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Ein erster Schritt. Die deutsche Golddiskontbank hat sich mmmchc bereit erklärt, «:-f dem Wege über die Rentenbank-Kreditanstalt einen drei- bis fünfjährigen hypothekarischen Zwischen- kredit zu gewähren. Am 18. Januar hat daraufhin der Ver waltungsrat der Rentenbank seine grundsätzliche Zustimmung ge geben, die angebotencn Mittel an die Landwirtschaft weiterzu leiten. Der Zinssatz betrügt für den Landwirt etwa 7'4 Prozent bei einer Auszahlung von 98)4 Prozent des Darlehns. Die Bc- leihungsgrenze ist im allgemeinen auf 33)4 Prozent des berichtigten Wchrbeitragwertes festgesetzt, doch liegt die Entscheidung über die Höhe der Beleihung trotz der festgesetzten Grenze letzten Endes bei den Bankinstituten, die die Beleihung durchführen und mit- basten. Die Kredite werden voraussichtlich wiederum durch Bcr- Mittelung der bereits zu der Weitergabe der Amerikoonleihe herangezogenen Reallreditanstalten vergeben. Di« Richtlinien für die Gewährung der Kredite werden in kürzester Frist endgültig festgelegt werden. Schon jetzt besteht die sichere Aussicht, daß die Deutsche Golddiskontbank als Sicher heit nicht die Eintragung an erster Stelle verlangt, sondern nur daran festhält, daß die Beleihung innerhalb der vor- geschriebenen Höchstgrenze erfolgt. Damit dürfte eine alte Forde- rung de» Reichs-Landbundes endlich erfüllt werden. Weiter ist besonders noch Hervorzubeben, daß die Golddiskontbank den Kredit auf je ein Drittel auf orei und fünf Jahr« fest legt, während die Landwirtschaft berechtigt ist, die Hypothek stderzeit j«- rückzuzahlen. Damit ist ein erster wichtiger Schritt auf dem Weg« der Umwandlung der Wechselverbindlichkeiten in eine fundierte Schuld getan. Der Reichs-Lanübund hat immer wieder auf diese Not wendigkeit hingewiesen. Leider erfolgt die Bereitstellung der Gelder erst in einem Augenblicke, da durch die zunehmende Not der Landwirtschaft die aus die landwirtschaftliche Kaufkraft an gewiesene Industrie dem Erliegen nahekommt, während vorher alle Notrufe nngchört verhallten. Dieser späte Termin beleuchtet schlaglichtartig die ungleichmäßige Behandlung von Industrie und Landwirtschaft. Trotzdem wird man den Fortschritt nicht verkennen dürfen, den die Bereitstellung der Reserven der Golddiskontbank und die Herabsetzung des Zinssatzes bedeuten. Ebenso scharf muß aber betont werden, daß dieser Fortschritt.nur ein Tropfen ans einen heißen Stein ist, wenn es bei diesem Anfang bleibt. In einen grellen Wider spruch zu dieser Maßnahme stehen die sich häufenden Meldungen der letzten Zeit von Pfändungen verschuldeter Land- wirte. Solche Zwangsmaßnahmen sind nur geeignet, den Sinn »er obigen Kreditaktiön hinfällig zu machen. Eine Stun dung der kurzfristigen W e ch se l sch n l d e n ist daher «ine selbstverständliche Notwendigkeit, wenn die eingeleitete Kredit aktion ihren Zweck erfüllen soll. Die Roggenbrotpropaganda. Das Eintreten des Reichs-Landbundcs für eine stärkere R » gg c n b r o t« r » äh r n ng hat in weitesten Kreisen der Öffentlichkeit ohne Rücksicht auf die Parteischattierung lebhafte» Widerhall gefunden, wenn selbstverständlich auch Stimmen der Kritik laut werden. So glaubt der „Berliner Börsen- kurier", daß man sich weder von einer privaten, noch von einer amtlichen Roggenbrotpropaganda viel versprechen dürste, denn di« Bevölkerung sei durch die während des Krieges geführt« ErnährunHspropaganda gegen derartige Aufrufe, zumal wenn sie von amtlicher Stelle kommen, mehr als abgestumpft. Dies« psychologisch« Schwi«rigke,t darf tatsächlich nicht über- sehen werden, und die „Deutsch« Allg«meine Zeitung" weist daher mit Recht auf den Kernpunkt der Frag« hin, wenn sie fordert, die Bäcker sollten veranlaßt werden, ein Roggenbrot in der früheren sorgfältigen, schmackhaften Art herzustellen, und es sei kein« Frage, daß die breiten Schichten der Bevölkerung schon im Hinblick aus ihren Geldbeutel wieder zu dem bewährten Roggenbrot zurückkehren werden, obschon diese neue Wandlung «ine gewiße Zeit erfordern wird. Tatsächlich sind durch dieses rein praktische Anpacken der Frag« bereits gewisse Erfolge erzielt worden. So wird uns aus Nördlingen gemeldet, daß dort «ine Reihe von Bäckern, die zur Herstellung «Ines reinen Roggenbrotes übergingen, ein«» äußerst lebhaften Absatz gefunden haben, so daß man das Nördlinger Beispiel nur zur Nachahmung empfehlen kann. Gerichtssaal. Späte Sühne eines Mordes. Im Jahre 1919 fand man bei einem Landwirt in Wettringen (Han nover) die 22 jährige Dienstmagd erhängt aus. Ur sprünglich wurde Selbstmord angenommen. Die Ge rüchte, daß das Mädchen von dem Sohn des Dienst herrn ermordet worden sei, wollten nicht verstum men und dieser wurde trotz seines Leugnens in Haft genommen. Die fortgeschrittene Verwesung der aus- gegrabenen Leiche machte genaue Feststellungen un möglich. Auf Grund von Indizien wurde der Ver haftete zu zwölf Jahren Zuchthaus, statt der beantrag ten Todesstrafe, verurteilt. Ein Baron unter der Auktage des Bruder- m-rveS. In Tübingen wird nächster Tage ein Pro zeß zur Verhandlung kommen, der größtes Aufsehen Hervorrufen dürste. Vor 1V» Jahren fand der 35 Jahre alte Majoratsherr der Familie v. Tessin, Walter Frei herr v. Tessin, bei einer in der Nähe von Tübingen ab gehaltenen Jagd den Tod. Im Verlaufe einer Ja- milienstreitigkeit hat sich einige Zeit später Baron Tessin selber des Brudermordes bezichtigt, worauf der Schwager sofort Anzeige erstattete. In der Zwischen zeit nahm der Baron sein Geständnis wieder zurück. In der Anklage werden Manfred v. Tessin des Mordes und Kurt von Tessin der vorher zugesagten Begünsti gnng beschuldigt. Aus Stadt und Land. ** Städtisch« Autostcucr in Berlin? Seit neuerer Zeit trägt sich die Stadt Berlin mit dem Gedanken, zine Sonoerstcuer für Automobile ein;,.führen. Infolge sinmütigen Widerstandes gegen dielen Plan hat man die Vorlage aber vorläufig wieder zurückgestellt. Trotz »lledem ist damit der Plan nicht endgültig aufgegebcn. Vie Sonderbesteuerung droht nach wie vor allen Be- fttzern von Personen- und Lastwagen und besonders euch der Autobus-Gesellschaft. Dieses für Berlin so wichtige Verkehrsmittel ist zwar bei der Erhöhung der «llgemeinen Steuer glimpflich davongekommen, würde »ber bei Einführung der Sondersteuer nicht nur die bis herigen Vorteile einbüßen, sondern darüber hinaus »as Mehrfache der bisherigen Steuersätze zahlen müssen. Vie Folge wäre zweifellos eine neue Tariferhöhung. ** Die Berliner Schloßbriicke banfällig. Infolge »er beträchtlichen Zunahme des Verkehrs ist die Ber liner Schloßbrücke bedenklich gefährdet worden. Die Ichloßbrücke, wegen ihres großen künstlerischen Wertes ?iu Wahrzeichen der Reichshauptstadt, wurde von Schin kel vor 104 Jahren an Stelle der früheren Hnndebrttcke :rbcn t Vermutlich ist in nächster Zeit eine vollkom- mem Sperrung der Brücke für den Fuhrwerksverkehr ;n e warten. * * Zwei vrillautenschwiudler verhaftet. Von der Berliner Kriminalpolizei wurden bereits seit längerem zwei gefährliche Brtllantenschwtndler gesucht, die nicht weniger als für 100 000 Mark Juwelen an sich gebracht hatten. Beide Betrüger find jetzt ergriffen worden, und zwar der eine in Mülhausen (Elsaß) und der zweite in Brüssel. Der letztere Gauner war noch im Besitz von 25 000 Pfund Sterling, über deren Her kunft er sich nicht auswctsen konnte. Es handelt sich um zwei in den Kreisen der internationalen Edelstein- Händler äußerst gefürchtete Hyänen. * * Auf dem Sterbebett gestand in Lublinitz (Schle sien) ein Pferdehändler, daß er gemeinsam mit einem Chauffeur vor sechs Jahren einen anderen Lublinitzer Pferdehändler ums Leben gebracht habe". " Aushebung einer Spritschmugglcrbande. Vom Zollgrenzkommissar in Stettin konnte letzter Tage eine gutorganisierte Spritschmugglerbande ausgehoben werden, die bereits seit zwei Jahren an der pommerschen Ostsecküste am Werk war. Der „Betrieb" war äußerst umfangreich. Unter anderem ist der Inhaber einer alt eingesessenen Swinemünder Firma dingfest gemacht wor den, der unter der Wucht des Beweismaterials seine Be teiligung bereits eingestanden hat. Ferner ist auch ein anderer Swinemünder Geschäftsinhaber wegen Ver dunkelungsgefahr verhaftet worden. An hinterzogenen Abgaben wurde bisher ein Betrag von 231 000 Mark berechnet, doch wird die wirkliche Summe noch ganz bedeutend höher sein. An der Affäre sind auch Ber liner Händler beteiligt. Auch diese sind bereits ge ständig. * * Eutsetzlicher Brudermord. — Getötet und ver brannt. Wie man aus Kreuznach meldet, brach in Mei senheim (Glan) in einem Hause Feuer ans, wobei ein 70 Jahre alter Mann ums Lebe« kam. Es ist bereits festgestellt worden, daß der Greis das Opfer eines grau sigen Verbrechens geworden ist. Dem Toten fehlten beide Hände und Füße und der Tote wies schwere Schädelverletzungen auf. Die Leiche war mit Petroleum übergossen und angezündet worden, worauf sich das Haus entzündete. Als mutmaßlicher Täter wurde der Bruder des Ermordeten festgenommen, der im unteren Stockwerk wohnte und sich bei Ausbruch des Brandes schlafend stellte. Man fand bereits eine Reihe von Werkzeugen, die vermutlich zur Ausübung der fürch terlichen Mordtat verwandt wurden. * * Freiwilliger BerbrennungStod. In Rosa (Rhön) entfernte fich ein 50jähriger Schuhmachcrmeister nach voraufgegangenem Familienzwist, begab sich mit seinem Hunde in eine mit Futtervorräten gefüllte Scheune und legte Feuer an. Der Mann und sein Hund wurden später völlig verkohlt aufgefunden. * * Lie Kölner Polizei wird nach dein Abzug der Besatzungstruppen eine bedeutende Vermehrung er fahren. Dem Vernehmen nach werden einschließlich des technischen Stabes vier neue Hundertschaften nach Köln beordert werden. * * Acht Mensche« i» einem — Hühuerftall. Seit kurzem haust in Saarn bei Mülheim (Ruhr) eine ganze Familie mit nicht weniger als sechs Kindern unter acht Jahren in einem ehemaligen Hühnerstall. Das Mobiliar besteht aus einem alten Ofen, einem Bett und einigen Kleinigkeiten. Ein Zeitbild, das kaum er schreckender das Elend unserer Tage dartun könnte. * * Grauenvolles Bcrbrecheu im Zuge Saarbriickcn- Re««kirchen. Nachts wurde ein Gemeindebaumeister aus Wiebelskirchen (Saargebiet) in dem Zug« Saarbrücken-Neunkirchen erdrosselt ausgefunden. Mr der Tat dringend verdächtig wurden von der Neun kirchener Polizei zwei Zollbeamte festgenommen. Eir dritter Zollbeamter war während der Fahrt am Tun nel der FriedrichStal aus dem Zuge gesprungen. :: «,« verrcuung der Hanszinsstcucr. wer Preu ßische Staatsrat hat beschlossen, daß von den 40 Pro zent der Friedensmtete, die als Hauszinssteuer erhoben werden, 20 Prozent für den Wohnungsbau und 20 Prozent für Finanzzwecke Verwendung finden sollen. Die landwirtschaftlichen, forstwirtschaftlichen und gärt nerischen Gebäude sollen unter Berücksichtigung ihrer eigenartigen wirtschaftlichen Verhältnisse mit zur Steuer herangezogen werden. Das Gesetz soll am 31. März 1927 außer Kraft treten. * * Doppelter Giftmord? In U l m e n (Eifel) sand man eine Ehefrau und ihre Haushälterin vergiftet auf. Da begründeter Verdacht besteht, daß der Ehe mann beide Personen ums Leben gebracht hat, ist seine Verhaftung angeordnet worden. * * Bom Schlaf in den Tod. In Mülheim (Ruhr) fiel ein 62 jähriger Mann während des Schlafes aus deni Bett. Dabei erlitt er so erhebliche Verletzungen, daß er nach einiger Zeit verstarb. * * Schrecklicher Selbstmord eines Liebespaares. Unter den Trümmern eines niedergebrannten Getreide schobers in Neuhaldensleben. (Altmark) fand man die Ueberreste eines 23 Jahre alten Bäckergesellen und seiner Verlobten auf. Aus Liebeskummer hatte das Paar den Schober in Brand gesteckt. Gleich darauf schoß der Bäckergeselle seine Braut nieder und ver übte anschließend auf gleiche Weise Selbstmord. * * Merkwürdiges Verhältnis. Der Stadtrat in Kemnath (Oberpfalz) besteht aus dem 1. und 2. Bür germeister sowie 16 Räten. Als Ersatzmann für einen ausschetdenden Stadtrat wurde letzthin ein Bezirks schulrat gewählt. Der jüngste Stadtrat ist dem Lebens alter nach der älteste. Unter seiner Lehrertätigkeit haben bet ihm die beiden Bürgermeister und sämtliche Räte die Schulbank gedrückt. Fünf Bergleute verunglückt. Auf der Sohle 5 des Schachtes 3-7 der Gewerkschaft Thyssen bei Ham born wurde ein 30 jähriger Hauer durch herabfallen des Gestein so schwer verletzt, daß er auf dem Wege ins Krankenhaus starb. Auf Sohle 4 desselben Schach tes erlitten vier Bergleute ebenfalls durch her-abfal lendes Gestein Brust- nnd andere Quetschungen. Einer der Verunglückten hat lebensgefährliche Verletzungen erlitten. * * „Zur Linderung der Not" wollte man in Mün chen einen Armenball veranstalten. Ohne Genehmigung wurde der Name des Bczirkspräses der katholischen Ar beitervereine unter den Aufruf gesetzt. Dagegen erhob dieser in folgender Erklärung Einspruch: „Es hat mir von jeher widerstrebt, daß vermöalicbe Hercsthasten tanzen und sich amüsieren, damit arme Leute einst, Unterstützung erhalten. Ein Armenball ist nach meinen, Dafürhalten gegen die christliche Auffassung von E« ritas und Wohlfahrtspflege. Es gibt auch heute Ge legenheiten genug, seinen WohltätigkeitSsinn zu zeigen Deshalb hätten es weite Kreise des Volkes und na mentlich die katholische Arbeiterschaft nicht verstanden wenn ich die Oeffentlichkrit nicht davon verständigen würde, daß mein Name auf der Liste des Münchener Armenballausschusses 1926 zu Unrecht steht." * * Bedrohliche Reblausverseuchung. Bis ins Un- tzeheuerliche sind im Alsenztale (Rheinpfalz) die Ver seuchungen durch die Reblaus gestiegen. Boraussichtlick wird man im laufenden Jahre mindestens 77 M Rebstöcke vernichten müssen. * * Im Scherz de« Freund erschösse«. Ein Bauer aus Weberhäuser (Oberpfalz) ging nachts auf der Land straße seinem heimkehrenden Freund, einem Musiker vermummt entgegen, um ihn zu.erschrecken. In dem Glauben, einen Räuber vor sich zu haben, gab der Musiker einen scharfen Schuß ab, der» den Freund so. fort tötete. Der unglückliche Schütze stellte sich selb« der Polizei. * * Die „prämiierte" Kuh. Bei einem Bauen, aus Wittenbach (Württemberg) war der Gerichtsvoll, zteher ständiger Gast. Als cs nichts Pfändbares melir gab, wurde der besten Milchkuh eine Pfändungsmarke auf die breite Stirn geklebt. Trotzdem führte man dir Knk täglich auf die Weide. Als die Nachbarn über dar sonderbare Merkmal ihr Erstaunen ausdrückten, meintc der Bauer: „Wissen Sie, die Kuh ist mir auf einer Biehausstellung prämiiert worden." * * Di« wandelnde Telegrapheustange. In der Nähe von Wien fiel ein Mann durch feinen Kör- pcrumfang einem Schutzmann auf, der ihn festnahm. Bet der Untersuchung stellte es sich heraus, daß der Mann einen Telegrochhendrahtdicbstahl begannen und sich den gestohlenen Kupferdraht um den Leib ge< wickelt hatte. Es handelte fich um 40 Meter Kupfer draht im Gewicht von 74 Pfund. * * Di« Fabrik der Katastrophe». Einer War. fchauer Meldung zufolge ereignete sich in der staat lichen Munitionsfabrik Granat ein furchtbares Un glück. Infolge Kurzschlusses entzündeten sich in einem Saal, in dem etwa 100 Arbeiterinnen mit der Her. stellung von Handgranaten beschäftigt waren, Pulver und Zündschnüre. Die Kleider der Arbeiterinnen fin gen sofort Feuer und es entstand eine ungeheure Panik. Mehrere Arbeiterinnen sprangen brennend aus dem Fenster in den hohen Schnee. Es wurden 4L Personen schwer verletzt. Die Menge wollt« das Depot stürmen und wurde nur mit Mühe zurück- gehalten. Die gleiche Fabrik war erst wenige Tag< zuvor der Schauplatz einer Explosion. * * Fu höchster Rot. Wie eine Meldung aus Reval besagt, haben die im Finnischen Meerbusen stek- kcndcn Dampfer abermals dringliche Hilferufe ergehe« lassen. Ein deutscher Dampfer beginnt bereits zu sinken. Habt ein Herz! Immer wieder tut es not, das Erbarmen aller Edelgesinnten wachzurufen für unsere schwcrbedrohtc Vogelwelt. Sie leidet dauernd größte, alierbittcrste Not. Der erneute Witterungsumschlag hat für unsere Bögel wie der Nahrungssorgen eintreten lassen, die man nur durch rege Fütterung mildern kann. Vielfach ist die Ansicht verbreitet, daß eine Win- tcrfütterung unserer Vögel erst dann cinzusetzen hat, wenn der erste Frost oder Schneefall eingetreten ist. Al lerdings suchen sich die Vögel lieber die natürliche Nahrung in Feld, Wald und Garten, als das ihnen künstlich dargebotene Futter. Aber bei Nahrungsmangel, der ihnen bereits in kurzer Zeit verderblich werden kann, suchen sie in Mas sen die Futterplätze auf. Da sie jedoch auf diese Fut- terplätze erst aufmerksam gemacht und rechtzeitig an gelockt werden müssen, ist es wichtig, frühzeitig mit der Fütterung zu beginnen und nicht erst, nachdem tatsächlich Fnttermangel eingetreten ist. Da wir noch nicht am Ende des Winters angelangt sind, kann auch derjenige, der für eine Winterfütterung der Vögel nicht eingerichtet ist, sehr viel zur Erhaltung unserer gestö berten Freunde beitragen. Der Futterplatz muß au einer von Witterungsemslüssen geschützten Stelle a«- gebracht sein. Als Futter kommen besonders ganze und gebro chene Hanfkörner und andere ölhaltige Sämereien, mit Ausnahme von Rübsamen, sowie alle übrigen Körner ru Betracht, ferner Ebereschen- und Hollunderbeeren, auch Talg und Abfälle ungesalzenen, gekochten und rohe« Fleisches. Brot säuert an feuchten Stellen leicht, wird dann verderblich und ist daher nicht empfehlenswert. Am bequemsten und praktischsten sind für Meisen di« Meisenfutterglöckchcn und für andere Insektenfresser die Futtersteine, die käuslich zu haben sind. Ein Streuen des Futters auf die Erde ist Wege« der damit verbundenen Verderblichkeit des Futters vermeiden. Glatteis und Rauhreif sind es besonders, die den nützlichen insektenfressenden Vögeln jegliche Nahrung verschließen. Für die Lachmuskeln. Farbeudeuinng. In der Klasse wird der Sin« b»r Farben besprochen. „Die weiße Farbe ist die Farbe des Glücks", erklärt der Lehrer. „Das könnt ihr «« deutlichsten sehen am Kleid der Braut, die im »vetßs« Gewände glückstrahlend znm Traualtar schreitet." — „Warum aber", ruft der kleine Max dazwischen, „Ist denn der Bräutigam — schwarz angezogen?" . . . Miserable Zeiten. „Es ist ein Skandal! R«« hab' ich in den letzten vier Wochen drei Geldschräube aufgeknackt. Zwei davon waren radikal leer und t« anderen waren zwei Mark und 46 Pfennige. We«« das so weiter geht, dann muß ich mich noch selber u«Kor GeschäftSanfsicht stellen lassen." Sein Nnin. Arzt: „Ich kann Ihnen nnr das «iv« sagen: Ihr Zustand ist dermaßen schlimm, daß Sk 4« Zukunft jede Kopfarocit unter allen Umständen ver meiden müssen." — Patient: „Herr Doktor, da» ist