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suchungrergebniff« sind durch zahlreich! FcL-s verbuche nachgepiüft und für richtig befunden' worden über die Kosten dieser Untersuchungen! erkundige man sich bei der nächsten Untersuchung?- station In -alle und Dresden betragen sie 20 bis 25 Mark. W. Für den Anbau von Srassamen sollte man in erster Linie solche Gräser auswählen, die wir einmal als hochwertige Gräser notwendig zur Anlage von Grünlandflächen brauchen und dann solche, die seht verhältnismäßig schwierig zu beschaffen sind. ES gehören hierzu folgende: Wiesenfuchsschwanz, Kammgras, wehrlose Trespe, Goldhafer, Rohr- glanzgraS, Kriechender Rotschwingel, Wiesen» rispengras, Gemeine- Rispengras, Bogelwicke, Gehörnter Schotenklee und Sunrpsschotenklee. Für deren Anbau sind mit in erster Linie die Feuchtig» keitsverhältnisse entscheidend. So eignen sich für den Anbau in feuchten Lagen: Wiesenfuchsschwanz, Wiesenschwingel, Rotschwinget, RohrglanzgraS, Gemeines Rispengras, Sumpfschotenklee. Für mäßig feuchte bis trockene Lagen: Mittleres und rotes StrausgraS, Glatthaser, Goldhafer, Wehrlose Trespe, Kammgras, Knaulgras, Schafschwingel, Rotschwingel, Deutsches Weidegras, Wiesenliesch- graS, Wiesenrispengras, Gehörnter Schotenklee, Gelbklee, Weißklee und Vogelwicker. M. W.— Frühblühende Topfreseda kann man heran ziehen, wenn man den Samen von Ende Januar bis in den Februar hinein in einen Tops aussät. Der Durchmesser des letzteren soll etwa lO am betragen. Auf das Abzugsloch legt man eine Scher- benschicht und füllt den Topf mit kräftiger Erde, am besten mit einer Mischung von Mistbeeterde, Tand und Hornspänen. Aus die Oberfläche streut mau 8 bis lO Samenkörner und drückt sie mit einem Hölzchen nicht zu tief in die Erde ein. Diese wird mit lauwarmem Wasser befeuchtet und über een Tvpsrand eine Glasscheibe gelegt- Bald treten die Pflänzchen an die Oberfläche, worauf die Glasscheibe entfernt wird. Von den gezogenen Pflanzen läßt man nur 3 bis 4 der kräftigsten in gleichen Abständen voneinairder stehen. Der Blumentopf muß einen Hellen Standort am Fenster erhallen, muß aber bei grellem Sonnenschein durch davor gestellte Bogen Papier beschattet werden. Da Resedapflanzen leicht dazu neigen, lang und spindelig zu werden, so müssen die Töpfe öfters der frischen Luft — nicht Zugluft! — ausgesetzt werden. R.R. Neues aus Haus, Rüche und Reller. Rostige Schlüssel zu reialgea. Ein rostiger Schlüssel verursacht mitunter viel Ärger und Ver. druß. Er versagt den Dienst gänzlich oder erschwert das Hantieren beträchtlich. Ganz besonders nehmen alle solche Schlüssel sehr leicht Rost an, die Schlösser schließen müssen, die sich im Freien befinden Hat sich nun der Rost am Schlüssel festgesetzt, so lege man ihn für 48 Stunden in Parasfinöl, nimmt ihn darauf heraus, wischt ihn in einem Lappen gut ab, reibt mit einem zweiten, sauberen gut nach und wird jeden Rostansatz verschwunden sehen Das Paraffinöl kann für weitere Schlüssel gebraucht werden. M. T. Vas Braten und Marinieren grüner Heringe. Ein beliebtes, wohlschmeckendes und dabei billiges Gericht sind grüne Heringe Sie kommen überall in großen Mengen aus den Markt Ihre Zu« bereitung ist folgende: Die Fische werden in bekannter Weise vorbereitet und zum Abtropsen auf ein Sieb gelegt Dann aus beiden Seiten gesalzen, in Mehl umgewendct und in Fett schnell, da sie leicht zerfallen, zu schöner Farbe gebraten. Den Bratenfatz verkocht man unter Hinzusügcn von saurer Sahne zu einer schönen Soße und reicht dazu warmen Kartoffelsalat — Will man die Heringe marinieren, so legt man sie sofort nach dem Braten in das dafür bestimmte Gesäß und übergießt sie mit der Marinade, von der sie ganz bedeckt sein müßen Zu der Marinade kocht man Essig und Wasser auf. die Flüssigkeit darf nicht zu scharf sein, gibt eine Prise Zucker, Zwiebelscheiben, Gewürz und einige Lorbeerblätter und, wenn man sie hat, auch einige Tomaten- scheiben hinzu Man kann die Heringe aber auch ungebraten marinieren Dann kocht man sie in leicht gesalzenem Wasser gar und übergießt sie mit der oben angegebenen Marinade: sie schmecken auf diese Weise zubereitet auch recht gut. — Auch Heringe in Gelee lind recht beliebt. Sie werden in leicht gesalzenem Wasser mit Zwiebel, Lorbeer und Gewürz gekocht, in einen Tops gelegt die Tunke durchgegossen und mit Essig geschärft Auf l Liter Flüssigkeit setzt man lO Blatt weiße Gelatine zu und gießt alles über die Fische — Alle drei Arten ergeben, mit Bratkartoffeln, ein schönes Abcndgcricht E Sch Grünkohl. Der Grünkohl ist am besten, wenn ein Frost darüber hingegangen ist Von dem Grünkohl streift man die Blätter von den Stielen, wäscht sie sorgfältig, kocht sie in Salzwasser weich und übergießt sie gleich mit kaltem Master Butter oder gutes Bratenfett läßt man aufschäumen. macht mit Mehl und einer Zwiebel eine gelbe Mehl- schwitze, gibt den Kohl zu, verrührt ihn gut mit der Mehlschwitze und füllt dann mit etwas Fleisch, brühe aus, würzt mit '/, Eßlöffel Zucker, Salz, Pfeffer und Muskatnuß und läßt den Kohl noch eine Stunde dünsten. Um den Kohl recht wohl schmeckend zu Tisch zu geben, fügt man beim An- richten noch einige Tropfen Maggi's Würze bei. M. A. Bienenzucht. Wie e» auf einem Bienenstände nicht a«S- sehen sollte. Gelegentliche Reisen führten mich auch in eine benachbarte, zirka 12000 Einwohner zählende Provinzstadt in landschaftlich schöner Gegend mit schönen Gärten und Anlagen, fowie sehr viel Wald an der Stadtperipherie. Beim Durchstreifen wunderte ich mich als Imker jedoch sehr, daß nur sechs Bienenstände mit zwei bis neun Völkern vorhanden waren, und dabei schienen doch dem Anscheine nach ausgezeichnete Tracht- Verhältnisse zu herrschen, wie sie in meiner Heimat stadt sicher nicht vorhanden waren. Im Frühjahre blühten am Flußufer Weidenkätzchen, Erlen, Haselnüsse usw. in großer Fülle, welche eine gan- vorzügliche Pollentracht abgeben mußten, aber der Bienenbesuch war an schönen warmen Tagen gleich Null, eine Folge der geringen Ausbreitung der Bienenzucht in dieser Gegend. Dieselbe Beobachtung konnte ich auch bei der Akazien-, Linden- und Heideblüte machen. Erst gegen Mitte Oktober v. 8. sah ich zufällig einen Imker im Garten vor seinem Bienenhause stehen: ich nahm die Gelegenheit sofort wahr und ging zu ihm, mich als Jmkerkollegen vorstellend. Die Freude darüber war nur geteilt, und sichtlich war der ältere Mann bestrebt, mir den Einblick in sein Bienenhaus zu wehren. „Er hätte noch nicht zusammen geräumt", sagte er. Er teilte mir aber mit, daß er neun Völker, darunter zwe Schwärme, in selbst gGeUüo:m Zwei- und Vier- Etagerbeuten in Saltbau besitze und dieses Jahr nur einige Waben Scheibenhonig geerntet hätte: die Imkerei betreibe er seit Ist Jahren und sei dabei noch auf keinen grünen Zweig gekommen. Gefüttert habe er pro Stock zehn Pfund Jucker: als ich ihm bedeutete, daß dies Quantum mangelt jeglicher Vorräte doch zu wenig sei, wollte er später vielleicht noch etwas nachfüttecnl Das Haus besaß etliche zwanzig Stöcke, davon ww freilich die größere Hälfte leer. Auf meine ver- wunderte Frage über das geringe Tracktergeknis bei dxr reichen Blütenpracht äußerte er, daß sich die Böller niemals richtig entwickelten, was auch bei den anderen Imkern der Fall sei und der Ort für Bienenzucht nicht geeignet wäre! Neu gierig wie ein Imker nun einmal ist, öffnete ich aber doch die Tür zum Bienenhause, und so mußte er mir notgedrungen folgen, nicht ohne sich zuvor nochmals entschuldigt zu haben, daß noch nicht zusammengeräumt sei. WaS sich mir aber beim Eintreten darbot, war eine unglaubliche Schlamperei und Schmutzerei, wie ich sie noch auf keinem Bienenstände gesehen hatte! Ich glaubte ihm gern, daß bei einem solchen Betriebe kein Ergebnis zu erzielen sei! überall aus dem Fußboden lagen in wirrem Durcheinander halb- leere und ausgebaute Rähmchen, worin die Motten und Mäuse sich gütlich getan hatten I Man konnte nicht vor- noch rückwärts gehen, ohne daraus zu treten: auch an den Bienenhauswänden und unter den Stöcken lagen derartige Rähmchen- Haufen. Darunter befanden sich auch Pollen waben und solche mit abgestorbener Brut, worin bei dem schönen Wetter die Bienen lebhaft herum krochen. Daß hierbei nur allzu leicht gefährliche Seuchen entstehen und verschleppt werden können, , ist begreiflich. Einige von mir geöffnete Stöcke, welche „starke" Völker fein sollten, erwiesen sich lal» kümmerliche Schwächlinge, welche auf zwei dir vier Rähmchen trübselig aus kohlschwarzem Bau hinter dem Fenster hockten. Daß in jedem Winter die Verluste groß waren, bewiesen di« vielen, noch nicht entfernten Ruhrkotspritzer an den Stockwündenl Dazu befanden sich sämtliche herumliegenden Geräte in einem trostlosen Zu stande, auch lagen oder standen Gefäße und Kästchen mit Massen von toten Bienen herum. Hier war nicht bloß jetzt, sondern jahrelang nicht „zusammengeräumt" worden! Die vielen motten besetzten Rähmchenhaufen unter dem übrigens auS Glasfenstern bestehenden Dache gereichten auch nicht zur Zierde! Einen kostlosen Anblick bot auch der Wabenschrank; der Honig aus den fünf geernteten Rähmchen köpfte unten heraus! Zwischendurch befanden sich wieder leere, motte» zerfressene Rähmchen; das herabgeschrotene Ge- müll bildete im Verein mit dem ausgelaufenen Honig einen appetitlichen Anblick! Infolge der großen Fluglöcher war auch die Mäuse- und Räubereiplage dem Stande nicht erspart geblieben. Wirrbau war in verschiedenen Kästen ebenfalls vorhanden. Ich konnte dem Imker über den Zustand seines Bienenstandes kein Lob, wohl aber einige gute Ratschläge erteilen, ob er diese aber in Zukunft beherzigen wird, ist eine andere Frage. Ich lud ihn zuletzt noch ein, mich einmal ieses Jahr aus meinem Bienenstände zu be suchen und dort dessen Einrichtungen in Augen schein zu nehmen, war er denn auch zu tun versprach. Dankbar schied ich von diesem „Muster- betriebe", mich im Stillen olücklich preisend, daß ich nicht in solcher Nachbaw ast zu imkern brauckttc, die alle Geldkosten und Bestrebungen fortschritt licher Imker durch ihre Schlamperei und Saum seligkeit zunichte macht. Wenn man auch solche Einzelfälle nicht gleich zu verallgemeinern braucht, so wird es doch derartige „Bekieke" sicher noch mehrere geben, welche eine Standschau zum Teuiel wünschen. Da hinein zu leuchten, ist auch ei» großes Tätigkeitsfeld der hoffentlich mehr in Mode kommenden Standschauen! Ter ordnungsliebende und fortschrittliche Imker aber hat sie nicht zu scheuen, sondern nur zu begrüßen l L. H. i. L>. Neue Bücher. Mechanische Konservierung de« vrganischcn Düngers. Versaßt vom Architekten Ernn -er. :.: Spezialist sür landwirtschaftliches Douwesen. Verlag I. Neumann in Neudamm Preis 3 kk.l Unter diesem Titel ist tn dem bekannten V «» läge von I. Neumann eine 86 Seiten umsassende und mit 21 Abbildungen versehene Schrift er- schienen, die einen wichtigen Leitfaden sür den Bau von Anlagen sür Harn-Konscrvierung. d:-i Bau neuzeitlicher hygienischer Dichställe und den Bau und die Einrichtung geschlossener Mislooc. statten darstellt Das in dieser Schrift behandelte Verfahren zur Gewinnung und Konservierung des Harnstickstoffs entspricht den Anforderungen der Wissenschaft, die immer wieder in den letzten Jahren erhoben wurden Nachdem man durch zahlreiche Versuche erkannt Hal. daß der Jauchen- Stickstofi eine hochwertig- Tlickswfform darstellt, üie bei ollen Versuchen den: Slicknoss des Chile salpeters und des schweselsauren Ammoniaks gleich« kommt, ist es Ausgabe der Technik, ein sür die landwirtschaftliche Praxi» brauchbares Verfahren herauszuarbciten. die gesamten Nährstofse, besonders aber den flüchtigen Stickstoff der Jauche und des Mistes restlos zu erhalten Daneben geht die Forderung einher, den Kuhstall so ein zurichten. daß eine saubere und bakterienarme Milch gewonnen wird Das alles war nach den bisherigen Verfahren nich! vollständig erreicht. Der Verfasser baut deshalb hinter den Kurzstönden einen abgedeckten Kanal von dem durch einen Filter unter möglichstem Luftabschluß die Jauche - in eine Gärgrube gelangt, wo sie durch Teeröl t luftdicht abgeschlossen ist Weiterhin werden e geschlossene Dungstätten empsohlen Die Schrift, r die das wichtige Problem der Düngerkonservierung ) teilweise in neuer Weise behandelt, verdient die - weiteste Beachtung Die Landwirte werden im - eigensten Inkreise gut tun sich die Schrift kommen i zu lasten und sie in den freien Abendstunden zu . studieren Ein jeder kann aus dem Bückl-in lernen, wie der Wert des Stallmistes aus das Doppelte gesteigert werden kann Ein solcher Mist ist dann immer noch der beste und billigste Dünger, den kein anderer Kunstdünger zu ersetzen vrrmag. M, W,