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Chronik des Tages. — Am Mittwoch wurden im Reichstag von, Reichs kanzler Tr. Luther Besprechungen mit den Beriretern der Regiernngc>parteien über Fragen der inneren Politik auf- gcnommen. — Ter französische Ministerpräsident Briand wird ge meinsam mit dem englischen Aubenminister Chamberlain und dem polnischen Minister Graf Skrzhiiski nach Genf fahren. — Tie französische Kammer, der belgische Senat und der polnische Sejm haben die Verträge oon Locarno rati fiziert. — Tie Zcntrumsfraktivn des Reichstag, sendet sich iil einer Kundgebung gegen das VolkSbeaehr >nt- schädigungslose Enteignung der Fürsten. Deutschlands letzte Während sich die Äölkerd-mdsdclcgationen allent halben schon für ihre Abrerfe nach Gens vorbereiten, har die Neichsregierung noch einmal Veranlassung ge nommen, den deutschen Standpunkt in der NatSfrage vor der Oeffentlichkeit darzulegen. Die geeignete Stelle für diese Rcgierungskundgebung wäre zweifellos der Reichstag gewesen. Nun ist aber die Völkerbundsfrage bereits bei der Aussprache über die Regierungserklä rung ausgiebig behandelt worden, sodaß die Reichsre gierung — im Einverständnis mit der Mehrheit des Reichstags — cs für überflüssig hielt, noch unmittelbar vor der Abreise der deutschen Delegation nach Genf das Thema im Reichstag abermals zu diskutieren. Der Reichskanzler Dr. Luther benutzte daher seinen Besuch in Hamburg, um von hier aus an die Völkerbunds mächte ein letztes Wort zu richten, das die beabsichtigte Wirkung hoffentlich nicht verfehlen wird. In ruhigem, aber entschiedenem Tone, hat der Verantwortliche Leiter der deutschen Reichspolitik den Regierungen in London, Paris und Warschau zu ver stehen gegeben, daß es unvereinbar wäre mit der ganzen Vorgeschichte des deutschen Bölkerbundseintritts, wenn die Einräumung des ständigen Ratssitzes an Deutsch land mit einer weiteren Aenderung in der Zusammen setzung des Rates verbunden würde. Mit anderen Wor ten: Deutschland müßte jeden Versuch, nach unserer An meldung, ohne vorherige Vereinbarung oder auch nur Benachrichtigung, die Organisation des Völkerbundes zu ändern, als eine grobe Verletzung der Vorbedingun gen ansehen, die für die Einreichung unseres Aufnahme gesuches maßgebend waren. Der Kanzler bestätigt da mit die Auffassung, die die Reichsregierung sofort nach Bekanntwerden der polnischen Ratsansprüche ver treten hat. Von besonderer Bedeutung ist es aber, daß der Reichskanzler sich in striktester Form weigert, irgendeine Meinungsäußerung über etwaige spätere Veränderungen in der Zusammensetzung des Rats oder in der Organisation des Völkerbundes abzugeben. Damit wird dem englischen Außenminister, der sich im Stillen immer noch mit der Hoffnung trägt, bei der Vorbesprechung in Genf am nächsten Sonntag Dr. Luther und Dr. Stresemann doch noch in irgendeiner Form für eine Erweiterung des Bölkerbundsrates ge winnen zu können, ein gewaltiger Strich durch die Rechnung gemacht. Aus verschiedenen Andeutungen der ausländischen Presse konnte man annehmen, daß bei der Gegenseite die Absicht besteht, schon jetzt von Deutschland die feste Zusage zu erpressen, daß wir ge gen eine spätere Zulassung Polens in den Völkerbund keinen Einspruch erheben würden. Auch mit diesem Versuch werden unsere Vertragsgegner keinen Erfolg haben. Wie die Erklärungen Luthers deutlich besagen, denkt die Reichsregierung gar nicht daran, auf ihr Vetorecht gegen eine Vermehrung der Ratssitze im voraus zu verzichten. Ebenso wie wir die gleichzeitige Aufnahme anderer Mächte in den Rat ablehnen, müssen wir uns auch ganz entschieden dagegen verwahren, daß unsere Ausnahme von irgendwelchen Zusicherungen ab hängig gemacht wird. Der deutsche Standpunkt liegt unverrückbar fest. Eine Abänderung unserer Vorbedingungen, die eigent- Üch selbstverständlich sind und deshalb ohne weiteres Anerkennung finden müßten» ist schlechterdings unmöa- kch. Mit dieser Auffassung steht Deutschland nicht allein, der Kanzler gibt daher auch die Hoffnung nicht auf, daß die deutsche Auffassung doch noch vor deiner Abreise nach Genf oder in Genf selbst Geltung gewinnt. Andererseits läßt Dr. Luther keinen Zweifel darüber, daß durch Ablehnung des deutschen Stand punktes die großen Ergebnisse der Politik des letzten Jahres und die Aussichten, die die Mitarbeit Deutsch lands im Völkerbund eröffne, noch im letzten Augen blick vernichtet werden können. Und an einer anderen Stelle setzt er als möglich voraus, daß Deutschlands Eintritt noch in letzter Stunde scheitern könne. Von der Einsicht unserer Vertragsgcgner wird «S also letzten Endes abhängen, ob Deutschland sein Aufnahmegesuch aufrecht erhalten und damit der Ver trag von Locarno in Kraft treten kann. Die Heerschau deutscher Arbeit. Hindenburg über die Leipziger Messe. Während seines Besuches in Leipzig nahm der Reichspräsident v. Hindenburg auch an dem von der Stadt gegebenen Empfangsabend im Rathaus teil. Aus die Begrüßungsansprache des Oberbürger meisters Rothe erwiderte der Reichspräsident «nter herzlichem Dank für den Empfang, daß es auf ihn einen großen Eindruck gemacht Howe, am Fuße »es Völkerschlachtdenkmals in den gewaltigen Hallen gewissermaßen eine Heerschau deutscher Arbeit und deutsche« Unternehmungsgeistes und damit ein Wahr zeichen arbeitsamer aufstrebender Gegenwart sowie ein Hoffnungszeiche« neuer deutscher «irtschaftSentwick- «ng zu überblicke«. Die diesjährige Frühjahrsmesse habe durch die technischen Fortschritte der deutschen Pro duktion, neue Fabrikationsarten und neue Arbeits- Materialien, eine besondere Note erhalten. Die Messe Rehe heute nach Ueberwindung schwerster Notzeiten be reits wieder im Zeichen stetigen Ausbaues. Gerade in der gegenwärtigen Wtrtschastsnot, in der Millionen »on arvettSsamen Menschen zu Nichtstun und Elend cherurteilt seien, werde die Leipziger Messe ihren Wert d«w eisen. Er kehre, so schloß der Reichspräsident, mit der Zuversicht nach Berlin zurück, daß sich überall dev feste Entschluß rege, durchzuhalten und wiederaufzu bauen. Alle, die durch diese Messe und aus ihr für die Wiederbelebung der Wirtschaft arbeiteten, dienten zu gleich auch dem Vaterlande, das der Reichspräsident mit einem dreifachen Hurra hochleben ließ. Politische Rundschau. — Berlin, den 4. März 1926. — Ter Reichstag wird zu der WeltwirtschaftSkvnfe- cenz, die im Mai in Loudon zujammcntritt, eine Abordnung mtsendcn, und zwar je einen Vertreter der fünf stärksten Parteien. — An den preußischen Gerichten liegen zurzeit an nähernd drei Millionen Aufwerrungssachcn vor. * :: Besprechungen beim Reichskanzler. Nach der Rückkehr des Reichskanzlers aus Hamburg fand am Mittwoch im Reichstag eine Aussprache Dr. Luthers mit den Führern der Regierungsparteien über inner politische Angelegenheiten statt. Es wurde beschlossen, einen interfraktionellen Ausschuß einzusetzen, der ein engeres Zusammenarbeiten zwischen den Regierungs parteien gewährleistet und bei der Behandlung von Regierungsvorlagen eine Verständigung herbeiführen soll. Bei den in Frage kommenden Vorlagen handelt es sich in der Hauptsache um die Probleme der Wähl te form und die damit zusammenhängenden Fragen der Verfassungsrevision. Die Besprechungen wurden noch nicht zum Abschluß gebracht, sie sollen nach der Rückkehr des Kanzlers aus Genf fortgesetzt werden. Ebenso ist ein Abschluß der Verhandlungen zwischen den Parteien über das Fürstenkompro- m i ß nicht vor Anfang der nächsten Woche zu erwarten, da infolge der Reise des Kanzlers nach Genf eine Rücksprache mit der Regierung über die Gestaltung des Kompromisses verschoben wird. :: IVs Millionen Tonnen Kartoffeln dem Ber- derben ansgesetzt. In einer deutschnationalen Anfrage im Preußischen Landtag wird mitgeteilt, daß etwa 1V» Millionen Tonnen Kartoffeln über den Bedarf hinaus vorhanden und — da unverkäuflich — der Gefahr des Verderbens ausgesetzt sein sollen. Das Staatsmi nisterium wird aufgefordert, sich dafür einzusetzen, daß die Kontingente der Brennereien auf Antrag vorüber gehend erhöht werden, damit diesem drohenden Verlust an Volksvermögen noch rechtzeitig vorgebeugt werden kann. Rundschau im Auslände. k Nach Bukarester Zeitungsmeldungen wird Königin Maria von Rumänien in einigen Tagen nach Paris fahren, um den Prinzen Carol zu bewegen, den Thronverzicht zurück zuziehen und in die Heimat zurückzukehren. ; Der deutsche Gesandte in Reval hat von der estni schen Regierung die vollwertige Entschädigung für die ent eigneten Güter deutscher Staatsangehöriger und Entschädi gung für die Benutzung des Inventars gefordert. ; Die diplomatischen Vertreter der fremden Mächte in Peking haben dem chinesischen Außenminister eine drin gende Note überreicht, in der gegen die Ausschreitungen der Streikenden in Kanton gegenüber den Fremden und ihrem Eigentum protestiert w,rd. * Annahme ver Loearnoverträgc in der Pariser Kammer. r Die französische Kammer hat mit 411 gegen 71 Stimme« die Ratifizierung der Locarnoverträge beschlossen. Das Abstimmungsergebnis wurde mit langanhaltendöm Beifall ausgenommen. Tie Abgeordneten der Linksgruppen erhoben sich von den Sitzen und riefen wiederholt: „Es lebe der Frieden!" Briand wurde, als er die Tribüne ver ließ, lebhaft beglückwünscht. Vor der Abstimmung hatte Briand noch einmal das Wort ergriffen zu einer längeren Erklärung, in der er auch auf die Vermehrung der stän digen Völkerbundsratssitze zu sprechen kam. Er bestritt, daß man das Eintreten Frankreichs für einen polni schen Ratssitz eine Vorsichtsmaßnahme gegen Deutschland halte, die in dem Augenblick ergriffen werben sollte, wo das Deutsche Reich in den Völkerbund eintrete. Tatsächlich sei die Angelegenheit schon älteren Datums. In Locarno wurde und konnte keinerlei Verpflichtung in dieser Sache einge- ßangen werden. Die Nationen, die einen ständigen Sitz tm Rate zu erhalten wünschen, würden lediglich die Ge legenheit wahrnehmen, die sich mit dem bevorstehenden Zu sammentritt des Rates bietet, um die Zuteilung eines Sitzes zu beantragen. Dies sei der natürliche Grund. Der belgische Senat hat die Abmachungen von Locarno einstimmig ratifiziert. Auch Polen ratifiziert Locarno. k Der Warschauer Sejm beschloß nach einer Dauer sitzung, die sich bis gegen Mitternacht ausdehnte, die Rati- Üzierung der Locarnoverträge. Gleichzeitig wurde eine Ent schließung angenommen, die die Erwartung ausspricht, daß „im Interesse des Friedens" ein ständiger Ratssitz Polens seitens der am Locarno-Werk beteiligten Mächte als zwingende Notwendigkeit (?) anerkannt werden wird. Die Reichswehr. Die Aussprache im Reichstag. — Berlin, den 3. März 1926. Nachdem der Haushaltsplan des Neichsarbeitsministe.- riumS am Dienstag in zweiter Lesung erledigt worden war. beschäftigte sich der Reichstag heute mit dem Haushalt vcS Reichswehrministeriums. Abg. Graf v. v. Schulenburg (Dntl.) bedauerte die zahlreichen Abstriche, die der Haushaltsausschuß am Heeres etat gemacht hat. Die Wehrmacht müsse sobald als mög lich ihr eigenes Besoldungsgesetz erhalten. Dringend not wendig sei die Verbesserung des Heeresersatzes. Erfreulich sei, daß der Wehrministcr den vaterländischen Ver bänden nicht feindselig oder gefühllos gcgenüberstehe: er werde aber ihrem Werte nicht voll gerecht. Die Werte der vaterländischen Verbände liegen nicht auf militärischem Ge biete, sondern auf ideellem und geistigem. Tie wafsen- starrende Welt zeigt uns, daß wir von der Epoche des ewigen Friedens noch weit entfernt sind. (Beifall rechts.) Da fei cs selbstverständlich, wenn die vaterländischen Ver bände sich für die Erstarkung des Wehrwillens einsetzen. Der Redner verteidigte unter dem Beifall seiner Freunde das alte Heer gegen Angriffe der Linken. Scharfe Angriffe gege« Dr. Geßler. Abg. Künstler (Soz.) gab zu, daß der Rückzug des alten Heeres in geordneter Weise erfolgt sei, aber der oberste Kriegsherr sei desertiert. (Unruhe rechts. — Der grüßte Teil der Tcutschnationalen verläßt den Saal.) Es müsse geprüft werden, ob die deutsche Reichswehr treu und fest zur Republik stehe. Ler Redner kritisiert die Teilnabme der Reichswehr an monarchistischen Veranstaltungen. Es widerspreche der Wahrheit, wenn das Wehrministerium die schwarze Reichswehr- als harmlose Arbeitskomman dos hinstellen wolle. Trotz des Verbots der schwarzen Reichswehr seien »och im Februar 1926 junge Leute in diesen Formationen eingestellt und ausgebildet worden. Von amtlicher Stelle des Weyrministeriums würden der Volks vertretung bewußt unwahre Auskünfte gegeben. Die Sozial- demokraien könnten dem Minister politisch kein Ver traue» e»tgegenbringen und würden gegen sein Gehalt stimmen. Abg. Ersiug (Ztr.) bedauerte die scharfe Kritik der Sozialdcmvkraten. Für die Republik sei es eine Peinliche Lage, wenn die Reichswehr von den Deutschnationalen ge lobt und von der stärksten republikanischen Partei in klein lichster Weise kritisiert werde. Tie in Waffen starrenden Großmächte sollten endlich mit der Abrüstung dem Beispiel Deutschlands folge». Wenn Deutschland im Völkerbund sei, müsse darauf gedrungen werden, daß die im Versailler Ver trag angekündigte Mrüstung der übrigen Mächte durchge führt werde. Abg. BrüninghauS (L. Vp.) zollte der Tätigkeit des Wehrministers und des Generalobersten v. Secckt volle Aner kennung. (Beifall.) Ten Abstrichen beim Etat habe man nur schweren Herzens zugestimmt. Von einer schwarzen Reichswehr in großen: Umfange könne keine Rede sein. Man sollte durch solche Anklagen nicht die Geschäfte des Ans landes besorgen. Ter Redner kritisierte dann die Tätigkeit der Feme-Ausschüsse. Es sei verkehrt, zwei Ausschüsse im Reichstag und ini Preußischen Landtag zu gleicher Zeit tagen zu lassen. Abg. Schneller (Komm.) sprach den, Wehrminister das schärfste Mißtrauen seiner Partei ans, empfahl Annahme eines formulierten Mißtrauensantrages gegen Dr. Geßler und lehnte den ganzen Hecresetat ab. Abg. Bredt (Wirtsch. Vgg.) verlangte, daß eine orga nische Verbindung zwischen Reichswehr und Beamtenschaft hergestellt werden müsse. Viel Sorge mache die Unter bringung der entlassenen Mannschaften. Reichswehrminister Dr. Geßler führte aus: Gewisse Kreise im Ausland brauchen für den eigenen Militarismus imnier das Schreckgespenst des deut schen Militarismus. Demgegenüber muß fcstgestellt wer den, vaß der deutsche Hceresetat genau den Bestimmungen von BersailleS entspricht. Bei den neuen Forderungen han delt es sich um Wege- und Kasernenbauten und um die Ergänzung des Munitionsbestandes. Diese Aufwendungen sind von der Entente als das Mindestmaß, das für die Reichswehr notwendig ist, festgesetzt worden. Wir haben das größte Interesse daran, daß nach unsereni Ein tritt in den Völkerbund das Abrüstungsproblem sofort auf gerollt wird. Ter gegenwärtige Zustand ist unerträglich. Die Welt starrt in Waffen, und in Mitteleuropa gibt es ein paar Staaten, die völlig unbewaffnet sind. Aus Stadt und Land. * * Gesteigerte BcrkchrSnnfälle in Berlin trotz der Berkchrssrdn »ng! Seit nunmehr einem Jahr hat Ber lin eine Perkehrsordnung. Dessenungeachtet ist gegen über dem Jahre 1924 ein Mehr von drei tödlich ver laufenen Verkehrs! nfällen zu verzeichnen. Während im Jahre 1924 eine Verletztenziffer von insgesamt 3000 festgestellt wurde ist sie im ersten Jahre der Berliner Verkehrsordnung auf insgesamt 4929 angeschwollen. Noch bedeutender ist die Steigerung der Straßenun fälle. Einer Ziffer von 7250 aus dem vorausgegange nen Jahr stand tm Jahre 1925 eine solche von 11 056 gegenüber. Allein die Zahl der durch Kraftfahrzeuge aller Art hervorgerufenen Unfälle ist im Vergleich zum Jahre 1924 fast auf das Doppelte (!) angewachsen. * Wieder Brandstifter in Berlin? Es besteht die Vermutung, daß neuerdings in der Reichshauptstadt abermals Brandleger am Werk sind. In Neukölln, das schon wiederholt der Schauplatz vorsätzlicher Brand stiftungen war, kam neuerdings ein Feuer zum Aus bruch, das wohl ebenfalls wieder auf Brandstiftung zurückzuführen ist. — Ein großer Fabrikbrand entstand in Berlin in unmittelbarer Nähe des Alexandcrplatzes^ Große Vorräte an Bureau- und Schulgeräten sind ver nichtet worden. Einer der Feuerwehrleute mußte we gen Rauchvergiftung ins Krankenhaus gebracht werden. * * Neber Nacht zum Reichtum gelangt ist in Hoyerswerda (Schlesien) ein Hausdiener, der die Mitteilung erhielt, daß er als Erbe des vierten Teiles eines im ganzen 750 000 Dollar betragenden Nachlasses gesucht werde. * * Grauenvolles »«glück i« einem Sägewerk. I« Hammerstein (Grenzmark) wurde der Sohn des Sägewerkbesitzers, der am Sägegatter beschäftigt war, plötzlich vermißt. Als man nachforschte, fand man den vollkommen zerstückelten Körper zwischen den Säge spänen. Wahrscheinlich war der junge Mann der Trans mission zu nahe gekommen. Der Körper ist dann durch die Maschine gegangen und dann auf diese Weise grauenvoll zerschnitten worden. * * Im Dusel. Ein 45 Jahre alter Hafenarbeiter legte sich in völlig betrunkenem Zustande in Haders leben (Schleswig-Holstein) aus die Gleise der Klein bahn zum Schlafe nieder und wurde von einem Zuge totgesahren. Er hinterläßt Frau und neun Kinder. * * 13 Scheunen eingeäschert. Nach einer Meldung aus Stettin entstand zur Nachtzeit in der Scheune eines Tuchmachermeisters in Rummelsburg (Pommern) ein Brand, der durch den starken Sturm so gewaltig entfacht wurde, daß er in kürzester Zeit den gesamten 13 Scheunen umfassenden Block ergriff. Sämtliche Scheunen brannten samt Getreide, Stroh, Heu, Wagen und Maschinen, bis auf die Grundmauern nieder. Alle Anzeichen sprechen für vorsätzliche Brandstiftung. Die Täter sind noch unermittelt. * * Ergebnislose Rachforschungen i« der Frauken- fälscheraffare. Der französische Kriminaltnspektor und der Direktor der Bank von Frankreich, die sich feit einigen Tagen in Köln aufhalten» weil von dort aus angeblich das aus einer Dürener Fabrik stam mende Papier zu den Frankenfälschungen in Budapest geliefert worden sein soll, haben ihre Untersuchungen als ergebnislos einstcllen müssen. * * Nnversönlich noch «ach 3« Jahren. Zum SV. Geburtstage des Vaters erschienen in einem Eifel dorfe alle Kinder des Jubilars. Auch ein vor 3b Jahren wegen eines Vergehens aus dem Hause ge wiesener Sohn hatte sich emgefunden. Der alte Mann erkannte diesen Sohn sofort wieder und schrie, wie er . sich unterstehen könne, ihm wieder vor die Augen