Westfalen) herrscht zur Zeit in außer ordentlichem Maße die Ruhrkrankheit. Eine ganze Reihe von Personen ist von der heimtückischen Krank heit befallen. Mehrere Kinder sind bereits gestorben. Bisher konnte die Entstehungsursache der Epidemie noch nicht ermittelt werden. * * Nichts als Sonntagskinder! Eilt merkwürdiger Zufall spielt seit Jahren bei den Geburten in der Familie eines Einwohners in Koesen (Kreis Naum burg) mit. Nachdem bereits drei Kinder an Sonntagen geboren wurden, brachte der Klapperstorch auch das vierte Kind am Sonntage. * * Bater und Großvater als Brandstifter? Wie eine Meldung aus Homburg (Saar) besagt, hat die furchtbare Brandkatastrophe in Dietschweiler, bei der zwei schlafende Kinder den Tod erlitten, eine höchst unerwartete Aufklärung gefunden. Seit Tagen schon tauchten Gerüchte auf, daß das Feuer von dem Vater und Großvater gemeinsam angelegt worden sei. Da sich der Verdacht gegen die Beiden immer mehr ver dichtet hat, sind Vater und Großvater nunmehr fest genommen und in das Untersuchungsgefängnis Zwei brücken eingeliefert worden. * * Holzüiann verhaftet. Wie eine Brüsseler Mel dung besagt, ist dort der aus dem Berliner Bartels- Prozeß bekannte Russe Holzmann im Augenblick, als er die Stadt verlassen wollte, von einem deutschen und einem belgischen Kriminalbeamten festgenommcn wor den. In aller Kürze dürfte der Auslieferungsantrag zugestellt werden. * * Ehrung der dentschen Seeleute. In New Nork wurde dem Kapitän und den Mannschaften des deutschen Dampfers „Westphalen" ein Empfang bereitet, wie ihn die amerikanische Bevölkerung bisher noch nicht erlebt hat. Die begeisterten Zurufe der Menge wollten kein Ende nehmen und nur durch ein starkes Polizeiaufgebot war es möglich, den Weg frei zu halten. In der Cityhall hob der New Aorker Bür germeister in einer Rede hervor, daß Amerika überaus stolz darauf sei, die Mannschaften der „Westphalen" beherbergen zu dürfen. Die heldenmütige Seemanns tat sei sür die deutsche Rasse bezeichnend. Der Kapitän erwiderte, daß es ihm nicht liege, viele Worte zu machen, da er nur seine Pflicht erfüllt habe. Kleine Nachrichten. ' * AuS Furcht vor dem Ausgang eines gegen ihn eingc- leiteten Strafverfahrens hat sich in Hof (Bayern) ei« Chauffeur erhängt. * Wegen heftig auftretender Grippe-Epidemien mußten in Gandersheim (Hannover) drei Klassen des Gymnasiums geschlossen werden. Sport. X Deutsche Fußballer in Paris. Der Kölner S.C. 99 und der süddeutsche Ligavercin Borussia-Neunkirchen werden an den Osterfeiertagen in Paris gegen spielstarke Gegner mehrere Wettspiele austragcn. Bereits vorher steigen in Paris die Städtespicle gegen Köln (am kommenden Sonn tag) und gegen Berlin (am 14. März). Paolino «nd Diener. j DerKainpftag auf Freitag fe st gesetzt. Nach dem plötzlichen Nervenzusammenbruch Breiten- ! straeters ist alS Kampfgegner Dieners nunmehr der spani sche Schwergcwichtsboxmetster Paolino, von Fachkreisen als " der beste Mann Europas bezeichnet, gewonnen worden, der bekanntlich vor einiger Zeit Hans Breitenstraetcr eine über aus schwere Niederlage betgebracht hatte. Der Kampf, der in der Berliner Kaiserdamm-Arcna vor sich geht, ist aus Freitag, 12. Februar, verlegt morden, da der Baske am 10. Februar noch einen Kampf in Parts anszufcchten hat. Die übrigen Kämpfe des ursprünglichen Meisterkampf tages bleiben für Freitag unverändert bestehen. Auf de« Ausgang des Kampfes kann man überaus gespannt sein. Handelstell. — Berlin, den S. Februar 192k. Am Devisenmarkt weitere Aufwärtsbewegung der iranzösischcn Valuta. Auch Knrsansbesserung bet den nordi- ichen Valuten . Am Effektenmarkt war nach den Steigerungen i der letzten Tage die Tendenz abgeschwächt. Die Spekulation I dielt zurück, teilweise angesichts der augenblicklichen poli- - üschen Lage. Der Nentenmarkt stand im Zeichen einer sehr.stür- - mischen Gc'chgftsritigkcit. Kriegsanleihe stieg unter Schwan kungen biS ans 0,355. Bei Schntzgebictsanlcihe Lnstlosig- ! seit. Am Produkten m a rkt zeigte sich sür Brotgetreide kein llnssuhrbegehr und die Mühlen knnften mit Rücksicht aus den schlechten Mehlabsatz sehr vorsichtig. Hafer wurde in feinster kleschaffenheit in kleineren Mengen erworben. Gerste und Mais fand keine Beachtung. Für Rauhfntter und Hilss- - sutterstoffe war nur schwer Absatz z« finden. Oelsaatcn ! wurden vernachlässigt. «arenmarN. MittagSbörfe. (Amtlich.) Getreide unv Oelsaaten ver 1000 Kilo, sonst per 100 Kilo in Reichsmark ab Station: Weizen Mark. 244—248 (am 8. 2.: 245—2Ü0). Roggen Märk. 144-15» (145-152). Sommergerste 1S8-1S6 (17V dis 189). Futter- und Wintergerste 140—158 (142—16»), Hafer MSrk. 155—186 (156—167). Mais loko Berlin —(—,—). Weizenmehl 32,25—35,50 (32,50—35,75). Roggenmehl 22,00—24,0« (22,25—24,25). Weizenkleic 11,00 (11,00-11,25). Roggenklei« 9,30-9,70 (9,50 »iS 9,80). Raps —(340-345). Leinsaat —(—,—). viktoriaerbsen 26—35 (26—35). Kleine Speiseerbsen 22 bis 25 (22—25). Futtercrbsen 20—22 (20—22). Peluschken 20—21 (20—21). Ackerbohnen 19—20 (19—20). Wicken 20—24 (20—24). Lupinen blaue 12—13 (12—13), gelbe 14—15 (14—15). Seradella neue 19—20 (19—20). Raps kuchen 15-15,2» (15-15,20). Leinkuchen 21,50-21,80 ' 121,50-21,80). Trockenschnitzel 8-8,10 (8-8,15). Soja schrot 19,20—19,40 (19,20-19,40). Torfmclasse 30-70 (--). Kartoffelstöcken 14-14,50 (14,20-14,60). Heu unv Stroh. (Amtlich.) Erzeugerpreise für 50 Kilo ab märkischer Station, frei Waggon, für den Berliner Markt in Reichsmark: Lrahtgepreßtes Rogqcnstroh (Quadratballen) 0,75-1,35, vrahtgepr. Haferstroh (Quadratballen) 0,90—1,35, draht gepreßtes Gerstenstroh (Quadratballen) 0,80—1,25, draht- gepreßtes Weizenstroh (Quadratballen) 0,70—1,20, Roggen langstroh (zweimal mit Stroh gebündelt) 1,25—1,60, bind- fadcngepreßtes Roggen- und Weizenstrob 0,90—1,30, Häcksel 1,35—1,65, handelsübliches Heu, gesund und trocken, nicht Uber 30 Prozent Besatz mit minderwertigen Gräsern 2,9* bis 3,30, gutes Heu, desgleichen nicht über 10 Prozent Besatz 3,60—4,05, Miclitzhcu lose 2,40—2,90, Kleehen losc 4,15-4,75. Volkswirtschaft. „ --s Wochenbericht der Preisberichtsstcllc beim Deutschen Landwirtschaftsrat. Am Berliner Markt sind die Preise im Anschluß an die Weltmarktnoticrungen sür Weizen ab mär kischen Stationen um zirka 3—4 Mark in die Höhe gegangen Dem knappen Wcizenangcbot und der lebhaften Exportnach- srage für Weizen stand beim Roggen ein ziemlich kräftiges Jnlanbsangebot und ei» Stocken der Ausfuhr gegenüber Die Verladungen in den Seehäfen beschränkten sich nur au! Mengen, die zur Ersüllung »früherer Verkäufe uötig waren Neue Käufe fanden nicht statt. Die Verhältnisse brachten sich am Berliner Markt in der Preisen zum Ausdruck, welche sür prompte Abladung al märkischen Stationen von 149—156 aus 145—152 Mark zu rückgingcn. Damit ist dann wieder der Unterschied zwischen Weizen und Roggen bei märkischer Ware ans 97 Mark, bc pommerschcr sogar änf 100 Mark gestiegen. - Di« Frank'itr««» Frühjahrsmesse. Das Franksurter Messeamt hat sich angesichts der allgemeinen Wirftchaftslaac im eine weitere Verringerung der Spesen bemüht^«» sind .i« Standmieten erheblich ermäßigt worden, die Sätze für -Messe-Spedition wurden zum Teil bis zu 45 Prozent Verab- ' -csctzt. Auch für Unterkunft »nd Verpflegung konnte fnr ne Frühjahrsmesse, die voM 1. bis 14. April stattfindet, eine veiterc Verbilligung erreicht werden. Lokgles. Gedenktafel für de« 11. Februar. 1813 --Der Dichter Otto Ludwig in Eisfeld (^ 1865) — !814 Napoleon schlägt die Preußen bei Montmirail — 1919 hricdrich Ebert wird Präsident des Deutschen Reiches — 1924 i' Der Maler Ico. Francois Rasfaelt in Paris (* 1850). Sonne: Ausgang 7,22, Untergang 5,7. Mond: Ausgang 6,42 B., Untergang 3,25 N. Letzte Nachrichten. * Der Franke» fällt weiter. Paris, 10. Februar. Me ausländischen Devisenkurs« zogen gestern stark an. Das Pfund Sterling schloß mit 132,50, ver Dollar mit 27,60 Franken. Nationolistenausschreilunaen irr Brüssel. Paris, 10. Februar. Aus Brüssel wird gemeldet, Laß sich bei der Ueberführung von 44 Fahnen soeben aufgelöster Regi menter in bas KrieaSministerium schwere Zwischenfälle obgespi«t -haben. Miniskrprästdent Poullek ^erschien zum Schluß der Feier lichkeit und wurde mit den Rusen: .Demission! DemWvn! Me der mit Poullet! Es lebe die Armee! usw." empfangen. Der Ministerpräsident konnte sich nur «durchschleunige Furcht in Sicher heit bringen und mußte durch «ine Hintertür entweichen. DaS Senats- und Kommergebäude wird non Truppen bewacht, da man weitere Ausschreitungen der Rationalisten befürchtet. Berständigung im rumänische» Königshaus«? Berlin, 10. Februar. Die Morgenblätter melden aus Paris: Nach einer Meldung der Chicago Tribune verlautet, daß zwischen König Ferdinand von Rumänien und dem Kronprinzen Carol «in Aebereinkommen zustande gekommen ist, demzufolge der Einfluß des Fürsten Babu Skirbey auf die Königin Maria unterbunden werden soll. An Stelle von Bratianu soll Avarescu treten. Kron prinz Carol werde wahrscheinlich noch vor Ende nächsten AahreS nach Rumänien zurückköhren. DaS Dekret, durch LaS die Rechte des Kronprinzen aufgehoben wurden, fei nicht in Kraft gesetzt worden. Carol behalte den Titel Kronprinz. Me Meinungsverschiedenheit im Kabinett Briand. 5 Mimfk«r stimmen gegen die Regierung. Paris, 10. Februar. 3n der gestrigen Kammerabstimmung über Art. 79 haben fünf Minister, -die znm Kartell gehören, mit der Linksmehrheit gegen das Kabinett gestimmt. Das Abstim mungsergebnis 278 gegen 255 wurde lebhaft besprochen. Die in nerhalb des Kabinetts bestehenden Meinungsverschiedenheiten sind damit zum ersteg Male deutlich nach außen in Erscheinung ge treten. FriedenSmiele erst ab 1. öunl 1926. Bekanntlich hatte der Reichstag bei Beratung 'des Finanz- ausgleichSgeseszeS beschlossen, die Mieten im ganzen Reich spä testens ab 1. April 1926 auf die volle Friedenshöhe zu bringen. Wie man zuverlässig hört, besteht nach dem Wechsel im Reichs- finomzministerium an der maßgebenden Stelle die feste ^lbsicht, im Reichstag das Inkrafttreten der Friedensmiete erst für Len 1. Anni 1926 vorzufchlagen. ES ist anzunehmen, daß dieser Beschluß angesichts der schlechten Wirtschaftslage weitester Bolkskreise vom Reichstag angenommen wird. DaS würde auch nach sich ziehen, daß die sächsische DeseßeSvorlage über die Erhöhung der MietzinÄteuer, die im Finanzministerium zur Zeit bearbeitet wird, diesen umständen Rechnung trägt. Don sozialdemokratischer Seite im Reichstag wird übrigens beabfichtigt, die Friedensmiete erst ab 1. Oktober 1928 einzuführen, während die Kommunisten eine völlig ablehnende Haltung ei »nehmen. Beide Parteien dürf ten aber mit ihrer Haltung in der Minderheit bleiben. Sächsisches Pirna. Der Mannergesangverein Gerrnania Pirna-Copitz hat den Mannergesangverein Windhuk, mit dem er schon vor dem Krieg« in engen Beziehungen stand, Zn Anbei rächt der hohen idealen Begeisterung für das deutsche Lied und -der überaus gro ßen Verdienste in seiner Sonderstellung als Borkämpfer und Pionier für unser Deutschtum in der ehemaligen reichsdeutschen Kolonialb«sttzung Deutfch-Südwcst-Afrlka' zu seinem Ghrenmit- glied ernannt und wird ihn in diesen Tagen «in« künstlerisch her-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)