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Weißeritz-Zeitung : 29.03.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-03-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192603290
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19260329
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19260329
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-03
- Tag 1926-03-29
-
Monat
1926-03
-
Jahr
1926
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 29.03.1926
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Asbeste Heizung -es Bezirke 92. Jahrgang Nr. 74 /UN < . Manen von Oberlehrer i. A. Kantor Schmidt, Tert von Ober oi I I il II lll I lehrer Unger, die Weisen des PosannenchorS, ein Klaviervortrag 4^ II V vV V von Oberlehrer Schmidt and Frl. Schönfelder, und ganz besonders ' i 7 lebende, sprechende and singende Bilder, bei -denen Kinder des Unter dem Klauenviehbestand des VorwerksbesitzerS William Kinderheims, -es 3ungmädchenS- und 3uiwmännervr«inS mitwirk- Pinder, hier, Altenberger Straße Nr. 13, Abteilung 8, ist die ! ten. 1. Bild: An des Kindes Wiege. 3m Hintergrund Gesang .Maul- und Klauenseuche ausgebrochen. Zum Sperrbezirk ge- eines Mädchenchors und am Klavier Gesang von Frau Gönner: bört das verseuchte Gehöft, das Nikolaivorwerk und das Gehöft „Still eine Mutter betet für ihr Kind'. 2. Bild: Die ersten n mir?" Lerll«-es und Sächsisches Brödel durch die llr mich rzlichem Stimme rasch in d hatte r:r und Marh, ?" setzte !N, und zu spät rständig. Etwas zre Er- zat mir )ie Zeit rnke dir zeigen, schönen sanken ll. So- icke der Onke's, erle sich Verantwortlich« Redakteur: AeNr Seh««. - Druck und Verlag: Earl Arhne in Diovoldiswaldr E Anzeigenpreis: Die 42 Millimeter breit« « Petitzeile 20 Reichspfennig«. Eingesandt und Reklamen SO ReichSpfenntge. Herzen t seines >ätte sie Mann hatte, :tzt erst ter der :tzt erst bewußt, iescheut. ich bis erst sah ßerlich- Fiihlen Bezugspreis: Für einen Monat 2 Reichsmark mit Anträgen, einzeln« Nummern 1S Reichs- Pfennige. Gemeinde - Verbands - Girokonto Nummer 3. Fernsprecher: Amt Dippoldis walde Nr. 3. Posts checkonto Dresden 12 543. Weiheritz-Jeikmg Tageszeitung m» Anzeiger Ur MpMSiswMöe. SchmieSeberg «.II kühler ;ewanil, ungslos »weiften orten- Tapik küp Sipomabnehmep bell'. Der gegenwärtig gültige Benuhungsstunden-Tarif wird mit Wirkung vom 1. April b. I. ab versuchsweise zunächst auf die Dauer eines Jahres für alle Lichtstrom-Abnehmer dahingehend ermäßigt, daß 1. der bis zu 300 Benutzungsstunden im Jahre verbrauchte Strom mit so Pf. für «ine iSss-Skunde und 2. der über 300 Benutzungsstunden verbrauchte Strom mit az pk. für eine KV-Stunde . .. „> berechnet wird. 3n den vorstehenden Preisen sind Zählermieten usw. mit- enthalten. Dippoldiswalde, am 27. März 1926. Der Stadtrat. schenschicksal« sich abspielen. Aus der einen Seite die Geldgier des Mannes, aus der anderen Seite das durch SohneSliebe etwas gemilderte Verlangen des fangen GrenzsSgerS, um jeden Preis vorwärts zu kommen» die beide zur Erreichung ihres Zweckes des Weibes sich bedienen, der erst harmlosen, treuen, verzichten den Frau, in der aber — einmal geweckt — nach schweren Kämp fen daS Wesb sich auswirkt bis zur schrankenlosen Begierde. 3etzk werden die Männer die Mittel zum Zweck. DaS ist die Handlung, aus der schließlich daS Weib hervorgeht als töiegerin gegenüber der Schlauheit, wie gegenüber der ungebrochenen 3ugendkrast des Mannes. Ob auch als Siegerin im eigenen Schicksal? Dl« Frage bleibt offen. Die drei Darsteller — Erna Baum, Plagge-Platen und Franz Füssel — wurden dem guten Nus«, den sie als Schauspieler von früher her genießen, voll ge recht. Sie verdienen Anerkennung. 3hr« Leistungen hätten «inen besseren Besuch verdient. Leider war er sehr schwach. Er wär« ober wohl noch schwächer gewesen, hätte man allgemein ge wußt, daß es eigentlich nichts zu lachen gab. ES ist nun mal so! — Gestern abend in der 8. Stunde ivar in östlicher Richtung «in starker Feuerschein zu bemerken, er rührte her von einem Brande in Oberschlollwitz. Die noch mit Slroh aedeckte Rich- tersche W!rtscl)aft war in Brand geraten. DaS Feuer breitete sich rasch über das ganze Anwesen aus, so daß nur wenig ge rettet werden konnte. Die EnlstehnngSursache ist z. Z. noch un- diger gewählt Lbr. 13, 9: .LS ist ein fest werde, welches g<"" vestätigen, festigen. ' Dieses Blatt enthält die amtliche« Bekanntmachungen Her Amtshauptmannschaft, -es Amtsgerichts «u- -es Sla-lrals zu Dippoldiswalde hört das verseucht« Gehöft, das Nikolaivorwerk und das Gehöft des Gutsbesitzers Müller. Beobachtungsgebiet ist der östliche un südöstliche Stadtteil, der abgegrenzt wird durch den vorn Plan nach der Altenberger Straße (gegenüber der Volksschule) füh renden Meg, durch die untere Altenberga Straß« und durch den von der Altenberger Staatsstraße am Friedhof nach dem Bahnhof führenden Weg. Schutzzone ist die übrige Stadt Dip poldiswalde und die Ortschaft Ulberndorf. Für den Sperrbezirk gelt«n -die Vorschriften in den W 160—164, für das BeobachtunaS- aebiet di« 88 166—167 und für die Schutzzone 8 168 a—<1 der Uusführungsvorschriften des Bundesrats zum Reichsviehseuchen- gesetz (Reichsgesehblatt 1912, Seite 3, daS im Rathaus« (Polizei- ioache) eingesehen werden kann). Besonders wird aus folgendes hingewiesen: Verseuchte Gehöfte sind gegen allen Verkehr mit Tieren und mit Gegenständen, die Träger des Ansteckungsstoffes sein können, zu sperren. Auch sämtliches Klauenvieh nichtverseuchter Gehöfte des Sperrbezirkes unterliegt -er Absonderung im Stalle. Sämtliche Hunde im Sperrbezirk« sind f«stzuleg«n bezw. an der Leine zu führen. Aus dem Beobachtungsgebiet darf Klauenvieh nur mit besonderer Genehmigung entfernt werden. Zuwiderhand lungen werden streng bestraft. DippoldiSwald«, am 29. März 1925. Der Skadtrat. abends 6 Uhr ebenfalls Abendmahl. Zur Vorbereitung aus das selbe wird «in Abendmahlsbüchlein empfohlen. Am Karfreitag 2 Uhr ist liturgischer Gottesdienst in der Nicolaikirche. Abends 8 Uhr findet Kirchenkonzert vom Kirchenchor unter Mitwirkung von Frau Bürgermeister Weißbach statt. Auf di« Osterwoche für Schwerhörige in Dresden wird aufmerksam gemacht. Am Sonn tag nach Ostern findet Gottesdienst für di« ABE-Schützrn statt. Eltern sind >nit ihren Kindern dazu eingsladen. Auch möchten die Ellern bei Aufnahme in di« Schul« ihr« Kinder zum Reli gionsunterricht anmelden, La dies« nur konfirmiert werden, wenn sie am Religionsunterrichte teilgenommen haben. Mit dem ge meinsamem Gesang: .So nimm denn meine Hände und führe mich" schloß -er so schön jugendfrisch verlaufene Abend, und ein feder legte gern einen Beitrag zu den Unkosten in die an der Saaltür bereitgehaltenen Teller. Dippoldiswalde. Eine würdige Ändachtsfeier (genannt 3ugendweihe) veranstaltete gestern Sonntag die Vereinigung prol. Freidenker im kleinen Saale des Schützenhauses vorm. 9 Uhr. Eine große Anzahl Andächtiger hatte sich eingefunden, um der Feierstunde, der Aufnahme von vier jungen Menschenkindern in den Kreis der Erwachsenen, beizuwohnen. Kunstgerecht war der Gaal der Würde -es Tages angepaßt und AndachtSskill« lag auf den Gesichtern der Anwesenden. Nach Eröffnung -er Feier durch den Gesangverein .Liederkranz' mit dem Lied für gemisch ten Chor .Hymne an die Nacht' und einem Gedichtsoortrag eines fangen Mädchens hielt Lehrer Kuntzsch aus Freital -die Weiherede. 3n kurzen, Knappen Ausführungen sprach- er den jungen Menschen ins Herz hinein. Eingangs seiner Rede trug er ein Gleichnis von einem Wanderer vor, der hinaus zieht in die Welt und mit den Stürmen des Lebens im Kampfe steht. Drn Sinn dieses Gleichnisses übertrug er auf die jungen Menschen, die in wenigen Tagen ebenfalls hinauSzieh«n. Manches gute Geleitwort gab er ihnen mit auf den Lebensweg. Nur der Stark« werde sich im Lebenskämpfe behaupten können, -er Schwache aber wird untergehen. Deshalb werdet stark an Körper und Deist! Ergriffen von den packenden Morten wurde manches Auge feucht; jeder erkannte den Ernst der Stunde, erkannte ihn an seine n eigenen Lebenswege. Anter Aeberreichen eines nütz lichen Buches und mit einem Weihespruch nahm der Redner -le vier Kinder in den Bund der Erwachsenen aus. Damit schloß di« andachtsvoll« Feier, die gewiß jedem Teilnehmer in guter Er innerung bleiben wird. Außer Liedvorträaen war die Feier noch umrahmt von Musikvorträgen (Klavier, Violine und Cello). Dippoldiswalde. ES war einmal etwas anderes, was daS .Moderne Theater' gestern abend mit dem MeibS- teufel' bot. Der Liebhaber von Feinkost, der Freund der Schauspielkunst kam auf seine Rechnung; dagegen nicht der Chor derer, die im Theater so gern lachen. Hierzu gab eS eigent lich überhaupt kein« Veranlassung. Gelacht wurde trotzdem. Ein« Komödie wird Der WeibSteufei' genannt, lins erscheint das mit Rücksicht auf den Unterton, der — heutigentags wenigstens — dem .Komödie" anhaftet, zu wenig für eine Handlung, die Man schen so biS ins Tiefste auswühlt: für ein Stück, in dem Men- Dippoldiswalde. Palmsonntag. Morgenstille und feier lich, heiliger Vater, wir grüßen dich. Mit diesem Ausrufe be gann Superintendent Michael angesichts des herrlich sonnigen Morgens seine Konfirmationsrede. Der Gruß an den himm lischen Vater war vorher schon erklungen in der Liturgie und in dem Terzett: .Hebe deine Augen auf', gesungen von den Frls. Wild, Schwind und Schönfelder. Als Text, hatte der Pre diger gewählt Lbr. 13, 9: .LS ist ein köstlich Ding, daß daS Herz fest werde, welches Mchieht durch Gnade'. Konfirmation heißt vestätigrn, festigen. Das ist ja auch -aS Ziel des Religions unterrichts, di« jungen Seelen zu festen Grundsätzen zu erziehen. Zwar könne man von Len Konfirmanden noch nicht vollständig« Reif«, ober den festen Willen erwarten. Redner wollte di« jung«n Leute nicht gerade bange machen, aber reden müsse man zu ihnen von des Lebens Gefahren, damit sie innerlich gewaffnet werden. Das Wollen müsse di« Grundlage der Konfirmation bilden. Aber vom Mollen zum VollbriMen zu kommen, dazu möge unS allen Gott in Gnaden helfen. Menn sich äußerlich di« Kinder von den Eltern trennen, innerlich können und sollen sie verbunden blei ben im Gebet. Ihr Ettern befehlt eure Kinder der treuen Hand Gottes. Eingesegnet wurden aus dem 1. Bezirke durch Sup. Michael 21 Knaben 16 Mädchen auS Dippoldiswalde, 2 Knaben 2 Mädchen aus Oberhäslich, 1 Knabe 3 Mädchen auS Reinholds hain, 1 Knabe 4 Mädchen aus Reinberg, also zusammen 50 Kin der, 25 Knaben und 25 Mädchen. AuS dem 2. Bezirke durch Pfarrer Mosen 19 Knaben 24 Mädchen auS Dippoldiswalde, 1 Knabe 4 Mädchen aus Berreuth, 1 Mädchen auS Elen-, 4 Knaben 4 Mädchen aus Ulberndorf, also zusammen 57 Kinder, 24 Knaben und 33 Mädchen. Pfarrer Mosen wandte sich eben falls an di« gesamten Konfirmanden und erläutert ihnen als G- ieits-spruch: .Nehmet -aS Mort an mit Sanftmut, daS in euch gepflanzt ist, welches kann «ur« Seelen selig machen. Seid aber LÄter deS Wortes und nicht Hörer allein". Dabei verglich er di« Konfirmanden mit Frühlingsblumen, die der Pfleg«, -es Sonnenscheins und des TaueS vom Himmel bedürfen. Die Herzen von 702 Kirchenbesuchern begleiteten die Konfirmanden auf Ihrem ernsten, feierlichen Gange, und auf dem Helmweg« erklang vom Turm« wie «in Gebet: .So nimm denn mein« Hände und führe Mich'. — Leider konnte «in« Konfirmandin wegen Fußverletzung nicht mit zur Kirche kommen. Sie wurde von Pfarrer Mosen in der Wohnung ihrer Großmutter, von -er sie aufgezogen wor den ist, konfirmiert. — Der kirchliche Fa mili« naben L sand diesmal in dem großen Saal« deS Schützenhauses statt, doch auch dieser erwies sich für die Zahl der Besucher fast noch zu klein. Mit dem Choral: .Mein Gott in der Höh sei Ehr' eröffnet« der Polaunenchor den Abend. Sup. Michael begrüßte die An wesenden, stellte den Verlauf -er Feier unter den Grundge danken: ,3ugendzeit", denn die Konfirmanden stünden heut« im Mittlpunkte, und wünschte, daß der Abend ein schönes Ende finde. DaS hat er auch. Doch bald mußte man daS Gegenteil vesürchten, denn aus der Versammlung wurde «in Feuerwehr mann zum Dienst an di« Motorspritze gerufen. Beruhigung trat erst «in, als die Nachricht eintraf, daß der Brand weit ab vom Kirchspiel sei. 3n Ruhe und Behaglichkeit konnte also «in jedes dl« Darbietungen auf stck einwirken lassen. Auf daS Motto Jugendzeit' rvaren gestimmt die von 3»ngmädchen deklamierten Gedicht«, die Gesänge des Kirchenchores, unter ihnen Kompo- Montag, am 29. März 1926 , .Still eine Mutter betet für ihr Kind'. 2. Bild: Die ersten ! Hosen. 3. Bild: 3m Kinderheim. Gedicht von Oberlehrer Unger, s 8 Kinder mit Tante sagen Gedichtchen und singen. 4. Bild: Di« ' Schule ist aus, die Kinder tollen nach Haus. 5. Bild: Groß- inutter erzählet. Flöt« (Herr Petzold) und Klavier spielen daS bekannte .Großmütterchen', Personen aus den Märchen erschei nen, selbst Rotkäppchen mit einem lebenden Wolf (AdlerS Hund) tritt auf, ein herrliches Bild. 6. Der Glockenruf, Gedicht von Pfarrer Mosen und Gesangsduett -er Frls. Liesel Götting uud Käthe Stephan. 7. Bild: Abschied von Dippoldiswalde. Gedicht ebenfalls von Pfarrer Mosen. Zwei Knaben wandern nach Edlr > Krone zur Bahnstation, um in Freiberg ihre Lehre anzutreten. Auf dem Berreuther Berge treffen sie einen ihnen bekannten I Lehrling aus Dipps, nehmen von ihm Abschied und im Drei- ! gespräch steigen all die Erinnerungen aus ihrer Kindheit an di« ! Kirche, Schule, Böhms Wiese, Röllig-Teich, Friedhof u. a. aus. Heimatliebe wird ihnen jetzt erst recht bewußt. Der Sologesang ! von Frl. Wild „Aus der Jugendzeit" gab dem Bilde gemüt- ! vollen Ausklang. Nach Schluß -es unterhaltenden Teils machte ! Sup. Michael noch einige Mitteilungen: 3n den Konfirmanden stunden wurden für kirchliche Zwecke 25,08 M. gesammelt, den Eltern sei Dank dafür. Nächsten Mittwoch ist für di« Konfir manden Beicht« und am Gründonnerstag 9 Ahr Abendmahl, bolurnnt. Aus telephonischen Anruf von Reinhardtsgrimma aus, rückte bald nach 8 Uhr unsere Motorspritze dorthin ab, fand aber dort weder ein Feuer, noch auch den vor, der sie gerufen hatte. 3m Gemeindeamte war nichts bekannt. Die dortige Wehr war zwar auch ausgerückt, aber noch nicht wieder zurückgekehrt. Nach o/« Stunde rückt« die Motorspritze wieder ein. — Wie heute be kannt wurde, ist der telephonische Anruf von Reinholdshain aus erfolgt. — Wegen schlechter Dampfentwicklung der Lokomotive mußt« heut« morgen der Ardeiterzug ausfallen. Eine Htlss- maschin« von gainsberq herbeizuziehen, wär« zwecklos gewesen, da inzwischen der nächste Zug fällig wurde. Dippoldiswalde. Ausstellung von Schülerardeiten uud Lehr mitteln der Oeffentlichen Handels- und Gewerbeschule, sowie -er Landwirtschaftlichen Abteilung. 3n unserem Bericht in Nr. 72 über obige Schulen haben wir schon einen Blick in die Aus stellung der Landwirtschaftlichen Abteiluirg geworfen, an den Schülerarbiten mancherlei neue Aufschlüsse für uns selbst ge wonnen, durch das Mikroskop kleine Weltwunder angestaunt und die mit Fleiß gesammelten Anschauungsobjekte aus dem Pflan zen- und Tierreich, sowie di« teils angekauften, teils von Schü lern selbst hergestellten Apparate für Elektrizität u. a. mit Aus- merksamneit betrachtet Auch di« von drn Schülerinnen -er Handelsschule und Landwirtschaftlichen Abteilung unter Anleitung von Frau Mari« Reichel mit Anwendung von 8 Nähmaschinen angeferttglen Wäschestücke und Oberkleider haben wegen ihrer Akkuratesse und Sauberkeit die volle Anerkennung der Besucher gefunden. Noch sei erwähnt, daß das Leinen zu der Säuglings - wüsche von der Haushaltungslehrerin Frl. Fraustadt in dankens werter Weise gestiftet und unter ihrer Leitung von den Schüler innen zu 3üpch«n u. a. verarbeitet worden ist, und die Wäsche nach der Ausstellung der Wohlfahrtspflegerin, Frl. Hellriegel, zur Verteilung an bedürftige Wöchnerinnen übergeben werden soll. So wirkt die Schul« auch sozial. Zu dieser Ausstellung sind am Sonnabend und Sonntag noch die der Handels- und Gewerbe schule hinzugekommen. 3n einer Stube sind di« Lehrmittel der Gewerbeschule- In einer anderen die Zeichnungen derselben und in einer vierten Stube die Arbeiten und Lehrmittel der Handess schul« ausgestellt. Schon in der Hausflur fesseln uns farbige Pla Kat« über Unfallversicherung. Wir sehen da schau-erregend« Bil -er von schweren V«rletzung«n, die durch -ie nötige Vorsicht hätten vermieden werden können. Mir steigen ein« Treppe höher. Am Vorraum zeigt uns eine Karte vom Schulbezirk, der von der Rabenouer Gegen- bis Schellerhau, von Höckendorf bis Lunners -orf b. Schlottw-ih reicht, in verschiedener FSHung di« 46 Orte, einschließlich Dippoldiswalde, die Schüler in di« Handels- oder Gewerbeschule oder Landwirtschaftliche Abteilung senden. Da neben berichtet «ine graphische Darstellung von -er gewaltig aus- steigenden Schülerzahl von 1911—1925. Mar uns bisher Studien direktor Riekert ein freundlicher, uns auf Einzelheiten und leicht übersehbare Kleinigkeiten und -och Wichtigkeiten aufmerksam - machender Führer, so überläßt er unS nun -er ebenso zuvorkom menden und eingehenden Führung -eS Drplom-HandelSlel-rer ", Stellung der Handelsschule. Zunächst staunen wir über die 18 blitzblanken Schreibmaschinen, an -denen die Unterstufe -er Handelsschüler die ersten Anfänge der Schreib kunst übt (siehe Schülerhefte). Die Mittelstufe fertigt Formular« und Brief« nicht nur in deutscher, sondern auch in englischer un- französischer Sprache. Englisch ist Pflichtfach, während franzö sische Handelskorrespondenz in freiwilligen Kursen getrieben wird. Daneben sehen wir Ausführungen in Kunstschrift, wie auch die informierenden Plakate von den Schülern und Schülerinnen ge schrieben worden sind. Die seit 1900 in der Handelsschule «in- geführte Hebung nach Gabelsberger hat sich in -ie der Einheits- stenographie umwandeln müssen. Ferner interessieren uns Licht bilder für Wirtschaftsgeographie, Schüler-Atnrißkarten für Waren kunde, Produktionsgebiete, wirtschaftliche Statistik. Daß in hie siger Handelsschule auch Buchführung, einfach« und doppelte in deutscher und amerikanischer Form, kaufmännisches Rechnen, Briefverkehr nicht zu kurz wegkommen, beweisen die ausliegen den Schülerhefte und Probeblätker zur Genüg«. Zuletzt verweilen wir mit hohem Interesse an Karten mit der Ueberschrlft: ,Schul- daten im Lichte der Statistik." Diese wird -argestelll in Tabellen form, als Kurven-, als Bild-, als Linien- und als Kartodiogramm. Ein Stundenverteilungsplan von 1875 bis 1825 gibt erfreulich« Kunde von dem gewaltigen Aufstieg der Handelsschule innerhalb der 50 3ahre durch Vermehrung -er wöchentlichen Stundenzahl und durch Aufnahme neuer Geschäftszweige. Nun noch ein Be such der Ausstellung Ler Gewerbeschule, nachdem wir schon di« Lehrmittelsammlung mit vielen großen und kleinen Formen in Metall und Holz gesehen t-aben. Zuerst gibt unS Oberlehrer Michael bereitwillig Bescheid über daS ProjekttonS- und Frei lmndzeichnen der gemeinschaftlichen Unterstufe. Die Zeichnungen teilen sich dann in -er Mittel- und Oberstufe in die der Nketall beruf« und der Bauhan-werker (Tischler, Zimmerleute, Klemp ner, Schlosser und Schmied«, Bildhauer, Maler und Tapezierer). Hier sind uns aufklärende Führer Studiendirektor Riekert und > Gewerbelehrer Friedrich. Die Schüler üben sich in Freihan-- i skizzen von Maschinen und Maschinenteilen, dabei korrektes An schreiben der erforderlichen Maße nach den deutschen Industrie - normen (Nldl). Dann Aufzeichnung nach der Skizze in b« stimmten, Maßstab« nur in Blistift, nicht in Tusche. Freizeichne» ohne Modell. Von Zähnen werden mir 2—3 gezelchnel. Auf - sämtlichen Zeichnungen sind die Stücklisten angegeben, wie sie - in -er Praxis benutzt werden. DaS Zeichnen und der technische ! Fachunterricht ist den Bedürfnissen der Praxis angepaßt. Jeder - unnötige Strich fällt weg, nur was -ie Praxis verlangt, wird i getrieben. Verlangt wird, daß die Zeichnung so auSfällt, -aß daS nach ihr betreffende Stück von jedem Facharbeiter hergesteNt < werden kann. Dazu ist erforderlich, daß die angehenden Hand- : werker alle Zeichnungen lesen lernen. Die in Blei auSgeführten ! Zeichnungen werden dann in blaue Pause aiifgcnommen. Daß neben dem Zeichnen Maß-. Material- und Kostenberechnungen parallel gehen, ist selbstverständlich. Vorteilhaft ist eS, daß der Fachunterricht an der tvnndetS- und Gewerbeschule und an der Landwirtschaftlichen Abteilung nur von Fachleuten erteilt wird. So oft wir in die AuSstellnngsränme hinein sehen, rvaren Be- ' sucher darin, die mit hohem .Interesse den Erläuterungen folgten.
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