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Noch eine ganze Stunde besprach sich Frau Ulrich mit ihrem Faktotum, dann entließ sie ihn, damit in den neuen, aufregenden Plänen keine Verzögerung etntrat. Als er fort war, stand die große, stattliche Frau eine Weile still mitten im Zimmer und blickte mit be- wegter Miene umher. Daß hier Jugend einziehen sollte! Daß ein fri sches, schönes Geschöpf hier walten, eine Helle Stimme zwitschern, daß ein unverdorbenes und vielleicht dank bares, warmes Herz hier ein Heim finden sollte — eine Verwandte, eine ihres eigenen Blutes jetzt an ihrer Seite leben sollte, das war alles wie ein Wunder. Aber wie ein herrliches, beglückendes Wunder! Warm war ihr Herz und warm blickten ihre Augen, als sie das BlumenziMmer verlieb und durch eine Reihe wohnlich eingerichteter Räume hintiber ging nach den beiden Gartenzimmern, Lie bisher die „Gastzimmer" geheißen hatten. Gäste hatten selten hier gehaust. Aber nun konn ten sie ihren Zweck erfüllen, konnten einen Gast auf nehmen, -er kein Fremdes bleiben, der ein wirkliches, richtiges Kind des Hauses werden konnte. „Gott gebe seinen Segen dazu!" murmelte Frau Ulrich, als sic ihren Nundgang beendet hatte und wieder vor dem Ständer angelangt mar, wo der zahme Papagei sich zutraulich und erfreut vor ihr verneigte. Er konnte nur sehr wenig sprechen, aber dieses wenige pflegte er zu merkwürdig passenden Zeiten anzubringen. Und als Frau Ulrich ihm jetzt freundlich über den runden, kleinen Kopf strich, murmelte er: „Hast du gut gemacht, Frauchen. Hast du gut gc- mackt" ii. « upnc t. Fräulein Stockton hatte seit einigen Woche» ihr Amt im Atelier Liter angetreten und zur Zu friedenheit des Ehcsk wahrgenommen. Sie hatte jetzt, da die Reisezeit so viele Berliner jcrnhtelt, nicht gerade anstrengenden Dienst, doch war immer ein Kommen und Gehen in dem luxuriösen Raum, wo sie waltete SSeu tat sich die Tür.wieder auf und ein hoch gewachsener Herr trat ein, kam mit dem Hut in der Hand näher und sah die schlanke Empfangsdame in ihrem dunkelblauen Schneiderkleid sich entgegen kommen. . . , Sie erkannte ihn sofort nach -er großen Anzahl von Photographien, die hier von ihm vorhanden waren. Er blickte freundlich — allzu freundlich, dachte Ruth — -te neue Angestellte an und fragte: „Kann ich sogleich eine Aufnahme machen lassen? Ich habe leider nur sehr wenig Zeit." „Wenn Sie eine halbe Stunde Geduld haben wollten, cs sind gerade einige Kinderanfnahmen im Gange." „Kinder? Ach, Himmel, Las kann aber unendlich lange dauern, fürchte ich! Ich bin hier sehr bekannt, Fräulein — mein Name ist Riethling, Referendar Riethling." „Ja, ich weiß. Es sind viele Bilder von Ihnen hier. Aber die Kinder müssen nun doch erst fertig jein, nicht wahr? Wollen Sie vielleicht wiederkom- mcn, dann sorge ich dafür, daß Sie nicht zu warten brauchen, wenn Sie zurückkehren." Ruth ahnte nicht, daß -er glattrasierte, junge Herr, der halb wie ein Schauspieler und halb wie ein vornehmer Lebemann aussah, ganz genau wußte, daß er die reizende Sängerin aus dem Walde von neulich vor sich hatte. Er blickte sich unschlüssig um, zögerte einige Se kunden und hing dann seinen Hut an einen Haken. „Ich warte lieber hier," sagte er. „Vielleicht haben Sie die Güte, mir ein passendes Format un sonstige Wichtigkeiten auszusuchen. Es handelt sich nämlich um eine Aufnahme für eine sehr einfluß reiche Persönlichkeit, die mich noch nicht kennt. Man möchte doch einen möglichst günstigen Eindruck machen!" Er lachte bei Liesen Worten und sah sie kindlich treuherzig an. Diese Miene war eine wohlbewußte Besonderheit an ihm, die er tausendmal in ihrer Wirkung erprobt hatte. Die Menschen, vor allem die Damen, faßten Vertrauen zu ihm, wenn er sein „knabenhaftes Wesen" hcrvorkehrte. Ruth war viel zu harmlos und unerfahren, um das zu merken. „Das Format müssen Sie schon selbst bestimmen," antwortete sie, ebenfalls lächelnd. „Vielleicht hier, diese Größe. Und in -er neuen, skizzenhaften Art aus genommen? Diese Bil-er sehen fast wie Handzeich nungen aus." Er beugte sich neben ihr über die Photographien, die sie zeigte, und atmete dabei Sen Duft ihres lichten Haares ein. „Eine süße Kröte!" -achte er fortwährend. „Sie könnte einem ganz gründlich den Kopf verdrehen, wenn man nicht wußte, -aß hier bet Otter keine „leichten Fliegen" angestellt werten." Er wählte eine ganze Weile, ließ sich immer wieder andere Muster zeigen und fragte Labet fchein- bar nebenbei: „Sie find noch nicht lange hier, nicht wahr, Fräu lein? Bor Ihnen war eine sehr gtoße, stattliche Dame hier — was ist aus ihr geworden?" „Die Dame hat sich selbständig gemacht. Sie ist Tierphotographin. — Ich glaube, jetzt werden -ie Kin der gleich kommen, und Ihrer Aufnahme steht dann nichts entgegen. Haben Sie sich zu dieser Größe hier entschlossen?" Sie sprach jetzt in höflich geschäftsmäßigem Ton, Senn es waren soeben neue Kunden eingetreten, denen sie entgegenzugehen hatte. Heinz Riethling wuröe in die Werkstätte gebeten, und als er nach einer halben Stunde zurückkam, fand er Sie schlanke Empfangsdame so beschäftigt, daß ihm nur Gelegenheit zu einer kurzen Frage blieb. Wann er die Probebilöer sehen könne? In fünf bis sechs Tagen. Man könne sie ihm aber auch mit der Post zusenden. Nein? Er wünsche selbst zu kom- mcn? Ja, dann also am nächsten Donnerstag be stimmt. „Ans Wiedersehen, Herr Referendar!" Die Glastür schwang hinter ihm zu, und Ruth wandte sich ihrer Beschäftigung wieder zu. Nicht mit einem einzigen Gedanken folgte sie dem jungen Herzensbrecher. Sie erwartete mit einiger Ungeduld heute die Stunde des Geschäftsschlusses, denn Kürow war in Berlin angekommen und wollte sie gegen Abend in der Pension Schubert aufsuchen. Er hatte weit mehr Schwierigkeiten gehabt als sic. eine neue Anstellung zu finden. Herr Wecker, einen Zusammenhang ahnend zwi schen dem Abgänge seines begabten Ingenieurs und der Kündigung Ruth Stocktons, war voller kleinlicher Bosheit bemüht gewesen, Kürow zu schaden. In Dortmund und in der Nähe wollte Lieser ja nicht bleiben, aber alle großen Betriebe in Berlin, bei denen er sich schriftlich meldete, hatten Auskünfte von Wecker verlangt. Und alle diese Auskünfte hatte der erboste Krösus so zu färben gemußt, daß man den lnngen Bewerber zwar für talentvoll und geschickt, aber für unzuverlässig und ungleichmäßig in Len Leistungen haltet« mußte. Heute aber war Hermanns Brief an Ruth voller Zuversicht gewesen. Eine große, sehr bekannte Fabrik von Flugzeugen hatte seine persönliche Vorstellung gewünscht, und deshalb kam er nun an. „Ich weiß, ich werde kommen und siegen," schrieb er. „Ick habe diese Nacht von Kaviar geträumt, und ich wein, was das bei mir bedeutet."