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Weitzeritz-Zeilung Tageszeitung wS Anzeiger W Dippolöiswalöe. Schmiedeberg a.A / Bezugspreis: Für «inenMonat 2 Goldmark mit s Zutragen, einzelne Nummern 15 Goldpfennlge. Gemeinde-Verbands-Girokonlo Nummer 3. F«lnsprecher:Amt Dippoldiswalde Nummer 3. ? Postscheckkonto Dresden 12 548. «eilfeste Zeitung »es «eLtrks Dieses Blatt enihäll -le amttiche« Bekanuttnachnnge» »e» Amtshauplmannschasl, -es Amtsgericht» rm- -es Sta-trats zu Dippolütswai-e Nozeigenprels: Dl« 42 Millimeter breit« Petitzetle 2V Goldpfennlge, Eingesandt und Reklamen 5V Doldpfennig«. — Verantwortlich« Aedaklem: Sette Sebne. — Druck und Verlag: Lari! Ne-rr« tn Dippoldiswalde. Nr. 15 D enstag, am 1». Januar 1926 92. Jahrgang stehers und der Stellvertreter. — Wiesenverpachtung. — Gas- . — Antrag des RgbattsparveremS, Jahrmärkte t>etr. — — Ein Kaffendiebstahl im Straf-enhahnhof Dresden- Trachenherg«r Straffe war am Mvraen des 29. Oktober vorioen JabreS verübt und dabei eine acktna Pfund schwere vlserne Kassette, eine solche von zwanzig Pfund mit inSoesamt 3170 Mark vereinnahmten Fahrgeldern gestohlen worden. Nach dem erst andere dort beschäftigte Kaffenbeamte in Verdacht der Täterschaft geraten waren, wurde ein seit über 30 Jahre in den Diensten der blrabenbadn stehender Zahlschaffner Franz Zinn sestgenommen und troff seiner Unsch-uldbeteuernngen am Montag vor dem Gemeinsamen Scköffenaerickt zur Verantwortung ae- »ooen. Nach umfanareicher Beweiserhebung und vorberiaer Ab haltung eines Lokaltermine^ kielt das Gericht den Schuldbeweis für erbracht und erkannte aus ein Jahr zwei Monat« Gefängnis «nb drei Jahre Ehrenrechtsverlust. — In Freiberg verstarb am 15. Januar, wie erst seist bekannt gegeben wird, der k K Oberforstmeister i. N. Geh. Forst est Plant. Er war längere Zeit Vorstand der Vberforstmeisterei Aärenfels. — Das Ministerium des Innern macht bekannt, baff künftig bei Bewilligung von Belohnungen für die Entdeckung vorsätzlicher Brandstifter innerhalb der zuletzt durch di« Verordnung vom 15. Mai 1924 vorgeschriebenen Grenzen (50-000 Mark) höhere Beträge gewährt werden. — Die Waffenfunde in Pirna werden am Mittwoch, den Staatsgerichtshof zum Schutz« der Republik in Leipzig be schäftigen. Wie seinerzeit berichtet, wurden im vergangenen Jahre bei dem Kommunisten Fabrikarbeiter Max Weinhold in Pirna in dessen Wohnung in einem Schrank mit doppeltem Boden, auf dem Boden unter demFußboüen und im Keller Waffen ver schiedener Art und Munition gesunden und beschlagnahmt. Auch in einer anderen Wohnung wurden von Weinhold dort anter- gebrachte Waffen bezw. Munition gefunden und Meinhold selbst in Untersuchungshaft genommen, aus der er bisher nicht entlasten wurde. Die Anklage lautet auf Vorbereitung zum Hochverrat. Reichstädt. Das Mnzert des hiesigen Männergesangvereins vorigen Sonntag zeigt«, daß die Mitglieder des Vereins unter der Leitung ihres tüchtigen Liedermeisters, Lehrer Junig«, bestrebt sind, den edlen deutschen Männerfang nach Kräften zu pflegen und dadurch auch HeinratS- und Vaterlandliebe zu stärken. Das Kon zert war gut besucht, was besonders den Besuchern von auswärts, unter denen sich viele Mitglieder der Bruderverein« Ruppendorf und Dippoldiswalde (Eintracht) befanden, zu verdanken ist. Der Besuch seilens der Ortsbewohner lieh leider zu wünschen übrig, was mit Rücksicht auf di« gut« Sach« sehr zu bedauern ist. Sadisdorf. Vor 400 Jahren — 1528 — war hier das Berg werk zur Eule im Betrieb. (Aus der Chronik von Dippoldis walde.) Schmiedeberg. Das prächtig« Winterwett«r am gestrigen Sonntag brachte auch unserer Kleinbahn einen außerordentlich starken Verkehr. Den Sportzügen entstiegen auf hiesigem Bahn hof« ein« groh« Menge Sportfreunde, die sich von hier ans durch das herrliche Pöbeltal hinauf nach Schönfeld, Seyde. Rehefeld, Moldau, zur Ausübung ihres Sportes begaben. Gerade daS PSbelkat ist so reich an Naturschönheilen. Um so mehr bleibt «S im Interest« des immerfort zunehmenden Verkehrs dorthin, Sommer wie Winter, zu bedauern, daß di« weit gediehenen Ar beiten der Bahnlinie Schmiedeberg—Moldau, wovon ein Teil saßt fertig gestellt ist, heute immer noch dem Verfall preisgegeben sind. Eine Wiederaufnahme ist schon im Interest« des vorherrschenden Arbeitsmangels dringend zu wünschen. Schmiedeberg. Vor einer zahlreich versammelten Gemeinde hielt am gestrigen Sonntage Pfarrer Or. Rühle—Tannenbergstal im Vogtlande seine Gastpredigt über vorgeschriebenen Text: Römer 12, VerS 9—12: Die Liebe sei nicht falsch. Hastet SaS Arge! . . . Di« geistig hochstehenden Ausführungen des Redners bargen einen Schatz herzlicher, tief religiöser Gedanken. — Di« dritt« und letzte Gastpredigt wird am kommenden Sonntag, den 24. Januar, Pfarr-Vikar Taut aus Linz a. D. halten. Alsdann werden die Kirchgemeinde-Vertreter von Schmiedeberg, Nieder pöbel und Kipsdorf ein« entscheidende Wahl zu treffen haben. — Zu einem geselligen Beisammensein vereinat« am Sonntag abend im Vereinszimmer des Gasthauses zur Post' der Militär verein von Schmiedeberg und Umgegend sein« Mitglieder, deren Angehörige und Gäste. Nach begrüßenden Worten des Vor sitzenden, Kamerad Schmiedel, bot Kamerad Meschke mittels Licht- oilderapparat einige Bilder vom westlichen Kriegsschauplätze. Den Hauptteil des Abends iedoch bildet« ein Lichtbildervortrag über das Rheinland. Ausgehend von den Städten Frankfurt, Wies baden, Mainz usw. zeigt« Kamerad Weschke auf einer Rheinfahrt herrliche Gegenden, historische Städte und sagenreiche Burgen, bis hinauf zum Siebengebirge, Aachen, Bonn und Köln, mit seinem himmelanstrebenden Dome, dem größten Bauwerke deutscher Kunst. Mit sichtlichem Interesse waren die Anwesenden dem hochinteressanten Vortrag« gefolgt. Dankeswort« des Vorsitzenden zollten den trefflichen Ausführungen des Redners. — Aber auch für das leibliche Wohl war Sorg« getragen, durch Kaffee und Freibier. Zum Schluss« gab der Vorsitzende noch bekannt, daß vom Bruderverein Dippoldiswalde zu einem, Mittwoch, den 20. Januar, stattfindenden MohltätigkeitSkonzert Einladung er gangen ist, und bat um rege Beteiligung seitens der Anwesenden. In echt kameradschaftlichem Sinne verbracht« man noch einige recht gemütliche Stunden bei einander. Schmiedeberg. Tagesordnung für die Oeffentliche Sitzung der Gemeindeverordneten Freitag, den 22. Januar 1928, abends 7 Uhr, in der alten Schule.' — Mitteilungen. — Wahl des Vor OertUches und Sächsisches Dippoldiswalde. Morgen Mittwoch wird, wie schon mehr mals bemerkt, das Konzert des Militärvereins im Schühenhaus- kal« zum Besten des Fonds für das Kriegcrehrenmal stattsinden. Die Beträge früherer Sammlungen, Konzerte und Ausführungen sind der Inflation zum Opfer gefallen. Nun will der Militär verein mit seinem Konzert, zu dem der Beschluß lang« vorher ge faßt wurde, ehe di« Denkmalsfrage jetzt wieder ins Rollen ge bracht wurde, einen neuen Grundstock schaffen, den zu erhöhen dann alle mithelfen sollen. Daß dieser Grundstock' gleich ein« recht hübsche Höhe hat, ist natürlich allgemeiner Wunsch des Ver eins und ein recht guter Besuch des Konzertes wäre daher sehr zu wünschen. Aber nicht nur aus diesen finanziellen Gründen kann zu einem Besuche geraten werden. Di« Leistungen der Kapelle des ehemaligen Dirigenten der Gardereiterkapelle Stock, und der Konzertsängerin Frl. Pachaly sind ja so bekannt, daß auch deshalb recht, recht viele kommen werden und daß der SchühenhauSsaal, so groß er jetzt ist, die vielen Besucher kaum fasten kann. Karten sind im Vorverkauf in den verschiedensten Geschäften der Stadt, auch in unserer Geschäftsstelle zu haben. — In der gestrigen Nummer wiesen wir schon darauf hin, daß der Verkehr auf uns«r«r Bahnlinie am Sonntag außer ordentlich stark war. Wie uns jetzt mitgeteilt wurde, sind an diesem Sonntag aus und abwärts zusammen 28 Züge gefahren und 9158 Personen befördert wsrd«n. Dippoldiswalde. Am Freitag, 15. Januar, hielt der Gesang verein .Liederkranz seine Jahreshauptversammlung im Schützenhause ad. Dieselbe war sehr gut besucht, auch vom Frauenchor. Als wichtiger Beschluß ist zu erwähnen, daß sich beide Chöre (Männer- und Frauenchor), welche bis jetzt zwei selbständige Vereine bildeten, zu einem Verein zusammenge schlossen haben. Die Singstunden finden an einem Abend (Frei tags) statt und zwar getrennt von '/-8 bis '/-10 Uhr der Manner chor und dann anschließend der Frauenchor. Bezüglich des Kassenstandes leidet der Verein zurzeit unter der großen Er werbslosigkeit, da der größte Teil der Mitglieder arbeitslos oder Kurzarbeiter ist. Hoffentlich geht die schreckliche Zeit bald vor- rüber. Di« Vorstandswahlen ergaben fast das alte Bild, nur wurden dem Frauenchor einige Sitze im Vorstände eingeräumt. Als Vorsitzender wird weiter der altbewährte Vorsteher Eberlein amtieren. Ferner erstattete Sangesbruder Dössel von einer Sitzung des Bezirks im Plauenschen Grunde Bericht. Dort ist auch das BezirkssäNgerfest in Form eines Maldfestes besprochen worden, was diesem Sommer im Poisenwald geplant ist. Seiten des .Liederkranz' ist durch Sanaesgenossen Gössel der Wunsch vorgetragen worden, «s in den hiesigen städtischen Waldungen «r veranstalten. In dieser Sitzung ist beschlossen worden, den Poisenwald und di« hiesigen städtischen Waldungen zu besichtigen und darnach di« Entscheidung zu treffen. Hoffentlich fällt sie zu gunsten Dippoldiswalde aus. Sangesbruder Hach erklärte auf Anfrage hierzu, daß die Stadtverwaltung keine Schwierigkeiten machen werde, wenn der Wald nicht beschädigt (was ausge schlossen ist) und in seinen ursprünglichen Zustand zurückversetzt werde. Nachdem noch zur Krieger-Lhrenmalsfrage Stellung ge nommen worden war, wurde di« Versammlung geschlossen und eine kleine Fid«litas mit einem aus der Vereinskasse gestifteten Fäßchen Freibier schloß sich an. — Einer der bekanntesten und beliebtesten Kapellmeister Dresdens, der ehemalige Leiter der Kapell« des Schützen- regimenls 108 und des Reichswehr-Infanterie-Regiments Nr. 10, Kgl. Musikdirektor Alfred Helbist, ist am Freitag abend im Alter von nur 58 Jahren gestorben. Er hat mehrere beliebt geworden« Märsche komponiert. Helbig erfreut« sich auch als all«zeit liebens würdiger Mensch größter Wertschätzung. — Von Ler Leitung des Jungdeutschen Ordens in Sachsen wird zu dem Hochverratsversahren gegen den Hochmeister des Sungdeutschen Ordens folgendes mit der Bitte um Veröffentlichung mitaeteilt. Zwei ehemalige Ordensangehörige der Ballei Nieder hessen des Jungdeutschen Ordens, di« Herren Dr. Feng« und Dr. Schaumlöffel, hatten In der Presse eine Erklärung veröffent licht. wonach die angebliche Austrittsbewegung auf die Unter redung der Ordensleilung mit Franzosen zurückzuführen sei. Durch phantastisch« Gerücht«, die in die Oeffentlichkeit getragen wurden, sprach man von einem angeblichen Hochverrat der Ordens- leitunq und wurde weiter verbreitet, daß der Hochmeister einen Pakt mit den Franzosen geschlossen habe, nach welchem er mit Ihrer Hilfe Diktator von Deutschland werden will, und ebenso wurde aelagt, daß die Verhaftung des Hochmeisters unmittelbar bevorstünde. Der Hochmeister Artnr Mahraun und der Ordens- stellen mußten, daß auf Grund vorerwähnter Zeitungserklärungen die Behörden sich zum Einschreiten veranlaßt sahen. Die Staaks- onwaltlchast sah allo einen Fall des Hochverrats als vorliegend i an. Die Herren Fenae und Schaumlöffel sollen dieserhalb schon vernommen worden sein, offenbar ist auf Grund dieser Aus lagen der Verdacht, daß Hochverrat vorlieoe, .nicht gefallen, so daß zwecks Meilerführung des Verfahrens die Akten dem Oberreichsanwalt einaeßindk worden sind. Kanzler begaben sich zur Klärung sofort nach Kastel, wo sie fest- ! preise betr. » „ ! Abrechnung über den MohnungSneubau,. — Etwa noch Ein- . gehendes. Niederfranendorf. Der Militärverein Frauendorf hielt am vergangenen Sonntag im hiesigen Gaschos seine ordentliche Jahres hauptversammlung ab. Der Kamerad Vorsteher eröffnete sie mit herzlichen Begrüßungs- und Dankworten. Darauf erstattete Kamerad Schriftführer den Jahresbericht von 1925, auS dem er hellte, daß auch das vergangene Jahr ein Vorwärts im Verein gebracht hatte. Auch der vom Kamerad Kassenwart gebotene Rechnungsabschluß zeigt« trotz der allgemeinen schwierigen Lage eine aufsteigende Linie. Ihm wurde vor» seiten der Versammlung Entlastung erteilt, nachdem die Rechnungsprüfer die Rechnung für richtig gefunden hatten. Der Kamerad Vorsteher dankt« ihm noch ür feine schwierige Arbeit. Der nächste Punkt der Tagesordnung brachte die bei Hauptversammlungen üblichen Mahlen. Die aus- cheidenden Vorstandsmitglieder wurden einstimmig für 3 Jahre wiedergewählt und nahmen die Wahl an. ES sind dies die Kameraden: Vorsteher M. Köhler, Niederfrauendorf, der 2. Schriftführer E. Lohse, Oberfrauendorf, und der Beisitzer Ull mann, Niederfrauendorf. Die nächsten Punkte der Tagesordnung: Stiftungsfest und Fahnenweihe führten zunächst zu einer lebhaften Auseinandersetzung für und wider di« Abhaltung. Durch geheim« Mahl wurde beschlosen: am 31. 1. 26 ein« schlichte Stiftungsfeier mit Ball und Verlosung im Gasthof Niederfranendorf abzuhalten. , Voraussichtlich findet die geplante Fahnenweihe am 12. und j 13. Juni statt. Di« nötigen Vorarbeiten wurden verschiedenen Ausschüssen übertragen. Damit schloß die diesjährige Haupt- versammiung, mit der Hoffnung aus ein weiteres AuswärtSfireben des Vereins. . Dresden. Wie wir erfahren, wird die sächsische .AegierungS krise'nicht so lange dauern, wie die der Reichsregierung. Falls Or. Reinhold den Posten des Reichsfinanzministers (oder L«S Mirtschaftsministeriums, für den er neuerdings auch in Frage kommt) annimmt, wird unverzüglich sein Nachfolger oorgeschlagen und ernannt werden. Wie wir hören, ist die demokratische Laud tagsfroktion zu Montag abend zu einer Sitzung einberufen worden, in -er sie sich mit der Wahl eines Nachfolgers für Or. Reinhold befassen wird. Für den Fall, daß der sächsische Finanzminister Or. Reinbold mit dem Posten eines Reichsministers betraut werden sollte, würde, wie unS berichtet wird, von den Demokraten voraussichtlich di« Kandidatur des jetzigen Direktors der Säch fischen Bank, ^ldgeordneter Or. Dehne, in Vorschlag gebracht werden. Leipzig. Beim Verkauf von Zigarren und Zigaretten machte sich hier ein junger Mann verdächtig. Auf der Polizeiwache gab «r an, Walter Richter zu heißen und aus Dresden zu stammen. ES stellt« sich dann heraus, daß er in der Nacht zum 14. in Großstembera einen Einbruch verübt hatte. Ms sich der Bursch« überführt sah, stellt« er sich krank und übergab sich wiederholt. Da der Polizeiarzt Fieber und Blinddarmentzündung bei dem Verhafteten feststellt«, wurde die schnellste Ueberführung tn -aS Krankenhaus angeordnet. Von dort ist Richter am Sonnabend nachts '/«4 Uhr aus dem Krankensaale entwichen. Er hak et« Bettuch zerschnitten, die Teile zusammengebunden und sich avS dem ersten Stockwerk hinabgeläfsen. Vorher stahl er eine« anderen Kranken «ine Unterhose und ein Paar Hosenträger. Leipzig. Im Untersuchungsgefängnis in Leipzig hat am Sonnabend der Arbeiter Mühlner aus Collmen bet Colditz «in Geständnis abgelegt, im Jahre 1922 in Tanndmf bei einem Guts^ besitzer einen Einbruch verübt zu haben, dabei hat er den ihn ver folgenden Knecht Pfthger erschossen. Mühlner wurde bereits tm Sommer vorigen Jahres, weil er auf einen Polizetbeamten ge schaffen hat, zu sieben Jahren Zuchthaus und im Dezember wegen 1V Einbrüchen zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt. Langenhennersdorf. Vergangenen Mittwoch fand auf hiesiger Rittergutsflur die diesjährige Treibjagd statt, an der mehrere Jäger und Treiber teilnahmen. Obwohl das beste Iagdwetker war, andere Jahre auch gute Beute gemacht wurde, war die diesjährig« Iagdstreck« 1 Has«. Chemnitz, 18. Januar. Infolge unvorsichtigen Umgehens mit brennenden Zigarren entstand hmite früh um 5 Uhr in eine» Gastwirtschaftsgrundstück an der Lange-Straße, also im Zentrum der Stadt, ein Brand, der den größten Teil der Gasthoss- «inrichtung zerstörte. M« Feuerwehr hatte längere Zeit zu tun, um «in Uebergreifen des FeuerS zu verhindern. Chemnitz. Der für den 21. Januar vor dem hiesigen Großen Schöffengericht angesetzte Prozeß gegen den z. Z. beurlaubten Staatsanwalt von Freiberg Or. AsmuS ist auf den 28. Januar, vertagt worden. Hohenstein-Ernstthal. Das Hoh«nstein-Ernfithal«r Tageblatt feiert« heute, am 18. Januar, sein 75 jähriges Bestehen. Lengenfeld. Am Freitag nachmittag «Mleiste auf dem Bahn hof Lengenfeld i. D. infolge vorzeitiger Weichenbedienong vom Personenzuge 2157 ein Personenwagen 4. Klass«. Durch den Un fall wurde der Zugverkehr zwischen Lengenfeid und Falkenstein vier Stunden gestört. Verletzt wurden vier Personen, glücklicher weise aber nur leicht. Plauen. Trotz mannigfacher technischer Schwierigkeiten, wte Arbeitspause wegen der Bauarbeitetaussperrung, Frostperiod« usw., sind die Arbeiten auf dem hiestgen Flughafen soweit ge fördert, daß die Flughall« und das anstoßende Verwaltungs gebäude nunmehr in Betrieb genommen werden konnten. DteZiele der Mrsörgeerzteyrmg^ Wie der preußische Minister für Volkswohlfahrt in einem Runderlaß ausführt, haben die im Evange lischen Retchserztehungsverband zusammengeschlossenen Fürsorgeerziehungsanstalten die Wahrnehmung gemacht, daß hier und da Leiter und Beamte der Jugendämter in Verkennung des Zieles und Zweckes der Fürsorge erziehung und der in den Fürsorgeheiw.Ln geleistete» Arbeit die Fürsorgeerziehung immer noch als eine Strafe für die Minderjährigen ansehen. Der Evangelische Reichserztehungsverband ist des halb, dem Amtlichen Preußischen Pressedienst zufolge durch Vermittlung der Reichsregierung an den Minister mit der Bitte herangctreten, die Jugendämter an zuregen, daß ihre Leiter wie auch ihre Beamten die Fürsorgcerziehungshetme nicht nur zufällig oder ge legentlich besuchen, sondern in nahe Beziehungen -» diesen Anstalten tdeten, um einen sachlichen Eindruck von der dort geleisteten Erziehungsarbeit zu bekomme«. Vom Minister wird darauf hingcwiesen, daß eine enge, von gegenseitigem Vertrauen getragene Zusam menarbeit von Jugendämtern und FürsorgecrziehnngS- anstc-lten im Interesse der von ihnen betrauten Min derjährigen sehr zu begrüßen wäre. Aus Stadt und Land. ** Angst vor vor eigenen Courage. In Uelze (Hannover) schoß ein 17 jähriger Bursche cm Mäd chen, das im Orte als Hausangestellte tätig war, nieder. Sodann richtete der Täter die Waffe gegen sich selbst. Da sic versagte, lief er nach einem benachbarten Dorf, wo er sich von einer Brücke in die Leine stürzte. In zwischen war eS ihm doch leid geworden, sich das Lebe« zu nehmen, und so schwamm er, des Schwimmens kun dig, wieder ans Ufer und begab sich nunmehr heim wärts. Tags darauf erfolgte seine Verhaftung.